VBE-Chef Beckmann warnt die Länder, an Lehrerstellen zu sparen

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DÜSSELDORF. Einige Bundesländer überlegen, die Demografiegewinne aus den zurückgehenden Schülerzahlen für den Schuldenabbau zu nutzen. Das sagte Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), in einem Interview anlässlich des 40-jährigen Bestehens des nordrhein-westfälischen VBE gegenüber News4teachers.

VBE-Chef Beckmann: Demografiegewinne dürfen nicht für Schuldenabbau genutzt werden; Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)
VBE-Chef Beckmann: Demografiegewinne dürfen nicht für Schuldenabbau genutzt werden; Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Während sich Nordrhein-Westfalen an sein Versprechen halte, die Demografiegewinne im System zu belassen und damit die Lernbedingungen an den Schulen zu verbessern, gebe es beispielsweise aus Hessen und Baden-Württemberg erste Anzeichen, dass dort die zurückgehenden Schülerzahlen zum Schuldenabbau genutzt werden, erklärte Beckmann. „Das ist ein fatales Signal, weil man auf diese Zusage gesetzt hat“, sagte er. Im Rahmen des Dresdner Bildungsgipfels vor drei Jahren – dem Treffen von Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten zum Thema Bildung also – sei erklärt worden, dass die Demografiegewinne im System blieben und man darüber hinaus noch zusätzliches Geld investiere, um insgesamt zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes für Bildung und Forschung auszugeben. Davon höre man nun nur noch relativ wenig, so der Verbandschef. Einige Finanzminister würden beispielsweise die Pensionen der Lehrer mit in die Bildungsausgaben einbeziehen und behaupteten dann, dass sie bereits genug in Bildung investieren. Beckmann: „Aber das sind natürlich keine Bildungsausgaben, sondern nur billige Rechentricks, um der Bevölkerung vorzugaukeln, man täte schon genug.“

Der VBE-Vorsitzende zeigt sich enttäuscht, dass die Zusagen, die auf dem Dresdner Bildungsgipfel 2008 gemacht wurden, bis heute nicht eingehalten worden seien. Zurzeit ließen weder die Bundeskanzlerin noch die Ministerpräsidenten erkennen, dass sie ernsthaft an diesem Ziel arbeiten, so Beckmann. (kö)

Das komplette Interview zum 40-jährigen Bestehen des VBE NRW mit Udo Beckmann gibt es hier.

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