Deutschlands kleinste Schule auf Neuwerk feiert den 100. Geburtstag

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HAMBURG. Eine Lehrerin und eine Schülerin: Deutschlands kleinste Schule auf der Nordseeinsel Neuwerk wird 100 Jahre alt. Das berichtet das Hamburger Abendblatt.

Die Sause zum Jubiläum startet am Mittwoch, dem 20. September, im großen Festzelt auf dem Schulgelände. 80 Gäste werden erwartet. Für manche Gelegenheiten sind zwei Personen eben doch zu wenig. Zurzeit wohnen rund 30 Personen auf der Insel, die zu Hamburg gehört und im Nationalpark des Hamburger Wattenmeer liegt.

Die einzige Schülerin der Grundschule ist jetzt in der vierten Klasse und die Enkeltochter des Inselwarts. Um ab und zu Gleichaltrige zu treffen, besuche sie mit ihrer Lehrerin gelegentlich eine Schule in Hamburg auf dem Festland, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Im nächsten Jahr wird die Schülerin der Schule den Rücken kehren und auf das Niedersächsische Internatsgymnasium in Bad Bederkesa wechseln. Das wurde extra für die Kinder der niedersächsischen Inseln eingerichtet.

Die 30 Bewohner der Insel gehören zu Hamburg und leben vom Tourismus. (Foto: Ralf Roletschek/Wikimedia CC BY-SA 3.0)
Die 30 Bewohner der Insel gehören zu Hamburg und leben vom Tourismus. (Foto: Ralf Roletschek/Wikimedia CC BY-SA 3.0)

Die Zukunft der Schülerschaft auf Neuwerk ist damit erst mal gefährdet. Denn weil es auf der Insel gleich zu mehreren Familienkonflikten kam, zogen drei Frauen mit ihren schulpflichtigen Kindern aufs Festland, berichtet die Hamburger Zeitung. Die einzige mögliche Nachfolgeschülerin ist derzeit noch nicht mal zwei Jahre alt. So könne es sein, dass die Schule für zwei Jahre geschlossen werde. Das habe es schon öfter gegeben, berichtet die Lehrerin dem Blatt. Aber dennoch müsse es auf der Insel die Möglichkeit zum Schulbesuch geben, sagte sie. Es könne ja sein, dass eines der Kinder auf dem Internatsgymnasium in Bad Bederkesa scheitere und zu seinen Eltern auf die Insel zurückkehre und hier wieder die Schule besuchen müsse, laute die Begründung. Auf der Insel kann der Realschulabschluss gemacht werden.

Es gibt aber bereits Ideen, wie die Schule zwischenzeitlich genutzt werden kann, schreibt das „Hamburger Abendblatt“. Die Inselschule könnte eine sogenannte „Inselschule für ganz Hamburg“ werden. Das Hamburgische Wattenmeer ist seit letztem Jahr nämlich UNESCO-Weltkulturerbe und die Inselschule trägt den Titel „Umweltschule“, seitdem sie Stadtkinder im vergangenen Jahr zu „Junior-Rangern“ ausbildete. Diese Ausbildung könnte demnächst systematisch erfolgen, während die Kinder in den beiden Landschulheimen auf der Insel wohnen. nin

(14.9.2012)

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