BOCHUM. Der Norovirus im ostdeutschen Schulessen kam aus China. NRW-Minister Remmel setzt daher jetzt auf Kost aus heimischem Anbau – und auf bessere Schulung von Kantinenpersonal.
Der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister Johannes Remmel wirbt für mehr regionale und saisonale Kost in der Schulküche. Der Grünen-Politiker lobte Bemühungen von Schulträgern, Hygienestandards und Ernährungsvielfalt zu verbessern. «Gute Schulverpflegung braucht überprüfbare Qualitätskriterien», sagte Remmel anlässlich einer Verleihung von Qualitätszertifikaten an Ganztagsschulen.
Die massenhaften Brechdurchfall-Erkrankungen in Ostdeutschland hätten dem Thema Hygiene in Schulmensen eine neue Aktualität verliehen, bedauerte Remmel. Mit Noroviren verseuchte Tiefkühl-Erdbeeren hatten die Krankheitswelle ausgelöst. Insgesamt waren in den östlichen Bundesländern 11 000 Menschen erkrankt. Absoluten Schutz vor solchen Mängeln könne niemand gewährleisten. «Wir als Verbraucherministerium können nur Hinweise geben, wie man sich vor solchen Gefahren schützt», sagte Remmel.
Regionale Produkte und Hygiene-Zertifikate
Der Minister drängt darauf, verstärkt auf regionale Produkte der Saison zurückzugreifen und Hygienevorschriften einzuhalten. Zertifikate wie ein von der Technischen Universität ausgegebenes Siegel seien ebenso ein sinnvoller Weg.
Die TU Dortmund hat NRW-weit bereits 280 Mitarbeiter aus Offenen Ganztagsschulen geschult und ausgezeichnet. «Dass sich Noroviren so massenhaft verbreiten, wäre in den von uns geprüften Küchen nicht passiert», ist TU-Professor Günter Eissing überzeugt. So sei es Teil der vermittelten Standards, Lebensmittel ausreichend zu erhitzen oder bei Rohkost die Kühlung nicht zu unterbrechen, erläuterte der Professor für Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung.
Zu den Möglichkeiten, Qualitätsmaßstäbe in Schulküchen zu verbessern, berät die Vernetzungsstelle Schulverpflegung der Verbraucherzentrale in NRW. Zertifizierungen für Schulkantinen seien ein gutes Instrument, das von den rund 4000 Ganztagsschulen in NRW allerdings vergleichsweise spärlich angenommen werde, sagte Ursula Tenberger-Weber, Projektleiterin der Vernetzungsstelle. «Eine Zertifizierung kostet Zeit und Geld. Das ist für viele Träger nicht praktikabel», so Tenberger-Weber. dpa
(09.10.2012)
Jenseits dieses bedauernswerten Ereignisses empfehle ich jedem Verbraucher, regionale Produkte zu verzehren. Dann muss ich eben einige Monate im Jahr z.B. auf Erdbeeren verzichten. Geht die Welt deswegen unter? Das schließt auch den Fleischkonsum mit ein. In den Hungerregionen auf dieser Welt wären die Menschen froh, wenn sie jeden Tag Äpfel essen könnten. Mein Gott, was haben wir für ein Luxusproblem!!!