Deutscher Lehrerpreis: Projekt für Schulverweigerer ausgezeichnet

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BERLIN. Insgesamt 16 Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams sind als Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ ausgezeichnet worden. Rund 3.500 Schüler und Lehrer hatten sich an der Ausschreibung beteiligt. Der Preis wird von der Vodafone Stiftung und dem Deutschen Philologenverband vergeben.

Für das projektorientierte Lernen zum "Geosystem Erde – die Welt begreifen durch globales, nachhaltiges Denken, Lernen und Handeln" wurde die Domschule St. Marien in Hamburg ausgezeichnet. Foto: Deutscher Lehrerpreis
Für das projektorientierte Lernen zum „Geosystem Erde – die Welt begreifen durch globales, nachhaltiges Denken, Lernen und Handeln“ wurde die Domschule St. Marien in Hamburg ausgezeichnet. Foto: Deutscher Lehrerpreis

Der Präsident der Kultusministerkonferenz, der Hamburger Schulsenator Ties Rabe (SPD), würdigte auf einer Festveranstaltung in Berlin das Engagement der Lehrkräfte für guten und innovativen Unterricht: „Woran liegt es, wenn Kinder und Jugendliche mit Spaß und Feuereifer bei der Sache sind, wenn sie neugierig sind und auch über die Schulstunde hinaus bei der Sache bleiben, wenn sie arbeiten wollen und für ihre Arbeit mit guten Noten belohnt werden? Ganz einfach: Sie haben engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die ihr Partner Fach lieben, die begeistert unterrichten und die ihren Schülerinnen und Schülern auch etwas zutrauen.“

Der „Deutsche Lehrerpreis“ besteht aus zwei Kategorien. In der ersten Kategorie des Wettbewerbs haben auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Lehrer-Teams aus ganz Deutschland innovative, fächerübergreifende Unterrichtsprojekte eingereicht. Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt die Rodenbergschule im nordrhein-westfälischen Menden für ihr Unterrichtsprojekt „Intensivklasse Rodenbergschule“. In diesem Projekt gegen Schulabsentismus wurde eine Stätte außerhalb des Schulgebäudes eingerichtet, in der Schulverweigerer und -abbrecher reintegriert werden. Ziele des Projekts sind die Erfüllung der Schulpflicht, das Erreichen von Abschlüssen und ein gelungener Übergang von der Schule in den Beruf.

Das Gymnasium Dinkelsbühl (Bayern) belegte den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Platz. 219 Schüler der Klassenstufen 6 bis 10 machten sich fächerübergreifend auf die Suche nach der Weihnachtsbotschaft und inszenierten aus selbst ausgedachten Dialogen, Texten, Melodien, Zeichnungen und Videopräsentationen die Weihnachtskantate „Pax Natale Weihnacht` überall“.

Für das projektorientierte Lernen im Schulverbund unter dem Leitbild „Geosystem Erde – die Welt begreifen durch globales, nachhaltiges Denken, Lernen und Handeln“ wurde die Domschule St. Marien in Hamburg (stellvertretend für fünf beteiligte Schulen) mit dem mit 2.000 Euro dotierten dritten Platz ausgezeichnet.

„Eindrucksvolle Vorbilder“

„Der Deutsche Lehrerpreis zeichnet jedes Jahr Top-Lehrkräfte und Top-Unterrichtsprojekte aus. Wir tun dies, weil eindrucksvolle Vorbilder und Best-Practice-Beispiele eher geeignet sind, die Schulwirklichkeit positiv zu verändern als ständige Kritik“, meinte  Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes.

In der zweiten Kategorie werden die Lehrer nicht nur als Wissensvermittler, sondern auch als sozial engagierte Persönlichkeiten geehrt, die junge Menschen während dieser prägenden Lebensphase fördern und unterstützen. Schüler begründen online, warum ihre Lehrerin oder ihr Lehrer diese Auszeichnung verdient hat. Dieses Jahr gingen fünf Auszeichnungen nach Nordrhein-Westfalen und je zwei an Lehrkräfte in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein. Jeweils eine Trophäe vergab die Jury nach Bayern, Berlin, Bremen und Rheinland-Pfalz sowie an einen Lehrer der Deutschen Auslandsschule Tokyo Yokohama.

„Anerkennung aus der Mitte der Gesellschaft“

„Lehrer sind wichtige Persönlichkeiten, die prägend auf jeden Menschen wirken. Daher muss die Anerkennung und Wertschätzung aus der Mitte der Gesellschaft erfolgen“, sagte Thomas Ellerbeck, Vorsitzender des Beirats der Vodafone Stiftung Deutschland.

Alle Einsendungen wurden zunächst von einem bundesweiten Gutachterkreis bewertet, bevor eine hochrangig besetzte Jury über die Gewinner entschied. Der Jury gehörten unter anderem an: die rheinland-pfälzische Kultusministerin Doris Ahnen (SPD), die sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth (parteilos), Prof. Dr. Manfred Prenzel, Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung und Dekan der TUM School of Education, Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin, Prof. Susanne Porsche, Mitglied des Beirats der Vodafone Stiftung Deutschland, sowie als Schülervertreter Yasemin Cec (SchülerInnenkammer Hamburg) und Paul Assmann (Landesschülerbeirat Baden Württemberg). News4teachers (26.11.2012)

Hier geht’s zur Seite des Deutschen Lehrerpreises.

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