Weihnachtsfrieden in Sachsen: Lehrer verzichten auf Streiks

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DRESDEN. Die Lehrer in Sachsen verzichten auf weitere Warnstreiks – vorerst. Zumindest bis die Gespräche zwischen Regierung und Gewerkschaften im Januar weitergehen, soll Weihnachtsfrieden herrschen.

Das deutete die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach einem Gespräch mit Vertretern der Regierung an. «Warnstreiks führt man, um an einen Verhandlungstisch zu kommen. Insofern waren wir heute an einem Tisch zu einem konstruktiven Gespräch», sagte GEW-Chefin Sabine Gerold. Mitte Januar soll es ein weiteres Treffen geben. Neben Gerold und Willi Russ vom Deutschen Beamtenbund und Tarifunion (dbb) waren Kultusministerin Brunhild Kurth (parteilos) und Finanzminister Georg Unland (CDU) zusammengekommen.

Mehr Konkretes kam beim Krisengipfel nicht heraus. Nach einer Stunde Wartezeit erhielten die Journalisten zunächst eine fünfzeilige Presseerklärung. «Gewerkschaften und Regierung haben heute einen Gesprächsfaden aufgenommen», hieß es. Diese Formulierung zog sich anschließend auch durch alle Statements.

Unland verneinte die Frage, ob die Altersteilzeit für Lehrer eine Rolle spielte. «Das Thema Altersteilzeit ist heute nicht angesprochen worden. Das wird sicherlich in den nächsten Gesprächen hier und dort eine Rolle spielen.» Anders hörte es sich bei Gerold an. «Natürlich haben wir über Altersteilzeit auch geredet.»

Die sächsische Regierung sieht bei dieser Forderung bisher keinen Spielraum, da wegen der vielen Altersabgänge in den kommenden Jahren jeder Pädagoge gebraucht wird. Es sei nun Sache der Gewerkschaft, die Gegenargumente der Regierung zu widerlegen, sagte die GEW-Chefin. Man brauche Verhandlungen nicht zum St.-Nimmerleinstag, sondern jetzt. Jetzt sei auch noch der finanzielle Spielraum vorhanden, um etwas zu gestalten: «Es wird in den nächsten Jahren schwieriger werden.»

Nach den Worten von Unland ist die Altersteilzeit für den Freistaat «äußerst problematisch»: «Die Unterrichtsversorgung hat bei uns absolute Priorität»», hob der Minister hervor. dpa
(4.12.2012)

Zum Bericht: „Mehr als 10.000 Lehrer streiken in Sachsen – GEW: Es geht auch um die Bezahlung“

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