Kirche verteilt Notfallkoffer für Schulkrisen – mit Kerzen und Handschmeichlern

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ROSTOCK. Der Tod eines Mitschülers, Missbrauch, Aggressionen, Gewalt: Mit einem Notfallkoffer will die Nordkirche Schülern helfen, Katastrophen wie diese im Schulalltag zu bewältigen. Er enthält Kerzen, Fotowände, Handschmeichler und Tücher, dazu ein Buch mit Texten und Vorschläge für Musik, wie die Kirche in Rostock mitteilte.

«Trauer macht sprach- und hilflos», erklärte der Schweriner Schulpastor Stephan Dann. Die Mitschüler brauchten einen Ort, an dem ihre Gefühle einen Platz haben und sein dürfen. Der Koffer enthalte keine fertigen Lösungen, sondern rege an, den Umgang mit Krisensituationen in der Schule zu entfalten und zu profilieren.  Schulen und Lehrer seien auf schwere Zwischenfälle kaum vorbereitet, so Dann weiter. «Mit Trauer und Angst umzugehen, fordert vor allem die Lehrkräfte heraus, um Kindern oder Jugendlichen gleich zu Beginn Hilfe, Orientierung und ein Ventil anzubieten.»

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Bisher wurden 40 dieser Holzkoffer für Mecklenburg gepackt und sind bereits weitgehend vergriffen, wie ein Kirchensprecher sagte. Mit Hilfe von Spenden – für jeden Koffer seien 100 Euro nötig – sollen Koffer für den gesamten Bereich der Nordkirche folgen. Die Kirche biete auch Fortbildungen dazu an.

Die Nordkirche,  nach der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern die flächenmäßig zweitgrößte Landeskirche in Deutschland, reicht von Flensburg bis zur Insel Usedom, also von der dänischen bis zur polnischen Grenze. Sie hat rund 2,2 Millionen Mitglieder. dpa
(15.1.2013)

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