Je früher Kinder in der Schule mit Umweltthemen konfrontiert werden, desto größer sind die Chancen, ihre Naturverbundenheit dauerhaft zu steigern. Zu diesem Ergebnis kommen Studien der Uni Bayreuth. «Programme der Umwelterziehung sollten deshalb am besten schon im frühen Kindesalter ansetzen», sagte Anne Liefländer vom Lehrstuhl für Didaktik der Biologie.
Grundschüler hätten von Haus aus größeres Interesse an der Natur gezeigt, erklärte Liefländer. Bei den Älteren gebe es Unterschiede je nach Schulart: Jugendliche Gymnasiasten seien sich bewusster, selbst ein Teil der Natur zu sein, als jugendliche Hauptschüler.
«Möglicherweise bewirken ausgeprägtere kognitive Fähigkeiten eine höhere Sensibilität für Natur und Umwelt», sagte die Wissenschaftlerin. «Vermutlich spielt auch das Freizeitverhalten eine Rolle. Jugendliche mit einem geringeren Bildungsgrad verbringen wohl relativ viel Zeit vor dem Fernseher und mit Computerspielen, während Schülerinnen und Schüler an Gymnasien möglicherweise öfter in der freien Natur unterwegs sind und mehr Zeit für sportliche Aktivitäten im Freien investieren.»
Zudem erforschte die Uni, wie ein mehrtägiger Umweltunterricht die Einstellung zur Natur verändern kann. Dabei zeigte sich, dass jüngere Schüler im Alter von neun und zehn Jahren auch noch Wochen nach dem Umweltunterricht stärker naturverbunden blieben. Bei Kindern zwischen elf und 13 Jahren dagegen schwächte sich das Interesse schnell wieder ab. Grundsätzlich aber stärke Umweltunterricht das ökologische Bewusstsein, sagte Liefländer. «Mit klug durchdachten Maßnahmen lässt sich tatsächlich etwas erreichen, und insofern ist unsere Untersuchung eine Ermutigung für alle, die sich auf diesem Gebiet engagieren.» dpa