DRESDEN. Nach dem Willen der Grünen soll an sächsischen Hochschulen in Zukunft nicht mehr für militärische Zwecke geforscht werden. Dazu soll eine Zivilklausel in die Hochschulverfassungen aufgenommen werden.
An Sachsens Hochschulen soll nach dem Willen der Grünen-Fraktion im Landtag künftig nicht mehr zu militärischen Zwecken geforscht werden. Dazu könnten sogenannte Zivilklauseln, die die Militärforschung ausschlössen, in die Hochschulverfassungen aufgenommen werden, sagte Fraktionsmitglied Karl-Heinz Gerstenberg am Freitag in Dresden. «Zu einer Wissenschaft mit Verantwortung gehört auch der kritische Umgang mit Rüstungsproduktion und Rüstungsexporten.» Verschiedene Hochschulen in Deutschland hätten sich mit Zivilklauseln bereits zur «friedlichen» Forschung bekannt.
Eine Anfrage bei der Staatsregierung habe ergeben, dass seit 2009 insgesamt 17 militärische Forschungsprojekte im Umfang von fast 6,3 Millionen Euro an Sachsens Hochschulen durchgeführt worden seien, erklärte Gerstenberg. Die Universitäten in Dresden, Leipzig und Freiberg hätten dafür Geld vom Bundesverteidigungsministerium und von Rüstungsherstellern erhalten. Weitere Projekte wurden in der Regierungsantwort nicht genannt, um die Interessen Dritter zu wahren. (dpa)
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