Sächsische GEW-Vorsitzende geißelt Einstellungspläne

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LEIPZIG. Die Landesvorsitzende der sächsischen Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Sabine Gerold, kritisiert die Einstellungspläne der CDU-Schulpolitiker Lothar Bienst und Patrick Schreiber und spricht von einem Armutszeugnis.

Gerold räumt zwar ein, dass es sich bei Bienst und Schreiber eigentlich um „zwei erfahrene Bildungspolitiker“ handelt, „die ansonsten die Auseinandersetzung mit der von der eigenen Partei geführten Staatsregierung nicht scheuen“. Doch die Meinung der beiden CDU-Politiker bezüglich der personellen Ausstattung sächsischer Schulen teilt sie eindeutig nicht. Aus Sicht der GEW-Landesvorsitzenden seien 415 unbefristete und 360 befristete Einstellungen zum neuen Schuljahr nicht ausreichend, um „alle in den letzten Wochen sich zuspitzenden Probleme wegen der zu dünnen Lehrerpersonaldecke für Sachsens mehr als 1300 öffentliche Schulen zu lösen“. Es würden „allein aufgrund wachsender Schülerzahlen und enormer Ausbildungs- und Integrationsverpflichtungen der Schulen“ 500 weitere Lehrerstellen benötigt. „Damit stellen sie nicht nur ihrer Staatsregierung, sondern sich selber ein Armutszeugnis aus“, so Gerold.

Lehrer
Nach Angaben der sächsischen GEW-Landesvorsitzenden werden 500 weitere Lehrer zusätzlich zu den geplanten Neueinstellungen benötigt. Foto: younma / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Der Freistaat Sachsen nehme laut der GEW-Landesvorsitzenden in diesem Jahr zum wiederholten Male Steuermehreinnahmen im dreistelligen Millionenbereich ein, profitiere zusätzlich mit 85 Millionen Euro von der neuen BAföG-Finanzierung und verfüge über nicht unbeträchtliche Haushaltsrücklagen. Darüber hinaus bürge das Land mit 2,75 Milliarden Euro für eine Landesbankpleite. Vor diesem Hintergrund kann sich Sabine Gerold nicht vorstellen, dass Sachsen sich keine 33 Millionen Euro im Jahr für weitere 500 Lehrer leisten kann: „Das wären im Schnitt ganze 10 (zehn!) Lehrerwochenstunden pro Schule mehr. Darüber können viele Steuerzahler, die auch Eltern, Großeltern und Lehrer sind, nur noch den Kopf schütteln.“

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