Rassismus: Hohe Dunkelziffer an Schulen in Sachsen-Anhalt

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MAGDEBURG. Diskriminierung, Rassismus und Intoleranz sind seit 2013 in sechs Fällen an Schulen in Sachsen-Anhalt registriert worden. Das teilte das Innenministerium in Magdeburg auf Anfrage mit. Doch die Dunkelziffer wird deutlich höher eingeschätzt. Projekte vom Land und Vereinen sollen Schüler und Lehrkräfte sensibilisieren.

Jeweils drei Straftaten habe es in den Jahren 2013 und 2014 gegeben. Bei ihnen handele es sich nicht um Gewaltdelikte, sagte Ministeriumssprecherin Anke Reppin. Die Angaben wurden aus der Statistik zur politisch motivierten Kriminalität unter dem Themenfeld Rassismus ausgewertet.

Flüchtlinge
Flüchtlinge auf Lampedusa – auch die Asyl-Debatte führe immer wieder zu Rassismus und Intoleranz. Foto: noborder network / flickr (CC BY 2.0)

„Die Dunkelziffer ist deutlich höher. Die Vorfälle mit rassistischen Motiven, bei denen Kinder mit Migrationshintergrund leicht verletzt oder beschimpft wurden, haben in den letzten Jahren zugenommen“, berichtete die Jugendbildungsreferentin des Vereins Miteinander, Ricarda Milke. Der Verein setzt sich für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt ein. Auch der Geschäftsführer des Vereins, Pascal Begrich, bestätigte, rechtsradikale Themen seien zum ständigen Begleiter der Schüler geworden, da sie nur einen Klick weit im Internet entfernt lägen. „Ein Blick in die Jungen-Toilette verrät oft viel über die Subkultur in einer Schule.“ Aufklärung und pädagogische Maßnahmen seien Mittel, um weiteren Vorfällen vorzubeugen. „Projekttage oder andere Aktionen sollten dabei nah an der Lebenswelt der Schüler orientiert sein.“

Die Landeszentrale für politische Bildung in Magdeburg will im kommenden Jahr mit speziellen Angeboten zum Thema Flüchtlinge an die Schüler herantreten. Außerdem hält sie weiter am Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gegen Intoleranz und Diskriminierung an Schulen fest. „An den 112 Schulen, die wir für eine nachhaltige Auseinandersetzung mit solchen Themen gewinnen konnten, sehe ich eine gute Resonanz und auch eine positive Gesamtentwicklung“, sagte die Landeskoordinatorin des Projekts, Cornelia Habisch. Der Landtag wolle das Projekt weiterhin auch 2016 mit 100.000 Euro fördern. Denn Anlass zur Entwarnung gibt es auch Habisch zufolge nicht: „Gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wie die derzeitige Asyl-Debatte oder die islamfeindliche Pegida-Bewegung führen immer wieder zu Rückschlägen und neuem Handlungsbedarf.“ dpa

Zum Beitrag: Lehrer übersprüht Nazi-Symbole – und wird wegen Sachbeschädigung verurteilt
Zum Beitrag: Weltmeister Boateng besucht „Schule ohne Rassismus“ – und berichtet von Anfeindungen

Titelbild: Bernd Schwabe in Hannover / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

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Sophia St.
9 Jahre zuvor

Wenn ich mich nicht irre, ist die Pegida-Bewegung nicht „islamfeindlich“ wie behauptet, sondern „islamismusfeindlich“. Sie demonstriert friedlich, schweigend und basiert auf einem 19-Punkte umfassenden Forderungspapier, das auch ihren Gegnern keinen berechtigten Anlass für Nazi-Verdächtigungen bietet.
Warum wird bloß jede Bürgerbewegung verdächtigt, verurteilt und dämonisiert, die nicht explizit von links kommt?
Mich beunruhigt weniger die Pegida-Bewegung als der Umgang mit ihr.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

Der Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung in Sachsen will wohl einen Versuch unternehmen, mit Vertretern der Demo ins Gespräch zu kommen.

Ein Blick in die europäische Geschichte offenbart dass oft angespannte oder gar feindliche Verhältnis von Christen, Juden und Moslems.

In einem Beitrag zur gestrigen Sendung bei G. Jauch habe ich dazu bei t-online m.E. Interessantes gefunden:

„Die westeuropäische Angst der Islamisierung ist fast so alt wie die Verteufelung des Judentums. Im Frühmittelalter verbanden Ressentiments gegen Juden die Christen miteinander. Sie entschieden sich, Juden in der Gesellschaft zu behalten als Warnung: Seht her, so endet Ihr, wenn Ihr Euch unchristlich verhaltet. Ab dem Jahr 1290 änderte sich die Politik und in einem Großteil Westeuropas wurden die Juden verbannt und zur Auswanderung gezwungen. Später gestatteten die Länder ihnen zwar wiederzukommen. Doch als die Juden anfingen, um gleiche Bürgerrechte zu kämpfen, begann das, was heute als moderner Antisemitismus bekannt ist.

Auch der Islam stand in seiner Geschichte schon mehrfach vor der Haustür der Christen. In Spanien, in Frankreich, vor Wien: Schon häufig im Laufe der letzten Jahrhunderte fürchteten die Westeuropäer, vom Islam „überrannt“ zu werden. So auch heute.“

@Sophia St.
Mit Verlaub, allein schon der Wortführer Bachmann mit seiner mehr als zweifelhaften Vergangenheit, würde mich als einigermaßen aufgeklärten und intelligenten deutschen Bürger davon abhalten, sich seiner Demo anzuschließen.
Da darf dann schon die Frage gestellt werden: „Worum geht es den Leuten eigentlich?“

Sophia St.
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

„Worum geht es den Leuten eigentlich?“
Die Antwort auf diese Frage zu finden, ist ein Kinderspiel. Voraussetzung ist natürlich, dass sie ernst und nicht nur rhetorisch gemeint ist, weil das Urteil schon feststeht.

Hier finden Sie u.a. die Antwort:
http://pegida.de/2014/12/positionspapier-der-pegida/

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

Diese Aussage von Prof. Niedermayer lese ich bei web.de:

Die großen Parteien müssten sich stattdessen mit der Angst vor dem Islam und vor Zuwanderung in der Bevölkerung auseinander setzen. „Diese Ängste bekommt man nicht weg, indem man diejenigen, die sie haben, beschimpft oder in die rechte Ecke stellt. Dann gibt es möglicherweise nur eine Trotzreaktion“, sagt der Parteienforscher. Die Politiker müssten „aufklärerisch wirken und deutlich machen, wie die Fakten aussehen.“

Das ist auch meine Meinung. Das Gesprächsangebot der Landeszentrale geht in die Richtung.

Dennoch ist es für mich erstaunlich, dass die Bürger einem mehrfach vorbestraften Menschen, der sich auch per Flucht nach Südafrika der deutschen Justiz entzog, hinterher laufen.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Dieser Link entlarvt wichtige Forderungen der Protestler als billige Parolen:

http://web.de/magazine/politik/maerchen-laestigen-auslaender-30274680

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

@Sophia St.
Danke für das Positionspapier. Die meisten Punkte könnte ich sofort unterschreiben.

Warum nur drängt sich mir aber der Verdacht auf, dass die Forderungen lediglich vorgeschoben sind, und es den Verantwortlichen tatsächlich um billige Polemik gegen alles geht, was mit „Ausländer“ umschrieben werden kann?

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

… gegegn die Islamisierung des Abendlandes

oder

… gegen die Islamiismusierung des Abendlandes

M. J.
9 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

@mehrnachdenken
Interessant zur Talk-Show von Jauch ist auch die große Zuschauerresonanz.

http://daserste.ndr.de/guentherjauch/forum/Frustbuerger-und-Fremdenfeinde-wie-gefaehrlich-sind-die-neuen-Strassen-Proteste,forumpegida102.htm

Ich denke, dass es wichtig ist, diese Protestbewegung nicht einfach als Inszenierung von braunen Dumpfbacken abzutun. So sehr es mich auch stört, dass der vorbestrafte Bachmann offenbar leaderman ist, so wenig kann ich mich doch zwingen, die Protestbewegung als Ansammlung von Rassisten und Fremdenfeinden abzutun, obwohl ich damit voll im Trend der politischen und medialen Meinung läge, was ja immer ein schönes Gefühl von politisch korrekter Zugehörigkeit und dem aktuellen Verständnis von „richtiger Denkweise“ vermittelt.
Die kath. Kirche musste es ertragen, dass sie ungestraft und ohne politischen oder medialen Furor „Kinderfickersekte“ genannt wurde. Warum können Politiker und Medien keinerlei Kritik am Islam, an fehlender Integrationsbereitschaft zahlreicher Muslime oder auch an Deutschfeindlichkeit und Kriminalität von Migranten ertragen?
Irgendetwas läuft hier schief, irgendwie gibt es eine Doppelmoral an Toleranz für die Meinung der sog. „Kartoffeldeutschen“ und die der Zugereisten. Jedenfalls empfinden so viele Menschen und schließen sich Pegida an.
Bei so viel psychologischer Ignoranz frage ich mich allmählich, ob Politiker und Medienvertreter wirklich Integration wollen, obwohl sie sie täglich auf ihre Fahne schreiben.

Ursula Prasuhn
9 Jahre zuvor

Bei Pegida rächen sich m. E. politische und mediale Sünden der Vergangenheit. Wahrscheinlich im Bemühen, die Integration nicht zu gefährden, werden seit langem Gesetzesverstöße und Aggressionen von Einwanderern schöngeredet, entschuldigt oder gar verschwiegen, während dieselben Verhaltensweisen bei Einheimischen scharf verurteilt und im Handumdrehen als Zeichen von Rechtsextremismus oder Fremdenfeindlichkeit gedeutet wurden.
Die Kluft zwischen dem, was viele Bürger täglich wahrnehmen und dem, was sie dazu von offizieller Seite hören, lässt sich immer weniger wegwischen und sorgt für Brisanz.

Jeder Lehrer weiß, welch tiefen Keil er zwischen die Schüler treiben kann, wenn er falsches Verhalten bei sog. „Lieblingsschülern“ relativiert, klein redet oder verständnisvoll kommentiert, während er mit einem ähnlichen Verhalten der anderen Kinder scharf ins Gericht geht und leichtfertig üble Verdächtigungen ausstößt.

Wer dieser Tage die tonangebenden Zeitungen verfolgt, kann besagte Kluft zwischen den Artikelschreibern und -lesern deutlich wahrnehmen. Die FAZ äußert sich in einem Artikel relativ sachlich und neutral zu Pegida; dennoch ist in den Leserkommentaren auch hier fast ausnahmslos Empörung über Politik und Medien zu finden.
Möge dies so bleiben und sich der Zorn vieler Menschen nicht zunehmend gegen die Migranten richten, die – um im Lehrerbild zu bleiben – sich nicht selbst zu Lieblingsschülern gemacht haben, sondern von phantasielosen Führungspersonen zu diesen gemacht wurden.
Mein Ärger richtet sich auf die lebensfremd, dumm und unehrlich agierenden Vertreter von Politik, Medien und Justiz. Fromme Worte genügen irgenwann nicht mehr zur Rechtfertigung falschen Handelns, das immer mehr Leute auf die Palme bringt und anfällig macht für unerwünschte Parolen.
Diese Zusammenhänge hätten die Verantwortlichen sehen können und müssen. Hoffentlich ziehen sie aus Pegida die richtigen Schlüsse für zukünftiges Reden und Handeln. Und zwar schnell.
Hier der FAZ-Artikel mit seinen Leserkommentaren:
http://www.faz.net/aktuell/anti-islam-kundgebung-15-000-pegida-anhaenger-demonstrieren-in-dresden-13323787.html

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor

Gut finde ich, dass dieses wichtige Thema nun ein bisschen mehr Fahrt aufnimmt. Immerhin soll es ja auch in Schulen Fremdenfeindlichkeit geben.

In meiner langjährigen Lehrertätigkeit unterrichtete ich viele Schüler aus zahlreichen Nationen. Darunter waren auch immer türkische Kinder. Ich kann mich an kein besonders auffälliges Kind erinnern. Im Gegenteil: Viele türkische Schüler waren recht lernwillig und ziemlich fleißig. Die Eltern begegneten mir mit großer Freundlichkeit und Dankbarkeit. Es war für mich selbstverständlich, den ausländischen Schülern den gleichen Respekt zu zollen und die gleiche Wertschätzung entgegen zu bringen wie den deutschen Schülern. Eine ansehnliche Anzahl von Schülern schaffte den Sprung in die weiterführenden Schulen.
Die türkischen Familien waren gut in die deutsche Gesellschaft integriert.
Möglicherweise können viele Kollegen über ähnliche Erfahrungen berichten.

Nun lese ich bei U. Prasuhn diese Sätze:

„Wahrscheinlich im Bemühen, die Integration nicht zu gefährden, werden seit langem Gesetzesverstöße und Aggressionen von Einwanderern schöngeredet, entschuldigt oder gar verschwiegen, während dieselben Verhaltensweisen bei Einheimischen scharf verurteilt und im Handumdrehen als Zeichen von Rechtsextremismus oder Fremdenfeindlichkeit gedeutet wurden.“

Da ist von Gesetzesverstößen und Aggressionen die Rede.

Oft hören wir auch diese Vorwürfe:

„Zuwanderer wollen sich nur Sozialleistungen erschleichen.
Ausländer sind besonders kriminell.
Ausländer nehmen den Deutschen die Arbeitsplätze weg.
Islam und Muslime – das bedeutet nur Unruhe und Terror.“

Ich möchte die Aussagen von Frau Prasuhn gar nicht infrage stellen, es gibt aber andere Quellen, in denen ein ganz anderes Bild gezeichnet wird:

http://web.de/magazine/politik/maerchen-laestigen-auslaender-30274680

Offensichtlich ist es gar nicht so leicht, sich aus der Fülle gegensätzlicher oder sich widersprechender Informationen eine eigene Meinung zu bilden.

So geht’s mir auch mit den Montags – Demos in Dresden. Das Positionspapier könnte ich problemlos unterschreiben. Das Papier steht jedoch im auffallenden Kontrast zu dem Begriff „Pegida“ und manchen in den Abendhimmel gehaltenen Transparenten mit fremden- und muslimfeindlichen Parolen.
Was soll nun gelten?

Stuttgart 21 hat es vorgemacht. Sind die Parteien erst einmal hoffnunglos zerstritten, lohnt sich ein runder Tisch mit einem kompetenten Moderator.

A. S.
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Ich finde Frau Prasuhns Kommentar mutig und zutreffend. Mein Eindruck ist auch, dass Politik und Medien ungerecht urteilen und zum Schaden der Integration mit zweierlei Maß messen.
Der mit dem Dr.-Jörg-Mutschler-Preis für „couragierten politischen Journalismus“ ausgezeichete Michael Klonovsky hat das so beschrieben:

„Wenn sich ein Deutscher und ein Immigrant prügeln und der Immigrant gewinnt, handelt es sich um ein Integrationsproblem. Gewinnt der Deutsche, ist es Rechtsextremismus.“

Zwei interessante Artikel:
http://www.welt.de/print-wams/article131117/Empoerte-Anrufe-im-Ministerium-Deutsche-in-Krankenkassen-benachteiligt.html
http://www.welt.de/politik/article773442/Wo-Toleranz-mit-Recht-und-Ordnung-kollidiert.html

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  A. S.

Der Artikel von Frau Prasuhn mag mutig sein, ob er aber auch die gesellschaftliche Wirklichkeit aus dem Jahre 2014 darstellt, nun, dahinter setze ich zumindest mal ein Fragezeichen.

Ihre Links stammen aus den Jahren 2003/2007. Ich weiß es nicht, aber kann es nicht sein, das die „Politik“ mittlerweile dazu gelernt hat?

An anderer Stelle erwähnte ich bereits: Es muss unbedingt einen offenen Diskurs geben, in dem alle vermeintlichen oder auch mutmaßlichen Ungleichbehandlungen von Deutschen und Ausländern auf den Prüfstand kommen müssen.

Wie ist das eigentlich in Deutschland mit einem Ausbildungsberuf für junge Menschen mit fremdländisch klingendem Namen oder haben ausländische Familien bei der Wohnungssuche die gleichen Chancen wie deutsche?

Wie oft müssen sich ausländisch aussehende Menschen in Deutschland „dumme Sprüche“ anhören?

Ich bin keineswegs parteiisch, aber dafür, weder auf dem einen noch auf dem anderen Auge blind zu sein.

malum
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Vielleicht schauen Sie sich mal diesen Film mutiger Macher an. Dass er überhaupt hergestellt und zur Sendung frei gegeben wurde (wenn auch zu nachtschlafener Zeit) grenzt schon fast an ein Wunder.
https://www.youtube.com/watch?v=utXMlcR_HDw

@Redaktion
Mich würde beim Schlagwort „Rassismus“ im Ausgangsartikel mal interessieren, welcher gemeint ist, denn leider existiert er mindestens beiderseitig, auch wenn das nicht ins Bild passt. Wahrscheinlich gibt es sogar noch mehr Fronten.
Der Artikel wird der politischen Mode zwar gerecht, hilft aber der Integration nicht weiter, zu deren Gelingen nun mal das Einvernehmen aller Seiten gehört. Was bringt es, immer wieder auf den Rassismus in deutschen Seelen hinzuweisen, wenn sich ständig mehr Leute zu Unrecht beschuldigt und jeglichen Verständnisses beraubt fühlen?

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  malum

@malum
Den Film kenne ich. Er ist sicher ein trauriges Beispiel für ÜBERHAUPT nicht gelungene Integration. Hier haben offenbar sowohl die Politik als auch die Schulbehörde komplett versagt.

Die Politik muss den ausländischen Mitbewohnern ganz deutlich zu verstehen geben, was sie von ihnen erwartet. Wer sich da total verweigert, muss auch abgeschoben werden können.
Ich meine auch, dass die islamische Gemeinde mit in die Verantwortung einbezogen werden muss.

Mittlerweile scheint die Schule vor den Zuständen kapituliert zu haben.

Ist Ghettobildung nicht zu verhindern?

Meine Erfahrungen mit ausländsichen Kindern stehen in meinem Beitrag vom 16.12./20.46 h.

Auf bspw. 25 Schüler kamen so grob drei bis fünf ausländsiche Schüler. Die Familien waren gut in die deutsche Gesellschaft integriert.

Abwertende oder gar rassistische Äußerungen gegenüber deutschen Schülern kamen nicht vor. Sie wären auch nicht einfach – wie im Film – hingenommen worden, sondern da wäre die Schulleitung massiv aktiv geworden.

A. S.
9 Jahre zuvor
Antwortet  malum

Sie sagen: „Mittlerweile scheint die Schule vor den Zuständen kapituliert zu haben.“ Meine Formulierung wäre: „Viele Schulen waren gezwungen zu kapitulieren“, um sich nicht angreifbar zu machen, wenn sie den armen verhaltensgestörten Opfern unserer fremdenfeindlichen Gesellschaft mit „rassistischer Gewalt“ entgegengetreten wären.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  malum

@A.S.
Die betroffene Schule ist doch das „schwächste Glied“ in der Kette. Ich habe deutlich formuliert, wo die eigentlichen Fehler begangen worden sind.

Warum ist denn der Schule nicht von den wichtigen Entscheidungsträgern oder „Playern“, und da schließe ich die islamische Seite ganz bewusst mit ein, nicht geholfen worden?

A. S.
9 Jahre zuvor

@mehrnachdenken
Wenn Artikel gut sind, ist mir ihr Alter egal. Wenn z.B. die Methode „Lesen durch Schreiben“ vor10 Jahren schon kritisiert worden wäre, täte das in meinen Augen der Berechtigung keinen Abbruch.
Sie schreiben: „Wie ist das eigentlich in Deutschland mit einem Ausbildungsberuf für junge Menschen mit fremdländisch klingendem Namen oder haben ausländische Familien bei der Wohnungssuche die gleichen Chancen wie deutsche?“
Warum sind Sie so sicher, dass Sie da nicht auf die typische „Opferrolle“ reinfallen, die in politisch korrekter Weise ständig verbreitet wird?
Vielleicht reden Sie mal mit einem Arbeitgeber. Der würde Ihnen vielleicht sagen: „Ich suche händeringend Auszubildende. Mir ist egal, ob sie deutsch sind, türkisch, bisexuell oder heterosexuell, Hauptsache sie haben ausreichendes Schulwissen, sind verlässlich und arbeitswillig. Wenn ich allerdings jemanden mit ausländischen Wurzeln ablehne, weil er die notwendigen Voraussetzungen nicht annähernd erfüllt, heißt es hinterher immer (auch von ihm selbst) er sei nur abgelehnt worden wegen seiner Abstammung.“
Übrigens haben Sie weiter oben etwas zum aktuell aufflammenden Judenhass gesagt. Da habe ich eine viel einfachere Erklärung: Auf Videos ist überdeutlich zu sehen, dass die aktuellen antisemitischen Zusammenrottungen, Parolen und Todeswünsche aus islamischen Kreisen stammen und wir es im Moment primär mit einem sog. importierten Antisemitismus zu tun haben wegen der Nahost-Konfklikte. Damit aber auch hier kein schlechtes Licht auf die Migranten fällt, wird von einem generellen Antisemitismus in Deutschland gesprochen.
Abschließend sei gesagt: Auch mich bewegt als Integrationshindernis der falsche Umgang von Politikern, Medien und Justizbeamten mit Recht, Gesetz und Gleichbehandlung. Auch bei Ausländern gibt es „Gesetzesbrüche und Agressionen“, sonst wären sie ja allesamt Heilige. Wenn die Nennung solcher banalen Selbstverständlichkeiten aber bereits als grenzwertig empfunden wird, bekomme ich eine Gänsehaut.
Diese Dinge müssen verbal und justiziell gleich behandelt werden wie bei einheimischen Tätern. Und da habe ich im Gegensatz zu Ihnen auch große Zweifel, dass die Politik dazugelernt hat.
Wie ist es denn in der Bildungspolitik? Gibt es da den großen Fortschritt durch fortschreitende Zeit und Lernfähigkeit der Politiker?

Ursula Prasuhn
9 Jahre zuvor

@mehrnachdenken
Sie fragen A. S.: „Warum ist denn der Schule nicht von den wichtigen Entscheidungsträgern…geholfen worden?“
Meine Antwort lautet: Weil die ganze Sache ein Politikum ist, bei dem jedes Fehlverhalten von Migranten – auch wenn sie Kinder und Jugendliche sind – gern als verständliche und natürliche Gegenwehr gegen den angeblichen Rassismus und Fremdenhass der deutschen Bevölkerung dargestellt wird.
Entsprechend milde fallen oft Justizurteile aus, denn die Annahme von „Gegenwehr“ führt in vielen Fällen zu einem Bonus für ausländische Täter.
Das sind wohlgemerkt Fehler auf deutscher Seite – von unserer Führungsschicht in Legislative, Exekutive und Judikative oder auch in Behörden und Medien. Offenbar gilt überall der Grundsatz, dass mit der Übernahme von Teilschuld – auch wenn sie an den Haaren herbeigezogen ist – und der Anwendung von Samthandschuhen sowie ständigen Aufrufen zu noch mehr Willkommenskultur der Integration geholfen werde.
In Wirklichkeit legen ihr die Verantwortlichen nur Steine in den Weg. Der größte Brocken ist der wachsende Eindruck, die Bevölkerung würde nach ethnischen Regeln in Täter und Opfer eingeteilt.
Das kann – vorsichtig ausgedrückt – für die Integration nur Sand im Getriebe statt Schmieröl sein.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Ihre Sichtweise kann ich teilen.
Jedoch kann ich einfach nicht glauben, dass Ihre Zustandsbeschreibung auf ganz Deutschland übertragen werden kann. Bspw. leben in Sachsen ja kaum muslimische Mitbewohner.
Meine Erfahrungen mit ausländischen Schülern und Eltern sehen ebenfalls ganz anders aus.

„Das sind wohlgemerkt Fehler auf deutscher Seite – von unserer Führungsschicht in Legislative, Exekutive und Judikative oder auch in Behörden und Medien. Offenbar gilt überall der Grundsatz, dass mit der Übernahme von Teilschuld – auch wenn sie an den Haaren herbeigezogen ist – und der Anwendung von Samthandschuhen sowie ständigen Aufrufen zu noch mehr Willkommenskultur der Integration geholfen werde.“

Das ist natürlich überhaupt nicht zu akzeptieren. Frage: Was kann dagegen unternommen werden?

Ursula Prasuhn
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Die Sachsen erinnern sich aber an 1989. Von ihnen ging der Aufstand gegen das verlogene Unrechtsregime aus. Auch wenn in Sachsen kaum Muslime wohnen, so sind doch die Bürger durch die Medien nicht von der Welt abgeschnitten und kriegen mit, was sich in Gesellschaft und Politik tut.
Eine gut informierte, noch berufstätige, kluge Dame aus Sachsen mit dem Namen Karin Weber, schreibt häufig Kommentare bei „Freie Welt“. Ihre Meinung in etwa: In der DDR haben die Menschen gelernt, Aussagen von Politikern und Propaganda zu durchschauen. Mit der Wiedervereinigung war nicht nur der überragende Wunsch nach Freiheit verbunden, sondern auch der Wunsch nach vertrauenswürdiger Regierung und Information. Wir sind vom Regen in die Traufe gekommen und es wundert mich, wie wenig die Wessis Politik und Medien durchschauen und wie staatsgläubig sie sind.
Das zum allseitigen Argument, dass doch die Rechtsextremen bei Pegida das Sagen haben müssten, weil es in Sachsen kaum muslimische Mitbürger gäbe.
Sie zitieren eine Passage aus meinem Kommentar und stellen anschließend die Frage, was gegen das unternommen werden könne, was ich da beschreibe.
Meine Antwort: Es wird doch gerade im Moment Enormes, nie Dagewesenes unternommen, was Politiker und Medien gewaltig ins Schwitzen bringt.
Noch bietet die zwielichtige Figur „Bachmann“ – die mir ebenso wenig wie Ihnen gefällt – neben der Betonung, dass an Pegida etwas faul sein müsse, weil die Sachsen wegen ihrer geringen Anzahl an muslimischen Mitbürgern gar keinen Grund zum Aufbegehren hätten, ein gewisses Potential zur Diffamierung von Pegida.
Mit Freude nehme ich allerdings wahr, dass die offiziellen Töne deutlich moderater und scheinbar verständnisvoller werden. Ich hoffe auf die geschulte Hellhörigkeit der Ossis, um zu durchschauen, was echt ist oder nur falscher Zungenschlag.
Zum Schluss: Vor etlichen Jahren habe ich ebenso wie Sie gute Erfahrungen mit muslimischen Schülern gemacht. Ich fürchte allerdings, dass sich da einiges geändert hat.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

„Noch bietet die zwielichtige Figur “Bachmann” – die mir ebenso wenig wie Ihnen gefällt – neben der Betonung, dass an Pegida etwas faul sein müsse, weil die Sachsen wegen ihrer geringen Anzahl an muslimischen Mitbürgern gar keinen Grund zum Aufbegehren hätten, ein gewisses Potential zur Diffamierung von Pegida.“

Ich sehe es noch etwas anders. Kein Problem habe ich mit dem Positionspapier. Da steht m.E. viel Vernünftiges drin.
Sehe ich mir aber den Namen „Pegida“ (Verzeihung, aber hier wird doch ziemlich „dick“ aufgetragen!) und die vielen ausländerfeindlichen Transparente an, komme ich eben ins Grübeln, und ich frage mich, worum es der Bewegung eigentlich geht.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Zitat
Die Sachsen erinnern sich aber an 1989. Von ihnen ging der Aufstand gegen das verlogene Unrechtsregime aus. Auch wenn in Sachsen kaum Muslime wohnen, so sind doch die Bürger durch die Medien nicht von der Welt abgeschnitten und kriegen mit, was sich in Gesellschaft und Politik tut.

Ja das ist aber einmal eine eigenwillige Situationsbeschreibung …

Allein der Missbrauch der Parole „wir sind das Volk“ sollte unter Strafe gestlellt werden. Das ist an Zynismus nicht zu überbieten außer durch „Jedem das seine“ oder „Arbeit macht frei“.

stillmann
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Was ist da eigenwillig an der Situationsbeschreibung? Mir erscheint sie weit einleuchtender als so vieles, was ich bisher vernommen habe.
Und warum sollte die Parole „Wir sind das Volk“ unter Strafe gestellt werden, wenn sie zutrifft, auch wenn sie 1989 in weit größerer Bedeutung benutzt wurde?
Sie gebrauchen das jämmerlichste aller Argumente, um bürgerliche Proteste zu diffamieren.
Vielleicht befragen Sie mal die Bürgerprotestler von damals selbst, ob sie gegen die Übernahme ihrer Parolen sind. Mir ist von diesseitigen Einwänden nichts bekannt.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Gerade läuft auf WDR 5 eine Sendung zum Verhältnis Bürger/Medien.
Wer Zeit hat, sollte da mal zuhören oder mit diskutieren.

hennes
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Leider habe ich die Sendung verpasst. Trotzdem danke für Ihren Hinweis. Habe mir aber kurz Zuhörermeinungen angeguckt und werde gleich mehr davon lesen.
http://www.wdr5.de/sendungen/funkhauswallrafplatz/medien180.jsp#comMessage

xxx
9 Jahre zuvor

Nach der Sündenbocktheorie sucht sich eine Gruppe eine eine andere Gruppe, um diese als Begründung für die eigene Unzufriedenheit zu missbrauchen. Das ist häufig falsch, aber zugegebenermaßen sehr einfach.

Die Ursache dafür liegt für mich _auch_ in der Politik, die seit Jahr(zehnt)en an der Bevölkerung zumindest gefühlt vorbei agiert. In ihrer Wahrnehmung werden große Lobbyverbände (Großindustrie, Pharma, Militär), die Superreichen (verhältnismäßig geringe Steuerlast) und kurz vor wichtigen Wahlterminen (aber auch nur dann) die Rentner sehr stark bevorzugt. Ferner ist sie zu sehr auf Machterhalt ausgelegt.

Beate S.
9 Jahre zuvor

Muss das Thema „Rassismus“ nicht differenzierter behandelt werden? In immer mehr Schulen wächst doch der Anteil ausländischer Kinder. Manchmal bildet er sogar die Mehrheit. Von diesen Schulen ist zu hören, dass Verletzungen und Beschimpfungen häufig andersherum stattfinden. Beliebte Schimpfwörter sind da „Nazi“, „Homo“ oder „Hure“.
Wie sollen die deutschen Kinder da noch Warnungen vor Rassismus und Feindseligkeit gegenüber ausländischen Menschen verstehen oder Begriffe wie „Bereicherung“ und „notwendige Zuwanderung“?
Der Umgang mit dem Thema „Rassismus“ sollte zumindest an diesen Schulen nicht nur unter einer Sichtweise stattfinden.
Zu Pegida habe ich am vergangenen Dienstag auf „phoenix“ (von 11:45 bis13:00) eine Sendung unter Leitung einer jungen Dame mit Namen Elif Senel gesehen. Die Sendung hieß „Pegida, Hogesa und die Politik“ und hat mir gut gefallen. Der Grundtenor war ungewohnt ausgeglichen, sogar recht positiv. Vielleicht ist die Sendung ja noch irgendwo als Video zu sehen.
Ansonsten finde ich diesen Artikel recht gut:
http://ef-magazin.de/2014/12/17/6071-pegida-demonstrationsfreiheit-ja-aber

xxxx
9 Jahre zuvor

Wie können Sie es wagen, so über die armen benachteiligten Schüler mit ausländischen Wurzeln zu schreiben? Die haben es doch bereits so schwer hier in Deutschland. Schlechtere (Aus-) Bildungschancen, Sprachbarrieren, Beschimpfungen, insbesondere durch die Pegida-Demonstrationen und ihre Ableger usw.. Sie sollten dringend toleranter werden, damit sie lernen, diese Kinder in ihrer Gänze zu akzeptieren und als Bereicherung für unser Land auffassen.

Beate S.
9 Jahre zuvor
Antwortet  xxxx

Falls Sie mich meinen: Ich werde mich bessern und Ihre überaus berechtigte Rüge zum Anlass nehmen, mehr Toleranz auf die lange Liste meiner guten Vorhaben fürs neue Jahr zu setzen.
Und seien Sie bitte etwas nachsichtig mit mir, wenn die Besserung zunächst noch nicht reibungslos gelingt. Gut Ding will eben Weile haben.

xxx
9 Jahre zuvor
Antwortet  Beate S.

ja ich meinte sie. die antwort wurde nicht eingerückt. ich hoffe sie werden tatsächlich tolerant. andernfalls lesen sie alles von profx lann hornscheidt und schreiben eine positive rezension darüber.

Beate S.
9 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Um Himmels Willen, welche drakonische Strafe drohen Sie mir denn da an?
Das macht aus Ihrer Aufforderung eine glatte Nötigung.

xxx
9 Jahre zuvor
Antwortet  Beate S.

lol
Wenn Sie die Lektüre nicht überstehen, können Sie — ja Sie lesen richtig — Frau Hornscheidts Lebensphilosophie auch in Ihrer Familie predigen.
Obwohl … das ist wirklich übertrieben. Genießen statt dessen lieber die Feiertage ohne Gedanken an die kompetenzorientierte G8-Inklusion von Migrantenkindern.

bolle
9 Jahre zuvor
mehrnachdenken
9 Jahre zuvor

Auf Phönix wurde gestern die Dokumentation „Schicksal der Vertiebenen“ wiederholt. Die Doku stammt aus dem Jahre 2011, ist m.E. aber aktueller denn je.

http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/fremde_heimat_%281_2%29/428934?datum=2014-12-20

Immerhin musste das vollkommen zerstörte Deutschland nach 1945 über 12 Millionen Flüchtlinge aufnehmen. In die spätere DDR kamen alleine über vier Millionen.

Im Film erzählen Zeitzeugen sehr eindrucksvoll, dass sie damals von der einheimischen Bevölkerung nicht immer mit offenen Armen empfangen wurden. Ablehnung und Ausgrenzung waren an der Tagesordnung.
Immerhin handelte es sich damals nicht um Ausländer mit anderem Aussehen oder einer fremden religiösen Ausrichtung, sondern um Landsleute, die christlich orientiert waren.

In der ersten Zeit hausten viele von ihnen in noch vollkommen verdreckten und wegen der Ungeziefer (Läuse und Wanzen) eigentlich unbewohnbaren Baracken der Fremdarbeiter. Zustände, die uns heute unvorstellbar erscheinen.

Nach 1945 schaffte es dieses Land, über 12 Millionen Flüchtlinge aufzunehmen. Heutzutage sucht lediglich ein Bruchteil der Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Irak oder Syrien bei uns Unterschlupf. Dennoch scheint diese geringe Anzahl vielen schon zu viel zu sein.

Ich rufen allen Menschen zu, die so unbarmherzig und gnadenlos denken: „SCHÄMT EUCH!!“

bolle
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Undifferenzierte moralische Empörung nutzt leider mehr der Selbstzufriedenheit als der Hilfe anderer.
Mir ist nicht klar, worauf Sie hinauswollen. Für Kriegsflüchtlinge gibt es doch überhaupt keine Beschränkung der Anzahl. Sie müssen sich allerdings einem Anerkennungsverfahren stellen, um einem möglichen Missbrauch des Asylrechts für sog. „Wirtschaftsflüchtlinge“ gegenzusteuern. Für dieses Verfahren spielt das Herkunftsland die entscheidende Rolle.
In der Praxis werden allerdings nur relativ wenige der nicht anerkannten Asylbewerber abgeschoben, weil das immer wieder zu gewaltsamen Protesten linker Aktivisten führt, die gegen jedwede Beschränkung der Einwanderung oder Durchsetzung von Abschiebung sind und ein erhebliches Erpressungspotential besitzen.
Die beiden Hauptgründe für Einwanderer aus Ländern außerhalb der EU sind
1. Die Flucht wegen Bedrohung von Leib und Leben.
2. Das riesige Gefälle zwischen arm und reich auf unserem Globus.

Für 1. gibt es ein uneingeschränktes Asylrecht. Für 2. gibt es das nicht, allerdings fehlen zum Unmut vieler Bürger hier klare Regelungen für Einwanderung und das Bleiberecht.

Also, warum genau sollen sich die Menschen denn nun schämen? Nirgendwo vernehme ich den Ruf, Flüchtlinge nicht aufzunehmen, die vor ihren Verfolgern um ihr Leben gerannt sind. Wer und wo sind also die vielen unbarmherzigen und gnadenlosen Zeitgenossen, denen die ich gemeinsam mit Ihnen moralisch den Marsch blasen könnte?

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  bolle

Zunächst verdeutlicht die Doku auf Phönix, dass Millionen Deutsche selber schon einmal Flüchtlinge waren. Aus diesem Grund sollten gerade wir für das Flüchtlingselend in der Welt besonders sensibilisiert sein.

Das Deutschland von heute ist wohlhabend und niemand muss mehr hungern oder gar verhungern. Wir verfügen über eine intakte Infrastruktur und eine leistungsfähige Verwaltung.

Das sah nach dem Krieg noch ganz anders aus. Deutschland lag in Schutt und Asche. Wohnraum, der den Namen auch verdiente, gab es vor allem in städtischen Regionen kaum noch. Das öffentliche Leben war kollabiert. Viele Menschen hungerten und starben an Unterernährung. Deutschland hing am Tropf der Siegermächte.

In dieses große Elend strömten nun über 12 Millionen Kriegsflüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, und auch sie mussten ein Dach über dem Kopf erhalten und etwas zu essen.
Am Ende stemmten die Menschen diese Herkulesaufgabe.

Angesichts dieser zurückliegenden großartigen gesellschaftlichen Leistung und des damals unvorstellbaren großen Flüchtlingsstromes sollten wir die im Verhältnis dazu heute relativ wenigen Kriegsflüchtlinge herzlich willkommen heißen.

Aber selbst gegen die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen wird im reichen Deutschland von „braven“ Bürgern protestiert. Ja, grundsätzlich hat niemand etwas dagegen, aber wenn die Unterkünfte in der direkten Nachbarschft liegen sollen, wird dankend abgewunken.
Was können diese armen Menschen den Einheimischen eigentlich wegnehmen??

„bolle“, viele Bürger scheinen eben nicht so wie Sie zu differenzieren. In Deutschland gibt es leider eine große Fremdenfeindlichkeit, vor allem gegen Juden und Muslime. Die aktuellen Kriegsflüchtlinge kommen nun mal aus Ländern mit islamischem Glauben. Das mag erklären, warum viele Deutsche diese Menschen hier nicht haben wollen.

Dass für dieses unsagbare Elend aber in erster Linie die westliche Politik, namentlich die der USA verantwortlich zeichnet, (völkerrechtswidriger Irak-Krieg) , wird dabei auch noch gerne verdrängt oder vergessen.

Was die Bewegung „Pegida“ im Positionspapier differenziert formuliert, wird aber von den fremdenfeindlichen Transparenten konterkariert. Daher weiß ich nicht, was DIE eigentlich wollen.
Gegen den Missbrauch des Asylrechts brauche ich keine 150000 Demonstranten auf die Straße zu schicken.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor

Wie war das noch mal mit den Geistern, die gerufen wurden?

http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_72256162/mehrere-gezielte-attacken-auf-asylbewerber-in-deutschland.html

Genau: SCHÄMEN ist in diesem Fall noch viel zu harmlos formuliert!!

mestro
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Schon mal was von „agent provocateur“ gehört? Alles ist möglich für diejenigen, die „keineswegs parteiisch“ sind und erst einmal abwarten, was die 20-köpfige Sonderkommission der Polizei herausfindet.

mestro
9 Jahre zuvor
Antwortet  mestro

Mit der Sondertruppe der Polizei bezog ich mich auf den Brandanschlag auf Asylantenheime in Vorra, den fremdenfeindlichen Spruch an der Wand mit der Hakenkreuzschmiererei.
Vielleicht interessieren Sie auch mal solche Meldungen:
https://www.youtube.com/watch?v=vd8_vNh2k5I
Schwarz-Weiß-Malereien sind wenig hilfreich und einseitige Beschimpfungen noch weniger. Dazu ist die Integrationsproblematik zu vielschichtig.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  mestro

Ja, solche Aktionen von Asylbewerbern sind natürlich zu verurteilen. Gleichzeitig ist es aber beruhigend, dass unsere Polizei diese Straftaten noch verfolgt. Mich interessiert mich auch, wie die Geschichte weiterging.

Da muss ich aber doch schmunzeln! Meinen Sie mich mit „Schwarz-Weiß-Malerei“?

Ich erwähnte es schon mal: Keineswegs bin ich weder auf dem re noch auf dem li Auge blind.
Ich versuche jedoch, die Thematik aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Bei unserer Vergangenheit gehört die historische für mich ganz eindeutig dazu.

mestro
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Natürlich gehört sie dazu. Sie ist aber auch missbrauchsanfällig. Oder wie würden Sie die Diffamierung Andersdenkender durch das Schimpfwort Nr. 1 „Nazi“ beurteilen? Sogar ausländische Erwachsene und Jugendliche gebrauchen überwiegend den Begriff „Nazi“, wenn sie sich über einen Deutschen ärgern.
Ähnlich großzügig wird mit den Begriffen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Minderheitenfeindlichkeit usw. umgegangen. Alles anscheinend typisch deutsche Eigenschaften wegen eines guten Jahrzehnts furchtbarer Geschichte. Haben wir etwa eine Erbkrankheit seit 1933?
Mir macht der Missbrauch unserer Historie für die Durchsetzung linkspolitischer Ziele viel mehr Sorgen. Es braucht nur noch gesagt zu werden „Deine (Ihre) Ansicht ist nazi“, schon bedeutet das den Meinungssieg.

xxx
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

nazi, schwuchtel, hure, Türke usw. sind für diese klientel reine füllworte ohne tiefergehende bedeutung, abgesehen von der Beschimpfung an sich. genauso wie die wenigsten der npd-wähler tatsächlich die rechtsextreme ideologie verstanden haben. gefährlich sind die, die sich die Parolen ausdenken, nicht die sie nachbrüllen.

Ursula Prasuhn
9 Jahre zuvor

@mehrnachdenken vom 21. Dez. um 18:30
Es ist doch gar keine Frage, dass sich unter die Pegida-Demonstranten auch Rechtsextreme mischen und die Situation für ihre Zwecke auszunützen versuchen. Außerdem lässt die Interpretation von Transparenten und Begriffen oft verschiedene Deutungen zu.
Wer Fremdenfeindlichkeit sehen will, sieht sie, und wer sie nicht sehen will, wird sie auch nicht sehen. Mir jedenfalls sind nur wenige Parolen aufgefallen, die grenzüberschreitend waren. Und diese Schilder wurden meinem Eindruck nach doppelt und dreifach von den Kameras eingefangen und in den Nachrichten gezeigt.
Mir imponiert die Diszipliniertheit und Gewaltlosigkeit der Demonstranten. Da gibt es ganz andere Bilder, besonders am 1. Mai jeden Jahres.
Vor allem aber finde ich das Positionspapier in Ordnung und es ist zu fragen, warum von ihm kaum die Rede ist im Gegensatz zu allem, was sich für Misstrauen und Unterstellungen eignet. Wenn es am Rande doch mal erwähnt wird, dann nur mit der Mutmaßung, es sei nicht ernst gemeint und pure Täuschung. Wie soll man sich gegen derlei Behauptungen wehren?
Das Ganze erinnert mich fatal an die Berichterstattung über die Demonstrationen in Stuttgart und Hannover gegen die schulische Aufklärung der Kinder in sexueller Vielfalt. Angeblich waren da auch nur Ultrakonservative und Rechtsextreme am Werk und Eltern gutgläubige Mitläufer.
Zu Ihrem letzten Satz möchte ich sagen: Sie brauchen angesichts Ihrer Meinung vermutlich keinen einzigen Demonstranten, geschweige denn 15.000. Aber wollen Sie Andersdenkenden vorschreiben, mit wie vielen Menschen sie für ihr Anliegen demonstrieren dürfen, ohne dass “begründeter“ Verdacht besteht?
Wenn solche Überlegungen Schule machen, können wir das Demonstrationsrecht – das nicht zuletzt wegen unserer historischen Vergangenheit im Grundgesetz verankert wurde – auf den Müllhaufen schmeißen.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

„Wer Fremdenfeindlichkeit sehen will, sieht sie, und wer sie nicht sehen will, wird sie auch nicht sehen. Mir jedenfalls sind nur wenige Parolen aufgefallen, die grenzüberschreitend waren. Und diese Schilder wurden meinem Eindruck nach doppelt und dreifach von den Kameras eingefangen und in den Nachrichten gezeigt.“

Zumindest gibt es diese ausgewiesenen fremdenfeindlichen Parolen. Nur wenige genügen, um der anderen Seite Argumente zu liefern.

„Mir imponiert die Diszipliniertheit und Gewaltlosigkeit der Demonstranten. Da gibt es ganz andere Bilder, besonders am 1. Mai jeden Jahres.“

Ihr Hinweis auf den 01. Mai stimmt. Da wird auch ziemlich viel demoliert und es gibt großen Sachschaden. Wer kommt dafür eigentlich auf?

„Vor allem aber finde ich das Positionspapier in Ordnung und es ist zu fragen, warum von ihm kaum die Rede ist im Gegensatz zu allem, was sich für Misstrauen und Unterstellungen eignet. Wenn es am Rande doch mal erwähnt wird, dann nur mit der Mutmaßung, es sei nicht ernst gemeint und pure Täuschung. Wie soll man sich gegen derlei Behauptungen wehren?“

Ich wundere mich auch, warum das Positionspapier nicht mehr in den Vordergrund rückt. Evtl. liegt es auch an dem m.E. recht konstruierten Motto „Pegida“, denn bei etwas mehr als 4 Millionen Muslimen kann doch niemand ernsthaft von einer Islamisierung Deutschlands sprechen.

Bernd Lucke, Vorsitzender der AfD, ließ in der Rederunde bei G. Jauch eine günstige Gelegenheit verstreichen, das Positionspapier in den Fokus zu rücken. Auf seiner Facebook- Seite hält er die Forderungen von „Pegida“ für legitim. Vom Morderator darauf angesprochen, leugnete er es und meinte obendrein noch, dass habe wohl ein Mitarbeiter dort eingetragen.
Warum nur blieb er nicht bei seiner Meinung? Millionen Deutsche hätten dann zum ersten Mal gehört, worum es in dem Positionspapier geht.
Vielleicht wusste aber auch er nicht so richtig Bescheid. Natürlich „schlachten“ die politischen Gegner der AfD so einen verbalen „Eiertanz“ genüsslich aus. Einen Mitarbeiter auch noch zu beschuldigen, kommt nun gar nicht gut an.

Gerade in den hannoverschen Medien wurde recht einseitig über die Demo gegen „sexuelle Vielfalt“ berichtet. Überregionale Medien schrieben aber durchaus neutraler und sachgerechter.

„Sie brauchen angesichts Ihrer Meinung vermutlich keinen einzigen Demonstranten, geschweige denn 15.000.“
Frau Prasuhn, können Sie mir bitte diesen Satz erläutern. Danke sehr!

Ihrer weiteren Argumentation kann ich folgen. Bezüglich des Demonstrationsrechts habe ich mich falsch oder zumindest missverständlich ausgedrückt.

Was wollte ich damit nun sagen?
Ich vermute mal, dass es nicht gelingt, viele Tausend Menschen auf die Straße zu bringen, wenn es in der Demo ganz sachlich und differenziert lediglich um das Problem des angeblichen oder tasächlichen massenhaften Asylmissbrauches ginge.
Um die Menschen zu mobilisieren, braucht es dann noch etwas, was Ängste und Emotionen anspricht. Der Begriff „Islamisierung“ macht sich dabei immer gut in einem Land, in dem über 40% der Bevölkerung in eben dieser Religion eine Gefahr sehen.

Deswegen bleibe ich bei meiner Meinung: Mir ist nicht klar, was „Pegida“ eigentlich beabsichtigt.
Mir drängt sich eben der Verdacht auf, dass es den Initiatoren weniger um die eigentliche Ausländer- oder Asylfrage geht, sondern unter dem Deckmantel des wohlfeil klingenden Positionspapieres sollen bereits vorhandene Ängste und Emotionen gegenüber hier lebenden oder ins Land kommenden Ausländern genutzt oder besser missbraucht werden.
Es geht ihnen also meiner Meinung nach nicht um die Lösung eines Problems, sondern um die Verschärfung desselben.

Ursula Prasuhn
9 Jahre zuvor

Herzlichen Dank, @mehrnachdenken, für die ausführliche Antwort. Mit meinem Satz, bei dem Sie um Erläuterung bitten, wollte ich sagen: Mein Eindruck ist, dass Sie von Pegida nichts halten und Ihnen darum vermutlich am liebsten wäre, es gäbe keinen einzigen Demonstranten.
Sie schreiben: „… bei etwas mehr als 4 Millionen Muslimen kann doch niemand ernsthaft von einer Islamisierung Deutschlands sprechen.“
Sie gehen von der Anzahl der Muslime aus. Soweit ich die Dinge verfolgt habe, geht es den Demonstranten aber um etwas anderes, nämlich um unsere Kultur und Gesetzeshandhabung. Meldungen wie die Umbenennung des Osterfestes in „Frühlingsfest“ oder des bevorstehenden Weihnachtsfestes in „Jahresabschlussfest“ (Alpenverein Bad Tölz) bringen sie auf die Palme. Heute habe ich gelesen, der Zentralrat der Juden habe vorgeschlagen, dass die Christen zum besseren gegenseitigen Verständnis in ihren Weihnachtsgottesdiensten ein islamisches Lied singen sollten.
Auch das beliebte Verschweigen und milde Bestrafen von Gesetzesbrüchen ausländischer Straftäter empört sie oder die „Staatsbegräbnisse“, wenn ein Türke durch einen Deutschen zu Tode kommt, während umgekehrt kein Hahn nach einem deutschen Opfer kräht.
Denken Sie an Daniel S. aus Kirchweyhe, der bei dem Versuch einer Streitschlichtung von einem jungen Türken getötet wurde. Unter Polizeischutz musste er im engsten Kreis der Familie begraben werden, weil die Freunde des Täters angedroht hatten, die Trauerfeier zu torpedieren. Die Gedenkstätte hatten sie bereits verwüstet.
Dass dann als Folge des Ganzen auch noch ein runder Tisch „gegen rechts“ gebildet wurde, obwohl Daniel S. nach übereinstimmender Auskunft alles andere als ein Nazi war, machte viele Leute fassungslos.
Das sind die Dinge, die nach meiner Beobachtung mit der Parole „Gegen die Islamisierung“ gemeint sind. Adressat ist dabei vor allem unsere politische Führung und weniger der muslimische Teil der Bevölkerung, denn alle diese Fehler gehen auf das Konto einer Integrationspolitik, die den Eindruck von Heuchelei und Doppelmoral macht.
Zum Abschuss wünsche ich Ihnen frohe Weihnachtstage (im Schaumburger Land?)

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

„Soweit ich die Dinge verfolgt habe, geht es den Demonstranten aber um etwas anderes, nämlich um unsere Kultur und Gesetzeshandhabung.“

Wenn in diese Richtung argumentiert und demonstriert würde, hätte ich nichts dagegen einzuwenden.
Ich betone immer wieder, dass ich eine sachliche und differenzierte Auseinandersetzung sehr begrüße.
Da müssen dann Fehlentwicklungen und Missstände angesprochen werden. Keine Frage!

Unter dem Motto „Pegida“ macht sich die „Bewegung“ aber unglaubwürdig, und deshalb ist sie auch so leicht angreifbar.
Offensichtlich fehlt es den Verantwortlichen an der notwendigen Professionalität, ihr Anliegen auch seriös
zu kommunizieren.

Warum bringen Sie mich mit dem Schaumburger Land in Verbindung? Das ist ein schöner Fleck in Niedersachsen, ich kenne die Region, habe dort aber niemals gewohnt. Private oder persönliche Daten sollten wir in diesem offentlichen Forum bitte für uns behalten. Ich kann die Anonymität hier gar nicht hoch genug wertschätzen.
Schade, dass es nicht wie bei 4t die Möglichkeit gibt, privat Kontakt aufzunehmen.

Danke für die freundlichen Wünsche zum Weihnachtsfest. Auch ich hoffe, dass Sie die Weihnachtstage ruhig im Familienkreis verbringen können.

realo
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Ich teile Ihre Meinung über die Beweggründe der Pegida-Demonstranten. Ein weiterer Grund ist m. E. aber auch noch wichtig: eine klar geregelte Zuwanderung statt einer ungeordneten.
Außerdem sollen die Asylgesetze nicht nur auf dem Papier stehen, sondern konsequent umgesetzt werden.
Wörtlich: „8. PEGIDA ist FÜR die Ausschöpfung und Umsetzung der vorhandenen Gesetze zum Thema Asyl und Abschiebung!“
Für einen der besten Kommentare zu Pegida und der Politik halte ich diesen:
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article135586551/Das-deutsche-Festival-des-Wahnsinns.html

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  realo

Gut, die Reichs-Rasse-Gesetze waren auch eine Legitimation. Der PEGIDA geht es um die Abschiebung von Asylanten mit rechtstaatlichen Mitteln. Nur wer nicht weiß, wo diese herkommen, ist machtlos. Es hat ja Gründe warum Flüchtlinge ihre Identität verschleiern (Vernichtung von Ausweispapieren).

Btw die Flucht aus der DDR war auch illegal. – Sollten die im Tal der Ahnungslosen einmal drüber nachdenken.

Wenn sich die PEGIDA-Anhänger rassistisch verfolgt sehen, warum beantragen sie nicht Asyl?

realo
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Wenn Sie schon nach bester Diffamierungsart auf die „Reichsrassegesetze“ anspielen und damit mal wieder auf die NS-Zeit, dann möchte ich Sie fragen, ob Sie auch wissen, dass der Großmufti von Ägypten ein SS-Offizier war? Jedenfalls steht das hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed_Amin_al-Husseini

Oder wussten Sie, dass Nazi-Deutschland sich damals mit den Muslim-Brüdern verbündet hat. Das steht hier:
http://www.welt.de/kultur/article12871244/Wie-Hitler-sich-mit-den-Muslim-Bruedern-verbuendete.html

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  realo

Als ob die PEGIDA-Anhänger zu diffamieren wären!

Und für alle anderen gilt, wer sich neben einen Haufen Notdurft legt, darf sich nicht wundern, dass ihn andere vorhalten, er würde genauso wie diese riechen.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  realo

@dickebank
Mit solchen Äußerungen wollen Sie doch wohl nicht ernsthaft an der Debatte teilnehmen?

Das sagt jemand, der „Pegida“ recht kritisch gegenüber steht. Aber im Gegensatz zu Ihnen setze ich mit den Leuten ernsthaft und argumentativ auseinander.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  realo

Ernsthaft und mit PEGIDA-Anhängern, ist doch wohl ein Widerspruch in sich. Ernst nehme ich die nämlich nicht.

Und der PEGIDa ist Dampfhammer wohl eher angemessen als Feinwerkzeug.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  realo

PEGIDA – des ostens starke Truppe …

Protestzug ewig gestriger, ideolgisierter DDR-Altkader. Ich kann das Klagelied der vom Westen bevormundeten, wirtschaftlich abgehängten und benachteiligten ehemaligen DDR-Insassen nicht mehr hören. Früher sei ja auch nicht alles schlecht gewesen und der Westen habe sich nur auf Kosten des Ostens bereichern wollen, die lebensleistung der Altkader sei nicht ausreichend gewürdigt, die renten zu niedrig, die Lebenshaltungskosten zu hoch und die staatlichen Transferleistungen zu niedrig, die Politiker alle korrupt, die Presse Teil des MIK (militärisch-industriellen Komplexes), die gesamte Politik einzig un allein darauf ausgerichtet die armen, geknechteten Massen zu unterdrücken und überhaupt viel zu linkslastig und von gesellschaftlichen Randgruppen unterwandert, während die einzig wahren deutschen mit Stolz und Ehre östlich von Dresden lebten und vor allem die moralisch integeren Bewohner Deutschlands seien.

Wenn die dauerhaft Zu-kurz-Gekommenen der Meinung sind, sie seien das Volk, dann soll man sie in dem Glauben lassen. Für viele auch Quartalsirre gilt, nur nicht widersprechen – einfach abwarten bis der Anfall vorüber ist.

Laura
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Der Vorschlag mit dem islamischen Lied in Weihnachtsgottesdiensten ging meinem Wissen nach von Politikern der rot-grünen Fraktion aus. Der Zenralrat der MUSLIME (nicht Juden!) hat den Vorschlag nur aufgegriffen und unterstützt.

m. n.
9 Jahre zuvor

@dickebank
„Protestzug ewig gestriger, ideolgisierter DDR-Altkader. Ich kann das Klagelied der vom Westen bevormundeten, wirtschaftlich abgehängten und benachteiligten ehemaligen DDR-Insassen nicht mehr hören.“

Wo haben Sie das denn hier gelesen? Weder im Artikel, noch bei PEGIDA und noch in den Kommentaren dazu war von einem solchen Klagelied der Altkader die Rede. Es war nur in einem Kommentar von einer Dame aus der ehemaligen DDR zu lesen, die meint: „In der DDR haben die Menschen gelernt, Aussagen von Politikern und Propaganda zu durchschauen. Mit der Wiedervereinigung war nicht nur der überragende Wunsch nach Freiheit verbunden, sondern auch der Wunsch nach vertrauenswürdiger Regierung und Information. Wir sind vom Regen in die Traufe gekommen und es wundert mich, wie wenig die Wessis Politik und Medien durchschauen und wie staatsgläubig sie sind.“
Das passt nun wirklich nicht zu einer DDR-Altkader-Aussage, im Gegenteil. Und im Positionspapier von PEGIDA passt dazu auch kein einziges Wort.
Sie operieren mal wieder mit Falschbehauptung und Unterstellung; in diesem Fall, um sowohl Pegida- Demonstranten als auch verständnisvolle Stimmen für diese Leute in die Schmuddelecke zu stellen.
Gar zu plumpe Agitation fällt jedoch auf und geht oft in die Hose.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  m. n.

Nun ist dieser Thread nicht die einzige Informationsquelle zu dem Phänomen PEGIDA.

Allein die Tatsache dass lediglich in der im Tal der Ahnungslosen gelegenen sächsischen Landeshauptstadt PEGIDA Zustrom erfährt, zeigt doch, dass meine Äußerung eben keine Falschaussage sondern allenfalle eine persönliche Interpretation der verfügbareb Fakten ist.

ich habe lange genug in DD gelebt, um zu wissen, welches nationalistische Gedankengut dort in den Köpfen der Einwohner verankert ist. Nicht umsonst gibt es NPD-Abgeordnete in der Geschichte des sächsischen Landtages.

realo
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Wenn außer den vielen Nazis mit ihrem Fremdenhass auch noch die Altkader des DDR-Unrechtsregimes für PEGIDA auf die Straße gehen, dann bleiben wirklich kaum noch normale Bürger als Protestler übrig und die scheinheiligen Demonstranten mit ihrem 19-Punkte-Positionspapier erweisen sich als vereinigte dunkle Mächte deutscher Vergangenheit aus Nazi- und DDR-Zeiten.
Wer jetzt noch Zweifel hat, gehört vom Verfassungsschutz beobachtet oder in die Klapse. Danke, dickebank, für diesen Aufklärungsdienst!

dickebank
9 Jahre zuvor

Erstaunlicherweise sind die gruppen kongruent. Mich erstaunt es immer wieder, dass die Altkader der DDR, die ja zur internationalen Solidarität erzogen worden sind, heute derart nationalistisch auftreten.

BTW die Bezeichnung NAZI bezieht sich umgangssprachlich ja nicht nur auf die damaligen PG sondern auf den ultrarechten Rand des poltischen Spektrums, der völkisch aufgestellt ist. Wenn also die „normalen Leute aus der Mitte der Gesellschaft“ unter den PEGIDA-Anängern sich mit den falschen Leuten (z.B. der HOGESA und der NPD) ins Bett legen, dürfen sie sich nicht wundern, wenn sie als „Nazis“ tituliert werden.

Um den „braunen Hintergrund“ zu übertünchen hilft auch nicht das Positionspapier. Für das gilt nämlich der Spruch vom geistigen Horizont, dessen Radius gegen Null tendiert, und der deshalb als Standpunkt deklariert wird.

A. S.
9 Jahre zuvor

„Mich erstaunt es immer wieder, dass die Altkader der DDR, die ja zur internationalen Solidarität erzogen worden sind, heute derart nationalistisch auftreten.“

Bitte lassen Sie mich an Ihrem Erstaunen teilnehmen und nennen Sie die Namen und nationalistischen Umtriebe von einigen dieser bekannten Altkader-Leute. Entsprechende Links zum besseren Nachvollziehen ihres Erstaunens wären sehr hilfreich.

dickebank
9 Jahre zuvor

Wie viele der PEGIDA-Mitläufer waren denn wohl in der Einheitspartei oder der mit ihnen verbundenen Blockflöten sowie den gesellschaftlichen Gruppierungen bis runter zu den Betriebskampfgruppen organisiert?

Der Kaderbegriff war in der ehem. DDR sehr weitreichend und betraf viele, auch parteinahe Gliederungen. oder?

A. S.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Diese parteiorganisatorischen Dinge sind ein uralter Hut und keine Überraschung. Sie können also nicht Ursache Ihres Erstaunens über nationalistisches Gedankengut bei alten DDR-Kadern sein, das Sie neuerdings und im Zusammenhang mit Pegida entdecken.
Darum nochmals die Bitte um Links zu konkreten Angaben über diesen verbreiteten Nationalismus, der so gar nicht zu namhaften Altkommunisten passen will.
Irgendwo müsen Sie ihn ja herhaben, es sei denn, Sie hätten ihn erfunden oder sehen wollen, um Ihrem Urteil über PEGIDA mehr Glaubwürdigkeit und Nachdruck zu verleihen.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  A. S.

Das Anliegen von PEGIDA ist doch link genug …

A. S.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ist das alles, was Sie draufhaben? Dann vergesse ich mal schnell Ihr wissendes Getue, das sich bei nur leichtem Nachhaken als heiße Luft entpuppt.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  A. S.

Ich schrieb:
Wie viele der PEGIDA-Mitläufer waren denn wohl in der Einheitspartei oder der mit ihnen verbundenen Blockflöten sowie den gesellschaftlichen Gruppierungen bis runter zu den Betriebskampfgruppen organisiert?

Sie bemerkten:
Diese parteiorganisatorischen Dinge sind ein uralter Hut und keine Überraschung. Sie können also nicht [b]Ursache[/b] Ihres Erstaunens über nationalistisches Gedankengut bei alten DDR-Kadern sein, das Sie neuerdings und im Zusammenhang mit Pegida entdecken.

Vermutlich ist Ihnen der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität nicht klar. Die Tatsache, dass viele der PEGIDA-Spaziergänger, die in DD durch die Straßen rennen und idiotischerweise betonen, sie seien das Volk, sowie deren Durchschnittsalter, lassen durchaus auf Grundlage des lokalen Bezuges, des Durchschnittsalters und des sich daraus ergebenden Geburtszeitraumes den Schluss zu, das viele durch die ehem. DDR geprägt sind. Warum das so ist habe ich nicht belegt, da eine Kausalität nicht belegbar, allenfalls vermutbar ist. Sie vermuten ja ebenfalls eine Kausaliät, sonst würden Sie die augenscheinliche Korrelation ja nicht so vehement bestreiten.

Die nach 1960 auf dem Gebiet der ehem. DDR Geborenen hatten es vermutlich leichter sich in das gesellschaftliche und witschaftliche Leben Deutschlands zu integrieren. Den anderen fiel dies vermutlich wesentlich schwieriger, außer sie waren zu DDR-Zeiten schon Dissidenten. Also leiden die vor 1960 Geborenen unter dem Gefühl „nicht angekommen“ zu sein und soind vermutlich deshalb mit allem und jedem unzufrieden. Dies hat denen ja auch schon die Titulierung „Jammer-Ossis“ eingebracht. Wenn die jetzt auf die Straße gehen, dann sollte man wieder einen Zaun aufstellen, diejenigen könnten sich sonst verlaufen.

A. S.
9 Jahre zuvor

@dickebank
So, so, Kausalitäten sind also nicht belegbar, allenfalls vermutbar. Da haben Sie ja einen tollen Lehrsatz aufgestellt. Jedenfalls „legitimiert“ er wilde Spekulationen, Unterstellungen, Diffamierungen und Beschimpfungen.
Im Moment verbreitet sich eine „alternative Weihnachtsansprache“ rasant im Netz. Der Redner ist Ossi, Diplom Ingenieur und Geschäftsführer der Kliniken Erlabrunn GmbH aus dem Erzgebirge. Seine Worte dürften für Sie ein gefundenes Fressen zum „Vermuten“ sein.
Sie sollten sich allerdings beeilen, denn beim aktuellen Verständnis von Meinungs- und Redefreiheit ist nicht gewährleistet, dass der Zugang zur Ansprache noch lange erhalten bleibt.

https://www.youtube.com/watch?v=1NWre1–Ng4

dickebank
9 Jahre zuvor

So, Sie halten also das Erzgebirge für den wahren Hort der Demokratie und der Meinungsfreiheit?

Das Erzgebirge ist nun wahrlich nicht ein Hort von Weltoffenheit und Pluralität. Der gesamte östliche7südöstliche rand des Landes sachsens ist ein Hort nationalistischer Gesinnung. Da muss man nur an Hoyerswerda erinnern. Das Wiedererstarken rechter Parteien und die verstärkte Verbreitung nationalistischen Gedankenguts seit dem Mauerfall, lassen mich nicht an ein hohes Maß von Aufgeklärtheit und pluralistischem Denken jenseits der „Zonengrenze“ denken. Vermutlich ist das auch der Grund für die Angst vor Islamisierung bei dem vorhandenen hohen Anteil von muslimischen Migranten in DD und Umgebung. Aber der gelernte DDR-Bürger hat ja Erfahrungen im Umgang mit „Fidschis“. – Nur sind diese täglich geübten Verhaltensweisen weit entfernt vom Tenor des GG.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor

In dem Link steht m.E. viel Richtiges. Das ist ein guter Ansatz zur Selbstreflektion. Er reicht aber nicht.

http://web.de/magazine/politik/ex-minister-friedrich-merkel-mitschuldan-pegida-30301890

dickebank
9 Jahre zuvor

War es nicht die CSU, die mit ihrem Slogan „Wer betrügt, der fliegt“, erst mit zu der Stimmung beigetragen hat, die die PEGIDA – den Pickel am Arsch der bürgerlichen Gesellschaft – begünstigt? Ich halte den CSU-Fraktionsvorsitzenden Herrn Friedrich als Franken zwar für reflektierter als einen großen Teil des bayrischen CSU-Vorstandes, der gerne mit seinen Parolen die Bierzeltstimmung (vulgo den Stammtisch) bedient.

Habe mich bei der damaligen Losung ja bereits gefragt, wie die jetzt mit U. Hoeneß und K.-H. Rummenigge umgehen wollen. Wenn der strafrechtliche und vor allem fahnderische Druck in Bayern auf die Schikkeria so groß wäre wie der auf die Migranten, es würden sich andere Zahlen bei den Delikten und vor allem andere Relationen ergeben.

Die Kirchweih-Rauferei bleibt dann immer noch eine Riesengaudi während die Prügelei in einem überfüllten Asylantenheim eine Straftat ist.

m. n.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ach, dickebank, der oder die Sie ständig das gleiche Lied singen wie das grün-rote Politik- Establishment: Wählt, um es mit Brecht zu sagen, doch ein anderes Volk und verschont die Leute mit Geschwätz und Beschimpfungen.

dickebank
9 Jahre zuvor

Lieber rot-grünes.Establishment als eine CDU als Regierungspartei, die die vor lauter Schielen auf die Mitte den innerparteilichen Diskurs vermissen lässt. Dieser Kanzlerinnen-Wahlverein, der gesellschaftliche Strömungen ausschließt, um die Wähler nicht ernst nehmen zu müssen. Politische Entschlüsse siehe Hartz-Gesetzgebung werden getroffen und nicht als alternativlos verkauft. Ich wundere mich, warum das Machtwort Basta am Ende einer politischen Debatte zwischen politischen Flügeln einer Partei, als Herrenmenschen-Attitüte und Macho-Gehabe verurteilt wird, während das Unterdrücken von Meinungsstreit innerhalb einer Partei und langes Abwarten welche Entwicklung ein Prozess nimmt, ohne dass eine Entscheidung getroffen werden muss, die diese Entwicklung beeinflusst oder versucht zu beeinflussen, und so auf einen Punkt hinausläuft, der dann als alternativlos verkauft wird, als Staatskunst anerkennt.

Spannend wir ja nur die zukünftige Entwicklung – also die Entscheidung zwischen schwarz-grün Marke Hessen oder der Thüringer Alternative. Eines ist dabei sicher, die CDU-Basis als Kanzlerwahlverein seit Adenauer wird jeden Weg mitgehen, notfalls als Bockflöte neben einem linken Mehrheit.

m. n.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

In der Beurteilung der CDU unter Frau Merkel muss ich Ihnen leider Recht geben. Zwischen den Christdemokraten einerseits und dem grün-roten Bündnis andererseits besteht kaum mehr ein Unterschied. Er wird meist nur noch herbeigeredet, um enttäuschte konservative Wähler bei der Stange zu halten.
Da Sie immer alles so gut wissen, dickebank, habe ich mal eine Frage: War Otto v. Bismarck eigentlich auch ein Nazi, denn er soll diesen Spruch losgelassen haben:
„Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eignen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheitsform, deren geographische Verbreitung leider auf Deutschland beschränkt ist.“
Ist es nicht furchtbar, was dieser Mensch sagt? Man sollte ihn unehrenhaft aus den Geschichtsbüchern entlassen.

dickebank
9 Jahre zuvor

Die Terminierung, die durch die Einteilung in „post“ und „ante“ festgelegt werden kann, kennen Sie aber schon, oder?

Ist die CDU, die sich auf die Zentrumspartei der Weimarer Zeit des öfteren beruft, jetzt eien Partei, die sich der Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht widersetzt hat?

Das einziege was Otto und Angela gemeinsam haben ist die Rückständigkeit ihrer Heimatwahlkreise. Für die Uckermark gilt heute noch, was Otto von B. für die Altmark bemerkte: „Und ginge morgen die Welt unter, ich zöge mich auf meine Güter in der Altmark zurück, da kommt alles später.“

m. n.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das mit “post” und “ante” im Gegensatz zu Ihnen erst bei wikipedia nachlesen musste. Wie bewandert Sie doch sind!
Darf ich trotzdem vermuten, dass Bismarck heute eindeutig als Nazi zu identifizieren wäre, hätte er einige Jahrzehnte später gelebt. Der Mann hat nur Glück gehabt mit der Gnade seiner frühen Geburt. Kohl musste für den Spruch von der „Gnade der späten Geburt“ ja mächtig Prügel einstecken. Wie konnte der Kerl auch solchen Mist reden, wo doch jeder weiß, dass seit Hitler in jedem Deutschen ein verkappter Nazi steckt. Es sei denn, er träte durch seinen „Kampf gegen rechts“ den deutlichen Gegenbeweis an. Und da sind Sie geradezu ein Vorbild!

Bismarcks Spruch über die Altmark ist aber gut. Der Mann hatte ja direkt Humor, auch wenn er sozusagen ein Ex-ante- Nazi war. Oder habe ich das mit dem “post” und “ante” noch immer nicht so richtig verstanden?

dickebank
9 Jahre zuvor

Sie vergessen zu erwähnen, d as der begriff „Nazi“ ja erst nachträglich und dann noch im Ausland geprägt worden ist.

Gemäß Ihrer Interpretation des Begriffs „Nazi“ müssen ja auch die widerstandskämpfer Nazis gewesen sein, da sie ja überwiegend dem „Dritten Reich“ gedient haben. Sie sind es doch, der Nationalismus und Xenophobie gleichsetzt, als ob Heimat Voraussetung für fehlende Gastfreundschaft ist. Man kann sich nämlich vegan ernähren und dennoch ein Schwein sein, das ist kein Widerspruch in sich. Aber bei den PEGIDA-Aufmärschen mitzulaufen und sich als Teil der bürgerlichen Mitte zu sehen, ist gelinde gesagt gewagt. Oder anders, man muss kein Nazi sein, um da mit zu laufen, es stört aber auch nicht. PEGIDA ist also ein Pickel an der rechten Arschbacke der Gesellschaft. Arschbacke deshalb, weil die gesamte Einteilung in „rechts“ und „links“ auf der parlamentarischen Gesäßgeographie beruht., bei der das Präsidium im Mittelpunkt steht.

Die Angst vor Islamisierung im tiefsten Sachsen ist so begründet wie die Angst der nächste Bürgermeister von Wolfratshausen im Landkreis Bad tölz könnte von der Partei „Die Linke“ gestellt werden. Wenn die Angst vor der Angst das einzige ist, was die PEGIdioten umtreibt, dann sollten sie sich möglichst zeitnah professionelle Hilfe suchen.

m. n.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Wie immer haben Sie natürlich Recht. Die Pegida-Demonstranten werden nur getrieben von Angst und nichts anderem, sofern nicht rechtsradikale Motive sie leiten. Und diese betreffen ja nun vermuteter, also nachgewiesener Weise die meisten. Warum dieses kleine, gutbürgerliche Häufchen allerdings kaum selbst von seiner Angst spricht, so dass andere wie Sie diese stellvertretend artikulieren müssen, ist ein Rätsel. Angst ist doch keine Schande, auch wenn sie diffus ist und damit unberechtigt, wie wir alle wissen. Aber Einbildung kann eben auch Angst machen.
So ein Verängstigter hat gestern folgenden Link ins Netz gestellt mit der bangen Frage, wohin das alles noch führen würde. Dabei hatte es sich nur um einen einfallsreichen Kinderscherz gehandelt:
//www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/rheydter-marienkirche-kinder-beleidigen-christen-aid-1.4761618
Einem anderen war angesichts der politischen Forderung, islamische Lieder in den christlichen Weihnachtsgottesdiensten zu singen, folgende Angstvorstellung in den Sinn gekommen: „Was würde passieren, wenn ich zum nächsten Fest des Fastenbrechens in einer Moschee hier in Deutschland lautstark christliche Weihnachtslieder singen würde? Man würde mich selbstverständlich sofort wegen eines Hassverbrechens verhaften, anklagen und verurteilen. Und unsere Medien würden mich natürlich einen »Rechtsradikalen« nennen.“
Wie kann man den Leuten nur solche angsteinflößenden Hirngespinste austreiben?

dickebank
9 Jahre zuvor

Da das Fastenbrechen nicht im Dezember liegt, würde Sie ihre weihnachliche Gesangsdarbierung allenfalls lächerlich machen.

Und was Rheydt angeht; auch Kinder nicht-deutscher Herkunft sind bis zum 14. Lebensjahr strafunmündig. Beleidigungen sind Anzeigedelikte und keine Offizialdelikte, es steht also im Ermessen eines Beleidigten, ob er die Beleidigung zur Anzeige bringt oder nicht.

realo
9 Jahre zuvor

„Unser Land ist in Gefahr, und zwar von rechts. Wir müssen diese Gefahr bannen, sonst brauchen wir über demokratischen Meinungsstreit und anderes gar nicht erst zu diskutieren. Wie wollen wir denn demokratisch wählen, wenn hier Neonazis alle Freiräume besetzen?“
Diese Warnung rief bereits Gregor Gysi im Januar 1990, den letzten Tagen der DDR, am sowjetischen Ehrenmal zahlreichen Leuten zu, weil es beschmiert worden war mit Parolen wie „Besatzer raus!“, „Volksgemeinschaft statt Klassenkampf!“ oder „Nie wieder Diktatur des Proletariats!“.
Es scheint, dass Begriffe wie „rechtsradikal“ oder „Neonazi“ von der politischen Klasse in Deutschland, egal welcher Couleur, für unwiderstehlich gehalten werden, wenn es darum geht, kritische Bürger zu diskriminieren und die sog. „anständigen“ d.h. staatsgläubigen Menschen gegen sie aufzubringen.

dickebank
9 Jahre zuvor

Natürlich ist der Begriff „rechtsradikal“ ein politischer Kampfbegriff. Der Begriff „Nazi“ ist keine politische Definition sondern der Diktion der Antifa, die dem linken bzw. extremen linken Lager zuzuordnen ist, entnommen. Er wird in der Politik allenfalls von den Grünen verwendet.

Das Problem ist, dass „Mutti“ ihren Kanzlerwahlverein in der „Mitte“ positioniert hat. Nur lässt sich mit Mitte keine politische Richtung definieren außer „in der Mitte der bürgerlichen Gesellschaft“ – also da, wo die mesisten Wähler zu vermuten sind. Mit dieser Positionierung ist die CDU weit in „Lager“ eingedrungen, die in den 70ern als „Mitte/Links“ also sozial-liberalem kleinbürgerlichen Umfeld existiert haben. Dieses Klientel, das zu großen Teilen entweder kirchlich oder gewerkschaftlich oder parteilich gebunden war, hat „Mutti“ vereinnahmt, nachdem es seine ursprünglichen Bindungen in weiten Teilen aufgegeben hat.

Dies gelang, da „Mutti“ den rechten – wertkonservativen – Rand ihrer eigenen Partei und Wählerschaft aufgegeben hat. Wer kann sich noch an Personen/Politiker wie dem ehemalgen hessischen Innenminister Kanter erinnern, die der „Stahlhelmfraktion“ zuzuordnen waren. Mittlerweile ist die CDU politisch da angekommen, wo früher die „Seeheimer“ der SPD (rechter Parteiflügel) gestanden haben bzw. stehen.

Somit ergibt sich für den Bundestag und viele Länderparlamente folgende „Sitzgeometrie“:

Die CDU behauptet Mitte zu sein, die FDP ist „tempi passati“. Links von der Mitte Bündnis90/Grüne, daneben die SPD und links außen DieLinke. Bei dieser Anordnung ist der rechte Rand de facto nicht besetzt. Es irrlichtert aber immer noch der Spruch von FJS in der Politik herum, dass rechts neben der Union aus CDU und CSU kein Platz mehr ist. Das soll ja heißen, dass alles rechts von der Union „rechtsradikal“ ist. Dort waren bisher ja auch nur Parteien wie die NPD und die DVU, die de facto deutsch-national/nationalistisch waren und deshalb auch von den etablierten Parteien als rechtsradikal gebrandmarkt worden sind. Umgangssprachlich werden diese Gruppierungen eben wegen ihre ideologischen Nähe zur Politik der nach 45 verbotenen NSDAP als „Nazis“ bezeichnet.

Es ist also mehr als nachvollziehbar, dass Parteien oder Gruppierungen, die sich außerhalb der CDU eigenständig rechts neben der Union bewegen und politisch etablieren wollen, vor allem von der „Mitte“ als „Rechtsradikale“ tituliert werden. Die Positionierung einer politischen Gruppierung rechts von der Union könnte „Mutti“ de voraussichtlich einen großen Teil ihrer vormaligen Stammwähler kosten. Dahin zielte ja auch die Kritik von Herrn Friedrichs.

Wenn also die CDU sich nicht klar und eindeutig rechts positioniert und somit große Teile der „Mitte“ als Wechselwähler freigibt, wird sich dauerhaft neben der Union weitere politische Gruppierungen etablieren. Nur wenn die CDU nach rechtsrückt, dann sitzen die Grünen in der Mitte und es wird bundesweit eine politische Konstellation denkbar, wie es sie derzeit in Hessen gibt. Rückt die CDU nicht, wird sich eine Konstellation wie in Thüringen ergeben, also ein Zusammenschluss aller Parteien „links“ neben der Union.

xxx
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

nach rechts rücken wird mutti aber nicht, weil sie dann zu themen klar stellung beziehen muss und ihre position nicht mehr nach den bereits vorher durchgeführten umfragen richten kann. frei nach volker pispers: mir nach ich folge euch.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Die Frage ist doch gar nicht, wohin Mutti rückt, sondern wohin Mutti gerückt wird.

Stellt die Union Mutti noch einmal zur nächsten Kanzlerwahl auf oder nicht. Dass diese Frage rhetorisch ist, weiß ich auch. – Denn wer außer Mutti ist noch da, um für den Job kandidieren zu können? So niedrig kann die Sonne gar nicht stehen, dass die Zwerglein lange Schatten werden könnten …

xxx
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Sie bestätigen ja meine Meinung, die Umfragen oder aktuell bei der Bevölkerung relevante Themen bestimmen die Richtung, in die Mutti rückt (Atomausstieg). Mutti hat alle, die ihr gefährlich werden können zum Rücktritt bewegt (Merz) oder weggelobt (Wulff). Andere haben sich selbst entsorgt (zu Guttenberg). Die CDU / CSU weiß ganz genau, dass hinter Merkel ein großes personelles Vakuum entstanden ist (andernfalls wären Typen wie Dobrindt oder vor der Wahl Ramsauer niemals Minister geworden). Mutti wird nochmal antreten, im Falle der Niederlage zurücktrete, im Falle des Sieges vielleicht während der Legislaturperiode zurücktreten und das Amt Uschi überlassen, vorausgesetzt sie sägt sich nicht vorher selbst vom Stuhl und Mutti ändert aus noch unbekannten Gründen ihre Meinung.

g. h.
9 Jahre zuvor

@dickebank
Ihre Politgeographie teile ich nicht. Sie zielt offensichtlich darauf ab, die Grünen sympathisch zu machen und als potenzielle gutbürgerliche Mitte des Parteienspektrums darzustellen. Für mich sind die Grünen trotz bürgerlichen Gehabes aber links, und zwar ganz weit.
Dadurch, dass sich die CDU in den vergangenen Jahren fast anbiedernd auf die Grünen zubewegt hat und Frau Merkel zuließ, dass die gesellschaftlich relevanten Ministerien fast ausnahmslos mit SPD-Leuten besetzt wurden, ist die CDU allerdings schon deutlich über die Mitte hinaus nach links gerückt.
Unser Parteienspektrum ist linkslastig und eine Mitte nach herkömmlichem Verständnis kaum mehr vorhanden, es sei denn, man machte innerhalb der vereinigten linken „Blockparteien“ wieder wie eine Gliederung aus. Die könnte so aussehen: linksextrem – linksmittig – linksliberal.
Bei dieser Konstellation ist es natürlich leicht, die AfD und PEGIDA nach ganz rechts außen in die neonazistischen Ecke zu stellen. Ich erkenne bei diesen beiden „Fremdkörpern“ in unserer linksbegrünten Politlandschaft eine derartige Positionierung jedoch nicht. Allerdings nehme ich die schriftlich festgelegten Positionen von AfD und PEGIDA erst einmal ernst und lasse mir so schnell nichts einreden, was nicht bewiesen ist. Die zweckdienliche These von Ihnen, dickebank, dass belegt ist, was vermutet wird, teile ich nicht. Sie ist haarsträubend, passt aber zur Schlammschlacht gegen AfD und Pegida.

@mehrnachdenken
Für den einen oder anderen Ihrer angegebenen Links (auch zu anderen Themen) war ich dankbar.
Ich stelle mir vor, dass dieser Sie interessieren könnte:
http://ef-magazin.de/2014/12/28/6110-pegida-giesst-den-tea-zur-party-die-fronten-muessen-voellig-neu-gezogen-werden

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

Es geht mir bei weitem nicht darum, die Grünen sympathischer zu machen. Links ist bei den Grünen lediglich der fundamentalistische Flügel, die Realos sind eher wert-konservativ. Das ist doch das derzeitige Dilemma der politischen Landschaft, der Realo-Flügel der Grünen, die Seeheimer der SPD und der Arbeitnehmerflügel der CDU – die CDA – sind inhaltlich mehr oder weniger deckungsgleich. Es fehlt an klaren politischen Profilen.

Die SPD ist gesamtdeutsch durch das Auftreten der Linken in die Mitte ge(d)rückt worden. Den Unterschied zwischen sozialdemokratisch und sozialistisch versuchen die Linken Marke Gysi und Ramelow erfolgreich zu verwischen. Hinzukommt die CDU, die sich um den „Mittelstand“ kümmert, wobei nur wenige merken, dass es um den unternehmerischen Mittelstand, zu dem Unternehmen wie Bosch oder Würth als Beispiele gehören – und nicht um die Gruppe der Facharbeiter und Angestellten mit mittlerem Haushaltseinkommen geht. Die SPD ist ihrer gewerkschaftlich organisierten Vorfeldgruppen beraubt, da die Gewerkschaften die Verantwortung für die hartzgesetze bei der SPD abgeladen haben, obwohl sie in erheblichem Maße zu dieser Gesetzgebung durch Aufgabe der Tarifeinheit beigetragen haben. Wer sieht sich heute noch als Arbeiter im proletarischen Sinne, der sich in Gewerkschaften organisieren muss, um gegen die Arbeitgeber bestehen zu können. Die Lohnzuwächse im Metallbereich sind auch ohne IGM nicht so schlecht. Alle anderen Tarife führen im Vergleich zum Metalltarif ein Schattendasein. Die ehemals mächtige ÖTV ist erfolgreich zerschlagen, TV-ÖD und TV-L eine tarifpolitische Katastrophe.

Und am schwersten haben es natürlich die derzeitigen Rentner, dieser Block wohlsituierter Silver-ager, die in der Regel von einem über die Maßen hohen Rentenniveau profitieren, das in der derzeitigen Höhe nie wieder erreicht werden wird. Das es dabei Ausnahmen gibt, also Minirenten existieren weiß ich ebenfalls. Nur prozentual bezogen auf eine Altersgruppe bekommen in Deutschland mehr Kinder staatliche Transferleistungen ohne Kindergeld als Rentner Grundsicherung.

Es ist die Gruppe der Baby-boomer, der derzeit der Arsch auf Grundeis geht. Die bekommen derzeit so mit 55 Jahren ihre rentenauskünfte und sind über die Höhe der zu erwartenden Renten entsetzt. bei einem rentenniveau, das bei unter 50% des derzeitigen Netto-Einkommens liegt auch kein Wunder. Da die Kapitalmärkte derzeit auch keine renditen abwerfen, fallen die Zubrote aus kapitalisierten lebensversicherungen, Bausparverträgen und Überschüssen aus der betrieblichen und privaten Altersvorsorge ebenfalls weg. Die Einheitsrente ist in greifbarer Nähe, also Grundsicherung für alle, die der eine oder andere durch zusätzliche Einkünfte ggf. etwas aufbessern kann. Nur ist das nicht alleinige Folge der Hartz-Gesetzgebung, hierzu kommen auch die rentenpolitischen Beschlüsse aus der Blüm/Kohl-Regierungszeit sowie der generelle Adenauer’sche Denkfehler, dass die Leute immer Kinder haben würden.

Für viele rächt es ich derzeit, dass sie die Angebote wie z.B. die Metall-Rente nicht wahrgenommen haben. Hinzu kommt dass bei vielen (mehr als 50% der Ehen werden geschieden) der Versorgungsausgleich, der ja auch die Rentenanwartschaften umfasst, das Rentenniveau auf Grundsicherungsniveau bringt. Nur all diese Fehler und Versäumnisse allein der Politik anzulasten, ist gelinde gesagt fatal, zeigt sich hier doch das fehlen von Eigenverantwortung. Bezogen auf das politische Große und Ganze zeigt sich hier das Fehlen einer liberalen Ideologie, womit ich nicht die fehlende Programmatik der abgewirtschafteten FDP meine.

Was ich vermisse ist eine sozial.liberale Agenda wie zu Zeiten von rot/gelb, aber auf keinen Fall sympathisiere ich mit grünlich-ökologischen Fantasien einschließlich V-day.

g. h.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Sie springen von höksken auf stöksken, was auf mich eher ablenkend und verwirrend wirkt. Mir fehlt der rote Faden, zu dem ich Stellung nehmen könnte.
Darum nur zum letzten Halbsatz: Ökologische Fantasien sind schon seit geraumer Weile kein Alleinstellungsmerkmal der Grünen mehr. Es ist also sowieso nicht mehr nötig grün zu wählen, um die Umwelt zu schützen. Die Wählergunst für dieses Thema haben inzwischen alle Parteien entdeckt. Es geht höchstens noch um die Frage des gegenseitigen Überbietens.
Und den Veggieday (V-day) blöd zu finden ist auch kein Zeichen mehr für mangelnde Sympathie mit den Grünen. Von dieser Blödsinnsidee haben sie sich längst selbst distanziert.
Interessanter wäre da z.B. Ihre Stellungnahme zu den Bildungsplänen, explizit dem fächerübergreifenden Aufklärungsunterricht in sexueller Vielfalt, einem Lieblingskind grüner Schulpolitik.

@mehrnachdenken
Ihre Meinung über den Schreibstil des Artikels kann ich nur teilen, denn prinzipiell geht es mir da genauso wie Ihnen. Für mich wog der Inhalt des Artikels allerdings diese Schwächen auf.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

Ökologische Fantasien sind ein Alleinstellungsmerkmal der Grünen.

Ökologische Fragestellungen beschäftigen andere Parteien auch. Energiepolitischen Wahnsinn betreibt hingegen nur der Kanzlerinnenwahlverein mit seiner Energiewende.

BTW ich springe nicht von Hölzken auf Stökcken, ich bin nur nicht so minothematisch fixiert. Wenn Sie nicht folgen können, so what!

g. h.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Schwafelei als „ich bin nur nicht so minothematisch fixiert“ zu bezeichnen, ist natürlich auch eine Möglichkeit.
Was ich Sie aber immer schon fragen wollte: Warum gebrauchen Sie so gern Anglizismen? Dieses Mal ist es „so what“. Dafür gibt es in Deutsch „was soll’s“.
Können Sie kein Englisch und müssen darum über diese aufgeschnappten und inzwischen gebräuchlichen englischen Redewendungen Ihre Sprachkenntnisse unter Beweis stellen oder wollen Sie einfach nur modern und international denkend erscheinen?
Bevor ich es vergesse: Aufgefallen ist mir schon, dass Sie nichts gesagt haben zu dem, was ich als Interesse angemeldet habe, nämlich Ihre Stellungnahme zum Bildungsstichwort „sexuelle Vielfalt“.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

„Ob ich Anglizismen, fachspezifische Ausdrücke oder lateinische Floskeln verwende, ist meine Sache. Sollte es allerdings Ihren Horizont übersteigen, können Sie ja ggf. Ihren Horizont durch Nachschlagen erweitern.“

Mit Verlaub, das ist an Arroganz kaum noch zu überbieten.
Sprachliche Intelligenz zeichnet sich für mich auch dadurch aus, schwierige Sachverhalte allgemeinverständlich zu vermitteln. So lernte ich es zumindest im Studium.

In Bezug auf die Ideologisierung des Sexualkundeunterrichts in Richtung „sexuelle Vielfalt“ greift Ihr Hinweis auf den „Alten Fritz“ leider überhaupt nicht.
Mir scheint, dass Sie die schleichende Veränderung unserer Gesellschaft durch Gender-Mainstreaming überhaupt noch nicht mitbekommen haben.
Das wiederum erstaunt mich, da Sie sich ja offensichtlich für einen außerodentlich brillanten Zeitgenossen halten.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ja und, Veränderungen sind zwangsläufig. Die alten Griechen wussten bereits, dass man nicht zweimal in den gleichen Fluss springen kann.

Wer angst vor Veränderungen hat muss sich halt einen Strick nehmen – es gibt nur die Möglichkeit sich anzupassen oder zu weichen.

Sie mögen das Gender-Mainstreaming verurteilen, Sie werden die aus dieser Ideologie erwachsenden Schlussfolgerungen und deren Umsetzung nicht verhindern können. Dies gelingt Ihnen schon deshalb nicht, weil das GG den Artikel 1 dagegen gesetzt hat und die Rechtsprechung des BVerfG Ihre Meinung ebenfalls nicht begünstigt.

BTW Arroganz muss man sich eben auch erlauben können, genauso wie man sich neid verdienen muss.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

@g.h.
Auch mir ist „dickebank“ noch eine Antwort schuldig. Er behauptete ja, dass Schüler auf den Gymnasium genauso gut und umfassend auf einen Ausbildungsberuf vorbeitet würden wie auf den Realschulen. Ich bat ihn um konkrete Beweise.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

@g.h. und @mehrnachdenken

Nehmen Sie doch den http://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/

Dürfte für’s Erste reichen.

Ob ich Anglizismen, fachspezifische Ausdrücke oder lateinische Floskeln verwende, ist meine Sache. Sollte es allerdings Ihren Horizont übersteigen, können Sie ja ggf. Ihren Horizont durch Nachschlagen erweitern.

Zum Ärger vieler StR haben die Gymnasiasten in NRW im 9. Jhg. (G9) die gleichen Maßnahmen incl. Schülerbetriebspraktikum durchlaufen wie die SuS anderer Schulformen. Infolge des Zeitdrucks im G8 sind Teile der Berufsorientierung und Studien-/Berufswahlvorbereitung wie z.B. die Kompetenzanalyse gestrichen worden. Hierüber entscheiden allerdings die Schulkonferenzen der jeweiligen Schulen.

Sexuelle Orientierung ist und war nicht mein Thema, Ansonsten zitiere ich den Alten Fritz, dass jeder nach seiner Facon selig werden solle. Das schließt eben auch die Toleranz gegenüber anderen als heterosexuellen Orientierungen und Lebensentwürfen ein. Das Leben ist nun einmal vielfältiger, als es durch das Idealbild von Vater-Mutter-Kind-Familien in Schulbüchern etabliert ist. Brauch ich nur in meine Klasse bzw. in die Jahrgangsstufe meiner Klasse zu sehen. – Und schon relativiert sich die geifernde Aufregung bigotter Wutbürger vor allem im Südwesten der Republik.

g. h.
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Zu den Grünen und dem Umweltschutz: „Die Grünen müssten eigentlich kapitalistisch sein“

http://ef-magazin.de/2014/08/12/5636-gruene-sie-muessten-eigentlich-kapitalistisch-sein

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

@g.h.
Danke für den Link.
Einige gute Gedanken, aber ein umständlich geschriebener Text mit zu vielen Fremdwörtern. Das mag ich nicht!!

Hätte ich meine 1. Staatsexamensarbeit in dieser Diktion abgegeben (Geisteswissenschaften), hätte sie mir der Professor „um die Ohren gehauen“, lach.

Birgit
9 Jahre zuvor

Im Ausgangsartikel wird auf das angeblich große Rassismusproblem an den Schulen Sachsen-Anhalts verwiesen. Seit 2013 seien 6 Fälle registriert worden. SECHS Fälle!
Abgesehen davon, dass ich gern wüsste, was sich in diesen Fällen genau ereignet hat, damit zuverlässig auf Rassismus geschlossen werden kann, finde ich die Anzahl äußerst gering.
Das scheinen die Verantwortlichen für diese Alarmmeldung ähnlich zu sehen, weswegen sofort der Blick auf die angeblich hohe Dunkelziffer gelenkt wird. Diese beruht aber immer auf Spekulationen und meist auch auf Absichten. Dunkelziffern haben den Vorteil, Meinung zu machen, ohne dafür den nötigen Beweis antreten zu müssen.
Vor gut einem Jahr war bei news4teachers bereits ein Artikel über den Rechtsextremismus an Kindergärten zu lesen. Diesen fand ich ebenso manipulativ und fragwürdig wie den jetzigen von den Schulen.

https://www.news4teachers.de/2013/11/rechtsextremismus-ein-problem-fuer-kindergaerten/

Gast12345
9 Jahre zuvor

Die PEGIDA-Bewegung stellt meiner Meinung nach Fragen ins Zentrum der Öffentlichkeit, die von der Politik gerne verschwiegen werden. Ich finde die Äußerungen der etablierten Politiker interessant, die diesem „Volkswillen“ den „Volkswillen“ absprechen und versuchen, die Teilnehmer allesamt (!) als rechtsradikal zu verunglimpfen. Interessant ist auch, dass dies ausgerechnet jene tun, die andernorts – wenn es Demonstrationen und Proteste in ihrem Sinne gibt – immer für die freie Meinungsäußerung eintreten. Es darf also auch heute nur öffentlich gefordert werden, was im Sinne der Herrschenden ist ?!?

Ich habe viele (ex-)ausländische Mitbürger in meinem Freundeskreis und dennoch sage ich, wer in unser Land kommt, der muss sich auch an die Werte, Normen und Gesetze halten bzw. anpassen, die hierzulande gelten. Freundliche Aufnahme und Toleranz anderer Kulturen auf der einen Seite und Achtung und Anpassung an deutsche Gepflogenheiten sind für mich die 2 Seiten einer Medaillie und keine Gegensätze !!! Es ist Unsinn von (ex-)ausländischen Mitbürger zu verlangen, dass sie zu Hause untereinander nur Deutsch sprechen! Natürlich dürfen sie ihre eigene Sprache pflegen, aber es ist richtig zu verlangen, dass, wer hier leben will, Deutsch lernt!

Es kann auch nicht sein, meine ich, dass Menschen, die bestimmten Zuständen und Verhaltensweisen in ihren Herkunftsländern entflohen sind, diese Zustände und Verhaltensweisen dann hier „einführen“ wollen. Konkret sind das viele Kleinigkeiten, bei denen ich von (ex-)ausländischen Mitbürgern erwarte, dass sie akzeptieren, respektieren und übernehmen, was hierzulande gilt. Da geht es mir um Nachbarn, die Ruhezeiten nicht achten und mir mit Schlägen drohen, wenn ich sie bitte, die Musik leiser zu machen. (Nein, ich unterscheide da nicht zwischen deutschen und ausländischen Mitbewohnern, aber bei ausländischen kommt nun mal das „Faustrecht“ deutlich öfter zur Anwendung / Androhung). Da möchte ich als Deutscher von „Anderskulturellen“ nicht verhöhnt und verlacht werden, wenn ich für die friedfertige Lösung von Konflikten eintrete.

Wer bei uns und mit uns leben will, von dem erwarte ich, dass er nicht nur NIMMT, sondern auch GIBT. Ich glaube, darum geht es auch den meisten PEGIDA-Demonstranten.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  Gast12345

PEGIDA – Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes.

Das ist eine Aussage, aber keine Frage.

Gast56789
9 Jahre zuvor
Antwortet  Gast12345

Liebe(r) Gast12345,

ich denke, Ihre Antwort ist ganz „schön schlimm“.

Warum? Einige Beispiele:
Es darf also auch heute nur öffentlich gefordert werden, was im Sinne der Herrschenden ist ?!?

Was wollen Sie denn damit kundtun? Außer dass es trotziger Quatsch ist – nichts!! (Diese Aussage stimmt doch so formuliert überhaupt nicht, also warum schreiben Sie diese hier nieder?)

wer in unser Land kommt, der muss sich auch an die Werte, Normen und Gesetze halten bzw. anpassen, die hierzulande gelten

Wer bestimmt das denn? Sie???? Das ist so formuliert überhaupt kein Konsens in unserer Gesellschaft – eine Randposition (Spießer hat es hier jemand genannt!). Ich persönlich würde Ihrer Meinung immer ein klares „Nein“ entgegenhalten – warum sind unsere Werte und Normen die besseren, will sich unsere Gesellschaft nicht mehr weiterentwickeln? Wo wären wir, wenn wir uns seit 50, 200 oder 1000 Jahren so verhalten hätten? Ach, eigentlich erledigt sich Ihr Statement in einer aufgeklärten Gesellschaft von selbst!

Es kann auch nicht sein, meine ich, dass Menschen, die bestimmten Zuständen und Verhaltensweisen in ihren Herkunftsländern entflohen sind, diese Zustände und Verhaltensweisen dann hier “einführen” wollen

Das muss m.E. „ausgehandelt“ werden. „Einführen“ kann aber auch etwas Positives sein. Warum immer der Lärm oder die Notdurft im Park? Immer diese Ängste, wenn es ums Fremde geht (bei den Deutschen). Auch aus den aktuellen Krisengebieten kommen momentan sehr gut ausgebildete Menschen zu uns – warum sollen wir diese dann nicht mit ihren „Zuständen und Verhaltensweisen“ integrieren? Nur, da müssen wir natürlich auch offen für sein!! Und uns in unseren „Zuständen und Verhaltensweisen“ auch einmal in Frage stellen.

realo
9 Jahre zuvor

@Gast12345
Jedem Ihrer Worte kann ich nur voll zustimmen. Falsche Toleranz gehört nicht zur Willkommenskultur. Sie erschwert die Integration und macht sie teilweise sogar unmöglich.

@dickebank
Ihr Vorredner hat mit keiner Silbe behauptet, dass PEGIDA eine Frage sei. Hören Sie endlich auf mit bewusstem Falschverstehen und Unterstellen! Die Masche zieht irgendwann nicht mehr. Das sollten auch Politiker und Medien endlich kapieren.
„Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ kann man so und so verstehen. Ich verstehe den Wahlspruch als Absage gegen die zunehmende Islamisierung unserer Kultur, gegen die Missachtung bestehender Asylgesetze und gegen die ungeregelte, chaotische Zuwanderungspraxis.
Und je mehr Sie gegen dieses Verständnis geifern, desto sicherer bin ich, dass es stimmt.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  realo

PEGIDioten sind völkisch gesinnte, rechtsradikale Kleinbürger – besser gesagt Spießer – die mit xenophober Beharrlichkeit einer Integration von Migranten feinselig gegenüberstehen.

Das können Sie jetzt so oder so verstehen.

Übrigens die Antragstellung im Asylverfahren ist selbst dann legal, wenn sie auf falschen Tatsachen beruht. Es ist Aufgabe der Verwaltung diese wahrheitswidrigen Behauptungen zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Sie können ja auch wahrheitswidrige Angaben in Ihre Einkommenssteuererklärung schreiben. Das ist zunächst einmal nicht strafbar.

BTW ich verstehe nicht sfalsch und ich unterstelle niemandem etwas, ich bin nur vollkommen anderer meinung als Sie und Ihresgleichen. Leider ist es noch schwerer Inländer abzuschieben als Migranten. Aber wer durch DD wandert ist natürlich ein Migrant und muss den Forderungen der PEGIDA entsprechend behandelt werden.

Zu Ihrem besseren Verständnis solltenSie ein Latein-Wörterbuch heraussuchen und das Verb „migrare“ nachschlagen. – Soviel Arroganz muss sein!

realo
9 Jahre zuvor

„Arroganz ist die Perücke geistiger Kahlheit.“
Wenn Sie denn meinen, sie nicht absetzen, sondern tragen zu müssen, bitte sehr. Ich werde Sie nicht daran hindern.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  realo

Totale Ignoranz scheint die beste Antwort auf die geistigen „Ergüsse“ von „dickebank“ zu sein. Ohne Resonanz wird ihm vielleicht irgendwann langweilig, sich immer nur mit sich selber unterhalten zu müssen.

realo
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Sie haben absolut Recht. Dennoch bin ich Blödmann dickebanks Aufforderung gefolgt und habe in einem Lateinwörterbuch „migrare“ nachgeschlagen. Verstehen Sie, welchen Sinn das machen sollte? Lesen Sie selbst:
http://www.albertmartin.de/latein/?q=migrare

Sie haben im Zusammenhang mit der sexuellen Vielfalt zu Recht das Gender-Mainstreaming erwähnt. Dieser Artikel hat mich vorhin wieder ziemlich umgehauen:

http://www.freiewelt.net/moderner-kolonialismus-mit-gender-mainstreaming-10050815/

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  realo

Ich stelle lieber meine „geistige Kahlheit“ zur Schau als wie Sie als „Glatze“ meine Meinung zu vertreten.

Ihre Glatze tritt nämlich in Springerstiefeln und mit Baseballschläger auf.

Gast12345
9 Jahre zuvor

Das Problem im Verhältnis von „Inländern“ und „Ausländern“ ist meinem Eindruck nach womöglich auch, dass jeder einen anderen (Ex-)Ausländer vor Augen hat, wenn er sich zu diesem Thema äußert. Wer an den freundlichen Kollegen türkischer Herkunft am Arbeitsplatz denkt, redet anders als wer an die pöbelnden südländischen Jugendlichen auf der Straße denkt. Und je nachdem, wen und welche Situation wir vor Augen haben, reden und denken wir anders darüber. So stelle ich es mir zumindest für die Masse der Bürger fernab jeglicher Extreme vor. Zur Wahrheit gehören aber alle Sichtweisen. Die heutige deutsche Mentalität, um es mal so allgemein zu formulieren, ist das Ergebnis einer jahrhundertelangen Geistesgeschichte. Das soll bei aller Willkommenskultur bitte nicht kaputt gemacht werden von „Mentalitäten“, die diese Geistesgeschichte (Stichwort Aufklärung) [noch] nicht durchlaufen haben und deshalb meint, es sei kein richtiger Mann, wer seiner Frau im Haushalt hilft; wer sein vermeintliches Recht nicht mit Gewalt durchzusetzen weiß; wer Friedfertigkeit als Schwäche ablehnt usw.-usf. Wer hier lebt, MUSS sich an unsere Gepflogenheiten anpassen, nicht wir an seine! Wer das nicht will, hat die Freiheit zu gehen (egal, welcher Herkunft er ist)!

PseudoPolitiker
9 Jahre zuvor

Unglaublich, aber wahr: Das Titelblatt des „Spiegel“ vor nur 7 Jahren:

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/50990508

Kaum vorzustellen, was geschähe, wenn das Titelblatt heute so aussähe.

PseudoPolitiker
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Dann, bitte schön, auch noch die 3 Texte zum Titel:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2007-13.html

Ursula Prasuhn
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Vielen Dank für den Link. Er ist für mich hochinteressant wegen der Frage, ob ein Titelbild und -thema des „Spiegel“ mit den Worten „Der Islam – stille Bereicherung unserer Kultur“ ebenfalls zu einer „Diskursfragmentenanalyse“ geführt hätte.
Auf jeden Fall scheint sicher, dass in der Redaktionsstube des Spiegel nach der Bescheinigung einer Untat durch eine „unbestechliche“ – weil „wissenschaftlich“ arbeitende – Universität, jedem Mitarbeiter klar sein musste, in welche Richtung künftig über den Islam und Muslime zu berichten sei, wenn der eigene Arbeitsplatz vor Verruf geschützt und nicht gefährdet werden sollte. Dasselbe dürfte auch den Mitarbeitern anderer Zeitungen klar geworden sein.
Ein wohldosierter, kritischer Artikel zu Randerscheinungen des Islam ist hin und wieder noch erlaubt, denn der Eindruck einer unabhängigen, objektiven Presse ist das A und O jeder journalistischen Glaubwürdigkeit.
Ihr Link ist sehr hilfreich bei der immer gleichen Frage, warum die Medien – nicht zuletzt die öffentlich rechtlichen – in den letzten Jahren so übereinstimmend berichten und kaum mehr andere Meinungen zu Wort kommen lassen – es sei denn, um sie zu verdammen oder lächerlich zu machen.

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Was ist jetzt so erstaunlich daran, dass letztendlich die Juristen der Rechtsabteilungen mehr Einfluss auf die Überschrift eines Atikels und dessen Tenor habem als die Redakteure. Und das gilt sowohl für die Print- als auch für die elektronischen Medien.

Hinzukommt dass die Blätter weder die leserschaft noch – und das ist mittlerweile viel wichtiger – die Anzeigenkunden nicht verprellen dürfen. Die Anzeigenkunden haben heute einen immensen Einfluss auf die Inhalte der Medien als die meisten sich vermutlich vorstellen können.

dickebank
9 Jahre zuvor

Und warum nicht gleich so?

Aber im Anschluss gleich noch eine Frage:

Wenn ein muslimischer Ehemann seine Frau tötet, die sich von ihm trennen will, ist das ein Ehrenmord.
Wenn ein nicht-muslimischer Mann das selbe im Trennungsfall mit seiner Frau macht, ist es ein Familiendrama.