GEW: Streik-Aktionen in der kommenden Woche sollen keine Schülerprüfungen treffen

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BERLIN. In der nächsten Woche beginnen die diesjährigen Abiturprüfungen. Und es gibt auch Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss. Ausgerechnet dann sind Lehrerstreiks in Berlin angekündigt. Auch in Sachsen wollen Lehrer in den Ausstand treten.

Der Warnstreik von Lehrern am 26. März soll nach Gewerkschaftsangaben nicht die Abiturprüfungen oder die Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss stören, die nächste Woche an Berliner Schulen beginnen. Die GEW gehe davon aus, dass Lehrkräfte an Gymnasien, bei denen Schüler eine sogenannte Präsentationsprüfung ablegen sollen, und Lehrkräfte an integrierten Sekundarschulen, bei denen Schüler den Mittleren Schulabschluss ablegen sollen, anwesend sein werden, sagte Tom Erdmann, Sprecher der Berliner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Mittwoch. Die betroffenen Lehrer könnten sich nach dem Unterricht dem Streik anschließen. Ansonsten hätten Schulen natürlich die Möglichkeit, Prüfungen intern zu verschieben.

Nächste Woche sind Präsentationsprüfungen angesetzt, in denen Schüler ein fachübergreifendes Thema darstellen. Eine solche Präsentation ist Teil der Abiturprüfung. Zudem gibt es Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss. In Berlin arbeiten nach Angaben der GEW 11.000 angestellte Lehrkräfte. 1000 von ihnen haben laut Erdmann mit der Abiturprüfung zu tun und weitere 1000 mit dem Mittleren Schulabschluss. Sie sind alle nächste Woche betroffen. Die GEW hatte bereits vor zwei Jahren in Berlin zu Arbeitsniederlegungen während der Abiturprüfungszeit aufgerufen. «Wir haben vor zwei Jahren die Erfahrung gemacht, dass aus den Streiks kein Nachteil für die Schüler entstanden ist», sagte Erdmann.

Nach der ergebnislosen dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst der Länder müssen sich auch in Sachsen Eltern nach Betreuungsalternativen für ihre Kinder umschauen. Der sächsische Lehrerverband kündigte für kommenden Dienstag (24. März) Warnstreiks an. Einzelheiten würden zeitnah mitgeteilt, hieß es. Die GEW will ihre Mitglieder ebenfalls zum Arbeitskampf aufrufen. Auch Verdi kündigte weitere Arbeitskampfmaßnahmen an verschiedenen Tagen der kommenden Woche an. Betroffen seien auch die Landesverwaltungen, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Mittwoch.

Die GEW fordert, dass angestellte Lehrer mindestens 5,5 Prozent, aber mindestens 175 Euro im Monat mehr Gehalt bekommen sollen. Zudem soll die Zusatzversorgung (Betriebsrente) unangetastet bleiben. Die zentralen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder in Potsdam waren am 17. März gescheitert. Eine neue Verhandlungsrunde von Gewerkschaften und Arbeitgebern ist für den 28. März angekündigt. dpa

Zum Bericht: Tarifstreit: Verhandlungen unterbrochen – Gewerkschaften weiten Lehrer-Streiks aus

 

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