HEPPENHEIM. Das Ringen um die Zukunft der Odenwaldschule steht vor einem neuen Scheitelpunkt. Morgen läuft die Frist ab, die sich die Schule selbst gesetzt hatte die fehlenden 2,5 Millionen Euro für einen weiteren Betrieb aufzutreiben. Am Montag hatten noch rund 600.000 Euro gefehlt.
Das Überleben der krisengeschüttelten Odenwaldschule hängt an einem seidenen Faden. Wenn sie am morgigen Freitag nicht genug Geld hat, soll Ende dieses Schuljahres Schluss sein. Die hessischen Aufsichtsbehörden, von denen eine Betriebserlaubnis gebraucht wird, sollen darüber informiert werden. Die Frist hatte sich die Odenwaldschule selbst gesetzt. Sie will nach langen Querelen, einem organisatorischen Umbau und deutlich gesunkenen Schülerzahlen Klarheit über ihre Finanzen haben.

Vor drei Wochen hatte die Schule bekanntgegeben, dass ihr das Aus droht. Es müssten 2,5 Millionen Euro zusammenkommen, damit es finanziell weitergehen kann. Am Montag wurde mitgeteilt, dass nach zwei Wochen bereits 1,9 Millionen Euro da seien, und noch einmal ein Appell an Eltern, Altschüler und Freunden gerichtet.
Ausgangspunkt der Misere war ein Skandal um sexuellen Missbrauch, der lange vertuscht worden war und vor fünf Jahren an die Öffentlichkeit kam. Ausgegangen wird von mindestens 132 betroffenen Schülern. Nach organisatorischen Veränderungen muss eine neue Betriebserlaubnis her. (dpa)
• zum Bericht: Eltern stemmen sich gegen Aus für die Odenwaldschule
späte Gerechtigkeit? siehe auch
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/odenwaldschule-die-wahrhaftigkeit-und-hartmut-von-hentig-11502178.html
oder http://www.taz.de/!77630/