BERLIN. Wirtschaft ist längst an Schulen angekommen – in Form von Unternehmen und Verbänden, die mit kostenlosen Unterrichtsmaterialien an die Schulen drängen. Eine gute ökonomische Bildung sieht anders aus, meint Professor Tim Engartner. Der Sprecher der Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW) kritisiert, dass Schulen zu Werbeplattformen werden. Häufig bleibt es dann an den Lehrern hängen, die Qualität der Materialien zu prüfen.
Die Beeinflussung reicht dabei von Schulheften mit Firmenlogos über kostenlose Unterrichtsmaterialien und gesponserte Sportfeste bis hin zu Mitarbeitern von Firmen, die in die Klassen kommen. Von „Indoktrinationsinitiativen“, die in den Schonraum Schule drängen, spricht Engarter. Seine Sorge: „Wenn nun private Akteure in Form von Unternehmen, unternehmensnahen Stiftungen und Lobbyverbänden an die Schulen herantreten, unterminieren sie diesen staatlichen Bildungsauftrag, weil sie natürlich ganz gezielt ihre Inhalte in teilweise tendenziöser und manipulativer Absicht dort versuchen zu verbreiten.“
“[…]kritisiert, dass Schulen zu Werbeplattformen werden.”
Siehe die verstärkten Bildungsmarktoffensiven von Microsoft und Apple.
Es gibt Firmen, die bieten tolle Programme für Schulklassen, erwarten aber ganz offiziell als Gegenleistung Verlinkungen mit der Schulhomepge und Informationen an die Presse.