LUXEMBURG. Deutschland kommt bei der Steigerung des Anteils von Hochschulabsolventen viel langsamer voran als andere EU-Staaten. Auch ist die Bundesrepublik – im Gegensatz zur Europäischen Union insgesamt – weit von ihrem Bildungsziel für 2020 entfernt. Die Daten veröffentlichte die Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg.
Demnach stieg der Anteil junger Leute, die bis zum Alter von 34 einen Uni- oder Fachhochschulabschluss erworben hatten, EU-weit seit 2002 von 23,6 auf 39,9 Prozent. Die bis 2020 angestrebte Marke von 40 Prozent war also schon 2017 fast erreicht. Nicht so in Deutschland. Hier wuchs der Anteil von 24,2 auf 34 Prozent. Das nationale Ziel für 2020 sind aber sogar 42 Prozent, wobei bei Deutschland besondere Abschlüsse mitgezählt werden, etwa von Berufsfachschulen oder Zweitausbildungen im dualen System.
Spitzenreiter bei den sogenannten tertiären Bildungsabschlüssen, also in der Regel Uni- oder Fachhochschulabschlüssen, ist in der EU Litauen mit einem Anteil von 58 Prozent. Zypern erreichte 2017 immerhin 55,8 Prozent und Irland 53,5. Schlusslichter in der EU sind Rumänien (26,3 Prozent), Italien (26,9 Prozent) und Kroatien (28,7 Prozent).
Ein anderes EU-Bildungsziel hat Deutschland aber schon fast erreicht: Die Zahl der «frühzeitigen Schulabgänger» sank seit 2006 von 13,7 auf 10,1 Prozent. Gemeint sind Schüler, die spätestens nach der 10. Klasse abgehen und bis zum Alter von 24 kein weiteres Bildungsangebot wahrnehmen. Zielmarke für 2020 sind EU-weit und auch für Deutschland maximal 10,0 Prozent. Der EU-Schnitt lag 2017 bei 10,6 Prozent. dpa
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