Eltern von Kita-Kindern fordern dauerhaft Geld vom Bund

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KIEL. Einen höheren Stellenwert für die Bildung an den Kitas – das fordern die Elternvertreter. Dafür machen sie sich auf einem Kongress in Kiel mit Bundesministerin Giffey stark. Die SPD-Politikerin wirbt mit dem geplanten «Gute-Kita»-Gesetz. Aber Eltern und Länder wollen mehr.

Eltern von Kita-Kindern verlangen vom Bund ein dauerhaftes finanzielles Engagement für die frühkindliche Erziehung. Diese müsse den Stellenwert bekommen, der ihr zukommt, sagte der Vorsitzende der Landeselternvertretung in Schleswig-Holstein, Axel Briege. Bei einem gemeinsam mit der Bundeselternvertretung am Sonnabend in Kiel veranstalteten Bundeskongress ging es aber auch darum, den Dialog mit der Politik zu verbessern. An dem Kongress nahmen außer Eltern und Vertretern von Kita-Leitungen auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und Landesminister Heiner Garg (FDP) teil.

Kitas sind Bildungseinrichtungen. Dem muss der Bund auch finanziell Rechnung tragen, findet die schleswig-holsteinische Landeselternvertretung. Foto: Regenwolke0 / pixabay (CC 0)
Kitas sind Bildungseinrichtungen. Dem muss der Bund auch finanziell Rechnung tragen, findet die schleswig-holsteinische Landeselternvertretung. Foto: Regenwolke0 / pixabay (CC 0)

Die Kosten für die frühkindliche Bildung sollten auf alle öffentlichen Hände verteilt werden, sagte Briege. Langfristiges Ziel müsse eine kostenlose Bildung bis zum Eintritt ins Berufsleben sein. Wichtig wäre auch, dass jede Landeselternvertretung eine Geschäftsstelle bekommt. Dann könnten sie sich in den öffentlichen Debatten besser Gehör verschaffen, zum Beispiel im Blick auf die Gesetzgebung, so Briege.

Bundesministerin Giffey verwies im Blick auf den Bundeskongress in Kiel auf das sogenannte Gute-Kita-Gesetz, dessen Entwurf das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen hatte. Die Perspektive der Elternvertretungen sei von großer Bedeutung. Der Bund will in die frühkindliche Bildung bis 2022 rund 5,5 Milliarden Euro an die Länder geben.

Landesminister Garg kritisierte die zeitliche Begrenzung dieses Finanz-Pakets. Auch nach seinem Willen sollen Deutschlands Kitas besser und für Geringverdiener kostenlos werden. Das Gesetz soll dazu beitragen, Eltern zu entlasten und die Qualität der Kitas zu verbessern.

Zur Eröffnung des Kongresses in Kiel dankte Garg nach Angaben seines Ressorts den Kita-Kinder-Eltern für deren Engagement. «Qualität rauf, Beiträge runter sind für mich zentrale Ziele.» Die Landesregierung will die Elternbeiträge für Kitas ab 1. August 2020 auf einen landeseinheitlichen Betrag deckeln – in welcher Höhe, ist noch unklar. Bisher sind im Norden bei großen regionalen Differenzen bis zu 800 Euro und mehr zu zahlen. Auch soll die Sozialstaffel landesweit vereinheitlicht werden.

Ziel sei es, gleichwertige Lebensverhältnisse im Land herzustellen und extreme Abweichungen der Elternbeiträge zwischen den Gemeinden sowie Ungerechtigkeiten zu beseitigen, sagte Garg. Die Landesregierung stellt von 2018 bis 2022 zusätzlich 481 Millionen Euro bereit, um die Qualität an den Kitas zu verbessern sowie Eltern und Kommunen zu entlasten. (dpa)

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