Gegen Einschulung von Fünfjährigen: 42.000 unterzeichnen Petition

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DÜSSELDORF. In Nordrhein-Westfalen werden seit Jahren auch Fünfjährige regulär eingeschult. Viele Eltern finden das zu früh und fordern eine Rückkehr zum Stichtag 30. Juni. Eine Petition fand mehr als 42.000 Unterstützer. Am Mittwoch kommt die Initiatorin in den Landtag.

Englische Wissenschaftler reden einer möglichst frühen Einschulung das Wort. Inwieweit die Ergebnisse auf die deutsche Situation übertragbar sind, ist zweifelhaft. Foto: Michael Muecke / flickr (CC BY-SA 2.0)
Wann ist das beste Einschulungsalter? Foto: Michael Muecke / flickr (CC BY-SA 2.0)

Die Initiatorin der Petition zur Änderung des Einschulungsstichtages kämpft weiter für ihr Anliegen. Am Mittwoch will die Essenerin Sylvia Montanino die bereits vor zwei Wochen eingereichte Petition im Düsseldorfer Landtag nochmals symbolisch übergeben. Die Landtagsabgeordnete Sigrid Beer (Grüne) werde sie als Mitglied des Petitionsausschusses entgegenehmen, teilte Montanino am Dienstag mit. Wenig später erwartet Montanino NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zu dem Übergabetermin.

Die Initiatorin will erreichen, dass Kinder mit Geburtstag im Spätsommer nicht schon mit fünf Jahren zur Schule gehen müssen. Dazu soll der Stichtag für die Einschulung vom 30. September auf den lange üblichen 30. Juni des gleichen Jahres zurückverlegt werden. Bislang ist jedes Kind, das bis zum 30. September sechs Jahre alt wird, nach den Sommerferien schulpflichtig. Montanino will außerdem, dass Eltern mit Kindern, die zwischen Juli und Ende September geboren sind, selbst entscheiden können, ob sie ihr Kind schon für alt genug halten. Für ihr Anliegen hatte sie über eine Online-Plattform nach eigenen Angaben binnen eines Monats insgesamt 42.153 Unterschriften von Bürgern gesammelt.

Ministerium: Keine Änderungen geplant

Das Schulministerium hat sich bislang zurückhaltend geäußert: «Der Einschulungsstichtag ist schulgesetzlich geregelt und es gibt keine Bestrebungen, Änderungen vorzunehmen», teilte das Ministerium Mitte Februar mit. Die Ministerin habe bereits nach ihrer Amtsübernahme auf die Elternwünsche reagiert. Seither können Schulleiter bei ihrer Entscheidung neben dem schulärztlichen Gutachten auch weitere von den Eltern vorgelegte Stellungnahmen von Fachärzten oder Therapeuten einbeziehen.

Mehrere Abgeordnete äußerten sich auf der Website der Petition. So schrieb etwa der SPD-Abgeordnete André Stinka, dass er eine öffentliche Anhörung im Schulausschuss unterstütze. Er kündigte an, dass die SPD es auf die Tagesordnung setzen werde. Stichtage sollten grundsätzlich nur der Orientierung dienen und eine Entscheidung individuell getroffen werden, schrieb Stinka. «Dazu ist es sinnvoll, dass Eltern in Absprache mit den Kindergärten und den zuständigen Kinderärzten gemeinsam entscheiden, was für das Kind das Beste ist.» dpa

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