Kinderspiel des Jahres gekürt: Im „Tal der Wikinger“

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HAMBURG. Gemeinsam spielen macht Spaß und fördert soziale Fähigkeiten. Um das richtige Spiel zu finden, wird jedes Jahr das «Kinderspiel des Jahres» gekürt. Diesmal geht es um Wikinger und ihre Schätze.

Kinderspiel des Jahres: im „Tal der Wikinger“. Foto: Haba

«Wie bringe ich mein Kind zum Spielen?» – Das werde sie häufig von Eltern gefragt, erzählt Sabine Koppelberg, Leiterin der «Kinderspiel des Jahres»-Jury, am Montag in Hamburg bei der Vorstellung des Gewinnerspiels. «Da kann ich immer nur antworten: Ihr müsst es ihnen vorleben! Wir Erwachsenen müssen das Buch weglegen, die Fernbedienung weglegen, Handy weg und den Abwasch mal Abwasch sein lassen», sagt Koppelberg. «Und wir müssen regelmäßig Spielzeit für die Kinder und mit den Kindern organisieren.» Schließlich förderten Gesellschaftsspiele nicht nur soziale Kompetenzen, sondern auch die Kommunikation und das Erleben gemeinsamer Zeit.

Hamburger Grundschul-Klasse durfte testen

Neben der Jury dürfen auch jedes Jahr Kinder einer Hamburger Grundschule die Spiele testen und vorstellen – in diesem Jahr die Klasse 2c der Grundschule Wesperloh in Hamburg-Osdorf. Aufgeregt versammeln sich die Schüler um einen runden roten Buzzer, um den Sieger zu verkünden: Gewonnen hat «Tal der Wikinger», ein Spiel aus dem Hause Haba (Bad Rodach, Bayern), entwickelt von den Franzosen Wilfried und Marie Fort, die mit ihren beiden Söhnen Lilian und Lenny in der Nähe von Nantes leben. Wie das Autorenpaar im «Tal der Wikinger» zugleich Geschick und taktisches Denken herausfordere, sei in der Mischung «so einzig – wie neuartig», urteilte die Jury.

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«Am tollsten finde ich, dass man es nicht mit einem Würfel spielt, sondern mit einer Kugel», erzählt die achtjährige Ela. Mit einer Wikingerfigur kegeln die Kinder eine große braune Kugel über das Spielfeld, dabei purzeln verschiedenfarbige Fässer um. Die Farbe der umgeworfenen Fässer bestimmt, welche Spielfiguren bewegt werden. Im Idealfall gibt es Belohnungen, wer Pech hat, fällt ins Wasser. Wer am Ende die meisten Münzen hat, hat gewonnen. «Da sind immer sehr viele Emotionen am Tisch», meint Jury-Mitglied Stefanie Marckwardt.

Trend: kooperative Spielformen

Aus rund 125 Gesellschaftsspielen für Kinder zwischen drei und acht Jahren hatte die Jury drei Spiele für den begehrten Preis nominiert. «Auch in diesem Jahr setzen viele Autoren und Verlage auf kooperative Spielformen», sagt Koppelberg. «Kein Wunder, denn gerade das gemeinsame Erleben von Sieg und Niederlage steht bei Kindern und Erwachsenen aktuell hoch im Kurs.» Wichtig für die Nominierung seien eine ungewöhnliche Spielidee, ein verständliches Regelwerk, stabiles, kindgerechtes Spielmaterial und vor allem jede Menge Spielespaß. Der Verein «Spiel des Jahres» verleiht die Auszeichnung seit 2001.

Neben «Tal der Wikinger» waren noch «Fabulantica» von Marco Teubner (Verlag: Pegasus Spiele) und «Go Gecko Go!» von Jürgen Adams (Verlag: Zoch) nominiert. Bei «Fabulantica» sind Märchenwesen durcheinander geraten und die Kinder müssen versuchen, die richtigen Figuren wieder zusammenzubringen. «Ein sagenhaftes, spannungsgeladenes Wettrennen, das zu immer neuen, abenteuerlichen Entdeckungsreisen einlädt», urteilte die Jury. Bei «Go Gecko Go!» geht es um ein Wettrennen im Urwald. Dabei dürfen größere Tiere wie Krokodil und Schildkröte die kleineren Tiere wie Gecko und Frosch auf ihrem Rücken tragen. Von Carola Große-Wilde, dpa

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