Forderungen an Merkel vor dem Schulgipfel: Digitalisierung – und frische Luft

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BERLIN. Vor dem Schulgipfel am Montagabend im Kanzleramt haben Bildungsgewerkschaften, Bundeselternrat und Oppositionsparteien konkrete Schritte zur Unterstützung der Schulen in der Corona-Pandemie gefordert. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und der Bundeselternrat (BER) sprachen sich in einem gemeinsamen Papier für einheitliche Lösungen etwa mit Blick auf das Lüften aus. Das Thema Digitalisierung sei sehr wichtig, dürfe aber nicht das einzige Thema sein.

Die Kanzlerin muss Hand bei der Bildung anlegen. Foto: Armin Linnartz / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)
Am Montagabend treffen sich die Kultusminister mit der Kanzlerin. Foto: Armin Linnartz / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)

Geklärt werden müsse, so heißt es in der gemeinsamen Erklärung, ob Luftfilter flächendeckend eingesetzt würden und Kohlendioxid-Messgeräte eine schnell einsetzbare Alternative sein könnten. «Dabei dürfen die Kosten für den Einsatz der Geräte kein K.o.-Kriterium sein.»

Die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Katja Suding, sagte: «Vom heutigen Schulgipfel erwarten Schüler, Lehrkräfte und Eltern ein starkes Zeichen der Zuversicht und der Sicherheit. Ein wochenlanger Unterrichtsausfall wie zu Beginn der Corona-Pandemie darf sich nie mehr wiederholen.» Vertreter von Bund und Ländern hatten vor dem Treffen versichert, dass sie sich einig seien, dass es nicht mehr zu flächendeckenden Schulschließungen kommen solle.

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Baerbock: Lüftungskonzepte für die Schulen – schnell

Grünen-Chefin Annalena Baerbock forderte Belüftungskonzepte für alle Schulen sowie einen Bürokratie-Abbau für eine schnellere Digitalisierung. Schulen müssten beim Pandemieschutz jetzt Priorität haben, sagte Baerbock nach einer Sitzung des Grünen-Vorstands in Berlin. Es müsse beim Gipfel am Montagabend sichergestellt werden, dass in den nächsten Wochen Lüftungskonzepte in allen Schulen umgesetzt und Filteranlagen eingebaut würden. Schulen bräuchten eine Pauschalgenehmigung, um schnell Geld aus dem «Digitalpakt» zu bekommen, über den der Bund die Digitalisierung mitfinanziert.

Jedes Kind, auch in Quarantäne, müsse den Unterricht übers Internet verfolgen können, forderte Baerbock. Dazu gehöre W-Lan in jedes Klassenzimmer, außerdem müsse sichergestellt sein, dass jedes Kind ein Gerät dafür zur Verfügung habe – etwa einen Laptop. News4teachers / mit Material der dpa

Schulgipfel: Für Kultusminister ist das Thema „Lüften bei schlechtem Wetter“ zentral

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5 Kommentare
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Meinung am Mittag
3 Jahre zuvor

Find ich gut, jetzt schnell umsetzen! Und dafür sorgen, dass die Anzahl der Schüler*innen in Quarantäne möglichst gering bleibt!

Hf
3 Jahre zuvor

Fordern kann ich ja viel.
Von WLAN in den Schulen sprechen wir seit einem halben Jahr, von Lüftern mindestens schon 2 Monate. Es wird nichts passieren auch wenn sie da oben noch so viel „schreien“.

Machen wir erst einmal Konzepte. Schulen können nichts einkaufen, sie haben zum Teil ja nicht einmal Konten für solche Anschaffungen. Die Kommunen warten auf das Geld, bevor sie überhaupt etwas tun. Dann sind es bauchliche Maßnahmen, wenn es was vernünftiges sein soll, die einen Vorlauf benötigen und die Handwerker stehen ja anjeder Ecke und warten auf die Aufträge. Bis das dann umgesetzt wird, schreiben wir das Jahr 20xx-

Eins hat die grüne Dame noch vergessen. WLan in jedes Kinderzimmer, den wenn die Klassen zu Hause sind, nützt WLAN im Klassenzimmer gar nichts., weil der einsame Lehrer an den kabelgebunden Internetanschluss nutzen kann (sofern einer da ist)

(Wobei, war da nicht mal etwas mit Stahlenschutz …… )

Alles Wahlkampf ……

Pit
3 Jahre zuvor

Soeben war ein interessanter Bericht im „ZDF heute-journal“.

Darin u. a. ein Kurzinterview mit Torben Kraus, Sprecher der Bundesschülerkonferenz.
Leider waren deren Vertreter nicht zum Schulgipfel eingeladen.
Man wird langsam müde nach dem „Warum?“ zu fragen …

Aber Herr Torben Kraus hat sich sehr sachlich geäußert und auch eloquent präsentiert. Es wäre wohl mehr als angebracht, auch die Schülervertreter in die Diskussion hineinzunehmen.

Natürlich legen die Schülerinnen und Schüler verstärkt Wert auf Digitalisierung. Verständlich, da Digitales einfach „DAS Ding“ für junge Leute ist.
Ein Allheilmittel ist die Digitalisierung nicht. Sie kann einige Probleme lösen, dafür kann sie andere Probleme schaffen. Stichwort Datenschutz: Seit einigen Tagen ist das ganz schmerzlich konkret in den Blick gerückt durch den Hackerangriff, deren Opfer die Uniklinik Düsseldorf ist.
In und um Schulen alle anderen Belange betreffend, die schon lange im Status des „Angebrannten“ sind – teilweise länger, als heute Abiturienten auf diesem Planeten weilen – wären auch alle beteiligten Erwachsenen mehr im Thema und mehr in der Pflicht.

Pit
3 Jahre zuvor

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/aktuelle-stunde/video-aktuelle-stunde—1108.html

Darin ein Kurzinterview/Studiogespräch mit Johanna Börgermann, Landesschülervertreterin NRW, am Ende des Gespräches merkt die junge Dame auch an „Man muss aber auch wissen Digitalisierung ist nicht alles.“

TAD
3 Jahre zuvor

9 Milliarden für Lufthansa
23 Milliarden für Asylbedingte Kosten
1,8 Milliarden für Tui
20 Milliarden für die EU
500 Milliarden für Banken
u.s.w.
Aber für Schüler und Lehrer ? Fenster öffnen !