Inzidenz 207: Kreis wollte Schulen und Kitas noch einige Tage offenlassen

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ERFURT. Im Thüringer Saale-Orla-Kreis bleibt die Öffnung von Schulen und Kindergärten nur von kurzer Dauer. Nachdem der Sieben-Tage-Wert bei Corona-Neuinfektionen am Sonntag die Marke von 200 je 100.000 Einwohner übersprungen hat, kündigte die Kreisverwaltung am Sonntag die Schließung der Einrichtungen ab Dienstag (2. März) an. Allerdings nur auf Druck des Freistaats: Die Kreisverwaltung hatte keinen Grund zur Eile gesehen.

Welche Bedrohung vom Corona-Virus ausgeht, ist offenbar noch nicht jeder Kreisverwaltung in Deutschland klar – auch nach einem Jahr Pandemie nicht. Illustration: Shutterstock

Die sogenannte Inzidenz lag in dem südostthüringischen Kreis am Sonntag bei 206,7. In Thüringen müssen Schulen schließen, wenn der Inzidenzwert bei Corona-Neuinfektionen über 200 liegt. Bei Werten zwischen 150 und 200 haben die Kreise einen Entscheidungsspielraum. Die Grundschulen und Kindergärten waren vor gerade einer Woche wieder geöffnet worden. Am Montag sollten eigentlich wie in den meisten Thüringer Kommunen die Fünft- und Sechstklässler wieder Unterricht im eingeschränkten Regelbetrieb erhalten.

Die Kreisverwaltung habe trotz des überschrittenen Werts Schulen, Kindergärten und Familien noch mehrere Tage Vorlauf geben wollen, teilte sie mit. Die Landesregierung habe jedoch auf einer sofortigen Umsetzung der in Thüringen für pandemiebedingte Kita- und Schulschließungen geltenden Regelungen bestanden. Der Kreis sei am Sonntag aufgefordert worden, sie bereits am Montag geschlossen zu halten, habe aber einen Aufschub bis Dienstag erreichen können. dpa

Corona-Statistiker rechnet mit starkem Anstieg der Infektionen – im April sind wir wohl wieder da, wo wir im Dezember standen

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Sunshine
3 Jahre zuvor

Recht so …
Man weiß es ja immer besser!
Und im Osten sowieso
..

Willes Sabine
3 Jahre zuvor

Naja, in SW im Oktober war auch alles offen bei Inzidenz von 248….also als normal anzusehen

Besorgte Mutter
3 Jahre zuvor

Wahlkampf auf allen Ebenen????

Mom of4
3 Jahre zuvor

Man kann ja alles auslegen wie man will… hieß es nicht mal ab hundert ist dicht.. Aber klar, solange nur die Kids und Lehrer infiziert sind und die Kinder nicht sterben-spätfolgen kann man ja momentan noch nicht abschätzen.. Dann kann man weiter Öffnungs-Poker spielen. Wenn es nicht die eigenen Einsätze sind… Ich hab meine vier Kinder lieber im Homeschooling, mit eingeschränkten, nachvollziehbaren Sozialkontakten, als im halbvollem Klassenzimmer, wo ich nicht weiß, wer sich außerhalb des Unterrichts mit wem trifft…

Rüdiger Schröter
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mom of4

Halbvoll ist gut. In Sachsen wird an den Grundschulen voll unterrichtet.

anja jaszczyk
3 Jahre zuvor

Warum werden die Schulen nicht geschlossen bis alles vorbei ist Nein da nimmt man die Kinder als Versuchskaninchen

ProSchule
3 Jahre zuvor
Antwortet  anja jaszczyk

Bis alles vorbei ist…. und wenn es Jahre dauert??? Keine Option. Wir müssen einfach mit dem Virus lernen zu leben. Weg geht es eh nicht. Die Grippe kommt auch jedes Jahr wieder!

Mutter_aus_HH
3 Jahre zuvor
Antwortet  ProSchule

Es ist schon richtig, dass wir die Schulen und Kitas nicht komplett geschossen halten können, bis die Pandemie vorbei ist. Denn bis die Pandemie vorbei ist, da wird es noch dauern. Und komplett werden wir den Sara-Cov2-Virus eh nicht mehr los. Ganz zu schweigen von dem Punkt, dass Kitas und Schulen im 2. Lockdown NIE komplett geschlossen waren sondern eher die „Notbetreuungen“ und Ausnahme-Regelungen ein Ausmaß hatten, der je nach Einrichtung und Bundesland/Landkreis auch schon mal um die 50 % lag.

ABER !!!!! … Eine Öffnung jetzt und in immer größerem Umfang, das ist Wahnsinn.

Ist schön und sinnvoll, dass begleitende Schnell-/Selbsttest von Erziehern, Lehrkräften und Schülern sowie ein Vorrücken in höhere Impfkategorien von Erziehern/Lehrkräften diese Öffnungen begleiten sollen. Aber sind die in der Breite umsetzbar? Aktuell Nein. Bisher sind das nur warme Worte und Absichtserklärungen.

Auch bin ich der Meinung, dass der Werkzeugkoffer für einen relativ sicheren Kita-/Schulbetrieb ein Tool von Maßnahmen beinhalten muss. Auch müssen diese auch wirklich überall angewendet bzw. umsetzbar sind (Beispiele: Masken, funktionierende Kohortierung).

Ergo: Bevor nicht überall wirklich gelernt wurde, bevor nicht die Hausaufgaben gemacht wurden, bevor nicht Schutzmaßnahmen wirklich umgesetzt und überall vorhanden sind – ja bis dahin sind Öffnungen eine heikle und gefährliche Angelegenheit. Das zeigt allein schon das Infektionsgeschehen an Kitas und Schulen während des Lockdowns bzw. unter Notbetreuung-/ausnahmemodus.

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mutter_aus_HH

@Mutter_aus_HH:

1:1 auch meine Meinung!
Danke für Ihren Beitrag!

Sabine
3 Jahre zuvor
Antwortet  anja jaszczyk

Nicht nur die Kinder sind Versuchskaninchen! Erzieher und Lehrer ebenfalls!

Bergner
3 Jahre zuvor

@Sunshine…die letzte Zeile hätten Sie sich sparen können.
Ansonsten: Zustimmung.

Wolfi
3 Jahre zuvor

Wann endlich Lüftungs Anlagen in Kitas und Grundschulen. Kinder geben den Virus doch weiter!
Die Lebensmittel Industrie tötet den Virus erfolgreich seit vielen Jahren mit UV C Licht.
Das geht sehr schnell / ist sehr zuverlässig.
Leider ist dafür kein Geld da, wurde vor wenigen Wochen für Kampfdrohnen ausgegeben.

Positiv: die Quittung kommt, es ist Wahljahr.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfi

@Wolfi

„Die Lebensmittel Industrie tötet den Virus erfolgreich seit vielen Jahren mit UV C Licht. Das geht sehr schnell / ist sehr zuverlässig.“

Von wegen „Nutella is nich gesund!“
Das gibt es seit vielen Jahren ganz ohne Covid19!
😉

Jörg
3 Jahre zuvor

Tja dann kommt wieder das Gejammer, sorry aber habe wir ja letztes Jahr in Sachsen gesehen wissen ja im Osten alles besser.

Klaus
3 Jahre zuvor

Der dortige Landrat war mal Lehrer für Mathematik und Physik. Sollte sich also eigentlich mit Zahlen und Wahrscheinlichkeiten auskennen. Anschließend Schulamtsleiter.
Ansonsten hat er ein eher entspanntes Verhältnis zur Corona
(https://www.mdr.de/thueringen/ost-thueringen/saale-orla/verfahren-gegen-fuegmann-posaunenkonzert-eingestellt-100.html).

Stink Sauer
3 Jahre zuvor

Armes Deutschland. Schickt seine Schüler die die Zukunft sind, in die 3.Welle hinein zum Präsenzunterricht zurück. Da gibt es kein Recht auf körperliche Unversehrtheit und das Recht auf Leben. Da heißt es nur Schulöffnungen unabhängig von der Inzidenz. Wird schon schief gehen. Armes Deutschland. Irgendwer muss ja den Anfang machen. Warum nicht die Kinder der Bevölkerung? Besser die, als die der Ministerpräsidenten und KuMis. Dabei war mittlerweile alles gut im Distanzunterricht bei den weiterführenden Schulen ….kleine Probleme gibt es auf jeder Baustelle ….

Scheibenwischer
3 Jahre zuvor

Im Saarland steigen extrem die Zahlen. Trotzdem werden in die 3.Welle hinein am 08.03 21 alle Schulen für den Präsenzunterricht geöffnet. Egal. Hauptsache die Schüler sind nachher schlauer. Egal ob mit oder ohne Corona.

mm
3 Jahre zuvor
Antwortet  Scheibenwischer

Laut einer aktuellen Britischen Studie kann Corona als Spätfolge einen IQ Verlust auslösen, der das Gehirn um 10 Jahre altern lässt. Da kann man sich dann ja eher fragen ob Präsenzunterricht das genaue Gegenteil von „Schlau machen“ bewirkt.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  mm

@mm

Aber so viele Schul- und Kultusminister brauchen wir doch gar nicht?

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Im Rahmen der Inklusion, für die sich die Bildungssparministerien einsetzen, dürfen deren Spitzen am Kabinettstisch mitwirken, damit die Staatskanzleien keine Strafzahlungen wegen Verletzung der entsprechenden Quote abführen müssen.