BERLIN/BREMEN/DÜSSELDORF. Nach und nach verkünden die Bundesländer in Deutschland nun, wie es mit dem Infektionsschutz im kommenden Schuljahr weitergehen soll. Mobile Luftfilter spielen dabei zwar eine Rolle – wie in Berlin, Bremen und Nordrhein-Westfalen –, doch weiterhin nur eine eingeschränkte.
BERLIN: Drei Wochen vor dem Schulstart hat Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres angekündigt, weitere 3.000 Luftfilter für Klassenräume zu bestellen. „Dann wäre die Hälfte der Klassenräume ausgestattet“, so die SPD-Politikerin gegenüber der „Berliner Morgenpost“. Demnach sollen die Geräte im Herbst in den Schulen eintreffen. Fünf Millionen Euro fließen dafür aus Landesmitteln. Die Opposition dringt seit Längerem darauf, alle Klassenräume damit auszurüsten, während der Senat die Anlagen eher als ergänzende Maßnahme für den Gesundheitsschutz in der Pandemie sieht. Bislang wurden in der Corona-Pandemie in mehreren Schritten knapp 8000 Geräte angeschafft.
Grundsätzlich seien die Schulen der Stadt gut auf den Schulstart vorbereitet, sagt die Senatorin. Ziel sei es, in den Präsenzunterricht zu starten. Aber: „Wir gehen konservativ vor.“ Dazu gehöre, dass die Schülerinnen und Schüler sich in der ersten Schulwoche dreimal selbst testen und auch zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes innerhalb der Schule verpflichtet werden. Aktuell in der Ferienzeit sei für die Sommerschule und die Hort-Ferienbetreuung die Maskenpflicht aufgehoben. Es werde aber weiterhin wie vor den Ferien zweimal die Woche getestet. „Wir haben bislang keine positiven Fälle in der Ferienzeit“, so Scheeres.
Die für Schulen eingelagerten Tests reichen ihr zufolge bis Ende September. Aber: „Wenn es sein muss, testen wir das ganze Schuljahr weiter.“ Zuletzt hatten Linke und Grüne gefordert, dass zumindest in den ersten beiden Schulwochen anstatt der gängigen Schnelltests PCR-Lollitests in den Schulen zum Einsatz kommen, weil deren Ergebnis genauer ist. Am 20. Juli startet dazu laut Scheeres zunächst ein Pilotversuch in 30 Kitagruppen.
BREMEN: Die Stadt Bremen kann zum kommenden Schuljahr mehr als 60 Prozent ihrer Schulen mit Luftfiltern zur Abwehr von Coronaviren ausstatten, wie das Schulressort verkündet. Allerdings: Die mehr als 2.500 mobilen Luftreinigungsanlagen, die in den vergangenen Monaten beschafft wurden, sind lediglich für Klassenzimmer vorgesehen, in denen nicht optimal gelüftet werden kann. Unabhängig davon betonte Bremens neue Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD): „Da Luftfilteranlagen zum sicheren Präsenzunterricht und damit auch zur möglichst uneingeschränkten Entwicklung von Kindern beitragen, darf an dieser Stelle nicht gespart werden.“
Auch Bremerhaven komme bei der Anschaffung von Luftfiltern voran, so ein Sprecher. Das Bundesland sehe sich deshalb weit vorn bei der Ausstattung seiner Schulen. Die Luftfilteranlagen finanziert das Land aus dem 1,2 Milliarden Euro großen Bremen-Fonds zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, zu dem ein 48,6 Millionen Euro großer Topf für technische Beschaffung gehört.
NORDRHEIN-WESTFALEN: Das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund stellen für ein zweites Lüftungsprogramm in Schulen und Kitas 90,4 Millionen Euro bereit. Das kündigte Ina Scharrenbach (CDU) an, Ministerin für Heimat, Kommunales und Bau. Damit sollen zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Coronavirus finanziert werden. Aus dem NRW-Rettungsschirm stellt das Land 48,2 Millionen bereit, der Bund gibt 42,2 Millionen Euro. Die Schul- und Kitaträger können damit Lüfter für Räume der Kategorie 2 anschaffen. Damit sind Räume gemeint, in denen die Lüftung eingeschränkt möglich ist, weil die Fenster nur kippbar oder Lüftungsklappen zu klein sind. Nach Angaben des Ministeriums liegt der Anteil dieser Räume zwischen 15 und 25 Prozent.
„Durch die zur Verfügung zu stellenden Finanzmittel des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes wird für die Kommunen eine Finanzierung zu 100 Prozent gesichert. Für die weitere Umsetzung komme ich in der nächsten Woche auf die Städte und Gemeinden zu“, so Scharrenbach. Ursprünglich wollte sich die Ministerin bereits in dieser Woche mit den Kommunen absprechen, doch wegen der Hochwasserkatastrophe musste der Zeitplan geändert werden.
Scharrenbach betont, dass mit dem Bund auch eine rückwirkende Beantragung vereinbart worden sei. Das bedeutet, dass die Schulen und Kitas die Lüfter bereits jetzt kaufen können, damit die Geräte zum neuen Schuljahr stehen. Mit Hilfe eines ersten Programms waren in Nordrhein-Westfalen bereits 5.500 Räume mit Lüftern zum Schutz vor dem Coronavirus ausgestattet worden. dpa
Etwa ein Jahr zu spät.
Wenn man das vor einem Jahr getan hätte, wären viele Menschen nicht gestorben und vermutlich wäre sogar die wirtschaftliche Bilanz positiv, sprich, man hätte durch weniger Infektionen, weniger Quarantäne und weniger Unterrichtsausfall vermutlich sogar mehr Geld gespart, als die Filter gekostet hätten.
Selbst jetzt ist es zu spät, um wirklich relevante Mengen bis zum Unterrichtsbeginn in den Klassenräumen zu haben.
Von daher können wir jetzt schon die Prognose aufstellen, dass nach den Ferien die Infektionszahlen drastisch nach oben schiessen, die Krankenhausaufnahmen und Todesfälle verzögert folgen, während die KM sich mit Händen und Füßen gegen Schulschließungen stemmen werden. Die wiederum kommen dann wie beim letzten Mal in Form einer Notbremse und werden wieder zu sehr viel Chaos und Ausfall führen.
All das geschieht mit Ansage! Es ist schon zweimal passiert, es wird auch ein drittes Mal passieren.
Seh ich genauso.Und ich find es ein Unding,dass es offenbar niemanden interessiert….