Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hat drei Schulen ausgezeichnet, die sich im Kampf gegen Blutkrebs besonders engagiert haben. Die zusammen mit der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) auf die Beine gestellten Partnerschaften mit vielen Schulen in Rheinland-Pfalz seien eine Erfolgsgeschichte, sagte sie am Donnerstag in Mainz. Bei diesen Projekten können sich Schülerinnen und Schüler als mögliche Stammzellenspender registrieren lassen.
Oft gehen daraus tatsächliche und möglicherweise auch lebensrettende Spenden hervor. Bei der Feierstunde in Mainz erhielten die Berufsbildende Schule 3 der Landeshauptstadt sowie das Stefan-George-Gymnasium in Bingen (Kreis Mainz-Bingen) und das Staatliche Eifel-Gymnasium in Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) das Schulsiegel der DKMS.
Die jungen Leute schenkten mit ihren Spenden Blutkrebspatienten «eine zweite Lebenschance», sagte DKMS-Geschäftsführerin Elke Neujahr. Das Schulprojekt in Rheinland-Pfalz gibt es laut DKMS seit 2008. Insgesamt haben sich auf 189 Aktionen an Schulen 26.690 Schülerinnen und Schüler als neue potenzielle Stammzellspender registrieren lassen. 310 von ihnen haben inzwischen tatsächlich Stammzellen für Krebspatienten spenden können. Landesweit sind bei der DKMS aktuell 362.880 Menschen registriert, davon haben bereits 4216 tatsächlich Stammzellen gespendet.
Zwei junge Männer, die früher eine der jetzt ausgezeichneten Schulen besucht hatten und sich dort als Spender registrieren ließen, waren bei der Feierstunde dabei. «Ich bin aus allen Wolken gefallen», berichtete Philipp Puchner (30) aus Fürfeld (Landkreis Bad Kreuznach) von dem Moment, als er die Nachricht von seiner möglichen Eignung als Spender erhielt. Wer seine Stammzellen erhielt, wird er aus rechtlichen Gründen nicht erfahren. Puchner weiß nur, dass es sich um einen Jungen aus Frankreich handelte.
Ähnlich überrascht war auch Nico Haßling (24) aus Bingen bei der Nachricht von der DKMS. Aber er habe keinen Moment gezögert und sei zu helfen bereit gewesen, berichtete er. Die eigentliche Spende sei dann «recht flott» eine Sache von zwei, drei Stunden gewesen. dpa