Bis 30 Minuten obendrauf: Mehr Zeit in Abschlussprüfungen für Abiturienten

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STUTTGART. Testen, Lüften, Quarantäne und viele Regeln – auch an den Schulen gelten in Corona-Zeiten viele Extra-Regeln. Und bei den Abiturprüfungen steigt der Druck. Die baden-württembergische Kultusministerin bessert nach.

30 Minuten gibt’s bei langen Prüfungen obendrauf. Foto: Shutterstock

Abiturientinnen und Abiturienten im Südwesten bekommen bei den Abschlussprüfungen in diesem Schuljahr mehr Zeit. Bei schriftlichen Prüfungen mit Bearbeitungszeiten von mindestens 180 Minuten gibt es 30 Minuten obendrauf, erklärte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Das gelte etwa für die Fächer Mathematik und Deutsch. Bei kürzeren Prüfungen werden 15 Minuten draufgeschlagen.

«Die Jahrgänge, die jetzt ins Abi gehen, sind absolute Corona-Jahrgänge», sagte Schopper. Deswegen seien die Regeln für die Prüfungen – wie im vergangenen Schuljahr – angepasst worden. Schopper bekräftigte, dass wer bei den mündlichen Prüfungen «sozusagen einen Bock geschossen hat», also null Punkte erreicht hat, die Prüfung wiederholen dürfe. Bereits Mitte Januar hatte Schopper angekündigt, die harte Null-Punkte-Regel zu kippen. Die Ministerin betonte, dass wer für das Abitur zugelassen werde, bereits zwei Drittel der erforderlichen Leistungen erbracht habe. Lehrkräfte sollen außerdem mehr Prüfungsaufgaben als sonst zugeschickt bekommen, aus denen sie auswählen dürfen.

Die schriftlichen Prüfungen beginnen in Baden-Württemberg in diesem Jahr nach den Osterferien am 25. April. dpa

„Kein Qualitätsverlust“: Schopper will harte Null-Punkte-Regel beim Abitur kippen

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Georg
2 Jahre zuvor

Da Leistung bekanntlich der Quotient aus Arbeit und Zeit ist, entspricht einer Zeitverlängerung eine Verringerung der geforderten Leistung und damit erneut einem Niveauverlust.

A.H.
2 Jahre zuvor

@Georg: Dann passt es ja zum Niveauverlust des Unterrichts im Lockdown. Hoffentlich zeigen die Uhren wenigstens die korrekte Zeit an.

tachelesme
2 Jahre zuvor

Richtig. (Ironie!) Somit entscheiden über die Abiturienten und das Niveau ihres Wissens die, die selbst keine Ahnung haben, und Abi vor 30 (und mehr) Jahren gemacht hatten – würden insofern nicht mal selbst fähig eine Prüfung heute zu bestehen. Hauptsache der psychische Zustand der Schüler ist wichtig, und deshalb werden sie in der Präsenz durchseucht. Generation Omikron (mit allen Folgen die dazu gehören) wird dann die Renten (ihrer Lehrer) retten.

Rosa
2 Jahre zuvor

Frau Schopper und ihr kleines Zuckerstückchen für das kommende Abitur! https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mehr-zeit-fuer-abiturpruefungen-in-bw-100.html Was bekommen die anderen Klassenstufen angeboten? Der Lehrplan ist der Pandemie nicht angepasst worden und die Schülerschaft hat auch kein Aufholprogramm erhalten. Mit einem kleinen Zuckerstückchen ist es nicht getan für eine Schülerschaft in diesem langen Ausnahmezustand.Das Chaos herscht in allen Klassenstufen und dies erkennt Frau schopper und Herr Kretschmann immer nocht nicht. Dieses kleine Zuckerstückchen ist sehr peinlich Frau Schopper.