Tarifstreit läuft heiß: Verdi kündigt weitere Warnstreiks der Kita-Beschäftigten an

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Gewerkschaft Verdi hat für kommende Woche Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsdienste erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Damit soll der Druck auf die kommunalen Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde erhöht werden, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. Hintergrund der bundesweiten Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst, die am 22. März ergebnislos vertagt wurden. In den vergangenen Wochen hatte es bereits zahlreiche regionale Arbeitsniederlegungen gegeben.

Verdi macht vor der dritten – und letzten? – Verhandlungsrunde mobil. Illustration: Verdi

«Die Enttäuschung über die Haltung der Arbeitgeberseite, die ein konkretes Angebot bisher verweigert haben, ist massiv», sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. In Fragen der Entlastung und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie für die Aufwertung der Berufe seien in der vergangenen Verhandlungsrunde nicht einmal Ansätze für Kompromisslinien gefunden worden.

Am Montag (2. Mai) werden die Beschäftigten der Sozialarbeit, am Mittwoch (4. Mai) die Beschäftigten der Kitas und des schulischen Ganztags und am 5. Mai Beschäftigte der Behindertenhilfe in den Streik gehen.

«Es geht nicht nur um finanzielle Verbesserungen für die einzelnen Berufsgruppen», sagt Verdi-Landesfachbereichsleiter Martin Peter. «Es geht auch um die Anerkennung der guten Leistungen, die im Sozial- und Erziehungsdienst seit Jahren erbracht und nicht ausreichend gewürdigt werden.» Verdi fordert deshalb in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Mai in Potsdam statt.

Hier geht es zum Streikaufruf für die Kita-Beschäftigten.

Statistik zum Kindergartentag: 93 Prozent des Kita-Personals sind weiblich (und unterbezahlt?)

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TaMu
1 Jahr zuvor

Sagen Verdi, Erzieher und Erzieherinnen den betroffenen Eltern deutlich genug, dass sie einen Rechtsanspruch auf Betreuung haben? Eltern können bei Ausfällen ihr Landratsamt auffordern, ihnen eine Betreuung zu stellen. Falls das Landratsamt keine Ersatzbetreuung anbieten kann, können Eltern die Kosten einer privaten Betreuung beim Landratsamt einklagen. So lange im Betreuungsbereich alle Beteiligten still leiden und sich nicht ordentlich aufstellen, ändert sich gar nichts. Berechtigte Klagen gehören vor Gericht und nicht auf die Straße!