Zahlen die Kleinen jetzt für den Tank-Rabatt? Familienministerin Paus streicht Programm „Sprach-Kitas“

20

BERLIN. In einem Schreiben an die Einrichtungen hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) klargestellt, dass der aktuelle Entwurf des Bundeshaushaltes 2023 keine weiteren Mittel für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ bereitstellt – ausgerechnet zu einem Zeitpunkt also, an dem Tausende von ukrainischen Kindern in die Einrichtungen kommen. Mit dem Programm hatte das Bundesfamilienministerium elf Jahre lang alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung gefördert. Mehrere Tausend Fachkräfte in Kindertagesstätten sind davon betroffen. Die Empörung darüber ist groß – bei den Bildungsgewerkschaften und bei den Ländern.

Exekutiert offenbar Sparvorgaben des Bundesfinanzministers: Familienministerin Lisa Paus (Grüne). Foto: Lisa Paus / Laurence Chaperon

Die GEW kritisiert die Pläne der Ampel-Koalition, das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ zu beenden, scharf. „Auf Sonntagsreden heben die Politikerinnen und Politiker die Bedeutung der frühkindlichen Bildung hervor. Am nächsten Tag stellen sie keine Gelder mehr für hochwertige Förderprogramme bereit. Die Fachkräfte schütteln darüber frustriert den Kopf“, sagt Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit.

Nach elf erfolgreichen Jahren bleibe bei den Kolleginnen und Kollegen in den Bildungseinrichtungen vor allem Frustration und Enttäuschung zurück. „Tausende Fachkräfte werden im Ungewissen gelassen. Sie wissen nicht, wie es mit ihrer Anstellung weitergeht“, sagt Siebernik. Sie wirft der Bundesregierung den Bruch des Koalitionsvertrages vor.

„Der Finanzminister ist Teil der sogenannten ‚Fortschrittskoalition‘ und muss jetzt im Interesse der Kinder liefern“

Die Ampel-Koalition sei mit dem Versprechen gestartet, die Bildungsausgaben zu erhöhen und das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Nun werde einfach auf das sogenannte Gute-Kita-Gesetz verwiesen. Das Finanzvolumen im Gute-Kita-Gesetz berücksichtige dabei nicht die Förderung aus den dem Bundesprogramm ‚Sprach-Kitas‘. Dies sei ein Konstruktionsfehler. „Der Bund schiebt die Verantwortung für die sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung einfach den Ländern zu. Diese sollen nun abwägen, welchen Qualitätsbaustein sie umsetzen können und was gestrichen werden muss. Das gleicht einem Flickenteppich der Qualität in den Kitas.“ Gerade nach den Erfahrungen aus der Pandemie und den weltweiten Fluchtbewegungen grenze es an Realitätsverweigerung solch ein erfolgreiches Programm einzustellen, so die GEW-Kita-Expertin.

Siebernik fordert Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) – der erst unlängst einen Tank-Rabatt in Höhe von drei Milliarden Euro durchgesetzt hat – dazu auf, Wort zu halten: „Von der Bundesregierung erwarten wir, dass die fehlenden knapp 240 Millionen Euro für die Unterstützung der Sprachbildung und Inklusion von Kindern in Kitas durch das Bundesprogramm, wie im Koalitionsvertrag beschlossen, verstetigt werden. Der Finanzminister ist Teil der sogenannten ‚Fortschrittskoalition‘ und muss jetzt im Interesse der Kinder liefern.“

Auch der VBE zeigt sich empört. „Während die politisch Verantwortlichen auf der einen Seite betonen, wie wichtig es ihnen ist, durch die Pandemie bedingte Bildungsbenachteiligungen auszugleichen und mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, streicht die Bundesregierung gleichzeitig kurzerhand ein etabliertes, erfolgreiches und immens wichtiges Förderprogramm zur alltagsintegrierten Sprachbildung und Partizipation, von dem inzwischen jede achte Kita profitiert. Dies ist insbesondere in Zeiten, in denen die Kitas durch die Integration von geflüchteten Kindern aus der Ukraine vor enormen zusätzlichen Herausforderungen stehen, unverantwortlich“, so meint Bundesvorsitzender Udo Beckmann.

Er betont: „Hier wird ein wichtiger und bewährter Baustein eines Fundamentes für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit von heute auf morgen zunichtegemacht. Der Titel des Bundesprogramms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ macht die ganze Absurdität deutlich, die die Streichung zum Zeitpunkt einer massiven Zuwanderung bedeutet.“

Die Länder machen ebenfalls Front gegen die Absicht des Bundes, das Programm zur Sprachförderung in Kitas Ende des Jahres auslaufen zu lassen. In einer gemeinsamen Erklärung appellierten die Jugend- und Familienminister an die Bundesregierung, die Entscheidung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der vielen Geflüchteten aus der Ukraine zu revidieren. Sie fordern, das Projekt fortzuführen und «perspektivisch als dauerhaftes Bundesprogramm zu verstetigen».

„Hier den Rotstift anzusetzen, ist auch für die vielen Beschäftigten in den Kitas eine Entwertung ihrer bisher geleisteten Arbeit“

«In der derzeitigen Situation muss die Sprachförderung von Kindern ein zentrales Anliegen auch der Bundespolitik sein», heißt es in der Erklärung, die Berlin als aktuelles Vorsitzland der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) am Donnerstag veröffentlichte. Frühkindliche sprachliche Bildung verbessere Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern. «Hier den Rotstift anzusetzen, ist auch für die vielen Beschäftigten in den Kitas eine Entwertung ihrer bisher geleisteten Arbeit.» Der Schritt verschärfe zudem die ohnehin angespannte Personalsituation in Kindertageseinrichtungen, er sei «unverständlich und fahrlässig».

Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) als JMFK- Vorsitzende hatte bereits am Montag gefordert, bei der Sprachförderung in Kitas nicht zu sparen. Ziel des Bundesprogramms «Sprach-Kitas» sei, Kinder mit sprachlichem Förderbedarf und Einrichtungen in benachteiligten Stadtteilen zu unterstützen. Allein in Berlin profitierten davon mehr als 300 Kindertagesstätten; der Förderumfang betrage in diesem Jahr rund 13,2 Millionen Euro.

Eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums hatte am Montag erklärt, der Bund unterstütze die Länder seit Jahren «massiv» mit Förderprogrammen im Kitabereich. Diese seien jedoch immer befristet, da die Zuständigkeit für die Kindertagesbetreuung bei den Ländern liege. Nach elf Jahren Finanzierung des Programms «Sprach-Kitas» und dem Kompetenzaufbau in der Fläche gingen die geschaffenen Strukturen und Ansätze nun in die Verantwortung der Länder über. Nach Angaben des Ministeriums ist bundesweit etwa jede achte Kindertagesstätte eine Sprach-Kita. Davon profitierten mehr als 500.000 Kinder und ihre Familien.

VBE-Chef Beckmann hofft jetzt auf den Bundestag. „Wenn man sich vor Augen führt, dass im Koalitionsvertrag vereinbart steht, die Förderung von Sprach-Kitas weiterzuentwickeln und zu verstetigen, führt die jetzige Entscheidung dieses vollmundige Versprechen ad absurdum. Dadurch, dass die Verantwortung mit einem harten Schnitt an die Länder delegiert wird, ohne dass die Weiterführung gesichert ist, werden gewachsene und bewährte Strukturen gefährdet und es wird mehr anstatt weniger Bildungsungerechtigkeit geschaffen. Es bleibt zu hoffen, dass die entsprechende Kürzung durch die Abgeordneten noch verhindert wird.“ News4teachers

In Schulen die Heizung drosseln – trotz Corona und fehlender Luftfilter? Lehrerverband: „Verantwortungslos“

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

20 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Pit2020
1 Jahr zuvor

Wenn die Rädchen von Absurdität und Misswirtschaft gut geölt ineinander greifen … dann läuft’s, so lange bis „großes Bumm“.

Man bekommt mittlerweile mehrmals täglich den Eindruck, dass „großes Bumm“ das Ziel ist von „Nieten in Nadelstreifen“, die sich den ganzen Tag die Guck-Äuglein zuhalten.

Wohin gehen die eigentlich jeden Abend, wenn sie lange genug „gespielt“ haben?
Wie kann man es schaffen sich dermaßen konsequent von der Realität abzukoppeln?

Immer öfter wünscht man sich das Standard-Ende von SuS-Aufsätzen herbei, wenn die Kids sich in ihren Geschichtchen total verfranst haben und noch 1 Minute bis zur Abgabe ist, dann heißt es völlig unvermittelt:
„Und dann bin ich aufgewacht!
ENDE“

Wenn es mal so einfach ginge …

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Lieber Pit,
Vielen Dank für die treffenden Worte und die zutreffende – wenn auch wieder einmal ernüchternde Einschätzung.

Ich halte mir zwischendurchmal die Ohren zu…in Erwartung des von dir prognostizierten „großen Bumm“.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

„Wie kann man es schaffen sich dermaßen konsequent von der Realität abzukoppeln?“

Konsequentes Üben 😉

Zeit genug haben die ja dafür.

Ich warte auch nur noch auf den Bumm. Wir werden GEMEINSAM den Karren (hoffentlich so schnell wie möglich!) vor die Wand fahren und dann ALLEINE Schuld sein.

Sei`s drum. Lieber ein Schrecken mit Ende als ein Ende ohne Schrecken – oder so ählich.

lehrer002
1 Jahr zuvor

Es ist mir ein Rätsel wie eine Finanzpolitikerin aus der Hinterbank ohne fachlichen oder praktischen Hintergrund Familienministerin werden konnte… Diese Frau ist nicht geeignet, weil fachlich überfordert.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Rechtsanwalsgehilfin – KuMi
Tochter – KuMi

KuMis brauchen auch keinerlei Qualifikation – waren mal in Schule, reicht!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Die Di-igitt-igitt-talisierung hilft doch sicher weiter, oder? Komm, da gibt’s eine App für oder man schwatzt ein wenig mit Hatern auf Social Media oder influenciert sich bei Insta mit dem Eloquenzvirus. Kein Mensch braucht mehr Menschen um Mensch zu sein, solange der Akku nur reicht. So, und jetzt erstmal einen Schopen reinhauern:

künstliche Erziehung. Bei ihr “wird, durch Vorsagen, Lehren und Lesen, der Kopf voller Begriffe gepfropft, bevor noch eine irgend ausgebreitete Bekanntschaft mit der anschaulichen Welt da ist. Die Anschauung zu allen jenen Begriffen soll nun die Erfahrung nachbringen: bis dahin aber werden dieselben falsch angewendet und demnach die Dinge und Menschen falsch beurtheilt, falsch gesehn, falsch behandelt.
https://www.arthur-schopenhauer-studienkreis.de/Erziehung/erziehung.html

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Amanakoku
1 Jahr zuvor

Natürlich zahlen wir alle an der einen Stelle, was an einer anderen eingespart oder aber ausgegeben wird. Sofern keine neuen Einnahmequellen auftauchen. Aber was sollte das sein? Höhere Steuern?

Wir bezahlen die Corona-Hilfen, wir bezahlen die Ukraine-Hilfen, wir bezahlen auch die höheren Lehrergehälter (A13, Verbeamtung etc.). Irgendwoher muss das Geld ja kommen. Sofern keine neuen Einnahmequellen auftauchen. Aber was sollte das sein? Höhere Steuern?

Bauklötzchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Amanakoku

Durch die Verbeamtung von uns Lehrern, wird dem Staat eine riesige Menge an Geld eingespart. Vergleichen Sie doch mal die Gehälter von Beamten und Angestellten! Die angestellten Lehrer sind sehr viel teurer als die Beamten.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bauklötzchen

Welche DownVoteDummies haben das denn schon wieder nicht begriffen?

WiPo – Klasse 9!

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Amanakoku

Soll das wieder ein Contra A13 Argument werden?

Wir können aber auch gut sparen wenn wir stattdessen alle Lehrer auf A12 setzen. Wollen sie nicht? Ach sie bekommen schon A13 oder mehr?
Also gehts mal wieder darum dass andere nicht haben sollen was sie selbst natürlich schon lange bekommen.

Ken Haddorf
1 Jahr zuvor

Und wieder zeigt es sich, bei denen, die nicht wählen dürfen, wird gespart.

Ich bin enttäuscht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ken Haddorf

Nun, die haben doch Eltern, oder?

DIE dürfen wählen.

Realist
1 Jahr zuvor

Nicht nur die ukrainische Flüchtlinge kontakarieren das Ganze, sondern auch der Plan der Bundesregierung pro Jahr 400.000 Fachkräfte aus dem Ausland plus Familien OHNE Nachweis von Sprachkenntnissen ins Land zu holen:
https://www.focus.de/finanzen/ampel-plant-mehr-zuwanderung-um-den-personalmangel-zu-bekaempfen-setzt-die-ampel-jetzt-auf-mehr-migration_id_114480866.html

Gieichzeitig der Plan der Bundesregierung, die Sprachförderung in Kitas zu beenden, ist Wahnsinn mit Ansage.

Bei soviel Unfähigkeit kann man gar nicht mehr von Dummheit ausgehen, dass MUSS ein Plan sein, das Ganze System Schule+Kitas gegen die Wand fahren zu lassen. Das Ziel? Privatisierung vielleicht? So wie in den USA in den republikanischen Bundesstaaten (gleiche Strategie: gezielte Unterfinanzierung des öffentlichen Bildungswesens bei gleichzeitiger Förderung privater Alternativen)? Das kann und muss man mittlerweile sowohl FDP als auch Grünen zutrauen (FDP = „klassische“ Kapitalisten, Grüne = Öko-Kapitalisten).

Lera
1 Jahr zuvor

Sprachförderung in der Kita ist sehr wichtig – aber:

Zuständig sind die Länder!

Vielleicht können diese ja mal irgendwas so ganz alleine bezahlen, das ihre Aufgabe ist?

Immerhin verbitten sich die Länder ja auch in schöner Regelmäßigkeit jegliche Mitsprache des Bundes bei der Bildung.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Falsch. Konnexitätsprinzip. Die Entscheidungen, massenhaft Personen ohne Sprachkenntnisse (Ukraine, Fachkräftemangel) aufzunehmen, werden vom Bund getroffen. Daher hat der sich auch an den Folgekosten zu beteiligen. Wer solche Entscheidungen trifft, darf sich nicht nur im Lichte dieser Entscheidungen sonnen, sondern muss sich auch an den Folgekosten beteiligen.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Und jetzt hatte ich kurz gedacht, dass alle Entscheidungen des Bundes, die irgendwie -vor allem finanziell- Länder betreffen, im Bundesrat der Zustimmung bedürfen…

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Schon wieder falsch. Außenpolitik, Asyl usw. sind ausschließliche Angelegenheit des Bundes (Art. 73 GG).

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Bei Ihren beiden Beispielen (Ukraine, Fachkräftezuzug) geht es weder um Asyl noch um Außenpolitik.

Hier gerne mal reinschauen, da können Sie lesen, dass der Bundesrat im Falle der Ukraine zustimmen musste und zugestimmt hat:

https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2022/0101-0200/151-22.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Aber ich freue mich, dass Sie das Grundgesetz immerhin in groben Zügen kennen 😉

Echt
1 Jahr zuvor

Mittlerweile erlebe ich mich nur noch fassungslos angesichts der politischen Entscheidungen auf allen Ebenen. Dieses Land wird konsequent heruntergewirtschaftet. An der Bildung und somit den Zukunftsperspektiven der Kinder wird immer weiter gespart. Dabei geht es nicht nur um die Sprachförderung. Die Förderstunden in der Inklusion werden auch immer weiter reduziert. Ein Großteil der Förderschulen ist schon kostensparend geschlossen worden. Häufig gegen den Willen der Eltern. Rezepte für notwendige Therapien müssen Eltern erbetteln oder sie werden von einem Arzt zum anderen verwiesen. Ich erlebe bei meinen Klienten mittlerweile, dass häufig viele Monate vergehen ehe überhaupt einer Therapie zugestimmt wird. „Das wächst sich noch aus“ ist Verhöhnung für kundige Pädagogen und Eltern.
Es wird an das Verständnis und die Einsatzbereitschaft der Pädagogen appelliert, aber so geht es nicht mehr weiter! Der Einsatz der Sprachförderkräfte wird mit Füßen getreten, sie bangen jetzt um ihre Arbeitsplätze und werden hin und her geschoben, wie’s gerade passt. Verlässlich ist hier gar nichts mehr, außer die Diäten der Politiker. Wo ist deren Verantwortungsgefühl jenseits ihrer ureigensten persönlichen Interessen (nach Prestige und finanzieller Sorglosigkeit)?
So wie es zurzeit aussieht, werden viele Kinder durch unser sg. Bildungssystem einfach durchgereicht, weil es keine adäquaten Förderangebote mehr gibt. Vielfach geht es nur noch um die Organisation des Mangels. Investiert wird nur in den Ausbau der Fremdbetreuung.
Ich kann es nicht anders ausdrücken, aber ich empfinde die dafür verantwortlichen Politiker einfach nur als dumm, dummdreist und dekadent. Langsam frage ich mich wirklich, wem der wirtschaftliche Absturz Deutschlands dient? Warum agiert unsere Politik so ideologisch verblendet. Priorität müsste doch eine gut gebildete Gesellschaft haben, wenn man es mit der Demokratie ernst meint.
Ich erlebe aktuell viele Kinder, denen notwendige Förderungen tatsächlich vorenthalten werden. Diese Menschen mit all ihren indivduellen Fähigkeiten gehen uns verloren! Sie werden auch ihres Selbstwertgefühls beraubt. Wir züchten uns so eine kranke und unfähige Gesellschaft heran. Beizeiten erfahren diese Menschen, dass sich ihre Leistung nicht lohnt. Die Politik kleistert das dann mit „Bürgergeldpflastern“ zu, jammert dann, dass es an Fachkräften mangelt und holt sich Kräfte aus dem Ausland. Und dann geht das Spiel wieder von vorne los. Was soll das?
Diese Entwicklung führt zwangsläufig dazu, dass gute Bildung tatsächlich eine Frage des Geldbeutels wird. Also das Gegenteil dessen, was seit Jahren (in allen Wahlprogrammen) propagiert wird.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Echt

„Ich kann es nicht anders ausdrücken, aber ich empfinde die dafür verantwortlichen Politiker einfach nur als dumm, dummdreist und dekadent.“

Dummheit oder Plan? Statistisch gesehen halte ich es für ausgeschlossen, dass sich ausgerechnet die „Dümmsten der Dummen“ kollektiv in der Politik versammelt haben. Dann müsste der Rest des Landes ja „dummenfrei“ sein. Bleibt also nur der Plan.