Schulministerin will Grundschullehrkräften Nachhilfe erteilen lassen – die wehren sich: Wir können nicht zaubern!

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DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Schulministerin Dorothee Feller (CDU) möchte nach dem IQB-Schock die Rechen- und Lesekompetenzen von Grundschülern verbessern – indem sie unter anderem Grundschullehrkräfte «intensiver begleiten und bei Bedarf auch weiter qualifizieren» lassen will, wie News4teachers gestern berichtete. Der Vorstoß sorgt bei Grundschullehrkräften für Empörung. Nachhilfe vom Ministerium? Nein, danke. Wir veröffentlichen hier noch einmal drei besonders lesenswerte Kommentare von Betroffenen.

Sind Grundschullehrkräfte schuld daran, dass die Schülerleistungen gesunken sind? Nein – sagen Grundschullehrkräfte. Illustration: Shutterstock

Stoffel 06.01.2023 um 14:47 Uhr

Soso, die studierte Juristin hat ja anscheinend voll den Durchblick. Seit 2022 im Amt und schon weiß Sie, was die Grundschullehrer alles falsch machen und wie es funktionieren wird! Tests vor oder zu Beginn der Grundschulzeit fände ich allerdings sehr gut, da könnte man dann erkennen, mit welchen schwierigen Vorbedingungen Grundschullehrer kämpfen und welche Erfolge tatsächlich vorzuweisen sind. Wie vielen Kindern zuerst einmal die Sprache, das Stillsitzen oder das Jacke zumachen beigebracht werden muss, bevor es losgeht.

Wenn ich in der ersten Klasse den Löwenzahn durchnehmen möchte, muss ich mittlerweile erst einmal den Sprachwortschatz erweitern. Viele kennen nur das Wort Blume, andere nicht einmal das.

Kathrin 06.01.2023 um 15:10 Uhr

Die GS-Lehrkräfte mit ihren Klassen brauchen einfach viel mehr Ruhe und Zeit zum Üben. Die GRUNDschule muss sich mehr auf GRUNDlegegende Kompetenzen konzentrieren können. Nach fast 30 Jahren im Schuldienst ist meine subjektive Beobachtung, dass die Kinder heute viel mehr Zeit brauchen, Fertigkeiten einzuschleifen. Die haben wir aber nicht. Die neuen Lehrpläne sind total überfrachtet. Neben den fachlichen Kompetenzen wird ja auch jedes gesellschaftliche Problem durch entsprechende Kompetenzvorgaben in die Schule gebracht.

Viele Hamburger Schulen nehmen sich JEDEN Tag 20 Min. Zeit für das Üben von Lesen in Lautleseverfahren – mit beeindruckenden Ergebnissen. In der Zeit kann dann aber nicht am Aufbau anderer Kompetenzen gearbeitet werden. Da müssen wir endlich realistisch werden. Unsere Lehrpläne sind realitätsferne Visionen – zumindest für viele Kinder, besonders aus bildungsfernen Familien. @Schattenläufer: Danke für den Satz „Pädagogische Utopien sind zu schön, um sie zu überdenken.“ Das trifft‘s!

Dazu dieser Irrsinn, dass Eltern einfach ein Überprüfungsverfahren für sonderpädagogischen Förderbedarf abbrechen dürfen. Bei uns turnt z. B. ein Erstklässlerchen durch den Schulalltag, dessen Eltern das vorschulische Verfahren mit der Begründung „Gesichtsverlust“ abgebrochen haben. Die Kinder mit deutlichem, aber eben nicht attestiertem Förderbedarf sind für alle Beteiligten oft eine große, nicht im Ansatz zufriedenstellend zu meisternde Herausforderung. Kein attestierter Förderbedarf = keine weiteren Ressourcen zur Förderung. Aber wie schön, dass die Eltern nicht ihr Gesicht verloren haben.

„Wir Grundschullehrkräfte sind keine Zauberer:innen. Irgendwann sind die Möglichkeiten zur individuellen Förderung erschöpft“

Die Wiederholung von Klasse 1 müsste von den Lehrkräften bestimmt werden können. Aber auch hier gilt: Elternwille geht vor fachlicher Expertise. In diesem Zusammenhang erlaube ich mir als alter Lehrerin noch die Bemerkung: Die Abschaffung der Schulkindergärten vor Jahren war ein „Brandbeschleuniger“. Erfahrene Kolleginnen und ich sagen öfter mal: „… wäre ganz klar ein:e Kandidat:in für den Schulkindergarten gewesen.“ Bei uns kamen die allermeisten Kinder nach Besuch des Schulkindergartens ohne Wiederholung durch Klasse 1 bis 4.

Auch den Autor:innen der neuen Lehrpläne ist bewusst, dass die Kinder mit viel weniger Vorläuferfähigkeiten eingeschult werden als früher. Deshalb sind wir verpflichtet, diese verstärkt zu fördern. Sehr sinnvoll. Doch das braucht Zeit. Wenn wir z. B. später in den Schriftspracherwerb einsteigen können, weil wir uns zunächst bei vielen Kindern um die Vorläuferfähigkeiten kümmern müssen, was lassen wir dafür weg aus dem Lehrplan??

Wir Grundschullehrkräfte sind keine Zauberer:innen. Irgendwann sind die Möglichkeiten zur individuellen Förderung erschöpft. Nur weil man „individuelle Förderung“ in die Richtlinien schreibt und Schulpolitik mit dem Begriff laut rumtönt, wird sie noch nicht realistisch. Die Menschen im Ministerium müssen endlich auch die Praktiker:innen fragen: Was brauchen die Kinder und ihr wirklich? Was ist realistisch? Zumal die Rahmenbedingungen ja immer schwieriger werden…

Palim 07.01.2023 um 12:04 Uhr

Das Streichen von „Lesen durch Schreiben“ war ein Bärendienst, der genau der Annahme folgte, alle Grundschullehrkräfte würden völlig frei und offen die Kinder den ganzen Tag vor sich hin spielen lassen. Dem ist nicht so, dem war nicht so und selbst in offenen Lernsituationen geht es um anderes, als Kind zu verwahrlosen oder ihnen die Hilfe zu verweigern. (…)

Die meisten Grundschullehrkräfte haben zur Diskussion um „Lesen durch Schreiben“ vermutlich lässig mit der Schulter gezuckt, wissend, dass sie Fibeln einsetzen, dass sie sich gar nicht gemeint fühlten, dass sie eine Vielfalt an Methoden nutzen, wie hier mehrfach von Grundschullehrkräften geäußert wurde. Was schadet es, wenn eine Methode, die kaum eingesetzt wird, aus einer Vielfalt von Möglichkeiten gestrichen wird?

„Nachdem nun diese eine Methode in einigen Bundesländern ‚verboten‘ wurde, muss man nur laut genug schreien und rufen, dann wird sicher bald auch das Nächste gestrichen“

Es steckt mehr dahinter: Nachdem nun diese eine Methode in einigen Bundesländern „verboten“ wurde (die Formulierungen und die Auswirkungen sind andere), muss man nur laut genug schreien und rufen, dann wird sicher bald auch das Nächste gestrichen, sei es ein Inhalt oder eine Methode. Es schüttelt mich bei dem Gedanken, heftigst.

Dazu kommt, dass auch dieses Vorgehen der Deprofessionalisierung Vorschub leistet:
Eine studierte, examinierte Lehrkraft muss sich nicht nur kritisieren lassen, sondern bekommt seitens der Elternschaft unterstellt, sie könne Curricula nicht lesen und umsetzen, sei didaktisch wie methodisch ungelernt, könne Klassen und Schüler:innen nicht führen und Schüler:innen nicht angemessen unterrichten, was als „unterlassene Hilfestellung“ betitelt wird, weil sie die gewünschte Methode oder das von diesen Eltern bevorzugte Material nicht einsetzt. News4teachers

Leserposts

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41 Kommentare
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Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Es geht doch gar nicht ums Zaubern. Es geht darum, dass manche Methodik, die heute an und für Grundschulen propagiert wird, einfach nichts taugt. Es geht darum, dies anzuerkennen und sich in der einen oder anderen Frage auf das zu besinnen, was früher gemacht wurde und erfolgreich war.

Denn wie ist es heute? Da werfen uns „Altgedienten“ die frisch ausgebildeten Kollegen von den Unis vor, wir würden alles falsch machen und hätten die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Wir stehen dann im Fokus ihrer Kritik, weil sie es angeblich am besten wissen.

Ich staune immer wieder, wie hörig die den heutigen „Bildungspropheten“ folgen, ohne mal auf die Praxis zu schauen und die erfahrenen Kollegen anzuhören. Zaubern konnten die Grundschullehrer früher nämlich auch nicht. Anscheinend waren sie aber doch erfolgreicher!

Last edited 1 Jahr zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
Palim
1 Jahr zuvor

Es reicht nicht, sich auf „Früheres“ zu besinnen,
man wird überdenken müssen, was davon heute unter jetzigen Bedingungen umsetzbar und förderlich ist.

Übrigens erlebe ich es nicht so, dass die Jüngeren vorgeben, wie es zu sein hat,
durchaus aber Seminarleitungen, die einseitig ausbilden – neben anderen, die viele Wege sehen, aber eine gründliche Vorbereitung und Entscheidungsfindung erwarten.

Dass die Jüngeren näher an dem sind, was an den Unis gelehrt wird, versteht sich von selbst.
Man könnte ja Lehrkräften alle 10 Jahre ein Teilzeit-Modell anbieten, in dem ein Teil der Zeit für Fortbildung oder Studium genutzt werden könnte. Womöglich regulär in der Uni oder in online-Seminaren, um Lehrkräfte fern der Uni-Städte mit einzubinden.
Dann säßen Lehrkräfte mit in den Veranstaltungen und würden Fragen stellen, die Studierende noch nicht stellen können.

Man könnte auch Professor:innen stärker in den Schulen einbinden. Eine meiner Dozentinnen wirkte damals an Schulbüchern mit, sah aber nur selten Unterricht. Immerhin hospitierte sie ab und zu, weil unsere Uni schon damals einen hohen Anteil an (betreuten!) Praktika hatte, und ihr war selbst bewusst, dass sie für den Unterricht selbst nicht die Expertin war.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

„Viele Hamburger Schulen nehmen sich JEDEN Tag 20 Min. Zeit für das Üben von Lesen in Lautleseverfahren – mit beeindruckenden Ergebnissen.“

Ein sehr gutes Beispiel, dass nicht alles schlecht war, wie es früher gemacht wurde!!

ysnp
1 Jahr zuvor

Wahrscheinlich meinen Sie das Lesenüben. Das moderne Lautleseverfahren ist nämlich eine neuere pädagogische „Erfindung“ der Lesedidaktiker Rosebrock/Nix (Uni Frankfurt). Da geht es um ein besonderes System des Partnerlesens. Der bessere Leser ist der „Trainer“ und der schlechtere Leser ist der „Sportler“. Das Ganze läuft nach einem System ab. Rosebrock/Nix haben dieses Verfahren getestet und gute Ergebnisse dazu erzielt. Das Besondere an dem Verfahren ist, dass die Schüler immer zu zweit laut lesen, bei Fehlern der Partner auf die Fehler aufmerksam macht und man den Satz nochmals wiederholt. Also handelt es sich nicht um das laute Chorlesen von früher. Ich selbst wende dieses System etwas verändert an und erziele gute Ergebnisse.
Das moderne Lautleseverfahren ist Beispiel dafür, dass von einer Uni auch einmal etwas Praktikables und Sinnvolles kommen kann. Übrigens: Auch von der Uni Dortmund kamen und kommen noch interessante Impulse für den deutschlandweiten Mathematikunterricht in der Grundschule.

Leo Lausemaus
1 Jahr zuvor
Antwortet  ysnp

Soweit ich gehört habe, lesen die Kinder dabei alle gemeinsam im Chor.

Das ist doch wohl von „anno dunnemals“, aber offensichtlich sehr effektiv.

Last edited 1 Jahr zuvor by Leo Lausemaus
ysnp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leo Lausemaus

In Hamburg wird, wie es aussieht, die von mir beschriebene Methode angewendet, zumindest zeigen das folgende Unterlagen:
https://www.biss-sprachbildung.de/biss-lesefoerderung-hamburg/

Last edited 1 Jahr zuvor by ysnp
mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  ysnp

…das MODERNE Lautleseverfahren… Ich lach mich tot:
Nach 40 Jahren wiederholt sich alles …
Na, immerhin!!!

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Ich lache mit Ihnen. Sie sagen es nämlich: Es geht nur um alten Wein in neuen Schläuchen, der aber als völlig neu und MODERN verkauft wird.
So etwas nennt man Etikettenschwindel.

Ich stelle immer wieder fest, wie schwer es doch manchen Leuten fällt zuzugeben, dass früher vieles besser lief und auch besser durchschaut wurde als heute. Bevor man das aber einsieht und eingesteht, tut man aber lieber so, als habe man das Rad wieder mal ganz neu entdeckt.

ysnp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bettina

Natürlich ist jedem klar, dass das chorische, gemeinsame Lesen in der Klasse schon 5o Jahre und länger praktiziert wird. Aber in der heutigen Lesedidaktik geht es nicht nur um das reine chorische Lesen, sondern um eine Ausweitung der Methode. Bei Rosenbrock/Nix geht es also um eine Weiterentwicklung hin zum Lautlesetandem nach einem bestimmten System. Ich bin schon lange Lehrerin, aber diese Idee war mir vorher nicht bekannt. Man kann über die speziellen Lautlesetandems im obigen Link nachlesen. Wir haben die Lautlesentandems an unserer Schule fortlaufend von Schuljahr zu Schuljahr steigernd in unser Lesekonzept aufgenommen.

Ich selbst hörte davon vor ein paar Jahren in einer Fortbildung (Bayern), wo es um die Verbesserung der Lesetechnik ging. Im Lauf der Jahre hat sich nämlich eher eingeschliffen, dass einzelne Kinder vor der Klasse lesen und das chorische Lesen wurde vernachlässigt. Nun haben die beiden Autoren evaluiert, dass die Erfolge beim Tandemlesen höher sind als beim einzelnen Vorlesen. Dasselbe wird man vermutlich auch zum Vergleich Lesen im Klassenchor und Einzellesen sagen können. Gerade in unteren Klassen liest man doch schon immer im Klassenchor. Für Klasse 3/4 gibt es auch die Idee, dass man zu Hörbüchern mitzuliest. Das ist ganz schön anspruchsvoll. In Grundschulzeitschriften sind solche Methoden und auch andere zur Verbesserung der Lesefertigkeit immer wieder Thema.

Palim
1 Jahr zuvor

Wo und wann wurde denn früher 20 min Lautlesen eingesetzt?

Könnte jemand aus HH sagen, wie es umgesetzt wird?
Geht es von der Zeit anderer Fächer ab?

Leo Lausemaus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Siehe mein Kommentar bei ysnp.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Nicht HH, aber SH 😉

Unter dem Motto „Lesen macht stark“ (jede Menge Materialien in dickem Ordner…) kann das so organisiert werden – einige Klassen machen das bereits, andere fangen demnächst an.

Also:
In der ersten Woche wird in jeder ersten Stunde 15 oder 20 Minuten gelesen.
In der zweiten Woche wird in jeder zweiten Stunde 15 oder 20 Minuten gelesen.

So geht es bis zum Freitag – lesen in der fünften Stunde.

Sport ist rausgenommen. Ansonsten nach Absprache.

Seien wir ehrlich – zu Hause liest kaum noch jemand. Ist ja viel zu anstrengend (wenn man es nicht kann und sich jedes einzelne Wort mühsam er-lesen muss und deswegen den Inhalt nicht versteht.)

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Danke für die Erläuterung.

Ich habe es im D-Unterricht untergebracht und mir versucht, weitere Zeiten zu organsieren, damit es nicht allein in Deutsch erfolgen muss.

„Lesen macht stark“ ist für Nds auch angekündigt, allerdings gibt es zunächst eine Pilotphase mit 150 Schulen.

Bekommen die Schulen Stunden für die angedachte Förderung? (Training in Kleingrppen von 4-8 Kindern)

Last edited 1 Jahr zuvor by Palim
AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Als sie noch im Kindergarten waren.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Das war nicht so lang, während dieser Zeit kann es sich kaum bewährt haben.
Damals war es nicht üblich, ab 3 Jahren in den Kindergarten zu gehen.

Vielleicht war ich einfach auch noch gar nicht auf der Welt, sonst stünde ja bald die Pension ins Haus.

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

https://youtu.be/40gMwX1Dv7g
Sehr umfassende Information!

Realist
1 Jahr zuvor

Läuft doch alles wie gewohnt auf diesem Narrenschiff: Mit vollem Kurs aufs Riff! (Reinhard Mey).

Wer die Richtung immer noch nicht erkannt hat, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Der Rest macht sich schon einmal auf dem Weg Richtung Rettungsboote…

Ron
1 Jahr zuvor

Wäre die Politik nie diesen irrsinnigen Reformern gefolgt, hätten wir heute nur einen Bruchteil der Probleme in den Schulen. Nicht die Lehrer brauchen Begleitung und Fortbildung, sondern manche Bildungspolitiker benötigen dies. Und da schließe ich auch so einige praxisferne universitäre Erziehungswissenschaftler mit ein. Danke, setzen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

….und wen wird es außerhalb unserer sorgsam gehüteten Blase interessieren??

NIEMANDEN!!

Solange die Kommunikation zwischen aktiv handelnder Basis und den politischen Weichenstellern (sic!Feller) nicht funktioniert werden wir hier keinerlei Progression erleben.

Das ist die zentrale Crux für unsere Probleme der vergangenen 20 bis 30 Jahren…die, die die Weichen stellen, interessieren sich einen Scheiß für das, was die Leute auf den Zügen sagen.

Und da wir gesamtgesellschaftlich nicht für voll genommen werden (Stichwort: LuL-Bashing) sehen die inkompetenten Vollpfosten (i.d.R. Verwaltungsjuristen) mit gut dotierten Aufgabenbereich auch keine Notwendigkeit, den „Deppen von der Bildungsfront“ auch nur ansatzweise zuzuhören.

Mein Votum ist mittlerweile absolut klar:

„Solange die Infos immer nur von oben nach unten laufen kannst du mir beharrlich an die Füße fassen! – Fick dich, du Lauch!“

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Kerstin Parden
1 Jahr zuvor

Die Lehrer können nicht ,daß auffangen was durch die Interpretation von Partizipation in den Kindergärten nicht durchgeführt wird. Die Kindergärten sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht Ergänzend sondern ersetzen die Bildung und das Sozialverhalten der Eltern.Das muß verstärkt unter Berücksichtigung der Kinderrechte wieder durchgeführt werden.

Pit2020
1 Jahr zuvor

Pssssst! … Seid doch mal alle leise!!!

Hört ihr es?!
Jetzt tönt es gerade am lautesten aus NRW …
Die Hymne der 16 Glorreichen:
https://www.youtube.com/watch?v=xhCS0iR1ab0

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Perfekte Adaption!! 🙂

Du hast wieder den denkbar passenden Link gesetzt – Danke!!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

In diesem Sinne:

Hu loin-de-u ah
wabbi-didl-loin dejo
hu-deu

😉

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Mal ein Wink aus einer anderen Ecke :

Auf meinem Reithof biete ich am Wochenende immer Ponyreiten an, das ist im Gegensatz zu dem Reitunterricht wochentags, den ich auch anbiete, kein Unterricht.Eltern kommen zum Ponyreiten mit den Kindern unverbindlich zu Öffnungszeiten vorbei, setzen ihr Kind auf ein Pony und gehen mit ihm spazieren. Das heißt, die Eltern führen das Tier. Ponys können etwas störischer sein (wie Esel) und sind nicht so dressiert, dass sie einfach nur „funktionieren“ (wie bei Groß Pferden in der Halle der Fall) . Schon garnicht sind sie Maschinen, die einfach ihre zugedachte Strecke abgehen und Eltern müssten sich nur am Strick festhalten und mitgehen. Das heißt : Genau wie beim Hund auch, muss man sich beim Pony durchsetzen, behaupten und der „Bestimmer“ sein.
Und jetzt ratet mal, welche Kombination immer zusammen auftritt….

1. Kinder, mit Anspruchshaltung , viel „ich will aber“, viel Extrawünschen „ich will das größte Pferd“, kommandieren „Mama, bring mir meine Jacke“, wenig Frustrations toleranz (auf dem Fohlen kann man nicht reiten) und evtl noch wenig Rücksichtnahme auf das Tier (beim Tier laut sein).
2.Eltern, die sich nicht bei dem Pony durchsetzen können, sich nicht trauen, am Strick zu ziehen, die Richtung vorzugeben. Das Pony merkt das sofort, bestimmt dann die Richtung selber und die Eltern geben nach. Allein das Pony kurz zu nehmen, können diese Eltern schon nicht umsetzen, es ist immer wieder an der langen Leine und dies hat nichts mit Angst der Eltern zu tun! Angst von Eltern kenne ich auch, äußert sich aber anders.
3. Schlußfolgernd kommen die Eltern zu der Erkenntnis, dass meine Ponys ganz schlimme Tiere sind. Tatsächlich haben wir Shettys, die extrem lieb sind, wer sich auskennt, weiß das. Die, die wir haben, gibt es nur einmal unter hundert, gerade bei den frechen, schlauen Shettys. Die beißen, treten, buckeln nicht und sind vor allem nicht schreckhaft, aber – sie sind natürlich keine dressierten Maschinen und man muss ihnen schon zeigen, was man möchte. Da die Eltern das nicht schaffen und sich dies nicht eingestehen, schieben sie uns (die wir dann natürlich helfen und das Führen übernehmen) die Schuld zu bzw unseren Tieren.

Als nächsten müssen die Ponys hinterher auf Wunsch der Kinder nochmal geputzt werden, obwohl das nicht vorgesehen ist. Und da die Eltern dem Kind die Bitte, das Pony füttern zu wollen, nicht abschlagen können, fragen sie uns deshalb mitunter auch garnicht. Denn wie sollen sie es ihren Kindern erklären, wenn wir nein sagen würden?

Komisch, dass ich bis jetzt jedem Fünfjährigen beim eigentlichen Unterricht innerhalb weniger Reitstunden das Führen beibringen konnte. Kinder können sich durchsetzen! Und nein, die Ponys sind wirklich lieb. Ich kann sogar dreijährige Schüler (ja, habe ich…) eine lange Strecke mit nebenher gehen alleine reiten lassen, das Pony trottet ohne Leine brav neben mir her. Aber wenn es dann irgendwann doch zum frischen Gras will, muss ich halt ne Meinung haben.

Also kurz : Eltern, die sich bei unseren Ponys überhaupt nicht durchsetzen können, haben immer die Sorte Kinder, die allen auch in der Schule das Leben (und somit lernen) schwer machen. Natürlich weil sie das bei ihren Kindern genauso wenig können. Und wenn die Eltern so überfordert sind, dass sie garkeine Aussicht auf Verbesserung haben, also garkeine Chance, dann arrangieren sie sich damit, indem sie die Verantwortung abgeben, bzw anderen die Schuld zuschieben.

Aber wie ist das mit den Fünfjährigen, die sich bei mir beim Shetty so gut behaupten lernen? Vielleicht behaupten die sich später auch anderswo, zB bei ihren Kindern? Vielleicht könnte man das Eltern auf diese Weise auch so beibringen? Sie müssen das natürlich auch wollen. Dem steht unsere Wohlstandsbequemlichkeit, wo alles auf Knopfdruck funktioniert, im Wege. Dazu, dass der Staat den Eltern die Verantwortung lieber abnimmt, so wie wir das Führen des Ponys. Und die falsche Annahme, die kursiert, dass die Eltern, die Guten sind, wenn sie nachgeben und die Bösen, wenn sie sich durchsetzen.

Dadurch, dass diese Eltern das aber auch beim Tier nicht können, sieht man aber auch, dass sie das nicht mit Absicht machen, also in der Schule /bei ihren Kindern!

gilmore girl
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Großartiger Vergleich!!!!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Könnte ähnliches aus dem Hundebereich beisteuern – sehr treffend, glaube ich sofort.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Wisst ihr, was ich richtig fies finde?

NIEMAND bietet Frau Feller Unterstützung und Fortbildungen an! 😉

Wir hatten ja alle mehr oder weniger Uni, Ref und langjährige praktische Erfahrungen. Diese arme Frau doch nicht.

Wie können wir nur so gemein sein?!

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Bin ich eigentlich der Einzige der sich wundert.

Wenn man mal ehrlich ist, wurden bei keiner einzigen dieser „Verbesserungen“ und Reformen jemals die LuL gefragt, was diese denn für Vorschläge hätten oder für sinnvoll halten würden.

Die LuL erwarten gar nicht mehr gefragt zu werden.
Die Politik fragt nicht, weil das Ergebnis eventuell nicht zum Marschplan passt.
Erschreckend ist jedoch, dass die normale Bevölkerung offensichtlich tatsächlich glaubt, dass Minister, die vorher nie etwas mit Schule zu tun hatten, tatsächlich mit der Ernennung zu Experten mutieren.
Jedenfalls wird fast nie hinterfragt ob die getroffenen Reformen denn tatsächlich gut für unsere Kinder sind oder welches Ziel wirklich dahinter steckt.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

In Nds. gab es mal eine Umfrage seitens des Ministerium (parallel zur Arbeitszeiterfassung wollte das Land eine Gegenstudie laufen lassen, die am Ende dann eine Einschätzung der Arbeitsbedingungen durch Lehrkräfte darstellte … und entsprechende Ergebnisse lieferte.)

Die Kommentarzeile war auf 150 Zeilen begrenzt.
Wer Lehrkräfte fragt, könnte ja Antworten bekommen.
Wer Lehrkräfte besser kennt, weiß, dass sie auch in 150 Zeichen sehr viel ausdrücken können.

Anke
1 Jahr zuvor

Sorry Leute, anstelle sich weiter über die Grundschultechniken herzumachen (welche aus der Not der schlecht vorgeschulten Kinder und der Inklusion entstanden sind), sollte man eher mal dahin schauen in Kindergärten nicht nur Freispiel, sondern auch geregelte Tagesabläufe zu planen. Kinder werden erst ein halbes Jahr vor Einschulung auf die Schule vorbereitet. Das ist eindeutig zu spät.
Die Lehrer bzw. die Lehrpläne werden an den Defiziten der Kinder immer weiter angepasst. Und das läuft offensichtlich nicht gerade ins positive.
Wir müssen anfangen, den Kindern schon früher etwas zu vermitteln.

Martina
1 Jahr zuvor

Wo kommen eigentlich die vielen notwendigen Betreuer bzw. Nachhilfekräfte für die Lehrer her? Dauernd wird der Lehrermangel beklagt und die Forderung nach kleineren Klassen erhoben und jetzt gibt es plötzlich eine Unmenge an Oberlehrern? Hätte man die nicht längst zum Unterrichten und Etspannen der Lage einsetzen können?

Tom
1 Jahr zuvor

Für ”Nachhilfe” (Überschrift) gibt es viele außerschulische Angebote, die gar nicht mal so schlecht sind. Da müssen sich die Eltern allerdings mal bewegen. In den regulären Unterricht gehört ”Nachhilfe” nicht hinein.
Bei den vielen Stundenausfällen (regelmäßig keine Vertretung möglich) sollten die verbleibenden Unterrichtszeiten für den klassischen Unterricht genutzt werden. Das gilt nicht nur an/ für Grundschulen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Tom
Tom
1 Jahr zuvor

Mein Sohn (12) liest seit langer Zeit allabendlich vor dem Schlafengehen, aktuell eine Samurai-Reihe. Das geht von der Dauer mitunter auch mal über eine Zeitstunde hinaus. Manchmal muss ich ihn deswegen auffordern, das Licht auszuschalten, um endlich zu schlafen. Lesen ist (für ihn) kein Hexenwerk.

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tom

Das ist wunderbar und bestätigt wahrscheinlich: Die Kinder aus bildungsaffinen Familien mit überzeugendem Lesevorbild der Eltern haben eher weniger Schwierigkeiten beim Lesen. Die Frage bleibt: Wie können wir die Kinder fördern, die keine Samurai-Bücher zuhause haben, mit denen niemand übt und die aufgrund ihrer mangelnden Lesekompetenz noch keine Genussleser:innen sind?

Tom
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

Rund 7,5 Mio. Menschen gelten in Deutschland als funktionelle Analphabeten. Das Problem ist nicht neu, s. auch https://www.wissen.de/analphabeten-deutschland.
Die Grundschulen werden das Problem nicht lösen können. Eine Möglichkeit kann sein: http://www.ich-will-lernen.de.
Hier liegt wohl der Hase im Pfeffer, also ICH will lernen. Wenn der eigene Wille nicht da ist, dann hilft das beste Angebot nicht.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tom

@Tom

http://www.ich-will-lernen.de

DAS ist ja mal toll – vielen Dank für den Tipp! 🙂

Allerdings – wenn ich das richtig verstanden habe – kann man mit dem Tutor nur via Email kommunizieren, was dann ja für (funktionelle) Analphabeten auch nicht einfach (bzw. nicht ohne Hilfe zu leisten) ist. (Ich muss mir das noch einmal genauer anschauen.)

Aber es kann immerhin ein weiterer Baustein sein, z.B. wenn für den Lerner das Lösen von Aufgaben ganz ohne den Tutor gelingt und man sich so kleine Erfolgserlebnisse verschaffen kann und/oder eine eigene kleine Lernerfolgskontrolle durchführen möchte.
In jedem Fall ist der Programm-Name „Ich WILL lernen“ tatsächlich Programm … und damit ergibt sich eine gewisse Eingrenzung für die Zielgruppe bzw. Altersgruppe der Lerner, neben intrinsischer Motivation ist auch eine gewisse Zähigkeit beim Verfolgen eines (Lern)Zieles erforderlich, und die fehlt im nötigen Rahmen bei Kindern und Pubertierenden oft oder immer wieder mal – da braucht es vermutlich auch im Umgang mit diesem Programm immer wieder Unterstützung.

Für jüngere SuS ist das nicht uneingeschränkt geeignet, es kommt auf die Einzelperson an und das macht man dann nicht am physischen Alter fest, sondern am jeweiligen Entwicklungsstand. Schön ist aber: Damit kann man auch wieder „ein lecker Teilchen“ hinzufügen für die leistungsstärkeren SuS in z.B. DaZ/DaF-Kursen oder diejenigen, die schon 1 Jahr im Kurs sind und sich mal selbstständiger beschäftigen können (hier geht es tatsächlich um das KÖNNEN) als die Neuzugänge im Kurs.

Alles in allem ist der Link aber ein guter Methoden-Baustein.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

OK, ich habe es mir näher angesehen.

Die in Frage kommenden Kurse sind i.d.R. ab 16 Jahren bzw. für Erwachsene, so wie die meisten VHS-Kurse in der Version „analog bzw. Präsenz“.
Die Kurse sind dann auch gewohnt schnell ausgebucht.
Für die online-Tutoren gilt so wie bisher auch: Mehr als arbeiten (= korrigieren) können die auch nicht.

Quintessenz: Hilft leider in der Breite nicht weiter.

AlexB
1 Jahr zuvor

Das „intensivere Begleiten“ der Lehrkräfte könnte ja durch eine bessere, praxisnähere Ausbildung an den Unis starten. Und man könnte im Referendariat wieder aus dem Gemisch „Fachseminar Deutsch/Mathe“ zwei getrennte Fächer machen. Dann noch die Fachleitungen besser bezahlen.
Zack – schon hätte man Fachlichkeit gestärkt!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Liebe Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer :

Ich habe mich mal zurück entsinnt an all die Schuljahre, in denen ich meine Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen musste und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass das schwierigste und nervenraubenste die allereinfachsten Aufgaben zu Anfang waren! Und dies schreibe ich hier einmal im Bezug zu der verbreiteten Annahme, dass es angeblich einfach sein soll die leichten Grundschulaufgaben zu vermitteln – im Gegensatz zu den hochkomplexen Aufgaben in höheren Klassen. Im Bezug zu A12/A13 oder der Annahme „Grundschule kann jeder“.

Wenn die Kinder erst einmal die Basics beherrschen, dann war es für mich und andere Eltern, die ich kannte kein Problem ihnen etwas erklären zu müssen. ZB was „relativ“ bedeutet oder warum der Mond nicht immer voll zu sehen ist, was ein Tu-Wort oder ein Wie-Wort ist, wann man if-Sätze benutzt, wie man Akkorde ausrechnet.

Aber ganz zu Anfang, das war bei mir und auch anderen Eltern, von denen ich das weiß, Überforderung pur! Komisch, könnte man meinen. Das schwierigste ist, wenn ein Kind die allereinfachsten Sachen nicht versteht und man garnicht weiß, wie man es denn noch einfacher erklären könnte, denn einfacher geht garnicht.

“ S“ und “ a“ macht „Sa“, „T“ und “ u“ macht „Tu“, „Tuuuuuh….“, “ Du brauchst doch nur den einen Buchstaben an den anderen zu hängen!!!“ (Kind) “ T, u, T, u…“ (Mutter) “ Tuuuuu!!!“ „Wieso verstehst du das nicht?“ “ Willst du das nicht verstehen?“ “ Lies mal S und dann hängst du das a dran!“ (Kind) „S, a, S, a“ (Mutter) „Saaaah…“

Und bevor Mutter ne Krise kriegt, gibt sie erstmal auf. Dann muss das Kind das in der Schule verstehen lernen, bevor ich hier gleich laut werde und auf die Idee komme, mein Kind wollte mich nur Ärgern. Als private Gitarrenlehrerin saß ich dann auch mal mit einem Mädchen in deren Wohnzimmer zur Gitarrenstunde und nebenan hörte ich die Mutter immer wieder mit dem kleinen Bruder, der gerade in der 1.Klasse war, schimpfen. Genau dasselbe :“ Du must doch nur den einen Buchstaben an den anderen hängen!!! “ Da tut einem das Kind auch leid, denn es versteht das wirklich nicht. Und wir Eltern als Laien verstehen nicht, wieso das Kind das nicht versteht.

Es muss nicht so erschwert zu Anfang laufen, aber manchmal leben Kinder noch in einer ganz anderen Welt als wir und können wirklich nicht nachvollziehen, was wir von ihnen wollen. In diesem Fall hatte das Kind dazu, wie sich später herausstellte, eine Rechtschreibschwäche. Das gleiche Problem kann es bei anderen Kindern sein, speziell bei Dyskalkulie, wenn erstmal einfach nicht verstanden wird, warum 1 + 1 = 2 ist und nicht 1 und 1 oder 11! Im Zweifelsfall ergeben 2 Blumen plus 2 Blumen halt einen Blumenstrauß 🙂

Als private Musiklehrerin war es übrigens auch ein riesiger Unterschied, ob das Kind „Schulreif“ war oder nicht. Wenn die Eltern schon sehr früh anfangen wollten, konnte ich im Grunde jede Stunde von vorne Anfangen, denn da blieb nichts hängen. War das Kind aber sechs, besser schon sieben Jahre alt und in der Schule, dann lief das Noten lernen wie geschmiert.

Völlig makaber, diese ganze „Grundschuldebatte“!

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich empfinde sie vor allem als längst überfällig. Danke auch für Ihre Beiträge dazu, Frau Rupp!

Nina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Vielen Dank, das ist so richtig.