DÜSSELDORF. Der Streit um den Absturz der Schülerleistungen in Deutschland kocht weiter hoch. Eine Mutter hatte auf News4teachers den Schulen vorgeworfen, den gesellschaftlichen Wandel zu ignorieren – und von Eltern nach wie vor ein Engagegement wie zu Zeiten, in denen die allermeisten Frauen nicht berufstätig waren, zu verlangen (hier geht’s hin). Darauf gab es zahlreiche Reaktionen, darunter den überaus lesenswerten Post eines Hauptschullehrers, den wir im Folgenden noch einmal als Gastkommentar veröffentlichen.
SB HS Lehrer 03.01.2023 um 18:23 Uhr
Ja es gibt einen gesellschaftlichen Wandel, liebe Autorin – jedoch geht dieser noch über die gestiegene Doppelerwerbstätigkeit der Elternschaft hinaus.
Und das ist das Problem, an das die Gesellschaft sich aktuell nicht rantraut.
In ihrem Artikel sprechen Sie viele Dinge an – die richtig sind. Corona hat vieles verschlimmert und uns als G7-Land auch mal aufgezeigt, wo wir wirklich stehen. In vielen Bereichen sind wir nur noch Mittelmaß – zu Tode reformiert, kaputt gespart oder aufgrund politischer Differenzen und der Ausrichtung nach schnellem politischen Erfolgen (da bald wieder irgendwo eine Wahl vor der Haustür steht) weit weg von dem, was wir uns vorstellen.
Einige Dinge muss man Ihnen aber auch entgegnen:
Ihre Kinder sind erstmal Ihre Kinder und nicht die Kinder des Staates – das würden Sie auch nicht wollen, dass nur noch der Staat die Erziehung übernimmt. Der Staat hat einen Erziehungsauftrag (das stimmt), der so auch im Gesetz steht, jedoch ist der Hintergrund, dass man die jungen Menschen zu mündigen Mitbürgern in einem demokratischen Staat erziehen möchte. Und hier beginnt die Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus.
“Beide Seiten – sowohl Schule als auch Elternhaus -, begehen seit Jahren den Fehler, dass man gegenseitig nur mit dem Finger aufeinander zeigt”
Jedes Elternteil hat doch auch eigene Wertvorstellungen, die sie in ihrer Familie ausleben. Und das ist auch gut, sie fördert doch genau das: Individualität in Persönlichkeit und Gesellschaft.
Beide Seiten – sowohl Schule als auch Elternhaus -, begehen seit Jahren den Fehler, dass man gegenseitig nur mit dem Finger aufeinander zeigt. Gleichzeitig sind oft diejenigen, die Diskussionen zu dieser Partnerschaft führen, diejenigen, bei denen es funktioniert.
Hier im Artikel ist es genauso. Ich gehe davon aus, dass die Autorin mit beiden Beinen fest im Berufsleben steht, gemeinsam mit Partner oder Partnerin die Familie managed, die sie gemeinsam gegründet haben, und genaue Erwartungshaltungen und Vorstellungen für die Entwicklung ihrer Kinder hat.
Und jetzt kommt leider das Aber….
Aber – es gibt in Schulen mittlerweile eine unglaubliche Vielfalt an Kindern mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen. Studien und Aussagen aus dem Bereich der Bildung beziehen sich seltenst auf einzelne Kindern, sondern legen den Finger in die Wunde oder zeigen auf, wo die größten Probleme sind. Und daran scheitert die Diskussion, weil die meisten Eltern ihr Kind sehen, aber nicht die komplette Klasse, die vor uns Lehrern sitzt.
Ich mache diesen Job nun seit fast 20 Jahren. Ich bin Hauptschullehrer und arbeite unglaublich gerne mit den mir anvertrauten Kindern.
Ich bin bewusst Hauptschullehrer geworden, weil ich selber keinen Bock auf Schule hatte, weil ich ein schwieriger Schüler war und mein Abi nur geschafft habe, weil es einige wenige Lehrer*innen gab, die sich für mich eingesetzt haben und unter die Oberfläche geschaut haben und genau das wollte ich meinen Kids auch bieten.
“Erziehung ist anstrengend heutzutage – wir Lehrer sehen das täglich und bekommen auch die Probleme zu Hause mit. Meistens sind wir ja auch selber Eltern”
Für mich zählt im Klassenzimmer immer zuerst der Mensch. Und alle Schüler, die bei mir Unterricht haben, kapieren ziemlich schnell, was ich verlange und erkennen, was ich vorlebe:
- Lebe jeden Tag so, dass die Welt ein kleines bißchen besser wird – und wenn es nur ist, dass du jemanden zum Lächeln bringst.
- Wer immer sagt, ich kann das nicht – hat keine Lust sich anzustrengen. “Ich kann das nicht” heißt höchstens – ich schaff das nicht allein.
- Es gibt Dinge, die man tun muss, obwohl sie Scheiße sind und keinen Spaß machen – ich hasse z. B. Rasenmähen…
Das sind die Dinge, die ich meinen Kids immer wieder sage und die verstehen ziemlich schnell den Sinn dahinter.
Warum schreibe ich das jetzt?
Weil ich genau damit immer wieder bei Eltern anecke – die oft Angst haben, dass ihre Kids zu wenig lernen, die sich ständig mit anderen vergleichen, die oft nicht sehen, was für tolle sie Kinder sie eigentlich haben, weil zu wenig Zeit da ist.
Gleichzeitig erhalte ich aber Gegenwind, wenn ich mal unpopuläre Entscheidungen treffe, wenn ein Kind mal etwas „aushalten“ muss, weil es vielleicht nicht neben der besten Freundin sitzen kann, weil ich erziehe und Dinge auch sanktioniere – weil ich drauf bestehe, dass an Tagen, an denen etwas abzugeben ist, das dann auch da ist (und wenn man es abends noch in den Briefkasten der Schule werfen muss…)
Erziehung ist anstrengend heutzutage – wir Lehrer sehen das täglich und bekommen auch die Probleme zu Hause mit. Meistens sind wir ja auch selber Eltern und haben die gleichen Pubertiere zu Hause.
Und da sind wir wieder am Anfang – die Gesellschaft.
Unsere Gesellschaft hat sich gewandelt und das nicht zum Besten. In vielen Dingen sind wir souveräner und toleranter geworden, haben Mitmenschen endlich Freiheiten ermöglicht, die jahrelang unterdrückt, verfolgt, belächelt oder beleidigt wurden.
“Heutzutage gibt es nur noch Erwartungshaltungen – und die Individualität und das Erlebnis des Einzelnen steht im Vordergrund”
In vielen Dingen haben wir aber auch abgebaut – der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt. Heutzutage gibt es nur noch Erwartungshaltungen und die Individualität und das Erlebnis des Einzelnen steht im Vordergrund. Dass man mal einen Schritt zurücktritt, wartet oder einer Sache Zeit gibt, das gibt es doch nur noch bei wenigen Menschen.
Führe ich Elterngespräche (wobei ich mich oft frage warum, weil das, was ich vorschlage, zu Hause eh nicht umgesetzt werden kann, da viele Eltern ihre Kinder fast gar nicht mehr erleben…), merke ich das oft. Dass viele erstaunt sind, welch einfachen Dinge ich von den Kids erwarte. Und warum das schon oft konfliktbehaftet ist.
Die Fehler unserer Gesellschaft sind, dass wir Kinder mittlerweile zu früh erwachsen werden lassen, dass wir Vorstellungen haben, die wir selber nicht mehr vorleben, dass wir unsicher darin geworden sind, Dingen Zeit zu geben und dass wir immer erst beim Nachbar in den Garten schauen, bevor wir vor der eigenen Haustür kehren.
Ja, die heutige Zeit ist unglaublich herausfordernd.
Als Eltern muss jeder arbeiten gehen, um einen gewissen Wohlstand zu erwerben und genau das macht man ja auch für seine Kinder…
Als Lehrer hetzt man durch den Alltag und versucht nur noch Lücken zu stopfen und muss oft sagen, hierfür habe ich keine Zeit und Kraft mehr…
Als Gesellschaft muss man endlich mal wieder miteinander reden und bereit sein, füreinander etwas zu tun….
In 20 Jahren Lehrer hab ich nunmehr hunderte von Gesprächen und Telefonaten geführt und Eltern und Unterstützung angeboten, Probleme aufgezeigt, vorsichtige Kritik geführt und Eltern in ihrem Handeln bestätigt… In 20 Jahren hat bisher genau einmal ein Elternteil gefragt “Wie kann ich Ihnen helfen – was kann ich tun…“.
Aber vielleicht ist das auch nur in meinem Arbeitsalltag so….
Frohes neues Jahr….
PS: Heute schon jemanden zum Lächeln gebracht….. News4teachers
News4teachers ist mit im Schnitt mehr als einer Million Lesern monatlich Deutschlands größtes Nachrichtenmagazin für die Bildung – und es versteht sich auch als Diskussionsmedium. Wir freuen uns über jeden Leserbeitrag, der dazu beiträgt, unterschiedliche Perspektiven zu den Themen unserer Beiträge darzustellen.
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Großes Lob für den Beitrag.
Selbst arbeite ich an einer GE. Da ich in einem Jahrgang sowohl einen Grundkurs (HS-Niveau) als auch einen Erweiterungskurs (RS-Niveau) in Mathematik unterrichte, kann ich die Anmerkungen nachvollziehen. Während ich mich im E-Kurs um fachliche Vermittlung der Lerninhalte bemühe, vermittle ich im G-Kurs Basics, die auf die Nutzung der Hilfsmittel wie Lineal, Geodreieck, Zirkel und Taschenrechner abzielen und das es wichtig ist alle benötigten Lernmaterialien vorrätig zu haben, um mitmachen zu können.
Der Unterschied zur Hauptschule ist, dass an der GE das Fachlehrerprinzip vorherrscht, während an der HS das Klassenlehrerprinzip gilt. Im ersten Fall leidet die Beziehungsarbeit, da ich die SuS ja nur im Fachunterricht sehe. Im zweiten Fall der Hauptschule wird dann häufig die fehlende Fachlichkeit, die ja mittels der Ergebnisse der LSE8 oder der ZP10 überprüft werden sollenl, als Qualitätsverlucht bemängelt. Aber ehrlicherweise muss festgehalten werden, dass die Anwendung des Dreisatzes als Ausbildungsziel für einen Hauptschulabschluss vollkommend ausreichend ist. Wird der verstanden, lassen sich die erlernten Inhalte auch problemlos auf die Prozentrechnung und die Darstellung als Graph einer linearen Funktion übertragen. Und dabei ist Letzteres schon Aufgabenstellung des 10 Jahrganges, für den HA9 also verzichtbar.
Das Klassenlehrerprinzip in der Hauptschule finde ich super. Ich bin an einer Gesamtschule und ich habe viele Schüler:innen mit Hauptschulniveau, die das auch dringend bräuchten. Irgendwie kann ich niemandem gerechet werden.
Weshalb gibt es an Ihren Gesamtschulen keine Klassenverbände?
Ich arbeite an einer Gemeinschaftsschule in SH, wo wir zu 99% in der Sek.I von 5 bis 10 im Zweier-Team eine Klasse von 5 – 10 begleiten.
Aufgrund der Fachleistungs- und Neigungsdifferenzierung ab dem 7. Jhg. nimmt der Anteil des Klassenunterrichtes ab. Im 10. Jhg. haben die SuS lediglich Bio, Kunst, GL und Sport im Klassenverband. Alle anderen Fächer werden im Kursunterricht erteilt. Religion bzw. praktische Philosophie werden ja bereits an Klasse 5 nicht im Klassenverband erteilt.
Wenn eine Klasse im 5. und 6. Jhg. Glück hat, können die Klassenlehrkräfte 3 bis 5 Fächer in ihrer eigenen Klasse abdecken. Das ist aber nicht immer gegeben bzw. kann auf Grundlage der Unterrichtsverteilungsplanung der SL nicht umgesetzt werden. Jede Klasse hat eine KL-Stunde, in der mindestens einer der beiden Klassenlehrkräfte anwesend ist und die – leider allzu häufig – der Organisation dienen müssen.
Dürfte bei @blau ebenfalls aus NRW nicht anders sein.
Dann ist es doch so wie bei uns.
Es klang irgendwie anders.
Und auch, wenn das natürlich noch besser ginge, muss man doch feststellen, dass es insgesamt okay ist, oder nicht?
An Gymnasien gibt es in der Regel gar keine KL-Stunde, geschweige denn zwei KL.
“In 20 Jahren hat bisher genau einmal ein Elternteil gefragt „Wie kann ich Ihnen helfen – was kann ich tun…“ Aber vielleicht ist das auch nur in meinem Arbeitsalltag so….”
Sie sind mir ein Elternteil voraus….
Vielen Eltern geht es genauso.
Besonderes denen mit „Problemkindern“.
Die mit leistungsstarken Kindern sind meistens alle Türen offen.
Warum wohl?
Das klingt bitterböse und ist es vielleicht auch.
Das weiß ich nicht, wie es klingt. Aber Sie müssen einigen ihren Kollegen (von ca. 800.000) fragen, wie das gemeint wurde.
Oder Sie sprechen für alle 800.000 Lehrer im Land?
Mit anderen Wörtern, alle sämtlichen Lehrer sind genauso wie sie sein müssen, nur Eltern und Schüler (und zwar viele, wie es scheint) sind die, die Probleme verursachen.
Würde sie nicht geben, würde es auch keine Probleme an Schulen geben….So ungefähr klingt das Ganze in der letzten Zeit hier.
Genau. Das sage ich als Lehrer!
Viele Kollegen ziehen sich dahinter zurück, dass die Eltern schuld sind. Sie wollen einfach nur schönen, spaßigen Unterricht machen und von allen Schülern geliebt werden (mindestens gemocht) und viele kleine Geschenke am letzten Schultag bekommen, was sie dann in ihrem Whatsapp-Status posten als Beleg dafür, was für tolle Lehrer sie sind und wie beliebt.
? Ich verstehe Ihren Beitrag nicht wirklich.
Unser Ziel ist doch wohl eher, Unterricht so machen zu können, dass wir die Kids so gut es geht auf das, was nach der Schule kommt, vorbereiten zu können.
Was für seltsame Kolleg*innen haben Sie denn?
Es geht nicht um Schuld sondern um Verantwortung.
Ich fürchte, da spricht ein wenig der Anspruch vieler Eltern durch….
“Ihr Unterricht macht meinem Kind keinen Spaß.”
“Mein Kind mag Sie nicht.”
Das Kind schreibt eine schlechte Note – klar mag es mich nicht.
Das Kind kriegt eine deutliche Ansage – klar mag es mich nicht, hat sogar Angst vor mir.
Und diese Ansage geschieht nicht vor der Klasse, nicht mit bösen Worten, nicht mit lauten Worten, aber nachdrücklich und im vollen Ernst. Und jaaa, altersabhängig formuliert.
Und ja – viele Lehrys fallen auf fiese emotionale Erpressung rein. Das ist häufig bei Berufsanfänger:innen zu beobachten.
Man muss als Lehrkraft auch mal aushalten, nicht gemocht zu werden, wenn unattraktive Entscheidungen getroffen werden müssen. (Macht man ja nicht aus Lust und Dollerei – zumindest nicht aus der eigenen heraus 😉 ).
Wenn die Grundbeziehung stimmt, ist das i.d.R. kein Problem
Ich habe leider auch schon miterlebt, dass sich mehrere Kiddys unter der Führung aus der eigenen Klasse oder der Elternschaft, zusammengerottet haben und das eine oder andere Lehry zum Ausrasten bringen oder “nur” wegmobben wollten.
Da passten die Forderungen und Ansprüche wohl nicht zusammen.
Interessanterweise klappte es meistens zwischen Lehrys und Schülys gut, bis … es lustige Challenges auf TikTok gab, den Eltern die Noten zu schlecht, sprich realistisch waren….
Elterstammtische wurden gegründet – Ziel, alle nicht genehmen Kollegys auszutauschen …
Ich denke mal – gute Vorbilder für die Kids – Menschen fertigmachen, wegmobben, zu Hause hetzen….
Sehr wahr, sehr realistisch, weil wahr und zum Schluss doch etwas Ironie …
Stimme zu!
Ich halte es aber auch für enorm wichtig, dass SuS Frustrationstoleranz und Gratifikationsaufschub einüben, für das weitere Leben!
Das heißt nicht, dass ich nicht all meine Energie darauf verwende, den mir Anvertrauten Mut zu machen, ihr Selbstbewusstsein stärken, sie zu fördern und ihnen zu helfen, Schwierigkeiten zu überwinden. Aber ich trage sie nicht, sie müssen selber laufen ….
Lehrys und Schülys… sehr geil.
Pädagogys sind manchmal auch sehr in ihrer Welt gefangen, was vielen in ihrem Tun passiert.
Objektivität zu wahren sollte eines der Ziele sein.
Ich spreche selbstverständlich nicht für alle Lehrys.
Das wäre mehr als anmaßend.
Die Eltern, die leistungsstarke Kinder haben und denen nach Ihrem Kommentar alle Türen offenstehen – die müssen gar nicht kommen. Es läuft alles.
Sie tun es aber dennoch und diese Gespräche sind i.d.R. nach ein bis zwei Sätzen beendbar.
Fachlich läuft alles, Verhalten prima – was gibt es da groß zu sagen, was diese Eltern und Kinder nicht schon oft gehört haben? Und dennoch – jaaa!, dennoch wird es gerne und oft wiederholt. Auch Eltern dürfen gelobt werden – mit ihren Kindern als kleine Einheit zusammen!
Die Eltern der “Problemkinder”, wie Sie sie nennen, kommen dagegen nicht so oft.
Denen stehen die Türen – Elternabend, Elternsprechtage und auch sonst – ebenfalls offen.
Hier hingegen muss ich “Aufgaben” verteilen, damit es anfangen kann zu laufen. “Bitte packen Sie abends gemeinsam den Schulranzen.” “Schauen Sie bitte regelmäßig im Schülerheft bzw. auf itslearning nach – da stehen alle Hausaufgaben, alle Aktivitäten, alles, eas in der kommenden Woche wichtig ist. Auch Elternbriefe sind dort zu finden, Klassenarbeitstermine… ”
Als Antwort bekomme ich oft: “Aber bei Paul klappt das doch auch. Der packt immer alleine seinen Schulranzen.” – Ja, das ist die Sache mit der Differenzbesteuerung. Der eine kann es, der andere braucht Hilfe. Kann auch bei Geschwistern so sein….
Dass wir damit die Kinder entmündigen und n i c h t zu Selbstständigkeit und Eigenverantwortung erziehen, ist uns allen klar. Braucht hier niemand extra zu kommentieren.
Doch sonst klappt noch weniger.
Mir ist auch bewusst, dass wir damit den Weg zu noch mehr Begöschern von Eltern und Kindern fördern.
Aber sonst klappt noch weniger.
Letztlich gibt es eine klare Aufgabenverteilung – Hausaufgaben, Unterschriften von Klassenarbeiten, packen des Schulranzens, … – muss zu Hause geshehen.
Ich bin tatsächlich auch einmal von meinem Elternvertreter auf einem Elternabend gefragt worden, wie er mich unterstützen könne.
Meine Antwort für alle: “Kümmern Sie sich um Ihre Kinder.” – Betretendes Schweigen.
Auf meinem Zettel für den ersten Elternabend habe ich als letzten Punkt stehen: “Sie fragen sich jetzt sicherlich, wie Sie Ihr Schulkind unterstützen können? Interessieren Sie sich für den Schultag Ihres Kindes! Schauen Sie regelmäßig in den Ranzen und in das Mitteilungsheft Ihres Kindes. Geben Sie ihm ein gesundes Frühstück mit und achten Sie darauf, dass es rechtzeitig ins Bett und morgens aus dem Haus geht!”
Ist das zu viel verlangt?
Um mit den Mindestanforderungen zu antworten – “dann, liebe Eltern, kommen wir dem ESA Ihrer Kinder näher.”
Klarer ausgedrückt, es sind nicht die meisten Eltern und Schüler gesellschaftlichen Versager und so schlimm per se, wenn es etwas schief in der Schul-Gemeinschaft läuft, genauso wenig wie die meisten Lehrer.
Aber es geht um die großen Zahlen und um Intransparenz, die dieses Schulsystem besonders bezeichnet.
Dieses System funktioniert so unterbesetzt einfach nicht.
Alle sind doch unzufrieden – das kann doch nicht richtig sein.
Da muss doch mal weitergedacht werden.
Die Übergänge zur Ausbildung funktionieren oft nicht, weil die Jugendlichen nicht ausbildungsreif sind.
Woran liegt das?
Gesteigerte Ansprüche? Ist es zuviel verlangt, dass sie pünktlich kommen, das Handy weglegen, gestellte Aufgaben erledigen, auch wiederholt und wenn es keinen Spaß macht?
Wo muss angefangen werden, diese Anforderungen vorzubereiten?
Das kann nun mal nicht mehr in Klasse 8 starten.
Wo soll Selbstbewusstsein herkommen, wenn die Kids kaum etwas selbst machen (können, wollen, ihnen alles abgenommen wird… ).
Es gibt viele, die das wuppen – zum Glück!
Aber hier geht es doch immer um die, die es nicht wuppen, die wir nicht erreichen und die letzlich erst noch in zig Maßnahmen müssen, bevor sie in der Entwicklung (dazu gehören m.E. auch Wunsch und Wille) so weit sind, dass sie endlich starten können.
Und wir wissen aus langjähriger Erfahrung, wie viele dann doch noch abbrechen.
Hier spielt Gewohnheit eine große Rolle und das Umfeld. Sei es Familie, sei es der Freundeskreis.
Es gibt nicht umsonst die Binsenweisheit – Umgang formt.
Und hier sind wir wieder bei zu wenig Formern bzw. zuviel Formern in eine ungünstige Richtung.
Ideen? Pläne? Wir arbeiten soviel und so gut wir unter den gegebenen Umständen und Steinen können.
Mehr geht nicht.
Mein Tipp – Wirtschaft nach Veränderung fragen.
Die Eltern leistungsstarker Kinder (ich arbeite in der GS in Stufe 3/4) sehe ich so gut wie nie. Ich melde oft per Mail oder Telefonat zurück das alle suoer läuft. Nicht weil ich nicht angenehme Gespräche führen will, sondern weil die Gespräche mit den Kindern die Probleme haben viel Zeit und Raum einnehmen. Mich macht traurig, wenn mich die Eltern nicht verstehen. Denn ich versuche immer das Potential der Kinder rauszukitzeln. Dazu braucht es aber auch Eltern, die hinter mir stehen und nicht zu Hause über die böse Lehrerin herziehen. Vielen meiner Schüler habe ich Türen geöffnet und eine Reihe hat nach erfolgreicher Schulkarriere vorbei geschaut. Ich habe mit mehr als einem Elternteil noch lange danach Kontakt und freue mich über erfolgreiche Wege. Manchmal bin ich traurig, wenn Kinder mangels Unterstützung nicht ihr volles Potential ausschöpfen können. Da müssen eben auch die Eltern mitziehen. Vollberufstätig zu sein, ist für mich keine Ausrede. Meine Mutter war bereits in den 70er Jahren vollberufstätig mit drei Kindern und hat nicht nur den Haushalt gewuppt, sondern auch uns bei unseren Hausaufgaben kontrolliert. Wir mussten früh Verantwortung für Turnbeutel, Frühstück und Co selbst übernehmen. Bäckergeld gab es keins, dazu waren wir zu arm.
Ich finde, viele Familien jammern auf hohem Niveau. Alle wollen Kinder, aber es soll sich bitte für die Eltern nichts ändern. Freizeitverhalten und Hobbies sollen beibehalten werden. Karriere und das tolle Haus muss auch noch sein und dreimal im Jahr Urlaub.
Wenn man Kinder will, ändert sich das Leben hat mit mal ganz unverschämt mal ein älterer Herr gesagt, aber es stimmt!
Liebe Mutti mit vier Kindern, es sind immer noch deine. Kein Lehrer, kein Erzieher interessiert sich für den Lebensweg deines Kindes, wenn du dich nicht dafür interessierst.
Leider fühlen sehr viele Eltern genau das: “Kein Lehrer (…)interessiert sich für den Lebensweg deines Kindes”. Bei stetigem Bemühen, Arbeit und Verantwortung zu minimieren.
“Leider fühlen sehr viele Eltern genau das: „Kein Lehrer (…)interessiert sich für den Lebensweg deines Kindes“. Bei stetigem Bemühen, Arbeit und Verantwortung zu minimieren.”
Trick von 447
Leider fühlen sehr viele LEHRYS genau das: “Kein ELTERNTEIL (…) interessiert sich für den Lebensweg IHRES Kindes”. “Bei stetigem Bemühen, Arbeit und Veratwortung zu minimieren.”
Ja, manchmal muss man nur mal Wörter tauschen…
So erlebe ich es leider bei vielen Eltern.
Denn wer geht mit ihnen auf Praktikumssuche? Wer plant und organisiert das? Wir nehmen die Kids teilweise an die Hand und gehen zusammen zu einem Betrieb – macht auch gleich einen megaselbstständigen Eindruck…. Nur mit dem Auto fahren wir sie nicht – niemand hat einen Personenbeförderungsschein. Also dürfen wir das gar nicht.
Wer will, dass geübt wir?
Niemand kann alles leisten. Das sollte inzwischen deutlich geworden sein.
Die Belastung durch den Dienstherren lässt den LuL immer weniger Raum sich für die Lebensweg einzelner zu interessieren und engagieren.
Die Alternative der LuL heißt, alles was geht aufs Minimum reduzieren oder sich selbst kaputt machen.
Ich kann einfach nicht verstehen, was an diesen zwei einfachen Sätzen nicht zu verstehen ist.
Eltern unterstellen LuL immer ein nicht wollen.
Lehrer bestätigen einheitlich ein nicht können.
Der eigentlich Verantwortliche in Gestalt der KMK ist für viele Eltern wohl zu abstrakt.
@Manfred
Originalzitat von @OlleSchachtel:
“Kein Lehrer, kein Erzieher interessiert sich für den Lebensweg deines Kindes, wenn du dich nicht dafür interessierst.”
Was Sie, lieber @Manfred, daraus gemacht haben:
>>„Kein Lehrer (…)interessiert sich für den Lebensweg deines Kindes“.<<
Aber natürlich:
Das kann nur ein Versehen gewesen sein?! 😉
Ihr letzter Satz ist der Beweis dafür. 🙂
@Manfred
Eltern haben heutzutage durchschnittlich 1-4 Kinder. Wieviel Schüler hat ein Lehrer?
Das Problem mit den Problemkindern ist aber leider Folgendes: Deren Eltern sind sehr häufig nicht greifbar. Wie soll man denen dann überhaupt Hilfe anbieten können?
Und selbst wenn – es verändert sich i.d.R. nichts.
Die angebotene Hilfe ist eine Entmündigung, Zusatzbelastung oder Überforderung.
Alles nicht gut.
Vielleicht sollte man doch – ja, gemein, nicht inklusiv, elitär…. – mal darüber nachdenken, eine Klasse so zusammenzusetzen, dass Grundlagen gelernt und eingeübt werden können.
Diese Klasse sollte dann offiziell erst mit dem inhaltlichen Lernen starten sollen, wenn der Rest drum herum gelingt.
Wie das organisiert werden kann…. Da gibt es Ideen.
Doch niemand hat die Traute, so etwas dem Schulrat vorzuschlagen bzw. dem fehlt der Mut für ein OK.
(Und jetzt bitte nicht nach Gegenargumenten suchen – da finden sich viele – sondern mal gucken, was wäre wenn…. 😉 )
Oh ich wäre da so bei Ihnen!!!
Dann sind wir schon zwei!
Noch eine(r) und wir können einen Verein gründen.
Vielleicht ist der Gedanke nicht mal soooo dumm…. 😉
Eine Freundin versucht grad Ähnliches: Kleine Landschule, erste und zweite Klasse zusammen, in die 3te und 4te kannst Du jährig – oder auch wieder in den 2spanner mit 3ter und 4ter.
Am besten funktionieren die 2erpacks – gaaanz viel Übungs- und Wiederholungsmöglichkeit auch für die kids untereinander, habs mir angeschaut.
Langlangists her – meine Mutter besuchte noch die ersten 4 Jahre eine Dorfschule mit 1 – 4 in einem Raum; sie hat die ‘ Oberschule ‘ geschafft.
Die Eltern allerdings sind klarerweise interessiert…….
Ich glaube ganz ehrlich, dass wir damit bessere Bildungschancen hätten!
Diese kleinen Landschulen sind aus Kostengründen in NRW schon lange abgeschafft … sehr schade!
Ich fühle mich von den meisten Eltern unterstützt und ich finde, die meisten sind auf unserer Seite, wenn wir gegen “Störenfriede” angehen.
Dem widerspreche ich nicht.
Ich frage mich nur, wie Sie “gegen “Störenfriede” angehen.”
Haben Sie da ein mehr oder minder funktionierendes Konzept?
Wir haben nur unsere Bordmittel, bei nicht ausreichend vorhandenen Lehrkräften und sind trotz sehr guter SL, zwei SchulSozPäds und einigen mitziehenden Kollegys doch sehr schnell an unseren Grenzen.
Ich gestehe mal (als Lehrer folgendes): Ich mache seit über 20 Jahren Urlaub in einem sehr schönen Hotel in Spanien und obwohl ich sehr zufrieden bin habe ich noch nie gefragt: „Wie kann ich Ihnen helfe-was kann ich tun…“ Und mal ganz ehrlich, wenn das Personal dort eine solche Erwartungshaltung hätte (gehe ich nicht von aus) würde ich die für völlig bekloppt halten.
Spannender Vergleich, Lehrer und Hotelpersonal. Leider muss ich Trinkgeld ablehnen.
Was ist an dem Vergleich spannend? Als Lehrer bin ich (auch) Dienstleister, ein Teil der Erziehung wird auf mich übertragen, ähnliche Rolle wie das Hotelpersonal.
Nein, ist man NICHT.
Lehrer sind vereidigte Beamte ihres Bundeslandes mit besonderen Pflichten – darum sind sie ja verbeamtet – um NICHT bestechbar und parteisch zu sein, sondern die BILDUNG zu hüten.
Ich kann auch gerne Servicekraft sein – ab der Sekunde sind genau so viele arme Kinder meine “Kunden” wie sich in Ihrem Urlaubshotel Bengalentiger rumtreiben.
Für den besten Abitur- und Bildungsservice (den ich gerne biete), da kommen leider nur gefällige, halbwegs wohlerzogene und finanziell gut situierte Familien in Frage…Sie bemerken das Problem bei dieser ihrer … “Servicegeschichte”?
Klar, das Hotelpersonal wird Sie immer anlächeln und es Ihnen Recht machen…bis zu genau der Sekunde, wo ihre Kreditkarte ein “oopsi” macht.
Servicekraft kommt von Unternehmen.
Unternehmen suchen sich ihre Kunden aus.
Wollen sie das?
Ach das Hotel kann sich seine Gäst*innen aussuchen? Die müssen nehmen wer zahlt, so ist das eben im Dienstleistungsgewerbe.
Und ich verkaufe als Dienstleister Bildung und eben auch Erziehung. Da erwarte ich keine große Mithilfe und auch keine Dankbarkeit von den Eltern.
Und Ihre Kinder werden vom Hotelpersonal dort unterrichtet in zukunftswichtigen Dingen für ihr Leben?
Nein das Hotelpersonal erbringt auch Dienstleistungen wie ich als Lehrer halt auch. Ich werde dafür (gut) bezahlt, im Gegensatz zu dem Hotelpersonal und erwarte dafür sicher keine Dankbarkeit oder gar Hilfsangebote.
Aber Sie bekommen dort bestimmt gesagt, wie toll Sie sind?
Selbstverständlich verwüsten Sie die Toiletten und Hotelräume nicht, oder? Wenn Sie einen guten Tag haben, sagen Sie vielleicht sogar “bitte” und “danke”.
Das Hotel ist doch eine ganz andere Nummer. Mit denen Arbeiten Sie nicht direkt zusammen. Sie zahlen Geld dafür, dass Sie dort bedienstet werden. Ihre Pflichten sind dort ganz andere als Eltern in Zusammenhang mit der Schule haben (sollten).
Wenn Sie dort kostenlos Wohnen dürften, dann würden Sie vielleicht auch mal fragen, ob man helfen kann? Wenn es im Hotel Vorschrift ist, dass man mitarbeitet, dann würden Sie das auch nicht verweigern, oder? Bei Work-And-Travel arbeitet man auch mit und erwartet nicht Geld/Unterkunft kostenlos.
Also mal ehrlich … Der Vergleich hinkt doch gewaltig. Das muss Ihnen doch auffallen?
Ach sie meinen die Schulen sind kostenlos? Interessant, dann zahlen die Eltern der Kinder ihre Steuern für was? Und bekomme ich aus eben diesen steuern nicht ein sehr sehr gutes Gehalt?
Nun, der Hauptteil unserer Klientel zahlt keine Steuern, viele dieser Eltern erhalten auf die eine oder andere Art finanzielle Unterstützung.
Aber das ist auch gar nicht der Punkt.
Wenn Schulen eine Wichtigkeit hätten, würde mehr Steuergeld dort hinein fließen, anstatt in absurde Ideen.
Und nach zwei, drei, vier Wochen fahren die Gäste wieder nach Hause.
Die Beziehung zueinander ist da nicht sooo nötig.
Sie geben vermutlich auch keine Stimme für den besten Mitarbeiter ab.
Sonst würde sich das Personal überschlagen (müssen).
Und – der Vergleich hinkt wirklich.
Ich habe schon mehrmals bei älteren SuS erlebt, dass meine Ermahnung, pünktlich zu sein und sich vorzubereiten – ich könne es ja auch und würde auch meine Arbeit tun – damit kommentiert wurde, ich bekäme ja auch Geld dafür, sie nicht. Und nu?
Toller Beitrag, und man merkt, dass hier ein Lehrer spricht, der Bodenhaftung hat und sich den Kindern annimmt und auch eine geteilte Verantwortung für die Erziehung der Kinder sieht. Ganz anders, als viele andere LuL, die sich als reine Wissensvermittler sehen, wie leider in einem anderen Beitrag, nämlich dem der “Mutter” mehr als deutlich wird. Hier weisen ganz viele LuL diese Verantwortung, und auch diesen offiziellen Auftrag, ganz klar von sich.
Dass dieses hier nicht passiert, ist toll und zeigt mal wieder, dass die Hauptschule und ihre LuL vollkommen falsch eingeschärtzt wurde und wird, ihr wird vollkommen Unrecht getan. Hier wird in großen Teilen noch immer das Kind in den Vordergrund gestellt, und nicht der Kopf des Kindes in den es plattes Wissen einzupflanzen und abzufragen gibt, damit dieses für den Staat und Wirtschaft gewinnbringend eingesetzt werden kann.
Mit solchen LuL besteht Hoffnung für einen Wandel. Mit LuL die die Kinder, die Menschen und die Familien sehen in denen diese Kinder leben.
Auch Kollegen, die im Grunde Hauptschullehrer mit Leib und Seele sind, hatten keinen Einfluss auf die Schließung dieser Schulen und die faktische Abschaffung der pädagogischen Arbeit, die dort geleistet werden konnte – und auch nicht die Wahl, heute anders arbeiten zu müssen.
Die Hauptschule war zwar nicht in allen Teilen gut, aber die Kinder, die dort hingehen würden, wenn es sie noch gäbe, gehen in anderen Schulformen aufgrund Fachlehrerprinzip, aber auch aufgrund allgemeinem Personalmangel dann unter.
Man (Politiker/ENtscheider) sollte öfter Lehrer fragen, wie sie sich gute Schule vorstellen.
Gesellschaft und Politik müssten verpflichtet sein, die Argumente zu hören und Schlüsse zu ziehen. Schule machen geht nicht vom grünen Tisch.
Bin überzeugt, dann wären Schulen besser.
Das unterschreibe ich voll und ganz.
Auch möchte ich betonen, dass es an den anderen Schularten genauso LuL gibt die unglaubliche Beziehungsarbeit leisten nur steht dort oft als kleines Hindernis das Fachlehrerprinzip im Weg.
wo ein Wille …
E i n Wille reicht bei der Zusammenarbeit mit Schülys und Eltern nicht….
Ich würde dieses garnicht an den Kindern festmachen, wer wohin geht. Vielleicht sollte man einmal überdenken, ob die Sicht auf unsere Kinder als reine Wirtschaftsfaktoren, die plattes Wissen eingetrichtert bekommen sollen, vielleicht vollkommen fehlgeleitet ist. Wenn ich einmal in die heutige Kinderwelt schaue dann stelle ich fest, dass mehr als der Hälfte dieser die Hauptschule mit solchen LuL wie unser Beitragsverfasser sehr gut tun würde. Aber nicht wegen des stofflichen Niveaus, sondern vielmehr weil sie dort Menschen sein dürfen und auch menschlich behandelt werden. Das gesellschaftliche Bild unserer Kinder ist erkrankt und liegt auf einer Intensivstation. Und wir stehen kurz vor der Abschaltung der letzten lebenserhaltenden Gerätschaften, als Gesellschaft.
Wie konnte in Deutschland das Kinderbild und ihr gesellschaftlicher Wert (die unsere einzige Zukunft sind, die wir haben) so verstümmelt werden? Hatten wir nun Erwachsene selbst alle eine so schlimme Kindheit, dass wir unseren eigenen Kindern sowas als Rückzahlung dessen antun müssen?
Wieso und warum? Ist es nicht unsere Pflicht als Gesellschaft und Erwachsene Individuen unseren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen – auch um unser eigen Willen? Auf welchen Säulen soll denn unsere Gesellschaft in 20 Jahren gründen, wenn wir heute so mit unseren Kindern umgehen? Sind wir so verbittert dass wir vollen Eifers und Freude wissend an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen?
Da bin ich ganz bei Ihnen.
Ich war schon entsetzt als in BW Schüler im Bildungsplan plötzlich als Verbraucher bezeichnet wurden.
Viele Eltern sehen sich als Kunden.
Nun, aber das sind sie. Verbraucher. Sie verbrauchen.
“Konsumenten” als Bezeichnung trifft es auch, aber nicht ganz.
Jeder Mensch ist ein “Verbraucher”, deswegen das hochgestochene Wort “Verbraucherbildung”.
Im Großen und Ganzen finde ich auch, dass wir zuviel Kopf- und Papierarbeit machen (müssen).
Hauptschulen wurden abgeschafft, aber die Hauptschüler sind noch da.
Die brauchen auch heute noch ganz anderen Unterricht.
Aber auch den anderen Schülys täte handwerkiches Lernen gut.
Hatten wir damals sogar auf dem Gymnasium.
Hm, für mich sind das erstmal junge Menschen – ein Verbraucher ist jemand von dem ich im Konsum profitieren möchte…..
Ein Mensch steht da für mich noch drüber – so wird aus dem Menschen doch nur ein Wirtschaftsfaktor, aber kein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft, sondern nur Teil der Geiz ist geil Gesellschaft…
Da sagen die Fachanforderungen für das Fach Verbraucherbildung aber was ganz anderes.
Junge Menschen sind Kunden und konsumieren.
Ich sehe das nicht so, dass aus einem “Verbrauchery” kein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft wird. Wieso nicht?
Die Kids und Jugendlichen werden auf ihre wichtige Rolle als Verbrauchery und damit auf Konsummitbestimmery vorbereitet.
Ein Ziel u.a. ist, sich nicht von Werbung und Werbeversprechen über den Tisch ziehen zu lassen.
Abgesehen von Nachhaltigkeit, Umweltschutz, regionalen und saisonalen Lebensmitteln, der eigene Fußabdruck, jeder Einkaufszettel ist ein Stimmzettel, ….
So wird gelernt, dass über kaufen oder nicht kaufen von der Masse der Markt gesteuert werden kann.
(Jaaa, sehr langwieriges Unterfangen..)
Ergibt sich aber am Auftrag, also Teilhabe am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dabei ist zu allererst die Rolle des “Konsumenten” zu sehen. Konsument in diesem Zusammenhang bedeutet in erster Linie aber die Teilhabe am Arbeitsmarkt als Anbieter der eigenen Arbeitskraft – also die wirtschaftliche Verwertbarkeit der in der Schule erworbenen Kompetenzen (vormals Fertigkeiten und Fähigkeiten).
Wenn also ein Jugendlicher es in einem Bewerbungsgespräch, zu dem er noch verspätet erscheint, schon nicht schafft das Handy aus der Hand zu legen, wird er gar nicht erst die Möglichkeit haben seine fachlichen Qualitäten unter Beweis zu stellen.
Bleibt die Frage offen, ob im geschilderten Fall die Schule am Scheitern schuld ist, weil sie bei der Erziehung versagt hat.
An anderer Stelle wurde bereits darauf hingewiesen, dass es um Rollenklarheit und Abgrenzung der Aufgabengebiete bezgl. der Erziehung zwischen Elternhaus und Schule geht. Und das festzulegen ist Aufgabe der Politik und nicht die von Schulgremien.
Es gibt eine sehr eindeutige Formulierung, die eigentlich nicht interpretiert werden kann, da sehr klar angrenzend. Für NRW ist das Paragraph 2, Landesschulgesetz: https://bass.schul-welt.de/6043.htm#1-1p2 und Artikel 7 der Verfassung: https://bass.schul-welt.de/1078.htm#0-2p7
In Paragraph 2 ist in 12 Punkten sehr detailliert ausgeführt, was zum Erziehungsauftrag der Schule gehört, und damit für jeden LuL zumindest in NRW gilt. Im Prinzip können daraus direkte erzieherische Handlungen / Richtungen abgeleitet werden.
Artikel 7 bildet eine höhere Abstraktionsebene, die ehr das allgemeine Menschenbild beschreibt.
Also an und für sich ist zumindest in NRW der Auftrag der Schule sehr deutlich beschrieben.
Was hier noch vermisst wird, außer vielleicht ein paar DinA4 Seiten mit genauen Redeskripten für die LuL-SuS Kommunikation oder ausformulierten pädagogischen Handlungsanweisungen, kann ich nicht erkennen. Aber da würde ich davon ausgehen, dass studierte Pädagogen diese Transferleistungen selbst erbringen können.
Und wie erziehen Sie jetzt knapp 30 SuS, wenn Sie die nur zwei Stunden in der Woche unterrichtlich versorgen müssen?
Kennen Sie den Unterschied zwischen Erziehungsauftrag und Schulkonzept?
Haben Sie schon einmal als Elternvertreter in einer Teilkonferenz für Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen mitgearbeitet?
Die schulischen Erziehungsmaßnahmen sind dem Bildungsauftrag nicht gleichgestellt, die Erziehung im Klassen-/Kursverband soll so nebenbei zur Wissensvermittlung erfolgen. Ich habe bereits mehrfach gepostet, dass sie in erster Linie dazu dient ein störungsfreies Miteinander während der Unterrichtszeit zu ermöglichen.
Ziel aller schulischen Maßnahmen ist die Befähigung zur Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben.. Die Zeit sich im Laufe der woche um einzelne SuS zu kümmern, ist nicht vorgesehen und wird auch nicht bezahlt. Lehrkräfte werden nach der Menge des abgehaltenen Unterrichtes vergütet. Alle anderen Tätigkeiten sind Nebentätigkeiten, die pauschal abgegolten werden.
Ich mach definitiv nichts, wofür ich erstens nicht ausgebildetbin und zweitens nicht adäquat bezahlt werde. Es besteht ja nicht umsonst der Ruf nach multiprofessionellen Teams. Nur werden die niemals Realität, wenn die Lehrkräfte sich aufopfern und ihrer Berufung nachkommen und nicht ihren Job machen/Beruf ausüben. Letzteres sehe ich in der Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten gemessen an der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft eines jeden einzelnen Schülers. Auch der gemeinsame Unterricht führt ja deshalb nicht zwangsläufig zu gleichen Abschlüssen. Aber dann muss die gesellschaft auch akzeptieren, dass die erreichung eines Hauptschulabschlusses nach Klasse 9 der geringste berufsqualifizierende Abschluss ist und denjenigen, die diesen Abschluss erreicht haben, eine Chance zum Start in das Berufsleben zu geben. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass diejenigen, die diesen Abschluss haben, sich verabschieden müssen von Ausbildungsberufen, die sie aufgrund formaler Kriterien nicht erfüllen.
Also satt der ausbildung zum Kfz-Mechatroniker erst einmal eine Ausbildung zum Kfz-Servicemechaniker oder Zweiradmechaniker. Der erste Ausbildungsabschluss schließt ja nicht aus im zweiten oder dritten Schritt noch das ursprüngliche Ziel zu erreichen.
Die Erwartungshaltungen auf allen seiten sind zu hoch. Und daran können alle an Schule Beteiligten letztendlich nur scheitern. Auch die Schließung der letzten Hauptschule bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass es keinen Hauptschulabschluss mehr gibt. Ja und rein rechtlich können den Hauptschulabschluss auch GY vergeben. Der Abschluss hat nichts mit der Schulform zu tun.
Ich verstehe Ihre Antwort nicht, was Abschlüsse mit dem Erziehungsauftrag zu tun haben, auf den ich mich beziehe. Und wenn Sie Nichtverstehen, was in den Schulgesetzen geregelt ist und dir zu Ihrem Arbeitsauftrag gehört, dann finde ich das sehr schade, kann das aber nicht ändern. Die Formulierungen sind absolut eindeutig und nicht interpretierbar.
Und wenn die Kinder heute täglich 8-10 Stunden (im Ganztag) im Schulsystem verbringen, was die weit überwiegende Stundenanzahl eines Tages ist, wenn man die Schlafenszeit abzieht, dann ist es auch absolut notwendig, dass Schule ihre Erziehungsaufgaben wahrnimmt, da die Kinder mit den Eltern leider viel weniger Zeit haben als mit dem System Schule. Und dieses ist vom Staat, der Politik, der Verwaltung, genau so gewollt und vorgegeben. Eltern haben hierauf nur, wenn überhaupt, einen minimalen Einfluss, ehr gar keinen. Es gibt in Deutschland die Schulpflicht, der sich niemand entziehen kann.
Und wenn sich LuL Pädagogen nennen wollen, dann gehört bitte auch das Erziehungsverständnis und Auftrag mit dazu. Ansonsten ist der Begriff Pädagoge/Pädagogin nicht zu verwenden. Jeder Pädagoge der Erziehung nicht als Mitbestandteil der täglichen Arbeit sieht, ist kein Pädagoge.
Auch hier ist die begriffliche Bezeichnung absolut eindeutig, genau wie die Schulgesetzen, der Auftrag der Schule, die Schulpflicht, und die gesamte Abgrenzung der Aufgaben und Zuständigkeiten.
Jeder kann das nachlesen der sich auch nur ein bisschen dafür interessiert, was ich von Systembeteiligten selbstverständlich erwarten würde, dass man sich informiert.
Die Erwartungshaltung der Eltern, die sie in die Erziehung mit einfließen lassen. Das Gewähren von Freiräumen sehe ich z.B. als Teil der elterlichen Erziehung. Erziehung ohne Ziele wird nicht funktionieren. Das von Eltern meist genannte Ziel ist doch, dass es den Kindern einmal besser geht als ihnen selbst. Nur was denn besser ist, darüber lässt sich lange streiten.
Die meisten Lehrkräfte, die ich kenne, lehnen die Bezeichnung Pädagoge ab, da sie mit entsprechender Erwartungshaltung oktoyiert wird. Sonderpädagogen und Sozialpädagogen hingegen führen die Bezeichnung Pädagoge explizit in der Berufsbezeichnung – und da gehört sie auch hin.
In Schulen wird ohnehin nur zwischen lehrendem und nicht-lehrendem Personal unterschieden. Beim pädagogischen Personal muss dann differenziert werden. Sozial- und Sonderpädagogen gehören zum lehrenden Personal, alle anderen zum nicht-lehrenden wie Kräfte im Betreuungsbereich.
ich bin seitens des Landes auch nicht als Pädagoge eingestellt worden, ich habe einen Arbeitsvertrag als Lehrkraft für die Klassen 1 bis 10.
Dann eine ganz einfache Frage: Ist §2 Schulgesetz NRW, oder der entsprechende § der jeweils anderen Landesschulgesetze mit den darin aufgeführten Erziehungspflichten seitens der Schule für Sie bindend als lehrendes Personal im Staatsdienst an einer staatlichen Schule mit einer hoheitlichen Aufgabe?
PS: Diese Frage kann nur mit Ja/Nein beantwortet werden, und das reicht auch vollständig.
Und genau deswegen drängt sich mir immer mehr der Eindruck auf, ein Zulieferant von Arbeitskräften für die Wirtschaft sein zu müssen.
Lassen wir die Kids mal laaange in der Schule – dann gewöhnen sie sich schnell an laaange Arbeitstage mit selbstverstunicht bezahlten Überstunden.
Kranke Schülys können doch problemlos – bei uns läuft es über itslearning – zu Hause arbeiten, damit sie im Stoff bleiben – NEIN! Wer krank ist, erholt sich.
Und auch da – schon wird ein schlechtes Gewissen eintrainiert – bei den Kindern und den Eltern.
Die derzeitigen Jugendlichen sind zum Glück schon zu bockig oder leider viel zu desinteressiert, um im Krankheitsfall etwas nachzuholen.
Mir scheint, dass Sie genau das als Erziehungsauftrag verstehen. Ich hoffe, ich irre mich.
(Vom Staat so gewollt – nee, ich bin auch ein Teil dieses Staates und will, dass die Kids tatsächlich Freiheit und Langeweile haben – keine Dauerbespaßung oder Dauerkontrolle.)
Lieber Riesenzwerg, es gibt sehr viele, wirklich sehr viele Eltern, die sehr sehr gerne viel mehr Verantwortung für ihre Kinder und auch viel mehr Zeit mit diesen verbringen würden. Die überwiegende Zahl ist es sicherlich nicht, oder zumindest nehme ich das nicht an. Die Beweggründe dafür sind sicherlich sehr vielfältig. Manche sicherlich absolut berechtigt, manche vorgeschoben und manche vielleicht auch nicht wirklich erstrebenswert.
Aber – der Staat – oder um es genauer zu formulieren – unsere Legislative, unsere Judikative und unsere Exekutive, in dieser Reihenfolge – ermöglichen es den Eltern schlicht nicht, diese Eigenverantwortung wahrzunehmen.
In Deutschland herrscht die Schulpflicht und keine Eltern in Deutschland haben die Möglichkeit, sich diesem System, auch nur in Teilen, zu entziehen, um mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Und es gibt wahnsinnig viele Eltern, die dieses können und auch sehr gerne machen würden.
Bitte nicht falsch verstehen – ich bin kein Verfechter des Freilernergedankens, oder Schulverweigerer, oder oder oder. Aber – wenn wir in einer Situation sind wie der aktuellen, in der der Staat seinen gesetzlich verankerten Verpflichtungen, und auch seiner Verantwortung jungen Menschen gegenüber überhaupt nicht mehr gerecht werden kann, kann es auf der anderen Seite nicht sein, wenn er sich selbst an seine eigenen Gesetze nicht hält, dass auf der anderen Seite die Eltern, die ihren Kindern gerne eine gute Bildung und eine gute Erziehung mit ins Leben geben würden, dieses nicht dürfen, per Gesetz.
Deutschland wird – vollkommen zurecht – immer wieder, kürzlich erst von der UN, kritisiert, weil wir es seit Dekaden nicht schaffen, Bildungsgerechtigkeit herzustellen, und die Durchlässigkeit der sozialen Schichten – begründet in der Bildungsmisere – immer geringer wird, bis fast nicht mehr vorhanden ist.
Deutschland steht international, und auch das seit Dekaden, ganz hinten in der Schlange wenn es um Bildungsgerechtigkeit geht. Und je mehr Zeit der Staat (alle 3 Instanzen) den Eltern rauben, an und mit ihren Kindern, desto schlimmer wird es. Und anstatt den Ganztag auszubauen, der ja sowas von in die Hose gegangen ist bei den Rahmenbedingungen die wir (nicht) geschaffen haben), ist sowas von verfehlt. Viel lieber sollte man sich doch der Realität stellen und wieder anfangen, wie Sie ja auch schreiben, den Kindern wieder Zeit zu geben, um sich als solide und gesellschaftsfähige Menschen zu entwickeln, in einem gesunden sozialen Umfeld, in und mit ihrer Familie, und auch in der Schule.
Und genau DAS können Eltern, die ihre Kinder nur noch 3-4 Stunden/Tag sehen dürfen (abzüglich evtl. Freizeitaktivitäten, sofern diese überhaupt noch möglich sind), weil sie ansonsten im Schulsystem “verhaftet” sind, nicht mehr gewährleisten. Insb. nicht, wenn Schule, wie von, zumindest einigen LuL hier immer wieder ausgeführt, keinen Erziehungsauftrag bei sich sieht.
Wenn also unser Staat meint er müsste unsere Kinder immer mehr und immer mehr kontrollieren und erziehen und den Eltern immer mehr von ihren Kindern wegnehmen, dann bitte auch richtig. Und ehrlich – dann kann ich auch die Eltern absolut verstehen, die Druck auf die Schule ausüben, diesen Auftrag auch hoch professionell umzusetzen, wenn sie es selbst nicht mehr dürfen.
Das ist ein bisschen wie im Sandkasten – das goße Kind (der Staat) nimmt dem kleinen Kind (den Eltern) etwas ganz liebes ab, gibt es nach 4 Wochen geschrottet zurück und beschwert sich beim kleinen Kind, dass es kaputt ist und man damit nix mehr anfangen kann.
Das ist Deutschland und unser Bildungssystem, zumindest in sehr großen Teilen.
Danke. Sie sprechen mir aus der Seele. Schule heißt ja schon lange nicht mehr nur Unterricht und Betreuung, sondern greift auch immer mehr nach der noch verbleibenden Freizeit der Familien. (Und in den Geldbeutel.) Sei es für noch mehr Projekte, Vorträge, Feste, Basteln, Backen etc., oder sei es für Frondienste an Schulgrundstück, -gebäude oder -ausstattung. Grenzt man sich als Eltern in diesem Bereich dann ab und nimmt nicht an allem begeistert Hurra rufend teil, gerät man unter Generalverdacht, nichts für seine Kinder tun zu wollen.
Obendrein muss man sich auch noch von der KMK anhören, Eltern seien ja eine regelrechte Gefahr für die Kinder, so dass man die Lütten unbedingt und um jeden Preis in die Schulgebäude zwingen müsse, und zwar am besten vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag.
Mein lieber Scholli, wenn dieser Verein mal wüsste, wie es um die Schulen und das Wissen unserer Kinder bestellt wäre, wenn wir Eltern tatsächlich so gefährlich bzw. untätig wären, wie es dauernd dargestellt wird … Wenn nämlich trotz allem viele Kinder die gesteckten Ziele erreichen, wird der Erfolg von und in der Öffentlichkeit nur den Schulen angerechnet. Na vielen Dank auch!
Ich hätte bei der Einschulung meiner Kinder nie gedacht, dass es mal so weit kommen würde, aber zumindest das jüngere meiner beiden Kinder wird nun auf eine Privatschule wechseln und dort Oberstufe & Abitur absolvieren. Die Große steckt eh schon im Vorabitur und ist dann endlich raus aus dem ganzen Zirkus.
Es reicht mir einfach mit den Misständen im staatlichen System. Und auch mit den Ansprüchen, die aber nie mit mehr Mitbestimmung und Differenzierung verbunden sind. Lieber zahle ich die 750,- Euro pro Monat und bin _wirklich_ Partner bei Bildung und Erziehung, als dass ich mir und meinem “Kind” das marode staatliche System mit seiner Bevormundung und Gängelung der Familien auch nur noch ein einziges weiteres Semester lang antun würde.
Ich stimme Ihnen in sehr weiten Teilen zu.
Mein XDing” ist die GTS nicht – weil die Eltern und Kinder sich kaum noch sehen.
Meine Kollegys stehen auf: “Qualitätszeit” reicht aus. Ich sehe das anders. Man muss auch gemeinsam unschöne Dinge meistern.
Deswegen will ich ja auch die Wirtschaft mit einbeziehen – Geld genug ist – auch nach Corona – da.
Halbtagsjobs – ordentlich bezahlt.
Weg von den Handlangerdiensten auf Mini-Job-Basis und Mindestlohn (als “ganz große Errungenschaft” statt als Selbstverständlichkeit).
Und man muss sich auch mal überlegen, was unsere Beteiligung an diesen Haandlangerdiensten ist…
Jeder Job zahlt in KV, AL und RV ein und reicht zum Leben.
Wir wollten vor Jahren OGTS werden.
Die Rückmeldungen kamen nur von den Eltern, die dagegen waren, weil….. sie ihre Kinder sehen und etwas mit ihnen unternehmen wollen!
Das sagt doch alles (oder zumindest viel.)
Danke, gute Punkte. Und ja, Quality-Time, wie es so schön im Marketing heißt, ist eine weitere krasse Fehlleistung der Durchoptimierung unserer Gesellschaft, genau wie absolut unterbezahlte Minijobs, für die Deutschland übringens immer wieder international kritisiert wird, weil wir einen wahnsinnig großen Niedriglohnsektor geschaffen haben, der die Menschen nicht mehr ernähren kann, geschweige denn Familien die Möglichkeit gibt sich auskömmlich selbst zu finanzieren.
Das ist auch ein Grund, warum Familien immer weniger Zeit als Familie haben, auch um sich aneinander zu reiben und zu lernen, damit umzugehen. Wozu dieser Lernverlust geführt hat konnten wir in der Corona-Krise sehen. Ein massiver Anstieg häuslicher Gewalt, weil viele Menschen nicht mehr lernen können und auch nicht mehr gewohnt sind, in familiären Strukturen miteinander gut zusammen zu leben.
Und selbstverständlich überträgt sich das auch in die Schule, denn diese, wenn wir Mal ehrlich sind, kann diese Lernverluste, die ja staatlich gewollt sind, nicht ausgleichen. Eine Schule kann das familiäre Lernen nicht ersetzen, da ja nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern lernen müssen.
Wollen viele nicht wahrhaben! Ich glaube, die wissen oft gar nicht, was in den Schulgesetzen steht.
Doch 😉
Da steht auch, dass Eltern eine Pflicht haben.
Zumindest in meiner Fassung steht das drin.
Wurde komischerweise sogar im Ref in der Päd-Prüfung abgefragt.
Wie, den Rechten stehen Pflichten gegenüber?
So ist das, wenn die Erziehung zum “citizen” (Bürger) nicht von Erfolg gekrönt war. Ist auch schwierig mit der Partizipation bzw. dem Verständnis von Geben und Nehmen. Die Verweis darauf, dass man ja abgabenpflichtig sei, hilft da auch nicht wirklich weiter.
Das findet alles schon statt – quasi nebenbei, als Korrelat zu Unterricht in dem Spektrum, wie er in unserer Gesellschaft vorgesehen ist.
Die Erziehungswirkung ist eine indirekte.
Wenn DAS das sein sollte was sie fordern – verstehe ich ihre seitenlangen Aufreger-Postings nicht…macht eh jeder. (Mit der üblichen Einschränkung, dass es natürlich auch schlechte Lehrer gibt, wie überall halt)
„Das gesellschaftliche Bild unserer Kinder ist erkrankt und liegt auf einer Intensivstation.“
Danke für Ihren Beitrag.
Ich wurde uns dabei an noch etwas erinnern.
Natürlich haben die Eltern Verantwortung und zwar eine sehr große Verantwortung.
Aber gehen wir etwas zurück zur Corona-Pandemie, wobei gerade der Staat und sehr viele Lehrer die ganze Verantwortung von den Eltern genommen haben.
Die Eltern dürfen nicht einmal entscheiden, ob ihr Kind gesund bleibt oder nicht.
Das Kind musste durchgeseucht werden, sonst drohte die Möglichkeit, entweder bleibt man ohne Kind, oder bezahlt man ein paar Tausend Euro Strafe oder landet man im Knast.
Lehrschaft dabei hat wenig geholfen, überall im Land, denen die trotzt dem zu Hause blieben und kämpften. Einige könnten es nicht, einige wollte es nicht, einige taten es doch, sogar auch, wenn sie es nicht mehr offiziell dürften.
Meistens blieben die Familien sich selbst überlassen, außer vereinzelten Ausnahmen, die kein Problem damit hatten, wenigstens einmal wöchentlich zu senden, welche Kapitel im Buch das Kind lernen/bearbeiten muss. Mit einem GS-Kind war man komplett sogar ausgeschlossen.
Und jetzt erneut tragen die Eltern Schuld für die fortschritten Leistungsverlust der Schüler und zwar in ganzem Lande. Wie ist das nur möglich?
Dieses Forum gerade spiegelt die ganzen Konstellationen sehr gut wie ist das nur möglich.
In so einem System leben wir leider und etwas Fortgeschrittenes sind wir anscheinend nicht in der Lage voranzubringen.
Jetzt sterben die Kinder, weil die Kliniken sie nicht mehr versorgen können.
Aber Homeschooling kommt immer noch nicht in der Frage, wenigstens für die, die das können und wollen.
Wie sich eine Lehrerin vor zwei Jahren ausdrückte: „Wir Lehrer tragen Verantwortung für die Kinder. Den Kindern ist der Platz in der Schule.“
Am stärksten sind momentan Kleinkinder betroffen, man kann sterbende Kinder doch nicht übersehen oder unter dem Teppich kehren, aber größere sind auf gar keinen Fall daraus ausgenommen. Fast jede Woche fehlt 1/3 bis zu einer halben Klasse. Kinder (größere) bleiben bis 4 Wochen zu Hause, weil es ihnen nicht gut geht.
Aber man ist immer noch überzeugt, dass jede Corona-Infekt nur stärkt das Organismus, und auf gar keinen Fall es schwächt und damit bring das Organismus an seinen Grenzen, so dass es andere Viren nicht bekämpfen kann.
Viele Schulkinder auf einmal haben durchlaufende Kopfwehen, fühlen sich müde und schlapp, aber Corona hat damit absolut gar nicht zu tun.
Wir diskutieren hier darüber, wer das eigentliche Schuld für den stark zugenommenen Leistungsabfall trägt, Eltern oder Lehrer, als ob wir keine gefährliche Pandemie hatten und immer noch haben.
Nicht wir Lehrer haben die Kinder während der Corona-Pandemie in die Schulen gezwungen und behauptet, es seien sichere Orte. Wir entscheiden auch nicht, ob es Homeschooling gibt oder nicht. Im Gegensatz zu Ihnen wurde ja von vielen Eltern genau andersherum argumentiert.
Und warum stecken sich Kinder in der Schule an (und Lehrer/innen auch)? Weil es leider auch Eltern gibt, die ihre eindeutig kranken Kinder in die Schule schicken. Vor einem Jahr mussten wir diese umgehend wieder abholen lassen (das fand ich tatsächlich gut an Corona). Leider ist das nicht mehr so.
Regelmäßig sitzen in meinem Unterricht stark hustende und stark verschnupfte Kinder, die nicht mal ein Taschentuch dabei haben.
Es gibt eben auch Eltern, die nicht nur die komplette Erziehung, sondern auch die Krankenpflege an uns delegieren.
Auch hier wären Raumluftfilter vermutlich hilfreich. Auch finanziell gesehen wahrscheinlich. Die derzeitige Erkältungswelle belastet das Bruttosozialprodukt um 30 Mrd. Euro (sah ich letztens im Fernsehen). Dagegen wärem 2 Mrd. für Raumluftfilter in jedem Klassenraum ein Klacks.
Und ja, ich kann Ihre Angst verstehen, die hätte ich derzeit auch, wenn ich ein jüngeres Kind hätte: Gefahr der Ansteckung, keine Medikamente, keine Plätze im Krankenhaus.
Menno – Sie haben mit vielem recht. Aber Sie fordern auch unglaublich viel.
Ich als Lehry habe mir den A während der Pandemie abgearbeitet – und nicht nur da und ganz bestimmt nicht nur ich!
Wir haben im DU gearbeitet, gleichzeitig oft im Präsenzunterricht, parallel dazu die Aufgaben vor- und nachbereitet, Rückmeldungen gegeben, passend für jeden einzelnen Schüly, bezogen auf Lernstand und Vermögen.
Mit Rad und Auto Aufgaben verteilt, um vor allem den Kontakt zu den Kleinen und den Problemfamilien nicht zu verlieren.
Und – es reicht mir jetzt!
Auch wir hatten Angst um uns – sind krank in den Unterricht geklagt worden.
Wir hatten Angst um unsere Kinder.
Wir hatten Angst um Freunde, Verwandte, Bekannte und – ja – um unsere Schülys und deren Eltern.
Haben Testungen ohne Schutz durchgeführt.
Fürsorge unseres Arbeitgebers – Null.
Arbeitsschutz – Null.
Na, nur wegen der Kiddys gab es da schon was – immerhin lernten wir, richtig zu lüften.
Um wieviele Kinder haben Sie sich gekümmert? Während der Pandemie?
Dass eine Schulpflicht besteht – nicht meine Verantwortung.
Und – Leistungsabfallgibt es seit mehr als 15 Jahren!
Meine Arbeitsmaterialien aus dem Ref (das ist noch etwas länger her) habe ich damals für die Klassenstufen 7 und 8 erstellt, Hauptschule.
Kann ich seit Jahren nicht mal in höheren Stufen anwenden – zu viel Text und immer noch nur 45 Minuten Unterrichtszeit.
Die Kindheit wurde wieder abgeschafft. So einfach ist das.
Wohin das führen wird?
Ob wir verbittert sind? Hm, ich meine, wir sind verblödet und das nimmt immer mehr Raum ein.
So viel Wissen und wir sind das einzige paraditische Lebenswesen, dass sich nicht mal eben einen anderen Wirt suchen kann, aber unermüdlich den eintigen Wirt, den wir haben, vernichtet.
Ich würde das als blöd bezeichnen, mit einem Hauch von Gier und Habsucht, etwas Größenwahn und und dem unerschütterlichen Glauben, dass alles nicht so schlimm ist. Der Blick in die Zukunft – Sie fordern nur 20 Jahre – wird aktiv vermieden.
Sonst müsste man handeln. Den aktuell noch bequemen Status Quo aufgeben, aus der – auch miesesten – Komfortzone herauskommen, mutig sein, anpacken, derzeitiges Handeln überdenken, Entscheidungen treffen… Nee.
Aries, so meine ich, war es, der für die kleinen Menschen die Kindheit erst entdeckte! 1835, so in etwa.
Kindheit ist also noch recht neu.
Und schon wird die wirder abgeschafft.
Man darf sich tatsächlich fragen – Cui bono?
99/1 wäre ein Tipp von mir.
@Riesenzwerg
“Aries, so meine ich, war es, der für die kleinen Menschen die Kindheit erst entdeckte! 1835, so in etwa.
Kindheit ist also noch recht neu.”
https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/das-uhrwerk-des-lebens-geschichte-der-kindheit-doku-100.html
Das habe ich vor einiger Zeit schon einmal verlinkt, damals war die Sendung ganz “frisch”.
Seitdem habe ich das auch schon – in kleineren Häppchen, aus den bekannten Gründen 😉 – im Unterrricht verwendet (jaja, mit digitalen Hilfsmitteln, obwohl LuL das doch gar nicht können?! … bisschen Ironie auch in diesem Jahr …) – und: TÄDÄÄÄÄ! Sogar die Kids selber fanden das interessant!
Wer weiß, wer weiß? Vielleicht finden das auch (fortgeschritten) Volljährige (habe ich nicht unter meinen SuS) interessant?
Ich weiß – danke. Bin noch nicht zum Gucken gekommen.
Liege im Sessel, schlürfe Wein und Schnecken (nicht wirklich!), pichel Cocktails, mümmele Cracker und lass es mir gut gehen….
Schön wär’s!
Klassenarbeiten korrigieren, vorbereiten, krank, Noten, …. Ferien waren das nicht.
Hab mir den link kopiert – vielleicht mal im Vertretungsunterricht – ist bestimmt lehrreich.
@Riesenzwerg
Lehrreich isses.
“… vielleicht mal im Vertretungsunterricht …”
Womöglich mit Sessel, Wein, Schnecken, Cocktails und Crackern? 😉
Also doch! 😉 🙂
Aber man muss es im Leben rechtzeitig krachen lassen – Teil 2 der Doku hat den Titel “Geschichte des Alters”. Auch lehrreich.
Das Kinderbild wurde so verstümmelt weil die Kinder gleich bei zwei Güterabwägungen der Politik unter die Räder gekommen sind.
Abwägung 1:
Einsatz der Eltern als Arbeitnehmer in der Wirtschaft gegen Eltern als erziehende Familienmitglieder.
Wirtschaft gegen Kinder. Das war für die Politik eine leichte Entscheidung.
Abwägung 2:
Ausbau des Bildungswesens um den stärkeren, beruflichen Einsatz der Eltern abfangen zu können gegen Einsparungen im Bildungshaushalt um die klammen Staatsfinanzen zu entlasten. War für die Politik auch einfach.
Die bittere Wahrheit ist, dass Kinder nicht wählen dürfen und Eltern letztendlich die Arbeit zur Existenzsicherung brauchen.
Bis die Kinder groß sind und wählen dürfen sind unsere heutigen Politiker nicht mehr aktuell.
Die schlechte und oft nicht ausreichende Bildung und Erziehung der heutigen SuS dürfte unsere heutigen Politiker auch nicht mehr betreffen.
Warum sollte die Politik also etwas für Kinder und Schule tun? Etwa um Probleme für die nächst Generation an Politikern zu vermeiden?
Nach mir die Sintflut.
Irrtum, das Bildungswesen wurde eben nicht ausgebaut, die Unterrichtszeit bzw. Betreuungszeit wurde ausgedehnt. Es gibt keine neuen Kaugummis, die alten müssen länger durchgekaut werden. Aber dafür darf man zwischendurch auch einmal an der Salmiakampulle riechen. Muss man nur selbst finanzieren, im Regelfall gibt es nicht mehr als ein Merkblatt zum richtigen Lüften.
Wo habe ich denn geschrieben, dass das Bildungssystem ausgebaut wurde????
Dem gibt es nichts hinzuzufügen, ich teile Ihre Ansicht zu 100%
Ich bin 25 Jahre Hauptschullehrer und habe die ganzen Schließungen mitgemacht. Hier sind noch 3 Hauptschulen übrig. Und man sollte alle Hauptschulen schließen (auch wenn ich gerne an einer Hauptschule arbeite): Die Idee Problemschüler*innen an einer Schulformen ganz unten zu konzentrieren, gilt auch für Förderschulen ist natürlich komplett irre und auch ein Verstoß gegen die Menschenwürde.
Richtig – aber nicht ohne entsprechende Resourcen an den Schulformen, die die betreffenden Kinder dann aufnehmen.
Dort können die Bedürfnisse der “Hauptschüler” und “Förderschüler” mit den bisherigen Mitteln nicht berücksichtigt werden. Wer sich hier nicht selbst helfen kann, dem wird auch nicht (ausreichend) geholfen – Personalmangel, Fachlehrerprinzip und viel zu große Systeme stehen dem entgegen.
Das ist dann noch menschenverachtender!
Also ganz ehrlich, das was gerade an sogenannter Inklusion sei es im Förderschwerpunkt Lernen oder soziale Entwicklung durch diese Aufhebungen passiert, das ist gegen die Menschenwürde – weil jetzt heißt es friss oder stirb.
Vorher hatte das Kind eine sehr gute Betreuung von 25h die Woche, jetzt erhält es 4h pro Woche und ansonsten darf es mitlaufen……
Jürgen, in meinem Bundesland gibt es keine Hauptschulen mehr. Ich arbeite an einer GemS mit Oberstufe und erlebe Kids mit den unterschiedlichsten Hintergründen von Klassenstufe 5 an.
Unser Problem ist, dass wir uns gern mehr um die einzelnen Kids kümmern möchten, es aber nicht können, weil wir viel zu wenig Ressourcen haben.
Bevor Sie hier zum Rundumschlag gegen alle Lehrkräfte ausholen, informieren Sie sich doch bitte besser und gehen nicht danach, was einige wenige (Denn hier kommentieren eben nicht alle 800.000 Lehrkräfte.) Kolleg*innen hier im Forum von sich geben.
“In meinem Bundesland gibt es keine Hauptschulen mehr …”
Okay, aber was genau hat diese Abschaffung nun nachweislich gebracht? Sind Hauptschulabschlüsse von einer Gemeinschaftsschule mehr wert? Nach dem, was ich so gesehen habe, waren die Hauptschulklassen immer ziemlich klein, kleiner als die Gymnasialklassen. Erlaubt das nicht, sich mehr zu kümmern?
Das kostet aber Personalressourcen, die nicht vorhanden sind.
Die kleinen Systeme vor Ort sind zu teuer – oder warum gibt es Massentierhaltung. Ist bei Schülerhaltung auch nicht anders, dafür gibt es doch Bildungsökonomen.
? In Gemeinschaftsschulklassen sind ja nicht nur Hauptschülys, sondern auch Real- und Gymnasialschülys. In den I-Klassen außerdem Förderschülys.
Doch, an meiner Schule haben wir echte Gymnasialkids.
Umso besser könnte man sich doch aber um die Schülys in kleinen Hauptschulklassen kümmern. Meine Frage war, ob es denen was bringt, in Gesamt- oder Gemeinschaftsschul-klassen zu sitzen. Anders gefragt: hätte man die kleinen Hauptschulen nicht besser beibehalten sollen (Geld hin — Geld her) ?
Es gibt keine kleinen Klassen.
M.M. nach bringt es den Hauptschülys nichts, den anderen aber auch nicht so recht.
@Carsten60:
Falsche Frage, Carsten60: Solche Fragen können nur Leute stellen, die das dreigliedrige Schulsystem als Naturgesetz ansehen, obwohl es auf falschen Annahmen des vorvorletzten Jahrhunderts gründet („Begabungstheorie“ der vermeintlichen 3 Begabungen).
Richtige Frage wäre: Warum brauchen wir Hauptschulen? Antwort: Brauchen wir nicht, weil…
Natürlich erreichen nicht alle Schüler in Schulen des gemeinsamen Lernens einen höheren Abschluss als sie an einer Hauptschule erreicht hätten. Viele allerdings sehr wohl.
Kein 10-jähriger Schüler wird beim Übergang aus der Grundschule auf eine weiterführende Schule des gemeinsamen Lernens auf Basis prinzipiell unsicherer Prognosen aus- und einsortiert. Die Überschneidungen von erbrachten Leistungen in verschieden Schulformen belegen solche Fehleinschätzungen überwältigend.
Zudem werden bei den Sortierungsmechanismen in der Grundschule die Kinder unnötigen psychischen Belastungen ausgesetzt, die bei vielen auf ihrem weiteren Bildungsweg bleibende Beeinträchtigungen erzeugen können.
Der Platz hier reicht nicht aus, dies weiter auszuführen, daher hier der link auf einen entsprechenden Artikel von mir:
(13) (PDF) Sortieren nach dem Aschenputtelprinzip und die Folgen Alarmierende Stressbelastung beim Übergang aus der Grundschule (researchgate.net)
Wieso darf ich nicht nach dem Effekt von realen Schulreformen fragen? Ich weiß, dass Schulreformer die Frage nicht lieben.
Ursprünglich ging es oben um die Frage, ob man nun die integrierten Hauptschüler besser fördern könne als vorher die in den Hauptschulen. Stichworte: Klassengröße, Schulgröße. Sind Riesenschulen wirklich so gut?
Den Hauptschulabschluss will man ja seltsamerweise beibehalten. Ist der von einer Gesamtschule nun mehr wert als von einer Hauptschule? Kann ich nicht recht glauben.
International gibt’s den Hauptschul-abschluss in kaum einem Land. Also warum braucht Deutschland den? Die Antwort ist doch offensichtlich: weil man sonst in der Statistik zu viele Schulabbrecher hätte.
Vorschlag: Man führe den “Subhauptschulabschluss” ein, und schon hat man weniger Schulabbrecher. Wie finden Sie das?
Überhaupt sind wir ja schon Weltmeister bei der Zahl von Schulabschlüssen:
HSA, HSA+, MSA, MSA+, FHR, HSR (fachbezogen und allgemein). Alles muss schön SORTIERT sein, wobei andere Länder ohne das auskommen.
Mancher erreicht an Gesamtschulen einen höheren Abschluss als sonst: Das wird’s geben, aber für Sie ist das Umgekehrte natürlich undenkbar, etwa dass mancher weniger erreicht, weil er heruntergezogen wird durch eine nicht lernförderliche Umgebung (mit Gewalt und Mobbing) und deshalb den höheren Abschluss verpasst.
Die Hauptschulen gibt es nicht mehr, wohl aber die Hauptschülys.
Diese werden mit allen Schülys gemeinsam beschult.
Mit Glück nur 26 Schülys, meist mehr.
Als kleine Klasse würde ich das nicht bezeichnen.
Die extreme Heterogenität wird gefordert.
Ich würde gerne mal wissen, ob es diesen Mix auch in Erwachsenen-Arbeitsgruppen gibt…..
Sie wollen meine Frage partout nicht ansatzweise beantworten: Hat die Abschaffung der Hauptschulen den Hauptschülern was gebracht?
Für alle, die die Gymnasien für privilegiert halten, hier die Statistik in HH:
https://www.hamburg.de/schuljahr-in-zahlen/4662032/lehrer-klassengroessen
Gerade die 5. und 6. Klassen sind an Gymnasien durchschnittlich um 20 % (!) größer als an Stadtteilschulen. Das ist in Berlin ähnlich und noch krasser.
Als Grundschullehrerin übernehme ich auch den Erziehungsauftrag, aber der hat Grenzen. Ich muss nicht für Bleistifte, Butterbrote, Beschriftung der Hefte sorgen. Auch das Binden der Schnürsenkel, Tasche packen, Menschen ausreden lassen, zuhören und und und sollte daheim geübt werden. Das kann kein Lehrer alleine schaffen. Durch diese häufig fehlende Unterstützung (Elternpflichten!!!) gelingt Unterricht immer weniger… Hausaufgaben muss man zumindest in der GS daheim kontrollieren. Alles wird in die Schule geschoben, zumindest bei einem mittlerweile zu großem Teil der Elternschaft.
Danke für die klaren Worte. Gerade das Soziale muss zuhause gelernt werden (“Menschen ausreden lassen, zuhören”). Das lernt man schon vor dem Kindergarten – oder sollte es zumindest. Das ist lange, bevor die Kinder in der Schule landen. Wenn sie es dann immer noch nicht können, lernen sie es nur sehr schwer oder vielleicht gar nicht mehr. Und wundern sich, warum sie ständig auf Schwierigkeiten stoßen. Aber selbstverständlich sind dann “die Anderen” ™ schuld.
Ja und was jetzt? Die Eltern einknasten, mit Geldstrafen überziehen, verprügeln? Da die Eltern nun mal so sind wie sie sind und man daran nichts ändern kann klingt das:
Erinnert mich an einen Kollegen der die Eltern eines Schülers zwingen wollte bei Fielmann eine Brille zu besorgen. Der Schüler war extrem kurzsichtig. Briefe geschrieben, telefoniert wie blöde, Jugendamt eingeschaltet. 2 Jahre gekämpft, der Schüler hatte danach immer noch keine Brille.
Man hätte auch den Sozialarbeiter mit dem Schüler zum Optiker schicken können………
Da haben Sie aber etwas falsch verstanden.
Die bisherigen Aussagen der LuL haben keinesfalls die Aufgaben der Schule auf die Wissensvermittlung reduzieren wollen.
Selbstverständlich gehört auch die Erziehung als sekundäres Ziel zur Schule.
Bei den jetzigen Rahmenbedingungen kann die Schule aber Bildung und Erziehung nicht alleine stemmen. Geht einfach nicht.
Im Bereich der Bildung wäre etwas Hilfe durch das Elternhaus wünschenswert.
Im Bereich der Erziehung muss das Elternhaus den Löwenanteil leisten (meine Schätzung 75% Eltern / 25% Schule).
Ob die Schulen bei bedeutend besseren Rahmenbedingungen in der Lage wären Bildung und Erziehung komplett allein zu übernehmen kann ich eigentlich nicht einschätzen.
Es wäre aus meiner Sicht jedoch nicht wünschenswert.
Ja, es kann nur ein Gemeinsam geben, absolut. Das Problem ist aber, dass wir als Eltern, wahrscheinlich genau so wenig wie Schule, die eigentlich anstehenden Aufgaben, nicht in die zur Verfügung stehende Zeit bekommen. Eltern haben heute im Schnitt, wenn die Kinder 8-10 Zeitstunden/Tag im System Ganztagsschule verbringen, noch ca. 3-4 Stunden/Tag gemeinsame Zeit mit ihren Kindern, abzüglich eventuell noch möglicher Freizeitaktivitäten. In diese Zeit müssen die Eltern, nach ihrer Arbeit zum Broterwerb + Tätigkeiten im Haushalt, dann noch Bildung (weil die notwendige Bildung in der Schule auch nicht mehr vermittelt wird) und Erziehung (ihre originäre Pflicht) unterbringen.
Und wohlgemerkt – wir haben Schulpflicht in DE, Eltern können, selbst wenn sie noch so sehr wollen, sich diesen Rahmenbedinungen nicht entziehen. Wenn sie es dennoch tun, wird es ziemlich schnell richtig teuer, dann gehen sie in den Knast (Beugehaft), und final nimmt man ihnen ihre Kinder weg (Sorgerechtsentzug). Sowas passiert regelmäßig in Deutschland, ob Sie es glauben oder nicht.
Und nein, das passiert nicht bei Familien die besser (zumindest bei einem Blick von aussen), keine Kinder bekommen hätten. Das Passiert bei Familien die sich liebevoll um ihre Kinder kümmern, sie hervorragend erziehen und hervorragend qualifiziert Bildung vermitteln.
Das ist Deutschland im Jahr 2023.
Geliefert wie bestellt. Die Ganztagsschule wurde von der Wirtschaft gewollt, jetzt ist sie da und die Kinder im Sinne von Arbeitnehmernachwuchs sind schlechter als vorher.
Danke, dass Sie richtigstellen, dass auch die Schule einen Erziehungsauftrag hat. Das ist in den Kommentaren zu dem anderen Artikel von fast allen Lehrern bestritten worden. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.
Natürlich sollen nicht die Lehrer alleine die Kinder erziehen bzw. anstelle ihrer Eltern. Das hat doch aber niemand irgendwo behauptet.
Natürlich haben die Eltern dabei das Vorrecht bzw. die Hauptlast, je nach Sichtweise. Das Grundgesetz nennt es “zuvörderst”.
Den Erziehungsauftrag hat auch keiner geleugnet, es geht doch allen nur darum welche Erziehungsziele von den beiden Parteien – Elternhaus und Schule – verfolgt werden sollen. Die Aufgabenteilung ist nämlich lt. Schulgesetz unklar. Also welche grundlegenden Erziehungsaufgaben sind vom Elternhaus zu erreichen und welche zusätzlichen Erziehungsaufgaben kann Schule erreichen.
Wenn Schule verstärkt Soft skills vermitteln soll, dann ist die Stellenbeschreibung für Lehrkräfte in der bisherigen Form nicht haltbar. In den Studienseminaren werden in erster Linie Fachlehrkräfte ausgebildet. Der erziehungswissenschaftliche Anteil beschränkt sich auf den hauptsächlichen Aspekt des Umgangs mit Störungen (des Unterrichtsablaufes). Alles Weitergehende ist demgemäß Aufgabe der Schulsozialarbeit – also Aufgabe von Sozialpädagogen – sowie in bestimmten, klar definierten Fällen das Aufgabengebiet von Sonderpädagogen.
Politik und Eltern wollen aber “eierlegende Wollmilchsäue” sprich die drei Professionen in einer Person haben. Wenn ich aber als Lehrkraft umfassend und ganzheitlich dem Bildungs- und Erziehungsauftrag nachkommen soll, dann bedarf es einer anderen Ausbildung und entsprechender Ressourcen, vor allem aber wesentlich kleinerer Lerngruppen. Bei dem geforderten Profil ist eine Gruppengröße von maximal 16 SuS unerlässlich, die dann auch überwiegend Klassenlehrerunterricht erhält.
Doch, lesen Sie die Kommentare zu den anderen beiden Artikel. Sie scheinen zumindest oft von Lehrern zu stammen und schauen Sie sich die Zustimmungswerte an. Es wurde ständig zurückgewiesen und geleugnet, dass Lehrer überhaupt einen Erziehungsauftrag haben.
Nein!
Der Laie versteht unter dem SCHEINBAR eindeutigen Wort “Erziehungsauftrag” etwas völlig anderes als das was im SCHULISCHEN Kontext damit gemeint (und auch konkretisiert) ist.
“Wenn ich aber als Lehrkraft umfassend und ganzheitlich dem Bildungs- und Erziehungsauftrag nachkommen soll, dann bedarf es einer anderen Ausbildung und entsprechender Ressourcen, vor allem aber wesentlich kleinerer Lerngruppen.”
Völlig richtig. Wenn der Dienstherr will, dass ich neben dem übervollen Programm, dass der Unterricht am Gymnasium schon allein aus fachlicher Sicht erfordert, noch die “Rundum-Erziehungsversorgung” anbiete, dann muss er mir dass durch Zurverfügungstellung der entsprechenden Ressourcen, d.h. deutlich weniger Unterrichtsstunden, deutlich weniger Fachinhalte und Leistungskontrollen sowie deutlich weniger Schüler pro Lerngruppe (16 SuS ist am Gymnasium oft eine Halbierung der Lerngruppengröße!), ermöglichen.
Niemand ist verpflichtet, Unmögliches zu erreichen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ultra_posse_nemo_obligatur
Da kann mir auch Zierer mit seinem “Sokratischen Eid” gestohlen bleiben…
@Realist – die vollkommen überfüllten Kernlehrpläne, die keine zweitlichen Reserven vorsehen, gibt es doch nicht nur an Gymnasien. Das betrifft alle Schulformen, allein schon deshalb, weil ja der Bildungsaufstieg innerhalb des Systems möglich bleiben soll. In der sekI werden egal von der Schulform in allen Jahrgängen die gleichen Themengebiete bearbeitet, lediglich die Niveaustufen unterscheiden sich. Letzteres kann jeder bestätigen, der an einer GE oder SekS sowohl E- als auch G-Kurse unterrichtet.
!6 SuS haben Sie an einer GE auch nur in den Fächern Technik und Hauswirtschaft, also eine halbe Klasse im epochalen Unterricht.
Da lesen Sie andere Kommentare als ich. Vielmehr haben fast alle Lehrkräfte betont, dass grundlegende Fähigkeiten und Verhaltensweisen wichtige Voraussetzung sind, gleichzeitig aber auch Schule einen Erziehungsauftrag hat. Diesen können wir als Lehrkräfte jedoch nur erfolgreich umsetzen, wenn unsere Maßnahmen auch von Eltern mitgetragen und nicht boykottiert werden.
Nein, ich stimme Leo zu. Viele Kommentatoren schrieben zwar, dass sie grundlegende Verhaltensweisen usw. erwarten, aber auch, dass dafür ausschließlich die Eltern zuständig seien. Man kann sich ja darauf ausruhen, hilft nur nicht, wenn Eltern das nicht tuen. Dann hat man halt die Probleme im Unterricht und kann nur noch bei n4t darüber jammern.
Ihren letzten Satz unterstütze ich natürlich.
Die Vermittlung von Rücksichtnahme, Höflichkeit, Ehrlichkeit …
Das ist sehr wohl Elternsache.
Alle Erzieher sind hier gefragt und müssen am gleichen Strang ziehen!!
So ist es.
Erstens sollte zum Zeitpunkt der Einschulung eigentlich schon der Grundstein für gesellschaftsfähiges Sozialverhalten gelegt sein. Der Rest ist eigentlich fast nur noch Feinschliff. Mindestens dieser Grundstein ist wirklich Elternsache. Wobei natürlich das restliche soziale Umfeld wie die Freunde, die erweiterte Familie etc. ebenfalls eine Rolle spielen, das will ich gar nicht leugnen. Das sprichwörtliche Dorf halt, das es braucht, um ein Kind zu erziehen.
Zweitens seht der besondere Schutz der (Kern)Familie sogar im Grundgesetz, verbunden mit den Pflichten, die die Eltern zu erfüllen haben. Die Pflichten der Lehrer hingegen werden erst auf Landesebene geregelt. Das hat schon seinen Sinn und seine Bedeutung. Selbst die Reihenfolge der Artikel im Grundgesetz selbst ist bedeutsam. Familie kommt zuerst. (Artikel 6) Das Schulwesen erst danach. (Artikel 7). Grundsätzlich haben Familien mehr Rechte, stehen aber auch mehr in der Pflicht als die Schulen, was die Erziehung angeht.
Der Knackpunkt ist, dass dennoch meistens die Schulen vorschreiben wollen, wie lang und wie dick der Strang ist, an dem wir Eltern gefälligst mit ihnen zu ziehen haben. Und meistens auch noch, welche Farbe er haben muss. Leider interessiert da oft wenig, ob er tatsächlich für das individuelle Kind und seine Familie geeignet ist.
Schulen und Lehrer sitzen im Zweifelsfall am längeren Hebel und haben bei Streitigkeiten meistens auch die Ämter und Schulleitungen hinter sich. Daraus resultiert auf Elternseite dann durchaus auch das Gefühl, den Schulen ausgeliefert zu sein, von ihnen nicht verstanden zu werden und faktisch samt Kind entrechtet worden zu sein. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum Eltern seit ca. 20, 30 Jahren immer häufiger Anwälte bemühen.
Schule und Familie – das ist keine und war insgesamt nie eine Beziehung auf Augenhöhe.
Weil Lehrer selbst nicht rücksichtsvoll, höflich, ehrlich sind???
Und wenn Eltern so nicht sind, dann ist es halt so und Lehrer tun nichts?
“Und wenn Eltern nicht so sind, dann ist es halt so und Lehrer tun nicht?”
Ganz ehrlich – d a n n geht es gar nicht.
Eltern müssen uns wenigstens bei der Erziehung ihrer Kinder unterstützen.
Viele fallen uns in den Rücken und dann wird jede Maßnahme absurd.
Außerdem sollte man sich mal fragen, wie das beim Kind ankommt – Elern hü, Lehrys hot.
Ich kann nicht gegen keine oder schlechte Erziehung anerziehen.
Es kann nur Versuche geben – bei tw. nur einer Stunde pro Woche….
Verstehe ich nicht. Natürlich ist uns das wichtig und wir intervenieren, wenn junge Menschen das nicht beherzigen. Allerdings trainieren wir das nicht mit den Kids. Schlicht, weil wir keine Zeit für ein solches Training haben.
Meine Eltern haben mir diese Dinge beigebracht. Und obwohl ich bereits Mitte 50 bin, beherzige ich sie immer noch. (Höflich bin ich manchmal allerdings nicht. Aber das hat dann immer ganz bestimmte Gründe.)
Auch einfach mal lesen!
Wer da ausschließlich die Eltern in der Verantwortung sieht, hat entweder überspitzt oder ein bisschen vergessen, wie Menschen generell so sind. Gerade Kinder, auch die besterzogenen, testen doch in jeder Umgebung und bei jeder neuen Kontaktperson aus, was geht und was nicht. Die einen mehr, die anderen weniger. Das ist normal. Sie lernen dann aber auch schnell, welche Grenzen im jeweiligen Umfeld (nicht) gelten. Das ist der Punkt, wo die Lehrer und sogar auch die Klassenkameraden für sich selbst sprechen und ihre Grenzen setzen müssen. Als Menschen und soziale Wesen. Nicht, um jemanden explizit zu erziehen, sondern um ihre eigenen Rechte zu wahren.
Und was nützt denn all das Jammern und Wehklagen über Eltern, wenn diese Eltern das einfach nicht leisten KÖNNEN ?! Das gibt es doch aus unterschiedlichsten Gründen auch.
Dann müssen sich diese Eltern Hife holen. Die Zuständigkeit liegt aber an anderer Stelle als der Schule. Nur freiwillig wollen die wenigsten mit dem Jugendamt zusammen arbeiten.
Genau so ist es.
Die Jugendämter auch nicht, weil die viel zu wenig Personal haben.
Dafür kann ich aber als Lehrkraft nichts und nur weil die JA Personalmangel haben und ebenfalls unterfinanziert sind, mach ich doch nicht deren Arbeit gleich mit. Mein Auftrag ist es im besten Fall in Absprache mit der Schulsozialarbeit die Eltern an die zuständigen Stellen zu verweisen.
Vielleicht fühlen Sie sich nicht immer automatisch angesprochen, wenn es um “Eltern” geht? Ich fühle mich z.B. nicht angesprochen, wenn Sie schreiben, dass “Lehrkräfte” über “Eltern” jammern und wehklagen.
Weder ist die Mehrheit der Lehrkräfte so noch die Mehrheit der Eltern.
Diese Diskussion hier ist zweckfrei, weil sehr viele alles immer auf alle beziehen, obwohl eigentlich nur einige gemeint sind.
Ja, gibt es.
Es ist hinlänglich bekannt – die Familie muss sich Hilfe holen.
Adressen mit Anlaufstellen gibt es bei uns analog und auf der Homepage.
Wir sind nicht die Retter der Nation.
Diese Familien brauchen wieder Mit, Selbstvertrauen und eigene Lösungsideen für ihren individuellen Ausstieg aus ihrer individuellen Situation.
Glauben Sie ernsthaft, da haben wir Einfluss drauf?
Das hat eher Einfluss auf uns und unseren fehlenden Schlaf.
Das ist ein megalanger und anstrengender Prozess, den von uns niemand gelernt hat und auch gar nicht begleiten darf. Passt auch zeitlich nicht.
Wir machen es wie die Politik (es zulässt) – Flickwerk.
Mehr ght nicht – oder wollen Sie ehrlich noch mehr dauerkranke Lehrkräfte?
Und damit automatisch Unterrichtsausfall?
Nicht im Ernst?! Oder?
Wenn diejenigen die es leisten könnten es tun würden, hätte ich mehr Zeit für die die wirkliche Probleme und nicht vor lauter Freizeitstress oder Selbstverwirklichung keine Zeit für ihre Kinder haben.
Sollen wir das alles übernehmen und dann reihenweise ausfallen, weil wirauch nicht mehr können?
Was ist das denn für ein Plan?
Wir haben übrigens auch mit dem Leben zu kämpfen und müssen mit Schicksalsschlägen klarkommen.
Das gibt es nämlich auch aus den unterschiedlichsten Gründen.
Wenn der Staat ein System erschaffen hat in dem sowohl Eltern als auch Lehrer nicht mehr in der Lage sind den Erziehungsauftrag zu erfüllen, dann hat der Staat etwas grundsätzlich falsch gemacht.
Einfach mal lesen.
Oh krass. Ich habe seit 3 Jahren eine eigene Klasse und mir wurde schon mehr als einmal Hilfe von Eltern angeboten.
Kommt natürlich drauf an, was man damit meint. Den Kuchenbasar? Die Weihnachtsfeier? Eine Begleitung beim Wandertag? Einwirkung auf Eltern störender Kinder???
Ja, ich bin auch verwundert. Vielleicht Unterschied Stadtschule – Dorfschule ?
Grundschule oder SekI-Schule, Klassenlehrer- oder Fachlehrerprinzip?
Schule ist kein Dienstleistungsbetrieb, sondern eine staatliche Bildungseinrichtung.
Das scheint einigen Eltern nicht ganz klar zu sein.
Das hängt aber auch damit zusammen, dass die Politik dies vorgaukelt. Typisches Beispiel dafür ist die OGS (offene Ganztagsschule), die unterricht und Betreuung am gleichen Ort verspricht. Dabei wird die betreuung aber nicht durch die Lehrkräfte sicher gestellt, sondern von Mitarbeitern der mit der Betreuung beauftragten Firmen.
Ich habe ein halbes Jahr in einem Hort gearbeitet und dann aufgehört, denn pädagogisches Arbeiten war nicht möglich. Bis 14.00 Uhr hatten wir über 50 Kinder zur Verwahrung…anders kann man es nicht sagen. Mit 4 Mitarbeiterinnen, ich als alleinige päd. Fachkraft, die aber den ganzen Organisationskram erledigen musste. 2 andere haben das Mittagessen gemanged für etwas mehr als 10 Kinder. Ich habe mit der anderen Kollegin ( Nichtfachkraft und hoffnungslos überfordert) auf die restlichen Kids aufgepasst und nebenher organisiert. Mehr als Feuerwehr spielen ging da nicht. Ab 14.00 Uhr wurde es dann ruhiger. Die meisten Kinder abgeholt. Dann Hausaufgabenzeit.Ab 15.00 Uhr war ich dann mit 12 Kids plus einer FSJ alleine. Auch hier war pädagogisches Arbeiten kaum möglich. Wir hatten ein Kind mit stark herausfordernden Verhalten, dass meistens 1 Kraft komplett gebunden hat. Dieses Kind hatte tägliche Wutanfälle und Ausraster. Da blieb für die Sorge und Nöte der anderen Kinder keine Zeit. Zumal das andere Personal eh nicht dafür ausgebildet war. Gab es Probleme kamen sie zu mir. Ich war der alleinige Ansprechpartner für Kollegen, Eltern, Lehrer. So sieht die Realität in vielen Ganztagsbetreuungen aus. Wenn eine päd. Fachkraft vor Ort ist, hat man sogar Glück. Oft ist gar keine da. Da passen, dann meist ältere Frauen mit manchmal gerade zu mittelalterlichen Erziehungsvorstellungen auf die Kids auf. Wie soll ich da gute pädagogische Arbeit leisten? Ich glaube vielen Eltern ist gar nicht klar, dass es in diesen Ganztagsbetreuung kein oder ungenügend päd. Personal arbeitet. Wir durften im übrigen auch die Hausaufgaben nur überwachen und nicht helfen. Wir durften die Kinder auch nicht zwingen die Hausaufgaben zu machen. Wer es innerhalb einer Stunde nicht schaffte oder wollte, der nahm die Hausaufgaben mit nach Hause. Förderangebote in Form von Sprachunterricht für Migrantenkinder, wie sie oft von Eltern gefordert wurde. Daran war auch nicht zu denken. Eltern müssen sich halt auch Mal klar machen was sie wollen. Wir können die Kinder natürlich betreuen und bis zum Endes des Tages aufpassen dass nix passiert. Mehr geht nicht da es an Personal und Ressourcen fehlt. Wenn man die Eltern dann darauf hinweist sich doch an die zuständigen Stellen zu wenden kommt komischer Weise nie was bei rum.
So ist es auch hier fast überall. Kaum EuE, aber “Hilfskräfte”, die hoffnungslos überfordert und sind und sehr oft wechseln.
Bei uns sitzt meist eine Aufsicht (Hilfskraft) bei der Hausaufgabenzeit mit 20 Kindern in einem Klassenraum, manchmal betreut auch ein Erzieher 2 Gruppen gleichzeitig.
In einer OGS (offene Ganztagsschule) darf übrigens nachmittags kein Schulunterricht stattfinden. Die Teilnahme an der OGS ist nämlich freiwillig und kostenpflichtig, Unterricht darf aber nicht bezahlt werden.
Anders bei der gebundenen oder teilgebundenen Ganztagsschule. Die ist dann, (zumindest an den Tagen an denen Unterricht nachmittags stattfindet) verpflichtend und kostenfrei.
Und was wollen Sie damit sagen?
… dass weder Eltern noch deren Kinder “KUNDEN” sind. sie sind vielmehr “Verwaltungsakte mit zwei Ohren”.
Na ja, wenn wir selbst bei Verwaltungsakte mit 2 Ohren sind, dann sind wir als LuL aber wirklich am Ende.
Für die KMK trifft dies leider zu.
Jetzt tret mich ein Pferd. Wie kann man eine Einsatz-Verständnisfrage mit rotem Daumen bewerten? Ich finde der sollte wieder abgeschafft werden, weil offensichtlich vollkommen ohne Sinn und Verstand benutzt…
Jaja, die lieben, aber unkommukativen Downvoties…
Ob die die Inhalte lesen oder nur die Überschrift (Namen)?
Tsetsetse.
Gilt für die grünen Daumen genauso…
Es geht nicht darum, ob Schule den Erwartungen der Eltern entspricht, sondern darum, ob die Leistungen der Schüler den Lehrplänen entspricht.
Wenn nicht, dann halt sitzenbleiben. Betreuung ist nicht Teil der Lehrpläne. Fakt ….
Hm, zwei Fragen – a) wer bewertet die Leistungen der LuL und sorgt dafür, dass LuL die nicht ihre Soll-Leistung bringen “sitzen bleiben”? Und b) was ist mit dem Erziehungsauftrag der LuL laut Schulgesetzen wenn es laut Ihrer Aussage nur um das stumpfe einhämmern des Stoffes der Lehrpläne geht?
PS: Sie scheinen die “gute Alte Zeit” sehr zu vermissen, als noch Zucht und Ordnung herrschte, LuL unfehlbare Götter waren, Eltern und SuS keine Rechte hatten und SuS morgens zum Spalier antreten mussten. Und wer die Fingernägel nicht sauber hatte, musste sich 1 Stunde auf den “Schmerzbalken” knien.
A) Definieren Sie „Soll-Leistung der Lehrkräfte“.
B) Bewertet werden LK durch die SL, für die Schulen gibt es die sogenannte Qualitätsanalyse.
C) Erziehung zu demokratischen Werten hat rein gar nichts mit Erziehung in sozialen Basiskompetenzen wie „bitte, danke“ zu tun.
a) die Soll-Leistung der Lehrkräfte ist ganz klar in den Schulgesetzen festgeschrieben. Und der Rahmenlehrplan legt fest, welche fachlichen Kompetenzen vermittelt werden. Es wäre sehr einfach feststellbar, dass wenn (wenn denn mal jemand wirklich die Leistun der LuL messen wollen würde) ob diese definierten Ziele erreicht würden. Z.B. eine Notenverteilung nach Gauß in der Klasse im jeweiligen Fach – die immer ereichbar sein sollte. Das Ganze ergänzt mit einer Bewertung der LuL und Schule durch die Schüler und die Eltern, die mehr die weichen Faktoren abfragt. In der Wirtschaft ist das heute absolut üblich da die Unternehmen ein Interesse daran haben, sich permanent zu verbessern. Wie will man sonst lernen, wenn man kein Feedback einholt und dieses entsprechend umsetzt?
b) und die Ergebnisse? Welche Konsequenz ergibt sich daraus? Wo werden diese transparent gemacht? Was sind die Bewertungsmasstäbe und wie kann eine SL bei 100 LuL diese Bewertung durchführen? Werden die SuS und die Eltern mit einbezogen? (wir wurden als Eltern noch nie nach Feedback gefragt, und unsere Kinder auch noch nie, und ich kenne auch niemanden der jemals gefragt wurde).
c) bitte einfach mal nachlesen, was zum erziehungsauftrag der Schule gehört, ich bin echt müde geworden, das immer wieder zu verlinken, ist einfach zu finden in Google…
Soll-Leistung – aha.
Wie erklären Sie die Tatsache, dass die Durchschnittsleistungen zweier gleichgroßer und mit Jungen und Mädchen paritätisch besetzter Parallelkurse eines Jahrganges, die im gleichen Schuljahr von ein und derselben Lehrkraft im gleichen Fach mit gleicher Stundenanzahl unterrichtet werden, während des gesamten Schuljahres um die 0,8 Punke von einander abweichen, der eine Kurs so zwischen den Notendurchschnitten zwischen 2,4 und 2,7 schwankt, während der andere im besten Fall eine 3,3 und im schlechtesten Fall einen Schnitt von 3,8 erreicht.
In den letzten Jahren weichen die Ergebnisse von schriftlichen Arbeiten immer weiter von der von Ihnen angeführten Glockenkurve ab. Es ergibt sich eben kein Maximum zwischen 3 und 4, vielmehr liegen die Maxima bei 2 und 5. – Also bei 25 Arbeiten so um die 2 Einser, 6 Zweier, 2 Dreier, 5 Vierer, 8 Fünfer und 2 Sechser. Die Quote der Arbeiten schlechter als Vier liegt bei 40%, die besser als Drei bei 32%.
“Grau, teurer Freund, ist alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.”
(Quellenangabe erübrigt sich für durchschnittlich Gebildete)
Meine Güte, nennt sich Variance & Diviation und gehört selbstverständlich mit in ein solides Bewertungssystem. Diese kann mit einem sauberen Attributierungsansatz entsprechend des Kontext und der Situation angepasst und über die Zeit verbessert werden – nennt sich lernen.
Aber in DE haben wir es ja eh nicht so sehr mit Zahlen, Daten, Fakten. Wir spekulieren lieber und raten uns durch die Welt und begründen das viel zu oft damit, dass wir uns die Freiheit der individuellen Interpretation erhalten wollen.
Ich nenne das: “Wir wollen es einfach nicht wissen”.
… und noch eines, die Soll-Leistungen wurden in den Fünf-Jahres-Plänen des deutschen Bruderstaates auch immer festgeschrieben. Und sie wurden auf dem Papier von den Werktätigen auch erreicht.
Die Soll-Leistungen, die Sie aus den Schulgesetzen herauszulesen meinen, können eben auch nur erreicht werden, wenn zumindest die Unterrichtsversorgung – nicht die Lehrkräfteversorgung – bei 100% des Sollwertes läge, die Ausgaben je Schüler bundesweit unabhängig von der Schulform in etwa gleich hoch wären bzw. es max. 10% Abweichung vom Zentralwert gäbe.
Ansonsten bleibt es bei dem Versuch aus Scheiße Bonbons zu machen. Und wenn Lehrkräfte Form und Farbe einigermaßen in den Griff bekommen haben, sie wegen des fürchterlichen Geschmacks ans Kreuz zu schlagen.
@Jürgen
Lieber Jürgen, Sie legen hier immer wieder detailliert dar, welche Aufgaben Lehrer haben. ABER Sie haben immer noch nicht meine, schon mehrfach gestellte, Frage beantwortet, WOZU sind Ihrer Meinung nach Eltern da? Also Ihre Ausführungen bisher, verstehe ich so: Eltern sind für Zeugung und Geburt, Versorgung mit Nahrung, Kleidung und Wohnraum zuständig. Sonst noch was?
Liebe potschemutschka, dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Ich habe gedacht dass mit z.B. diesem Beitrag: https://www.news4teachers.de/2023/01/streit-um-schuelerleistungen-warum-ich-bei-eltern-immer-wieder-anecke-ein-hauptschullehrer-antwortet-einer-mutter/#comment-494130 oder diesem: https://www.news4teachers.de/2023/01/streit-um-schuelerleistungen-warum-ich-bei-eltern-immer-wieder-anecke-ein-hauptschullehrer-antwortet-einer-mutter/#comment-494122 sehr deutlich würde, dass ich ein absoluter Verfechter der elterlichen Pflichten (und Rechte) bin. Ich allerdings auf der anderen Seite massiv irritiert bin, dass, staatlich gewollt, den Eltern immer mehr die Umsetzung der Pflichten entzogen wird, indem die Kinder immer stärker zeitlich im System Schule verpflichtet werden.
Sie haben in mir also einen Elternteil, genau wie übrigens meine Frau, das sehr gerne wieder seine Kinder zurück hätte vom Schulsystem und diese in diesem nur einen “gesunden” Anteil ihrer Lebenszeit verbringen sollten. Denn uns wird immer mehr die Möglichkeit genommen, wie in beiden Beiträgen dargestellt, unsere Kinder zu erziehen und ihnen entsprechende Komplementärbildung bzw. Kompetenzen zu vermitteln, die in der Schule nicht vermittelt werden.
Was wir aber sehr wohl, und das mit sehr viel Nachdruck, von der Schule fordern, wenn man uns diese Möglichkeit als Eltern nimmt es selbst zu tun, dass die Schule dann das, was wir nicht mehr vermitteln können/sollen, vermittelt. Denn ansonsten entsteht eine große Lücke, so wie in der Realität aktuell Tag ein, Tag aus, die keiner Füllt.
Und eigentlich sollten wir doch Ihre Traumeltern sein – wir würden gerne mehr Verantwortung übernehmen. Aber wir dürfen nicht, und Schule füllt die staatlch gewollte Lücke nicht, das haben aber wir als Eltern nicht zu verantworten.
Wir sind sicherlich nicht repräsentativ für alle Eltern, aber von unserer “Sorte” gibt es zumindest mal nicht wenige, das kann ich Ihnen versichern. Viele, sehr viele Eltern hätten gerne wieder ein “nur gesundes” Maß an Schule. Hier finde ich den erhellenden Kommentar von Hans Dieter Oehlke, mit seinen Ü70 toll. “Die uns selbst auferlegte Verantwortung für unsere Kinder, kann und darf uns ein Lehrer nicht abnehmen müssen. Bin ü 70 und verfolge die Entwicklung mit sorge.” Für uns gilt – DARF nicht abnehmen.
Leider werden wir als Eltern vom Staat gezwungen die Verantwortung für unsere Kinder abzugeben. Wenn wir diesem Zwang nicht folgen, werden wir sanktioniert, erst mit Geld, dann mit Beugehaft, und dann mit dem Entzug des Sorgerechts – nennt sich Schulpflicht – übrigens ist DE das einzige demokratische Land in der Welt, in der es diese Art von eng ausgelegter Schulpflicht gibt, mit bekanntem Ergebnis.
Wenn LuL doch diese Verantwortung nicht wollen, warum setzen sie sich nicht offiziell dafür ein, dass die Schulpflicht abgeschafft, und eine Bildungspflicht eingeführt wird, so wie in den restlichen demokratischen Staaten der Erde, oder zumindest eine Schulpflicht mit der Möglichkeit bei Nachweis der Qualifikation der Eltern, Ausnahmen zu ermöglichen.
Eltern gibt es viele die dafür kämpfen, es gibt sogar Vereine die stellen Gelder für Klagen zur Verfügung, so groß ist der Leidensdruck bei vielen Eltern und Kindern.
Und trotz der so regiden Schulpflich in Deutschland haben wir eins der Schulsysteme, in denen die Bildungsgerechtigkeit mit am schlechtesten ist im internationalen Vergleich der entwickelten Länder. Wurde zuletzt wieder durch die UN bemängelt.
Unser System führt also nachweislich – seit Dekaden – nicht zu mehr Gerechtigkeit und besserer Bildung für die Kinder, sondern zu weniger. Und wir ignorieren es vollständig. Das deutsche Schulsystem ist also die perfekte Definition des Begriffs Lernunfähig. Man könnte auch von Wahnsinn sprechen: Die Definition von Wahnsinn ist, wenn man immer wieder das Gleiche tut, aber ein anderes Ergebnis erwartet.
Es läuft seit Dekaden immer schlechter, und wir tun immer mehr von dem was wir vorher getan haben und hoffen auf Verbesserung.
Das ist schon krass, lernunfähig und wahnsinning.
Welche Fragen Sie sonst noch haben weiß ich nicht, ich konnte keine Finden.
@Jürgen
Danke für Ihre ausführliche Antwort. Leider kann ich nicht so richtig verstehen, was Sie nun eigentlich wollen. Klingt für mich alles ein bißchen paranoid. Einerseits sollen die Schulen (Lehrer) mehr erziehen. Andererseits sind Sie der Meinung, dass der Staat Ihnen die Kinder entzieht (die Verantwortung für Ihre Kinder nimmt). Das macht für mich keinen Sinn. In D besteht keine Kita-Pflicht. Die ersten 6 Jahre können Sie sich also selbst um Ihr Kind kümmern (für Alleinerziehende schwierig, aber dazu gehören Sie ja nicht) Schulpflicht in D sind 10 Jahre, aber es gibt keine Ganztagspflicht. Die meiste Zeit in diesen 10 Jahren können sich Eltern also auch dann um ihr Kind kümmern (nach dem Unterricht, an den Wochenenden, in den Ferien). Heißt in Ihrem Fall dann eben nur, dass ein Elternteil zumindest die ersten ca. 10 Jahre nicht arbeiten kann bzw. nur wenige Stunden. Es ist aber machbar. Was genau also wollen Sie? Mehr oder weniger staatliche Erziehung? Und meine Frage, welche Rolle die Eltern bei der Erziehung heutzutage übernehmen, haben Sie immer noch nicht beantwortet. Vielleicht fällt es Ihnen leichter, es am Beispiel Ihrer Familie zu erklären. Wie erziehen Sie Ihre Kinder, was bringen Sie Ihnen bei, ohne auf Kita und Schule zu warten?
Meine Kinder sind beide in einer weiterführenden Schule, Gesamt-Ganztagsschule (bei uns in der Nähe gibt es nichts anderes, ausser Gymnasium und in NRW wird der Ganztag ganz massiv forciert). Wir haben mit massivem Unterrichtsausfall zu kämpfen, die Schule ist vollkommen überfordert, die Kinder beide immer zwischen 6:30 Uhr und 16-17:30 Uhr aus dem Haus, wegen extrem schlechter Busanbindung.
Sprich – wir sehen unsere Kinder fast garnicht mehr und die Unterrichts- und auch Erziehungsqualität in der Schule ist – sehr positiv formuliert – ausbaufähig.
Keine bis maximal wenig “Bildung”, “Erziehung” in der Schule faktisch nicht (LuL halten den Laden gerade noch so am laufen) und als Eltern nur noch sehr wenig Zeit mit den Kindern, um diese zu soliden und gesellschaftsfähigen Menschen zu Erziehen und zumindest einen Teil der nicht vorhandenen Bildung auszugleichen.
Und genau wie uns geht es gerade unheimlich vielen Eltern. Und wir sind noch nicht mal am schlimmsten betroffen, da wir noch “relativ” dörflich wohnen. Was meinen Sie wie es Eltern geht, die in einem entsprechenden Sozialen Umfeld leben, und genauso oder noch weniger von ihren Kindern sehen.
Und das Familienleben auf das Wochenende und die Ferien (an dem dann selbstverständlich weiter die in der Schule nicht vermittelte Bildung nachgearbeitet werden soll durch uns als Eltern) zu beschränken, kann nicht wirklich ernst von Ihnen gemeint sein, ich denke, das habe ich falsch verstanden.
“Sie haben in mir also einen Elternteil, genau wie übrigens meine Frau, das sehr gerne wieder seine Kinder zurück hätte vom Schulsystem und diese in diesem nur einen „gesunden“ Anteil ihrer Lebenszeit verbringen sollten.”
Was ist denn Ihrer Meinung nach ein “gesunder Anteil”? Ich finde Unterricht von 8 bis 13 an fünf Tagen die Woche ist ziemlich gesund. In der Regel gibt es in der Mittelstufe einmal die Woche nachmittags Unterricht, wenn überhaupt (Ich kann jetzt nur für SekI sprechen). Wahlfächer und AGs fallen dabei unter Privatvergnügen – sie sind ja nicht verpflichtend. Da bleibt genug Zeit für Freunde, Hobbys und Familie. Ich fand das als Schüler jedenfalls immer völlig in Ordnung.
Und auch zur Ganztagsschule zwingt einen doch niemand.
“zur Ganztagsschule zwingt einen doch niemand”
NOCH NICHT, aber besonders progressive Leute baggern für eine verpflichtende gebundene Ganztagsschule. Angeblich können wir nur mit dieser unsere hochgesteckten Bildungsziele (z.B. Chancengleichheit) erreichen.
Doch, selbstverständlich werden sie in die Ganztagsschule gezwungen, zumindest in NRW. Wir wohnen in einer ländlichen Region, hier gibt es, außer dem Gymnasium, nur Ganztag im Umkreis von 30km, Gesamtschule und Ganztag, sonst nichts. Ganztag geht I.d.R. bis 15/16 Uhr und dann mit den Öffis nach Hause. Standardfahrplan, Schülerspezialverkehr ist zu teuer, 10km und noch Mal 1 Stunde oben drauf. Unsere Kinder müssen um 6:30 das Haus verlassen und sind zwischen 16:00 und 17:30 Uhr daheim.
Das ist Zwang für die weit überwiegende Anzahl von Familien in NRW. Und es gibt nicht wenige, die trifft es noch schlimmer, wenn die Schule noch schlechter angebunden ist.
Wenn man Glück hat gibt es irgendwo noch eine Realschule ohne Ganztag, aber da einen Platz zu kriegen grenzt an ein Wunder, da diese total überlaufen sind. Da müssen sie schon den Direktor oder die Direktorin persönlich kennen oder direkt nebenan wohnen um auch nur in Betracht für diese zu kommen.
So sieht die Realität aus für ganz viele Familien.
Ach je…
….und Sie Wirtschaftskracher, welchen ***Anreiz*** würde man mit so einem System setzen?
Ich gebe Ihnen Mal ein Rätsel als Tipp mit:
Angenommen wir führen ihr System ein…wieso wird 447 dann richtig tolle Bewertungen haben, obwohl die SuS noch viel weniger lernen als zuvor?
Es gibt folgende Ratehilfen:
1. Ich kann tatsächlich sehr lustig sein, wenn ich will.
2. Durch langes Training kann ich Menschen (besonders naiven oder emotionalen Menschen) trotz rein passiver Haltung das Gefühl vermitteln, wir hätten ein richtig tolles Gespräch gehabt.
3. Ich kann (Recht virtuos sogar) lustige Bilder, memes und Videoclips machen.
4. Ich besitze große ,streamingfähige Film- und Twitch-Sammlungen zu vielen lustigen Dingen und games
5. Ich bin anpassungsfähig und tue, was getan werden muss.
6. Ich habe “Always Look Out for number one” verinnerlicht.
Und das ist Ihr Denkfehler. Sie trauen weder Eltern noch SuS zu, dass sie konstruktives und ehrliches Feedback geben um die Situation für alle Beteiligten permanent zu verbessern.
Damit schätzen Sie SuS und Eltern gering, bzw. halten Die für unehrlich und unqualifiziert, Ihnen Feedback zu geben in einem strukturierten Ansatz. Und interessanterweise belegen Studien genau das Gegenteil (Bayern praktiziert das beim Referendariat mit großem Erfolg für alle Beteiligten seit Jahren, hört dann aber leider auf). Es führt auf beiden Seiten zu Verbesserungen und zu einem viel besseren Miteinander.
Die Denke, dass Sie Ihre Äffchen mit Nüsschen füttern müssen für ein gutes Feedback ist sowas von alt und überholt. Eigentlich sollten wir das seit 20 Jahren hinter uns gelassen haben.
Interessant, dass sie 100 Jahre zurück müssen, um ihr Argument zu untermauern…
Na, dann hat wohl jemand die Normalverteilung und das Gesetz der großen Zahl widerlegt… Sorry, das ist leider eine Wissenslücke bei mir.
Ihre Phantasien die Schule betreffend sind vorsichtig gesagt befremdlich, nüchtern betrachtet könnte man eine gewisse Wahnhaftigkeit vermuten.
Sorry, aber Ihre Selbstdarstellung ist bodenlos.
Oh mein Gott, wie kommt ein normaler Bürger nur dazu, Leistungen von Staatsdienern bewerten zu wollen oder eine eigene Meinung zu haben. Wie kann dieser Mensch nur so anmaßend sein. Staatsdiener sind doch Götter. Und wenn überhaupt jemand ein Recht hat eine Leistung zu bewerten, dann nur die Hierarchie.
Merken Sie was?
a) Dienstvorgesetzte – nicht (!) die Eltern – bewerten die Leistungen der LuL. Insbesondere haben Eltern nicht das Recht, die zu erbringende Soll-Leistung der LuL eigenständig festzulegen.
Eltern haben jedoch selbstverständlich das Recht, sich bei dem/der Dienstvorgesetzten über die Lehrkraft zu beschweren, und können selbstverständlich auch ein “Sitzenbleiben” vorschlagen.
Das gehört allerdings zumindest in meinem Bundesland nicht zu den dienstrechtlich vorgesehenen Sanktionsmöglichkeiten für Beamte/Lehrkräfte (wenn Sie damit meinen: “noch mal zurück ins Studium/Referendariat” – in der freien Wirtschaft erkennt Ihnen ja auch nicht Ihr Chef nach Gutdünken Ihren Berufsabschluss wieder ab, geschweige denn Ihre Kunden…).
Sie mögen diesen letzten Teil meiner Darlegungen als absurd empfinden – ich übrigens auch, und er steht hier nur, um Ihnen zu verdeutlichen, was Sie sich eigentlich anzumaßen versuchen.
Aha, nie in der Wirtschaft gewesen. In dieser werden MA regelmäßig entlassen bei unzureichender Leistung. Und selbstverständlich wird diese Leistung auch von den Kunden bewertet. Aber das ist der große Unterschied zwischen Wirtschaft, die auf gute Leistung und deren Bewertung angewiesen ist und Leistung im Auftrag des Staates, der keinerlei Bewertung in Bezug auf Qualität existiert und keinerlei Konsequenzen zu befürchten sind, wenn diese mangelhaft ist.
Aber wo kämen wir denn dahin, wenn es eine Bewertung der Qualität von staatlichen Leistungen gäbe – mein Gott, es könnte sich ja etwas verbessern und es könnte sich etwas verändern. Und Rechte haben Bürger und Bürgerinnen schon mal überhaupt keine, als Diener des Staates.
Das klappt ja so gut in der Realität und die Leistungen des Staates und Schulsystems sind ja so hervorragend, wir übertrumpfen alle weltweit.
@Jürgen: “Aber das ist der große Unterschied zwischen Wirtschaft … und Leistung im Auftrag des Staates, der keinerlei Bewertung in Bezug auf Qualität existiert und keinerlei Konsequenzen zu befürchten sind…”
In Ordnung, wenn das also so läuft wie von Ihnen oben beschrieben:
Darf ich mich als “Kunde” bzw. Adressat Ihres Feedbacks ganz offiziell über Ihren Satzbau beschweren – diese etwas ärgerliche “Leistung” sollte dann ja Grund genug sein für Ihre Entlassung, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Nun, an wen darf ich mich wenden?
@Ich_bin_neu_hier: a) wir haben keinerlei Abhängigkeitsbeziehung. Das “Konsumieren” meiner “Leistung” Ihrerseits basiert also auf Freiwilligkeit Ihrerseits. Selbstverständlich dürfen Sie sich über meinen Satzbau beschweren, das steht Ihnen natürlich frei, jedoch befinde ich mich in keinerlei Abhängigkeitsverhältnis zu Ihnen noch zu einem AG im konkreten Kontext bzw. Sie zu mir, und somit gibt es keine sinnvolle Folgekonsequenz. Generell hätte ich mir an dieser Stelle ein etwas differenzierteres Feedback gewünscht damit ich weiß, auf was Sie sich konkret beziehen. Nichts desto trotz nehme ich mich Ihrem Feedback wertschätzend an und werde versuchen meinen Satzbau in Zukunft zu verbessern, solange es meine zeitlichen und intellektuellen Ressourcen ermöglichen 😉
b) dieses “Freiwilligenverhältnis” macht u.A. auch schon den großen Unterschied aus. Im System Schule gibt es dieses nicht, es gibt ein erzwungenes Anhängigkeitsverhältnis. Es steht weder uns als Eltern noch unseren Kindern frei (wir sind faktisch unserer Entscheidungsfreiheit beraubt), ob unsere Kinder auf eine bzw. die Schule gehen (oder in welchem zeitlichen Umfang). Wir haben weder eine Wahlfreiheit in Bezug auf die konkrete Schule, noch eine in Bezug auf das OB oder den Umfang, wie erwähnt. Somit sind wir in einem erzwungenen Abhängikeitsverhältnis.
c) Und ja, in der feien Wirtschaft erwachsen selbstverständlich und regelmäßig massregelnde oder arbeitsrechliche Konsequenzen aus Minderleistung eines Arbeitnehmers. Alles andere wäre auch sehr schnell mit negativen Konsequenzen für das gesamte Unternehmen verbunden, da dieses, zumindest mittelfristig, die Kundschaft verlieren würde. Hier gibt es selbstverständlich Bagatellgrenzen was die Leistung des AN betrifft, aber selbst wenn sich diese Minderleistung im Bagatellbereich verstetigen sollte, erfolgen typischerweise korrigierende Eingriffe bis zur Entlassung. Das macht auch Sinn, da sich Unternehmen um im Wettbewerb bestehen zu können permanent weiterentwickeln, verbessern und Innovationen hervorbringen müssen. Und insbesondere die Freiwilligkeit der Beziehung Leistungsabnehmer-Unternehmen macht es notwendig, genau so zu verfahren. Denn kein Leistungsabnehmer ist gezwungen, bei einem bestimmten Unternehmen eine Leistung abzunehmen.
Im Bereich des öffentlichen Dienstes ist das komplett anders. Bürger und Bürgerinnen, Eltern und SuS haben keine Wahlmöglichkeit. Sie sind von Rechtswegen gezwungen jedwede Leistung des Staates in jedweder “Qualität” abzunehmen und haben keinerlei Einfluss darauf, in welcher diese erbracht wird, noch gibt es irgendwelche Feedbackkanäle in behördlichen Strukturen (wozu auch Schule zählt) zur systematischen Qualitätserfassung aus Leistungsabnehmersicht mit dem Ziel, die Qualität der erbrachten Leistung kontinuierlich zu verbessern und an neue Anforderungen bzw. Herausforderungen anzupassen.
Sowas kann sich KEIN Unternehmen, selbst Monopolisten nicht, erlauben. Und wenn es das tut, werden dem Unternehmen sehr schnell die Abnehmer weglaufen – vollkommen zu Recht.
Die bei weitem meisten Unternehmen haben schon sehr lange verstanden, dass das proaktive Einholen von Feedback bei Abnehmern hervorragend geeignet ist, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren, zu wachsen und Abnehmer auf freiwilliger Basis an sich zu binden. Weiterhin können “Kunden” super dabei helfen, Probleme zu identifizieren, Effizienz und Effektivität zu steigern und so zusätzlich dazu beitragen, dass auch andere Kunden von ihrer Kreativität um den Verbesserungsvorschlägen profitieren. Unternehmen die Ihren Kunden mit Wertschätzung und Respekt begegnen und systematisch offen sind für ihre Vorschläge, das Feedback und die Ideen, sind erfolgreich.
Der öffentliche Dienst ist, offensichtlich, in weiten Teilen genau das Gegenteil. Es gibt auch Ausnahmen, aber die bestätigen – leider – die Regel. Und wenn ich diese Aussagen hier lese, dann bestätigt mich das nur in meiner Annahme, dass Partizipation und Feedback überhaupt nicht gewünscht sind, im System Schule: „Es mangelt teilweise an Kooperation“: Kretschmann gegen mehr Mitbestimmung der Eltern | News4teachers
Damit ist letztendlich klar – es wird sich nix tun und es wird weiter den Bach runter gehen, so wie die letzten 2 Dekaden…
@Jürgen
“Die bei weitem meisten Unternehmen haben schon sehr lange verstanden, dass das proaktive Einholen von Feedback bei Abnehmern hervorragend geeignet ist, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren, zu wachsen und Abnehmer auf freiwilliger Basis an sich zu binden. Weiterhin können „Kunden“ super dabei helfen, Probleme zu identifizieren, Effizienz und Effektivität zu steigern und so zusätzlich dazu beitragen, dass auch andere Kunden von ihrer Kreativität um den Verbesserungsvorschlägen profitieren. Unternehmen die Ihren Kunden mit Wertschätzung und Respekt begegnen und systematisch offen sind für ihre Vorschläge, das Feedback und die Ideen, sind erfolgreich.”
Ach, also darum gilt für so unglaublich viele Unternehmen:
(Vorsicht, stellenweise findet sich Ironie.)
Falls jemand sich fragt, welche Unternehmen gemeint sein könnten: Der Niedriglohnsektor kann es nicht sein, denn in diesem “Phantasien, Modell J.” gibt es ja gar keinen Niedriglohn, sonst könnte es nicht funktionieren.
Es gibt natürlich auch keine Fastfood-Ketten, keine Lieferdienste (Natürlich! Weil es ja auch keine Fast-Fashion oder Fast-Furniture gibt!), so etwas würden die Kunden (vgl. oben) nicht unterstützen!
Was für ein Feedback wäre das denn und was sollten die Kinder dann daraus lernen?!
Chhhhhhhhhrrrrrrrr … chhhrrrrr …
Oh.
Schade.
Aufgewacht …
War aber richtig schön, dieser Traum.
Hm, was soll ich sagen? Textverständnis annähernd 0.
Wann habe ich darüber gesprochen, dass alles super ist im Unternehmensumfeld? Da sind Sie aber sehr kreativ in der Interpretation geworden.
Auch hier gibt es sehr viel zu verbessern, keine Frage und habe ich nie in Frage gestellt. Aber was die Feedback- und Verbesserungs- und Lernkultur betrifft, ist der Großteil der Unternehmen dem öffentlichen Dienst, und auch dem Schulsystem, 10-15 Jahre voraus.
Ihrer Argumentatiosnführung kann ich dann wohl entnehmen, dass die Arbeitskultur im öffentlichen Dienst viel besser ist?
Meine persönliche Erfahrung ist hier leider eine komplett andere. Denn in meinen 3 Jahren “Ausflug” in den öffentlichen Dienst (nach 29 Jahren Wirtschaft, in der ich jetzt wieder bin) habe ich noch nie eine so durch Hierarchie- und Machtstrukturen geprägte Kultur erlebt, wie im öffentlichen Dienst. Und mit dem “Dienst im Sinne der Öffentlichkeit”, wie eigentlich der Name suggeriert, hatte das schon Mal garnichts zu tun. Ein wirkliches Interesse etwas im Dienste der Öffentlichkeit gut zu machen, war nirgendwo zu entdecken, selbst nicht im hinterletzten Winkel…
@Jürgen
“Hm, was soll ich sagen? Textverständnis annähernd 0.”
Lol – jetzt weiß ich endlich was mit mir nicht stimmt!
Scheinbar haben aber andere Foristen ein ähnliches Problem? Zumindest erwecken Antworten auf Ihre Posts diesen Eindruck. 😉
“Denn in meinen 3 Jahren „Ausflug“ in den öffentlichen Dienst (nach 29 Jahren Wirtschaft, in der ich jetzt wieder bin) habe ich noch nie eine so durch Hierarchie- und Machtstrukturen geprägte Kultur erlebt, wie im öffentlichen Dienst.”
Hui, 3 Jahre! – Da sind Sie aber ein(?) oder kein(?) “tough cookie”, hhhhmmmm? 🙂
Danach sind Sie – so wie Sie hier auftreten – hoch erhobenen Hauptes geläutert und unter Beifall (beim Abgang oder beim Auftritt als Wiedergänger in die Wirtschaft?) zurück in Ihre Wohlfühl-Oase um Gutes zu tun und täglich besser zu werden?
https://www.youtube.com/watch?v=0KEgHhEQK54
Ich habe auch einige Jahre in “der Wirtschaft” gearbeitet, inkl. Ausbildung. Dann bin ich Cleverle den “leichten” 😉 Weg gegangen und arbeite seitdem nur noch halbe Tage, werde mich aber zukünftig voll reinknien, um sämtliche Klischees zu erfüllen. 😉
Nein, lieber @Jürgen, jetzt ist es Zeit zum Innehalten und zur Selbstreflexion:
“Jürgen
1 Tag zuvor
Antwortet PaPo
@PaPo, guter Beitrag! Und ja, Sie liegen vollkommen richtig wenn Sie sagen, dass meine Formulierungen „dermaßen überzogen und ungerechtfertigt“ sind, das stelle ich überhaupt nicht in Abrede, war allerdings eine bewusste Provokation meinerseits, da ich Interesse und Freude an den Reaktionen hatte. Oft bieten Reaktionen auf solche Aussagen die Möglichkeit, „das Innterste nach Außen“ zu kehren, was offensichtlich geklappt hat…”
(6. Januar 2023 09:56)
https://www.news4teachers.de/2023/01/verantwortung-den-eltern-zurueckgeben-muetter-wehren-sich-schule-ignoriert-den-gesellschaftlichen-wandel/
Und wieder nicht berücksichtigt – der Kontext. Ich geb es auf…
Ich teile Ihre Einstellung und Einschätzung.
In mehreren Anläufen und in verschiedenen Themengebieten habe ich ebenfalls schon einen Vergleich zur “Wirtschaft” gezogen.
Mittlerweile habe ich verstanden, dass es kein ernsthaftes Interesse an den Arbeitsbedingungen und an den verschiedenen Anreizsystemen im Wettbewerb gibt.
Gerne unterstellt man weiterhin das Narrativ vom “faulen Lehrer” in der Bevölkerung und merkt kaum, dass man mit eigenen Narrativen arbeitet. Diese finden auch im Innenverhältnis zwischen den verschiedenen Schulformen Anwendung.
Als “Betroffenener” im Abhängigkeitsverhältnis kann man nur resignieren. Die politischen Umstände und die chronische Unterfinanzierung kann man den Artikeln und Kommentaren ja gut entnehmen.
Leider kann man sich auf eine nicht absehbare Zeit dahinter verstecken und erforderliche Diskussionen zur leistungsorientierten Bezahlung, “Kundenorientierung”, Feedbackkultur und persönlicher Weiterentwicklung abbügeln.
Ich bin davon überzeugt, dass auch diese erforderlichen Veränderungen im Binnensystem Einzug halten und zu einer kulturellen Veränderung führen werden.
Vielleicht kann man sich noch 10 Jahre davor retten…irgendwann wird man aber Evaluationsbögen zur Qualität der Lehre in Schulen sehen, wie es an den Universitäten schon seit 20 Jahren üblich ist.
Sie sehen nur, was sie sehen wollen.
“Kundenfeedback”?
Modebegriffe für die Mülltonne, BASELINE zählt.
Wenn hundert Kevin-Kunden mit Mikroumsätzen und Einbindung null Komma null ganz bitterböse Rüüüücccckkkmäääldungen!!!!!!1 geben, aber Wolfsburg und München ein fettes Double-Love-Like senden….dann schwallert da wer was von “Die Kundäähhhn” und alle grinsen sich (hintenrum) an, wenn die zwei Stimmen aus W. und M. ihre Zufriedenheit kundtun.
Denn die Baseline zählt, nicht was kleine Krümel meinen.
Aha, da spricht ein Experte oder eine Expertin im Bereich “erfolgreich sein” und “kontinuierlicher Verbesserung”.
Sie sollten ein Buch schreiben, damit rollen Sie die Wirtschaftswissenschaften von hinten auf und bekommen sicherlich den Nobelpreis für Ökonomie.
Schicken Sie mir gerne den Titel, ich bin Erstbesteller bei Amazon.
Es geht doch eigentlich um die schlechten Ergebnisse der Schülys.
Daran kann man keine Lehrerleistung messen.
Ich hatte auch schon – wie weiter obeb bereits geschrieben – zwei Klassen parallel.
Bei der einen hätte ich bestimmt das doppelte Gehalt bekommen, zehn Wochen Sonderurlaub oder zumindest “Mitarbeitery” des Jahres.
Bei der anderen Klasse – Gehaltsverlust, ich hätte draufzahlen müssen, Überstunden bis zum nächsten Schuljahr und “Lusche” der Dekade.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich in der ersten Gruppe ausreichend Zeit für drei weitere Themengebiete hatte und bei Gruppe zwei den Inhalt kaum schaffte und derbe Abstriche machen musste.
Kann ich absolut verstehen diese Situationen.
Ich bin kein Freund von leistungsbezogener Bezahlung, da die Erfahrungen der letzten 20 Jahre in der Wirtschaft zeigen, dass dieses meistens nicht zielführend ist, sogar oft kontraproduktiv. Daher sind viele Unternehmen davon auch wieder weg, bzw. haben es sehr stark auf bestimmte Rollen eingegrenzt und reduziert.
Auch ist Geld ein extrem flüchtiger Motivationsfaktor, zumal rein extrinsisch.
Daher sollte ein solches Evaluationssystem die Verbesserung in den Fokus stellen und immer kontext- und situationsbezogen sein.
Solche Systeme gibt es nicht wenige, natürlich nicht perfekt, aber auch hier wird immer wieder verbessert. Das sehr gute an diesen Systemen ist, dass die sich zu erarbeiteten und von allen Seitenwahrnehmbaren kontinuierlichen Verbesserungen in der Realität ein viel besserer Motivationsfaktor sind, als Geld.
Zumindest ich kenne es so aus meinem Arbeitsumfeld und meinen fast 30 Jahren Berufserfahrung – nichts motiviert mich stärker als ein ehrliches und gutes Kundenfeedback, das den Kunden, meinen Chef, und mich glücklich macht und das mir und meinem Unternehmen gleichzeitig hilft, besser zu werden. Selbstverständlich klappt das nicht immer und es gibt auch Mal Feedback für die Tonne (aber zumindest fühlt sich der Kunde danach besser, weil er seien Frust ablassen könnte), aber der weit überwiegende Anteil ist sehr hilfreich und motivierend.
Und ganz ehrlich, ich lerne durch meine Kunden durch jedes neue Projekt wahnsinnig viel Neues hinzu, neue Perspektiven, neue Standpunkte, und auch fachlich.
Hier hat sich bei guten Unternehmen sehr viel getan in den letzten Jahren. Und ja, es gibt auch noch viel zu tun, man ist weit weg von Perfekt, aber wenigstens wird es kontinuierlich besser, und das systematisch unter Einbeziehung aller beteiligten Parteien.
Zum Thema Feedback – interessant ist in diesem Zusammenhang immer eines, werden Eltern von Schulkindern gefragt wie zufrieden sie mit den Lehrkräften ihrer Kinder sind, ist das Ergebnis für die Lehrkräfte gar nicht einmal so schlecht. Fragt man die Bevölkerung ganz allgemein wie sie mit den Leistungen der Lehrkräfte zufrieden ist, dann ergibt sich eine verheerende Beurteilung für die Lehrkräfte. Befragt man zum Schulsystem insgesamt, ist die Bewertung stark im negativen Bereich.
Ist wie mit dem Gesundheitssystem, die Leistungen der direkt am Patienten arbeitenden Ärzte (m/w/d) und Pflegekekräfte empfinden die Feedbackgeber ganz anders als die globale Situation des Gesundheitswesens.
Als grundlegenden Unterschied zwischen Schule und Anbietern von Dienstleistungen sehe ich auch in Hinblick auf das Feedback darin, dass ich als “Kunde” mir im Dienstleistungsbereich einen mir genehmen Anbieter aussuchen kann. Das ist bei öffentlichen Institutionen aber eben nicht der Fall, ich muss das Angebot annehmen, dass mir ddie zuständige Verwaltungseinheit macht
Also selbst wenn von 100 Lehrkräften einer Schule 60 bis 70% ein positives Feedback erhalten, kann das Stimmungsbild für die Schule, an der diese Lehrkräfte eingesetzt sind, gänzlich anders aussehen. So nach dem Tenor: “Ja, die einzelnen Lehrkräfte strengen sich an und man kann mit denen auch gut klar kommen, aber …”
Unter Aber summieren sich dann Unzufriedenheiten mit dem frühen Schulbeginn, dem Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines Ganztagsangebotes, das bestehende bzw. fehlende Mensaangebot, die Ausstattung der Schule, der Gebäudezustand, das Fächerangebot usw. usf.
Und hier auch bei Ihnen, wie bei vielen anderen LuL hier der Denkfehler, dass es beim Feedback darum geht, irgend etwas negatives herauszuarbeiten. Ein gutes Feedback und Beurteilungssystem hat nur einen Zweck, nämlich etwas zu verbessern.
Ja, wenn ich 20 Jahre in die Unternehmenswelt zurückschaue, dann war das anders. Mechanismen wurden genutzt um MA wirklich “zu bewerten” und die unteren 5-20% jedes Jahr auszusortieren. Oder es gab einen großen Anteil am Gehalt der “Leistungsorientiert” war. Das hat alles absurde Stilblüten gertieben und letztendlich als kontraproduktiv herausgestellt. Die allermeisten Systeme haben sich grundlegend geändert, nicht bei allen Unternehmen, aber bei sehr vielen, wahrscheinlich sogar bei den überwiegenden. Das ging auch garnicht mehr anders, weil die alten Systema oft a) nach hinten losgegangen sind und b) sie heute damit keine Fachkräfte mehr bekommen.
Und bei der heutigen Anpassungsgeschwindigkeit die notwendig ist im Unternehmensbereich, weil sich die Welt einfach “schneller dreht” als vor 50 Jahren, sind sie absolut auf die Zusammenarbeit mit ihren Kunden angewiesen, und auch auf deren Kompetenz und ihre Erfahrungen, welche ihnen dabei helfen, im Mitbewerb bestehen zu können, durch sich permanent verbessernde Produkte oder Leistungen.
Ganz davon abgesehen empfinde ich persönlich es als eine klasse Angelegenheit gespiegelt zu bekommen wie meine Leistung aufgenommen wird und ob sie meinen Kunden wirklich hilft, selbst wieder etwas zu verbessern. Und dabei lerne ich jede Menge von meinen Kunden.
Und annähernd 100% meiner Kollegen und Kolleginnen empfinden dieses auch als sehr positiv. Mittlerweile trennen sich die meisten Unternehmen ehr von denen, die sich nicht verbessern wollen, anstatt von denen die “Minderleistung” erbringen, temporär. Denn jede Veränderung hat immer zur Folge, dass erstmal ein kleiner Ditsch entsteht, bevor man dann umso bessere Qualität liefert, das ist allgemein aktzeptiert, zumindest in den meisten Unternehmen die ich kenne.
Bei uns heist es – Du kannst jeden Fehler machen den es gibt auf der Welt – aber bitte nur einmal.
Durch Fehler lernt der Mensch, nicht durch “richtig machen”. Wichtig zum lernen ist allerdings, dass man diesen erkennt (oder reflektiert bekommt z.B. durch kontinuierliches Feedback – hier schließt sich der Kreis) und dann versucht es besser zu machen. Die meisten Fehler merkt man selbst garnicht, die erfährt man nur durch externes zurückspiegeln. Insbesondere Fehler die mit einem zeitlichen Verzug auftreten sind aus der Eigenperspektive fast nicht erkennbar, sondern nur mit externer Hilfe.
Von daher – Denkfehler! – Feedback/Evaluation/… sind wunderbare Mechanismen um für alle Seiten Verbesserungen zu erreichen. Und je systematischer das angegangen wird (Qualität der Fragen zum Feedback sind extrem wichtig für die Qualität des Feedbacks) desto höher die Qualität des Feedback und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es beim nächsten mal besser wird.
Und ja, Eltern und SuS können super wertvolles Feedback geben, haben eine Menge Lebenserfahrung – und Sie würden sich wundern, was für tolle Menschen mit was für tollen Fähigkeiten unter den SuS und Eltern sind, von denen es eine Menge zu lernen gibt – ein Leben lang.
Schon mal irgendwo nach Feedback gefragt worden in einem Aussenverhältnis und dieses gegeben?
Wenn ja – wie konnten Sie nur so anmaßend sein, dieses gegeben zu haben.
Verwechseln Sie Schule mit einer Agentur?
Ihr Funktionsmodell des Staates entspringt mir etwas zu sehr aus dem Handbuch für höheres Management.
Na, der Staat ist mit seinem Modell ja sehr erfolgreich, wie man an den ganzen Riesenbaustellen in unserem Land sieht. Kaputtes Bildungssystems, kaputtes Gesundheitssystem, kaputtes Rentensystem, kaputtes Pflegesystem, kaputte Infrastruktur an allen Ecken, kaputter öffentlicher Nahverkehr, nicht vorhandene Digitalisierung in allen Ebenen,… scheint ja sehr erfolgsversprechend zu sein, sich als Staat in nichts reinreden zu lassen und alles besser zu wissen und zu können.
Komisch, dass Staaten die viel offener sind ihren Bürgern und Bürgerinnen gegenüber und diese viel stärker in die Entscheidungsfindung mit einbinden, erfolgreicher sind insb. auf gesellschaftlicher Ebene.
Und nein, mit Management hat das garnichts zu tun, das hat etwas mit Lernen zu tun.
Wie will ich lernen und mich verbessern wenn ich überhaupt keine Ahnung habe ob das was ich tue die gewünschten Ergebnisse erzielt? Wie will ich lernen und mich verbessern, wenn ich nicht die Perspektive, das Wissen und Erfahrung der “Betroffenen” kenne?
Ihrem Denkansatz liegt zugrunde, dass Sie alles wissen und können und Sie von SuS und Eltern nichts lernen können.
Weil dieses Denken, gerade im öffentlichen Dienst, leider sehr weit verbreitet ist, wird auch nix besser.
Besonders krass finde ich immer wieder, dass diese Denkweise so weit verbreitet im System Schule ist, wo es dich eigentlich im Lernen gehen sollte.
Aber so scheint das in DE wohl zu sein.
Wo versagt der Staat? Aus meiner Sicht da, wo er sich zurück gezogen hat und seiner Pflicht zur Daseinsvorsorge nicht mehr nachkommt.
Die größten Probleme haben wir bei PPP wie dem BER. Post, Bahn, Autobahn-GmbH, Straßen NRW, BLB in NRW, die diversen Eigengesellschaften der Bundeswehr etc. – sprich überall da, wo staatliche Aufgaben versucht werden mit Mitteln der “Wirtschaft” zu managen, geht es schief.
BER – Steuerung durch die Politik, ausgeführt durch Wirtschaft.
Autobahn-GmbH, Straßen NRW,… alles Gesellschaftlichen öffentlichen Rechts oder in 100% in Bundes- oder Landesbesitz, gesteurt und kontrolliert zu 100% durch den Staat.
Bundeswehr, auch deren Eigengesellschaften, alles zu 100% in Staatsbesitz und gesteuert zu 100% durch Politik und Verwaltung. Alle von Ihnen genannten Beispiele sind zu 100% in öffentlicher Hand, hier hat niemand aus der Privatwortschaft seine Finger drin.
Wo hat der Staat etwas gegen die Wand gefahren?
BildungssystemGesundheitssystemBundeswehrRentensystemDigitalisierungInfrastruktur (Brücken, Straßen, Innenstädte,…)öffentlicher Nahverkehr… die Liste könnte lange fortgesetzt werden.Bitte Augen aufmachen und hinschauen. Nichts von den Problemen mitbekommen die wir im Land haben, weil der Staat seine Aufgaben in mangelhafter Qualität ausführt? Schon mal in die Krankenhäuser, die Kinderkliniken, die Pflegeheime, die Bundeswehr, die Schulen geschaut?
Schulen: 45Mrd.€ Sanierungsstau – und das ist nur der Sanierungsstau bei Infrastruktur und Ausstattung, dann wären sie erst mal wieder auf einem einigermassen akzeptablen Grundniveau. Dann sprechen wir noch garnicht über “gut”, oder “fortschrittlich”. Wer aus der Wirtschaft bitteschön verantwortet davon auch nur einen €, von diesem Desaster?
Bundeswehr: 100Mrd.€, die reichen nicht mal um wenigstens wieder die Basis komplett herzustellen wie man jetzt festgestellt hat. Wer aus der Wirtschaft bitteschön verantwortet davon auch nur einen €, von diesem Desaster?
Gesundheitssystem:… bevor wir das wieder aufgeholt haben was der Staat die letzten 20 Jahre heruntergewirtschaftet hat ist Deutschland 1Bio.€ ärmer. Die Kosten hätten halbiert werden können, wenn man es kontinuierlich in Ordnung und immer wieder reformiert und den veränderten Rahmenbedingungen angepasst hätte.
Wenn so ein Unternehmen wirtschaften würde, dann müsste dieses nach solchen 20 Jahren Insolvenz anmelden, und zwar jedes Unternehmen, weil es nämlich keinerlei Kapital mehr hätte. Ihrer Theorie nach dürften wir also kein Unternehmen in Deutschland haben, welches älter als 20 Jahre ist, bzw. sogar noch jünger, weil der Staat es ja sogar besser kann.
Bitte Augen auf für die Wirklichkeit in diesem Land, was Politik und Verwaltung in den letzten 20 Jahren geschrottet haben, und gerade noch weiter schrotten, durch den totalen Unwillen, sich zu verändern und den sich verändernden Umständen endlich mal anzupassen und endlich besser zu werden.
Okay, der Staat mit seinen Gremien versagt bei der Aufsicht über die Eigengesellschaften. Das operative Geschäft wird aber von Managern geführt, die aus der freien Wirtschaft kommen, häufig sind sie in Unternehmensberatungen groß geworden, haben ein paar Jahre in der Wirtschaft gearbeitet und sind dann infolge der verflechtungen zwischen Unternehmensberatungen und Politik in einem staatlichen Unternehmen gelandet – z.B. von Heidelberger zur Bahn, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen.
Das heutige Desaster der BW gegann unter vdL und ihrer damaligen Staatssekretärin, ebenfalls ein Produkt einer Unternehmensberatung.
Wenn ich mir die deutsche Bank, Wirecard, Falk, Gerresheimer und eine Vielzahl von anderen Unternehmen, die noch am Markt bestehen oder bereits untergegangen sind, ansehe, dann sehe ich da auch nicht nur Leuchttürme.
Der einzige Unterschied ist, dass Unternehmen im Gegensatz zu Staaten mit Ausnahme der DDR auch bei schlechtem Management nicht untergehen. Hinzukommt dass bei Pannen Unternehmen ein großes Interesse haben, dass diese nicht an die Öffentlichkeit geraten. Selbst wenn in den Gesellschaftergremien erbitterte Grabenkämpfe toben, dringt nur in ganz seltenen Fällen etwas an die Öffentlichkeit durch. Das sieht bei staatlichen Gesellschaften ganz anders aus, da die parteipolitisch besetzten Kontrollgremien anders reagieren. Die Pannen werden ausgeschlachtet und mit Hilfe der vierten Gewalt vor den Augen der Öffentlichkeit seziert. Es geht anders als in der Wirtschaft nämlich nicht um die gemeinsamen ökonomischen Intressen der gesellschafter sondern um parteipolitische Ranküne und Profilierung. Dabei wird das vollkommene Scheitern der Unternehmung in Kauf genommen, da der eigentümer des Staatsbetriebes ja nicht pleite gehen kann.
Ebenso hat die Einflussnahme der B-Stiftung und der Unternehmensberatung R.B. zu Zeiten des RüttgersClub mit seiner Schulministerin B.S., die den Spruch “no child left behind” kreierte, nicht gut getan. Die Maxime “Privat vor Staat” hat die Erosion des Staates, der nach dem Prinzip der Daseinsvorsorge konzipiert war, erst dazu gebracht, dass er jetzt schwindsüchtig zusammenkrachen könnte, wenn nicht mit Milliarden Summen derzeit versucht würde, sich dagegen zu stemmen. Der Versuch die Volkswirtschaft mit betriebswirtschaftlichen Mittel zu steuern, ist an Hybris nicht zu überbieten.
Viel Spaß im zukünftigen Sozialismus oder Kommunismus mit einem noch mächtigeren Staat an allen Ecken.
Sind ja alles total erfolgreiche Länder mit diesen Systemen. Man kann es sich auch Schönträumen.
Die uns selbst auferlegte Verantwortung für unsere Kinder, kann und darf uns ein Lehrer nicht abnehmen müssen. Bin ü 70 und verfolge die Entwicklung mit sorge.
@redaktion
Hier bei n4t werden immer wieder Wünsche/Forderungen von Eltern an Lehrer/Erzieher und umgekehrt geäußert. Für mich wäre es mal interessant zu wissen, welchen Teil der Erziehung die Eltern konkret selbst übernehmen wollen und welchen konkreten Teil Kita und Schule übernehmen sollen. Die wenigen Eltern hier im Forum (wenn nicht selbst Lehrer oder Erzieher) bleiben da m. M. n. sehr vage, konkret werden sie meist bei dem, was Schule soll oder nicht soll. Aber wo und wie sehen Eltern ihre eigene Rolle im heutigen Bildungssystem? Gibt es vielleicht als Gegenstück zu n4t ein ähnliches Format für Eltern?
Nein, nicht dass wir wüssten. Wir informieren Eltern aber auch gerne mit. Herzliche Grüße Die Redaktion
Eigentlich schade, aber danke für die Antwort. Vielleicht äußern sich doch noch ein paar Eltern hier bei n4t dazu, was sie als ihre Aufgabe sehen und nicht nur dazu, was alles aus den verschiedensten Gründen nicht geht und der Staat (Kita, Schule) machen soll (und fast nie richtig macht – nach Meinung vieler? Eltern). Das wäre sicher auch für andere Lehrer/Erzieher interessant, die wie ich nicht mehr zur heutigen Elterngeneration gehören. Wir Lehrer/Erzieher sehen eben oft nur die Defizite bei einigen Eltern. Da diese wenigen aber unseren Beruf so sehr erschweren, wäre es schon schön, zu wissen, was wir getrost den meisten Eltern abverlangen können und was vielleicht zu hohe Erwartungen unsererseits sind.
Kann ich Ihnen aus meiner Perspektive sagen:
Die Erziehung übernehme ich. Von Danke- und Bittesagen bis hin zur Pünktlichkeit oder im Bus für ältere Menschen aufstehen usw.
Kann man täglich üben.
Als Lebenseinstellung vermittel ich, dass man nicht bloß quatscht, sondern auch macht. Wir müssten mal oder wir wollten schon immer…gibt es bei uns nicht. Wir haben an und in jeder Lebensphase gleich viel Freude.
Es gibt Momente und Phasen im Alltag, wo man die Pobacken zusammenkneifen muss und Phasen, wo man die Zeit aktiv und intensiv miteinander verbringen kann. Im Moment werden diese Phasen durch den Klausurrythmus geprägt. Bei dem Rhythmus bleibt sehr viel Zeit für ein gemeinsames Miteinander. Insbesondere der Januar gefällt uns gut, wenn LK damit beschäftigt sind, Zeugnisse zu schreiben und Schule zu einem “Ort der Begegnung” ohne Leistungsdruck wird. Wir freuen uns auf die kurzen Zeugnisferien in Niedersachsen und werden diese gewinnbringend nutzen. Im Anschluss konzentrieren wir uns dann wieder auf die zu erbringenden Leistungsnachweise bis Ostern und gehen dann erneut in den Urlaub. Danach kommt ja die schöne Zeit mit Himmelfahrt und Pfingsten…bevor die große Sommerpause ansteht…
Ich schweife ab…
Für sein Handeln ist man alleine verantwortlich. Man kann aus jedem System für sich das Beste herausholen, wenn man zeitlich und örtlich flexibel ist. Haben wir uns erarbeitet und nutzen das jetzt aus.
Wir halten uns an bestehende Regeln, beklagen und beschweren uns nicht. Wir kommen in diesem dysfunktionalen Staat zurecht – einschließlich Schule. Manchmal bekomme ich Angst…wenn ich einen Pass verlängern muss oder ein Auto anmelden will. Im Moment sieht es aber gut aus. Selbst mein aktueller Grundsteuebescheid ist schon da. Da hat es sich doch gelohnt, dass ich mich im Zusammenhang mit meiner PV-Anlage früh mit Elster (kein Vogel) beschäftigt habe.
Von Staat, Politik, Schule und insbesondere von LK erwarte ich nichts.
Schön wäre es, wenn in unserem “Neubaugebiet” nicht ständig Einbrüche passieren würden. Naja…so bin ich smart-Home und kameramäßig auf dem neuesten Stand und hoffe, dass es den Nachbarn ohne elektrische Rollläden und gesteuerte Beleuchtung trifft – wie in den Jahren zuvor. Die Opel vor der Tür zeigen zudem unser