Nach dem IQB-Schock – Schulministerin kündigt an: Grundschullehrkräfte sollen „intensiver begleitet“ werden

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DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Schulministerin Dorothee Feller (CDU) will nach dem IQB-Schock die Rechen- und Lesekompetenzen von Grundschülern verbessern – indem sie unter anderem Grundschullehrkräfte «intensiver begleiten und bei Bedarf auch weiter qualifizieren» lassen will. Damit greift Feller offensichtlich eine Kritik des Philologenverbands auf, der mit Blick auf die Grundschulen gefordert hatte: «Schluss mit erwiesenermaßen unbrauchbaren Methoden!»

«Wichtig ist, dass unsere Konzepte noch mehr in den Schulen ankommen und gelebt werden»: Dorothee Feller (CDU), Schulministerin von Nordrhein-Westfalen. Foto: Bezirksregierung Münster

Mit Blick auf die Ergebnisse der jüngsten IQB-Studie, die Viertklässlern fast bundesweit ein schlechteres Leistungsniveau in den Fächern Deutsch und Mathematik attestiert – Nordrhein-Westfalen gehört zu den Schlusslichtern im Ländervergleich -, erklärt Feller nun im Interview mit der «Rheinischen Post»: «Das treibt mich wirklich sehr um. Zu viele Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen haben große Schwierigkeiten im Fach Mathematik sowie beim Lesen, Schreiben und Zuhören. Den Nachholbedarf tragen sie mit in die weiterführenden Schulen und manche haben vielleicht sogar ihr Leben lang damit zu kämpfen.»

Ihr Ressort erarbeite derzeit ein Konzept, um die Kernkompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik «deutlich und langfristig» zu stärken. «Und ich will, dass wir damit im nächsten halben Jahr noch konkreter als bisher in die Umsetzung gehen.»

Kernpunkte dabei: «Wir stellen alle bisher getroffenen Maßnahmen auf den Prüfstand und denken über viele Dinge nach. Zum Beispiel können dazu intensive gemeinsame Lesezeiten gehören oder auch das regelmäßige Erheben der Lernstände der Schülerinnen und Schüler. Es gibt auch erste Überlegungen für eine Erhebung der Kernkompetenzen noch vor der Einschulung, um von Anfang an gezielte Förderungen zu planen. Wissenschaftler sagen: Unsere Fachoffensiven für die Fächer Deutsch und Mathematik von 2021 sind dafür eine gute Grundlage. Darauf werden wir mit weiteren Maßnahmen aufbauen.»

«Es muss uns gelingen, jetzt ganz konkrete Methoden so an die Schulen zu bringen, dass sie dort auch wirklich umgesetzt werden können»

Auch die Qualifikation von Grundschullehrkräften nimmt Feller in den Blick. «Wichtig ist, dass unsere Konzepte – ergänzt durch Ideen guter Vorbilder, beispielsweise aus Hamburg – noch mehr in den Schulen ankommen und gelebt werden. Ich glaube, dass wir die Lehrkräfte an den Grundschulen dazu auch intensiver begleiten und bei Bedarf auch weiter qualifizieren müssen», erklärt sie.

«Es muss uns gelingen, jetzt ganz konkrete Methoden so an die Schulen zu bringen, dass sie dort auch wirklich umgesetzt werden können. Unsere grundständig ausgebildeten Lehrkräfte bringen dafür auf jeden Fall das nötige Rüstzeug mit. Etwas mehr Unterstützungsbedarf gibt es möglicherweise bei den Seiteneinsteigern, die wir an den Grundschulen einstellen. Die müssen wir seitens des Landes während ihrer Ausbildung länger und intensiver begleiten, vielleicht mit fortlaufender Beratung.»

«Um neue Lehrer auszubilden, brauchen wir die Abiturientinnen und Abiturienten. Und um die werben jetzt viele»

Sind also die Grundschullehrkräfte schuld am Leistungsabsturz der Schülerinnen und Schüler? Mögliche weitere Ursachen für den IQB-Schock – insbesondere die Überlastung der Lehrkräfte durch Inklusion, Integration, die Corona-Krise und Personalmangel – nennt Feller nicht. Über den Lehrkräftemangel spricht sie zwar (darauf angesprochen, dass in Nordrhein-Westfalen 8.000 Lehrkräfte, die meisten davon an Grundschulen, fehlen). Einen Zusammenhang zu den IQB-Ergebnissen zieht sie aber nicht. Nur so viel: «Es wird schon allein deswegen nicht über Nacht möglich sein, ihn (den Lehrermangel, d. Red.) zu beheben, weil wir in allen Bereichen einen Fachkräftemangel haben. Um neue Lehrer auszubilden, brauchen wir die Abiturientinnen und Abiturienten. Und um die werben jetzt viele.»

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz, der Gymnasiallehrkräfte vertritt, hatte nach Veröffentlichung der IQB-Ergebnisse die Bildungspolitiker der Länder aufgefordert, gegen Grundschullehrkräfte vorzugehen (News4teachers berichtete). «Beenden Sie diesen Wahnsinn! Sorgen Sie dafür, dass eine schädliche Didaktik schnellstmöglich revidiert und Kindern das Leid des endgültigen Scheiterns erspart wird», so verlautete er.

Der Verband betonte: «Man kann die derzeit von den Hochschulen propagierte Grundschuldidaktik fast schon als eine Didaktik der Verwahrlosung bezeichnen: Fehler werden nur noch ansatzweise korrigiert und setzen sich daher in den Köpfen der Kinder fest, von der Lehrkraft angeleitete gemeinsame Erarbeitungsphasen geißelt diese Didaktik als lehrerzentriert, und automatisiertes Üben beim Rechnen – davon will man gar nichts mehr wissen. Ein solcher Ansatz führt uns schon seit Jahren an den pädagogischen Abgrund, aber während der Pandemie und der Phasen des Fernunterrichts war dieser Ansatz erst recht zum Scheitern verurteilt.»

Verbände, die Grundschullehrkräfte vertreten – wie der VBE und die GEW – wiesen diese Kritik entschieden zurück und verwiesen auf die zunehmend schlechten Arbeitsbedingungen an Grundschulen. Der Grundschulverband sprach von «billigem Kollegen-Bashing». News4teachers / mit Material der dpa

Schulschwatz – der Bildungstalk: Sind die Grundschulen schuld am Leistungsabsturz? Vom Zerrbild der „Kuschelpädagogik“

 

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Ron
1 Jahr zuvor

«Schluss mit erwiesenermaßen unbrauchbaren Methoden!»

Grundschullehrkräfte «intensiver begleiten und bei Bedarf auch weiter qualifizieren»

Jetzt wissen wir es: Nicht die Politik mit ihren vielen Bildungsexperten und Reformen sind schuld am Schulelend, sondern die Lehrkräfte, die nur 5 Jahre staatliche Ausbildung genossen haben sind schlecht qualifiziert.

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Jeder methodenkreative Lehrer bekommt einen Schulbegleiter. Ein Stuhl mehr passt auch noch in die Klasse.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

In jeder Klasse eine Assistenz für die Lehrkraft?

Das ist doch schon mal ein Anfang, um mehr personelle Ressourcen in die Schulen zu bringen.

Ich stelle auch gerne noch Stühle für andere Professionen auf.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

„Ich stelle auch gerne noch Stühle für andere Professionen auf.“

Vielleicht haben wir ja Geld für einen Schul-Poeten. Der Bundestag sollte ja auch schon mal so einen Büttenredner bekommen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ich nehm dann zwei Zivis, bitte … oh, sind aus? Naja, dann halt zwei von der Bundeswehr.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

nee, die gibt ihre Drillmaster nicht ab.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Hm,

ich auch.

Aber mir gefällt die Begründung nicht – ich bin zu doof, deswegen brauche ich Hilfe und das wird beurteilt von jemandem, der seit Jahren Schulen nur auf Fotos, von außen oder bei YouTube kennt.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Es sind allein 5 Jahre Studium, das Ref kommt noch hinzu.

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Für schlecht ausgebildet halte auch ich die Lehrkräfte trotz langer Ausbildung.
Das liegt aber nicht an den Auszubildenden, sondern an der Ausbildung.
Dass die Voraussetzungen für die Schulpraxis besser werden dadurch, dass man die Grundschullehrer seitens des Staates auch noch in der Schule „intensiver begleitet“ (indoktriniert?), wage ich zu bezweifeln.

Georg
1 Jahr zuvor

Ich wüsste da etwas. Allerdings käme das nicht sonderlich gut an.

Pensionist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Was? Raus damit!

dickebank
1 Jahr zuvor

Warum droht das MSB den Lehrkräften der Primarstufe? „Intensive Begleitung“ klingt nach Maßregelvollzug.

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Bin ganz Ihrer Meinung!

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Vielleicht sind es Schutzkräfte, damit sich die Grundschullehrer:innen neben ihren vielfältigen Aufgaben nicht auch noch der Angriffe von allen Seiten erwehren müssen, da ja täglich mehrfach von unterschiedlichen Personen der Öffentlichkeit die Deprofessionalisierung verkündet wird,

oder aber die Grundschullehrer:innen sollen davor geschützt werden, dass die vielen Besserwissenden sie nicht über den Haufen rennen, während sie in die Schulen stürmen, um endlich selbst ihre kolossalen Kenntnisse in die Tat umsetzen zu können.

So wird man den Lehrkräftemangel sicher bald ausgleichen können!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ich finde es auch unverschämt.

Als wären plötzlich flächendeckend alle GS-Lehrkräfte unfähig geworden!

Man sollte mal gucken, ob die gerade verschmähten Lehrkräfte früher bessere Ergebnisse bei den Schülys erreicht haben.

Lernen ist ein aktiver Vorgang. Immer noch.

Wenn ich mir die konsumorientierten Kiddys so anschaue….. ist da nicht viel mit Aktivität.

Und es ist doch wohl die LernLeistung der Kids, die den Bach runter geht.

Und die Lehrkräfte solle unterstützt werden… Für mich klingt das so, als seien diese Kollegys inzwischen einfach …. zu blöde.

Keiner traut sich,veinen Blick auf die tatsächlichen Ursachen zu werfen… Traurig.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Vielleicht kriegen wir ja LehrySpionys? 😉

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Zu schlechte personelle Ausstattung darf es nicht sein!

Pädagogische Utopien sind zu schön um sie zu überdenken.

Also sind es mal wieder die LuL. Einfach zu dumm und faul. Da muss die KMK sie halt begleiten sprich überwachen.
Motivation nach Gutsherrenart.

Das klappt sicher. Wenn jetzt die echten Experten los legen und den LuL zeigen wo der Hammer hängt.

Einfach nur noch peinlich.

Karl-Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wenn man schon vorher weiß, dass etwas nichts taugt, weil es der eigenen Meinung widerspricht, kann da ja nichts vernünftiges dabei herauskommen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Nun ja, sagen wir mal so: wenn ich (evtl als Feuerwehrmann) gesehen habe, was passiert, wenn man Benzin in einen Brandherd schüttet, dann hat das letztlich Ergebnis nix mit meiner Einschätzung der Maßnahme zu tun, sondern schlicht mit der Maßnahme selber.
Was soll diese pseudoreflektierte Gequatsche…wir haben keine Zeit mehr zu verlieren bevor die Titanic endgültig untergeht.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Bitteschön, einmal Ihr Spiegel vor’m Gesicht: Was sehen Sie darinnen?

Karl-Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Geht das auch grammatikalisch korrekt? Sollte als Lehrer doch sicher möglich sein

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Wenn eine Mehrheit dafür ist das beschriebene Vorgehen auszuprobieren, soll es mit recht sein.

Ich bin aus der Grundschule raus, meine Kinder sind aus der Grundschule raus.

Momentan ist die Lage an der Schulen aber so bedrohlich, dass es eventuell doch sinnvoll wäre zunächst mal auf Bewährtes zurück zu greifen. Auf Dinge die nachweislich funktionieren.
Unterricht mit Üben und Lernen und ausreichend Lehrern. Das Problem dabei ist nur, dass es Geld kostet und man damit keine sensationellen pädagogischen Neuerungen präsentieren kann.

Wenn wir mit unseren Kindern weiter herumdoktern wollen als wären es Labor Ratten dann eben los.
Welcher Politiker oder Bildungswissenschaftler hat noch nicht? Wer will nochmal?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Es geht nicht um Meinung.

Hier geht es um Erfahrung.

Viel von oben angeordneter Unsinn, damit die Kiddys gut lernen können, ist schlicht verkehrt.

Schule ist dadurch ein Ort des Lustlernens oder gar nicht Lernens geworden.

Fleiß, Anstrengung, Korrektur, Wiederholung, Hausaufgaben… gähn und anstrengend und unsexy.

Aber dringend nötig!

Ich lerne nicht Geige spielen, wenn ich jemanden dabei beobachte.

Ich lerne nicht lesen, wenn ich es nict tue.

Ich werde kein Langstreckenläufer, wenn ich immer nur die kürzeste Strecke irgendwie gehen muss.

Das klappt einfach nicht.

Den Kollegys war auch klar – Schreiben nach Gehör ist nicht so das Wahre.

Keine Korrektur – ist auch nicht so das Wahre

Und nun ist der Salat da – jedes Wort, das annähernd von uns erlesen werden kann, lädt schon zu Euphorie ein.

Aber: Baumm, baum, bauhm, Baum … Nichts wird korrigiert, die richtige Schreibweise k a n n sich gar nicht einprägen!

Lieber gleich richtig, als später plötzlich umlernen müssen.

Ich habe Materialien von 2005 gefunden – reine Hauptschule, Klasse 6, Biologie.

Sauberes Schriftbild, vollständige Sätze, keine Rechtschreibfehler!

Was ist damals nur schief gelaufen?

Zu viele lernten es, konnten es …. musste verhindert werden?

Meine Schülys heute können weder das Eine noch das Andere.

ICH weiß immer noch, wie sinnvoll gelernt wird.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Danke für ihre Einblicke in der ihnen allzu bekannten realen Schulwelt.

So!?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Es gibt auch erste Überlegungen für eine Erhebung der Kernkompetenzen noch vor der Einschulung, um von Anfang an gezielte Förderungen zu planen.“
Hallo!? Es gibt bereits Schuleingangsuntersuchungen nach der Anmeldung der SuS, nur leider ohne sichtbare, nachweisbare Folgen. Wenn Eltern die Förderempfehlungen nicht umsetzen, passiert nur wenig. Und die „gezielte“ Förderung nach der Einschulung soll dann durch die einzige Klassenlehrerin in einer Klasse mit maximal.29 Kindern erfolgen? Um die verhaltenskreativen SuS kümmern sich evtl. 2-3 Std. pro Woche sozialpädagogische Fachkräfte, aber wenn basale Vorraussetungen wie Zuhören, phonetisches Bewusstsein, Deutschkenntnisse etc.fehlen? Die „alten“ und erfahrenen LuL in der Grundschule erinnern sich an den Schulkindergarten, als einjährige Vorschule in der Schule. Heraus kamen tatsächlich Kids, in Kleingruppen gefördert, die in einer 1. Klasse mitarbeiten konnten!!

Last edited 1 Jahr zuvor by So!?
Einer
1 Jahr zuvor

Dann kommen wahrscheinlich noch mehr so dolle Ideen wie „Schreiben nach Gehör“ aus Düsseldorf. Schule braucht Zeit, Personal und Freiheit – mehr nicht. Lasst uns Lehrern doch einfach mal die Freiheit wirklich pädagogisch zu arbeiten. Dazu brauchen wir kleinere Klassen.
Oder wir lassen die einfühlsame Pädagogik weg und konzentrieren uns auf die Vermittlung von Wissen und Können. Das geht auch in größeren Klassen.
Politik versucht seit Jahren beides zu mischen. Große Klassen wie in Asien aber Methoden wie in Finnland. Geht kun mal nicht

SB-Nightlife
1 Jahr zuvor

Und die nächste Reform – irgendwann stellen wir dann mal fest – dass das gute alte Üben, auswendig lernen und Diktate doch nicht so schlecht war.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  SB-Nightlife

NEIN — was irgendwie alt ist DARF nicht gut sein. Es entspricht doch nicht den 21st Century Skills. 🙂
Außerdem: Schulreformer irren in „amtlichen“ Angelegenheiten nie, das ist so ähnlich wie beim Papst in „amtlichen“ Glaubensfragen.

Studium
1 Jahr zuvor

Leider geht die 5jährige Ausbildung völlig am künftigen Beruf vorbei. Meine Tochter, die trotz aller Warnungen meinerseits Grundschullehrerin werden will, hat Deutsch als Pflichtfach. Sie wollte auch gerne Deutsch studieren, und hatte im Abi hier 15 Punkte. Nun ist sie kurz davor himzuschmeißen (nicht als Einzige) oder auf Gymnasiallehramt zu wechseln, wo Deutsch dann nicht Pflicht wäre, da die Inhalte komplett abgehoben sind, und nichts mit Schule zu tun haben. Der Bachelor wird gemeinsam mit Studenten gemacht, die nur Germanistik, also nicht auf Lehramt, studieren.
Tatsächlich könnte man die 5 Jahre Studium sinnvoller nutzen, auch für die Studenten wäre das besser, wenn sie die Inhalte ihres Studiums sinnvoll finden könnten.
Früher hat die Schikane erst im Referendariat begonnen. Jetzt setzt man offensichtlich bereits im Studium auf Abschreckung.
Man will ganz offensichtlich keine Lehrer ausbilden, zumindest nicht zu Lehrern.
Vielleicht liegt es auch nur an dieser speziellen Universität. Es wäre imteressant, ob es auch andere Etfahrungen gibt.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studium

Das ist das Dilemma mit Theorie und Praxis: Früher gab es eine praxisorientierte Ausbildung ohne viel Wissenschaft an den Pädagogischen Hochschulen, dann wurden die aufgelöst (außer in BW), und das Studium wurde immer wissenschaftlicher, jetzt mit Bachelor/Master. Insbesondere kam die sog. Bildungswissenschaft mit vielen neuen Kompetenzen hinzu, das Fach wurde reduziert. Nun ist es wieder nicht richtig, und es gibt Stimmen, das alles mehr praxisorientiert zu organisieren, ja manche wünschen sich die Pädagogischen Hochschulen zurück. Aber wie das so ist — niemand will je einen Fehler gemacht haben.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

So ist es. Und die Verwissenschaftlichung greift auf immer mehr Berufszweige über. Es gibt schon Bestrebungen, dass bald auch Erzieher studieren sollen. Das Gleiche bei Krankenschwestern und Hebammen.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Sie liegen aus meiner Sicht der Dinge in Bezug auf wissenschaftliches Arbeiten falsch.
Ohne die Entwicklung einer eidenzbasierte Medizin mit einer regelmäßigen unabhängigen Überprüfung nach 5 Jahren durch Kollegen mit einer entsprechenden Expertise anhand multizentrischer Studien würden wir heute noch sehr zum Schaden der Patienten diese behandeln.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Die Evidenzbasierung ist für einige wohl ein goldenes Kalb.

Pädagogik wird niemals evidenzbasiert sein.

Pädagogik funktioniert nie nach der Logik eine Ursache – eine Wirkung.

Die Komplexität einer pädagogischen Situation werden Sie nie standardisiert abbilden können.

Natürlich kann man durch vermeintliche Exaktheit bei schlichten Gemütern dennoch den Eindruck erwecken, als könne man das Spiegelei tatsächlich an die Wand nageln.

Das ist dann allerdings keine Wissenschaft, sondern Fake.

… und da kommt auch schon ein Erklärbär um die Ecke…

„Herr Erklärbär, ist evidenzbasierte Pädagogik wirklich ein einziger Schwindel?“

„Auf gar keinen Fall. Das ist billige Polemik von Leuten, die im Maschinenraum sitzen. Ich hingegen habe den Aus- und Durchblick und vor allem: Ich hab ne Studie. Wer mir widerspricht, wird auf jeden Fall erstmal schön in die Idiotenecke gestellt.“

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Die vergleichende Bonner Längsschnittuntersuchung mit vorher durchgeführten Eingangsprüfungen der Vorkenntnisse der Grundschüler von Frau Prof.Röhr-Sendlemeier/T.Kuhl zum Erwerb der Rechtschreibkompetent im Vergleich eines Fibelwerk mit der Rechtschreibwerkstatt und der Methode nach Reichen wieß signifikant bessere Ergebnisse im Hinblick auf Rechtschreibfehler beim Fibelwerk nach.
Da haben sich gleich die „Experten “ von Grundschulverband und eine Reichen-Anhängerin aus Hamburg draufgstürzt und versucht diese gut geplante wissenschaftliche Arbeit zu hinterfragen.
Schließlich geht es auch um das Lebenswerk zweier einflussreicher Lerntheoretiker, die ihr Gesamtkunstwerk erhalten sehen möchten.

Ja der menschliche Stolz verhindert bei der möglichen Einflussnahme auf die KM-Konferenz , dass so manche veraltete Lernmethoden unter Bestandschutz gestellt werden.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Ach ja, die „Studie“ … das war doch die Dissertation, von der 2018 eine Vorab-Veröffentlichung von etwa 1 Seite herausgebracht wurde, ohne dass klar wurde, wie die Ergebnisse erhoben wurden, und von der man danach nichts mehr gehört hat.

Die CDU in Nds. ist damals auf den Zug aufgesprungen und hat eine kleine Anfrage im Landtag gestellt.

Das Nds. Kultusministerium hat daraufhin sehr versiert geantwortet und dabei auch zur damaligen Veröffentlichung eine Einschätzung gegeben.
siehe https://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_18_05000/02501-03000/18-02521.pdf

Zuvor gab es eine Abfrage in den nds. Grundschule, wie der Erstunterricht in Klasse 1 erfolgt. Heraus kam, dass an mehr als 90% der Schulen fibelbasiert unterrichtet wird, womit das Märchen, alle würden immer frei und offen die Kinder spielen lassen, deutlich widerlegt wurde.

Das würde ich als ausgesprochen positives Beispiel werten, dass sich ein Ministerium umfassend informiert, die eigenen Möglichkeiten erläutert UND seine Lehrkräfte STÄRKT. (So kann es gehen, Frau Feller!)

Womöglich konnte Herr Kuhn ja inzwischen seine Dissertation veröffentlichen und damit die 2018 noch fehlenden Auskünfte zu seiner Erhebung darlegen.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Fibeln gibt es viele. Welche Fibelwerke kommen denn in Niedersachsen zur Anwendung ?
Sind das standardisierte silbenanalytische, analytisch-synthetische Werke oder jene, dem offenen Methoden des sogenannten Spracherfahrungsansatz angegliederte Fibeln und Materialiensammlungen wie die Rechtschreibwerkstatt, Lara und ihre Freunde (Reichen), Pusteblume , Tinto und Löwenzahn ?
Die Auswahl ist groß, die Methoden sind aber sehr unterschiedlich in ihrer Wirkung und der Arbeitsweise.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Warum unterscheiden Sie das, wenn doch die „Bonner Studie“ das gar nicht gemacht hat, sondern einfach von „Fibel“ spricht, dabei aber unterschiedliche eingesetzt wurden und nicht bekannt ist, in welchem Maße?

In NDS entscheidet das Land über die Zulassung von Schulbüchern, die jeweilige Fachkonferenz kann aus diesem Angebot wählen.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Als Fibel-Lehrwerke sind Tinto, Pusteblume, Lara und ihre Freunde und andere Selbstlernmaterialien nicht aufgeführt.
Im Gegenteil, die Reichen-Methode, die Rechtschreibwerkstatt und die standardisierte Fibel-Lehrwerke mit der Anleitung und unterstützenden Nachbearbeitung durch das Lehrpersonal bildeten die drei Untersuchungsgruppen der Längsschnittstudie der 3000 untersuchten Schüler.
https://www.psychologie.uni-bonn.de/de/unser-institut/abteilungen/methodenlehre-und-diagnostik/mitarbeiter-1/tobias-kuhl/poster-buko-rechtschreiberfolg-unterschiedlichen-didaktiken-eine-kombinierte-längschnitt-querschnittstudie-in-der-grundschule

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Vielleicht sollte es Ihnen mal jemand sagen !
Die Kids und wir Eltern haben einfach keine Lust mehr auf diese beschissen langweilige Selbstlern-Pädagogik des selbst erforschenden Lernen im Anfangsunterricht.
Das ist alles ein gruseliges Sammelsurium an Methoden, mit der sie die heutige Generation schon gar nicht mehr erreichen.
Im Übrigen sind diese Ideen eine Neuauflage aus vergangenen Zeiten.

Und Herr Brügelmann und Mitstreiter könnten es langsam sein lassen, den Kids den Spaß am Lernen durch Erfolg mit Hilfe seiner pädagogischen Ideen und Lernen am Misserfolg zu verderben.
Dass diese Methodensammlung mit ein Grund für die bescheidenen IQB-Studien ist, das dürfte diesen Herrschaften wohl langsam klar geworden sein.
Es steht jetzt mehr das gemeinsame Erbe und das persönliche Ego etwas Neues geschaffen zu haben dem öffentlichen Einsicht entgegen.
Außerdem kann man an den Materialien recht gut verdienen.
Um die Kinder und deren Lernerfolg geht es schon lange nicht mehr.

Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Wenn Sie wüssten, wie leid wir Lehrer solch penetrante Besserwisser wie Sie haben!!!!

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Und ich bin es leid mir diesen Sch….. weiter bieten zu lassen, weil ich dann am Ende nämlich die zu Hause gegensteuern muss, damit der Jüngste es auch noch lernt, flüssig zu lesen und zu schreiben.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Ich glaube nicht, dass Sie für ALLE Lehrer sprechen!

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

……der öffentlich geäußerten Einsicht entgegenstehen. (sollte da stehen)

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

„Die Kids und wir Eltern haben einfach keine Lust mehr……“

Ich fürchte, es wird sich erst etwas ändern, wenn JEDER Lehrer ein Kind mit einer gravierenden Rechtschreibproblematik hat.

Unabhängig von den Methoden muss man auch schauen, welchen Stellenwert Rechtschreibung innerhalb des Deutschunterrichts in der Grundschule hat. Die meisten Grundschüler brauchen seeeeehr viel Übung, die Grundschullehrpläne für den Deutschunterricht sind aber mit viel anderem Stoff überfrachtet.

Ich bin froh, dass meine Kinder keine Schüler mehr sind. Zwei meiner Kinder brauchten in der Grundschule extrem viel Unterstützung von mir in Rechtschreibung.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cornelia

Meine Kinder auch.

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Ich meine, wenn JEDER Lehrer ein eigenes Kind mit einer Rechtschreibproblematik hat.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Das gibt’s schon längst (in Bayern jedenfalls), incl. Dualversion.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Und dann wundert man sich, dass eine Ausbildung nichts mehr wert ist. Da geht es komplett in die falsche Richtung – anderes Thema, gehört hier nicht hin.

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studium

Meiner sehr subjektiven Einschätzung nach, weil auch nur auf Erfahrungen mit einer Uni basierend, ist es ein großes Problem, dass die Dozent:innen oft keinen Bezug (außer mglw. über die eigenen Kinder – das ist dann immerhin schon was) zur Grundschule haben und gar nicht wissen, wie Grundschule „geht“. Deshalb können sie den Studierenden auch nicht ausreichend plausibel machen, warum sie z.B. linguistische Kenntnisse fürs Unterrichten benötigen. Ich war vor etlichen Jahren als Lehrkraft an die Uni abgeordnet. Da gab es in der ganzen Fakultät genau einen Wissenschaftler mit einem Forschungsprojekt zur Grundschule, aber natürlich haben viele Professor:innen und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen munter GS-Lehramtsstudierende unterrichtet und Aufsätze zum GS-Unterricht verfasst.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studium

Was sollen die armen Unis auch in den 5 Jahren machen?! Jeder mittelbegabte Gymnasiast ohne Legasthenie-Neigung ist rein fachlich bereits überqualifiziert für den Job des Deutsch-Grundschullehrers. Was ihm fehlt ist schlicht die methodische und pädagogische Bildung.

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ziemlich überhebliche Einschätzung! Zumal Didaktik und Pädagogik ja auch wissenschaftliche Disziplinen sind.

Saskia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

Ist „wissenschaftlich“ überhaupt noch ein Qualitätsmerkmal?
Für die vielen Reformen am Schulsystem und die angeblichen Verbesserungen von Didaktik und Methodik in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurden doch immer neuste „wissenschaftliche“ Erkenntnisse als Argument ins Feld geführt.
Und wohin haben sie geführt? Stehen die Schulen, Schüler und Schülerleistungen heute etwa besser da?

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Nach der Logik kann ja jeder der sein Abitur guf gemacht hat direkt Gymnasiallehrer werden.

Geor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Nein, bestenfalls Grundschule aus fachlicher Sicht und selbst das nicht, weil der Aufbau des Zahlsystems zum Beispiel verstanden werden muss, was das Gymnasium nicht leistet.

OlleSchachtel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Armselig diese Aussage!

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ihre Aussage war ironisch gemeint oder ?

B. aus A.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studium

Die 5-jährige Ausbildung ist aber Basis für das spätere Gehalt…. so die Argumentation.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  B. aus A.

Es spricht ja auch nichts gegen das fünfjährige Studium. Nur sollten die Inhalte besser auf den künftigen Beruf zugeschnitten sein. Und die Lehrmethoden sollten dem emtsprechen, was später auch von Lehrern erwartet wird.
Wenn gerade das Studium des Grundschullehramts wegen festgelegter Pflichtfächer erschwert wird, und der Beruf dann hinterher auch noch schlechter bezahlt ist, muss man sich ja nicht wundern, wenn lieber auf Gymnasium studiert wird.
Im Moment ist es z. B. so, dass Studenten oft recht ahnungslos ins Fachpraktikum an die Schulen kommen, und hier durch Lehrer unbezahlte Ausbildungsarbeit geleistet wird. Dies könnte z. B. Aufgabe der Uni sein. Das war es auch, als ich studiert habe. Die Lehrer und unsere Lehrenden haben als Team mit uns zusammen gearbeitet und waren auch an der Unterrichtsplanung beteiligt.
Anders als Ron weiter oben schreibt, gibt es bestimmt Stoff für 5 Jahre Studium. Es spricht auch nichts gegen einen wissenschaftlichen Kontext. Nur dieser muss zielführend sein. Abgehobenes Geschwafel bringt keinen weiter.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  B. aus A.

Aber sie dürfte doch trotzdem was mit dem Beruf zu tun haben?!

CoronaLehren
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studium

Felix Klein bezeichnete das Problem als doppelte Diskontinuität. In den Griff bekommen haben wir es in den letzten 100 Jahren nicht.

Man sollte aber durch ein fachwissenschaftliches Studium seinen Schülern einen Schritt voraus sein und alles, was man mancht auch begründen können – und nicht nur „macht das so“. Ganz ohne Fachwissenschaft geht es nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  CoronaLehren

Felix Klein bezog das nur auf Gymnasiallehrer. Zu seiner Zeit studierte kein Grundschul- oder Volksschullehrer an einer Universität. Und welches Niveau er im Mathematikstudium veranschlagte, sehen Sie an seinem Buch „Elementarmathematik vom höheren Standpunkte aus“. Diese „Elementarmathematik“ gilt heutzutage schon als „höhere Mathematik“ und steht beim Lehramtsstudium zum „Entrümpeln“ an.
Aber in der Tat: Ohne Fachwissenschaft geht es nicht, fragt sich nur, was das für die Grundschule bedeutet. Neuerdings gibt’s ja auch Forderungen, in der Kita irgendwie Mathematik zu lehren (Elementarbildung). Wie viel Mathe werden also künftige Kita-Betreuer benötigen? Mit der Digitalisierung müssen sie vertraut sein, das fordert die StäWiKo der KMK kürzlich in einem längeren Bericht. Es wird immer verrückter … 🙂

aus NRW
1 Jahr zuvor

„chrm – chrm“

Wer hat sich noch nicht eine Dolores Umbridge aus dem Ministerium
mit charmantem Räuspern, Klemmbrett und gezückter Feder
in der Klasse gewünscht…?

vhh
1 Jahr zuvor

Bei mir nennt sich das Entscheidungsschwäche und Feigheit. Also noch etwas mehr Evaluation, diesmal vor der Einschulung. Dabei wird sich dann zeigen dass soziale Unterschiede zu unterschiedlichen Voraussetzungen führen, wie völlig überraschend! Entsprechende Gegenmaßnahmen scheitern dann am Personalmangel oder auch den unfähigen und faulen Lehrkräften. Begleitet sie nur intensiv, aber nicht vergessen, am besten schreiben alle „Begleiteten“ über jede Instruktion ein Protokoll in fünffacher Ausführung. Danach dann Dokumentation der Umsetzung dieser Ideen im eigenen Unterricht.
Dann sind da noch die Wissenschaftler, die alle fünf Jahre etwas anderes sagen, aber wenigstens nehmen sie einer Ministerin die Last allein verantworteter Entscheidungen ab. Ob wir es irgendwann noch erleben, dass Bildungspolitiker mit der gleichen Selbstverständlichkeit äußern: „Praktiker sagen…“? (vom Handeln ganz zu schweigen)

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Man könnte doch mal alle „Bildungstheoretiker“ (bildungspolitische Sprecher der Parteien, KuMis und ihre Mitarbeiter, Menschen aus den Schulbuchverlagen usw.) als Schulbegleiter für die Lehrer einsetzen. Ist nur so eine Idee …

Kadee
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Auch wenn es mein Bundesland wäre, könnte ich so was von gelassen bleiben, mich zurücklehnen und amüsiert zuschauen, welche Fortschritte gemacht werden, (ja eigentlich zusätzliches) Begleitpersonal in die Grundschulen zu bekommen. Gelingt ja schon mit der Erstbesetzung so mühelos. – Andererseits könnte man sich auch etwas Spannenderes gönnen. Trauerspiele in Endlosschleife sind ohnehin schlecht für’s Gemüt!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Coole Idee, aber ich sitz dann hinten drin.

ysnp
1 Jahr zuvor

„das regelmäßige Erheben der Lernstände der Schülerinnen und Schüler“
Das ständige Erheben der Lernstände nimmt wertvolle Übungszeit weg. Lieber würde ich in der Stunde ein Lautlesetandem machen lassen (eine super Übung zum Lesen lernen), das 1×1 oder Rechtschreiben mit System üben lassen. Es reichen schon die regulären Klassenarbeiten, für die man auch Zeit braucht. Das Schuljahr hat nur 38 Unterrichtswochen! Wir haben in den Sprachbüchern und Arbeitsheften (Bayern – das wird wohl in allen Bundesländern so sein) so viele sinnvolle Übungsangebote, dass man in einem Schuljahr damit nie fertig wird.

„Ich glaube, dass wir die Lehrkräfte an den Grundschulen dazu auch intensiver begleiten und bei Bedarf auch weiter qualifizieren müssen.“
Wie sah den die Begleitung bisher aus? In Bayern haben wir Fortbildungspflicht und deswegen haben wir öfter schulinterne Fortbildungen. Da kann ich insgesamt ein positives Fazit ziehen.

„Fehler werden nur noch ansatzweise korrigiert“ (Philologenverband RLP)
Da würde ich aber ein großes Fragezeichen dahinter setzen. Das ist viel zu kurz gedacht. Im Grundschulrahmenplan des Landes ist das anders definiert. Da geht es um den Umgang mit dem Fehler und die Auseinandersetzung damit. Das ist ein anderer didaktischer Ansatz.

Last edited 1 Jahr zuvor by ysnp
AvL
1 Jahr zuvor

Die durch anleitendes Lehrpersonal strukturierte Vermittlung des Schreibens und die Vermittlung des Aufbaus deutschersprachlicher Wörter durch eine Rückführung dieser auf eines der drei Silbenhäuser nach Röber steht einer selbsterforschenden Pädagogik einer eigenständigen und erforschenden Schreibkompetenz in ihrer Zielsetzung im Widerspruch.

Die strukturierte Vermittlung des einfach erlernbaren orthographischen Systems steht der des selbsterforschen Regelerwerbs durch Abgleiche im Wörterbuch oder anhand von vorgegebenen Texten ebenso in der methodischen Vorgehensweise im Widerspruch.

Eine durch das Lehrpersonal angeleitete Vermittlung der Graphem : Phonembeziehung steht der selbsterforschenden Methodik des Schreiben- und Lesenlernen mit Hilfe von bebilderten Anlauttabellen und von Bildwörterbüchern entgegen.

Die Vorgabe und das Einüben eines Rechenweges steht einer freien Wahl verschiedener Rechenwege im Widerspuch gegenüber, so freies Lernen durch das Kind vom Lehrpersonal gewünscht wird.

Die Motivation der derzeitigen Schülergeneration steht im Widerspruch zur gewünschten Pädagogik des freien Lernens.

Die strukturierte Vermittlung einer lesbaren verbunden Schreibschrift steht im krassen Widerspruch zu einer freien Entwicklung einer „luftverbundenen“ Handschrift aus der vom Grundschulverband beworbenen Druckschriftart der „Grundschrift“.

Das Einüben des Schreiben mit Hilfe gestützter Diktate, die Schreibautomatisierungen und Regellanwendungen einübend vermitteln steht im krassen Widerspruch zum Versuch die Schreibkompetenz durch einfaches Abschreiben von Texten zu vermitteln.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Mir ist so, als hätte ich den Text im Wortlaut letzte Woche erst gelesen.

Das Land NRW gibt Curricula heraus … und nun möchte es die Lehrkräfte bei der Umsetzung dieser Curricula noch besser begleiten.

Von einer Änderung der Curricula oder gar der Vorgabe der von Ihnen gewünschen Methoden war bisher nicht die Rede.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Der Text wurde von mir neu formuliert, und er verdeutlicht die widersprüchlichen Vorgehensweisen in der Vermittlung der Kernkompetenzen des Lesen, Schreiben und Rechnen im Anfangsunterricht der Grundschulen..
Mit den freien Methoden ist die heutige Schülerschaft im Anfangsunterricht vollkommen überfordert, gelangweilt und wenig zu motivieren.
Sie wird durch die freien Methoden im Lernen behindert und beeinträchtigt und erlernt in einem hohen zweistelligen Prozentsatz nicht die Grundlagen des automatisierten Lesen, Schreiben und Rechnen.
Das bestätigen die IQB-Studien seit Jahren.
Die letzten zwei Corona-Jahre mit den langen Schulausfällen und den erzwungenen Selbstlernphasen der Schüler bestätigen das schlechte Abschneiden der freien Lernmethoden im Anfangsunterricht.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Zeigt, dass ganz klassischer Unterricht mit Erklärung, Beispiel, Selbstversuch meist haushoch überlegen ist.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Zeigt, dass AvL seine eigene Lehre erdacht hat, die er mit dem eigenen Kind zusätzlich zur Schule durchführt,
und das als den allein seligmachenden Weg propagiert.

Deshalb überträgt AvL die von ihm bevorzugten Materialien des nachhelfenden Zusatzunterrichts in häuslicher 1:1-Zuwendung auf sein Idealbild von Unterricht und erwartet, dass Lehrkräfte mit allein diesen Materialien auf genau diese eine Weise mit allen Kindern arbeiten.

Dem liegt die Vorstellung zu Grunde, dass Lernen auf immer gleiche Art erfolgt: Buchstaben sind wie Pillen, man muss sie nur schlucken, dann wirken sie schon – offenbar immer und gleich.

Vorerfahrungen, Motivation, Begeisterung, Entwicklungsfortschritte oder -Verzögerungen erst einmal ganz ohne Inklusion gedacht) kommen in diesem Bild nicht vor, die Erkenntnis, dass Unterricht mit 25 Individuen anders als 1:1-Zuwendung ist, anscheinend auch nicht.

Das Streichen von „Lesen durch Schreiben“ war ein Bärendienst, der genau der Annahme folgte, alle Grundschullehrkräfte würden völlig frei und offen die Kinder den ganzen Tag vor sich hin spielen lassen. Dem ist nicht so, dem war nicht so und selbst in offenen Lernsituationen geht es um anderes, als Kind zu verwahrlosen oder ihnen die Hilfe zu verweigern (AvLs Bezeichnung: „unterlassene Hilfeleistung“)

Das Deutsch-Curriculum NRW setzt die Bildungsstandards um. Da in NRW zur Veranschaulichung unterschiedlicher Lernfelder eine Grafik aus einer Veröffentlichung von Brinkmann abgebildet ist, geht AvL davon aus, dass die dort exemplarisch genannten Methoden von Lehrkräften flächendeckend verpflichtend umgesetzt würden. Was aber so gar nicht stimmt, weil Curricula anders aufgebaut sind und anders zu lesen sind als ein Unterrichtsentwurf. Letzterer bezieht sich auf das Curriculum und zeigt die zusätzliche Arbeit, die die Lehrkraft in die Umsetzung stecken muss.

Die meisten Grundschullehrkräfte haben zur Diskussion um „Lesen durch Schreiben“ vermutlich lässig mit der Schulter gezuckt, wissend, dass sie Fibeln einsetzen, dass sie sich gar nicht gemeint fühlten, dass sie eine Vielfalt an Methoden nutzen, wie hier mehrfach von Grundschullehrkräften geäußert wurde.
Was schadet es, wenn eine Methode, die kaum eingesetzt wird, aus einer Vielfalt von Möglichkeiten gestrichen wird?

Es steckt mehr dahinter:
Nachdem nun diese eine Methode in einigen Bundesländern „verboten“ wurde (die Formulierungen und die Auswirkungen sind andere), muss man nur laut genug schreien und rufen, dann wird sicher bald auch das Nächste gestrichen, sei es ein Inhalt oder eine Methode.
Es schüttelt mich bei dem Gedanken, heftigst.

Dazu kommt, dass auch dieses Vorgehen der Deprofessionalisierung Vorschub leistet:
Eine studierte, examinierte Lehrkraft muss sich nicht nur kritisieren lassen, sondern bekommt seitens der Elternschaft unterstellt, sie könne Curricula nicht lesen und umsetzen, sei didaktisch wie methodisch ungelernt, könne Klassen und Schüler:innen nicht führen und Schüler:innen nicht angemessen unterrichten, was als „unterlassene Hilfestellung“ betitelt wird, weil sie die gewünschte Methode oder das von diesen Eltern bevorzugte Material nicht einsetzt.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Und jetzt setzen sie noch einen obendrauf, dass ich eigene Lehren anwenden würde. Das ist einfach nur noch lächerlich.
Mehr fällt ihnen nicht mehr ein.
Nein es sind im Buchhandel erhältliche standardisierte Fibeln, die mit silbenanalytische Methoden arbeiten und die sehr viel mehr anleitend arbeiten.
Und sie kristallisieren sich hier wieder als das Sprachrohr des Grundschulverband heraus, deren einflussreiche Vertreter auf Gedeih und Verderb an Methoden festhalten wollen, die dieser Schülergeneration nicht zuträglich sind, da diese Erst-und Zweitklässler mit diesen Selbstlernmethoden überfordert sind.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

„Nein es sind im Buchhandel erhältliche standardisierte Fibeln, die mit silbenanalytische Methoden arbeiten und die sehr viel mehr anleitend arbeiten.

Warum ist Ihre Arbeit mit diesen Lehrwerken richtig
und die Arbeit der Lehrkräfte mit diesen Lehrwerken falsch?

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Fragen sie Frau Prof. Der, Sendlemeier von der Uni Bonn, warum die Rechtschreibwerkstatt und die Reichenmethode signifikant mehr orthographische Fehler induzieren als das verglichene Fibelwerk, obwohl die Kinder der Reichen-Methode deutlich bessere sprachliche Eingangsvorraussetzungen erfüllten als die beiden anderen Gruppen.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Sie können es einfach nicht lassen. Ihre Unterstellungen sind inkorrekt.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Einmal mehr bestehen Sie auf Ihrer Annahme, alle Lehrkräfte würden generell und ausschließlich frei und ausgesprochen offen arbeiten lassen, womöglich bundesweit.

Darüber verbreitet sich immer aufs Neue genau diese Behauptung, dass alle Kolleg:innen ab Klasse 1 so offen arbeiten würden, und es wird dazu ein Zusammenhang behauptet, dass die Kinder auf Grund dieser Methoden so schlecht lernen würden.

Was aber, wenn eine dieser Behauptungen – oder gar beide- gar nicht zutreffend sind?

Ich gewinne einmal mehr den Eindruck, dass Ihre Diagnostik ungenau ist.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Einmal mehr versuchen sie mich hier im Forum zu deskreditieren !

Es wurden von mir oben nur die Methoden des offenen Unterrichts denen des anleitenden und einübenden Unterrichts in den ersten beiden Schuljahren der Grundschule gegenübergestellt.

Oder um es kurz zu fassen: Strukturierte und anleitende Unterrichtsformen mit einer oder mehreren nachfolgenden Einübungsphase wurden von mir freien und eigen initiativen Methoden des Kindes sich das Schreiben, Lesen und Rechnen in der ersten und zweiten Klasse selbst beizubringen gegenübergestellt.
Meiner Meinung nach sollten die Kinder erst einmal automatisiert lesen und schreiben können, damit sie durch eigenes automatisiertes schnelles Lesen selbst den eigenen Wortschatz erweitern können und durch automatisiertes Schreiben eigene Aufsätze und Briefe verfassen können.

Freude am Lernen erreicht man bei Kindern durch nachhaltiges und erfolgreiches Lernen.
Die offenen Lernmethoden überfordern die heutigen Grundschüler im Anfangsunterricht, und nicht alle Eltern sind finanziell in der Lage mit Hilfe von bezahlter Nachhilfe oder auch zeitlich nicht in der Lage die Defizite ihrer Kinder ausgleichen zu können.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Schick, dass Sie die Widersprüche mal so dezidiert gegenüberstellen.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Danke für die Anerkennung, ich mache es für die Kinder, die in einem demokratisch organisierten Staat diese diese für ihre Entwicklung ihrer Persönlichkeit es so dringend benötigen, sich unbeschwert und frei sich diese Welt
abstrakt erschließen wollen.
Es ist ein Grundrecht eines jeden Menschen gut lesen und schreiben zu können !

Ideen sind schön, wenn sie aber für die Betroffenen ungeeignet sind,
was durch Aussagen auffällt, dass diese Kinder nicht für die Methoden durch eine vermeintlich falsche Erziehung dafür unvorbereitet sind, da in den KiTa und von Seiten der Eltern durch multimediale Überfrachtung die Kinder nicht mehr selbständig und selbst erforschend sich die Grundkenntnisse erarbeiten können, dann ist diese Pädagogik sowieso nicht zu gebrauchen.

Marc
1 Jahr zuvor

Verstehe ich nicht. Das hat die Vorgängerin Gebauer doch auch schon gemacht. Handreichung für Rechtschreibunterricht und Handbüch für Mathematikunterricht mit festen Qualitätsstandards und Unterrichtsmethoden waren die Folge.
Und jetzt schon wieder neue Handreichungen?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Vielleicht eine Handreichung zur Handreichung?

In Nds. gab es mal eine Pflicht-Fortbildung, in der neue Curricula vorgelesen wurden.
Zwei Lehrkräfte je Schule mussten daran ganztägig teilnehmen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

„Last order, please!!“

Wir gaben ja sonst nix zu tun….

…und dann wundern sich die Idioten, warum es nicht läuft…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Wenn das Rufus Beck macht – bin dabei!

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Die nächste Handreichung für den Deutschunterricht thematisiert das Lesen. M. E. wäre die noch vor der zur Rechtschreibung dran gewesen…

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Durchreichung der Handreichung zur Eintragung einer Galeere? Da sind Sie hier ganz falsch. ;o)

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Die Vorgängerin Frau Gebauer hat sich geschickt opportunistisch einem politischen Konflikt mit dem Lehrpersonal entzogen, indem sie die oben den strukturierten Methoden gegenübergestellten Methoden des offenen Unterricht in der Schuleingangsphase als spielerisches Element beibehalten hat.
Und das geschah, obwohl doch eigentlich allen bekannt ist, dass diese Schülergeneration mit diesen Methoden im Anfangsunterricht überfordert ist.

Eine-Diagnose-für-sich
1 Jahr zuvor

Hab recherchiert: Fr. Feller hat so richtig Ahnung von Methoden. Ich möchte gerne als Quereinsteigerin bei Fr. Feller Privatfrisöse sein.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Kann ich dein Gehilfe sein….habe noch ne stumpfe Kettensäge im Gartenschuppen liegen…schlimmer kann’s kaum werden.

Eine-Diagnose-für-sich
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Herzlich willkommen! Wie Fr. Merkel vor vielen Jahren gesagt hat: Es muss ja nicht jeder Minister vom Fach sein, Quereinsteiger bringen frischen Wind rein, geben Sie ihnen eine Chance.

AvL
1 Jahr zuvor

Aber nicht zu lange.

Pit2020
1 Jahr zuvor

@Eine-Diagnose-für-sich

„Quereinsteiger bringen frischen Wind rein“

Ersetzen die dann das Konzept zum Lüften? 😉

Stoffel
1 Jahr zuvor

Soso die studierte Juristin hat ja anscheinend voll den Durchblick. Seit 2022 im Amt und schon weiß Sie, was die Grundschullehrer alles falsch machen und wie es funktionieren wird! Tests vor oder zu Beginn der Grundschulzeit fände ich allerdings sehr gut, da könnte man dann erkennen, mit welchen schwierigen Vorbedingungen Grundschullehrer kämpfen und welche Erfolge tatsächlich vorzuweisen sind. Wie vielen Kindern zuerst einmal die Sprache, das Stillsitzen oder das Jacke zumachen beigebracht werden muss, bevor es losgeht. Wenn ich in der ersten Klasse den Löwenzahn durchnehmen möchte, muss ich mittlerweile erst einmal den Sprachwortschatz erweitern. Viele kennen nur das Wort Blume, andere nicht einmal das.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stoffel

Sie bestätigen meinen Eindruck, dass der aktive Wortschatz der heutigen Schülergeneration vor der Einschulung gegenüber der älteren Generation eher kontinuierlich abnimmt.
Da muss im Anfangsunterricht sehr strukturiert gearbeitet werden, um die Fähigkeiten der Schüler zu verbessern.
Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, dass immer mehr Kinder in den entscheidenden ersten zwei Jahren nicht die Kernkompetenzen eines automatisierten Lesen und Schreiben nicht erlernen.
Und schließlich ist bei einem Großteil der Eltern nicht die Bereitschaft vorhanden den audiovisuellen Konsum ihrer Kinder zeitlich einzugrenzen oder gar mit diesen die Grundlagen zu Hause einzuüben. Dazu gehören das regelmäßige gemeinsame Lesen, Vorlesen und das Einüben der in den Hausaufgaben vermittelten Lerninhalte.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Laut den beiden Grundschulprofs im letzten N4T Podcast nimmt der Wortschatz sogar zu. Total evidenzbasiert. Erstaunlich, was?

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Erstaunlich ist diese Expertenmeinung im Angesicht der vielen gleichgerichteten Äußerungen der hier vertretenen Grundschullehrer über die multimedial gehandicapten Grundschulkinder schon.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stoffel

Diese Art von Amt lässt nur Leute zu, die erstens keinerlei Ahnung vom Geschehen haben, zweitens eine übergroße Hybris mit sich herumtragen und drittens bereits auf anderen Stühlen bewiesen haben, dass sie dazu in der Lage sind (selbsterwärmte) Luft mit Schwung in Bewegung zu bringen.

Für die gilt der alte irische Reisesegen nicht.

„Möge der Wind in deinem Rücken nicht nur dein eigener sein!“

So!?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stoffel

Dito!!!

Kathrin
1 Jahr zuvor

Die GS-Lehrkräfte mit ihren Klassen brauchen einfach viel mehr Ruhe und Zeit zum Üben. Die GRUNDschule muss sich mehr auf GRUNDlegegende Kompetenzen konzentrieren können. Nach fast 30 Jahren im Schuldienst ist meine subjektive Beobachtung, dass die Kinder heute viel mehr Zeit brauchen, Fertigkeiten einzuschleifen. Die haben wir aber nicht. Die neuen Lehrpläne sind total überfrachtet. Neben den fachlichen Kompetenzen wird ja auch jedes gesellschaftliche Problem durch entsprechende Kompetenzvorgaben in die Schule gebracht.

Viele Hamburger Schulen nehmen sich JEDEN Tag 20 Min. Zeit für das Üben von Lesen in Lautleseverfahren – mit beeindruckenden Ergebnissen. In der Zeit kann dann aber nicht am Aufbau anderer Kompetenzen gearbeitet werden. Da müssen wir endlich realistisch werden. Unsere Lehrpläne sind realitätsferne Visionen – zumindest für viele Kinder, besonders aus bildungsfernen Familien. @Schattenläufer: Danke für den Satz „Pädagogische Utopien sind zu schön, um sie zu überdenken.“ Das trifft‘s!

Dazu dieser Irrsinn, dass Eltern einfach ein Überprüfungsverfahren für sonderpädagogischen Förderbedarf abbrechen dürfen. Bei uns turnt z.B. ein Erstklässlerchen durch den Schulalltag, dessen Eltern das vorschulische Verfahren mit der Begründung „Gesichtsverlust“ abgebrochen haben. Die Kinder mit deutlichem, aber eben nicht attestiertem Förderbedarf sind für alle Beteiligten oft eine große, nicht im Ansatz zufriedenstellend zu meisternde Herausforderung. Kein attestierter Förderbedarf = keine weiteren Ressourcen zur Förderung. Aber wie schön, dass die Eltern nicht ihr Gesicht verloren haben.

Die Wiederholung von Klasse 1 müsste von den Lehrkräften bestimmt werden können. Aber auch hier gilt: Elternwille geht vor fachlicher Expertise. In diesem Zusammenhang erlaube ich mir als alter Lehrerin noch die Bemerkung: Die Abschaffung der Schulkindergärten vor Jahren war ein „Brandbeschleuniger“. Erfahrene Kolleginnen und ich sagen öfter mal: „… wäre ganz klar ein:e Kandidat:in für den Schulkindergarten gewesen.“ Bei uns kamen die allermeisten Kinder nach Besuch des Schulkindergartens ohne Wiederholung durch Klasse 1 bis 4.

Auch den Autor:innen der neuen Lehrpläne ist bewusst, dass die Kinder mit viel weniger Vorläuferfähigkeiten eingeschult werden als früher. Deshalb sind wir verpflichtet, diese verstärkt zu fördern. Sehr sinnvoll. Doch das braucht Zeit. Wenn wir z.B. später in den Schriftspracherwerb einsteigen können, weil wir uns zunächst bei vielen Kindern um die Vorläuferfähigkeiten kümmern müssen, was lassen wir dafür weg aus dem Lehrplan??

Wir Grundschullehrkräfte sind keine Zauberer:innen. Irgendwann sind die Möglichkeiten zur individuellen Förderung erschöpft. Nur weil man „individuelle Förderung“ in die Richtlinien schreibt und Schulpolitik mit dem Begriff laut rumtönt, wird sie noch nicht realistisch. Die Menschen im Ministerium müssen endlich auch die Praktiker:innen fragen: Was brauchen die Kinder und ihr wirklich? Was ist realistisch? Zumal die Rahmenbedingungen ja immer schwieriger werden…

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

Ihr Kommenar gefällt mir, die gegenderten Begriffe allerdings weniger.
Als Frau hätte ich mich auch ohne sie angesprochen gefühlt, ansonsten stellen sie für mich nur eine Verhunzung meine Muttersprache dar.

So!?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

Vollste Zustimmung!!!

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

Die Alternative existieren in NRW noch die Sprachförderschulen, die in ihrer Zielsetzung gezielt sprachliche Defizite durch Förderung ausgleichen, damit die Kinder gegebenenfalls wieder zurück in den Regelschulbetrieb zurückkehren können.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

„Die neuen Lehrpläne sind total überfrachtet.“
Ja, sowas kommt raus, wenn irgendwelche Kommissionen daran gehen, Lehrpläne zu „entrümpeln“. Sie sind zwar willens, das zu tun, aber es gibt dann immer so viele „politische Vorgaben“, dass am Ende Murks herauskommen muss. Das Schwächste an Lernzielen und Lehrplänen sind immer die politischen Vorgaben.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60:
Wer so wie Sie so im Vagen bleibt („aber es gibt dann immer so viele „politische Vorgaben“, dass am Ende Murks herauskommen muss.“ ) verbreitet Verschwörungstheorien.
Sagen Sie doch, was nach Ihrer Meinung politische Vorgaben sind.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Ich weiß das zufällig von BaWü von einem Insider, man sieht es aber auch am Bildungsplan 2016:
Die 6 „Leitperspektiven“ (für JEDES Fach) sind nach Politikerart formuliert, z.B. „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“, „Prävention und Gesundheitsförderung“. Das betrifft politische Einstellungen, nicht nur Bildung. Vorgabe war ferner, dass erst die Bildungsziele für die Gemeinschaftsschule formuliert wurden und hinterher nahezu wörtlich fürs G8-Gymnasium. Das Gymnasium durfte in der Sek I keine höheren Ansprüche als die anderen Schulen haben. Und in den Klassen 5 und 6 durften auch die drei Niveaus nicht weit voneinander abweichen.
Damit wurde implizit eine mögliche 6-jährige Grundschule vorbereitet und auch die Abschaffung der Gymnasien. Die Gymnasien SOLLEN eine Art von Gemeinschaftsschulen werden, sie SOLLEN auch andere Schul-abschlüsse als das Abitur vergeben, sie SOLLEN keine wirklich speziellen Lehrpläne für die Sek I mehr haben (früher war das selbstverständlich). DAS sind die politischen Vorgaben noch vom SPD-Schulministerium unter Herrn Stoch, vielleicht noch von Frau Warminski-L. vorher. Kurz vor der nächsten Wahl wurde das dann in Kraft gesetzt, sehr demokratisch!
Wie Sie vielleicht wissen, gibt es tatsächlich eine „Verschwörung“ gegen die 4-jährige Grundschule und gegen die Gymnasien, aus allen Rohren wird die Propagandamaschine befeuert. Sie vertreten die doch hier auch, die GEW und einige Parteien auch.
Ich wundere mich meinerseits, dass Sie partout bis gestern nicht gewusst haben wollen, dass Bildungsziele und Lehrpläne irgendwas mit der Landespolitik zu tun haben, die auf diesem Wege durchgedrückt werden soll. Wo leben Sie denn, und was hatten Sie beruflich gemacht?

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60:
Ja, ich bin für eine verlängerte Grundschule. Aber nicht weil ich einer Verschwörung angehöre, sondern weil die Übergangsentscheidungen so früh zu fehlerbehaftet sind und vielen Schülern eine Entwicklungschance genommen wird, insbesondere Schülern, die wenig Unterstützung beim Lernen im Elternhaus erfahren. Ich muss mich nicht dauernd wiederholen, welche Evidenz dafür vorliegt.

Ihrer Behauptung, dass die Landespolitik Bildungsziele und Lehrpläne durchdrückt, widerspreche ich vehement. Als Leiter des Landesinstituts in Soest war ich mitverantwortlich für die Lehrpläne. Sie wurden von Mitarbeitern des Landesinstituts und Experten aus der Praxis und Wissenschaft erarbeitet. Natürlich mussten sie von der für die Bildungspolitik verantwortlichen Hausspitze genehmigt werden. Es gab weder unter Ministerinnen der SPD, CDU und Grünen politische Blockaden gegen die Inhalte der Lehrpläne und Bildungsziele.

Ihre genannten Beispiele für politische Einflussnahme, wie z.B. bei den Bildungszielen „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“, „Prävention und Gesundheitsförderung“ sind geradezu absurd. Sie sind eher Überflüssig, weil sie in einem demokratischen Staat und einer aufgeklärten Gesellschaft eh selbstverständlich sein sollten.

Zu ihren Insider-Informationen aus BaWü kann ich keine Bewertung abgeben, da Sie keine inhaltliche Angaben machen und ich die Hintergründe nicht kenne.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Wenn die Grundschulen verlängert werden, muss man spätestens ab Klasse 3 über eine Außendifferenzierung nachdenken, grob potenziell Gymnasium/gute Realschule, Realschule/gute Hauptschule, Hauptschule und Inklusion (lernen, geistig und so). Andernfalls kriegt man es in den vier Jahren bis zur Oberstufe ohne noch weitere Verwässerung selbiger eine halbwegs Oberstufenbefähigung hinzukriegen. Über die Raumprobleme kann man später reden, genauso wie über Bruchrechenkenntnisse der Grundschullehrerinnen (oder man lässt Gymnasiallehrer die 5/6 unterrichten).

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Über die fachlichen (Un-) Kenntnisse der GS- Lehrer muss man zu allererst sprechen. Bruchrechenkenntnisse und andere Kenntnisse der höheren Mathematik fehlen den kleinen Dummchen mit Sicherheit. Ich war damals an der Uni so froh als ich endlich den Schein für das Rechnen im ZR bis 1 Mio hatte und einen Freischuss für die Prüfung über das kleine Einmaleins, da wurde doch glatt Kenntnisse der Divisionsaufgaben (heißt das mit geteilt Division? Die Fachbegriffe hab ich auch nicht so ganz sicher drauf) verlangt. Am besten gefielen mir immer die Seminare zum 1. Schuljahr, da mussten wir nur bis 20 rechnen und durften Rechenschiffchen, – schieber und – plättchen benutzen. Ich war so stolz auf mich, dass ich, im Gegensatz zu den meisten anderen, den Schein im ersten Anlauf gekriegt habe. Ich erinnere mich auch wie ich vor Ehrfurcht fast erstarrte, wenn mir Studenten des Lehramts für die Sek 1 oder gar der Sek 2 begegneten. Wie intelligent die sein mussten. Die Entscheidung für die Primarstufe lag bei mir auch nur an mangelnder Intelligenz und nicht daran, dass ich lieber mit Kindern als mit Jugendlichen arbeiten wollte und will. Wäre ich intellektuell dazu in der Lage gewesen, hätte ich mich selbstredend für die höheren Weihen des Gymnasiums entschieden und beherrschte vielleicht sogar die Bruchrechnung.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

Süß, dass sie Bruchrechnung schon zur höheren Mathematik zählen…

Ich meine das aber durchaus ernst. Eine ganze Menge aktueller Grundschullehrer in NRW brauchten Mathe nicht oder nur sehr abgespeckt an der Uni zu belegen. Die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen in Mathe sind aktuell für die Grundschulstudenten gefürchtet.

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

„ Süß, dass sie Bruchrechnung schon zur höheren Mathematik zählen…“
Eben nicht. Wer offenkundig nicht in der Lage ist, einfache Stilmittel wie Ironie, Sarkasmus oder Zynismus zu erkennen, sollte sich mit Aussagen bezüglich angenommener fachlicher Inkompetenz von Kollegen bedeckt halten.
„ Die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen in Mathe sind aktuell für die Grundschulstudenten gefürchtet.“ Ich nehme an, es soll „ …von den Grundschulstudenten gefürchtet“ heißen. Wenn meine Interpretation des grammatikalisch inkorrekten Satzes richtig ist, dazu folgende Frage: woher wissen Sie (Sie in einer Anrede schreibt man übrigens groß) das? Haben Sie dazu einen Beleg? Wenn „Grundschulstudenten“ die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen fürchten und nur über nicht ausreichende Kenntnisse der Bruchrechnung verfügen, darf ich davon ausgehen, dass in den fachwissenschaftlichen Veranstaltungen, die auch von Studenten anderer Schulstufen besucht werden, Grundkenntnisse der Mathematik wie die Bruchrechnung vermittelt werden? Wie haben alle Studenten ihr Abitur gekriegt, wenn sie fachlich nicht einmal über Stoff der Unterstufe verfügen?
Ich stimme Ihnen jedoch zu, dass es ein Fehler ist, dass nicht mehr jeder Student des Lehramts für die Primarstufe Mathe und Deutsch als Pflichtfach hat. Die Gründe dafür habe ich weiter unten dageleg.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

@Egvina
Sie hätten Ihren Post mit „Ironie“ kennzeichnen müssen. Einigen Lesern hier fehlt da nämlich die Kompetenz diese zu erkennen, Ich fürchte, die nehmen Ihren Kommentar ernst und fühlen sich nun in ihrer Meinung über die Grundschulen bestätigt.

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Denen, die diese Überspitzung nicht verstehen ist sowieso nicht helfen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

Ironie hin oder her — zu dem Thema passt ein Beitrag von Harald Martenstein „Über die Lösung aller Mathe-Probleme“, ausgelöst durch eine besonders schwach ausgefallene Klausur bei Lehramtsstudenten.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Es ging um BaWü, nicht um NRW. Und „politische Blockaden“ hatte ich nicht behauptet, sondern „politische Vorgaben“, die selbstverständlich im vorauseilenden Gehorsam von den karrierebewussten Beamten befolgt werden.
Typisch ist doch, dass nach dem Bildungsplan 2016 die Leitperspektive „Akzeptanz von Vielfalt“ ALLE Fächer und ALLE Klassenstufen durchdringen soll, während das Thema „Grundgesetz“ gerade mal irgendwo beim Fach Geschichte erwähnt wird, in der Hierarchie der Überschriften etwa gleichrangig mit „Ost-West-Konflikt“, „Dekolonialisierung“ und „Italienisch-Ostafrika“. Peinlich: in der Sek I kommt das GG nur beim höheren Niveau explizit vor beim mittleren steht nur „Grundrechte“, beim einfachen gar nichts. Aber das Stichwort „Gastarbeiter“ findet sich auf allen drei Niveaus.

Für mich ist das Grundgesetz DIE Leitperspektive, weil es überparteilich und nicht der Mode unterworfen ist (Vielfalt ist ein spezielles Modethema, das GG ist umfassend). Die neuen Bildungsziele dagegen wollen eine EINSTELLUNG der SuS erreichen, die der derzeitigen politischen Mode und politischen Zufälligkeiten geschuldet ist. So wie zu Zeiten von Kaiser Wilhelm auch.

Ich finde es unerträglich, wenn Schule von Parteipolitikern im Rhythmus von Landtagswahlen reformiert wird. Deswegen halte ich diese kurzlebigen politische Vorgaben grundsätzlich für MURKS. Das heißt nicht, dass alles, was da steht, dann Unsinn ist. Aber: Man merkt die Absicht und ist verstimmt.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe gar keinen Gegensatz konstruiert, aber eine „Vielfalt “ (von „gesellschaftlich“ steht da nichts) herauszupicken und alles andere aus dem GG an den Rand zu drücken, ist nicht ausgewogen. Ich kritisiere nur diese politischen Modeziele in den schulischen Zielen und eben NICHT das GG.
Meine Kritik an Bildungsplänen als „populistische Hetze“ zu werten, dass ist wohl eher GEGEN das GG, oder? „Vielfalt“ bedeutet doch auch „Vielfalt der Meinungen“, oder? Meinen Sie, das GG stützt die Einflussnahme von Partei-Heinis auf die Schule? In welchem Artikel?
Wo wird heute noch gelehrt, dass laut GG die Abgeordneten nur ihrem Gewissen unterworfen sind und eben nicht dem Koalitionsgeschacher? Dürfen die SuS das noch erfahren? Oder ist es unerwünscht?
Wie stellt man sich eigentlich die „sexuelle Vielfalt“ im konfessionellen Religionsunterricht vor ?? Ich wette, dort wird das Thema ausgeblendet, weil irgendwelche reaktionären Funktionäre das nicht haben wollen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber ich als „Hetz-Heini“ habe hier das Grundgesetz öfter zitiert als Sie. Ich finde, das GG kommt in den Bildungszielen zu kurz, ist Ihnen das nie aufgefallen? Die Herrschaft der Parteien steht übrigens nicht drin. Die Parteien wirken nur bei der politischen Willensbildung mit.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie wissen doch selbst, wie die „Menschen, die sich in Parteien engagieren“ (auch „Berufspolitiker genannt“) als Kultusminister und Kultusstaatssekretäre unsere Schule an die Wand gefahren haben, immer mit Blick auf die Ziele ihrer jeweiligen Partei. Andere Diskutanten hier haben die aber heftiger kritisiert als ich. Seien Sie doch ehrlich: Sie wollen nur irgendwas an mir bekritteln, und da ist jede Kleinigkeit recht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Warum so viel Schaum vor dem Mund? Ich hatte nur gemeint, dass ich eine Unterwerfung der schulischen Ziele unter parteipolitische Ziele für kontraproduktiv halte. Das parlamentarische System als ganzes sieht das auch gar nicht vor, im GG steht das so nicht. Ich beziehe mich gerade auf das GG, Sie auch? Frau Schopper ist doch das beste Beispiel dafür: Sie MUSS sich selbst wider besseres Wissen an ihrem Parteiprogramm orientieren, und das geht m.E. zu Lasten der Schüler. Man sieht den „Erfolg“ der ganzen Parteienherrschaft auch an den Testergebnissen.

Parteien dürfen sein, aber sie haben m.E. andere Aufgaben als Bildungsziele mit ihren Parteizielen zur Deckung zu bringen. Das gilt natürlich auch für die AfD. Sie verbreiten hier das Märchen, ich würde die AfD-Ziele vertreten. Ich vertrete meine eigene Meinung, und die erwuchs aus dem Studium so etlicher offizieller Dokumente zur Schulpolitik und auch aus der Bildungsforschung. Das sind Dinge, wo Journalisten gar nicht genau hinschauen, sondern sich mit Presseerklärungen begnügen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Also Sie halten die Rezeption von PISA 2000 in den Medien für vorbildlich? Ich halte die für politisch einseitig, woran aber auch ein gewisser Herr Schleicher seinen Anteil hat. Noch heute wird viel Unsinn geschrieben im Stile von „PISA hat gezeigt, dass …“. Wo sind denn „die skandinavischen PISA-Sieger“ geblieben? Nur Finnland hat noch etwas bessere PISA-Punkte als D, die anderen nicht.

Könnten Sie mal ein Beispiel geben für eine „politische Lösung“, die sich aus diesem Forum heraus „entwickelt“ hat?
Pauschal mehr Ressourcen fordern ist billig, besonders wenn das nie quantifiziert wird, etwa „wie viel Geld bräuchte man, um dies und jenes zu erreichen?“

Dass die AfD als Partei niemals das schreiben würde, was ich schreibe, müssten Sie eigentlich sehen. Und andere schimpfen hier mehr auf die reinen Bildungstheoretiker als ich, und das mit weniger Detailkenntnis. Und die schreiben genauso anonym. Denen müssten Sie auch mal die Leviten lesen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Viefalt ist eine Tatsache, kein Modethema.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja, aber wie lange wird die Halbwertszeit dieses Themas sein in Bezug auf die Bildungspläne? Gäbe es nicht wichtigeres? Andere Tatsachen werden nicht erwähnt.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

So, wie sie durchgeführt und medial propagiert wird, ist sie sehr wohl Mode, weil die Konsequenzen ausgeblendet werden.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60:
Noch eine Anmerkung zu. „…Das Gymnasium durfte in der Sek I keine höheren Ansprüche als die anderen Schulen haben. Und in den Klassen 5 und 6 durften auch die drei Niveaus nicht weit voneinander abweichen.“

Was bemängeln Sie denn hier:
Soll denn nach Ihrer Meinung, kein Schüler der Gemeinschaftsschule Bildungsziele erreichen, die für das Gymnasium selbstverständlich gelten; also von Lernzielen ausgeschlossen werden. Natürlich werden nicht alle Schüler solche Ziele erreichen, das wird sich aber erst im Laufe der Schulzeit erweisen und ist durch Differenzierung zu organisieren.
Das gilt im Übrigen für alle Schulen, auch für Gymnasien.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

„von Lernzielen ausgeschlossen“
So ein Quatsch: Jeder darf (und sollte) als Individuum auch mehr lernen als da steht. Sie wollen schönreden, dass die Ziele des Gymnasiums auf die der Gesamt- und Gemeinschaftsschule herunterskaliert werden sollen. G8 passt da gut ins Konzept, denn bei G9 könnte man ja mehr erreichen, und früher war das auch so. Allein die Tatsache, dass praktisch nur noch EIN Bildungsplan für die Sek I existiert (jedenfalls mit denselben Inhalten), finde ich verdächtig. Das passt zu sehr zur Idee der „Stufen“ und des „Stufenlehrers“. Ich argwöhne „juristische Gemeinheiten“, wie so oft.
Um ein Bild zu bemühen: Der jetzige Bildungsplan gleicht einem normalen Bus, der überall hält und langsam ist. Das frühere Gymnasium gleich einem Schnellbus auf derselben Linie, der nicht überall hält, entsprechend schneller ist und auch weiter fährt. Und dieser Vorsprung soll jetzt den Gymnasien genommen werden. Siehe G9 neu in Niedersachen und NRW: Man könnte mehr erreichen, aber man will nicht, denn das würde dem Bildungssozialismus widersprechen.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60:
Jeder darf (und sollte) als Individuum auch mehr lernen als da steht“
Ja klar, aber darum ging es ja gar nicht: Wenn Lernziele für die Gemeinschaftsschulen nicht gestellt werden, im Gymnasium aber sehr wohl, dann werden die Schüler in Gemeinschaftsschulen von diesen Lernzielen natürlich ausgeschlossen. Das nennt man Logik!

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

@Carsten60:
Noch was zu dem oft von Ihnen ins Feld geführten „Bildungssozialismus“, das Sie denen vorwerfen, die für Chancengleicht im Schulsystem eintreten:
Im internationalen Vergleich sind die Übergänge aus der allgemeinbildenden Schule in nachschulische Bildung in Deutschland hochgradig stratifiziert. Die Aufteilung in Schulzweige mit unterschiedlichem Anforderungsniveau erfolgt in jüngerem Alter als in den meisten anderen europäischen Ländern und die Schule endet mit hierarchisch geordneten Zertifikaten. Dadurch ist in Deutschland der Einfluss familiärer Ausgangsbedingungen auf den Bildungserfolg im internationalen Vergleich relativ hoch. Bildungsungleichheit reproduziert sich stark über Generationen hinweg.
Gleichzeitig besteht in Deutschland ein ausgeprägter Kredentialismus. Das heißt, Abschlüsse und Noten bilden die wichtigsten Signale auf dem Ausbildungsmarkt, an Hochschulen und auf dem Arbeitsmarkt. Dadurch sind Bildungssystem und Arbeitsmarkt sehr eng aneinander gekoppelt. Die Optionen, die Jugendliche am Ende ihrer Schulzeit haben, hängen also in starkem Maße von den besuchten Schulformen und den dort erreichten Abschlüssen und Noten ab. Später stellen die beruflichen und akademischen Abschlüsse die zentrale Eintrittskarte in berufliche Arbeitsmärkte dar. Die berufliche Mobilität im Erwerbsverlauf ist in Deutschland daher im internationalen Vergleich gering, und relativ wenige Menschen gehen nach dem Erwerbseinstieg noch einmal in formale Bildung zurück. 

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

„Im internationalen Vergleich sind die Übergänge aus der allgemeinbildenden Schule in nachschulische Bildung in Deutschland hochgradig stratifiziert.“

Bedeutet: Die unterschiedlichen Bildungsgänge entsprechen in hohem Maße den unterschiedlichen Erfordernissen eines Studiums/ einer Ausbildung.

„Die Aufteilung in Schulzweige mit unterschiedlichem Anforderungsniveau erfolgt in jüngerem Alter als in den meisten anderen europäischen Ländern“

So what?

„und die Schule endet mit hierarchisch geordneten Zertifikaten.“

—> Selektionsfunktion

Was wäre die Alternative?
a) gar keine Abschlüsse
b) Abitur für alle

„DADURCH ist in Deutschland der Einfluss familiärer Ausgangsbedingungen auf den Bildungserfolg im internationalen Vergleich relativ hoch.“

Können Sie dieses DADURCH – also die eindeutige Kausalität (keine Korrelation!) – empirisch belegen?

„Bildungsungleichheit reproduziert sich stark über Generationen hinweg.“

Stimmt. Aber was ist der Grund? Ihre These: Vor allem das System/die Gesellschaft. Meine These: Es gibt unbestreitbar Chancen zum Aufstieg und Durchlässigkeit, aber nicht jeder ergreift/nutzt diese.

„Gleichzeitig besteht in Deutschland ein ausgeprägter Kredentialismus. Das heißt, Abschlüsse und Noten bilden die wichtigsten Signale auf dem Ausbildungsmarkt, an Hochschulen und auf dem Arbeitsmarkt.“

Ja, was denn sonst? Sollen die Firmen bei jeder Stelle erstmal 100 Praktikanten einstellen und dann gucken, wer sich praktisch bewährt?

„Dadurch sind Bildungssystem und Arbeitsmarkt sehr eng aneinander gekoppelt.“

Again: Können Sie das DADURCH – also eine eindeutige Kausalität (keine Korrelation!) – empirisch belegen?

„Die Optionen, die Jugendliche am Ende ihrer Schulzeit haben, hängen also in starkem Maße von den besuchten Schulformen und den dort erreichten Abschlüssen und Noten ab.“

Ja, was denn sonst? Ein Studium setzt vieles voraus. Schon heute – und schon lange – beschweren sich die Unis über abnehmende Studierfähigkeit. Sprich: Es haben bereits ZU VIELE Absolventen eine Hochschulzugangsberechtigung.
Was genau wollen Sie denn? Gar keine Beschränkung? Oder eine andere Art der Beschränkung? Erzählen Sie doch mal.

„Später stellen die beruflichen und akademischen Abschlüsse die zentrale Eintrittskarte in berufliche Arbeitsmärkte dar.“

Again: Was denn sonst??

„Die berufliche Mobilität im Erwerbsverlauf ist in Deutschland DAHER im internationalen Vergleich gering,“

Können Sie das DAHER (eindeutige Kausalität – nicht: Korrelation!) empirisch belegen?
Und ist berufliche Mobilität immer etwas Gutes? Immerhin geht es dabei potentiell auch mal nach UNTEN.
Geringe Mobilität kommt z.B. auch dadurch zustande, dass es in D einen besseren Kündigungsschutz gibt als in den meisten anderen Ländern. Die Notwendigkeit, sich beruflich neu zu orientieren, ist einfach seltener gegeben. Und das ist eine soziale Errungenschaft, kein Problem!

„und relativ wenige Menschen gehen nach dem Erwerbseinstieg noch einmal in formale Bildung zurück.“

Auch hier: Ist das ein Selbstzweck/ immer etwas Gutes? Oder kommt es dabei sehr auf den Einzelfall und die individuellen Gründe an? Was bringt dann so eine Kennzahl?

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

@ Leda:
Zunächst vielen Dank für Ihre kritische Stellungnahme zu meinem sehr komprimierten Beitrag. Sie  Interpretieren einige Fakten anders als ich. Das ist Ihr gutes Recht. Ich gehe daher nur kurz auf Ihre Aufforderungen nach Begründung meiner „dadurchs“ ein, m.E. aber eigentlich überflüssig sind:

1. „DADURCH ist in Deutschland der Einfluss familiärer Ausgangsbedingungen auf den Bildungserfolg im internationalen Vergleich relativ hoch.“
Ich wundere mich, dass Sie dies anzweifeln. Ich kenne keine Studie, die bei Kontrolle der Schülerherkunft und (auch) bei Kontrolle der kognitiven Fähigkeiten (=Intelligenz) diesen Zusammenhang nicht belegen. Aber vielleicht kennen Sie ja andere Befunde.

2. „Dadurch sind Bildungssystem und Arbeitsmarkt sehr eng aneinander gekoppelt.“
Eigentlich ein trivialer Zusammenhang. Die Begründung hierfür geben Sie in Ihrer Antwort aber bereits selber: „Ja, was denn sonst? Sollen die Firmen bei jeder Stelle erstmal 100 Praktikanten einstellen und dann gucken, wer sich praktisch bewährt?“

3. „Später stellen die beruflichen und akademischen Abschlüsse die zentrale Eintrittskarte in berufliche Arbeitsmärkte dar.“
Auch hier geben Sie selber die Antwort, wie zu 2.: „„Ja, was denn sonst? Sollen die Firmen bei jeder Stelle erstmal 100 Praktikanten einstellen und dann gucken, wer sich praktisch bewährt?“

4. „Die berufliche Mobilität im Erwerbsverlauf ist in Deutschland DAHER im internationalen Vergleich gering,“
Ja, das ist eine notwendige Folge des Kredentialismus. Wechsel ohne die verlangten Zertifikate sind nun mal schwierig in Deutschland. Denken Sie z.B. an die komplizierte Anerkennung der Abschlüsse von Immigranten.

Genau wegen der hohen Stratifizierung des deutschen Schulsystems und des vorherrschenden Kredentialismus in Deutschland, die den weiteren Lebensweg der Jugendlichen stark prägen und z.T. festlegen, ist Chancengleichheit gerade im deutschen Schulsystem von herausragender Bedeutung.  

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

„Die berufliche Mobilität ist in D … gering“
Einen Beleg geben Sie nicht an, von mir verlangen Sie das immer.
Prof. Nida-Rümelin jedenfalls hat die „soziale Mobilität“ in einem Zeitungsartikel als „hoch“ bezeichnet, höher als im angelsächsischen System mit seinem erfolgreichen längeren gemeinsamen Lernen. Findet man leicht im Internet.
Mit „sozialer Mobilität“ ist doch sozialer Auf- bzw. Abstieg gemeint. Das geht jedenfalls in Richtung Chancen-gerechtigkeit.
Und erfolgreiche Start-Up-Unternehmer wären doch blöd, wenn sie noch einmal in „formale Bildung“ zurückgingen. Bill Gates und Steve Jobs brauchten keine Promotion (Herr Schleicher auch nicht). „Entrepreneurship“ ist das neue Zauberwort. Weiterbildung wird in den Job-Centern auch großgeschrieben.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60:
Nida-Rümelin stellt zwar diese Behauptungen auf, belegt sie aber nicht.
Und er liegt falsch im internationalen Vergleich. Siehe OECD-Ländervergleich in:
OECD – Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 2018, A Broken Social Elevator? How to Promote Social Mobility, OECD Publishing, Paris

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Was soll diese OECD-Schrift nun besagen: Deutschland ist kein Ausreißer nach oben oder unten, die anderen sind sehr gemischt. Vieles basiert auf puren Befragungen von Leuten. In Fig. 1.19 liegt Deutschland zwischen Korea und Australien, so what? Insbesondere sehe ich nicht, was das mit dem deutschen Schulsystem (der nur 4-jährigen Grundschule) ursächlich zu tun haben soll. Oder wo genau soll diese OECD-Schrift das thematisieren?
Anders gefragt: welches Land würde denn Ihren Wünschen am ehesten entsprechen?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Nein, die angegeben inhaltlichen Kompetenzen sind keine MAXIMALliste. Die Lehrer haben das letzte Wort, und gute Schüler (an jeder Schulform) können sie sehr wohl mit mehr bekanntmachen als dasteht, bei der Mathematik z.B. mit dem Begriff von Stetigkeit, der in den Medien immer in anderem Sinne (ständig wachsend bzw. fallend) verwendet wird.

Erklären Sie mir lieber mal, warum der Bildungsplan 2016 in BaWü im Fach Geschichte zwar das Grundgesetz und das Mehrparteiensystem wenigstens erwähnt, nicht aber die Gewaltenteilung. Auf dem Papier hatte auch die DDR ein Mehrparteiensystem, aber eben keine Gewaltenteilung. Ich finde für die Demokratie die Gewaltenteilung wichtiger als die Vielfalt (die so als übergeordnetes Prinzip für ale Fächer genannt wird).

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60:
Nein, die angegeben (sic!) inhaltlichen Kompetenzen sind keine MAXIMALliste. Die Lehrer haben das letzte Wort, und gute Schüler (an jeder Schulform) können sie sehr wohl mit mehr bekanntmachen als dasteht“.
Ja klar gilt das. Aber nun lenken Sie wieder ab: Wenn dies – wie Sie argumentieren – für die Gemeinschaftsschulen gelten soll für Lernziele, die im Gymnasium angegeben sind, aber nicht in der GMS, dann müssen Sie mir erklären, warum man im Gymnasium nicht auch auf die Angabe dieser Ziele verzichten kann.
Merken Sie nicht selber, dass Ihre Argumentation widersprüchlich ist.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Das ganze Konzept mit den drei Niveaus im Bildungsplan 2016 ist vermurkst. Schauen Sie doch selbst, mit welcher krampfhaften Formulierungsakrobatik die definiert werden. Die prozessbezogenen Kompetenzen sind schon mal für alle gleich (das soll realistisch sein?). Nehmen wir mal die inhaltlichen Kompetenzen zur Französischen Revolution (FR): Auf dem einfachen Niveau steht „Die Bedeutung der FR für die Gegenwart beschreiben (Freiheit)“, auf dem mittleren Niveau „Die Bedeutung der FR für die Gegenwart erläutern und bewerten (Freiheit, Gleichheit)“, auf dem höheren Niveau „Die Bedeutung der FR für die Gegenwart erläutern und bewerten (Freiheit, Gleichheit, Nation, Schreckens-herrschaft)“.
„Beschreiben, erläutern, bewerten“, das alles halte ich eben für formalen Murks, aber nicht für eine Niveaubeschreibung. Gymnasiales Niveau wäre eigentlich was anderes, nämlich eine intellektuelle Durchdringung des Kernproblems: Erst gesellschaftliche Missstände, dann Aufklärung und Revolution, dann Hoffnung, schließlich Guillotine. Ähnliches gab es auch nach der Russischen Revolution (die im Bildungsplan 2016 nicht einmal explizit erwähnt wird), nach dem Arabischen Frühling etc. Das Problem für diese Lehrplankommissionen war, alles kleinteilig passend zu machen und insbesondere ein „gymnasiale Niveau“ krampfhaft so herzustellen, dass es in das Schema passte. Das Ergebnis: viel Schematismus. Und das Schema war POLITISCH motiviert, nicht fachlich oder pädagogisch. Es mussten halt Unterschiede definiert werden, von oben befohlen, aber richtig groß durften die nicht sein. In Wahrheit sind die Niveau-Unterschiede zwischen den SuS schon am Ende der Grundschulzeit viel, viel größer als in diesem Bildungsplan 2016 vorgesehen. DAS ist der MURKS.

Kleiner Spott: Selbst im schriftlichen Abitur ist der Unterschied zwischen dem grundlegenden und dem erhöhten Niveau in den KMK-Standards nicht präziser definiert als der Unterschied zwischen einem Studienrat und einem Oberstudienrat. 🙂

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Zusatz: Im Bildungsplan 2016 kommt im Fach Geschichte weder die Russische Revolution explizit vor (nur in einer Datenliste wird das Jahr 1917 genannt, und „Russland als Imperium“ kommt vor) noch der aktuelle Palästina-Konflikt noch der Arabische Frühling (der 2010 begann), obwohl man sich ansonsten um Aktualität bemüht. Warum wohl? Fürchtet man kontroverse Diskussionen? Oder werden diese Themen als unwichtig betrachtet? Politik als Fach gibt es nicht. Dagegen steht das Wirken des italienischen Faschismus in Afrika sehr wohl drin und die Dekolonialisierung auch. Merkwürdigerweise ist auch die Völkerwanderung gestrichen, obwohl Migration grundsätzlich ein Thema ist.

Geor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Bei derzeitigen Schülerschaft und den Zentralen Abschlussprüfungen bzw. Zentralabitur gibt es kaum Gründe und Möglichkeiten für Lehrer, nennenswert über den Lehrplan hinaus zu gehen.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die Gymnasien beschuhen 60% eines Jahrganges: Sie SIND die Gemeinschaftsschulen bzw. Hauptschulen.

Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Das kann nur jemand sagen, der die anderen 40% noch nie unterrichtet hat.

Jette
1 Jahr zuvor

„Wir stellen alle bisher getroffenen Maßnahmen auf den Prüfstand und denken über viele Dinge nach.“
Nachdenken ist immer gut, sogar in Behörden! Alle getroffenen Maßnahmen auf den Prüfstand stellen, heißt doch übersetzt: Das, was wir bisher gemacht haben, ist Bullshit.

„Zum Beispiel können dazu intensive gemeinsame Lesezeiten gehören oder auch das regelmäßige Erheben der Lernstände der Schülerinnen und Schüler.“
Dass das Erheben der Lernstände den Lernstand nicht automatisch verbessert, ist eine Binsenweisheit. Es nimmt nur wieder Lehrerzeit, die eigentlich besser zum Unterrichten genutzt werden sollte!

„Es gibt auch erste Überlegungen für eine Erhebung der Kernkompetenzen noch vor der Einschulung, um von Anfang an gezielte Förderungen zu planen.“ 
Auch hier wieder das Gleiche: Es sollte weniger erhoben und viel mehr behoben werden. Wer soll denn die gezielte Förderung machen? Die Seiteneinsteiger??? Eine Krankheit wird nicht dadurch geheilt, dass man sie 5x diagnostiziert, sondern, dass man eine Therapie startet.
Wenn ich mir die Kultusministerin anhöre, wird mir Angst und bange…
Und wer bisher noch mit dem Gedanken gespielt hat, LehrerIn zu werden, läuft schreiend davon!

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Ich glaube, es war Hilbert Meyer, der mal gesagt hat: „Vom vielen Wiegen wird das Schwein nicht fett.“

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Der Delfin-Test zwei Jahre vor der Einschulung wurde vor Jahren abgeschafft, weil die Erzieher den Bedarf an Sprachförderung ja nebenbei ermitteln können und natürlich im Falle eines Bedarfs auch die Förderung nebenbei übernehmen sollen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

In Nds ähnlich,
dazu wurde die Erhebung des Sprachstandes durch die Grundschulen aufgehoben,
die auch dazu führte, dass man alle Kinder bereits 18 Monate vor der Einschulung sah und – gleich einem Screening – Auffälligkeiten ansprechen und Förderung in unterschiedlichen Bereichen anraten konnte.
So hatte man hinsichtlich der Sprache aber auch in Bezug auf andere Bereiche noch ein gutes Jahr vor der Einschulung, in der Förderung oder Therapien erfolgen konnten, damit die Kinder bis zur Einschulung aufholen konnten.

Auch hier erfolgt nun die Sprachförderung im Kindergarten nebenbei,
allerdings reichen die KiTa-Plätze nicht aus und die Einrichtungen sind personell unterversorgt. Wie soll da die individuelle Förderung erfolgen können?

Zuvor gab es für die Grundschulen Unterrichtsstunden, die Kinder wurden in kleinen Gruppen beschult und es bestand dafür Schulpflicht – mit Konsequenzen bei unentschuldigten Fehlzeiten.

Ja, die dadurch frei werdenden Lehrkräftestunden hat man dringend für den Unterricht benötigt.
Die Sprachförderung fiel also vor 5 Jahren dem eklatenten Lehrkräftemangel zum Opfer.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Doch, doch, den Delfin 2 Test gibt es aber noch für Kinder, die keine Kita besuchen. Die werden in die Schule eingeladen und dort getestet. Das ist eine oft elende Hinterherlauferei, da der Aufforderung oft mehrmalig nicht nachgekommen wird. Der Sprachstand wird dann festgestellt und dann passiert……NICHTS…..da Sprachfördermaßnahmen leider, leider nicht durchgeführt werden können…..keine personelle Resourcen, etc….

Einer
1 Jahr zuvor

Als „Primi-Mäuschen“ muss man den Kindern neben dem Fachwissen vor allen Dingen Neugier vermitteln. Man muss den Kindern beibringen Spaß daran zu haben Neues zu lernen. Sachen ausprobieren und verstehen zu wollen. Erkennen, dass dabei auch Fehler passieren und aus jedem Fehler gelernt werden kann. Eine Lehrkraft die das nicht kann (und davon gibt es leider zu viele) ist an der falschen Schulform. Wer, wie, was, wieso, weshalb warum – wer nicht fragt bleibt dumm! Dazu muss man viel Liebe mitbringen.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Bei „Primi-Mäuschen“ kann man das Lesen Ihres Textes einstellen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Volltreffer !! Versenkt!!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Weiter bin ich auch nicht gekommen 🙂

Unverschämte Wurstigkeit!

Jette
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer
  1. Den Begriff „Primi-Mäuschen empfinde ich als abwertend und despektierlich!
  2. Es geht nicht darum, dass Lehrkräfte nicht um die Wichtigkeit von Neugier, Ausprobieren und Spaß wissen, sondern, dass es dafür keine Rahmenbedingungen gibt.
  3. Woher die Einschätzung „davon gibt es leider zu viele“ kommt, bleibt offen. Mit Vorurteilen und Verallgemeinerungen zu arbeiten, ist nicht zielführend.
Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Was sind Sie denn für „Einer“? Hoffentlich keiner von uns GS-Lehrkräften, der sich selbst als „Primi-Mäuschen“ bezeichnet und damit ein echter Nestbeschmutzer wäre. Gehören Sie einer anderen Schulart an, finde ich Ihre Äußerung echt arrogant. Wie auch immer: geht gar nicht!
Das Grundschullehramt sehe ich anders als Sie: Liebe zu den Kindern und Begeisterungsfähigkeit sind zweifelsohne sehr wichtige Voraussetzungen. Aber da die Grundschule die einzige „wirkliche“ Gesamtschule ist, gehören da fachlich und pädagogisch die allerbesten Lehrer:innen hin, um mit den Kindern gute Grundlagen zu erarbeiten. „Nett“ und „motivierend“ reicht bei einigen Kindern mglw. aus, aber eben doch nicht in sehr heterogenen Klassen und bei Kindern mit Lern- und anderen Schwierigkeiten. Da tut Expertise, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, not!
Ich wünsche allen Grundschulkindern menschlich und fachlich hochkarätige Lehrkräfte – im Einsatz für die Kinder eher wie Löwinnen, aber keinesfalls wie Mäuschen!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Ich versteh Sie aber nicht! Und es macht auch gar keinen Spaß, was Sie mir hier beibringen wollen. Jetzt mal her mit der Liebe, aber flott!

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Stimmt vieles. Aber Kinder brauchen eben auch Regeln … Die machen nicht immer Spaß. Sie brauchen (und wollen) Grenzen. Das macht auch erstmal keinen Spaß.
Sie brauchen eine solide Grundbasis an Wissen und Fähigkeiten/Fertigkeiten .. Die muss auch trainiert und geübt werden. Das macht manchen auch nur bedingt Spaß.

Neugier sollten die meisten Kinder haben. Wenn sie sich für was interessieren sowieso. Das kann und sollte man natürlich fordern und fördern.

Auch Fehler dürfen die Kinder machen und machen die Kinder natürlich. Sonst wären sie nicht in der Schule. Korrigieren muss man – zumindest im möglichen Rahmen – die Fehler trotzdem. Damit die sich eben nicht wiederholen und sich einprägen.

Gerade auch für die weiterführenden Schulen ist eine solide „Grundausstattung“ wichtig. Und auch hier sollte man „Liebe“ mitbringen. Daher ist das „falsche Schulform“ von Grund auf mal falsch. Das ist in jeder Schulform nämlich so.
Nur gibt es halt nicht überall die Bespaßung. Was auch richtig so ist. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder macht, was er will … Hauptsache Spaß und Bespaßung. Fehler sind toll. Dahherr sjnt Feler doch keen prblem. „Super ‚Bla‘ du hast diesmal ein Wort richtig geschrieben, der Satzanfang ist groß und der Punkt richtig am Satzende – mach weiter so :)“

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Hüstel, aber intrinsische Motivation kann man nicht beibringen. Man kann sie jedoch „unterdrücken“ (Das läuft natürlich nicht bewusst seitens der Eltern.) und das bereits lange vor der Schule und nebenbei immer wieder zuhause.
Sind Sie Elternteil? Dann wissen Sie doch bestimmt, dass Kinder in der Regel sofort anfangen Dinge auszuprobieren und Fragen zu stellen, sobald sie dazu in der Lage sind. Und hier hängt sich vieles auf. Wenn dieser Neugier und all diesen Fragen nicht genügend Raum gegeben wurde/wird, dann kann man sich als Grundschullehrkraft noch so viel Mühe geben. Außerdem hat man nämlich noch viele andere Kids zu unterrichten, betreuen, motivieren, versorgen … und von daher viel zu wenig Zeit für diejenigen, die besonders viel Motivation benötigen.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Neugier und der unbedingte Wille Neues zu lernen ist eines der wesentliche Merkmale von Kindern. Zu meinen, dass es die Aufgabe einer Grundschullehrkraft sei, dieses zu vermitteln ist schon eine grobe Fehlannahme. Natürlich kann man durch die Art des Unterrichts die Neugier und den Lernwillen fördern oder natürlich auch ersticken. Eigentlich bedarf es aber nur Empathie und Wertschätzung den Kindern gegenüber und nach Klafki Überlegungen darüber anzustellen, wie man den Unterrichtsgegenstand interessant gestalten kann.
Tatsächlich sind mir in den 25 Jahren meiner Laufbahn nur einzelne Lehrexemplare über den Weg gelaufen, die es verstanden haben, die Neugier und Lernfreude der Kinder zu konterkarieren.

Ron
1 Jahr zuvor

Wenn ich tief krame, finde ich noch alte Lehrbücher wie z.B. Praxis Sprache aus den 90ern. Die kamen ganz ohne Kompetenzen aus. Dafür konnten die Schüler danach Grammatik und Rechtschreibung. Solch isoliertes Lernen war aber zu erfolgreich und wurde nach der Jahrtausendwende dann verboten. Jetzt unterrichten die Kollegen integrativ und die Schüler bemerken vor lauter Budenzauber nicht mal mehr, dass gerade der Imperativ gelernt werden soll.
Mit Mathebüchern sieht es ähnlich aus. Ganz ohne DVD, iPad-Erweiterung und Smardboardhandreichung konnte man damit rechnen lernen. Es gab massig Aufgaben, die man – igitt – sogar abschreiben musste. Hat prima funktioniert – sollte aber nicht sein.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Päckchenrechnen ist böse.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

«Schluss mit erwiesenermaßen unbrauchbaren Methoden!»

Das finde ich richtig! In Berlin gab es auch ein Bündel an Maßnahmen zur Verbesserung der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten. Z.B. 15 Minuten Lesetraining eine bestimmte Anzahl pro Woche. Das setzt keiner bei uns um.

Außerdem soll doch eine verbundene Handschrift beigebracht werden. Wer sich bei uns damit schwertut, muss sie nicht lernen und lernt sie dann logischerweise nie.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Hm, wenn das Lesetraining nicht umgesetzt wird….. Kann es keine Erfolg geben.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

„Der Verband betonte: «Man kann die derzeit von den Hochschulen propagierte Grundschuldidaktik fast schon als eine Didaktik der Verwahrlosung bezeichnen: Fehler werden nur noch ansatzweise korrigiert und setzen sich daher in den Köpfen der Kinder fest, von der Lehrkraft angeleitete gemeinsame Erarbeitungsphasen geißelt diese Didaktik als lehrerzentriert, und automatisiertes Üben beim Rechnen – davon will man gar nichts mehr wissen. Ein solcher Ansatz führt uns schon seit Jahren an den pädagogischen Abgrund, aber während der Pandemie und der Phasen des Fernunterrichts war dieser Ansatz erst recht zum Scheitern verurteilt.»

————-
RICHTIG!! Auch das entspricht doch der Realität! Und ich erlebe ständig, dass mir neu ausgebildete Kollegen ihr „Hochschulwissen“ um die Ohren hauen und MIR sagen, was ich alles falsch mache, weil ich Fehler anstreiche; weil ich auf gemeinsame Erarbeitungsphasen setze; weil ich viele Übungseinheiten einplane.

Ich erlebe ebenfalls ein „Kollegen-Bashing“, nur halt mir gegenüber!

Last edited 1 Jahr zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
447
1 Jahr zuvor

Also … nur wegen dem Untersuchungsschock muss die Ministerin ja die Lehrkräfte nicht gleich bedrohen.
🙂

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Die Ministerin kann aber sehr wohl dem Lehrpersonal in NRW die Methoden im Anfangsunterricht vorschreiben und gewisse Methoden verbieten.
Sie darf sogar die Lehrmaterialien vorschreiben, die im Anfangsunterricht zur Anwendung kommen dürfen.
Was allerdings an Universitäten wie in Münster etc. unter Mitwirkung von N. Sommer-Stumph. und anderen Experten der neuen Pädagogik in Seminaren vermittelt wird, unterliegt aber der Lehrfreiheit der Universitäten.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Nein, das kann sie nicht. Sie kann Methoden zulassen, mehr nicht. Welche Methoden aus dem zugelassenen Reservoird ie Lehrkräfte dann einsetzen ist Teil ihrer pädagogischen Freiheit. Die inhalte können verbindlich durch Kernlehrpläne und curriculare Vorgaben vorgegeben werden, bei den eingesetzten Methoden und der Didaktik sieht das anders aus.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Sie kann Methoden verbieten, so wie dies in anderen Bundesländern bereits geschehen ist.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Sorry, aber das ist das, was die neben der allgemeinbekannten Inkompetenz am besten können…wollen wir ihnen das auch noch wegnehmen??? 😉

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Ey, verfickt nochmal…wir (also ich meine die Menschen, die nach 1990 geboren wurden) haben doch auch Lesen und korrektes Schreiben gelernt….dann kamen die beschissenen Bildubgsforscher und haben uns erklärt, dass diese Art des Schriftspracherwerbs und des sinnentnehmenden Lesens nicht mehr dem „aktuellen Stand“ der bildungsdidaktischen Diskussion entspricht. Also Säue durch’s Dorf treiben, bis dort Staus entstehen, wie Freitag Nachmittags auf der A2.

Ey verfickt nochmal… zurück zu dem, was bereits als erfolgreich etabliert und bewährt ist…und dazu die Zeit, die eine gut ausgebildete Fachkraft benötigt, um Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Ohne irgendeinen Kokolores nebenher einzupflegen, ohne überbordende Verwaltungsaufgaben, ohne Glücksunterricht, „Essen mit Messer und Gabel“, psychische Gesundheit, interaktiver Integrationsscheißdreck ohne zusätzliche Hilfen, ohne Bildungsideologien – von Leuten geschaffen, die selbst für das Fegen einer Werkshalle zu dämlich sind- jedoch erkannt haben, dass man „dicke Haufen machen muss und diese zum Stinken bringen muss“, damit man eine Anstellung an einer Uni oder Fachhochschule in Dtschl. bekommt…was besser bezahlt wird als eine Entsorgertätigkeit bei den städtischen Müllbetrieben.

Eine zusätzliche Kontrollinstanz, die aus genau dieser Klientel rekrutiert wird, sorgt nicht für eine Verbesserung der Arbeitsergebnisse unsere GS-KuK – sondern lediglich dafür, dass mit exakt demselben verfickten schrägen Blick aus der bildungsideologischen Ecke die Grubdschulen beim weiteren Scheitern beobachtet werden…wie gesagt: nicht, dass die das nicht könnten….man lässt sie einfach nicht in Ruhe arbeiten.

Hmmm….sollte ich hier überproportional das Wort „verfickt“ verwendet haben??
Das war Absicht und demonstriert meinen Ärger bzgl dieser schwachsinnigen Idee von D. FELLER…. Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Sorry, ich meine natürlich die, die vor!! 1990 geboren wurden…

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Ja, da leider viele Lehrer auch nicht richtig mit Messer und Gabel umgehen können und beim Essen die Hände so verdrehen, dass man den Eindruck hat, sie würden sich diese irgendwann brechen, sollten sie dies wirklich nicht unterrichten.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Ach herrje, jetzt geht das wieder los … naja, ich kürze mal schnell ab: Ich bin schuld an allem.
So, jetzt braucht sich hier keiner mehr streiten und es können alle LuL jedweder Schulart nachdenken, was und wer hier wie bedient werden soll.

Viel Spaß beim „ganz genauen Hingucken“! Die Fortbildungen und Leistungserhebungen sind sicher. Zirp, zirp. Oh, eine Grille im Januar, ungewöhnlich.

Lilly
1 Jahr zuvor

Ich kann es nicht mehr hören. Wir Grundschullehrer geben unser bestens und die Politik hat immer noch mal eine neue kluge Idee. Lasst uns doch einfach unseren Job machen und bürdet uns nicht immer neue Aufgaben auf. Unsere Schultern sind breit, aber was zu viel ist, ist zu viel.

Dreamghost
1 Jahr zuvor

Leider hat die Kumine nicht verstanden, dass es gerade nicht mehr (Vorgaben, Fortbildungen, Methoden, Tests,…) braucht sondern weniger. Dann wäre auch mal Zeit das Gelernte zu vertiefen…
Was haben eigentlich die Philologen damit zu zu tun? Also ernsthaft, gibt es keine Grundschullehrerverbände auf die man hören kann.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dreamghost

Die Philologen bekommen dann die Ergebnisse der Grundschulausbildung und müssen darauf aufbauen bzw. damit weiterarbeiten und sie sind, wie Sie lesen konnten, alles andere als zufrieden. DAS haben Philologen damit zu tun.

Dreamghost
1 Jahr zuvor

Kleine Metapher: Wenn es in einem Betrieb Probleme mit dem Grundrohstoff (bspw Metall für Schrauben) gibt, z. B. schlechte Stoßfestigkeit, darf der Weiterverarbeiter (Schraubenhersteller) gerne Alarm schlagen. Die Probleme und mögliche Lösungen würde ich aber eher mit dem Lieferanten (Metallgießerei) besprechen.

Mal abgesehen davon kriegen die Gymnasier ( 😉 ) ja eh die „besseren“ (leistungsmäßig) Schüler. Die anderen Schulverbände meinen aber nicht ihren Senf sazu geben zu müssen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dreamghost
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dreamghost

Mit „weniger“ kann aber niemand mehr um. 😉

Es gilt doch immer: Wachstum, Wachstum, Wachstum.

Und davon noch mehr. 😉

Egvina
1 Jahr zuvor

(…) Ich glaube, dass wir die Lehrkräfte an den Grundschulen dazu auch intensiver begleiten und bei Bedarf auch weiter qualifizieren müssen», erklärt sie.
Gilt definitiv für diejenigen, die nach der Bologna- Reform studiert haben. Während es bis dahin Pflicht war Deutsch UND Mathe plus ein Wahlfach zu studieren und das Referendariat in allen drei Fächern zu absolvieren, ist es seither so, dass Deutsch ODER Mathe plus ein Wahlfach studiert und entsprechend das Referendariat in diesen beiden Fächern absolviert wird. Das bedeutet, dass seit Jahren Lehrer an die Grundschulen kommen, die nur in einem der beiden absoluten Kernfächern der Grundschule ausgebildet sind, das andere Kernfach aber selbstverständlich als Klassenlehrer ebenfalls unterrichten. „(…) Unsere grundständig ausgebildeten Lehrkräfte bringen dafür auf jeden Fall das nötige Rüstzeug mit. (…)“
Nein, tun sie eben nicht und das merkt man bei den jüngeren Kollegen leider auch.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

Dann muss sich die Grundschule eben vom Klassenlehrerprinzip verabschieden. Die Organisation muss doch dem Personal angepasst werden.

Wir sehen wieder das übliche Dilemma, die Vorgaben seitens der Politik passen hinten und vorne nicht zusammen. Die jüngeren lehrkräfte können doch nichts dafür, dass sie am Bedarf vorbei ausgebildet werden. Und weil das mittlerweile ja auch den Studienanfängern auffällt, sinken die Anfängerzahlen ja auch schon seit Jahren. Aber ob die Abordnung von Lehrkräften mit Lehramt GY/GE da jetzt Abhilfe schaffen kann, glaube ich schon deshalb nicht, da diese ja ebenfalls wie die jüngeren Grundschullehrkräfte als Fachlehrkräfte ausgebildet sind, zumeist mit den Fakulten D/GE.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Es ist an bestimmten Schulen üblich, dass man neben 2 Fächern des Studiums weitere übernimmt und sich fachlich wie didaktisch und methodisch einarbeitet. Gerade als Grundschullehrkraft weiß man es vorher und wählt die Vielfalt.

Es gibt auch Bundesländer, die das Klassenlehrerprinzip in der Grundschule nicht voll durchsetzen, Niedersachsen zum Beispiel. Ab Klasse 3 muss man dann Ma/D/Su (1 Fach davon) abgeben und andere Fachlehrer kommen ohnehin in die Klasse (üblich oft auch für Sport, Religion, Musik, Kunst, TG/Werken), da bleiben dann manchmal nur 10 Stunden bei der Klassenlehrkraft.
Die Nachteile

  • die Klassenführung ist sehr viel schwieriger, da der Wechsel der Lehrkräfte viel Unruhe bringt, Klassen mit vielen Stunden bei einer Lehrkraft laufen insgesamt ruhiger, kommt es im gleichen Klassenverband zu einer Änderung (Klassenlehrkraft gibt Fächer an Fachlehrkraft), wird die Klasse erheblich unruhiger,
  • es braucht viele enge Absprachen, hinsichtlich der Regeln etc. (Zeit),
  • die Berücksichtigung von Inklusion, Schwierigkeiten, Erkrankungen und vielem mehr muss man im Team bedenken und umsetzen (Zeit),
  • Synergien zwischen den Fächern sind viel schwieriger zu nutzen, fächerübergreifende Unterricht ist als Klassenlehrkraft sehr viel einfacher umzusetzen, m.M.n. gewinnt man als Klassenlehrkraft darüber Zeit für den gezielteren Unterricht,
  • man verliert zeitliche Flexibilität, da man durch den Wechsel der Lehrkräfte an die 45 min gebunden wird, deren Takt man als Klassenlehrkraft zu Gunsten der Unterrichtsgestaltung abändern kann (Ma erklären und üben, wie es die Klasse erfordert und nicht, wie es die Glocke bestimmt),
  • die Lehrkräfte sind in vielen weiteren Klassen eingesetzt und überall involviert, also noch mehr Absprachen, Konferenzen, Elterngespräche, Gutachten etc. (Zeit),
  • die Klassenlehrkraft hat nur noch ausgewählte Fächer und muss die organisatorischen Aufgaben innerhalb dieser Zeit schaffen, sie verteilen sich also auf bestimmte Fächer, bei Klassenlehrerprinzip ist es besser auszugleichen.

Das Gras auf der anderen Seite mag grüner erscheinen, saftiger ist es nicht.

Unter dem bestehenden Lehrkräftemangel ist man froh, wenn man für jede Klasse/ jede reguläre Unterrichtsstunde eine Lehrkraft hat,
hat man sie nicht, muss man das Personal möglichst gelungen verteilen: die Stärken der Personen nutzen. Da ist es gut, wenn man Allrounder im Kollegium hat, die in vielen Fächern einspringen können, mit Fachlehrkraft-Allüren kommt man nicht weit.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

@Palim, dass im Grundschulbereich und in der SekI vieles bis hin zu Fächern der Fächergruppe I fachfremd unterrichtet wird, müssen Sie mir doch nicht erklären. Lernbereichsfächer wie NaWi oder GL können teilweise nur fachfremd unterrichtet werden. Darüber hinaus muss die Unterrichtsverteilung über alle Jahrgangsstufen von der SL sichergestellt werden, da ist diese gerne bereit Angebote der Lehrkräfte für fachfremden Unterrichtseinsatz anzunehmen, zumal es gar nicht genügend Z-Kurse gibt.
Die Schulform mit dem geringsten Anteil fachfremden Unterrichtes sind die GY, da es in der GOSt keinen fachfremden Unterricht mehr geben kann, um die Fachlichkeit des Abiturs nicht zu gefährden.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank, es lesen ja noch andere Personen mit.

Man muss wissen, dass das Verteilen der Stunden immer auch eine pädagogische Entscheidung ist. Sie beeinflusst den Unterricht vielleicht, wenn das Fach fachfremd erteilt wird, wenn sich die Kolleg:innen noch nicht gut genug eingearbeitet haben.
Sie beeinflusst den Unterricht auch, wenn man viele Fachlehrerstunden verteilt und dadurch auf Vorzüge des Klassenlehrerprinzips verzichtet.

Unter Lehrkräftemangel stellt man das alles hinten an und versorgt irgendwie die Klassen, über Monate, manchmal über Jahre.

Wenn die Schule Abordnungen bekommt, sind oft die Zeiten und die Fächer vorgegeben. Die Grundschullehrkräfte versorgen also den Rest, weil sie die Expert:innen sind, oft Allrounder und gar nicht auf die Idee kämen, auf die Erteilung von allein 2 Fächern zu bestehen.
Das hatte ich zuvor bei den Lehrkräften von der HS/RS, die abgeordnet waren, auch nicht erlebt. Als die Gymnasien mkt in die Abordnungen genommen wurden, gerade weil sie weit besser versorgt waren als die GS+SekI, handelte der Philologenverband sehr schnell aus, dass kein fachfremder Unterricht erfolgen dürfe. Die an uns Abgeordneten Kolleg:innen boten aber von sich an, was sie sich vorstellen konnten und waren auch sonst eine wirkliche Hilfe und Rettung.

Wenn die Schule selbst abordnen muss, geht (stundenweise oder ganz) eine Klassenlehrkraft. Das passiert auch Schulen, die gerade so viel Lehrkräfte wie Klassen hat, also doppelte Klassenleitungen verteilen muss, was sonst nicht üblich ist, gerade weil das Klassenlehrerprinzip bedeutet, dass man weit über die Hälfte der Stunden in einer Klasse erteilt. Das ist dann nicht möglich und man übernimmt die andere Klasse mit nur einem Hauptfach und möglichst einer Stunde täglich. Die Organisation geht vom Hauptfach ab, eine KL-Stunde gibt es nicht und unter Mangel ist sie auch nicht einfach zu organisieren.

Alles, was dann nicht abgedeckt werden kann, wird über Betreuung abgedeckt, sodass sich die Kinder beaufsichtigt fühlen. Oft ist es aber so gestaltet, dass die Kinder es für Unterricht halten und auch nicht alle Eltern werden verstehen, wann Unterricht ausgefallen ist.

Um so wichtiger wäre es, wenn Studien erheben würden, wie viel Unterricht überhaupt erteilt wurde.

Letztlich: Gerade die IQB-Erhebung, die direkt nach Distanzlernen oder Wechselunterricht erfolgte, hätte dies machen müssen oder das Erheben noch um ein weiteres Jahr aufschieben müssen.
Wir reden darüber, dass Leistungen im Mai 2021 nicht so gut waren wie vor Corona.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ich erinnere daran, dass PISA sich noch nie darum geschert hat, wie viel in den diversen Ländern überhaupt unterrichtet wurde, wie lang die Ferien sind, wie viel Unterricht ausfiel. Man hat einfach getestet, und alle fanden das Ranking wichtig. Warum sollte das IQB das anders machen? Das ganze heißt „empirische Bildungswissenschaft“ und erfreut sich der Gunst der führenden Politiker.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Oh weh, lieber unterrichte ich Sachunterricht, Kunst und Sport weiter als dafür nicht ausgebildete LK als auf Stunden in meiner eigenen Klasse zu verzichten.

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Die Grundschulen müssen sich nicht vom Klassenlehrerprinzip verabschieden, das ist unverzichtbar. Je jünger die Kinder desto wichtiger. Das Studium und damit auch das Referendariat muss wieder angepasst werden, eben mit Deutsch und Mathe als Pflichtfach für jeden. In den beiden Grundlagenfächern muss jeder GS- Lehrer vollumfänglich ausgebildet sein. Natürlich unterrichtet jeder GS- Lehrer auch fachfremd, das dürfte auch jedem von vornherein klar sein. Deutsch und Mathe sind in der Grundschule mit Abstand am wichtigsten und deswegen müsste die Ausbildung auch entsprechend wieder geändert werden.
Schulkindergärten wieder einführen und die Wiederholung des 1. Schuljahres regulär ermöglichen und nicht nur in Ausnahmefällen erlauben. Den Kindern, die im ersten Jahr nicht Lesen und Schreiben gelernt haben, bringt ein drittes Jahr Schuleingangsphase nur wenig, wenn sie das 2. Schuljahr wiederholen.
Einen verpflichtenden Schuleingangstest VOR der Einschulung halte ich für sinnvoll, wenn dann passgenau eine sinnvolle Konsequenz für das entsprechende Kind daraus resultiert, nämlich Rückstellung oder Schulkindergarten.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

… und diese „jüngeren Kollegen“ wollen dann oft den erfahrenen Kollegen sagen, wie es „richtig geht“ mit dem Verweis auf ihre neueste Hochschulausbildung.

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Würden nicht die meisten Lehrer das in den Universitäten und im Referendariat Gelernte ignorieren, dann wären die Schülerleistungen doch noch sehr viel schlechter. Aber man gerne alle Lehrer zu Schreiben nach Gehör, Selbstorganisierten Lernen und ähnliche „Innovationen“ verpflichten, die Ergebnisse wären dann noch ernüchternder.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Schreiben nach Gehör – bei uns heißt das lautgetreues Schreiben.

Davon schpricht mann abba nich sofihl.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Vielleicht sollte man die Kultusminister ganz intensiv begleiten, damit die Sch..hausideen dort rauskommen, wo sie hingehören.

16 Kultusminister sind 15 zu viel und dere aktionistisches Gesabbere viel zu viel.

Feli
1 Jahr zuvor

Der Philologenverband betonte:
«Man kann die derzeit von den Hochschulen propagierte Grundschuldidaktik fast schon als eine Didaktik der Verwahrlosung bezeichnen: Fehler werden nur noch ansatzweise korrigiert und setzen sich daher in den Köpfen der Kinder fest, von der Lehrkraft angeleitete gemeinsame Erarbeitungsphasen geißelt diese Didaktik als lehrerzentriert, und automatisiertes Üben beim Rechnen – davon will man gar nichts mehr wissen. Ein solcher Ansatz führt uns schon seit Jahren an den pädagogischen Abgrund…»

Ich kann dieser Aussage nur voll zustimmen und sehe in ihr keinerlei Aufforderung, „gegen Grundschullehrkräfte vorzugehen„. Im Gegenteil, die Aufforderung des Philologenverbandes richtet sich eindeutig gegen „die derzeit von den Hochschulen propagierte Grundschuldidaktik“, an der leider auch der VBE, die GEW und der Grundschulverband nicht ganz unschuldig sind.

Ich finde sogar, dass der Philologenverband den Grundschullehrern mehr zur Seite springt und von Schuldvorwürfen freispricht als deren selbsternannte Verbände (Interessenvertreter).

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Jeder kann jederzeit einen Verband gründen und die angesprochene „demokratische Legitimation“ bezieht sich ausschließlich auf dessen Mitglieder.
Wer nicht Mitglied ist, hat nichts legitimiert, kann nichts legitimieren und will ganz offensichtlich auch nichts legitimieren.

Die große Mehrheit der GS-Lehrer ist bei KEINEM Verband Mitglied – aus Gründen.

Und die Personalratswahl legitimiert ausschließlich den Personalrat und NICHT die an der Wahl teilnehmenden Verbände als solche.

Kurz: NOT IN MY NAME.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist genauso unbestritten wie richtig.
Es ging aber um Interessenverbände, nicht um Deutschland.
Diese verfügen über eine INNERE Legitimation, das heißt sie sprechen legitimerweise für ihre Mitglieder, nicht jedoch für Nicht-Mitglieder. Das ist bei Deutschland anders, denn hier ist jeder (ab18) „Mitglied“.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Woher kommt nur Ihre Sucht, jede Winzigkeit „richtigzustellen“, die hier gesagt wird? Ist das nicht eine gewisse „Gängelung der Diskussion“, sozusagen durch Oberlehrer?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Verstehe ich das richtig, hier hat niemand je die „Gymnasialeltern“ oder die „Bildungsbürger“ herabgewürdigt? Ich denke schon, aber Sie sind da eben nicht eingeschritten. Die „Regeln“, von denen Sie sprechen, scheinen politische Regeln in einer bestimmten Richtung zu sein.
Verallgemeinerungen über Mitglieder von Verbänden, Parteien usw. sind eigentlich nicht richtig, aber bei der AfD oder auch nur dem PhV werden gemeinsame Eigenschaften gern unterstellt.
Und wieso besagen Ihre „Regeln“, dass Sie bei manchen hier jede Winzigkeit meinen richtig stellen zu sollen, aber z.B. bei Indra Rupp mit ihrer abenteuerlichen Argumention niemals? Es ist die Einseitigkeit, die auffällt.
Auch Erdogan und Putin wenden gewisse „Regeln“ immer nur gegen ihre Gegner an, obwohl ihre Freunde dieselben Sünden begehen.

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  Feli

Ich stimme dem Philologenverband auch zu, Feli, und teile außerdem Ihre Kritik an den Interessenverbänden für Grundschullehrer. VBE, GEW und dem von kommerziellen Interessen geleiteten Grundschulverband waren in der Vergangenheit nämlich oft Anstifter und Vorreiter für fragwürdige Reformen und „einer Didaktik der Verwahrlosung“ an den Hochschulen.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

dto,

Mo3
1 Jahr zuvor

Mein Sohn ist zwar im Moment Sek1-Schüler, aber er meint, das junge/neue Lehrer meistens netter sind und die Lerninhalte/ Anforderungen bei ihnen geringer/leichter sind – nur so eine nicht repräsentative Beobachtung.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Ist das jetzt positiv oder negativ?

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Leider ist bei denen dann auch oft das Chaos größer im Unterricht. Macht vielen Schülern mehr Spaß, aber ist nicht unbedingt lernförderlich. Deshalb wird ja dann auf die Eltern oder die Nachhilfe verwiesen. Die sollen’s richten.

Bei uns hat z.B. ein Kind in Klasse 1-3 keine Schreibschrift gelernt. Die Lehrerin in Klasse 4 belässt es nun bei der Druckschrift. Schreibschrift beibringen müssen die Eltern nun selbst.

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Man kommt auch ohne Schreibschrift durchs Leben. Chinesische Kinder lernen auch keine Schreibschrift. Angesichts der anderen Lerndefizite, die momentan in der GS auftauchen, sollte man m.E. die Sorge um die Schreibschrift hinten anstellen. Die Kinder sollten generell mehr (ab)schreiben – die Schrift ist m. E. zweitrangig.
Ich habe mir übrigens während meiner Studienzeit am liebsten Mitschriften von der Freundin geliehen, die in einer hohen Geschwindigkeit eine sehr ordentliche Druckschrift schrieb.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Klar, als Schüler findet man natürlich die Lehrer besser, bei denen die Anforderungen niedriger sind.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Ich habe ihn so verstanden, dass er aber auch sieht, dass er bei anderen Lehrern teilweise mehr lernt/gelernt hat. Man kann dass aber sicher nicht verallgemeinern.
Mit der Grundschullehrerin kurz vor der Rente haben wir viel Glück gehabt – alleine vielleicht deshalb, weil sie den Kindern grundsätzlich mehr zugetraut hat und nicht nur wegen ihrer Methoden.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Klar – die wollen beliebt sein und gute Noten geben können.

Die meisten merken recht bakd, dass man sich zerreißen muss, um beliebt zu bleiben.

Und irgendwann wird das Niveau im Unterricht auch höher.

Keine Sorge – das gibt sich.

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Mir fällt bei solchen „Ankündigungen“ der KuMis u. a. Politiker immer ein Zitat von Adolph Diesterweg ein:
„Ich bin Pädagoge und verlange von daher,dass derjenige, der mein Tun und Lassen als Lehrer und Erzieher beurteilen will, vorerst nachweise, dass er über die Grundsätze der Lehrkunst und Erziehungswissenschaft nachgedacht und jene praktisch geübt habe. Sonst bin ich stolz genug, mich um sein Urteil nicht zu kümmern und unbesorgt meinen Gang zu besorgen.“

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Danke für die Erinnerung an diese wegweisenden, weisen Sätze.

Allerdings glaube ich, dass man bei überzogener Kritik genau dieses darstellen muss, da sich ansonsten unerfüllbare Erwartungen unwidersprochen verbreiten, es immer schicker wird, Lehrkräfte zu diskreditieren, ihnen ihre Professionalität in Abrede zu stellen und der Eindruck entsteht, es sei normal, auf Lehrkräfte einzuschlagen, zuerst verbal…

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Wo wird auf Grundschullehrkräfte eingeschlagen?
Diese Falschbehauptung taucht immer auf, wenn der Philologenverband oder andere etwas kritisieren, was sie aber nicht den Grundschullehrern selbst anlasten, sondern klar und deutlich falschen Reformen oder einer falschen Grundschuldidaktik und -methodik während des Studiums.

Ich würde zu gerne wissen, aus welcher Ecke und warum immer wieder das Interesse kommt, zwischen Grundschullehrer und Philologen einen Keil zu treiben. Warum soll den Grundschullehrern eingeredet werden, die Philologen seien gegen sie oder schauten auf sie herab?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

Ich hatte mich gar nicht auf Philologen bezogen, aber auf den FDP-Politiker (ja, der war auch Philologe), der meinte, erst ab der SekI bräuchte es qualifiziertes Personal, auf Frau Feller, die die GS-Lehrkräfte bei ihrer Arbeit begleiten will, auf Eltern, die den Lehrkräften erklären, wie Curricula zu lesen seien….

Aber ich nehme Sie gerne beim Wort, dass die Philologen es unterlassen, hinsichtlich der Arbeit in der Grundschule mitreden zu wollen.
Gerne erlebe ich mit, wie sich der Verband für bessere Bedingungen und A13 für alle einsetzt, um die zu stärken, die in anderen Schulformen die Schüler unterrichten, die den Weg ans Gymnasium nicht gehen können (oder sollen).

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

…hängt bei mir im Saal am weißen Brett! Manchmal zeige ich drauf und ermuntere zum Lesen!
Die Reaktionen sind gelegentlich spannend!

MB aus NRW
1 Jahr zuvor

Als „böser“ Gymnasiallehrer finde ich, daß mindestens 95% der Grundschullehrer einen sehe guten Job machen. Mindestens 95%…

Es müssen schlichtweg bessere Bedingungen her.

Die Kinder kommen mit immer schlechteren Voraussetzungen in die Grundschule – was aber eben auch nicht an den Kitas liegt.

Von ganz kleinauf ist das die pure Mängelverwaltung und dann kommt beim x-ten völlig verpatzten Test wie jetzt dieser Studie wieder das „oh nein, das kann ja gar nicht“ gefolgt von völlig sinnbefreiten Dingen und Beschlüssen, die es allen Beteiligten nur wieder noch schwerer machen, statt mal sinnvoll zu unterstützen. Und da muss man eben verdammt nochmal auf die Menschen hören, die da tagtäglich in der Schule stehen und nicht irgendwelche schlecht gemachten (!) Studien (bewusst?) missinterpretieren….mehr Personal, weniger Verwaltungskram, kleinere Klassen…das wird nahezu jeder Lehrer direkt unterschreiben, damit wäre geholfen. Kostet aber Geld. Und zur Not lieber ein mittelmäßigen Seiteneinsteiger als gar kein Lehrer…

Und wie dann wer welche Methoden wann und warum und wer mehr auf Fachliches und wer mehr auf Erzieherisches achtet und was wir hier noch alles diskutieren, kommt dann – danach. Erst einmal braucht man Zeit für die Kinder, darum sollte es in erster Linie gehen. Den Eindruck hat man momentan aber leider nicht…

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Tausend Dank,
ich unterschreibe gerne.

Marie
1 Jahr zuvor

Prima. Kaum ist der neue Lehrplan verbindlich und in den Kollegien mit viel Mühe in die Arbeitspläne implementiert, denkt Frau KuMi sich mal eben wieder was Neues aus. Die muss doch denken, wir langweilen uns in den GS.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Die denkt bestimmt, ihr spielt da nur…

Ein Tag in einer GS und sie ist geläutert… 😉

dickebank
1 Jahr zuvor

Ich hab da mal ne Frage:

„Ich habe Lehrbefähigung in meinen Fächern für Klasse 1 bis 10. Beträgt da die Intensität der Begleitung dann auch nur 40%, da ich ja 60% unbegleitet in der SekI ausgewildert worden bin?“

Und wie jeder weiß, die Intensität nimt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Also in Neuss ganz nah an D’dorf besonders intensiv und in Petershagen kaum spürbar? Und wird die Grundschule in Angermund genauso intensiv begleitet wie die in Garath?

Sandra
5 Monate zuvor

Also es ist ganz einfach,führt die Fibel wieder ein,arbeitet mit der Silbierung der Sprache, veranschaulicht Mathe mit Materialien,nehmt das ganze Team mit ins Boot,vorallem die soz.pädagogischen Fachkräfte
( NRW) und lasst die Kinder abschreiben,führt ein Heft und nicht rot, grün,blau,lila etc. macht die Klassen übersichtlich,spielt mit den Kindern und überfordert sie nicht mit Materialien und Kopien. Und reflektiert Euch als Lehrer. Seid für Kritik offen….
Macht nicht tausend Highlights,sondern konzentriert Euch auf das Wesentliche. Die Kinder brauchen die iPads nicht,noch mehr Medien. Seid dem Kind zugewandt,das Kind im Fokus,auf den Anfang kommt es an…..Spielt,Spielt,Spielt…..und habt keine Angst vor dem Lehrplan…..und fragt nicht so oft,auf welcher Seite bist du denn? Jede Klasse hat ihr eigenes Tempo…..macht Bewegungseinheiten,lässt die Kinder draussen toben…..und überfordert sie nicht mit Büchern,das Heft,der Ordner,die Postmappe, die Bastelstunde,das Kunstprojekt….. zurück zur Basis und zu den Basiskompetenzen…..
die Kinder dürfen auch mal Langeweile haben….und lasst die Lehrer werden,die keinen NC haben,das sind die Besten,denn sie wissen,wenn es mal nicht läuft….lasst die Lehrer werden, die ein Abitur zwischen 2,5 und 3,9 haben…..und die über soziale Kompetenzen verfügen…..lasst Pädagogen als Lehrerinnen in die Schule,keine Auswendiglerner.