Thüringens Hochschulen müssen weniger sparen

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ERFURT. Thüringens Hochschulen tragen bundesweit mit die höchsten Ausgaben pro Studierendem. Doch 2022 musste das Land auch bei den Hochschulen sparen. Nun sollen die Hochschulen Teile ihres Sparbeitrags behalten können.

Thüringens Ausgaben pro Studierendem sind im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch. Trotz der vom Landtag vorgegebenen Kürzungen im Haushalt lagen sie im vergangenen Jahr im Schnitt für Lehre und Forschung bei 9900 Euro pro Studierendem, wie das Wissenschaftsministerium in Erfurt mitteilte. Es berief sich dabei auf Daten aus dem Bildungsfinanzbericht 2022 des Statistischen Bundesamts. Dabei ging es um die laufenden Ausgaben für Lehre und Forschung. Im Bundesschnitt lag dieser Wert bei 7800 Euro.

Geldscheine fallen aus den Wolken.
Thüringens Hochschulen bekommen doch mehr Geld aus der Landeskasse. Foto: Shutterstock

Im Vergleich der Bundesländer sei Thüringen bei den Ausgaben pro Studierendem auf Rang zwei nach dem Saarland gekommen, so das Wissenschaftsministerium. Nach seinen Angaben wurden im vergangenen Jahr rund eine halbe Milliarde Euro für die zehn staatlichen Hochschulen im Freistaat zur Verfügung gestellt.

Dass die Hochschulen im vergangenen Jahr einen Teil der globalen Minderausgabe im Landesetat hätten schultern müssen, sei vor diesem Hintergrund «eine schmerzhafte, wenn auch vertretbare Entscheidung gewesen», erklärte Wissenschaftsstaatssekretär Carsten Feller. Eine globale Minderausgabe sind nicht näher bezifferte Sparvorgaben.

Etwa die Hälfte der Einsparungen von 27,5 Millionen Euro, die die Hochschulen erbringen sollten, könnte ihnen erlassen werden, so der Staatssekretär. Das gebe Raum für Investitionen in die Hochschulinfrastruktur. Möglich sei die Reduzierung des Sparbeitrages unter anderem durch Umschichtungen im Haushalt. Der Anteil der Hochschulen am Ausgleich der sogenannten globalen Minderausgabe im Haushalt 2022 würde sich damit auf 14 Millionen Euro reduzieren.

Laut Ministerium stellt das Land allein über eine Rahmenvereinbarung den Universitäten, Fachhochschulen und der Dualen Hochschule im Zeitraum 2021 bis 2025 insgesamt 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung. In diesem Jahr sei es erneut etwa eine halbe Milliarde Euro.

Die CDU-Landtagsfraktion hatte für den Landeshaushalt 2022 eine globale Minderausgabe in Höhe von insgesamt 330 Millionen Euro durchgesetzt. Das Geld mussten die einzelnen Ministerien bei ihren Ausgaben einsparen – ohne genaue Vorgaben des Parlaments. Thüringens rot-rot-grüne Minderheitsregierung ist bei der Verabschiedung des Haushalts auf Stimmen der Opposition angewiesen. (dpa)

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