Zeit für gemeinsames Trauern: An Luises Schule findet kein Unterricht statt

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An der Schule der getöteten 12-jährigen Luise – und ihrer beiden Mitschülerinnen, die die Bluttat gestanden haben – in Freudenberg bei Siegen (Nordrhein-Westfalen) nehmen sich Schüler und Lehrer weiterhin viel Zeit für Gespräche. Normaler Unterricht finde noch nicht wieder statt, sagte Christoph Söbbeler, Sprecher der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg.

Die Bestürzung über das Geschehen ist groß. Foto: Shuttestock

«Die Schule ist im Moment der Ort, an dem für die Schülerinnen und Schüler Austausch und Trauer möglich sind.» Nachdem bekannt wurde, dass Luise wohl von zwei 12- und 13-jährigen Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis erstochen wurde, sei der Gesprächsbedarf noch einmal groß, sagte Söbbeler. Offenbar handelt es sich dabei um zwei Mitschülerinnen, die in die gleiche Klasse wie die Getötete gingen, die 7. Klasse einer Gesamtschule.

Die Kinder und Jugendlichen seien den ganzen Schultag mit ihren Klassenlehrern zusammen. «Es gibt Halt, in gewohnter Umgebung mit vertrauten Menschen zusammen zu sein – gerade jetzt, wo andere Gewissheiten zusammengebrochen sind», sagte Söbbeler. Psychologen und Fachleute der Bezirksregierung seien weiterhin an der Schule – auch um die Lehrer zu unterstützen.

«Es ist wichtig für alle, dass die Schule jetzt ein geschützter Raum ist»

Lehrer bekämen etwa Vorschläge, wie sie ein gutes Gespräch mit ihren Klassen anstoßen und auf die Emotionen der Schüler reagieren könnten. Weitere Details nannte er nicht. «Es ist wichtig für alle, dass die Schule jetzt ein geschützter Raum ist.»

Bei der Frage, wann die Klassen wieder zum normalen Unterricht zurückkehren, lasse man der Schule große Freiheiten. «Es ist kein Zwang da, ins Stundenplan-Korsett zurückzukehren.» Jede Klasse könne erstmal für sich entscheiden, ob normaler Unterricht wieder hilfreich sei oder nicht.

Die zwölfjährige Luise war seit Samstag vermisst worden und am Sonntag tot in der Nähe eines Radweges auf rheinland-pfälzischem Gebiet unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen gefunden worden. Bei der Obduktion wurden zahlreiche Messerstiche festgestellt. Das Mädchen war nach Angaben der Ermittler verblutet. Die 12- und 13-jährige Mädchen haben die Tat gestanden. News4teachers / mit Material der dpa

Debatte nach der Bluttat von Freudenberg: Gibt es einen Trend hin zu mehr Kinder- und Jugendgewalt?

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