Einem Lehrer platzt der Kragen – er sagt Kretschmann: „Werden Sie verdammt nochmal ein besserer Arbeitgeber!“

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STUTTGART. Von „Giftzähnen“, die ja gar nicht alle zum Einsatz gekommen seien, war die Rede. Und davon, dass es immer weniger Verständnis in der Bevölkerung für die so großzügigen Teilzeitregelungen im Schuldienst gebe. Wortreich begründete Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne), warum sie die Zusage, an dieser Schraube nicht zu drehen, nun einkassierte – und eben doch die Teilzeit einschränkt (News4teachers berichtete). Das führt zu Empörung in der Lehrerschaft. Stellvertretend für viele veröffentlichen wir hier einen Leserbrief von „SB HS Lehrer“, der seiner Empörung über das Vorgehen auch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (ebenfalls Grüne) Luft macht.

News4teachers-Leser „SB HS Lehrer“ platzt der Kragen. Illustration: Shutterstocck

Ach Frau Ministerin, ach Herr Ministerpräsident,

wie es scheint, sind Sie aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht. Offensichtlich aber nicht, weil ein Traumprinz sie wachgeküsst hat – sondern weil die Realität ihren Hammer auf ihr Glashaus hat knallen lassen. Die Erkenntnis, dass es einen Lehrermangel gibt, ist offenbar so unverhofft und brutal über Sie hereingebrochen, dass Sie nun einen Schnellschuss nach dem anderen dagegen abfeuern. Was bei Ihrer Belegschaft allerdings nur noch Kopfschütteln hervorruft.

Scheinbar erkennt unsere Politik, sowohl landes- als auch bundesweit nicht, dass der Staat immer mehr zum schlechtesten Arbeitgeber in allen seinen Aufgabenbereichen wird. Nicht ohne Grund haben wir in vielen Bereichen Nachwuchsprobleme. Oder es läuft das Personal sogar weg. Allein die Aussicht auf Verbeamtung lockt doch keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Und vermutlich wird dieser Punkt auch bald fallen, da er im Hinblick auf die Pensionen nicht mehr finanzierbar ist.

Warum, glauben Sie, haben wir vermehrt Referendarinnen und Referendare, die nicht im Schuldienst bleiben? Es ist Tatsache, dass diese jungen Kollegen wahrnehmen, was an den Schulen passiert, wie aus Unterricht immer mehr nur Betreuung geworden ist, wie normal es mittlerweile ist, dass die Vertretungspläne seitenlang sind, dass Kolleg*innen von heute auf morgen einfach abgeordnet oder versetzt werden, dass man montags noch schnell einen Deutschlehrauftrag in Klasse 6 aufgedrückt bekommt und mittwochs plötzlich die Prüfungsklasse übernehmen muss, dass ständig neue Abfragen und Statistiken angefordert werden, dass selbst die alten Hasen nur noch mit Sarkasmus im Lehrerzimmer auf all den Wahnsinn reagieren.

„Wer macht denn die Personalpolitik? Wer plant den auf lange Zeit den Bedarf an Personal? Das sind doch nicht wir Lehrkräfte“

20 Jahre sind es bei nun bald, dass ich diesen Job ausübe. Berufsbilder verändern sich, dass ist mir aus meiner Zeit, als ich noch etwas „Vernünftiges“ gelernt habe, auch klar. Aber unser Arbeitgeber hat in den letzten Jahren nichts für seine Angestellten getan. Oder habe ich etwas verpasst? Was hat man uns nicht alles versprochen, angeboten und wieder einkassiert, in Aussicht gestellt, um es nach der Wahl dann doch wieder kommentarlos verschwinden lassen? Glauben Sie, wir erzählen das den jungen Kollegen nicht – Glauben Sie, die spüren unsere Enttäuschung nicht? Und glauben Sie, dass die nicht verstehen, auf was sie sich einlassen sollen?

Dass die Politik dann noch die Lehrkräfte in Verantwortung nimmt, wenn es an den Schulen nicht läuft, kotzt mich regelrecht an. Wer macht denn die Personalpolitik? Wer plant den auf lange Zeit den Bedarf an Personal? Das sind doch nicht wir Lehrkräfte,

Mit ihren aktuellen Äußerungen haben Sie es geschafft, die Lehrer mal wieder als „faule Säcke“ darzustellen, als Menschen, die (wenn überhaupt) nur in Teilzeit arbeiten wollen, die „morgens recht und mittags frei“ haben – herzlichen Dank dafür. Dabei ist Teilzeit heutzutage normal. Die, die an meiner Schule die kleinsten Deputate haben, sind die Sekretärinnen, die sich zu dritt eine Stelle teilen. Und das ist prima so, weil wir ohne ihre wertvolle Arbeit nicht auskämen. Auch in der Firma, in der meine Frau arbeitet, ist der Anteil an berufstätigen Frauen, die nur Teilzeit arbeiten können, hoch – weil diese Frauen eben auch noch die Familie managen und sich bewusst für diese Teilung entschieden haben. Bei Lehrkräften ist das natürlich etwas Verwerfliches, was abgeschafft gehört. Übrigens hat das Kultusministerium es letztens noch gefeiert, dass man das Referendariat nunmehr auch in Teilzeit absolvieren kann.

„Hören Sie auf, mit Bettelbriefen an das soziale Gewissen und die Gutmütigkeit der Lehrkräfte zu appellieren, um Mehrarbeit herauszupressen“

Wenn Sie mehr Menschen als Arbeitskräfte an die Schulen holen möchten, dann werden Sie verdammt nochmal endlich ein besserer Arbeitgeber. Halten Sie ihre Versprechen ein – finden Sie zum Beispiel den schon oft angesprochen Schulfrieden und treiben Sie nicht immer wieder neue pädagogische Säue durchs Dorf. Werden Sie endlich wach und schauen sich nicht nur Vorzeigeschulen an, sondern begegnen uns Kolleg*innen an der Basis, wo es brennt, wo es schlecht läuft. Überlegen Sie sich endlich mal, ob es wirklich notwendig ist, dass auf den Verwaltungsstellen in den Schulämtern oder im Ministerium studierte ausgebildete Lehrkräfte sitzen. Überlegen Sie sich mal, was ein Arbeitgeber in der freien Wirtschaft tun würde, um sein Personalproblem zu lösen…

Hören Sie auf, mit Bettelbriefen an das soziale Gewissen und die Gutmütigkeit der Lehrkräfte zu appellieren, um Mehrarbeit herauszupressen. Hören Sie auf zu jammern, es sei kein Geld da. Die Wahrheit ist: Was Sie jetzt nicht investieren, fliegt ihnen gesellschaftlich spätestens in 20 Jahren um die Ohren. Aber da juckt es Sie ja nicht mehr. Da sind Sie schon lange nicht mehr im Amt. News4teachers

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kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor

Wir werden es nicht mehr erleben, dass die glorreichen 16 sinnvolle, motivierende, realistische, zukunftsorientierte und nachhaltige Bildungspolitik machen.

Wir werden auch nicht mehr erleben, dass in der Bevölkerung solche Äußerungen auf Unverständnis und Gegenwind stoßen. Man will gerne glauben, was über Lehrer verbreitet wird.

Wir werden ganz sicher nicht mehr erleben, dass Lehrer ihre Profession in Ruhe, ohne Überforderung und immer wieder neue Säue im Dorf, den Schülern angemessen, ohne Gesundheitsschäden und ständiges Überforderungs- und Abgehetztheitsgefühl ausführen können.

Ich finde es würdelos, wie man Lehrern in den letzten Wochen (nee, Monaten, Jahren, Jahrzehnten…) droht, in der Öffentlichkeit absichtlich falsche Assoziationen weckt, versucht immer mehr Druck zu machen, Versprechen nicht hält und immer wieder versucht, auf Kosten der Kollegen und der Schüler Geld zu sparen!

Vielleicht sollten wir uns wünschen, dass das System möglichst schnell zusammenkracht, damit ALLE – Politik und Gesellschaft – neu denken MÜSSEN.
Aber selbst dann wird wahrscheinlich nur wieder ein neues Label aufgeklebt, der Mangel schöngeredet und die Schuld den traditionell Verdächtigen zugeschoben.
Wann greift endlich Berlin ein?
Föderalismus empfinde ich im Bildungssystem als absurd!
Das öffnet Tür und Tor, dass sich Beteiligte gegenseitig die Schuld zuschieben und gegenseitig das Wasser abgraben.

Eigentlich sinnlos, sich noch darüber Gedanken zu machen.
Irgendwie das letzte Viertel der Dienstzeit überleben… (Sch…gedanke, der gar nicht meinem Wesen entspricht…).

So ist das
1 Jahr zuvor

Ja — „Überleben“ “ Sch…gedanke, der gar nicht meinem Wesen entspricht… “

Ich habe die Klammern bewusst weggelassen, weil ich denke, dass das ein Gedanke ist, der allen, die wirklich gerne Lehrer sind / waren, richtig weh tut.
Wenn man jahrelang zu deren Gunsten mit jungen Menschen gearbeitet hat – unter immer schwierigeren, glorreich verordneten Bedingungen – trotzdem weitergemacht hat – und dann feststellt, dass man nur halbwegs gesund durchkommt, wenn man, – glorreich ungeschickt erzwungen – auch auf sich selbst schaut,
sämtliche Schwerpunkte ändert, so ist das knallhart, für manche fast nicht machbar,
aber nötig .

447
1 Jahr zuvor

Darum setze ich auf die individuelle Strategie.
Erstens nützt es nix, wenn wir uns verbrennen, damit es in Zukunft (?) besser wird.Dann sind wir nämlich schon ausgebrannt und die bessere Zukunft immer noch nicht da – weil es ja (wieder mal) „auch so“ ging!
Zweitens ist irgendwelchen akzeptierten Gruppen (Verbände, Gewerkschaft usw.) nicht mehr zu trauen, denn:

  1. Liegen sie mit genau den Großorganisation im Bett, deren offene Vertreter die Bildungspolitiker sind.
  2. Sind sie und ihre offiziellen Mitglieder „greifbar“, können mit Versetzungen, Mediendruck oder Beförderung gekauft, versetzt, unter Druck gesetzt werden.

Die Forderungen sind ganz einfach:
Geld RAUF.
Stellen für echtes Personal RAUF.
Echte Hardwareinvestition RAUF.

Das passiert nicht?

Ok – dann Dienstleistung RUNTER bis DnV erreicht ist.

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Im Grunde sehe ich das genauso.
Wenn ich meinen Verstand einschalte.
Und wenn ich total überarbeitet versuche, die Ferien wenigstens ein bisschen zur Erholung zu nutzen.
Immerhin schreien keine Schüler dazwischen, wenn ich arbeite.
Immerhin kann ich meinen Zeitplan selbst bestimmen.
Immerhin habe ich mal eher Zeit, irgend etwas nochmal neu zu machen, statt im Auto zu erkennen, wie es besser ginge, aber keine Zeit mehr zu haben es besser zu machen…

Das Problem mit „Dienstleistung runter“ sehe ich genau in dem oben Beschriebenen:
Fahre ich meine „Dienstleistung“ runter, mache ich nicht den Unterricht, den ich machen möchte. Dann bin ich unzufrieden, das überträgt sich – auch wenn man es zu verhindern versucht – am Ende auf die Schüler. Die Schüler reagieren genervt, fühlen sich nicht adäquat beschult, stören oder schalten sich ab, je nach Temperament; der Teufelskreis eskaliert…
Es ist nicht nur „die Kinder können ja nichts dafür“, ads uns antreibt, die Situation immer wieder zu retten, selbst wenn nichts mehr zu retten ist.
Irgendwie ist es auch Selbstschutz – der Versuch, mit immer mehr Einsatz es trotz aller Widrigkeiten so gut zu machen wie es geht, um nicht noch tiefer abzustürzen.
Irgendwie erhält man damit doch auch seine Selbstachtung. Wenigstens das, wenn die Glorreichen 16 und die Gesellschaft unsere Arbeit schon so wenig achten und meinen, uns mit Gift drohen zu müssen.

Traurig.
Weniger unsere eigene Situation als der Zustand unserer Gesellschaft, die Kinder dorthin abschiebt, wo es sie am wenigsten kostet, wo sie am wenigsten stören – und obendrein auf die draufhaut, die versuchen, aus Trümmern eine Zukunft für die Kinder, die Gesellschaft aufzubauen.

447
1 Jahr zuvor

Ich kann Ihre Position dazu sehr gut nachvollziehen.

Da ich bzw. meine Familie selbst durch die gefühlt zehn Fantastilliarden gratis (das vergessen die Ureinwohner hier gerne, also nochmal in Caps: GRATIS – selbstverständlich ist das NICHT) Bildungschancen hier viel gewonnen haben, bin ich nach meiner ersten Berufslaufbahn bewusst Lehrer geworden.

Man muss m.M.n. die Realität aber anerkennen (oder dran scheitern).

Abgehutzte und zurechtdressierte Angstlehrer werden keine gebildeten, freien Menschen „lehren“ können.

Ich persönlich löse das für mich so, dass ich DnV mache und eben geeignete starke SuS selbst fördere, als Hobby quasi.

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor

Klasse. Kann man so, denke ich, auch auf andere Bundesländer übertragen.

MrsMoneypenny
1 Jahr zuvor

Wir sehen an Berlin, dass die Verbeamtung definitiv Lockmittel ist. Wie sich so mancher Kollege seitdem verhält, ist schon „interessant“. Hauptsache eine gute Beurteilung bekommen, danach gibt es dann die Krankenscheine. Aber für die nächsten zwei Jahre wird es dann laufen in Berlin.

Maggi
1 Jahr zuvor
Antwortet  MrsMoneypenny

Wo sind die Belege für diese Behauptungen?

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  MrsMoneypenny

Ich weiß nicht, ob man das belegen kann- komme nicht aus Berlin. Aber die Beobachtung, dass Lehrkräfte zwar viel schimpfen und jammern, kann man auch woanders machen. Am Ende machen sie`s dann doch….und sei es nur „für die Kinder“. Sebst schuld!

Lehrer_x
1 Jahr zuvor
Antwortet  MrsMoneypenny

Sie haben nicht kapiert, dass die Beamtung eingeführt wurde, damit man nicht mal eben kündigen und das Bundesland verlassen kann! Das war nicht nett den Lehrern gegenüber gemeint, das war reiner Selbstschutz für das Land…

Klaus Lehmkuhl
1 Jahr zuvor

Den jeweiligen Landesregierungen wäre es doch am liebsten , sie könnten die Lehrer , die früher ein fünfjähriges wissenschaftliches Studium von mehreren Fächern plus zwei anspruchsvolle Staatsexamen absolvieren mussten , zum aktuellen Mindestlohn beschäftigen . Und am besten vor den Ferien rausschmeißen , um sie nicht durchbezahlen zu müssen . Dafür aber mit Aufgaben bis zum Geht nicht mehr belasten . Hier wird das staatliche Beschäftigungsmonopol brutal ausgenutzt .

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Und das geschieht, weil Lehrkräfte als Gruppe und vor allem als Individuum sich NICHT WEHREN.
Die meisten kennen nicht Mal ihre eigenen Dienstrechtes und Dienstpflichten!
(Aber quasseln vor SuS groß von Demokratie, Widerstand und Co.)

Klaus Lehmkuhl
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Das möchte ich so nicht stehen lassen : Ich bin als “ Vertrauenslehrer “ des PhV NRW an meiner Schule tätig und habe mit Hilfe der Justiziare des Landesverbands schon einige Dinge erreicht . Für die Kollegen und mich selber . Zuletzt konnte ich eine ungerechte Verteilung der Zweitkorrekturen rückgängig machen . Es ist aber leider richtig , dass viele heldenhaft masochistisch veranlagt sind und sich toll vorkommen , wenn sie unendlich viel zu tun haben .

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Ich war an meiner alten Schule auch Schulvertreter des PhV und Personalrat. Ich muss die Beobachtung von 447 leider unterschreiben. Mosern und Maulen können die Kollegen oft und gerne, aber als man ihnen helfen wollte, haben sie den Schwanz eingezogen. Eine tödliche Mischung aus Konfliktscheue (überwiegend Kolleginnen) und Karrierewunsch (A14 bei den Kollegen). Dreimal habe ich gegen Entscheidungen der Schulleitung remonstriert, dreimal Recht bekommen. Genutzt hat es stets dem ganzen Kollegium – geschadet hat es allein mir.

Bildung geht vor
1 Jahr zuvor

Sie haben doch Recht bekommen. Und wie hat es Ihnen geschadet – keine A14-Stelle erhalten? Schlechte Stundenpläne? Problematische Kurse?
Dass Lehrkräfte viel und gerne jammern, ist inzwischen leider bereits sprichwörtlich. Ein konstruktives Verbessern der Situation dagegen nicht – und diese Möglichkeiten gäbe es, wenn man besser koordiniert und nicht als Einzelkämpfer arbeitet. Stattdessen wird lieber der Kopf eingezogen und miese Stimmung verbreitet. Leider sind Lehrerpersonalräte bei letzterem oft auch federführend und schieben die Schuld immer gerne auf „die da oben“.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Schön, wenn Sie da eine löbliche Ausnahme sind.

Klaus Lehmkuhl
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ich kann es mir inzwischen erlauben , unbequem zu sein . Unkündbar und nur noch 18 Monate . Das nächste Schuljahr ist mein letztes . Taktische Zurückhaltung muss ich mir nicht mehr auferlegen …

Anne S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Du hast echt nicht viel verstanden. Wirklich nicht. Aber mach mal weiter. Irgendwann ist die Luft ja auch mal raus.

Was meinst du, was ich mich gezofft habe und auf Widerstand gegangen bin? Ich wurde deswegen regelmäßig zu Dienstgesprächen vorgeladen und dort klein und fertig gemacht. Was meisnt du, wie viele Anwälte ich konsultiert habe, die mir alle gesagt haben, ich soll die Füße still halten. Kannst du dir nicht vorstellen, wa?

Sagst du vor Gericht als Zeuge aus? Ja? Bitte!

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne S.

Das glaube ich gerne. Es hilft aber nichts. Lassen Sie sich in Positionen wählen oder bewerben Sie sich, in denen Sie etwas bewirken können. Ist nicht immer einfach, klappt aber. Habe das selbst so gemacht.

Anne S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Ist schwierig, wenn auch das Kollegium gegen einen agiert. Meistens geschlossen.

Oder sogar noch kommuniziert, dass man sich das Ganze gerne mit viel Popcorn anschaut. Ach… Viele, viele Traumata…

Last edited 1 Jahr zuvor by Anne S.
unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne S.

Kann ich gut nachvollziehen:
Bin vermutlich Hamburgs längste Beamtin auf Probe gewesen, da ich mich unbedingt mit dem damaligen Schulrat anlegen musste – ständige Hospitationen, reine Machtdemos waren eher unwitzig. Sah mich bereits auf Privatschulen. Lebenslange Beamtung schließlich vermutlich primär aufgrund des Bedarfes.
Tipp: Unbedingt Personalrat mit ins Boot holen !

Anne S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Der Personalrat hat mir mehrmals empfohlen, die Füße still zu halten und mich nicht mit höheren politischen Ebenen anzulegen. 🙁

Hab ich halt aber doch gemacht – Vorladung beim Amtsarzt: nicht geeignet aus gesundheitlichen Gründen.

Dann Bundeslandwechsel und ach, man glaubt es nicht. Hier wird auch Bundeslandübergreifend untereinander kommuniziert.

Ein Sau-System.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne S.

Klingt sehr nach einem unfähigem Personalrat, mit dem hab ich hier gegenteilige Erfahrungen machen dürfen.
Eine Vorladung beim Amtsarzt bekommt man aber doch eher wegen zu hoher Fehlzeiten und nicht aufgrund der „Rolle eines enfant terribles“…?
Ja, Kommunikation greift auch zwischen den Ländern, das muss kein Nachteil sein. Und Vorgesetzte, die sich lieber selbst ein Bild machen, interessiert in der Regel wenig, was in der Akte steht.

Anne S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ja, die Geschichte ist ein bisschen komplizierter, mit viel heißer Luft und auch ziemlich blöden Versehen (auch meinerseits).
Ich bin aber wohl offensichtlich DAS „enfant terrible“ der KMK. Irgendwie mag ich das. 😉

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne S.

…gegen Sie war Klaus Kinski vermutlich ein no name 😉
Und ja, schreckliche Kinder genießen auch meinen Sympathiebonus.

Anne S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Irgendwie muss man sich ja durchschlagen in diesen wirren Zeiten. 😉

„Und ja, schreckliche Kinder genießen auch meinen Sympathiebonus.“

Sympathisch. 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by Anne S.
Ute, gerne Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne S.

Ein guter Personalrat kennt die Rechtslage, die Gesetze, Verordnungen und Erlasse und schlägt die nach, die er nicht kennt.
Wer darauf keinen Bock hat, soll sich nicht zur Wahl stellen. Bin seit 15 Jahren im PR und berate auf der Basis von Recht/en und Gesetz. Personalräte, die das Wegducken und das Akzeptieren von Unrecht empfehlen, sollten zurücktreten.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne S.

Jepp, mache ich.
Wäre nicht das erste Mal.

So what?

Anne S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Danke!

ginny92
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ich glaube es ist viel vielfältiger als das sich Lehrkräfte nicht wehren wollen. Ich erlebe Lehrkräfte die keine Kraft mehr haben sich zu wehren oder so resigniert haben das sie schlicht die Tage bis zur Rente zählen. Dazu gibt es Lehrkräfte wo schon das kleinste aufmucken von Schulleitung als unkollegial hingestellt wird. Diejenigen die am Beginn ihrer Laufbahn stehen und nebenher gar keinen Kopf dafür haben und noch keinen Sinn dafür wo Grenzen sind oder glauben sie schaffen das schon. Natürlich gibt es auch diejenigen die nichts tun wollen oder die sich nicht auskennen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  ginny92

Wenn einzelne Lehrkräfte auf ihren rechten bestehen, was ja Auswirkungen auf den Schulbetrieb hat, werden auch gerne die Elternvertreter mit ins Boot geholt.
Die angedachte Maßnahme könne nicht umgesetzt werden, da sich die Klassenleitung, der Fachlehrer oder wer auch immer dagegen gestellt hätten. Natürlich wird der Datenschutz eingehalten und kein Name genannt.

Besonders gut lassen sich beamte auf Widerruf drangsalieren. Bis zur ausgesprochenen Lebenszeitverbeamtung sind die Wachs in den Händen jeder SL. Das gleiche gilt für diejenigen, die sich auf Beförderungsämter beworben haben oder bewerben wollen, die brauchen für die Bewerbung nämlich ein SL-Gutachten.

Oder wie die alten Römer schon wussten:
Divede et impera!

ginny92
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ich bin noch nicht ganz so lange im Dienst, daher kenn ich mit Sicherheit nicht alle Varianten. Aber gerade das zwischen den Stuhlen stehen und den Druck als Beamter auf Wiederruf ist mir noch sehr präsent.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Genau das!

DieHoffnungistfastgestorben
1 Jahr zuvor

Sehr treffender Brief eines Betroffenen an die Kultusbürokratie. Auch in meinem Bundesland (Bayern) und an meiner Schulart (Mittelschule…ehemalige Hauptschule) hat man in den letzten 20 Jahren ein gutes System kaputt reformiert. Aber mit der Basis wird einfach nicht gesprochen. Dafür werden auch bei uns Verwaltungsstellen mit Lehrern besetzt, natürlich nur mit den besten Kollegen. In den Schulämtern tummeln sich haufenweise die Besten der Besten und geben den Druck aus Kultusministerium und Bezirks-Regierung nach unten weiter. Die Hauptschule in Bayern war mal eine wohnortnahe Möglichkeit, für alle, die nicht auf das Gymnasium gehen wollten. Alle Schüler lernten bis zur 6. Klasse gemeinsam und dann erst wechselte man auf die Realschule. Frau Hohlmeier (Strauß Tochter, Millionenerbin, deren Kinder das von Ihr kaputt reformierte System natürlich nicht besucht haben… und politisches Schwergewicht hielt das für eine gute Idee…). Die Folgen waren ein noch größerer Grabenkampf in der Grundschule, viele Schließungen von Teilhauptschulen und damit der Wegfall der wohnortnahen Schule und der Zugpferdeffekt war Geschichte. Also nichts Gutes für Schüler und Eltern…aber es sparte Kosten, deshalb war es eine brilliante Idee und wurde nicht mehr zurückgenommen. Dann kam die Aufwertungsgeschichte der Hauptschule ein neuer Name musste her um das Image aufzupolieren… Mittelschule und schon waren alle Probleme glöst. Dann führte man eine F10 (eine pro Landkreis) ein, für die besten QA Schüler und ermöglichte diesen die Mittlere Reife. Tolle Idee, bis man diese Möglichkeit in der Fläche eingeführt hat. Der M-Zweig war geboren, zwar nicht gleichwertig in den Inhalten, aber dem Realschulabschluss in den Anschlussmöglichkeiten gleichgestellt. Nur 10% unserer M-Schüler bestehen an der FOS, fehlen aber in der Ausbildung. Jetzt gibt es sogar noch eine weitere Möglichkeit nach dem QA , die Vor1 und 2 war geboren. Die Lerninhalte der M10 auf zwei Jahre verteilt…also 11 Schuljahre an der Mittelschule (bei manchen Schülern sind es sogar mehr). Und jetzt fehlen noch mehr Auszubildende…aber ein Zusammenhang wird nicht hergestellt. In der Mittelschule haben wir jetzt einen Regelzweig – der führt zum QA, einen M-Zweig der führt zu einem mittleren Schulabschluss, einen P-Zweig der führt zu einem P-Abschluss (hier fehlt Englisch als Prüfungsfach) dann haben wir die Ganztagesklasse, die Deutschklassen, die Übergangsklassen und jetzt auch noch die Ukrainerklassen. Alles unter einem Dach, alles immer begleitet von den Besten der Besten und der Mittelschullehrer wuppt natürlich immer alle Herausforderungen. Denn meine Kollegen schaffen das (häufiges Zitat der Schulleiter) ohne wirklich nachzufragen, wie geht es „meinem Kollegium“ eigentlich. Die Vertretungspläne lesen sich mittlerweile wie die Fahrpläne der Deutschen Bahn. Und es ist halt schon ein Unterschied, ob man in Klasse 6 Deutsch unterrichtet, oder in einer Vor2. Diese starke Differenzierung sorgt in den Kollegien für viel Frust, da die persönliche Belastung extrem davon abhängt, für welches Projekt man am Schuljahresanfang auserkoren wird. Die Folgen sind mehr Stress, mehr Vertretungen, mehr Doppelführungen, mehr Beaufsichtigung als Unterricht und in dieser Situation führt die Kultusbürokratie ein neues Fach Informatik für den Klassenleiter ein. Wir haben zwar Fachlehrer an der Mittelschule, aber die dürfen dieses Fach nicht unterrichten, sondern alle anderen müssen sich Nachqualifizieren…was für eine Ressourcenverschwendung, aber das muss sein, weil die Besten der Besten sind sich einig und so als Klassenleiter im Ganztagesbereich weiß man wirklich nicht, was man mit seiner so üppigen Freizeit anfangen soll. Das Kartenhaus ist am Einstürzen, aber mit der Basis wird weiterhin nicht geredet…das wird extreme Folgen haben in allen Bundesländern, da die Entscheider einfach nur die Kriterien ändern werden, wann ein Pferd sterben darf…bin auf die Folgen gespannt. Ein kleiner Beitrag aus dem schönen Bayern, in dem auch nur die Regierung glaubt, hier sei alles besser. Achten Sie auf sich!! Mit der Selbstausbeutung haben wir das Pferd lange genug am Leben gehalten…

Kathrin
1 Jahr zuvor

Danke für Ihre dezidierte Darstellung! Wie frustrierend! Ein weiteres Beispiel, wie Schule von der Politik zum Scheitern verurteilt wird.
Zu Ihrem letzten Satz „Mit der Selbstausbeutung haben wir das Pferd lange genug am Leben gehalten…“:
M.E. ist das Pferd schon lange tot und wir gaukeln uns, den Eltern und SchülerInnen mit selbstausbeuterischen Maßnahmen vor, es lebe noch, anstatt endlich abzusteigen. Die Politik müsste es eigentlich wissen, denn wir Lehrkräfte äußern die Missstände ja immer wieder. Aber die Verantwortlichen hören uns nicht, denn dann müssten sie zugeben, dass sie das Pferd auf dem Gewissen haben.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

Kollegen aus Bayern erzählen mir ähnliches. Was ich nicht verstehe: in meinem Bundesland (BW) gab es mit Kretschmann eine bildungspolitische Zeitenwende, da ist ein derartiges Tabula rasa zumindest erklärbar. Aber bei Ihnen gab es doch nur die CSU mit leichten Varianten…

DieHoffnungistfastgestorben
1 Jahr zuvor

Stimmt. Aber die Bildungspolitik bestimmt eben zu einem großen Teil der Finanzminister und der war immer fest in der Hand der CSU. Die Zeitenwende ist doch eher die Gesellschaft. Jeder braucht Abitur und ein Studium, um glücklich zu werden…da hätte die Politik ansetzen müssen. Unser Duales Ausbildungssystem hatte Weltruf, was ist davon noch übrig…wir brauchen nur wenige Häuptlinge, aber Fußvolk, dass mitgenommen wird bei den Entscheidungen. Wenn nur noch Ü60 zur Wahl geht, dann orientiert sich die nicht intelligente Politik eben an diesen Wählern. Basis und Unkenrufer ignorieren oder kaltstellen und weiter geht es auf der Bildungs-Titanic. Aber jetzt ist ein Punkt erreicht, an dem die „alten“ Maschinisten keine Lust mehr haben und die Jungen so einen Job ja nun wirklich nicht machen wollen, man gleichzeitig die Bedingungen verschlimmbessert und versucht neue Kräfte zu finden…echt lachhaft. Für uns Insider, die den Job immer noch gerne machen, wird es spannend wie es weitergeht…oder? Ich bin mir sicher ich könnte jeden der 16 KMs ersetzen und es würde sich nachhaltig etwas ändern und verbessern. Cooles Gefühl.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Dennoch schneidet bei allen innerdeutschen Tests Bayern besser ab als die allermeisten Bundesländer, besonders jene, die das „längere gemeinsame Lernen“ auf ihre Fahnen geschrieben haben. Aber die Wissenschaft ist nicht in der Lage, das schlüssig zu erklären. Auch Bayern hat einen hohen Migrantenanteil, aber die sind in Tests dann besser als die Nicht-Migranten in Bremen.

DieHoffnungistfastgestorben
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

In Bayern werden für die Test die Schulen ausgewählt…und wenn die Schüler in anderen Bundesländern schwächer sind als meine schwachen Schüler (es gibt Gott sei Dank auch andere) dann ist das für mich nur schwer vorstellbar…

Carsten60
1 Jahr zuvor

Schauen Sie in die IQB-Testberichte.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor

Da Sie Sparmaßnahmen erwähnten, sie tragen unter anderem auch die Namen „Inklusion“ und „Gemeinschaftsschule“ (in BW).

emma
1 Jahr zuvor

Den gleichen Brief kann, müsste man auch an Britta Ernst schicken.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Jetzt ploppt bei mir gerade eine Frage auf:
Wenn wir unterstellen, dass Lehrer in den ausgewiesenen Schulferien ihren Jahresurlaub nehmen müssen und wenn wir weiter davon ausgehen, dass die entstandene und aufgehäufte Mehrarbeit, die sich während der Schulzeit ansammelt, in der unterrichtsfreien Zeit ausgeglichen werden soll, um auf die vertragliche Arbeitszeit eines Beamten von rund 40 Wochenstunden zu kommen, dann werden doch all jene um ihren Jahresurlaub betrogen, denen man die Sommerferien nicht bezahlt.
Denn übrig nach Abzug der rund 6 Wochen Sommerferien blieben ja rund sechs Wochen Herbst-, Weihnachts- und Osterferien, in denen die meisten KuK mit Korrektur-, Zeugnis- und sonstigen arbeiten beschäftigt sind.
Müssten dann nicht all jene, die über die Sommerferien nicht bezahlt werden, ihren Jahresurlaub eben genau in der Zeit nehmen, und in den Schulwochen genau auf ihre Arbeitszeit achten?
Das könnte für das System Schule sehr sehr unangenehm werden….

Last edited 1 Jahr zuvor by Fräulein Rottenmeier
KARIN
1 Jahr zuvor

Genau diese Frage hatte ich mir in BW vor 20 Jahren schon gestellt.
Ich hatte mich mit 3 Kindern auf Bitten der Schulleitung nicht wie zuvor, von Jahr zu Jahr freistellen lassen, sondern auf einen mehrjährigen Freistellungsantrag eingelassen.
Da es geschäftlich bei meinem Mann finanziell ( selbständig) eng wurde und wir ein Haus abzuzahlen hatten, entschloss ich mich , ein Jahr früher als geplant in den Schuldienst zurückzukehren!
Ich war im Beamtenverhältnis als ich freigestellt wurde und wurde nur im Angestelltenverhältnis für dieses Jahr dann eingestellt! Mein letzter Arbeitstag war somit der letzte Schultag in BW.
Da ich wusste, dass ich in den Ferien keine Bezahlung bekommen würde aber ab dem 1. Schultag des neuen Schuljahrs wieder als Beamtin arbeiten würde, hatte ich mich rechtzeitig arbeitslos gemeldet und diesen Sachverhalt auch dort schriftlich angegeben/geschildert!
Beim Arbeitsamt wurde mir erklärt, dass ich mich in den Sommerferien bereit halten müsse, falls ein Arbeitsangebot passend für mich, reinkäme! Also keine Urlaubsplanung o.ä.!
Auf meinen Hinweis, ich würde nach den Ferien wieder in den Schuldienst ( Im Beamtenstatus) 100 % zurückkehren, wurde mir relativ hochnäsig erklärt, dass es keine Sonderregelungen für mich gäbe.
Ich habe daraufhin um einen sofortigen Termin beim Vorgesetzten gebeten, daraufhin ist die Sachbearbeiterin für einige Zeit verschwunden und kam dann mit der Erklärung zurück, sie würden für mich eine Ausnahme machen, was aber nicht üblich wäre!
Das heißt, andere Lehrkräfte werden dann, wenn sie sich nicht wehren, sogar noch ihres Anspruchs ( unbezahlt!) auf Erholungszeit nach den anstrengenden Prüfungswochen und Schuljahrswochen beraubt!
Dass ist unser Staat und unser KM nimmt das sehenden Auges hin!
,

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Ich verstehe die 2 roten Daumen nicht.
Mein Bericht erzählt nur Tatsachen!

Herr Müller
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Daumen? Muss man hier nicht ernst nehmen.

dickebank
1 Jahr zuvor

Wer keine 12 Monate im Jahr beschäftigt ist hat ja auch keinen vollen Urlaubsanspruch …

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ich habe mehrere Jahre mit solchen Verträgen zugebracht. Irgendwann hieß es mal auf einer Personalversammlung, dass wir Anspruch auf bezahlte Urlaubstage hätten, da wir ja in den Ferien immer ohne Gehalt entlassen wurden. Wir haben das beim zuständigen Schulamt beantragt und wurden prompt zum Gespräch einbestellt. Fazit: Wenn wir drauf bestehen, bekämen wir das Geld. Leider wäre dann aber kein Geld mehr da, um uns nach den Ferien einen neuen Vertrag zu geben…

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

@Marie – was Sie schreiben ist mir klar. Als ich als Anerkenner mit über 40 Jahren meinen Vorbereitungsdienst absolviert habe, wurde ich zwangsweise verbeamtet, obwohl klar war, dass ich nach bestandenem 2. StEx bei Übernahme in den Schuldienst als Tarifbeschäftigter eingestellt werden würde.

Das Land NRW hat sich zwei Jahre Sozialabgaben gespart und am Ende lediglich den AG-Anteil in der GRV nachversichert. Für das Land war das mit Sicherheit ein gutes Geschäft.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Kenne Kollegen, die wurden auch schon einmal zum „Gespräch“ beim Schulamt einbestellt. Die sind das aus gutem Grund nur mit Anwalt hingegangen…

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Aber einen anteiligen Uraubsanspruch.

Auch der wird nicht gewährt bzw. unterschlagen.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, das ist klar, aber einen anteiligen schon. Und wenn ich von 10,5 Monaten ausgehe, dann werden das immerhin noch so ca. 20 bis 25 Tage Anspruch sein. Diese sind dann also in den übrigen unterrichtsfreien Zeiten zu nehmen. Das bedeutet, dass ein Großteil der der unterrichtsfreien Zeit dafür hingenommen werden sollte. Also keinen Ausgleich für Mehrarbeit während der Schulzeit, das bedeutet auch, keine Mehrarbeit während der Schulzeit. Wenn die KuK das dann so durchziehen- und das ist ihr gutes Recht, denke ich – dann kollabiert das System…..
Und wie man ja oben schon gut lesen konnte, kann wohl keiner damit argumentieren, dass man dann die Wochen in den arbeitslosen Sommerferien dafür hinnehmen könnte. Denn da hat man sich ja bereit zu halten, was auch Sicht des Arbeitsamtes natürlich nachvollziehbar ist……
Das ist ein ganz perfides System……!!!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Das ist Ausbeutung pur. Und deshalb ist das KuMi nach wie vor der schlechteste Arbeitgeber ever. Wenn man die Sache mal gerichtlich beleuchten würde, vor allem auch bei Referendaren und angestellten Lehrern, sowie Teilzeitkräften, die alle außerunterrichtlichen Verpflichtungen wie der Vollzeitlehrer zu absolvieren haben, dann würde das Eis ganz schnell hauchdünn. Mir wurden in meiner Ära der Zeitverträge sogar Teile der Oster- und Pfingstferien gestrichen, obwohl ich da Korrekturarbeiten hatte. Und alle 6 Monate wurde ich quer durch Bayern geschickt, da blieb durch die Umzugs- und Wohnkosten vom „Verdienst“ so gut wie nichts mehr übrig. Bürokratenunsinn ohne Verstand und ohne Gerechtigkeit. Man vermisst seit langem die massive Einmischung der Gewerkschaften gegen diese Machenschaften. Deshalb bin ich da wieder ausgetreten.
Aber der längere Hebel der Regierung gegenüber Lehrern wird langsam kürzer, und das ist gut so.

dickebank
1 Jahr zuvor

Das Zusammenspiel der Systeme ist das perfide. Auf der einen Seite das Land als AG, das nur Verträge vom ersten bis zum letzten Schultag eines Schuljahres aushändigt. Die betroffenen kommen innerhalb von 12 Monaten so lediglich auf 45,5 Wochen sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. In diesen Zeitraum fallen abgesehen von den gesetzlichen Feiertagen die unterrichtsfreien zeiten im Herbst, zu Weihnachten und zu Ostern.
Und jetzt kommt der zweite Spieler auf’s Feld, die Agentur für Arbeit bzw. das Jobcenter. Das sieht die unterrichtsfreien Tage zu den genannten Zeiten quasi als Betriebsferien an und den anteiligen Urlaubsanspruch als abgegolten. Dass in diesen zeiträumen Korrekturen angestanden haben, ist für die Arbeitsagentur irrelevant und lässt sich arbeitsrecht auch nicht nachweisen.

Auch das ist ein Grund warum von den Schulabteilungen als personalführenden Stellen keinerlei Anstalten gemacht werden, eine rechtskonforme Arbeitszeiterfassung zu etablieren.

Unbefristet tarifbeschäftigte Lehrkräfte werden ja ohnehin schon heftig beschissen, da sie die gleiche Wochenstundenzahl wie die Beamten erbringen müssen – abweichend von den sonstigen Regelungen im ÖD. Die befristet angestellten Lehrkräfte – also das Personal vom pädagogischen Arbeiterstrich – ist nur geringfügig besser gestellt als Leibeigene oder Tagelöhner.

Wer es dann nach einer Vielzahl von Vertretungsstellen vor dem 38. Lebensjahr noch schafft auf lebenszeit verbeamtet zu werden, wird beim Übergang in den Ruhestand mit Erschrecken feststellen, wie viele Dienstjahre zum Erreichen der vollen Ruhestandsbezüge fehlen. Für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, die Anspruch auf die gesetzliche Rente haben, werden die vielen Monate ohne sozialversicherungspflichtigen Job während der Sommerferien ebenfalls zu erheblichen Einbußen führen.

Mit Blick auf die tarifbeschäftigten lehrkräfte wird dann von Seiten des Landes immer von Einzelfällen gesprochen, bundesweit ist aber ein Viertel der Lehrkräfte nicht verbeamtet. In NRW sind das um die 22% der Lehrkräfte, die tarifbeschäftigt sind.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

„ Auch das ist ein Grund warum von den Schulabteilungen als personalführenden Stellen keinerlei Anstalten gemacht werden, eine rechtskonforme Arbeitszeiterfassung zu etablieren.“
Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Sollte man nämlich nachweisen können, wie viele Stunden tatsächlich gearbeitet worden sind, dann wäre es auch rechtlich unbestritten, wie hoch jeder Urlaubsanspruch ist und auch wann genau er genommen werden kann, muss, sollte.

Und ganz eigentlich müssten vor allem auch Nicht-Lehrer auf die Straße gehen, denn aus dem Topf der Arbeitslosenversicherung werden die Sommerferien bezahlt…..

KARIN
1 Jahr zuvor

Vielleicht noch eine Anmerkung:
letztes Jahr wurde ich mit dem letzten Schultag in den Ruhestand versetzt!
Jetzt könnte ich sagen, gut, es war einige Monate bevor ich als Arbeitnehmer in Rente gegangen wäre, was ich schon als Bonus wahrgenommen habe!
Andererseits wurde ich meines im Schuljahr erarbeiteten Urlaubs beraubt, oder nicht?
Ich sehe jetzt schon die roten Daumen
Ich war auch noch, wie jedes Jahr, einige Ferientage zu Beginn der Ferien in der Schule, um nötige Restarbeiten zu erledigen!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Ich war auch noch, wie jedes Jahr, einige Ferientage zu Beginn der Ferien in der Schule, um nötige Restarbeiten zu erledigen!

Und das auf eigenes Risko, da ja für die Zeit nach der „Außerdienststellung“ kein Versicherungsschutz mehr bestanden hat.

Koko Lorey- Lebenszeitbeamtin :-))
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Warum tun Sie das?

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, genau, war mir bewusst, das musste aber wie die Jahre zuvor aus organisatorischen Gründe auch diesmal sein um das Schuljahr ordentlich abzuschließen!
So ist das leider im Schuldienst, in diesem Fall unbezahlte Arbeit auf eigene Verantwortung.
Schuldienst halt!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

In diesem – etwas weiter hergeholten – Zusammenhang habe ich mich schon oft gefragt, was passiert, wenn wir zu Hause arbeiten und wir uns was brechen oder so.

Treppe runterfallen, stolpern, ….

Vermutlich alles Privatsache – auch im Fall eine Dienstunfähigkeit aufgrund des Sturzes (oder was auch immer), den ich nur erlitten habe, weil ich nachts nich kurz nach dem Korrekturmarathon auf die Toilette musste …

Fazit – nicht zu Hause arbeiten?
Fazit – ich brauche ein Schulbüro?

Carstihataua
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ist doch eigentlich egal, oder? Dem Sturz folgt eine Krankmeldung. Und wie lange die Genesung dauert ist dem Beamten auch egal.
Aber ich stimme zu: ein fest zugewiesener Arbeitsplatz, der mit Ausnahme des Urlaubs verpflichtend aufzusuchen ist wäre ne tolle Sache.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

„In den Ruhestand versetzt“, nur
Arbeitnehmer = Rente
Beamte = Ruhegehalt / Pension
Was war es denn nun?
Danach könnte man darüber befinden, ob es denn ein Raub des erarbeiteten Urlaubsabgeltungsanspruchs war.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Da ich Beamtin bin und im Schuldienst stand , wurde ich mit Ablauf des Schuljahres in den Ruhestand versetzt. Mein Rentenalter liegt ein paar Monate später.
Ich beziehe Pension und eine kleine Rente, da ich während meiner Erziehungspause im Betrieb ( Selbständig) meines Mannes als Bürokraft und Ausfahrdienst mitarbeiten musste.
Diese Rente wurde dann mit Beginn meines Rentenalters ausgezahlt.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Sie haben es geschafft, freuen Sie sich darüber.
(Danke für die weiteren klärenden Erläuterungen.)

Ein Anspruch auf Urlaubsabgeltung würde nur dann bestehen,
wenn ein Beamter aufgrund einer Erkrankung seinen Urlaub vor der Beendigung seines Beamtenverhältnisses nicht mehr nehmen konnte. Bei reg. Versetzung in dne Ruhestand, die wie vorgesehen ohne Urlaubsabbgeltung abläuft, könnte es dann wie „Raub“ empfunden werden, da stimme ich zu.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor

Wechsel ich als Beschäftigter meine Arbeitgeber im Kalenderjahr ist es beim Urlaub komplexer:

Wenn ich als Beschäftigter in der zweiten Jahreshälfte (ab 01.07. d.J.) den Arbeitgeber wechsel, haben ich für diesen Zeitraum sowohl vollen Urlaubsanspruch beim bisherigen Arbeitgeber erworben, als auch einen Teilurlaubsanspruch beim neuen Arbeitgeber.

Anteiliger Jahresurlaub kann nach der 1/12 Regel berechnet werden.

Mein bisheriger Arbeitgeber ist gemäß § 6 Abs.2 BUrlG verpflichtet, Beschäftigten eine Bescheinigung über den im laufenden Kalenderjahr gewährten oder abgegoltenen Urlaub auszuhändigen, sobald das Arbeitsverhältnis endet.

Last edited 1 Jahr zuvor by gehtsnoch
Marianne
1 Jahr zuvor

Der gesetzliche Urlaubsanspruch sind 20 Tage.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Sorry, wenn man vom ersten bis zum letzten Schultag arbeitet, hat man sämtliche Arbeitszeit eines Kalenderjahres abgeleistet. Die geleisteten Überstunden sind in den Ferien abzubummeln, dazu kommen 30 Tage Urlaub. Macht insgesamt ein Jahr. Inwiefern ist man als Lehrer keine 12 Monate beschäftigt?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Sieht die Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter aber anders.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Das weiß ich und halte es dennoch für falsch. Erinnert mich an die Argumentation der hiesigen Kommunalverwaltung, die mir als Lehrkraft in Vollzeit nur einen Kitaplatz für 6h täglich zugestehen wollte, weil ich als Lehrkraft doch lediglich von 8-13 Uhr arbeiten würde…

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Mehrarbeitsabgeltung, Anwartschaftszeit, Urlaubsanspruch und Urlaubsabegeltung bei und nach befristeten Arbeitsverhältnissen mal in eine bevorzugte Internetsuchmaschine eingeben. Das hier niedergeschriebene Halbwissen ist einfach erschreckend.

Warum bloß ist das Wissen über geltende Regeln der „anderen Seite“, also die welche Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit als Arbeitnehmer/Arbeiter erhalten, so mangelhaft.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

@gehtsnoch
Sie adressieren an den Falschen: Ich gehöre als angestellte Lehrkraft zu der von Ihnen so bezeichneten ‚anderen Seite‘.
Was Ihre permanent vorhandene latente Aggressivität und vorgetragene Selbsterhöhung bezüglich des „Halbwissens“ anderer hier betrifft: wechseln Sie doch das Forum hin zu einem Juristenforum: da dürften Sie auf juristische Fachleute treffen und müssen sich nicht über das „Halbwissen“ von Mitforisten ärgern.

Last edited 1 Jahr zuvor by Mika
gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

@Mika (zu Post vor 2 Stunden an mich gerichtet)
Btw. mich amüsiert die Unbedarftheit eher nach (learning by doing) und ist recht weit von Ärger entfernt.

Ein wenig Allgemeinwissen (im Personalwesen) ist auch nicht wirklich schädlich, denn wer aus niedergeschriebenen Sachverhalten einfach die falschen Schlüsse – noch dazu eher wissend entgegen der Regularien und gesetzlichen Bestimmungen – zieht, muss dies mit sich selbst ausmachen, ändern werden sich allgemeinverbindliche Regeln dadurch glücklicherweise nicht.

Eine Lehrkraft muss sich da nicht ausnehmen und stattdessen trotzig beleidigende Äußerungen posten um was auch immer für Zwecke zu verfolgen.

Veröffentlichte Unwahrheiten (so auch „Halbwahrheiten“ die Lügen erst biegsam machen) darf und sollte jeder, der weiß wovon die Rede ist durchaus auch mal wissend korrigieren dürfen.
Für zu beanstandene Kommentare ist letztlich die Moderation zuständig.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Weil ein Jahr 12 Monate hat und ein Schuljahr auch, aber Lehrer gerne zum ersten Schultag nach den Sommerferien eingestellt werden und entlassen zum letzten Schultag vor den Sommerferien. Das sind dann eben keine 12 Monate.

Ich glaube, Sie nehmen an, dass Lehrer ein komplettes Schuljahr angestellt werden, also vom 01.08 bis 31.07..
Aber das ist eben nicht so…..

Mika
1 Jahr zuvor

Mir ist das schon bewusst, hat mein Bundesland auch eine Weile so gemacht. Nichtsdestotrotz halte ich das für rechtswidrig, da der AN hiermit um seinen Urlaub gebracht wird. Auch wenn ich nur zehn Monate eingestellt bin (fiktive Zahl), muss ich den für 10 Monate geltenden Urlaub nehmen können. Und der ist eben nicht mit den kleinen Ferien zwischendurch abgegolten, da in dieser Zeit Korrekturen, Abituraufgaben erstellen, …, zu erledigen ist. Da hilft dann nur: Arbeitszeitkonto führen und der SL dann rechtzeitig vor Ende des Arbeitsvertrages mitteilen, dass man jetzt Überstundenausgleich und Urlaub nimmt.
Ich würde die Kollegen sofort dabei unterstützen.

dickebank
1 Jahr zuvor

Diese Praxis Verträge zu bestimmten Daten zu beginnen oder zu beenden, ist eine Besonderheit.
Da endet die Elternzeit der Kollegin A am 23. eines Monats. Folglich läuft der Vertrag der Vertretungslehrkraft, die auf diese Stelle eingestellt worden ist, zum 23. des Monats aus. Da aber der Mutterschutz einer weiteren Kollegin am 18. des Folgemonats beginnt und die Schule die eingearbeitete Vertretungskraft gerne behalten würde, passiert jetzt folgender bürokratischer Unsinn. Die besagte Vertretungskraft wird im laufenden Schuljahr für knapp einen Monat entlassen und beim Jobcenter zwischengelagert, um sie dann ab dem 18. mit einem neuen Vertrag auszustatten. Eine Weiterbeschäftigung in der Zwischenzeit ist nicht möglich, da ja keine Haushaltsmittel zur Verfügung gestanden haben und die Schule selbst über keinerlei Finanzmittel verfügt, die eine Weiterbeschäftigung möglich gemacht hätten.

Als ich in NRW in den Vorbereitungsdienst eingestiegen bin, startete das Seminar Anfang Oktober. Zwei Jahre später endete meine Ernennung zum Beamten auf Zeit dann ebenfalls Anfang Oktober. Der Start des Schuljahres in diesem Jahr – NRW war im Laufe der zwei Jahre an den Anfang des Ferienzeitraumes gerutscht – lag im August. Ich war also obwohl ich von der Ausbildungsschule übernommen worden bin, zu Beginn des neuen Schuljahres noch etwa sechs Wochen LAA. Der neue Arbeitsvertrag startete also am Folgetag der Entlassung aus dem Vorbereitungsdienst. Folge, die ersten sechs Wochen durfte ich nicht mehr als 14 Wochenstunden (halbe Stelle zu A12/2) von der Schule eingesetzt werden, erst ab dem ersten Tag des neuen Arbeitsverhältnisses – damals noch BAT vergütet – oblag mir dann das volle Deputat. In den ersten sechs Wochen mussten also die Kolleg*innen mich elf Stunden in der Woche vertrteten oder der entsprechende Fachunterricht, für den ich ja bereits eingeplant worden war, fiel eben aus.

So geht Personalmanagement in den Schulaufsichtsbezirken:(

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

„Bürokratie“ ist doch kein bürokratischer Unsinn !?
Stelle A Vertretungskraft X zum 23. d.M.
Stelle B Vertretungskraft X zum 18. d.M.
Denke man wollte die „sichere Variante“ für den AG wählen um nicht eine unbefristete Beschäftigung für Vertretungskraft X durch Kettenverträge zu riskieren und da hat man es auf Finanzmittel und Haushalt geschoben.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

„Bürokratie“ ist doch kein bürokratischer Unsinn !?
Das habe ich auch nicht gepostet.

Und nein, die einzelnen Vertretungsverträge sind, auch wenn sie in direktem Anschluss hinter einander gültig werden, keine Kettenverträge.
Die jeweiligen befristungen der einzelnen verträge erfolgen ja aus unterschiedlichen Gründen. Die Finanzierung erfolgt auch teilweise aus anderen Haushaltsmitteln, dafür gibt es für Vertretungen zuviele unterschiedliche Landesmittel.

Wie bescheuert das System läuft, können sie ja schon daran erkennen, dass die Lehrkräfte, die einer Schule ab dem ersten „Unterrichtstag“ eines Schuljahres etatmäßig zugewiesen worden sind, an den Vorbereitungstagen, die ja vor dem ersten Unterrichtstag liegen, nicht teilnehmen dürfen, da während dieser Veranstaltungen vor dem Arbeitsbeginn kein Versicherungsschutz besteht.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor

Es fehlt bei befristeten Verträgen die Zeit der mehrwöchigen Sommerferien und dadurch werden volle 12 Monate nicht durchgängig erreicht. Um ALG zu bekommen greift die Anwartschaftszeit (in 36 Monaten müssen mind. 12 Mon. Beschäftigungszeit) für ALG erfüllt sein. Meist ohne Sommerferien als Beschäftigungszeit nicht machbar.
PS.: Mika vermischt scheinbar mit eigenen Erfahrungen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Sie sind so süß in Ihren Versuchen, andere zu diskreditieren… Ich halte mich jetzt mal, Sie betreffend, an die eherne Regel: nicht das kleine Trollchen füttern! Von daher wünsche ich Ihnen eine gesegnete Osterzeit,
Mit freundlichen Grüßen, Mika

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Alle, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen, ein umfassendes Weltbild, Lernbereitschaft, genügend Selbstsicherheit und nötiges Fachwissen haben, können solche Reaktionen nur mit Kopfschütteln betrachten.

SB HS Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Das ist dienstrechtlich einfach erklärt.

Das neue Schuljahr beginnt immer mit dem ersten Tag der Sommerferien.

Eingestellt werden Teilzeitkräfte jedoch immer zum ersten Schultag also 6 Wochen später und schon haben sie nur 11 Monate und Staat spart doppelt Geld.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  SB HS Lehrer

Nach § 7 des Schulgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen beginnt das Schuljahr am 01.08. und endet am 31.07. des folgenden Jahres.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Sie kennen den Unterschied zwischen verwaltungsrecht und Arbeitsrecht?
Die Arbeitsverträge beginnen mit dem ersten Schultag des neuen Schuljahres und enden mit dem letzten Unterrichtstag des entsprechenden Schuljahres unabhängig vom Stichtag 1. August.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

„Sie kennen den Unterschied zwischen verwaltungsrecht und Arbeitsrecht?“
Ich antworte mal so:
Kreuzungen aus Pferd und Esel bezeichnet man allgemein als Mulis.
Aber Kreuzungen aus Arbeits- und Verwaltungsrecht für Arbeitnehmer sind mir nur beim Kollektivrecht bekannt.

Ein Vergleich der Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes mit Beamten ist wegen erheblicher Unterschiede beider Rechtsverhältnisse grundsätzlich ungeeignet, um daraus Rechtsfolgen herzuleiten.
Aber Ihre Frage bezog sich lediglich auf Unterschied und nicht Gerechtigkeit …

Last edited 1 Jahr zuvor by gehtsnoch
Carstihaturlaub
1 Jahr zuvor

Das ist doch auch genau das, was sich Nicht-Lehrer schon immer fragen:
Was machen die Lehrer in den Sommerferien, wo sie doch schon im Herbst im Fasching, an Weihnachten im Kleinwalsertal, an Fasching in Süddtirol, an Ostern bei der Familie und an Pfingsten in der Toskana waren?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carstihaturlaub

Das trifft nur auf Lehrer zu mit der Fächerverbindung Sport und Religion o.ä.
Bei Deutsch/Englisch Lehrern sieht die Sache schon ganz anders aus.
Auch hier herrscht eine gewisse Schieflage.

Beli
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ich weiß nicht, warum hier einzelne Fächer angegriffen werden müssen. Zum einen hat sich jede/r seine Fächer selbst ausgesucht. Zum anderen ist Religion mit Fächern wie Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde usw. vergleichbar, erst recht, wenn es um das Niveau eines Oberstufenunterrichts und Abiturprüfungen geht. Aber auch für die Mittelstufe gibt es ein Curriculum, werden wie in allen Nebenfächern Tests geschrieben usw. Das alles gilt auch für Fächer wie Kunst und Musik usw., die auch gerne mal abgewertet werden…

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Beli

Ich habe nichts abgewertet, bin selbst Sportlehrer, und ich habe Augen im Kopf. Zwei Nebenfächer erfordern nicht so viel Vorbereitungs- und Korrekturaufwand wie zwei Haupt-/Prüfungsfächer, das ist Fakt. Dafür schlagen andere Kriterien zu Buche. Aber bei einer Arbeitszeiterfassung würde genau das herauskommen, dass manche Fächerverbindungen eben mit mehr Freizeit einhergehen. Ich gebe offen zu, dass ich mit meinem Nebenfach nicht annähernd so viel Arbeit habe wie mit meinem Hauptfach. Dafür ist die Unterrichtsbelastung und der Rahmen von Zusatzaufgaben weitaus größer.
Und ja, jeder hat sich seine Fächer selbst ausgesucht, aber mit einer Sprache und Deutsch kommt man aus dem Korrigieren wohl nicht mehr heraus, da reichen nicht mal die Ferien. Die Kollegen tun mir leid..Und ich habe kein Fach herabgewürdigt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Teacher Andi
Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Typisch Lehrer! Da hauen sie sich gegenseitig, wer denn mehr zu tun hat, welche Schulform mehr A verdient usw., statt mal wirklich zu opponieren. Aber der deutsche Beamte ist ja am Ende immer brav!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Auch Sie scheinen mich falsch verstanden zu haben, siehe meinen Kommentar dazu. Mir liegt nichts ferner, als auf Kollegen, wie sie es nennen, zu hauen. Das habe ich mit keinem Wort gesagt. Aber ehrlich bleiben sollte man schon, und opponiert habe ich schon mehrfach, Sie auch?

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Was soll das heißen? Ich habe in meinen bisher 30 Dienstjahren das gemacht, was ich für mich vertreten konnte. Wenn das Opposition hieß, dann opponierte ich. Wenn ich mich besonders einsetzen wollte/ musste, dann eben das. Verbogen (gefühlt) habe ich mich bisher zum ersten und einzigen Mal in der Corona- Situation. Das tat gar nicht gut und hat meine Loyalität, die ich gegenüber dem Dienstherrn im Grunde immer einigermaßen wahren konnte, ernsthaft gefährdet.
Inzwischen bin ich nahezu ganz aus der Schule raus und arbeite in der universitären Lehrer:innenbildung, nachdem ich nahezu alle Positionen in und im Zusammenhang mit Schule ausgeübt habe.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Ich reagierte auf „typisch Lehrer“, denn ich bin keinesfalls ein typischer Lehrer. Sie fühlen sich ständig angegriffen, obwohl das nicht so ist, denn Sie teilen aus.

Manni
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das würde mich jetzt interessieren, wie ein Lehrer einen „typischen Lehrer“ sieht und wer sich davon distanzieren will. Selbstbild, Fremdbild und wie man gerne gesehen werden will.
Ist der typische Lehrer jetzt toll oder ein Depp?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Manni

Ich habe nur auf Julias „typisch Lehrer“ reagiert.
Und in meinen Augen bin ich auch kein „typischer Lehrer“ weil ich viel Berufserfahrung außerhalb der Schule gesammelt habe, da ich jahrelang teilweise in der freien Wirtschaft angestellt und auch freiberuflich tätig war. Die meisten Lehrer kommen aus den Schulgemäuern leider nicht heraus, Schule-Uni-Schule. Da fehlt so ein bisschen der Praxisbezug und die „Down-to-Earth“ Haltung.
Das hat nichts mit „toll“ oder „Depp“ zu tun, sondern ist vor allem den Gymnasiallehrern nun mal eigen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Nun, wegen der „braven“ Beamten funktioniert noch recht viel in unserem Schulsystem.

Und nein – das heißt nicht, angestellte Kollegys und Quereinsteigerys seien nicht am Funktionieren beteiligt.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Beli

Naja, das gehört halt zur Realität im Durchschnitt zumindest. Da braucht man keinen abwerten … Es gibt eben Fächer, welche weniger Vor- und Nachbereitungszeit brauchen und Fächer, wo das anders ist.
Auch die Wertigkeit („muss das Kind können“) ist zwischen Sport und Mathe doch ganz anders. V. A. auch für Eltern. Bspw. ob überhaupt sich am Curriculum gehalten wird. Auch bei Musik und Kunst.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Beli

Nun, die einzelnen Fächer werden heraus(nicht an)gegriffen.

In Reli zum Beispiel beschäftige ich mich fachfremd schon recht lange mit dem Inhalt des betreffenden Jahrgangs und der Recherche nach geeignetem U-Matrial.

Das ist bei allen Fächern (zumindest bei mir) so, die ich fachfremd unterrichten muss.

Habe ich das studiert, muss ich weniger machen.

In den sog. Lang- bzw Korrekturfächern (warum nizr nennt man die so? Grübel …), die erstaunlicherweise prüfungsrelevant (aha – da muss also n o c h mal korrigiert werden!) ist das ein immenser Zeit- und Konzentrationsaufwand. Das dauert bei dreißig Schülys laaaange.

Bei zwei Deutschklassen lääänger und – das war die Krönung bisher! – bei fünf ! Deutschklassen plus Klassenleitung über die folgenden Sommer-Ferien hinaus. (Nein, ich habe das alles brav geschafft. Nur mussten die Eltern und Schülys halt deutlich länger als vierzehn Tage auf die Rückgabe warten.)

Hier geht es i.d.R. nicht nur um „Aha, ich verstehe, was inhaltlich gemeint ist“, sondern um Inhalt, RS, Grammatik, Wortschatz, …. und zwar immer!

Die Sportlehrys haben es in diesem Zusammenhang tatsächlich einfacher.

Kunst (bei mir fachfremd) ist auch nicht so ganz locker vom Hocker, da alle zu erwartenden Produkte auch selbst angefertigt sein müssen – um die Hürden und Hindernisse zu erkennen. Abgesehen mal vom Reinarbeiten in die Thematik und Technik!

Ich bin nur auf einer GemS – dafür stehen mir jedes Schuljahr alle fachfremden Fächer in jeder Klassenstufe offen….

(Ohne Sport und bei Reli muss gefragt werden. Chemie wäre unglücklich, aber da fragt der Lehrermangel nicht …)

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Ich empfehle als nette Lektüre zur Entspannung UND Weiterbildung zumindest die Bücher …

Z.B.
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1054682619
und
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1038963979
Einfach mal in die Leseprobe hineinschauen.

„Dr. Günther Hoegg ist seit über 30 Jahren Lehrer und promovierter Jurist mit dem Schwerpunkt Schulrecht. In zahlreichen Seminaren vermittelt er Lehrern und Schulleitern erfolgreich die Grundlagen ihres Berufsrechts.“
Auch in einer Live-Veranstaltung sehr gut … 🙂

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carstihaturlaub

Tatsächlich ist mir das seit vielen Jahren sowas von egal, was Nicht-Lehrer über mich und meinesgleichen denken. Mein direktes Umfeld denkt das auch nicht, denn die bekommen schon mit, was ich rund ums Jahr so arbeite….und was unbekannte Leute von mir denken und was in den Medien verbreitet wird, ist mir wumpe.
Nun gehöre ich auch nicht zu den Leuten, die man zu allen möglichen Ferien irgendwo im Urlaub treffen kann. Alldieweil fahren wir in den Sommerferien wo hin, aber auch nicht jedes Jahr…..aber auch das geht niemanden was an.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carstihaturlaub

Von der vielen Freizeit und dem damit verbundenen Stress erholen. – Was denn sonst:)

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Das ist ja immer im Urlaub, das Carsti…So wie wir Lehrkräfte (es sei denn, wir müssen der Aussenwirkung halber mal ein, zwei Stündchen so tun, als ob wir unterrichten würden). Das Leben ist einfach nice!

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carstihaturlaub

Das stimmt nicht. Es gibt und gab immer dieser Kolleg:innen- in allen Fächern und Schulformen. Aber das ist ihre Angelegenheit bzw. die ihrer jeweiligen dienstvorgesetzten Behörde, wenn sie ihre Dienstpflichten verletzen/ Aufgaben nicht erfüllen. Niemanden hat es sonst zu interessieren, wie ein Arbeitnehmende:r gleich welcher Profession seine/ ihre Zeit einteilt und Freizeit verbringt. Und wenn die Kolleg:innen in den Urlaub fahren (können), ist das ihre Sache.
Und was sich die „Nicht-Lehrer fragen“- schaffen Sie sich ein dickes Fell an! Was juckt Sie das als Beamter/ Beamtin?

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Dazu fällt mir eine Geschichte aus meiner Schulzeit ein:
Wir hatten vor den Pfingsferien , wie es heute auch gerne gemacht wird, eine Klassenarbeit geschrieben.
Nach den Ferien kam der Lehrer in den Unterricht und erklärte uns, wir müssten die Arbeit wiederholen!
Ihm war im Urlaub ein Teil der Klassenarbeiten vom Wind verweht über das Balkongeländer in den darunterliegenden Pool geflattert!
Auch das kann passieren, wenn im “ Urlaub“ gearbeitet wird!

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Kann auch passieren 😉

  1. Versuch, 2. Chance?
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carstihaturlaub

Die machen Urlaub 😉

Was denn sonst? 😉

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Das ist in der Tat auch ein Problem…..

Stromdoktor
1 Jahr zuvor

Wie viele (definierte) Urlaubstage haben Sie denn im Jahr?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Für die Dauer des jährlichen Erholungsurlaubs gelten gem. Nr. 5 SR 2 1 I BAT die Vorschriften der Verordnung über den Erholungsurlaub der beamtinnen und beamten und Richterinnen und Richter im Lande Nordrhein-Westfalen in der jeweils gültigen Fassung. Den ihr zustehenden Erholungsurlaub erhält die lehrkraft in den Schulferien.“
(Quelle: eigener Arbeitsvertrag)

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Danke!

KARIN
1 Jahr zuvor

Kenne ich auch so!

So ist das
1 Jahr zuvor
Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Danke.

Da steht ja auch drin, wie die Tage verrechnet werden.

Wird man in den Ferien krank, muss man das per AU anzeigen.

Reichen die restlichen Ferien (die aktuellen und kommenden) aus, um den verbleibenen Urlaubsanspruch (mutmaßlich 30 Tage) abzugelten, dann passt alles.

Insofern passt der Vergleich vom Lessi mit „normalen AN“ natürlich nicht bzw. von einer Schlechterstellung der LK ist hier keine Rede.

Wenn man seinen Urlaubsanspruch allerdings nach eigener Definition mit dem unterrichtsfreien Zeitraum gleichsetzt, dann FÜHLT man sich vielleicht benachteiligt…

Offensichtlich reicht man ja offiziell keinen Urlaub ein…

Habe aber natürlich keine Ahnung von der Praxis.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Die unterrichtsfreien Zeiten sind aber keine Betriebsferien. Die Zahl der unterrichtsfreien Tage aka Ferientage bestimmt das Schulrecht mit Blick auf die Schülerschaft. Eine Festlegung für die Lehrkräfte welche Zeiträume innerhalb der Ferienzeiten de jure Betriebsferien sind findet nicht statt.
Das kommunale Personal an Schulen – also Sekretariat, Hausmeisterei und Schulsozialarbeit – muss seine Urlaubstage anmelden und genehmigen lassen. Der Erholungsurlaub darf nur während der unterrichtsfreien Zeit genommen werden. Anders als die lehrkräfte können die sonstigen beschäftigten aber auch einzelne Urlaubstage oder überstundenfrei auch während der Unterrichtstage nehmen.

Minna
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Was spricht denn dagegen, dass auch Lehrkräfte ihren Urlaub planen, einreichen und genehmigen lassen?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Nichts, wäre mir persönlich de facto lieber. Ist aber seitens des AG nicht vorgesehen, genauso wenig wie die Arbeitszeiterfassung.
Vermutlich reichen die freien Aerbeitstage in den unterrichtsfreien Zeiten dann nämlich nicht einmal mehr aus, um sowohl die tariflichen Urlaubstage zu nehmen als auch die aufgebauten Überstunden abzubummeln. Nicht zu vergessen, dass die Stunden, die man mit Korrekturen ab Samstag 18:00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen verbringt, mit Blick auf den Freizeitausgleich doppelt angerechnet werden müssen.

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Da ich schon oft erlebt habe, dass Lehrers keine AU vorlegen wollten, d.h. gegen Ihre Gesundheit handelten:
Erklären Sie mir, Jahrzehnte auch im Schuldienst, bitte die „Praxis“.
[DRS]

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Wer ist denn jetzt mit Lehrer gemeint?

Verbeamtete Lehrkräfte können nicht gemeint sein, denn die werden nicht arbeitsunfähig, die können allenfalls dienstunfähig sein.
Die tarifbeschäftigten lehrkräfte wären doch dumm bzw. verstießen gegen das Arbeitsrecht, wenn sie die die AU nicht an Krankenkasse und AG weiterleiten würden.

Btw die Amtsbezeichnung Lehrer gilt im allgemeinen nur für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte. Bei den Beamten und Beamtinnen führen lediglich die Lehrkräfte in der Primarstufe und der Sekundarstufe I die Amtsbezeichnung Lehrer. Alle anderen Lehrkräfte mit der Befähigung für die SekI+II tragen als Beamte und Beamtinnen der Laufbahngruppe II, zweites Einstiegsamt folgende Amtsbezeichnungen StR, OStR, StD bzw. OStD, sofern sie nicht in der Schulaufsicht beschäftigt sind.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Warum sollten für Lehrkräfte, die ja überwiegend Personal der Länder sind, die Bestimmungen des TVöD zur Anwendung kommen? Der TVöD regelt die tarifrechtlichen Belange von Angestellten des Bundes und der Kommunen.
Für die Lehrkräfte an staatlichen Schulen gelten die Bestimmungen des TV-L bzw. für die Hessen die des TV-H.

Rainer Zufall
1 Jahr zuvor

So ist es halt bei Konservativen: zuerst wird herabgewirtschaftet, danach stellt man das (selbst demolierte) System als gescheitert hin und dann wird privatisiert.
Später werden die Folgekosten der Privatisierung der Gesellschaft wieder aufgedrückt -__-

A. Faber
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Dann gab es also in den letzten Jahrzehnten in Deutschland nur konservative Länerregierungen und Kultusminister?!

447
1 Jahr zuvor

Na ja, der Lehrer drückt sich doch völlig zivil aus – ich würde das eher als Kritik als „Kragen platzen“ sehen. Aber sei es drum.

Das Wichtigste:

  1. Egal wie viele solcher Briefe geschrieben werden – sie werden nichts verändern.
  2. Bis in höchste vorgesetzte Ränge, ja, bis zur absoluten Spitze ist davon auszugehen, dass ein echter Dialog NICHT gewünscht ist.
  3. „Dialog“,“Gespräch“,“Diskussion“ heißt in politischer Machtlogik nur: Auf die Beamten vor Ort einprügeln, diffamieren, Ruhigstellen, Belügen (Inklusion = jede Klasse kriegt Förderlehrer, Digitalisierung = Milliarden, A13 = für alle …). Und zwar so lange und so konsequent, bis die aufgeben. Zur Not eben mit „Giftzähnen“.
  4. Folgerung 1: Unter diesen Bedingungen ist SCHON DAS DISKUTIEREN AN SICH sinnlos – analog zu Soziopathen im Real Life wird schon das Einlassen auf die Diskussion (!) als Schwäche gewertet
  5. Folgerung 2: Was keine noch so ausgefuchste framing-Strategie, noch soverdrehte Perversion des eigentlich guten Dienstrechtes usw. verhindern kann:
  6. Keinen Handschlag extra, wenn Mobbing oder Frechheiten kommen = Beschwerde auf dem Dienstweg, Anwalt.
  7. Alle nicht verpflichtenden Aufgaben unterlassen, Kerngeschäft zählt. Sagen, warum man das tut.
  8. Keine Gewerkschaft, keine Vereinigungen, keine „Gespräche“.
  9. Nur ein echter Kollaps kann zu echten Reformen führen.
Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Das funktioniert nur, wenn alle Kollegen an einem Strang ziehen. Einzelkämpfer werden ganz schnell auf den Boden der Tatsachen geholt und haben gegen die Regierung keine Chance. Die sitzen immer noch am längeren Hebel, nur jetzt, wo das Eis sehr dünn wird, schmilzt auch die Länge des Hebels, und langsam regt sich so etwas wie kollektiver Protest.
Aber leider gibt es immer noch die regierungstreuen Konformgänger, die Angst um ihre Karriere haben und deshalb lieber den schleimigen Weg gehen.

Leseratte
1 Jahr zuvor

Was macht einen guten Arbeitgeber aus?

https://www.focus.de/finanzen/news/beschaeftigung-so-erkennen-sie-ob-ihr-arbeitgeber-zu-den-guten-gehoert_id_189653763.html

Da ist im Schulbereich ( und sicher nicht nur dort) noch Luft nach oben …

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Aber es sind doch die guten Arbeitgeber und keine Dienstherren.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Warum, glauben Sie, haben wir vermehrt Referendarinnen und Referendare, die nicht im Schuldienst bleiben?

Schon vor Jahren war zu lesen, dass ein Großteil derer, die ein Lehramtstudium begannen, nicht im Lehrerberuf landen. Das war immer schon so.

Ich stimme hingegen zu, dass die Fehlplanungen schuld am Lehrermangel sind. Es wurden jahrelang Stellen an Schulen gestrichen und Ausbildungskapazitäten abgebaut. Ich studierte noch mit einer sehr schlechten Einstellungsperspektive. Da schauten sich andere eben anderweitig um.

Leider wurde die letzten 10 Jahre immer nur auf mehr Gehalt gesetzt. Das hat, nun wissen wir’s, nicht gegen den Lehrernangel geholfen. Es führte eher nur dazu, dass sich mehr Lehrer Teilzeit leisten können und dies dann auch so machen, auch um die schlechten Arbeitsbedingungen dadurch wenigstens etwas abzumildern.

ginny92
1 Jahr zuvor

In vielen Bundesländern und deren Universitäten sind auch verpflichtende Praktika und Praxisphasen etabliert worden, was dazu führt das so einige geeignet Studenten gar nicht erst weiter gemacht haben. Der Arbeitsplatz Schule glänzt halt auch von der anderen Seite nicht.
Dazu soll gesagt sein das ich diese Praxisphasen für keine schlechte Idee halte aus verschiedenen Gründen, allerdings sind sie oft so schlecht ausgestaltet, dass nicht gerade motivieren.
Auch sprechen die Studies untereinander und verbreiten sich natürlich Informationen über die schlechten Bedingungen im Ref wie ein Lauffeuer.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  ginny92

Nicht nur im Ref.
Eine Kollegin wurde beauftragt das Fach Pflege sich anzueignen.
Das bestand zusätzlich zu ihrem Deputat noch aus Seminar und Arbeit in der Praxis, das heißt, sie hat in den Ferien zig Arbeitsstunden in einem Pflegeheim( welches sie sich selber suchen musste, ) nachweislich leisten müssen, um zur Prüfung dieses Faches überhaupt zugelassen zu werden!
Da sind einige Ferienabschnitte drauf gegangen.
Der Witz danach war aber, dass eine studierte Fachkraft dann deren geplanten Unterricht im Folgejahr übernommen hat, da diese dies in ihrem Fächerkanon zufällig dabei hatte.
Viel Arbeitseinsatz genau für nix!

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Fach „Pflege“…seit wann und an welcher Schulform gibts denn sowas?
Berufsschule?

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ja, Berufsschulen mit 2jähriger BFS , früher auch noch BEJ und im jetzigen Avdual ist auch ein Block mit Pflege enthalten.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Noch vergessen Berufskolleg in Richtung Pflege!

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Und das frühere BVJ, spätere VAB und jetzige Avdual hat teilweise, je nach Profilfach, auch Pflege gehabt.

ginny92
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Da fällt einem nichts mehr zu ein.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  ginny92

Das ist in der Tat ärgerlich und frustrierend. Aber was ist das gegen die AN, die ihren eigenen Arbeitsplatz abwickeln müssen- siehe Kaufhof? Oder die, die die ausländischen Menschen anlernen müssen, die dann nach Schließung des eigenen Standortes die Produkte herstellen, für die man selbst nicht mehr gebraucht wird? Was ist mit dem Handwerker, Architekt, Projektplanenden? Sie alle müssen viel Arbeit tun, die redundant ist, wenn Aufträge nicht erteilt, Projekte nicht realisiert werden. Und die im Gegensatz zu uns dann kein Einkommen haben.
Also bitte nicht auf zu hohem Niveau jammern.

dickebank
1 Jahr zuvor

Ja, wir Lehrkräfte wollten keine Sonderrolle einnehmen und haben uns der gesellschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Realitäten gestellt. Und so hat die Tarifunion wie andere Gewerkschaften auch höhere Tarife ausgehandelt.
Dass die Industriegewerkschaften dabei erfolgreicher waren und die Einkommensschere zwischen Beschäftigten der „freien“ Wirtschaft und des öffentlichen Dienstes immer weiter auseinander geht, lassen wir einmal außer acht.

Dass die Lehrkräfte der Primarstufe und der Sekundarstufe I eine Eingruppierung fordern, die dem Beamtenrecht entspricht, ist letztlich eine vollkommen andere Sache. Facharbeiter würden sich ja auch nicht als angelernte Kräfte eingruppieren lassen. Es hat ja Gründe warum die Tarifparteien in der „freien“ Wirtschaft die ERA-Verträge ausgehandelt haben. Entsprechende Vereinbarungen fehlen z.B. für die tariflich Beschäftigten im Schuldienst vollkommen – also einmal E11 immer E11.

Last edited 1 Jahr zuvor by dickebank
Dagmar Schäfer
1 Jahr zuvor

Es hilft nur politischer Wille aus der Wahlbevölkerung
Bitte beim Volksantrag GUTE Schule JETZT mitmachen!

Wir brauchen einfach eine Tandem-Besetzung jeder Grundschulklasse mit zwei Lehrkräften als Start in einen WIRKlichen Bildungswandel.

Die Lehrkräfte melden sich zu wenig zu Wort, halten die „Weiterso-Politik“ der Landesregierung seit Jahrzehnten aus und müssen ohne professionelle Bedingungen arbeiten. Bitte mal nachdenken: Was brauchen kleine Kinder? Beziehung, Verlässlichkeit, dialogischen Unterricht, SINNvolle Tätigkeiten/ Projekte… Die Doppelbesetzung löst auf einmal viele Probleme und ist letztendlich DER Beitrag zu einer Kindergrundsicherung.

Der Volksantrag GUTE Schule JETZT BW ist unter http://www.laestigbleiben.de zu finden. Wer in BW wahlberechtigt ist, druckt bitte ein Formblatt aus, unterschreibt handschriftlich. Die Beglaubigung erledigen wir im Nachgang.
(Wer aus anderen Bundesländern kommt, kann sich digital an der PETITION beteiligen https://www.openpetition.de/!jxbss )

Jetzt oder nie! DANKE!