Jetzt auch noch Probleme mit Abitur-Aufgaben – Lehrerverband: „besonders ärgerlich“

16

DÜSSELDORF. Offenbar hat es – nach der Server-Panne, die den Start des Zentralabiturs am Mittwoch verhindert hat – jetzt auch bei den Aufgaben des NRW-Abitur gehakt. Der Vorsitzende des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbandes NRW, Andreas Bartsch, erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“: „Wir haben Hinweise darauf, dass es erneut redaktionelle Probleme beim Abitur gegeben hat.“

Unter Druck: NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU). Foto: Bezirksregierung Münster

Demnach mussten bei Aufgaben in den Fächern Biologie und Informatik heute Morgen Abbildungen ausgetauscht werden, zudem war im Fach Kunst ein falscher Link angegeben. „Das ist vor dem Hintergrund der aktuellen Pannen besonders ärgerlich“, erklärte Bartsch gegenüber der Zeitung.

Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte den Vorfall laut Bericht, die Änderungen seien aber rechtzeitig noch mitgeteilt worden. Es habe sich um kleinere Fehler gehandelt. „Das ist nichts Ungewöhnliches – selbst bei einer dreimal oder viermal getesteten Aufgabe.“ Den Lehrkräften an den Schulen sei das Prozedere in diesem Zusammenhang bekannt. So etwas komme häufiger vor, zitiert ihn die Zeitung. News4teachers

Feller nennt als Ursache für die Abi-Panne: „IT-System nicht optimal dimensioniert“ – Server zu klein

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

16 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor

Neueinsteiger*innen zur Info:

„Es habe sich um kleinere Fehler gehandelt. „Das ist nichts Ungewöhnliches – selbst bei einer dreimal oder viermal getesteten Aufgabe.“ Den Lehrkräften an den Schulen sei das Prozedere in diesem Zusammenhang bekannt. So etwas komme häufiger vor […]“

Fehler nach 3-4 Kontrollen sind also durchaus nicht ungewöhnlich und passieren häufiger. Den LuL an den Schulen ist dieses Prozedere bekannt und auch wem die Fehler dann auffallen.

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Aber wehe du machst als „Feld- und Wiesen-Lehrkraft“ auch nur einen einzigen Fehler. Dann bekommst du im günstigsten Fall nur von der Schulleitung einen auf den Deckel, im schlechteren Fall auch von der Schulbehörde. Und Beförderungen kannst du dann auch erst einmal auf Jahre vergessen…

Die Anzahl der „Freischüsse“ bei Fehlern erhöht sich erst mit dem Aufstieg in der Hierarchie: Ministerialbürokraen haben mindestens drei bis vier Versuche, bei Kultusministerinnen geht der Wert aber gegen unendlich…

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Man kann alles erklären, wenn es denn keine großen Konsequenzen haben wird.

„Kleinere Fehler“ schön und gut und wie oft dürfen Abiturienten die Fachprüfungen bei Schlechtleistung oder mangelbehafteter Vorbereitung neu ansetzen?

Für die Prüflinge ist es etwas einmaliges und für die berufliche Zukunft entscheidendes und dies darf einfach nicht bagatellisiert werden. Für ein Ministerium aber lediglich ein sich jährlich wiederkehrender gleicher Vorgang dessen Optimierung halt noch Potentiale in Zukunft beinhaltet.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor

Welche „Zukunft“ meinen Sie?
Die Bildung in der BRD?
Da kommt in den nächsten Jahrzehnten nichts mehr. 😉

Gabriele
11 Monate zuvor

Lieber Kritische Dad*NRW,

bin ganz und gar Ihrer Meinung!

Spreche als Lehrerin a.D. (BaWü und Bayern) mit sehr hohem Berufsethos.
Habe immer mit Leib und Seele, viel Leidenschaft und Herzblut meine drei Fächer am Gymnasium unterrichtet.
Verfüge über jahrzehntelange Abiturprüfungserfahrung in sehr korrekturintensiven Fächern und spreche auch aus eigener Erfahrung hinsichtlich ähnlicher Vorkommnisse an meinen Schulen.

KARIN
11 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Alle Prüfungen müssen so sein, dass im Text oder der Zeichnung oder dem Link alles stimmt!
Bei 3- 4 facher Kontrolle noch Fehler zu finden ist ein Armutszeugnis fürs KM!
Welchen 4 fachen inkompetenten “ Fachkräften“ wurde diese wichtige Aufgabe ( in mehreren Fächern trat dies auf) übertragen?
Es ist purer Stress für die Fachlehrer, wenn sie innerhalb kürzester Zeit alle Aufgaben auf Richtigkeit überprüfen müssen, um den Schülern ein reibungsloses Abi oder Prüfungsablauf zu gewährleisten!
Ich kann mich an meiner Schule an eine unlösbare Matheaufgabe erinnern, an welcher beim Überprüfen die Fachlehrer an ihrer Kompetenz zu zweifeln anfingen, da sie den gravierenden Mangel an Angaben in der Aufgabe, nicht fassen konnten!
Im KM ist diese Aufgabe anscheinend unwichtig, oder das dortige Personal ist fachfremd .
Dies lässt weit auf die Fachkompetenz dort schließen!
Grund zur größten Sorge!

TaMu
11 Monate zuvor

Umso bewundernswerter, dass trotzdem einige 15 Punkte schaffen werden. Das lässt mich für die Zukunft hoffen!

Gabriele
11 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Kontext? Zielsetzung Ihres Kommentars?

Teacher Andi
11 Monate zuvor

Verschont uns doch bitte mit Ministern, die kaum eine Ahnung von der Materie haben, aber am Posten kleben und jede gesunde Entwicklung blockieren.

Klaus Lehmkuhl
11 Monate zuvor

So richtig klappt bei dem Ministerinanlernling Feller ja nichts …

Zweifler
11 Monate zuvor

Sehr gut, dann können auch “ kleinere Fehler “ in Lehrproben, Beurteilungsstunden und ITpannen jeglicher Art in deren Verlauf nicht mehr berücksichtigt werden.
Mal abwarten, ob das auch normal “ nichts Ungewöhnliches “ ist.

Gabriele
11 Monate zuvor
Antwortet  Zweifler

Es wird halt mit zweierlei Maß gemessen. Je nachdem, wer Fehlleistung begeht oder zu verantworten hat.
Erbärmlich, aber das ist leider die Realität in vielen Lebensbereichen.

Ale
11 Monate zuvor

Hallo,
also den Terz hier verstehe ich nicht. 1. die Fehler wurden vor Beginn der Klausur gefunden => die Schüler haben dadurch keine Nachteil. 2. passiert das doch immer wieder, und vorallem der „veraltete“ Link hat wiederum nichts mit dem Abiergebnis der Schüler zu tun. die haben ja keine Möglichkeit diesen während des Abis zu prüfen.
Hier hat das System doch funktioniert! Das Abi wird mehrmals Probegerechnet, auch von Fachkollegen, weil man als Lehrer oft vermutet wo die Aufgabe hin geht, sieht man manche Fehler nicht.
Und: ist es sicher, dass es nicht eine neue Prüfung war?

Gabriele
11 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Ale,

aber Hallo,

teile die Berufs- und Dienstauffassung, die ich Ihren Äußerungen entnehme, überhaupt nicht!!!
Empfinde die Argumente, die Sie zur Verteidigung der Fehlleistungen ins Feld führen, unsäglich!
Einfach unerträglich!

ad: „.. . Fehler wurden … gefunden“. “ Hier hat das System doch funktioniert!“
„2. passiert das doch immer wieder, …“.

Auf dem Rücken von wem wurde diese für die Prüflinge ggf. unheilvolle Situation denn gerade noch rechtzeitig abgewendet?
Wer bügelte, und bügelt, die Pannen denn aus? Und zu welchem Preis?

Ganz zu schweigen von dem blamablem Zeugnis, welches sich das KuMi damit selbst ausstellt!
Außenwirkung? Vorbildfunktion? Imageschaden für die Kultusbürokratie, an deren unterem Ende wir Lehrkräfte, alle Schulleitungen und KollegInnen, stehen?

Was ist daran unverständlich? Was verstehen Sie denn daran nicht?

Falls Sie Lehrkraft sein sollten, wovon ich aber ausgehe, fände ich Ihre Einstellung und Haltung äußerst bedenklich, auch unkollegial den betroffenen KollegInnen gegenüber und illoyal der Schulleitung vor Ort gegenüber, die ja auch Ihre eigene sein könnte.

Ale
11 Monate zuvor
Antwortet  Gabriele

Hallo,
beim Abitur geht es in erster Linie um die Schüler, und die haben durch die rechtzeitige Korrektur eben keine Nachteile. Und ja ich bin Lehrer, ich finde das ganze, was davor passiert ist eine Farce, keine Frage. Aber die Korrektur der Aufgaben ist in meinen Augen zu hoch stilisiert. Und da bleibe ich dabei. Es geht hier nicht um eine „Dienstauffassung“ sondern um einen pragmatischen Umgang.

Gabriele
11 Monate zuvor

Absolutes No-Go!
In dieser Häufung von Fehlleistungen (gleich in mehreren Fächern!) einfach unverzeilich – unprofessionell, dilettantisch!

Derart Stümperhaftes ist auch für die involvierten Schulleitungen und FachkollegInnen eine unerträgliche Zumutung.
Sie müssen es dann unter Zeitdruck, in plötzlicher, dann natürlich nervöser Hektik oft unmittelbar (!) vor Prüfungszeitbeginn gerade noch rechtzeitig „richten“, was oben verschlampt wurde.

Eigentlich eine Bankrotterklärung! Nur oberpeinlich!

Im normalen Schulalltag würde jede Lehrkraft bei einer Leistungsmessung, wenn etwas in solch einem Fall dann doch „schief liefe“, nicht ganz „regelgerecht“ bzw. „unregelmäßig“ abliefe, sogar unter Umständen eine Steilvorlage für einen (juristischen) „Formfehler“ in den Augen rechtsanwaltaffinen, prozesserfahrenen Erziehungsberechtigten liefern, besonders, wenn das Notenergebnis für ihr Kind nicht wie erhofft oder erwartet ausfiele.

Tenor: „. . . verunsichert, … unzumutbare Härte oder Belastung in der Prüfungssituation …“.

Je nachdem, was auf dem Spiel steht, ob Versetzung, Bestehen der Prüfung oder Abischnitt.

So etwas darf einfach nicht passieren!
War bei meiner eigenen, nur von mir zu verantworteten, Prüfungspraxis einfach undenkbar! Durch peinlich genaue Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit also wirklich vermeidbar!