Das staatliche Schulsystem schafft es nicht, alle Schüler bedarfsgerecht zu fördern – deshalb sind Privatschulen nötig

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WIESBADEN. Iglu, die IQB-Studie, der Lehrkräftemangel… Die schlechten Nachrichten aus der Bildung nehmen schier kein Ende. Das bekommen auch die Privatschulen zu spüren, die sich einem Nachfrageboom gegenübersehen. Sind freie Schulen eine unliebsame Konkurrenz für das staatliche Schulsystem? Oder können sie – andersherum – helfen, Lösungen aus der Bildungskrise heraus zu finden? News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek gab beim parlamentarischen Abend des Verbands Deutscher Privatschulen (VDP) Hessen und weiterer Verbände des freien Schulwesens vor rund 200 Schulträgern, Schulleitungen und Politikern (darunter dem hessischen Kultusminister Alexander Lorz) eine klare Antwort. Wir dokumentieren seine Rede im Folgenden.

„Sparen am falschen Ende – nämlich an den Zukunftschancen unseres Landes“: Andrej Priboschek im Kulturforum Wiesbaden. Foto: Bettina Kleemann

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen, die mir als Journalist untergekommen ist – die Geschichte von Mimoun, einem 14-jährigen Jungen, der in die achte Klasse einer Privatschule in Nordrhein-Westfalen geht. Den Namen des Schülers habe ich natürlich zu seinem Schutz geändert. Für die Privatschule müssen die Eltern monatlich mehr als 1.500 Euro aufwenden. Klar, denkt man sich, reiche Leute, denen das Angebot des staatlichen Schulsystems für ihr Kind nicht gut genug war. Das ist aber falsch. Es handelt sich keineswegs um eine reiche Familie, sondern um eine, die sich das Schulgeld abringen muss. Urlaub ist für diese Familie kaum drin. Warum machen die das also?

Mimoun ist ein Pflegekind. Davon gibt es mehr als 200.000 in Deutschland, das ist also keine ganz kleine Gruppe. Mimoun kam schon als Baby zu seiner Familie, war aber da schon traumatisiert. Er war zwei Mal seiner Hauptbezugsperson entrissen worden, zunächst seiner leiblichen Mutter, dann einer Notfallpflegemutter. Seine feste Pflegefamilie war also seine dritte Station. Der Junge entwickelte sich etwas zeitverzögert, fing etwas später an zu laufen, zu sprechen und Rad zu fahren als andere Kinder. Er entwickelte sich aber gut. Als er sechs Jahre alt war, wurde er eingeschult – und zwar in eine staatliche Grundschule. Damit fingen die Probleme an.

Denn in der Klasse waren 30 Kinder, sozial sehr gemischt – ein ländlicher Standort in der Peripherie einer Großstadt. Kinder aus sehr bildungsnahen Elternhäusern saßen neben Flüchtlingskindern, Kinder aus zerbrochenen Familien neben ADHS-Kindern. Die Klassenlehrerin fühlte sich überfordert. Kurz vor Ende des ersten Schuljahrs informierte sie die Eltern: Mimoun lernt nicht. Er säße still im Unterricht – ohne sich zu beteiligen. Was denn bloß los sei, wollten die Eltern wissen? Achselzucken bei der Lehrerin. Die örtliche Schulpsychologin wurde von den Eltern zur Begutachtung gebeten. Sie begleitete einen Vormittag lang den Unterricht, um festzustellen: Mimoun lernt nicht. Die Empfehlung lautete schlicht: Förderschule Lernen. Abgang Schulpsychologin.

Mimouns Eltern wollten allerdings wissen, was denn die Ursache des Nicht-Lernens sein könnte. Von der Schule kam kein weiteres Hilfs- oder Beratungsangebot. Auf eigenen Antrieb hin brachten sie Mimoun zu einem Kinderarzt. Ergebnis: keine körperlichen Auffälligkeiten. Zu einem Psychologen. Ergebnis: ein IQ im guten Normalbereich. Zu einer Logopädin. Ergebnis: keine sprachlichen Auffälligkeiten. Und schließlich zu einem sozialpädiatrischen Zentrum. Dort kam man der Sache auf die Spur: Dyskalkulie, so lautete das Ergebnis der Untersuchungen.

„Man braucht halt ein bisschen mehr Geduld. Und vielleicht ein bisschen mehr Nestwärme. Die hat aber das staatliche Schulsystem nicht, jedenfalls nicht immer“

Es kristallisierte sich heraus: Mimoun hatte von Anfang an im Mathematikunterricht nichts verstanden, weil ihm die Grundlagen wie Größen- oder Mengenverhältnisse fehlten – und hatte so in der Schule keinerlei Selbstvertrauen entwickeln können, sodass er sich auch in allen anderen Fächern innerlich zurückzog.

Nun muss man wissen, dass Dyskalkulie und Lese-Rechtschreibschwäche typische Probleme von vielen Pflegekindern sind. Die Erfahrungen, die sie in ihren ersten Lebensjahren haben machen müssen, führen in der Regel zu Bindungsstörungen – und Bindungsstörungen sind eine schlechte Grundlage fürs Lernen.

Kinder, denen das Urvertrauen fehlt, haben meist andere, naheliegendere Probleme als Zahlen und Buchstaben. Das macht sie aber deshalb nicht zu Menschen mit einer Lernbehinderung, für die das Niveau dauerhaft gedrosselt werden müsste. Man braucht halt ein bisschen mehr Geduld. Und vielleicht ein bisschen mehr Nestwärme. Die hat aber das staatliche Schulsystem nicht, jedenfalls nicht immer.

Mimoun wechselte nach der Diagnose die Schule. Er ging allerdings nicht auf eine Förderschule, wohin er gedrängt worden war. Sondern seine Eltern meldeten ihn an einer zehn Kilometer entfernten Grundschule an, einer staatlichen, die sich (ohne wirklich mehr Personal dafür zu haben) als inklusive Grundschule verstand.

Zusätzlich bekam Mimoun 45 Minuten Mathe-Förderung in der Woche bei einem privaten Mathematisch-Lerntherapeutischen Institut, das ihm erstmal die Grundlagen des Rechnens anschaulich machte. Und das vermeintliche Wunder geschah: Der Junge fand Anschluss an den Unterricht, entwickelte Selbstbewusstsein und Lernfreude – und bekam mit Abschluss der vierten Klasse eine solide Empfehlung für die Realschule.

Wohlgemerkt: ein Kind, das von seiner ersten Grundschule bereits aufgegeben worden war. Und das auf einer Förderschule mit heruntergedimmtem Niveau gelandet wäre – faktisch ohne Aussicht auf einen regulären Schulabschluss –, wenn seine Eltern beispielsweise Migranten gewesen wären, die schon aus sprachlichen Gründen im deutschen Zuständigkeitsdschungel nicht zurechtgekommen wären.

Ende gut – alles gut? Keineswegs. Denn der Junge kam dann tatsächlich auf die Realschule im Ort – und die Probleme begannen von Neuem. Ich erspare Ihnen die weiteren Details. Nur so viel: ein Klassenlehrer, der drei Fächer einschließlich Mathematik unterrichtete, aber als Seiteneinsteiger keine pädagogische Qualifikation hatte und auch kein Interesse, eine solche zu erwerben. Der die Diagnoseberichte und die Erfahrungsberichte zu Mimoun nicht mal entgegennehmen wollte. Der Kinder drangsalierte und herabwürdigte, ohne dass die Schulleitung eingeschritten wäre.

Und dann kam Corona – und der Klassenlehrer wurde monatelang nicht mehr in der Schule gesehen. Vertretungslehrkräfte gab es aber praktisch auch nicht.

Die Eltern zogen schließlich die Reißleine und meldeten Mimoun an der Privatschule an. Dort gibt es keinen Unterrichtsausfall. Dort gibt es Klassen von sechs bis acht Kindern. Dort gibt es Ganztags-Unterricht – und zwar morgens die harten Fächer, nachmittags Projekte und Sport.

Die Schule weist eine bemerkenswerte Schülerschaft auf: Die Hälfte kommt tatsächlich aus wohlhabenden Familien – die andere Hälfte wird entweder vom Jugendamt finanziert. Oder kommt, wie Mimoun, aus Mittelschicht-Familien, die keine andere Wahl mehr sahen, als ihr Kind aus dem Regelschulsystem abzumelden und das Schulgeld irgendwie aufzubringen. Viele Autistinnen und Autisten sind darunter.

Mimoun macht sich gut: Seine Noten – sogar in Mathematik – liegen im Zweier und Dreier-Bereich. Zu erwarten ist, dass er einen ordentlichen mittleren Abschluss schafft und dann einen guten Ausbildungsplatz findet, vielleicht sogar weiter in Richtung Fachabitur oder Abitur gehen kann.

Aber eben nicht, weil das staatliche Schulsystem ihn dorthin gebracht hätte.

Womit wir bei der Politik wären. Die Iglu-Studie hat in der vergangenen Woche einmal mehr ergeben, dass 25 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland nicht so lesen können, dass sie damit auch nur eine halbwegs erfolgreiche Bildungskarriere vor sich sehen. Betroffen sind vor allem Kinder aus Migrantenfamilien und Kinder aus sogenannten bildungsfernen Familien – also Kinder, deren Eltern nicht das leisten können, was das staatliche Schulsystem von ihnen erwartet.

„Angesichts der Fülle der Probleme überrascht es nicht, dass Iglu nicht mal mehr einen Schock auslöst wie seinerzeit die PISA-Studie: Die Öffentlichkeit hat sich längst an schlechte Nachrichten aus der Bildung gewöhnt“

Damit sind wir exakt wieder dort angekommen, wo die Bildungspolitik in Deutschland vor 22 Jahren gestartet war: beim PISA-Schock nämlich, der 2001 bei Veröffentlichung der Studie durch genau den gleichen Befund ausgelöst worden war.

Das ist, meine Damen und Herren, die Bilanz von zwei Jahrzehnten Bildungspolitik in Deutschland:

  • G8 eingeführt – und wieder abgewickelt.
  • Die Inklusion – vor die Wand gefahren.
  • Integration – immer noch eine Aufgabe, die Schulen nebenbei zu erledigen haben.
  • Die soziale Schere im Bildungswesen – kein bisschen geschlossen.

Als wäre das nicht schon schlimm genug, sind jetzt noch zwei neue gravierende Probleme hinzugekommen:

  • die Krise des Dualen Ausbildungssystems
  • und natürlich der Lehrkräfte- und Kita-Fachkräftemangel.

Angesichts der Fülle der Probleme überrascht es nicht, dass Iglu nicht mal mehr einen Schock auslöst wie seinerzeit die PISA-Studie: Die Öffentlichkeit hat sich längst an schlechte Nachrichten aus der Bildung gewöhnt.

Das macht es für die Betroffenen nur leider nicht besser. Und für unsere Gesellschaft auch nicht.

Es ist eine Binsenweisheit, dass Deutschland vom Know-how seiner Unternehmen lebt – und damit von der Qualität seiner Bildung und Ausbildung. So stellt das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung fest: „Hohe Bildungsleistungen der Bevölkerung sind wohl der wichtigste Faktor für das langfristige Produktivitätswachstum von Volkswirtschaften. Dies gilt gerade auch für nachhaltiges Wachstum, das die natürlichen Ressourcen schont. Durch hohe Bildungsleistungen lassen sich nicht nur die Herausforderungen der alternden Gesellschaft besser meistern. Ein herausragendes Bildungsfundament ist auch die Grundlage dafür, durch Innovationen etwa im Bereich der Digitalisierung internationale Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumsdynamik zu sichern.“

Kurz zusammengefasst: Es gibt kein besseres Investment für Deutschland als das in Bildung – nirgends ist die Rendite höher.

Doof nur, dass der Staat diese Binsenweisheit offensichtlich nicht versteht. Bildungsausgaben werden als Konsumausgaben betrachtet – mit der Folge, dass sie unter die Schuldenbremse fallen. Im Ergebnis sehen wir ein krass unterfinanziertes Bildungssystem, aus dem viele Kinder und Jugendliche hervorgehen, die kaum eine Chance haben, sich zu ordentlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern zu entwickeln – sondern, im Gegenteil, in den lebenslangen Bezug von Transferleistungen zu fallen drohen.

Das nennt man: Sparen am falschen Ende – nämlich an den Zukunftschancen unseres Landes.

Die Lage wäre noch viel schlimmer, so lautet meine These, wenn es die Privatschulen nicht gäbe.

Mimoun ist ein gutes Beispiel: Seine Eltern wenden in fünf Jahren insgesamt etwa 90.000 Euro dafür auf, ihn zu einem mittleren Abschluss zu führen.

Wenn er eine Ausbildung macht, kann er als Fachkraft ein Lebenseinkommen von knapp zwei Millionen Euro erwarten. Der Staat bekommt dann von Mimoun Steuern und Abgaben in Höhe von 900.000 Euro – also etwa zehn Mal mehr, als seine Eltern in seine Bildung zusätzlich investiert haben. Andersherum müsste der Staat für Mimoun, wenn er in der Schule scheitern würde, rund eine halbe Million Euro für lebenslange Sozialkosten aufwenden.

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Sie sehen also: Bildung rechnet sich, auch für den Staat. Trotzdem verlassen alljährlich 50.000 Jugendliche das staatliche Schulsystem ohne Abschluss. Diese 50.000 jungen Menschen kosten den Staat an Sozialabgaben und an entgangenen Steuern hochgerechnet 70 Milliarden Euro – wie viel sinnvoller wäre es, einen Bruchteil davon zusätzlich ins Bildungssystem zu investieren?

Und die Zahl wäre höher, wenn es Privatschulen nicht gäbe. Kinder wie Mimoun gibt es nämlich etliche – auch solche, die ihre Privatschule vom Jugendamt bezahlt bekommen.

Die Jugendämter finanzieren nämlich vielen Kindern und Jugendlichen, die vom Schulabbruch bedroht sind, den Besuch einer freien Schule, wohlwissend, dass diese Klientel an staatlichen Schulen nicht immer angemessen gefördert werden kann. Wie viele das sind, ist unklar. Es gibt keine bundesweite Statistik darüber.

Fälle, bei denen Gerichte Ansprüche anerkannten, betrafen Hochbegabung ebenso wie das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen urteilte bereits 2013: „Der Vorrang des öffentlichen Schulwesens entfällt, wenn die ergänzende Hilfe nach dem SGB VIII nicht ausreicht, um die von der Schule nicht abgedeckte Bedarfslücke rechtlich und tatsächlich zu schließen.“

Nochmal langsam: Privatschulen decken eine Bedarfslücke, die das öffentliche Schulwesen nicht abdeckt – haben Richter festgehalten.

Nun wäre es schön, wenn sich die Bildungspolitik auch mal entsprechend ehrlich machen würde – und bekennen würde, dass das staatliche Schulsystem es nicht schafft und niemals schaffen wird, alle Schülerinnen und Schüler bedarfsgerecht zu fördern. Dass die Privatschulen benötigt werden – nicht nur als vom Grundgesetz gebotenes Nice-to-have, weil es halt Eltern mit bestimmten Weltanschauungen zu bedienen gilt. Sondern auch als Ausputzer und Spezialisten, um in besonderen Fällen den originären Bildungsauftrag des Staates zu erfüllen.

In einem solchen Bekenntnis läge eine große Chance: Wenn die staatlichen Akteurinnen und Akteure die Privatschulen als Partner auf Augenhöhe betrachten würden, könnten davon alle profitieren: die Privatschulen, die von ihrem oftmals ungerechtfertigten Image als Elite-Einrichtungen wegkämen, die staatlichen Schulen, die entlastet würden – und die Kultusministerinnen und Kultusminister, die dann auch mal Erfolge zu vermelden hätten. Die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern ja ohnehin.

Nötig wäre natürlich etwas Geld, aber daran mangelt es ja derzeit eher nicht – bei so vielen Lehrerstellen an den staatlichen Schulen, die nicht besetzt sind und deshalb nicht bezahlt werden müssen.

Leider passiert oft das Gegenteil: Privatschulen werden von den Kultusministerien nicht als Partner, sondern als unliebsame Konkurrenz aufgefasst.

Ein Beispiel: In Nordrhein-Westfalen gibt es die Web-Individualschule – eine private Online-Schule für kranke Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland. Die Abschlussprüfungen finden im Rahmen von Externenprüfungen statt. 20 Jahre lang lief das so, dass die Prüfungen an einem Ort zentral abgenommen wurden, damit die Schülerinnen und Schüler begleitet werden konnten. Sie müssen laut Schulleitung auch bei den Prüfungen von ihren Lehrkräften eng betreut werden und brauchen teilweise ganz besondere Bedingungen am Prüfungsort. Im vergangenen Jahr entschied nun das Schulministerium, dass das nicht mehr geht. Es sei organisatorisch nicht möglich, alle Prüfungen in einer einzigen Bezirksregierung durchzuführen, hieß es – was die Web-Individualschule in arge Schwierigkeiten brachte.

Die damalige Schulministerin Yvonne Gebauer kündigte an: Man wolle „im staatlichen Bildungssystem“ künftig ein digitales Alternativangebot zum regulären Schulbesuch schaffen – für jene, denen etwa wegen schwerwiegender gesundheitlicher Gründe kein Schulbesuch möglich sei. Ziel sei, Schülern „frei von kommerziellen Interessen perspektivisch eine Rückkehr in den Präsenzunterricht zu ermöglichen oder sie, wo dies nicht möglich ist, erfolgreich zu Abschlüssen zu führen.“ Wohlgemerkt: Die Schule gibt es ja längst – nur eben privat. Man hätte das bestehende Angebot ja nur unterstützen müssen, das wäre auch für den Staat viel billiger als eine eigene Fernschule aufzubauen. Die gibt es übrigens bis heute nicht.

Ein zweites Beispiel, über das News4teachers erst vorgestern berichtet hat: Eine kleine Privatschule in Lübeck wird von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) wegen einer angeblichen Häufung von Ungereimtheiten geschlossen. Ihr wurde die Ersatzschulgenehmigung kurzerhand entzogen. Die Bild-Zeitung titelte: «Deutschlands schlimmste Schwänzer-Schule».

Der Hintergrund: Das Ministerium hat eigenen Angaben zufolge seit Beginn des Schuljahres 2022/23 immer mehr Hinweise erhalten, dass bei der Schule gravierende Defizite im Schulbetrieb bestehen könnten. Daraufhin habe es von Schul- und Rechtsaufsicht sowie dem zuständigen Schulamt im Februar und März 2023 mehrere unangekündigte örtliche Schulprüfungen gegeben. Dabei wurde demnach festgestellt, dass vor Ort regelmäßig weniger als die Hälfte der angemeldeten Schülerinnen und Schüler anwesend waren. Zudem seien regelmäßig lediglich zwei Lehrkräfte da gewesen, obwohl laut Plan mehr Pädagoginnen und Pädagogen im Dienst gewesen sein müssten.

«Diese Häufung von Ungereimtheiten hat unser Ministerium dazu veranlasst, die Genehmigung der Schule zu widerrufen», sagt Frau Prien (CDU). «Unser Schulgesetz erlaubt Privatschulen, aber wir schauen sehr genau hin. Wenn wir Hinweise bekommen, dass es nicht ordentlich läuft, schließen wir eine solche Schule.»

Meine Frage ist nun: Warum spricht man nicht mit dem Schulträger, bevor man die Schule schließt? Das ist offenbar nicht geschehen. Die Schule weist die Vorwürfe nämlich entschieden zurück. Gegen die Schließung werden gerichtliche Schritte vorbereitet, heißt es. Denn: «Den Widerruf stützt das Ministerium auf falsche Angaben.»

Dafür, dass bei den Kontrollterminen nur die Hälfte der Schüler anwesend war, gibt es danach eine einfache Erklärung: Die Freie Dorfschule Lübeck beschule aktuell 48 Kinder in zwei Klassen. «Eine davon am Vormittag, eine am Nachmittag. Das hat das Ministerium 2018 schriftlich genehmigt.» Darüber hinaus gehöre Lernen an außerschulischen Lernorten sowie digitales Lernen mit zum – genehmigten – Konzept.

Die oppositionelle FDP-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag hat von der Landesregierung Aufklärung verlangt. Im Raum steht der Vorwurf, dass die Bildungsministerin Privatschulen als unliebsame Konkurrenz betrachtet – und gängelt. Wir werden den Fall weiterverfolgen. (News4teachers berichtet über die aktuelle Entwicklung – hier).

In Hessen, meine Damen und Herren, sieht die Situation deutlich anders aus, wie mir der VDP versichert hat – Privatschul-freundlicher. Erst im vergangenen Jahr hat die Landesregierung die Finanzierung der Privatschulen neu geregelt. Zugunsten der Privatschulen.

Eine Evaluation habe gezeigt, dass das bestehende Gesetz der Höhe der Schülerkosten nicht mehr gerecht werde, so erklärte das Kultusministerium seinerzeit. Tatsächlich werden die Privatschulen künftig an den Entwicklungen der öffentlichen Schulen partizipieren, was eine Kernforderung der Privatschulträger war.

„‚Wichtige Partner‘ – klingt gut.“ Foto: Bettina Kleemann.

Ich zitiere Sie mal, sehr geehrter Herr Kultusminister Lorz: „Wir bekennen uns auch weiterhin zu unseren Ersatzschulen als wichtige Partner und werden sie im Rahmen der anstehenden Novellierung der Ersatzschulfinanzierung auch künftig finanziell gut ausstatten.“

„Wichtige Partner“ – klingt gut. Im Detail ist das partnerschaftliche Verständnis auf Seiten der Schulverwaltung allerdings auch in Hessen noch ausbaufähig. So wird den Lehrkräften freier Träger die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen der Hessischen Lehrkräfteakademie regelmäßig verwehrt. Schriftlich wurde den Privatschulverbänden mitgeteilt, dass sich die Lehrkräfte von Privatschulen zwar anmelden können, wenn allerdings Lehrkräfte im hessischen Schuldienst auf der Warteliste stehen, werden diese den Platz erhalten und die Lehrkraft an Privatschulen steht wieder auf der Warteliste.

Ein weiteres Beispiel: Das jüngste Gerangel um eine Genehmigungspflicht für die Einstellung neuer Lehrkräfte, die Privatschulen zunächst auferlegt werden sollte. Die war in einem ursprünglichen Entwurf zur Neufassung des Schulgesetzes vorgesehen – keine Kleinigkeit in Zeiten des Lehrkräftemangels, in denen auch Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in den Schuldienst händeringend gesucht werden.

Nach Einwänden der Privatschulverbände wurde die generelle Genehmigungspflicht für Lehrkräfte und Schulleitungsmitglieder wieder gestrichen und diese durch ein Anzeigeverfahren (mit Genehmigungsoption bei – noch – nicht ausreichenden Nachweisen zur pädagogischen Eignung) ersetzt. Was das konkret bedeutet, muss die künftige Praxis zeigen. Eine kleinliche Auslegung allerdings würde den Privatschulen ihre Arbeit unnötig erschweren.

Dabei ist doch klar, dass Privatschulen ein höchstes Interesse an der Einstellung geeigneter Lehrkräfte haben. Nicht geeignete Lehrkräfte beeinträchtigen die Qualität des Unterrichts, führen zur Unzufriedenheit der Schülerinnen und Schüler sowie der Elternhäuser und verringern damit die Nachfrage nach Schulplätzen, was wiederum einer Privatschule die Existenzgrundlage entzieht.

Ein weitergeltendes Prüfungsverfahren seitens der staatlichen Schulämter ist also überflüssig – und sollte nicht dazu führen, die womöglich unliebsame Konkurrenz auf dem eng gewordenen Lehrerarbeitsmarkt mit unfairen Mitteln auszubremsen.

Apropos Lehrkräftemangel. Der wird in den nächsten Jahren mit Wucht über die Schulen in Deutschland hereinbrechen. Schon aufgrund der demografischen Entwicklung. Meine Befürchtung ist allerdings, dass er noch deutlich schlimmer ausfällt als vorhergesagt wird. Der Grund: Das Frustrationsniveau in der Lehrerschaft ist gewaltig.

„Marode Schulgebäude, keine eingerichteten Arbeitsplätze, eine holprige Digitalisierung, kaum Spielräume bei der Gestaltung des eigenen Arbeitsumfelds – wen soll das denn anlocken?“

News4teachers ist nicht nur eine Nachrichtenseite, sondern auch ein Diskussionsforum, das vor allem von Lehrerinnen und Lehrern genutzt wird. Seit der Corona-Krise ist die Zahl der Klagen, die im Leserforum geäußert werden, geradezu explodiert – und mit jeder Vertretungsstunde, die aufgrund der Personalnot zusätzlich erteilt werden muss, mit jeder Stunde Mehrarbeit, die dadurch anfällt, steigt der Ärger weiter an.

Den bekommen natürlich auch junge Menschen mit, die sich in der Phase der Berufsorientierung befinden. In der Wirtschaft wird derzeit über die Vier-Tage-Woche diskutiert. Homeoffice ist in vielen Berufen längst normal. Im Schuldienst werden dagegen schon jetzt die Teilzeit-Möglichkeiten vielerorts eingeschränkt. Marode Schulgebäude, keine eingerichteten Arbeitsplätze, eine holprige Digitalisierung, kaum Spielräume bei der Gestaltung des eigenen Arbeitsumfelds – wen soll das denn anlocken?

Natürlich sind auch Privatschulen vom Lehrkräftemangel betroffen. Allerdings, so ist mein Eindruck, haben Sie in einem Punkt ihrem Personal deutlich mehr zu bieten als öffentliche Schulen: in der Selbstwirksamkeitserfahrung. Ich durfte als Journalist viele Pädagoginnen und Pädagogen an freien Schulen kennenlernen, die – trotz aller Belastungen und trotz häufig geringerer Entlohnung als im Staatsdienst – mit sehr viel Engagement in ihren Einrichtungen arbeiten.

  • Sie tun das, anders als in vielen öffentlichen Schulen, im Team.
  • Sie tun das, anders als in vielen öffentlichen Schulen, in engen Beziehungen zu ihren Schülerinnen und Schülern.
  • Und sie tun das, anders als in vielen öffentlichen Schulen, mit einem hohen Maß an pädagogischer Eigenverantwortung und mit der tiefen Überzeugung, eine eminent wichtige Arbeit zu

Hier, im Kernbereich von Schule – nämlich im menschlichen Miteinander – kann das staatliche Schulwesen sich eine Menge von freien Schulen abschauen. Liebe Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitiker – schauen Sie hin, lassen Sie sich inspirieren, nutzen Sie die Kanäle, die Ihnen gerade in Hessen offenstehen. Zum Wohl der Ihnen anvertrauten Kinder.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Das KMK-Gutachten zum Lehrermangel zeigt: Der Staat versagt – es wird Zeit, die Gesellschaft mit an Bord zu holen

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Pappenheimer
10 Monate zuvor

Das staatliche Schulsystem schafft es nicht, alle Schüler bedarfsgerecht zu fördern – deshalb sind Privatschulen nötig
Diese Aussage halte ich für Quatsch. Das private neben dem staatlichen Schulsystem ist wie das private Krankenkassensystem neben dem gesetzlichen. Einige können sich mehr und Besseres leisten, weil sie mehr und besser verdienen.

Dass an vielen privaten Schulen auch Kinder aus nicht so gut situierten Familien lernen, ist eine reine Alibifunktion, um obigem Vorwurf etwas entgegenzusetzen.

Miro
9 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Unsere Kinder gehen auf eine Privatschule, damit sie nicht von morgens bis mittags auf Bildschirme starren müssen- dort wird analog gelernt. Das nenne ich bedarfsgerechte Förderung.

Iri-Hor
9 Monate zuvor
Antwortet  Miro

Nennt mas das nicht „anekdotische Evidenz“?

Miro
9 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Ach je, was ist denn ihr Problem.
An der örtlichen Schule sind die Tafeln durch Bildschirm-Tafeln ersetzt worden. Zweitens laufen da alle mit Smartphone rum, meinen beiden gebe ich keins, Internet ist nicht jugendfrei und für Kinder, ohne Aufsicht, ungeeignet. Drittens, wenn ich meine da aber ohne Smartphones und in „falscher“ Kleidung hinschicke, werden sie die idealen Mobbingopfer, wegen fehlender sozialer Anpassung an diese Vorgaben. Möchte ich für meine Kinder nicht.

ulschmitz
9 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Und nicht zu vergessen, dass ohne das „back-up“ der staatlichen Schulen die PS ihre „Problemfälle“ nicht loswürden.

Rainer Zufall
9 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Die Tochter meiner Cousine musste von der Waldorfschule wechseln. Die geistige Behinderung war denen offensichtlich zu müßig. Warum bezahlte meine Cousine (Altenpflegerin) denen monatlich so viel Geld?

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Weil sie sich wahrscheinlich kaum mit der Waldorfschule als Konzept von Rudolf Steiner beschäftigt hat?

Geistige Behinderung und Waldorfschule. Das ist an manchen Stellen halt so ein „Problemchen“ – Anthroposophie.

Augen auf bei der (Privat-)Schulwahl.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Es ist mit Sicherheit verfehlt zu glauben, dass Privatschulen etwas Besseres seien. Lesen Sie doch mal was Wolfgang Niedecken an der Privatschule erlebt hat, die er besuchen musste. (https://www.focus.de/panorama/welt/missbrauchsskandal/von-pruegel-pater-im-internat-missbraucht-wolfgang-niedecken_id_1726167.html) Werfen Sie einen Blick auf die vielen ehemaligen Schüler katholischer Schulen, die noch Jahrzehnte später mit ihrer Schulzeit an Privatschulen ringen, an denen sie missbraucht und/oder geschlagen wurden. 

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Was soll das jetzt aufzeigen? Dass es Menschen gibt, welche ihre Verantwortung und Position ausnutzen? Ja. In allen möglichen Bereichen. Überall, wo potentiell Menschen miteinander arbeiten. Kita, Pflege, Altenheim, Kinderheim, Kirche, Unternehmungen (Julian Reichelt als bekanntes Beispiel), Schule (Regelschule und Privatschule), Gefängnis, Reha … Gibt es leider überall.
Was ist die Konsequenz? Alles abschaffen?

Ganz ehrlich … Ich verstehe es nicht.
Das ist halt reines Red Herring, welches sich auf so ziemlich jeden Bereich anwenden lässt.
„Familien/Eltern sind schlecht“ – häusliche Gewalt und sexuelle Übergriffe im familiären Raum.
In jeder Altersgruppe. Bei jeder „Sozialen Schicht“.

Das geht mit vielen Bereichen:
„Spinnen sind schrecklich“ -> Verweis auf Arachnophobie.
„Hunde sind gefährlich“ -> [Quelle einsetzen zu Anzeige/Hundebiss/Einschläferung/… Ich erspar es mal]

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

„Ganz ehrlich … Ich verstehe es nicht.“
Dann erkläre ich es Ihnen gerne noch mal:

Der Titel dieses Artikels behauptet „Das staatliche Schulsystem schafft es nicht, alle Schüler bedarfsgerecht zu fördern – deshalb sind Privatschulen nötig“. Vor diesem Hintergrund zeige ich an konkreten Beispielen auf, dass Privatschulen eben nicht immer die Eignung haben dort einzuspringen, wo das staatliche Schulsystem nicht weiter kommt. Es gibt sogar sehr viele Beispiele dafür, dass Privatschulen (sehr häufig konfessionelle Privatschulen) das eigentliche Problem waren und nicht die ihnen anvertrauten Schüler.

Über die Gründe kann man sicher trefflich streiten. Ich persönlich habe hier zuerst als Schüler an Privatschulen und später auch als Lehrer an einer Privatschule viele Erfahrungen gesammelt. ME gibt es nicht nur einen Grund. Es gibt viele Gründe.
Ein Grund, der für mich heraussticht, ist das besondere Arbeitsrecht, das Lehrkräfte an Privatschulen schlechter stellt als Lehrkräfte beim Staat.
Weiterhin fühlen sich Privatschulen sehr schnell in ihrer Existenz bedroht und agieren dementsprechend aggressiv auf vermeintliche „Bedrohungen“.
Privatschulen sind sehr von der Meinung des Kostenträgers abhängig. Deshalb verhalten sie sich anders als öffentliche Schulen, die sich diese Sorgen nicht machen müssen.
Zudem gelingt es Privatschulen zunehmend schlechter qualifiziertes Personal zu bekommen. Doch unqualifiziertes Personal agiert halt unqualifiziert. 

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Aber das Widerspricht sich doch gar nicht. Auch Privatschulen schaffen es nicht alle SuS bedarfsgerecht zu beschulen. Das müssen sie doch auch gar nicht. Wer stellt denn diesen Anspruch? Worauf beruht dieser? Der Staat hat an erster Stelle mal die Pflicht der Bildung und der Durchführung bzw. Stellung der Rahmenbedingungen der Schulpflicht. Die Privatschulen stellen lediglich eine Ergänzung und ein Alternativangebot. Das ist doch ein gewaltiger Unterschied meiner Meinung nach … Und klar gibt es immer Fälle, welche „weder noch“ (Regelschule/Privatschule) „gerettet“ werden können.

Das Argument mit den Missbrauchsfällen ist Red Herring. Mehr halt auch nicht. Das hat mit dem Diskurs der Qualität nicht viel zu tun. Das gibt es in allen Bereichen – leider.

Die Vor- und Nachteile gibt es. Ja. Das ist so. Sehe ich auch ähnlich in einigen Punkten.

Die Qualifikation muss nicht besser sein. Ich denke, das ist halt je nach Schule und Ort und wer sich bewirbt und die Schule leitet usw. … Es ist ja jetzt nicht unbedingt so, dass an staatlichen Regelschulen nur noch Personen mit Lehramtsstudium unterrichten/sind. Und auch hier (trotz Lehramtstudium) gibt es eben Menschen, welche im Beruf nicht unbedingt „was taugen“. Das mit dem „qualifiziertes Personal bekommen“ ist nicht nur ein Problem der Privatschulen. Das ist ein Gesellschaftsproblem momentan und trifft auch auf die Regelschulen zu. Die stehen indirekt und direkt in Konkurrenz (je nach Bereichen).

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Also noch einmal: Der Titel dieses Artikels behauptet „Das staatliche Schulsystem schafft es nicht, alle Schüler bedarfsgerecht zu fördern – deshalb sind Privatschulen nötig“. Hier wird der Eindruck erweckt, als ob Privatschulen es schaffen würden, alle SuS bedarfsgerecht zu beschulen.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Also auch noch einmal:
Liegt vielleicht auch ein wenig am Leser/an Leserin selbst, wie man das deuten will?

Es steht nicht da: „Das staatliche Schulsystem sollte/muss durch Privatschulen ersetzt werden“
Es steht auch nicht da: „Privatschulen können im Gegensatz zum staatlichen Schulsystem alle SuS bedarfsgerecht fördern“

Man kann natürlich rein interpretieren, dass es so gemeint wäre. Kann man auch einfach lassen und anders lesen. Beispielsweise:
„Es ist sinnvoll und nötig, dass Privatschulen das staatliche Schulsystem ergänzen (bzw. Alternativen stellen).“

Also auch noch einmal:
An der Aussage (dem Titel) ist grundlegend nichts falsch. Sie stimmt.
Eine Aussage wie „Die Montessorischulen (oder konfessionelle Schulen oder Waldorfschulen oder xy…) schaffen es nicht, alle Schüler bedarfsgerecht zu fördern – deshalb sind Regelschulen nötig.“ würde ebenfalls stimmen.

Wer bei der Überschrift hinein interpretiert, dass alle Privatschulen grundlegend alles richtig machen und die besseren Konzepte haben (egal welche Schule – JEDE!) der hat halt keinen Plan vom Thema und ist zudem etwas naiv.

Also wo bzw. an wen ist jetzt genau die Kritik gerichtet?
– An der/die Redaktion für (provokanten? Manipulativen?) Clickbait als Titel?
– An Privatschulen, weil? Sie als Thema aufkommen und der Titel anscheinend manche Leser/Leserinnen sich von sowas triggern lassen?
– Kommentator/-innen, weil es zu einem Diskurs ggf. kommt und man auf den Punkt beharrt, dass man „Opfer“ eines Clickbaits ist (ohne es selbst zu merken?)?
Oder der Titel halt nicht stimmt [obwohl er stimmt… Rein sachlich … Nicht interpretativ] und nen paar Scheinargumente, Strohmänner und Red Herring einbringt, um zu zeigen, dass die Welt kein Ponyhof ist?

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Nur weil ein Arzt hohe Rechnungen schreibt, ist er qualitativ nicht zwingend besser als der Arzt, der Kassenpatienten versorgt.

Fragen Sie mal die Schüler der Odenwaldschule, wie toll ihre Zeit an ihrer Privatschule war: Missbrauch an der Odenwaldschule – Nackte Lehrer waren normal – Karriere – SZ.de (sueddeutsche.de)

Cornelia
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Sie vergleichen Privatschulen mit Internatsschulen. Privatschulen sind sehr häufig Tagesschulen, keine Internatsschulen. Und auch die meisten Internatsschulen haben ihren guten Ruf zurecht und sind nicht vergleichbar mit der Odenwaldschule in den 70ern oder 80ern oder manchen katholischen Internaten.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Privatschulen sind auch sehr häufig Internatsschulen. Denn mit dem Internat lässt sich leichter das Geld verdienen, das der Staat nicht bezahlt, z.B. für die Instanthaltung der Schulgebäude.

Cornelia
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Es ging mir vor allem um das Extrembeispiel Odenwaldschule. Es hat nichts mit den allermeisten Privatschulen zu tun. Ich weiß von vielen Privatschulen in unserer Region, die allesamt keine Internatsschulen sind. Die Schüler kommen morgens von Zuhause und fahren nachmittags zurück ins Elternhaus wie in staatlichen Schulen auch. (So verstehe ich auch zum größten Teil den obigen Artikel.)
Da wären pädokriminelle Übergriffe wie zu Zeiten Beckers an der Odenwaldschule nie in diesem Stil möglich bzw. würden nicht so lange unentdeckt bleiben. Heimunterbringung birgt generell eine größere Missbrauchs- oder Misshandlungsgefahr.
Ich halte Privatschulen in manchen Fällen für eine gute Alternative für Schüler und Eltern, es gibt ganz unterschiedliche Gründe dafür, vermutlich sind es meistens mehrere zusammen.
Bei uns in der Region sind seit den Neunzigern Privatschulen wie Pilze aus dem Boden geschossen, und man wundert sich, wer alles sein Kind dorthin schickt. Da geht es meistens um einen guten Hauptschulabschluss oder eine Möglichkeit, die Realschule zu besuchen. Die Eltern lassen es sich was kosten, d.h. sie sind Leute mit einfachem Verdienst, die sich die Kosten “ vom Maul ansparen“. Da ist dann wohl vorher ein Leidensdruck da, sonst macht man so was nicht. Das ist aber jetzt kein Vorwurf an Lehrkräfte.
Bei uns hier werden die Hauptschulen immer noch sehr hochgehalten, die Leute sind aber nicht mehr damit zufrieden.

Cornelia
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Die paar Internatsschulen, die es deutschlandweit gibt….,etwas über 250.
Privatschulen ( ohne Internat) gibt es etwa 20mal so viele.

Ludwig
9 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Quelle?

Cornelia
9 Monate zuvor
Antwortet  Ludwig

https://de.wikipedia.org : Liste von Internaten in Deutschland

https://www.destatis.de: DESTATIS KONTEXT – Privatschulen in Deutschland

https://de.statista.com

Hilli
9 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Warum sollte das private Schulsystem besser sein als das staatliche? Der Staat zahlt besser, bietet durch Beihilfe eine bessere Gesundheitsversorgung, bietet durch ein großes Schulsystem vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten usw. Warum sollten sich gute Lehrkräfte für eine weniger attraktive Alternative entscheiden?

Wenn die guten Lehrkräfte im staatlichen System verbleiben, stellt sich umso deutlicher die Frage, warum Privatschulen besser sein sollten. Denn die Qualität der Schulen steht und fällt mit ihren Lehrkräften.

Monika, BY
9 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Das ist kein Quatsch, sondern eine Warnung.
 
In diesem Schulsystem schaffen nur die Kinder, die Unterstützung von Elternhaus haben.
 
Kein anderes Kind.
 
Dieses Schulsystem lebe ich mit eigenen Kindern und mit den Kinder von anderen Eltern schon seit vollen 7 Jahren und KEINER kann mehr behaupten, dass dieses Schulsystem irgendwas Kompetentes leisten kann, damit die Kinder, die den Anforderungen gerecht werden wollen, das auch ganz alleine schaffen können, nur wenn sie die Schule besuchen und was dort bekommen auch für die gute (nicht hervorragende) Leistung es auch reichen kann.
 
Das ist nämlich Quatsch und Augenwischerei.

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Es gibt halt die Alternative: Alle werden gleich beschult auf niedrigem Niveau im Hinblick auf Individualität (rein staatliches Schulsystem) oder es gibt für einen Teil, der es sich leisten kann und will zusätzlich gute, privatfinanzierte Schulen. Gute Schulen für alle wird es nicht geben.

Ich kann die Argumente des Herausgebers absolut nachvollziehen. Leider ist es so, dass staatliche Behörden, Schulen, Einrichtungen auf Dauer mit der Privatwirtschaft nicht mithalten können.

Konsequenz daraus wäre: Jeder der es bezahlen kann, sollte seine Kinder auf private Schulen schicken. Denn m.E. ist das hoffen darauf, dass der Staat die Probleme an den öffentlichen Schulen löst, vergeudete Zeit.

DerechteNorden
10 Monate zuvor

Ich sehe das genau anders herum. Dass es Privatschulen gibt, ermöglicht es der Politik nichts tun zu müssen.
Die Eltern, die den totalen Aufstand machen würden, schicken ihre Kids einfach auf Privatschulen und sehen von dem notwendigen Krawall ab.
Und so bleibt alkes beim Alten.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das ist schonmal ein guter Ansatz für Alx unten.

klexel
10 Monate zuvor

„Es gibt nur eins was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ John F. Kennedy

Alx
10 Monate zuvor

1500€ im Monat sind sehr viel. Vom Staat werden pro Kind nur 575€ gezahlt.
Ich muss Ihnen recht geben, es wird viel zu wenig in unsere einzige Ressource investiert.

Solche traumhaften Rahmenbedingungen wären an öffentlichen Schulen allerdings auch erstrebenswert.
Die Frage ist also ob es nicht sinnvoller wäre, wenn Sie sich für eine bessere Finanzierung der öffentlichen Schulen einsetzten. Damit könnten Sie deutlich mehr Schülern helfen als mit wenigen Privatschulen.

Wenn ich das Kleingeld übrig hätte, würde ich meine Kinder aber auch gerne auf Privatschulen schicken, so wie unsere Politiker das gerne tun. Alleine das Betreuungsverhältnis ist unschlagbar.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Privatschulen sparen dem Staat Geld, Ressourcen und Pflichten.

Überlegen Sie einmal selbst.
Dann:
„Die Frage ist also ob es nicht sinnvoller wäre, wenn Sie sich für eine bessere Finanzierung der öffentlichen Schulen einsetzten. Damit könnten Sie deutlich mehr Schülern helfen als mit wenigen Privatschulen. “
Nochmal überlegen, ob das so aufgeht.

Falls Sie nicht selbst drauf kommen. Ich kann dazu gerne Stellung nehmen. Aber ich hoffe auf den Lerneffekt und eine weitere Sicht auf die Dinge.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

„Privatschulen sparen dem Staat Geld, Ressourcen und Pflichten.“

Das ist mit Sicherheit nicht der Fall. Vielmehr werden dadurch, dass jenseits des staatlichen Schulsystems private Schulen mit eigenen Verwaltungen usw. agieren, Ressourcen verschwendet.

Seit der Industrialisierung wissen wir, dass Arbeitsteilung der Weg zum wirtschaftlichen Erfolg ist. Privatschulen sind volkswirtschaftlich betrachtet sicher nicht vorteilhaft.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Warum ist das „mit Sicherheit“ nicht der Fall?
Gibt es dazu Quellen? Zahlen? Gerne her damit.
Ansonsten auch gerne einfach mit Logik argumentieren – würde mich auch schon interessieren. Bestenfalls beides. (Ist ja je nach Bundesland auch anders die Förderung … Bayern ist anders als RLP usw.)

Bezug? Vernetzung mit Privatschule oder Privatschule an und für sich?
Also mehr Bürokratie als beim staatlichen System wird kaum eine Privatschule haben. Effektiv ist das bei weitem nicht.
Die Verwaltung im staatlichen Bereich als „effektiv“ zu benennen ist aber auf jeden Fall witzig.

Sinnvolle Arbeitsteilung. Daran scheitert es doch grundlegend?
Sonst gäbe es doch eben Multiprofessionelle Teams und genug Zeit und Personen für ihre jeweiligen Expertenbereiche.
-> Mittelschule „Informatikunterricht halten alle Klassenleitungen“ ist weder qualitativ, noch quantitativ auf die aufzuwendende Zeit sinnvoll – noch effektiv.
Die „Arbeitsteilung“ und eine sinnvolle Gestaltung dieser ist doch ein Hauptgrund, welcher immer wieder zu recht kritisiert wird.

Also bitte auch etwas an der Realität bleiben.
Oder ich habe Ihren Post grundlegend falsch verstanden. Kann auch sein.

Mit einer „Theoretisch wäre es so und so“ sind wir leider nicht bei der Realität. Schön wäre es allerdings.

Auf was bezieht sich das „volkswirtschaftlich gesehen“? Das ist generell bei Berufen ohne „Güter“ schwierig zu messen und zu behaupten. Nach was richtet sich das? Den Abschlüssen (Noten, Durchfallquote)? Dem Geld (Ausgabe/SuS)? Also wo ist der Richtwert? Auf was „messe“ ich das?

Klar könnte man auch bei Privatschulen noch mehr in der Verwaltung einsparen, indem man die Aufgaben mehr auf die Lehrkräfte verteilt und die Ansprechzeiten des Clientels verringert. Soll das das Ziel sein?
Auch mehr staatliche Gelder durch Zuschüsse einsparen, wenn man andere Rahmenbedingungen noch weiter kürzt (SuS/Klasse, weniger Platz/Klasse – also Klassenräume „enger“, noch weniger Geld für Privatschullehrkräfte usw.). Die Verteilung ist halt eine andere.

Dadurch verschieben sich die Gelder in unterschiedliche Positionen.

Einzelbeispiele:

Gelder sparen:
– Geld/SuS ist soweit ich weiß weniger? (Staatliche Beteiligung)
– Förderzuschuss für Materialien und Gebäude (Güter) sind weniger
– Gelder für Lehrkräfte sind je nach Bundesland nicht unbedingt weniger, es wird allerdings oft im Gehalt umverteilt (dafür mehr Entlastung im Verwaltungsbereich, durch Hausmeister, Materialien, Klassenteiler …) -> LuL werden oft (deutlich) schlechter bezahlt
– Trägereigenleistungen
– Elterngeld/Schulgeld
– Spendengelder
– Weniger Bürokratie (Geld kommt schneller und gezielter an – ob sinnvoller ist wiederum fallabhängig)

Ressourcen:
– Lehrkräfte/Personal: Weniger Bürokratie, andere Zulassungsvoraussetzungen, größere und gezieltere Wahl, …
– Gebäude („Raum“) müssten ersetzt werden -> Gehören durchaus auch oft dem Träger, oder nicht?
– Personal, welches nicht übernommen werden kann und/oder WILL, müsste ersetzt/zusätzlich angestellt werden
– Weniger Bürokratie
– Stellen Alternativen: Konzepte, Clientel (und somit eine größere Range an „Zufriedenheit“)

Pflichten:
– Bildung
– Schulpflicht/Präsenzpflicht
– SuS werden im Prinzip „Outsourced“ (ganz grob reduziert)

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Arbeitsteilung ist das Argument. Egal für wie effizient man das staatliche System hält… es ist auf jeden Fall ökonomischer Unsinn daneben zusätzlich noch weitere – vielleicht sogar in sich effizientere Mini-Systeme zu stellen.

Zum Thema VWL: Seit wann wird dort nur mit materiellen Gütern gearbeitet?

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Das ist Quatsch. Sorry. Echt. Brauch ich das ausführen? Das ist schon so lächerlich.

Eine sinnlose Arbeitsteilung ist bspw.:
Person A gräbt ein „Loch“ und wirft die Erde hinter sich
Person B schaufelt die Erde in einen Schubkarren
Person C fährt den Schubkarren auf die andere Seite des „Loches“ und kippt es vor das „Loch“
Person D schaufelt die Erde wieder in das „Loch“
Das ist eine Beschäfigungsmaßnahme. Ansonsten ist so eine Arbeitsteilung ohne Ziel und auch die Umsetzung totaler Quatsch. Aber man hat doch die Arbeitsteilung … Also echt … So absurd wie die Aussage habe ich versucht mein Beispiel zu wählen. Hoffe geling mir.

Zudem ging es um die Kosten des Staates und Einsparungen. Wenn ich Sachen wie Verwaltung zum Großteil outsource, aber trotzdem nicht mehr zahle, dann ist das eine Sparmaßnahme. Die Kosten werden minimiert bzw. umverteilt. Was zählt sind die Gesamtkosten. Wie die Privatschule die Gelder dann letztendlich aufteilt ist eine ganz andere Sache. Der bürokratische Verwaltungsaufwand des Staates für eine Privatschule wird kaum höher sein, als für eine Regelschule. Würde ich jetzt nicht unbedingt für alle Privat- und Regelschulen so nehmen, aber kann ich mir im Schnitt echt nicht vorstellen. Da wären Zahlen tatsächlich seeeehr interessant. Die wird es aber vermutlich nicht geben … Dafür ist das staatliche System overall nicht gerade bekannt, dass dort Transparanz gegeben wäre und man mal Zahlen und Fakten sammelt. Schade.

Zum Thema VWL: In der „Volkswirtschaftslehre“ wird nicht nur mit materiellen Gütern gearbeitet. Aber die sind am messbarsten. Mit dem „Problem“ der Messbarkeit beschäftigen sich aug dort einige Bereiche. Dort geht es dann bspw. um die Kundenzufriedenheit durch Beratung. Oder die Steigerung der Verkaufszahlen durch Werbung/Auftritten.
Daher kommen im Bildungsbereich/Schulbereich auch immer wieder Fragen wie „Wie misst man die Leistung einer Lehrkraft?“, „Was macht eine gute Lehrkraft aus?“, „Wie gerecht ist der Lohn von Fachlehrer xy?“. Könnte man das alles ganz einfach messen, dann würden sich die Fragen eindeutiger beantworten können.
Bspw. wäre der Richtwert „90% der SuS schafft den jeweiligen Abschluss“, dann wäre das als „Zahl“ messbar.
Sagt halt trotzdem nichts über die anderen Faktoren aus und ist daher als einziger Punkt der Messbarkeit „guten Unterrichts“ nicht sinnvoll. Damit dann einen „guten Lehrer“ und „der sollte mehr Verdienen wegen …individueller Leistung“ zu beurteilen wäre halt … Komisch. Oder nicht?

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Eine sinnlose Arbeitsteilung ist, wenn neben ein funktionierendes System ein weiteres, aber anderes System gebastelt wird, und in der Folge Synergieeffekte nicht genutzt werden können.

Zum Thema VWL: Sie verwechseln immer wieder VWL und BWL.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Das staatliche (Verwaltungs)System funktioniert auch so super. Echt top.
Viele Systeme sind doch schon „implementiert“. Privatschulen gibt es bereits. Vor allem bei größeren Konzepten, welche viele Schulen umfassen.

Sie kamen hier mit VWL an … Natürlich wäre das, wenn innerbetrieblich, BWL. Habe nicht umsonst „..“ geschrieben.
Innerbetrieblich (wenn wir Schulen als Gesamtkontext nehmen) sind das eben die Fragen. Es geht um unternehmensinterne Prozesse.

Das nach außen (Werbung) ist wiederum im Bereich von VWL.

Oder bin ich da jetzt komplett falsch? Gerne berichtigen dann.

Vielleicht reden wir auch einfach aneinander vorbei.
Mir geht es nicht um den „Konsumenten“. Aber auch das wäre kein Problem. Man bewirbt sich halt bei der Privatschule. Die kümmert sich drum und gibt es an die staatliche Verwaltung.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Werbung ist keine VWL.
Werbung ist ein Instrument der Kommunikationspolitik, die wiederum einen Teilbereich des Marketing darstellt, was ein Teilbereich der BWL ist.

Palim
10 Monate zuvor

Es ist ein Trugschluss, dass Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen nicht im Team, ohne Beziehung zu ihren Schüler:innen sowie ohne pädagogische Eigenverantwortung und ohne Überzeugung, eine wichtige Arbeit zu tun, arbeiten würden.

Das Gegenteil zeigt sich auch in der Belastungsstudie der Uni Göttingen, die gerade herausstellt, wie viele Lehrkräfte ihre Aufgaben als wichtig erachten, ihre Selbstwirksamkeit durchaus wahrnehmen und die mit viel Engagement und Enthusiasmus sowie hoher Mehrarbeit zu Gunsten der Kinder ihre Aufgaben übernehmen.

Dennoch führt die schlechte Ausstattung der allgemeinbildenden Schulen, eine Klientel, die nicht ausgesucht ist und auch keine Quoten hinsichtlich besonderer Bedürfnisse aufweist, die mangelnde Unterstützung und fehlende Entlastung dazu, dass vielen Lehrkräften Zeit und Kraft für die an sie gestellten Aufgaben fehlt.
Nach Jahren des Austausches auf dieser Seite sollte Ihnen, Herr Priboschek, bekannt sein, wie viele Lehrkräfte für ihre Schüler:innen sowie eine bessere Ausstattung der Schulen streiten und wie sehr sie durch die Einsparungen im Bildungsbereich in ihren Aufgaben beschränkt werden. Von der guten Ausstattung der Privatschulen, denen ganz andere finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, können die meisten Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen nur träumen.

Das gezeichnete Zerrbild hebt die Leistung von Privatschulen heraus, verschweigt aber einmal mehr die zunehmende Segregation.
Zudem braucht es Schulaufsicht auch in privaten Schulen und es sollte eine Verpflichtung geben, dass Vorgaben des Landes (Curricula wie Erlasse) eingehalten werden müssen.

Simon
10 Monate zuvor

Oh, wer sagt denen das dann nur noch gute Lehrer an private gehen, die Klassengesellschaft sich noch mehr durch Bildungsungleichheit ausweitet und nunja ….

Meinetwegen
10 Monate zuvor

Das ist ja schöngeredet. Die Privatschulen sind ein Ausdruck der Spaltung der Gesellschaft. Die einen können sich bessere Bildung leisten, die anderen nicht. Dabei sind die Gründe für eine Privatschulgründung sehr verschieden. Das muss ich einräumen. In Ostdeutschland wurden manchmal Privatschulen gegründet, wo öffentliche schlossen. Das geschah nicht wenig in den 1990er Jahren aus Kostengründen. Manche Privatschulen verfolgen auch ein sehr spezifisches Konzept (Waldorf, Montessori, Jena-Plan usw.). Gegen Letzteres ist nichts zu sagen, finde ich. Es trifft jedoch nur auf einen Bruchteil der Privatschulen zu.

Ernst Schuberth
9 Monate zuvor

Nur kurz eine Parallele: A. Ist Heimkind. Soll nach 2x 1. Klasse noch einmal wiederholen. Pflegeeltern nehmen ihn auf und schulen ihn in einer Waldorfschule altersgemäß ein. Lernt Geige. Handwerklich und künstlerisch begabt. Schreinerlehre. Wehrersatzdienst in der Schreinerei einer Behindertenwerkststt. Dort zeigt sich seine Fähigkeit, mit diesen Menschen beruhigend umzugehen. Werkstattleiterkurs. 35 Jahre Werkstattleiterkurs. Verheiratet, eine Tochter. Spielt in Laienorchestern.
Verschüttet eine einseitig intellektuelle Pädagogik menschliches Potential? Was kostet das die Gesellschaft?
Fazit: Schule und Erziehung gehören in die Verantwortung von tätigen Pädagogen, Erziehern und Eltern. Sie dürfen keine Spielweise für parteiideomogisch geprägten Politikern und Bildungsbeamten werden, die glauben, wie in einer technisierten Produktion Zielvorgaben geben zu können. Jedes Kind und jeder Erziehende sind anders. Auf die individuellen Begegnungen in Verantwortung kommt es an.

DerechteNorden
9 Monate zuvor
Antwortet  Ernst Schuberth

Da fehlt mir glatt, dass Bildung auch Vorbereitung darauf ist, in der Gesellschaft bestehen zu können.
So sehr ich die Sparmaßnahmen der Politik verurteile, ich finde dieses Individualisieren zum Teil fragwürdig. Wenn ich nämlich allen vermittle, dass sie machen können, was sie am liebsten tun möchten, weil es für sie am wenigsten anstrengend ist, dann erschaffe ich eine Gesellschaft, die nicht funktionieren kann, denn niemand wäre mehr bereit, Dinge zu tun, die irgendwie anstrengend sind. In diese Richtung geht es doch bereits jetzt.
Potenzial fördern, ja, unbedingt, aber gleichzeitig muss es auch um Anstrengungsbereitschaft und Anpassung (ja, ist verpönt, aber ist ganz ohne geht es einfach nicht!) gehen.

Mein_Senf
9 Monate zuvor

Ich bin an einer letzten Förder-/Orientierungsstufe in Hessen. Alle 5 Jahre stehen wir auf dem Prüfstand und es droht die Schließung. Denn bei uns läuft vieles richtig: Teamteaching in 2 Hauptfächern, Teilhabeassistenten oder Ubus-Kraft, kleine Klassen. Weil letztes Jahr 1 Schüler zu wenig angemeldet wurde, wurden die 6.Klassen zusammen gelegt von 14 auf 27 Schüler…und so machte das Schulamt das ganze System wieder zunichte.

ulschmitz
9 Monate zuvor
Antwortet  Mein_Senf

27 SuS pro Klasse – wo ist das Problem – ich kenne Leistungskurse mit 30 und 8. GYM-Klassen mit 29 SuS…

DerechteNorden
9 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Denken Sie noch einmal nach, dann kommen auch Sie bestimmt drauf, was das Problem ist!

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Und da wundert sich jemand, warum die Rahmenbedingungen an manchen Privatschulen als besser erscheinen?
„Hab dich mal nicht so, anderen geht’s viel schlechter“. Genau mein Humor. Haha. Sehr gut. Freut mich.

GriasDi
9 Monate zuvor

Zitat:
„Das staatliche Schulsystem schafft es nicht, alle Schüler bedarfsgerecht zu fördern.“

Eine Bekannte von mir ist an einer Montessorischule: auch da schaffen sie es nicht.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Jap, so ist es. Das ist halt mal die Realität. Nicht jede/-r „kann gerettet werden“. Kenne keine Schule, wo das der Fall wäre. Als „Gesamtlösung“ sowieso nicht. Ändert man einige Rahmenbedingungen und schon kann das das „scheitern“ (oder auch das nicht scheitern) für eine Einzelperson (oder mehrere) bedeuten.

Aber: Ist es Ziel einer jeden Privatschule vom Konzept her, dass alle SuS (die es gibt) „bedarfsgerecht gefördert werden“ können?
Ich denke: Nein.
Das eine schließt das andere doch nicht aus:
„Das Montessori-Konzept“ schafft es nicht, alle Schüler bedarfsgerecht zu fördern“ – dem würde ich auch zustimmen.
ABER: Das muss es ja auch nicht. Es ist eines von vielen Angeboten/Möglichkeiten, welche es gibt.
Für manche „matched“ es, für andere halt nicht.
Beim staatlichen System sind die Rahmenbedingungen und Anforderungen halt andere. Hier gilt die staatliche Verantwortung und Aufgabe der Schulpflicht/Präsenzpflicht. Die Privatschulen stellen nur eine Alternative dar und bieten diese an. Im rechtlichen Rahmen (unter staatlicher Aufsicht).
Das eine kann man daher doch nicht mit dem anderen so wirklich vergleichen? Der Anspruch und die „Pflicht“ ist eine ganz andere.
Demnach: Die Regelschulen müss(t)en als Basis allgemein mehr abdecken. Da auch der gesetzliche Rahmen. Gerade wenn man auf „Chancengleichheit“/“Individualität“/“Differenzierung“ Wert legt. Die Privatschulen haben doch gar nicht diesen Rahmen (und oft auch nicht den Anspruch jeden beschulbar zu machen …).

Ist bei der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung ja auch so …

Ragnar Danneskjoeld
9 Monate zuvor

Mir wird hier ein zu großer Gegensatz zwischen Privat- und Staatsschulen konstruiert.

An meiner staatlichen Schule bekommen wir immer wieder Schüler, die aus den privaten Schulen aus den unterschiedlichsten Gründen „flüchten“. Warum können viele Privatschulen für Jungen wie Mimoun eine Hilfe sein? Weil sie einfach kleinere Klassen haben und sich die Kollegen dort weit weniger um Selbstdarstellungs- und Selbstbespiegelungsgedöns als um die Kundschaft (Kinder) kümmern müssen. Im Prinzip sehr vernünftig.

Mir fehlen die Zahlen, aber gefühlt ein Viertel/Drittel aller Privatschüler sind an christlich-konfessionellen Schulen. So hält man sich bequem einen Großteil der migrantischen Schüler (wie Mimoun?) vom Halse. Und das finde ich persönlich zum Kotzen.

Tigrib
9 Monate zuvor

Ich war schon in beidem Lehrkraft. Schon allein die Tatsache, dass man sich Schülys heraussucht (durch ein Bewerbungsverfahren) macht den Unterschied. Der tumbe, unmotivierte, latent aggressive X wird erst gar nicht aufgenommen oder muss halt irgendwann (auch auf Druck der Elternschaft) die Schule verlassen.

Dazu hab ich ein paar Mal gehört: bei Y nicht schlechter als 3 geben, die Eltern spenden großzügig, haben gute Rechtsanwälte, usw.

ulschmitz
9 Monate zuvor
Antwortet  Tigrib

Es gab mal einen Bericht zu einer sehr bekannten Privatschule, wo man 2 Schüler entlassen hatte, „weil eine konstzruktive Zusammenarbeit mit den Eltern nicht mehr gewährleistet“ war. So in der Art.
Wenn Y. aber dauernd ne „3“ bekommt, das macht den Abi-Kohl doch auch nicht fett.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Tigrib

Ich habe mal gehört, dass das an manchen Regelschulen auch der Fall ist … Notenanpassungen sind jetzt nicht soo die Seltenheit. Macht natürlich niemals jemand selbst … Gibt es aber seltsamerweise doch recht häufig. Viele Noten sind durchaus auch recht subjektiv. Aber hey … So ist das System und die Gesellschaft halt. Glaube da braucht man sich nicht allzuviel vormachen. Weder als Privatschule mit Noten, als auch als Regelschule.

Zum Flüchten: Klar, das gibt es in alle Richtungen. Regelschule flucht zur Privatschule. Privatschule fluchg zur Regelschule. Regelschule flucht zur Regelschule (Ortswechsel). Privatschule flucht zu einer anderen Privatschule. Gibt es alles. Daher wie immer: Schaut euch die Schule anständig an. Sowohl als Eltern/Kinder, als auch als Lehrkraft. Manche passen, manche nicht.
Ich würde mich auch an keiner konfessionellen Schule bewerben, welche wirklich auf ein konfessionelles Konzept besteht und dieses im Schulalltag integriert hat. Das wäre nichts für mich. Da würde ich auch flüchten, auch wenn die Kollegen und Kinder super wären. Das fühle ich halt (momentan – wahrscheinlich immer) einfach gar nicht. Ist doch auch okay. Muss ja auch nicht.
Warum sollte immer alles für jeden „besser“ sein und „passen“, „gerecht“ usw.
Das ist es im Sport nicht, in der Musik nicht, im Berufsleben nicht, .. nicht. Warum sollte es bei der Schulwahl dann „die Eine für alle“ sein?
Das ist halt nicht realistisch.

D. Orie
9 Monate zuvor

Ich kann da eine andere Erfolgsgeschichte erzählen. Ein Junge aus einen kleinen Dorf, zwei ältere Brüder, Mutter schafft zeitweise in einer Fabirik, Vater mit schwerer Kriegsverletzung arbeitet als kleiner selbstständiger Handwerker, Schulabschluss nach neun Jahren Volksschule. Dann gab es in Hessen eine Bildungsinititative („Voran mit Bildung“ oder so …). Der Junge darf auf eine staatliche Aufbauschule mit Internat, muss zwar einige Klassen zurück (da er in der Volksschule kein Englisch hatte), macht dann aber Abitur und nach dem Studium (mit Bafög finanziert) seine Promotion und schließlich sogar eine Habilitation. Nach etlichen Jahren hat er eine Prof.-Stelle bekommen können. DAS nenne ich eine Bildungsoffensive (obwohl natürlich nicht jeder studieren muss). Aber es ist schlimm, dass bei uns seit vielen Jahren die Bildung so dermaßen an die Wand gefahren wird, dass einem nur noch schlecht wird. Schuldige? Nö, gibt es nicht. Da kann ja keiner was dafür. Plötzlich ist (wieder mal!) alles schwierig, wenn eine neue Studie schlechte Ergebnisse aufzeigt. Schlechte Noten für die Bildungspolitik? Aussitzen. Wer hat denn seit Jahren die ganze Bildung so verschlampt? In jedem Bundesland! Aber keiner ist zuständig. Und was soll jetzt besser werden? Keine Ahnung! Passieren tut immer noch nichts. Ach so, in 10 oder 20 Jahren würde es besser werden. Wahnsinn!

Achin
9 Monate zuvor

Sehr geehrter Herr Priboschek,

viele Ihrer Einwürfe schätze ich durch ihre Differenziertheit.

Leider fehlt diese im oberen Text völlig, sie stellen „die Privatschulen“ als homogene Großkollektive dar. Dies ist weder durch die Erziehungswissenschaft noch durch die praktische Erfahrung gedeckt.

Zentrale Werte wie „Chancengleichheit“ oder „Bildungsgerechtigkeit“ spielen für den Privatschulverband allerhöchstens eine Nebenrolle, wobei ich den sonderpädagogischen Bereich ausdrücklich ausnehme. Dies belegt etwa folgenden Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung:

https://www.fes.de/e/studie-privatschulen-in-deutschland/

Meine Schüler*innen fordere ich immer auf, nach dem Erkenntnisinteresse von Autor*innen und Redner*innen zu fragen. Diese Überlegung steht auch hier im Raum.

Ich bin zuversichtlich, dass mein Beitrag von Ihnen im Sinne eines demokratichen Diskurses freigeschaltet wird.

emma
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sehr geehrter Herr Priboschek!

…Warum wird diesen Schülerinnen und Schülern nicht grundsätzlich ein Platz an der Privatschule bezahlt, sobald das Scheitern absehbar ist? Dass das staatliche System ihnen nicht helfen kann, ist dann ja schon bewiesen. Wenn Privatschulen es gelingt, auch nur einen Teil dieser jungen Menschen aufzufangen, wäre viel gewonnen – für die Betroffenen selbst, für die Gesellschaft und für den Staat….

Das finde ich nun doch zu einfach. Gehen Sie tatsächlich davon aus, dass die Privatschulen die Rettung sind?
Ich arbeite an einer Brennpunktschule mit den schlechten Rahmenbedingungen, die wir der Politik wert sind. Trotzdem gelingt es uns, Kinder auf das Gymnasium zu bringen. Kinder aus wirklich bildungsfernen Schichten.
Leider erreichen wir nicht alle Kinder. Ja und es stimmt. Viele scheitern. Wir wissen es, wir sehen es und können es zum Teil nicht abwenden. Die Gründe sind hinlänglich bekannt: zu große Klassen, zu wenig Personal bla, bla.
Die Lösung müssen aber nicht Privatschulen sein, sondern die Aufwertung der staatlichen Schulen. Die privaten Schulen schaffen es, durch kleine Klassen, Doppelbesetzung und tolle Ausstattung, Schutzräume für die Kinder zu schaffen, in denen es sich hervorragend lernen lässt. Und genau aus diesem Grund kündigen Privatschulen Verträge mit Kindern, die diese Schutzräume stören. Wir haben Kinder, die aus Privatschulen rausgeworfen worden sind.
Wir dürfen keinem Kind kündigen. Wir müssen mit den zum Teil hochgradig „herausfordernden“ Kindern klar kommen. Ich mache den Privatschulen keinen Vorwurf. Es ist ihr Recht sich die Kinder auszusuchen und auch somit für den Schutz der anderen Schüler zu sorgen.
Aber damit Privatschulen ein Kind retten können, müssen sie es wollen.
Und das erleben wir eben auch anders.
Da schließe ich mich Ragnar an.
Liebe Grüße

Jabe
9 Monate zuvor
Antwortet  emma

Liebe Emma, danke für deinen treffenden Beitrag. Genauso sehe ich es auch. Die freien Schulen können sich ihre Schüler aussuchen. Wenn sich Grundschüler unserer Schule an freien Schulen bewerben, weiß ich genau, wen sie nehmen werden. „Schwierigere“ Kinder (oder Eltern 🙂 werden treffsicher aussortiert. Dieses Zweiklassen-System spaltet unsere Gesellschaft…leider!

Monika, BY
9 Monate zuvor
Antwortet  Jabe

Es kommt immer wieder, dass die Lehrerschaft (mindestens hier) eher für sich selbst und für den Staat spricht, leider wenig für die Kinder (die Zukunft) und was für sie gut wäre.
 
Jeder, aber buchstäblich JEDER sollte eine gleiche Chance verdienen können und dürfen (soweit sind wir als die Rasse oder etwa nicht?), nicht nur die Reiche oder die weniger Reiche, die den letzten Cent für die Ausbildung des Kindes ausgeben müssen – neben der Präsenzpflicht an einer städtische /staatliche Schule.
 
Darüber kann man aber auf diesem Forum wenig lesen.
 
Oder lieben wir einfach zu sehr die, die besser und oben sind, unbedingt auch besser und oben bleiben.

Mika
9 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Sie müssen sich schon mal entscheiden, ob Sie gebrochen deutsch, sehr gutes Deutsch oder völlig unverständlich schreiben. Alle drei Varianten durften wir bereits kennenlernen. Es irritiert ziemlich, dass so verschiedene Sprachniveaus zu ein und derselben Person gehören (sollen?). Diesen Post hier verstehe ich allerdings nicht mal im Ansatz: was genau wollen Sie mitteilen oder erfragen?

Monika, BY
9 Monate zuvor
Antwortet  Mika

„Alle drei Varianten durften wir bereits kennenlernen.“

Sehr gut, das freut mich. Also, ich mache Fortschritte. Übung macht den Meister;)
 
Und das ist genau der Punkt, der auch für die Kinder (alle) gelten soll, die in diesem Schulsystem eigenschult sind.

Monika, BY
9 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Und Mika, ich finde es übrigens ganz normal, wenn man müde ist, oder sehr aufgeregt z.B. über ein Thema ist, oder einfach dekonzentriert, dass sogar die Muttersprache etwas schwenkt.
 
Persönlich würde ich nie auf die Idee kommen, jemanden aufgrund der Sprache bloßstellen.
 
Das passiert hier schon in der Schule oft genug.
 
In meiner Muttersprache kann ich ganz wirre Sätze problemlos entschlüsseln. Es tut mir Leid, wenn Ihnen meine Sätze ein Problem darstellen.
 
Ich finde sie nicht so wirr, eher, möglicherweise wegen des Inhalts irritierend.

ulschmitz
9 Monate zuvor
Antwortet  emma

Mir ist mindestens aus eigener Anschauung ein Fall bekannt, wo der Wechsel zur öffentlichen Schule die Rettung war…

emma
9 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Ja, diese Fälle hatten wir auch schon…

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  emma

Klar gibt es die. Für manche SuS passt es. Für manche nicht.
Ist doch immer so im Leben.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  emma

Schwierig. Klar müsste man die Regelschulen aufrüsten. Wenn das allerdings nicht gemacht wird? Was dann?
Dann „flüchten“ halt einige Eltern/Kinder.
Kann ich nachvollziehen.

Ganz ehrlich? Ich kann es nachvollziehen und finde das auch richtig. Warum sollte es auch der Job (und überhaupt auch der Anspruch) der Privatschulen sein, alle zu retten? Man schaut sich die Kinder (und Eltern) eben an und schätzt ein, ob sie zu einem passen. Und andersrum ebenso. Das können „schwierige“ Schüler sein oder „Musterschüler“. Passen muss es halt. Wenn nicht, tut sich keiner nen Gefallen damit. Also warum dann „alles annehmen“?
Siehe Beitrag von „Jabe“:
– „Die freien Schulen können sich ihre Schüler aussuchen“: Ja und darauf verlassen sich auch einige Eltern, dass bspw. hoch aggressive Kinder nicht den Unterricht, das Lernklima und alle beteiligten Personen stören und „terrorisieren“. Das mag durchaus ein Grund für einige Eltern bei der Entscheidung sein. Die Privatschule trägt hier auch eine Verantwortung, dass sie den Rahmen herstellen. Mag man jetzt „gut“ oder „unfair/ungerecht“ finden oder nicht.
– „Schwierigere Kinder (oder Eltern) werden treffsicher aussortiert“: Dann macht die Schule das doch richtig? Zumindest für das Interesse vieler anderer Eltern und Kinder (auch Lehrer). Wenn sie das so „treffsicher“ machen. Job in der Hinsicht gut gemacht. Ich würde als Unternehmen auch nicht jeden anstellen. Sondern suche mir geeignete Leute aus. Ist das jetzt „unfair“ von den Unternehmen? Sollte man jeden nehmen (müssen)?
– „Dieses Zweiklassen-System spaltet unsere Gesellschaft“: Zum einen -> Ist sie das nicht eh schon? Zum anderen -> Ja, aber liegt das jetzt wirklich an den Privatschulen oder am staatlichen System? Dann muss das staatliche System sich vielleicht bisschen ändern und die Rahmenbedingungen sich bessern.

DerechteNorden
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Das staatliche System kann sich nur ändern, wenn die Bild-Zeitung eine großangelegte Kampagne fährt und der Spiegel auch mitmacht. Und zwar so richtig.
Vorher wird nichts passieren, da die Krawalleltern mit Kohle, die man für einen Wandel braucht, sich nicht auf diesem Feld betätigen.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  emma

Liebe emma, danke für Ihre Gedanken. Als Ergänzung möchte ich noch darauf hinweisen, dass Privatschulen auch anders mit Problemkindern umgehen können. Mir haben beispielsweise SuS, die von einer Privatschule an meine staatliche Schule gewechselt sind, berichtet, dass die SuS an ihrer ehemaligen (Internats)Schule jeden Morgen ein Löffelchen Ritalin erhalten hätten…

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Aha. Zu welchem Konzept gehört das dann?
Auch für Lehrkräfte oder nur für SuS?
Ich hab mal gehört, dass das auch in Altenheimen gern mal der Fall ist.
Hab auch mal gehört, dass von staatlichen Schulen die „Empfehlung“ kam, dass die SuS mal bisschen was nehmen sollen. Damit die nicht mehr so aufgebracht sind.

Hab auch gehört, dass es Menschen gibt, welche andere belästigen.
Hab bspw. gehört, dass Menschen in der Bahn und beim Busfahren gerne mal angegrabscht werden.
Auch in der Disko.
Auch an manchen Arbeitsplätzen. Auch bei der Dult sollte das mal zum guten Ton gehören. Hört man mal so.
Puh, ich dachte die Welt wäre heil. Aber hab mal gehört, dass im Krieg auch Gewalt herrscht und es zu Toten kommt. Sind da die Soldaten schuld? Oder die Bundeswehr? Oder der Mensch?
Hab mal gehört, dass die Welt nicht gaaanz so einfach in „gut“ und „schlecht“ aufgeteilt werden kann.
Schade. Wäre doch so viel einfacher.

Uff, mal ehrlich:
Die ganzen Aussagen belaufen sich auf „es gibt Arschlöcher auf der Welt“. Punkt.
Die gibt es halt mal in allen Bereichen. So wie Schulen keine Immunisierung für Corona war/ist, so sind Privatschulen nicht von Menschen befreit. Komisch oder? Und Menschen sind nunmal … Verschieden. Und bauen oft mist. Ja, traurige Welt. So ist es aber mal. Daher wird man immer Negativbeispiele finden.

Reiterhof ist schlecht, weil man vom Pferd fallen kann … Das hat mir mal jemand erzählt, dass das geht und dem tat das weh und deshalb ist das schlecht für die Reiter und daher sollte man jetzt Reitschulen abschaffen. Weil das ganz gefährlich ist. Und ab und an schreien die Reitlehrer und Lehrerinnen, wenn man zu nah einfach an ein Pferd geht. Das ist gemein. Man will das Pferd halt streicheln. Daher ist das Pferd entwrder gefährlich oder die Reitlehrer/innen sind alle böse oder beides. Warum schreit die sonst. Habe doch gute Ohren so. Außer ich soll zuhören. Aber das mag ich nicht so. [Kommt an manche Erzählung doch ran … Kindlich naiver Sprechton bitte dazu denken oder selbst laut sprechen]

Ja, die bösen Privatschulen. Kaum geht man rein, schon bekommt man Ritalin. Bestimmt wurde dort auch schon mal jemand beklaut. Anstalt für kriminelle Menschen. Verbieten! Wie kann das nur sein, dass sowas gemacht wird.
Als nächstes erzählt noch jemand, dass es im Gefängnis auch zu kriminellen Taten kommen kann. Sogar durch Wärter. Hat man mal so gehört bestimmt. Vielleicht findet man auch raus, dass in Diktaturen das sogar wahrscheinlicher ist. Vielleicht kommt auch noch raus, dass es in Gefängnisse in Belarus nicht nur Menschen gibt, welche kriminell sind und die Wächter dort auch gerne mal was anderes als Boxsäcke verwenden.
Puh. Die Welt könnte soo schön sein, wenn es keine Menschen gäbe. Hab nämlich mal gehört, dass es Menschen gibt, welche anderen Schaden zufügen. Auch an Privatschulen.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich bedauere sehr, dass Sie offensichtlich nicht verstehen wollen oder können, worum es geht. Sie schreiben hier immer wieder unheimlich viel Text. Im Ergebnis sagen Sie aber nichts. Sie bagatellisieren. Und genau das ist das Fundament für sehr viel Leid auf dieser Welt.

Ich denke, dass in vielen katholischen Schulen genauso mit den pädophilen Tätern umgegangen worden ist. Deren Taten sind verharmlost worden. Man hat ignoriert und weggeschaut und den Tätern in christlicher „Nächstenliebe“ immer wieder eine neue Chance gegeben.

Die Fürsorgepflicht galt aber nur den Angestellten oder Priestern. Die SuS haben vergeblich auf Fürsorge gewartet – teilweise bis heute.

Heute kommt langsam ans Licht, dass solche Praktiken keine Einzelfälle waren sondern System hatten. Wie furchtbar dieses Treiben für die betroffenen SuS war, dringt erst sehr langsam an das Licht der Öffentlichkeit.

Viele Menschen schauen bis heute immer noch gerne weg. Immer dem Motto folgend „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“.

Wann werden Sie mal genau hinschauen?

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Das wird von beiden Seiten doch gemacht.

Natürlich gibt es diese Fälle und die Zahl ist erschreckend groß.

Trotzdem klingt das hier oft so pauschal, als ob grundsätzlich mal alle (konfessionellen) Privatschulen das machen.
Das „Phänomen“ gibt es eben in allen Bereichen. Auch an Regelschulen. Auch in der Kita. Das ist nicht alleinig ein strukturelles Problem der konfessionellen Privatschulen.

Und ja, Ihre Punkte sind natürlich ansonsten richtig. Keine Täter-Opfer-Umkehr. Die Opfer können nichts dafür. Weder an den Privatschulen, noch an Regelschulen. Oder will man mit den „an Privatschulen gibt es Missstände“ die Missstände an Regelschulen absprechen/verharmlosen?

Alle Missstände (und Machtmissbrauch) sollten angegangen werden. Jeder Fall für sich. Egal, wo und wie es stattfindet. Darum geht es doch letztendlich bei der Thematik. Nicht komplett zu pauschalisieren, sondern jeder Ungerechtigkeit diesbezüglich nachzugehen.

Das „aber ich kenne den Fall …“ hilft herzlich wenig. Klar, den gibt es. Immer. Überall. Überall wo Menschen zusammenkommen und man (strukturellen) Machtmissbrauch ausüben kann.

HorchHorch
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich finde es falsch, die Möglichkeit auf einem Reiterhof vom Pferd zu fallen mit den strukturellen Schwächen und Problemen von Privatschulen gleich zu setzen.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  HorchHorch

Meine Intention war es nicht, dies gleichzusetzen. Es sollte nur aufzeigen, dass es immer Negativbeispiele für etwas gibt.

Klar sollte man den strukturellen Schwächen und Probleme von Privatschulen nachgehen. Genauso wie anderswo. Kita, Pflege, Heim, Elternumgang, Schulen generell, Unternehmen …

Wovon ist man denn ausgegangen? Dass an jeder Privatschule es super läuft und keiner irgendwie seine Macht missbraucht? Naiv. Sorry.
Oder warum braucht man solche Beispiele, welche doch meiner Meinung nach sehr pauschal oft angeführt werden.

Das „wir“ gegen „euch“ stört mich dabei eben. So sollte es nicht sein. Wo es Missstände gibt, dort sollte man vorgehen. Egal wo. Ganz einfach.

Bayer
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Eine gelungene Antwort H. Priboschek, volle Zustimmung.

Da ist nur eins, alle
“ Entstaatlichungen“ laufen nicht soo, egal, ob KH, Bahn,….

Wir müssten die Glorreichen zuerst in die Niederlande oder andere Erasmus-Länder zwangsschicken, damit sie vom Hohen Ross herunterkommen und erst mal sehen, dass LuL weder Muli noch Esel sind, sondern Bildungspartner, die ihre kleinen und großen Schüler- Partner ernst nehmen – sofern man sie lässt.

Frohe Pfingsttage für Sie, die Redaktion und das Forum.

ed840
9 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Solche Vergleiche mit einzelnen Ländern und die richtigen Rückschlüsse daraus sind m.M. nicht ganz so einfach. NL liegt bei beim Kriterium soziale Herkunft zwar besser als DE, aber in Italien war m.W. der Zusammenhang noch weniger stark ausgeprägt als in NL. Und in Italien besuchen nicht mal 10% der SuS Privatschulen. Aktuelle Ergebnisse bei IGLU waren Italien 537 (-11), NL 527 (-18) , DE 524 (-13). Übrigens hat Belgien m.W. mit gut 57% den zweithöchsten Anteil SuS an Privatschulen in der EU, hatte aber bei PISA 2018 aber eine noch stärkere Varianzaufklärung als DE. Da spielen vermutlich schon mehrer Faktoren eine Rolle.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Warum wird diesen Schülerinnen und Schülern nicht grundsätzlich ein Platz an der Privatschule bezahlt, sobald das Scheitern absehbar ist? Dass das staatliche System ihnen nicht helfen kann, ist dann ja schon bewiesen.“
Alle staatlichen Schulen über einen Kamm zu scheren, wird dem Schulsystem sicher nicht gerecht.

Ebensowenig stellt es für mich einen Beweis dar, dass ein bestimmter Schüler an einer bestimmten Schule in einer bestimmten Klasse mit bestimmten Lehrkräften und MitschülerInnen große Schwierigkeiten hat.

Zudem halte ich einen Schulwechsel nicht für ein Allheilmittel.

Es gibt sehr viele Möglichkeiten individuell und angemessen zu fördern.
Fraglich ist immer, wer das tut.

Wir sollten uns mal diese Privatschulen anschauen. Wer arbeitet dort? Die Mehrheit dieser Lehrkräfte kommt aus dem staatlichen Schulsystem und hat dort mindestens das Referendariat absolviert. Nicht nur bei den Anthroposophen lehren dann auch noch viele ungelernte Lehrkräfte an Privatschulen. Warum sollte dort besserer unterrichtet werden als an staatlichen Schulen? Da spricht wirklich gar nichts dafür.

Dass die Privatschule Mimoun gut getan hat, freut mich für ihn. Aber natürlich gibt es auch sehr viele Kinder, denen die Privatschulen massiv geschadet haben, z.B. die Kinder die an katholischen Schulen missbraucht oder geschlagen wurden. 

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

So pauschal würde ich das auch nicht sagen, wie die Redaktion.
ABER zu Ihrer Frage, warum es vielleicht besser sein KANN:
– Ggf. bessere Ausstattung
– Andere Konzepte (Lern- und Lehrarten, kein Notendruck, Freiarbeit, Doppelte Lehrkräfte/Stunden …)
– Anderes Schüler und Eltern Clientel
– Kleinere Klassen
– „Wirtschaftlicher“ -> Kaum Verbeamtungen, „Leistungsprinzip“
– Oft EMA (Elternmitarbeit/Eltern einbinden, ggf. Mitsprache)
– Besondere Angebote, damit man eben auch „wirbt“ bzw. sich von der Regelschule unterscheidet
– Mehr Handlungsspielraum
– Kleinere Entscheidungswege
– Weniger Bürokratie
– Usw. usf.
Also die Rahmenbedingungen sind durchaus anders. Nicht überall unbedingt besser/schlechter … Muss man schauen. Je nachdem wie „reich“ die Kommune halt auch bspw. ist.

Das mit dem Personal ist so eine Sache. Natürlich gibt es keine Garantie, dass dort besserer Unterricht stattfindet oder die Lehrkräfte besser wären. Kommt ja auch auf das Kind jeweils an. Manche können bspw. mit „Notendruck“ besser lernen, manche nicht. Manchen ist das komplett egal.
Die Privatschulen haben allerdings mehr Spielraum. Also können bspw. mehr Lehrkräfte einstellen. Sich die Lehrkräfte je nach Angebot und Nachfrage auch mehr oder weniger gezielt aussuchen.
Bspw.:
Informatik an vielen Regelmittelschulen -> Klassenleitung, meist fachfremd, egal ob Ahnung oder nicht
Privatschulen können hier dann auch ggf. einen Informatik-Master (oder ähnliches) für die Stunden holen.
Muss nicht. Kann aber. Staatliche Überprüfung findet ja trotzdem statt. Müssen genehmigt werden.
Also die Auswahl ist eine andere. Man ist flexibler.
Das spricht halt dafür.

Dafür müssen es auch keine katholischen Schulen sein. Missbrauch gibt es an anderen Stellen und Bereichen auch. Dazu braucht es keine konfessionellen Privatschulen. Das wäre ein Scheinargument.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Es gibt sicher Privatschulen, auf die einzelne der von Ihnen genannten Punkte zutreffen. Sicher gibt es aber deutlich mehr Privatschulen, auf die sehr viele ihrer Punkte nicht zutreffen.

Last edited 9 Monate zuvor by 0815
Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Klar, deshalb sollte man sich seine Wunschschule eben auch anschauen.

– Ausstattung sieht man/lässt man sich zeigen (auch Räume)
– Kleine Klassen kann man erfragen/sich erkundigen/vertraglich geregelt
– Konzept kann man nachschauen, einlesen, sich beraten lassen (Tag der offenen Tür)
Usw.

Wenn die Privatschule keinen „Mehrwert“ für einen hat – warum sollte man dann sein Kind dort hinschicken? Dann eben nicht. Ist doch kein Problem.
Es ist ein Alternativangebot. Keiner zwingt einen dazu.

Ich habe nur einige Anregungen für Sie aufgezeigt. Das ist keine Garantie der Bedingungen einer jeden Privatschule.

Es gibt sehr gute LuL an Regelschulen und an Privatschulen. Es gibt an beiden „Schularten/-formen“ auch weniger geeignete LuL.
Als Eltern, Lehrkräfte und Schüler sollte man sich die Schule halt etwas genauer ansehen. Dann muss man selbst einschätzen, ob es einen Mehrwert evtl. hat.
Sehe ich jetzt nicht als Problem? Nicht jeder SuS ist für jede Privatschule zu empfehlen. Das sollte man sich halt auch ehrlich machen. Auch als Privatschule.

Vor- und Nachteile gibts immer/meistens.
Es ist auch nicht grundlegend „ihr“ gegen „uns“. Das kommt leider oft irgendwie so rüber. Ich arbeite an einer Privatschule, bin trotzdem für bessere Rahmenbedingungen (an Regelschulen UND Privatschulen). An meiner letzten Regelschule war ich halt ganz und gar nicht zufrieden und sehe beim staatlichen Schulsystem viele Probleme. Natürlich auch bei einigen Privatschulsystemen. Muss man eben abwägen und sich das suchen, was für einen am besten „matched“.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Dann können wir uns doch darauf einigen, dass man nicht pauschal sagen kann, dass Privatschulen besser wären als öffentliche Schulen. Das staatliche Schulsystem schafft es eben doch sehr häufig Schüler bedarfsgerecht zu fördern.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Auf ersteres können wir uns einigen. Privatschulen sind nicht unbedingt besser als öffentliche Schulen.

Bei „das staatliche Schulsystem …“ würde ich eher sagen: „Viele Lehrkräfte im staatlichen Schulsystem schaffen es sehr häufig Schüler (bedarfsgerecht) zu fördern – TROTZ dem staatlichen System“.

Cornelia
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Volle Zustimmung

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Da beschwere ich mich nicht.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Misst man die Bildung an den Abschlüssen, besteht die Möglichkeit, dass man bei privaten Schulen eine höhere Abschlussquote beobachten kann. Fraglich ist, wie diese zustande kommt.

Von einer Privatschule in der Nähe hört man beispielsweise, dass dort einfach nur die SuS, die gute Chancen haben die Prüfung durch die externen Prüfer zu bestehen, zur Prüfung angemeldet werden. So gelingt es natürlich auch die Abschlussquote hochzujubeln. Die SuS, die eh keine Chance hatten, fallen sang- und klanglos aus der Statistik.

An anderen privaten Schulen wird beispielsweise ganz „gezielt“ auf die Abschlussprüfung vorbereitet, so dass möglichst wenige SuS durchfallen. Da wird Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, weil dem Kostenträger der Schulerfolg versprochen wurde.

Privatschulen verbiegen sich sehr, wenn es um ihren wirtschaftlichen Erfolg oder gar um ihre Existenz geht. Staatliche Schulen schlagen solche Purzelbäume nicht. In der Folge gibt es an den Privaten Schulen mehr Abschlüsse. Ich persönlich bezweifele jedoch, dass die SuS der Privatschulen lebenstauglicher sind. Es besteht vielmehr die Gefahr, dass diese SuS sich mit ihren leistungsunangemessenen Abschlüssen auf Ausbildungs- und Studienplätze bewerben, die sie überfordern. In der Folge sind ständige Misserfolge die Wegbegleiter solcher SuS.

In meiner Familie gibt es beispielsweise eine Person, die zuerst sehr glücklich an einer Walldorfschule lernen durfte und später an einer privaten Uni (natürlich ohne staatliche Anerkennung) irgendwas mit IT und Medien studiert hat. Danach hat die Person sieben Jahre lang keinen Job gefunden. Irgendwann wurde klar, dass eine normale Ausbildung an einer staatlichen Einrichtung her müsse. Und seitdem diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wurde, läuft die Sache auch.

Ich freue mich für Mimoun. Doch leider gibt es an Privatschulen viele SuS, denen der Aufenthalt dort schadet. Und da habe ich noch gar nicht die katholischen Problemschulen angesprochen, wie zB das Bonner Aloisiuskolleg, das bis heute den Missbrauch aufarbeiten muss.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Ja, das ist nicht neues. Der Notendurchschnitt ist leicht besser im Schnitt. Und ja, das kann man auch mit einigen Faktoren erklären: Mehr Muttersprachler, oft bildungsnähere Familien, private Nachhilfe, gezielte Abschlussvorbereitungen, kleinere Klassen, Druck auf „Erfolg der Schule“, gezieltere SuS-Auswahl, usw. usf.

Von welcher Schule denn? Dürfen Sie das sagen? Wäre doch interessant. Warum denn nicht namentlich erwähnen, wenn das nur eine nahe Schule ist. Bei den konfessionellen geht das doch auch?

Gezielte Kurse als Abschlussvorbereitung sehe ich tatsächlich als Pluspunkt. Das würde durchaus für die Privatschule sprechen? Oder was ist daran jetzt falsch? Solange der Messwert der Schule bzw. der SuS v. A. bei Noten und den Schulabschlüssen ist, ist genau das doch sinnvoll? Gibt an der Uni auch Staatsexamenskurse.

Dazu gibt es doch keine Studie oder sonstiges? Das ist halt reine Vermutung? Warum sollte das so sein? Das ist sehr von der Erziehung – auch vom Elternhaus – abhängig. Manche Schulen sind praktischer und lebensnäher und manche nicht.

Warum leistungsunangemessenen Abschlüssen? Wie kommt man denn darauf? Je nach Privatschule hat man die Qualifikation und das Recht selbst zu prüfen oder nicht. Externe arbeiten mit staatlichen Schulen zusammen. Sie nehmen auch die Prüfungen mit ab. (Staatlich anerkannt vs. staatlich genehmigt). Letztenendes hat der Staat immer die Verpflichtung der Kontrolle (und Abnahme). Das ist doch kein Auslosen der Noten. Zumindest nicht mehr, als an einigen Regelschulen.
Klar kommen nicht alle mit Studium und Ausbildung klar. Egal ob Regelschule oder Privatschule. Das liegt halt nicht immer nur „am System“. Das wäre zu unterkomplex.

Wal[l]dorfschulen sind eine von vielen Privatschulmöglichkeiten.
Wenn man an einer nicht staatlich anerkannten Privatschule studiert, dann sollte man halt überlegen, wie das evtl. ankommt. Das hat doch nichts mit Regelschule und Privatschule (bis Abitur) zu tun? Das ist bei jemanden mit Abitur durch eine staatliche Regelschule doch ebenfalls der Fall.
Dazu fehlen dann auch noch andere Informationen. Informatiker (Medienbereich) werden gesucht ohne Ende. Wenn man es drauf hat, findet man etwas. Wer sieben Jahre keinen Job in dem Bereich findet, der macht vllt. grundlegend etwas falsch. Das kann natürlich viele Gründe haben, ganz abseits des Abschlusses. Gerade bei vielen Informatikrichtungen kann man durchaus auch überzeugen und zeigen, was man drauf hat. Oder man macht sich selbständig und zeigt, was man drauf hat.
Sieben Jahre Jobsuche im IT-Bereich. Das hab ich tatsächlich so auch noch nie gehört. Und ich kenne viele ITler.
Warum hat der/die denn nicht an einer staatlich anerkannten Präsenzuni studiert? Oder FH? Oder an der staatlich anerkannten Ferniuni Hagen?
Die Möglichkeiten hatte er/sie doch? Oder gab’s nur sowas wie ein „Waldorfschrieb“ als Abschluss und dann eben Privatuni irgendnen Studiengang, den jeder machen kann? Sonst kann ich mir das echt nicht erklären. Sich nicht informiert? Keiner mal in den sieben Jahren gecoached? Was lief da denn falsch? (Gar nicht abwertend gemeint)
Bin verblüfft, wenn das mit der Privatschule dann zusammenhängt. Die Regel ist das ja wirklich nicht.

Ja, gibt es an Regelschulen auch. Daher: Kind fragen und erkunden, ob es passt oder nicht. Bei passt – passt. Bei nicht – alternativen ansehen. Dann handeln. Selbes Prinzip wieder: Kind fragen, ob es (an Privat-)Schule (besser) passt. Usw.
„Schaut euch die Schule an“ – informiert euch – nimmt Eindrücke mit – macht euch selbst ein Bild – fragt zusätzlich Eltern und Kinder, welche bereits an der Schule sind – fragt das Kind immer wieder, ob es zufrieden ist und wie so der Alltag aussieht – usw. usf.
Das ist (m)ein Appell zu dem Thema Schulwahl.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

– Dass das Aloisiuskolleg bis heute seine Missbrauchsfälle aufarbeiten muss, steht alle paar Wochen in der Zeitung. Deshalb schreibe ich hier offen darüber.
Die anderen Informationen stehen nicht in der Zeitung. Deshalb nenne ich hier nicht die Namen der betroffenen Schulen.

– Bei der „gezielten“ Klausurvorbereitung geht es natürlich nicht um gezielte Kurse zur Abschlussvorbereitung. Sie dürfen die Anführungszeichen nicht übersehen…

– Unter leistungsunangemessenen Abschlüssen, verstehe ich Abschlüsse, wo die SuS nicht die erforderliche Leistung erbracht haben oder erbringen mussten.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  0815

Ok, finde ich sinnvoll und nachvollziehbar. Dann wird hier zumindest nicht pauschalisiert. Kommt mir vllt. auch nur bei Ihnen so vor. Das liest sich für mich irgendwie an einigen Stellen so, als ob alle Privatschulen mal grundlegend Probleme haben müssen.

Ok, also so „Quatschkurse“. Ja, die sind unfug. Natürlich gezielte Kurse zur Vorbereitung.

Ne, da kann ich nicht mitgehen. Zumindest nicht pauschal. Leistungsunangemessen -> Dafür gibt es doch die staatlichen Überprüfungen. Staatlich anerkannt – daher dürfen sie selbst Noten geben. Wenn die Lehrkräfte dort Unfug machen, dann muss der Staat hier eben überprüfen. Genauso wie an der Regelschule. Bei staatlich erlaubten Privatschulen dürfen (und wollen oft) die Lehrkräfte gar keine Noten machen. Das ist halt nicht erlaubt. Die Abschlussprüfungen werden als Externe gemacht und die Abnahme übernimmt die staatliche Schule bzw. folgt im Austausch und Absprache der Erstellung, Durchführung und Abnahme. Auch hier ist „der Staat“ das Organ, welches die Prüfungen abnimmt.
Wenn die internen Klausuren zu einfach sind, dann muss das eben angeprangert und geklärt werden. Wie an Regelschulen auch.

Gudrun
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich glaube nicht, dass ein Kind in der Lage ist, beispielsweise den Unterschied zwischen einer Waldorfschule und einer öffentlichen Schule zu verstehen. Das Kind weiß doch gar nicht, was es bedeutet, wenn viele Lehrkräfte nur über eine Waldorfausbildung, aber über kein erstes und zweites Staatsexamen verfügen. Das Kind weiß nicht, welche Anforderungen das Leben später stellen wird.
Sicher kann das Kind sagen, welche Schule attraktiver ausschaut. Aber ein schöner Schulhof macht fehlende Fachinhalte nicht wett.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Gudrun

Das Kind kann die Schule sich ansehen und auch hospitieren. Dazu „Bauchgefühl“. Das ist richtig.

Aufgabe der Eltern ist es sich zu informieren. Bei Waldorf ist das so eine Sache. Dort bekommt man allerdings auch recht fix raus, dass die eben (oft) kein staatliches Lehramtsstudium machen/haben. Dann muss man sich überlegen, ob die fachlich Kompetent sind. Das mag ich hier gar nicht beurteilen.

Das obligt dem Staat. Also, ob die fachliche Kompetenz da ist und das „Waldorfstudium“ (Waldorfpädagogik) ausreicht. Auch, ob das Konzept stimmig ist oder „schädigend“.

Das Kind weiß das an keiner Schule. Wenn man das mal so sieht. Verstehe den Punkt nicht. Dazu sind Eltern da.

Wenn Fachinhalte fehlen, dann darf der Staat die Schule/das Konzept halt nicht zulassen. Oder überprüft das vermehrt. Das Gericht wird dann schon entscheiden. Wie bei der einen Privatschule, welche jetzt halt zu machen muss.

Egal ob Privatschule oder Regelschule … Grundlegend gibt es halt LuL welche sich mehr engagieren und welche, die es nicht machen.

Grundlegend würde ich nicht sagen „Waldorflehrkräften fehlt grundlegend Fachkompetenz“
Genau so wenig würde ich generell sagen „Beamte an Regelschulen sind grundlgend faul, weil sie ja nahezu unkündbar sind“

Gudrun
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Die Aussage, dass Beamte an Regelschulen grundlegend faul sind, halte ich für genauso falsch, wie die Behauptung, das Lehrkräfte ohne Staatsexamina über die notwendige Fachkompetenz verfügen könnten.

ABCD
9 Monate zuvor
Antwortet  Gudrun

Generalisierung ist immer falsch. Genauso falsch wäre aber zu behaupten, dass es keine schwarzen Schafe gibt.
Für die notwendige „Fach“kompetenz halte ich Staatexamina im Lehrerberuf tatsächlich nicht für allein ausschlaggebend. Hier ist die Persönlichkeit jeder Lehrkraft von enormer Bedeutung. Gutes Fachwissen ist oftmals für die Katz, wenn es nicht gepaart ist mit einer möglichst starken Persönlichkeit, die authentisch wirkt, von Kindern gemocht wird und natürlichen Respekt ausstrahlt.

Else
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Sie argumentieren immer wieder damit, dass der Staat eine Aufsichtspflicht gegenüber den Privatschulen habe. Solange der Staat hier nichts bemängelt, wollen Sie auch nichts bemängeln.

Ich finde diese Argumentation schwierig. Wenn Sie sich die Artikeln und Kommentarspalten von news4teachers.de durchlesen, bekommen Sie doch aus allen Teilen des Landes und von allen Schulformen gespiegelt, dass der Staat seine Aufgaben eben nicht in einem ausreichenden Maße wahrnimmt. Warum sollte das nun ausgerechnet bei seiner Aufsichtspflicht über die Privatschulen klappen?

Zudem ignorieren Sie, dass gerade Privatschulen (anders als öffentliche Schulen) viele Motive haben das System auszuhebeln, zu unterwandern oder schlicht zu betrügen.

Vielleicht kann man die Situation mit dem Waschen von Schwarzgeld vergleichen. Das Waschen von Schwarzgeld ist (genauso wie das Betrügen bei Prüfungen an Privatschulen) verboten. Der Staat sollte dafür sorgen, dass das nicht geschieht. Trotzdem spricht man von Deutschland als einem Geldwäscheparadies: https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/verbrechen/organisierte_kriminalitaet/geldwaesche-paradies-deutschland-110.html

Nordost
9 Monate zuvor

Worauf genau stützt sich eigentlich die (sogar in dieser Kommentarsparte) verbreitete Sicht, Privatschulen seien per se eine elitäre Angelegenheit und ausschließlich mit dickem Geldbeutel zu stemmen?

Bei privaten Grundschulen sollen die Monatskosten zwischen 80 bis 600 € betragen. Den einen oder anderen Urlaub dafür auf Balkonien zu verbringen wird wohl unumgänglich. Aber das kann und sollte es zum Wohle des Kindes wert sein. Ein wirklich drastisches Qualitätsgefälle wie die Preisspanne es vermuten lässt, kann ich mir kaum vorstellen.

Zudem:

„Private Schulen, welche als Ersatzschulen staatlich anerkannt sind, können in der Regel 60% der Kosten durch staatliche Finanzierungen decken. Die restlichen Kosten werden durch das jeweilige Schulgeld der Privatschule gedeckt. Die Schulgebühr ist häufig von der Höhe des Einkommens der Eltern abhängig.
Es besteht oftmals die Möglichkeit eine Kostenübernahme bei Privatschulen zu erlangen, falls ihr Kind auf die private Schule angewiesen ist und man die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme erfüllt.“

https://www.privatschulenportal.de/glossar/privatschule-kosten

Weiß dazu jemand aus eigener Erfahrung mehr?

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Nordost

Bin mir jetzt nicht so sicher, was „dazu“ und „aus eigener Erfahrung“ bedeuten soll?

Nein, Privatschulen kann man auch ohne „dickem Geldbeutel“ oft stemmen. Mit ist es allerdings natürlich deutlich einfacher.

Qualitätsgefälle … Schwierig. Ne, die reinen Kosten sagen nicht unbedingt etwas über die Qualität aus. Das kommt halt zum Großteil auch auf das Engagement der Lehrkräfte an. So wie an Regelschulen auch. Es ist auch nicht per se jede Privatschule besser (für jedes Kind) als Regelschulen. Da muss man sich halt erkundigen und überlegen, ob es sinnvoll ist und zum Kind/Elternhaus passt.

Ja, der Staat bezuschusst viele Privatschulen. Oft sind es so 2/3 der Kosten. Kommt auch darauf an, was die Schule als Konzept hat und wie sie anerkannt bzw. genehmigt ist. Je nachdem gibt’s auch mehr „Entscheidungsspielraum“ für die Schule.

Ob es sich nach dem Elterneinkommen oder als Pauschale richtet, muss man auch schauen. Das gibt es beides.

Kostenübernehme ist individuell zu prüfen.
Dort geht es um die Eingliederungshilfe.
Ist hier geregelt:
https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbviii/35a.html
Kann man so pauschal nicht beurteilen ohne das Kind zu kennen und zu prüfen. Jugendamt/ggf. Arzt (Psychotherapeut) ist dafür zuständig.

Nordost
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Dafür, dass Sie nicht sicher sind, haben Sie meine Frage jedoch gut verstanden und weitestgehend beantwortet 😉

Selbstverständlich ist mit Geld vieles einfacher als ohne. Worum es mir aber ging, ist, dass materielle Betuchtheit entgegen weitverbreiteter Ansicht eben keine zwingende Voraussetzung für den Besuch einer Privatschule ist. Wodurch die zahlreichen „Gesellschafts-Spaltungs-Beweiner“ im Kern widerlegt wären.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Nordost

Es wird im Extremfall immer eine „Spaltung“ oder „Zwei-/Mehrklassen-Gesellschaft“ geben.
Sei es eben durch Privatschule – Regelschule.
Dem Standort und dem Geldunterschied der Kommunen.
Den Lehrkräften und Engagement vor Ort.
Dem gegliederten System und Homogenität/Heterogenität.
Dem Geld der Eltern (private Nachhilfe).
Der Bildung der Eltern (kindheitliche Förderung durch das Elternhaus).
Dem Bundesland (Lehrplan, Lehrerausbildung).
Muttersprachler oder DaZ/DaF.
Inklusion/Förderbedarf …
Ganztagsschule oder nicht
Verschiedene AG-Angebote und Vernetzungen (Verein, Chor, Theater)
Unterschiedliche Klassengrößen

„Gesellschafts-Spalter-Beweiner“ werden immer etwas zum Meckern haben.
Bei Privatschulen ist es halt mal recht einfach auf „die Reichen leisten sich das“ zu setzen. Aber Möglichkeiten würde es auch für viele andere geben. Muss man sich halt erkundigen.

Was wäre auch die Alternative?
Privatschulen abschaffen? Kann man schon versuchen … Gesetzlich schwierig und zusätzlich für das staatliche System nicht tragbar.
Durch Privatschulen spart der Staat Geld im Bildungsbereich. Ansonsten müsste man noch mehr investieren und das System würde noch mehr kollabieren. Auch das sollte man mit bedenken. Die Zustände an Regelschulen würden sich kaum bessern – ganz im Gegenteil. Aber ist halt „nur“ meine Meinung.

Andrea Höhmann
9 Monate zuvor

Wenn es bei Seiteneinsteigern Probleme gibt, wird erwähnt, dass es keine regulären Lehrer sind. Gibt es bei regulären Lehrern Probleme, hört man nichts davon.

Rainer Zufall
9 Monate zuvor

Noch nie wollte ich einem Menschen so laut ins Gesicht brüllen…
NIEMALS würde ich es Eltern vorwerfen, ihr Kind an eine Privatschule zu schicken. Aber der Artikel macht mich irre! Wie kann man es wagen, schlechte schulische Ausstattung in den Mund zu nehmen?

Wie viel besser stünden ALLE staatlichen Schulen da, würden ALLE Kinder diese besuchen? Wie lange würden Missstände dann hingenommen?

Als würden sich die Bessergestellten auf der sinkenden Titanik darüber belklagen, es gebe zu wenige Rettungsboote mit Beinfreiheit. Aber es gibt eben nicht genügend Plätze mit Beinfreiheit für alle…

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Warum sollte man eine schlechte schulische Ausstattung nicht in den Mund nehmen? Das zeigt doch schon Misstände auf. Daher hier etwas widersprüchlich die beiden Aussagen?

Gar nicht. Weil es dann noch weniger Lehrkräfte auf die SuS gäbe. Die (Gebäude der) Privatschulen müssten dann auch ersetzt werden durch staatliche Schulen. Die Klassengröße müsste noch höher werden. Bei gleichbleibenden Geldeinsatz würde es noch weniger Geld/SuS fließen.
Wie kommen Sie denn darauf? Woher nimmt man die Lehrkräfte und Gebäude/Materialien?
Die SuS sind ja da …
„Weil der Staat dann investieren muss – sind doch alle betroffen“? Ja, sieht man auch in Bereichen wie Pflege und Kita usw. Es wird einfach generell zu wenig an vielen Stellen investiert.
Durch Privatschulen könnte man mehr an staatlichen Schulen investieren, da Privatschulen/SuS dem Staat Gelder einspart.
Ansonsten ist der Wille halt einfach nicht da.
Ob das mit einer „Abschaffung“ von Privatschulen dann besser wäre? Puh, sehr spekulativ in beide Richtungen.
Ich würde dagegen setzen.

Georg
9 Monate zuvor

Bei Privatschulen muss man erst einmal alle abziehen, die selbst kein Schulgeld verlangen (Kirche als Träger) oder von denen der Staat das Schulgeld für die ortsansässigen Kinder übernimmt, weil es sonst keine öffentliche Schule im Umkreis mehr gibt. Das dürften die meisten sein.

Bei den übrig gebliebenen muss man schauen, ob die voll in der Refinanzierung der Lehrergehälter stecken, Waldorfschulen sind es beispielsweise nur teilweise.

Übrig bleiben als Privatschulen im strengen Sinne nur Ergänzungsschulen, die sich komplett selbst finanzieren und nicht selbst prüfen. Deren Eliteflair ist weg, wenn die auch Jugendamtskinder aufnehmen und in der Oberstufe als einzige Naturwissenschaft Biologie im Programm haben. Nicht ohne Grund nimmt die Klassengröße ab Stufe 8 aufgrund von pubertären Problemen rapide zu. Die erheblich anspruchsvolleren Abschlussprüfungen an Ergänzungsschulen, weil in viel mehr Fächern, werden bei Aufnahmegesprächen bewusst verschwiegen.

Bettina
9 Monate zuvor

Weniger ausländische Kinder….den Grund habe ich wohl überlesen…..

blume130870
8 Monate zuvor

Unsere Tochter hat die Grundschulzeit auf einer Privatschule hinter sich. Sie hat die Gymnasialempfehlung und ist- mit Diagnose!- hochbegabt. Die Privatschule wirbt damit, sich besonders den Hochbegabten zu widmen. Nun bekam sie von dieser Privatschule jedoch keinen Platz im Gymnasium. Dadurch muss sie nun die Schule verlassen, während fast alle Mitschüler übernommen wurden. Wir sollen ihr „eine Schule suchen, die besser zu ihren Bedürfnissen passt“! Aha.
Sie war am Boden zerstört. So viel zum Thema Privatschule.

Garantiert gibt es auch hier gute, aber die gibt es auch im staatlichen Bereich. Fakt ist: egal wo, es kommt auf die Lehrer/-innen an. Und da gibt es eben überall gute und nicht so gute. Wir brauchen weder mehr Privatschulen noch immer wieder mehr Geld für die Bildung. Was wir brauchen, sind Unterstützungssysteme, eine bessere und praxisnahe Ausbildung von Lehrkräften und endlich wieder einen besseren Ruf für diese Berufsgruppen, denn die meisten von ihnen leisten täglich unwahrscheinlich viel in der immer bunter werdenden Schulwelt.