Nach Schulbuch-Studie: Zentralrat der Juden fordert mehr Schüleraustausch mit Israel

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Nach einer neuen Studie über ein verkürztes Israelbild in Schulbüchern hat der Zentralrat der Juden Verbesserungen gefordet – nicht nur in den Schulbüchern selbst: Es soll auch mehr Schüleraustausch mit Israel geben. 

Schülerkontakte sollen helfen, das Israel-Bild in Deutschland breiter zu machen. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die neue Auswertung der Amadeu Antonio Stiftung und des Mideast Freedom Forums zu den in Berlin und Brandenburg verwendeten Büchern überrasche ihn nicht, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster. Schon 2015 habe es in Nordrhein-Westfalen ähnliche Ergebnisse gegeben. «Eher überrascht mich, dass es nicht gelingt, die Schulbücher endlich so zu gestalten, dass eine tendenziöse Darstellung Israels vermieden wird», kritisierte Schuster.

Er fügte hinzu: «Ich sehe hierbei auch die Medien in der Verantwortung, denn das Bild der Schulbuchautoren wird auch von der medialen Darstellung Israels geprägt, die dann Eingang in Schulbücher und in den Unterricht findet.»

Die Amadeu Antonio Stiftung und das Mideast Freedom Forum hatten 16 in Berlin und Brandenburg verwendete Geschichts- und Politiklehrbücher der Sekundarstufe I ausgewertet. Oft werde Israel die vorrangige Schuld am Konflikt mit den Palästinensern gegeben. «Es mangelt an Ausgewogenheit», erklärte die Amadeu-Antonio-Stiftung dazu. «So wird Israel darin oft als alleiniger Aggressor dargestellt, dringend notwendige historische Hintergründe werden nicht ausreichend beleuchtet.»

Nach Erkenntnissen des Zentralrats meiden Lehrkräfte oft das Thema Israel im Unterricht. «Wir beobachten, dass manche Lehrkräfte fürchten, dass Debatten über Israel ausufern könnten», erläuterte der Zentralrat. Fragen zu Israel fielen in jüngster Zeit häufiger und seien teils negativ gefärbt. Lehrkräfte, die Israel besucht hätten, gingen das Thema oft selbstbewusster an. Schuster forderte daher, dass mehr Schülerinnen und Schüler an Israel-Austauschen teilnehmen und sich ein eigenes Bild von Land und Leuten machen sollten. News4teachers / mit Material der dpa

Analyse: Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat eine „antiisraelische Schlagseite“

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