Azubis händeringend gesucht – bei 2,6 Millionen jungen Menschen ohne Berufsabschluss

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NÜRNBERG. Wer sich für eine Ausbildung bewirbt, hat zurzeit gute Karten. Es gibt noch viele offene Stellen. Viele Bewerberinnen und Bewerber finden trotzdem kein passendes Angebot.

So viele Ausbildungsplätze sind frei – gleichzeitig haben viele junge Menschen keinen Berufsabschluss. Wie geht das zusammen? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Neben Fachkräften fehlt vielen Unternehmen in Deutschland auch der Nachwuchs. Viele Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt. Im Juni gab es nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) etwa 256.000 freie Ausbildungsplätze. Demgegenüber standen rund 147.000 Bewerberinnen und Bewerber, die noch keine Stelle gefunden hatten. Dazu kommen 31.000 weitere, die auf eine Alternative wie einen weiteren Schulbesuch ausgewichen sind, aber dennoch einen Ausbildungsplatz suchen.

«Die Ausbildungssituation spitzt sich zuungunsten der Betriebe immer stärker zu», sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Martin Wansleben. «Noch vor wenigen Jahren mussten junge Menschen sich bei den Unternehmen anstellen, um einen Ausbildungsplatz zu finden.» Inzwischen seien es die Betriebe, die die junge Menschen umwerben müssten.

«Gute Ausbildungsbedingungen, unbefristete Übernahme und gute Bezahlung – das kann für eine Ausbildung begeistern»

Allein im Handel verzeichnete die BA im Juni bei den Kaufleuten im Einzelhandel sowie für Verkäuferinnen und Verkäufer noch fast 40.000 offene Lehrstellen. Seit 2017 sei allgemein ein Bewerberrückgang auf dem Ausbildungsmarkt zu verzeichnen, wodurch es zunehmend schwieriger werde, offene Stellen zu besetzen, erläuterte Katharina Weinert vom Handelsverband Deutschland. Das treffe den Einzelhandel besonders hart, weil dieser sein Stellenangebot unter anderem mit Blick auf nahende Renteneintritte deutlich ausgebaut habe.

Besonders groß ist die Lücke nach Angaben der Bundesagentur im Juni außerdem in Branchen wie der Lagerwirtschaft, in Metallberufen, im Bau, im Lebensmittelbereich und in der Fahrzeugführung. Auch das Handwerk berichtet von knapp 36.000 freien Ausbildungsplätzen Ende Juni – 6,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig stieg die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 3,8 Prozent auf fast 64.000.

«Diese Zahlen zeigen: Die Handwerksbetriebe wollen ausbilden, sie bieten noch einmal mehr Ausbildungsplätze in ihren Betrieben an, ihr Ausbildungsengagement ist ungebrochen hoch, es fehlt aber an Bewerberinnen und Bewerbern», sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich.

Der Ausbildungsmarkt sei aktuell noch sehr in Bewegung, erläuterte Weinert. «Gerade im Sommer werden noch sehr viele Ausbildungsverträge geschlossen, übrigens auch noch bis weit in den Herbst hinein, also nach offiziellem Ausbildungsstart.» Viele Ausbildungen starten zum 1. August oder 1. September. Ein späterer Beginn ist aber auch möglich. Zahlen dazu, wie sich der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juli entwickelt hat, will die Bundesagentur am Dienstag in Nürnberg vorstellen.

Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass voraussichtlich etliche Lehrstellen unbesetzt bleiben werden – nicht nur, weil rein rechnerisch zu wenige Bewerberinnen und Bewerber da sind, sondern auch weil diese keine passende Stelle finden. Zum einen kann es sein, dass sich die Interessen der jungen Leute nicht mit der angebotenen Ausbildung decken oder diese nicht ausreichend qualifiziert dafür sind. Zum anderen werden Stellen zum Teil in Regionen angeboten, in die die Interessenten nicht pendeln können. Ein Umzug ist aber nicht für alle machbar.

«Viele Jugendliche glauben noch immer, dass der Weg zum beruflichen Glück nur durch ein Studium zu erreichen ist – und scheitern dann leider oft als Studienabbrecher»

Auf der anderen Seite gibt es nach Angaben von BA-Chefin Andrea Nahles auch Regionen, in denen es mehr Bewerberinnen und Bewerber als offene Stellen gibt. Abhilfe soll ab kommenden Jahr die Ausbildungsgarantie schaffen. «So hilft der Mobilitätszuschuss zum Beispiel jungen Menschen, die bereit sind, für eine betriebliche Berufsausbildung in entferntere Regionen zu ziehen», sagte Nahles.

Die Ausbildungsgarantie könnte auch den mittlerweile mehr als 2,6 Millionen jungen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren ohne Berufsabschluss eine Perspektive geben, sagte Kristof Becker vom Deutschen Gewerkschaftsbund. «Dafür wird es notwendig sein, dass der gesetzliche Anspruch auf einen Ausbildungsplatz ein engmaschiges Auffangnetz und kein Flickenteppich wird.»

Becker sieht aber auch Handlungsbedarf bei den Betrieben. «Gute Ausbildungsbedingungen, unbefristete Übernahme und gute Bezahlung – das kann für eine Ausbildung begeistern», sagte Becker. Aber auch Politik und Gesellschaft müssten der Ausbildung mehr Aufmerksamkeit schenken und deren Vorteile müssten deutlicher kommuniziert werden, meint Weinert.

«Viele Jugendliche glauben noch immer, dass der Weg zum beruflichen Glück nur durch ein Studium zu erreichen ist – und scheitern dann leider oft als Studienabbrecher», sagte Wansleben. «Viele von ihnen wären mit einer dualen Ausbildung sicherlich besser beraten gewesen.» Deshalb müssten junge Leute schon in der Schule einen Überblick über die unterschiedlichen Ausbildungen und deren Chancen bekommen. Von Irena Güttel, dpa

Akademisierungswahn? Von wegen – wenn Fachkräfte gesucht werden, kümmert euch doch mal um die (zu vielen) Schulabbrecher

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Realist
9 Monate zuvor

„Deshalb müssten junge Leute schon in der Schule einen Überblick über die unterschiedlichen Ausbildungen und deren Chancen bekommen“

Ich finde, die Schulen müssten viel mehr Berufsorientierung anbieten. Immerhin haben die Schulen hier eine „Bringschuld“, es ist ja nicht so, dass die Betriebe dafür zu sorgen hätten, dass Ausbildungen attrativ im Vergleich zu einem Studium sein müssten…

Außerdem müssten die Schulen viel mehr Studienorientierung anbieten. Immerhin wissen wir, wie die Politik noch vor kurzem verlautbart hat, dass die Akademikerquote in Deutschland angesichts der „globalen Herausforderungen“ noch viel zu niedrig ist: Wo bei uns eine Ausbildung „reicht“ trumpfen andere Ländern mit einem Hochschul-Bachelor auf…

Und, dass Wichtigste: Die Schulen müssten viel mehr Fachunterricht anbieten und sich nicht von nicht-fachlichen Angebote ablenken lassen. Es kann ja schließlich nicht sein, dass Schulabgänger keinen geraden Satz mehr schreiben können oder für „2+2“ das Smartphone zücken.

Ach ja, viel mehr „Lebensweltorientierung“ ist auch notwendig: Wenn man schon keine Gedichte mehr aufsagen kann, sollte zumindest bekannt sein, wie man eine Steuererklärung ausfüllt, wie man sein Geld anlegt, wie man einen Mietvertrag abschließt und (für die Kleinen!) wie man sich die Schuhe zubindet.

Warum kann die Schule all das nicht leisten? Kann doch nicht so schwer sein… Was machen die Leerkräfte dort eigentlich den ganzen Vormittag (wenn sie nicht gerade krank, auf Fortbildung, in Erziehungsurlaub oder in den Ferien sind)???

/Sarkasmus

Georg
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Schule ist die eierlegende Wollmilchsau …

Realist
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Und der universelle Sündebock, wenn irgendwo in der Gesellschaft etwas nicht läuft oder Politik und Wirtschaft wieder einmal versagen…

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Amen.

SoBitter
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Dass Lehrer in diesem Land immer noch meinen, Schule wie vor hundert Jahren wäre das Non Plus Ultra, ist wirklich bitter. Es muss sich wirklich grundlegend was ändern in den Schulen, vor allem bei den Hauptschülern. Das als Sarkasmus zu kennzeichnen ist wirklich realitätsfremd.

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Was konkret? Das ist eine ernst gemeinte Frage.
Ein großes Problem ist tatsächlich, dass viele Schulabgänger nicht mehr ausbildungsfähig sind. Es fehlt teilweise oft an einfachen Basics und solches Azubis bindet sich kein Betrieb ans Bein, denn eine Ausbildung kostet. Dann bleibt die Stelle lieber frei und der Nachwuchs fehlt natürlich trotzdem.

Ça me fatigue
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Hallo SoBitter,

da haben Sie was verschlafen.

Wäre Schule noch so wie vor 100 Jahren, würden die SuS gezwungenermaßen etwas lernen.

Heute steht aber der Elternwunsch und damit der Wunsch der Kinder über allem.

Üben ist verpönt.

Lernen ist uncool.

Geld verdienen ohne was zu tun ist cool.

Mit den Lehrern über Noten zu diskutieren ist viel cooler als sich selbst an die Nase zu fassen, sich mal auf den Hintern zu setzen und was zu tun.

Die Lehrer sind schuld, wenn die SuS nicht lernen wollen und stattdessen lieber die Toiletten anzünden oder sonst einen TikTok-Quatsch nachmachen.

Lehrer müssen mit Rechtsanwälten rechnen, wenn sie Vergehen bestrafen und nicht rechtssicher den ganzen Rattenschwanz an vorheriger Kommunikation eingehalten haben.

Seit wann haben Lehrer Jura studiert?

Lehrer sind Schuld, wenn Kinder im Unterricht schlafen weil sie zuhause bis in die Nacht zocken oder Filme für Erwachsene schauen.

Kinder entscheiden heute selbst, welche Aufgaben sie erledigen und welche lieber nicht.

Schule hat so garnichts mehr von vor 100 Jahren!

Damals waren Lehrer angesehen in der Bevölkerung, man hat ihr Urteilsvermögen respektiert, sie wurden nicht öffentlich „an den Pranger“ gestellt, weil sie nicht alle Familienprobleme aufgefangen haben.

Kinder waren selbstständiger im Alter von 10 Jahren (durften unbeobachtet und ungetrackt spielen und auf Bäume klettern, sind nicht wegen jedem Wehweh ins Krankenhaus gefahren).

Eltern haben die Kinder erzogen, nicht umgekehrt.

Kinder mussten zuhause lernen, wie man sich benimmt. Heute haben bereits viele Eltern Probleme mit normalen Umgangsformen (Gespräche Briefe, Mails …).

Die heutigen Kinder sind nicht mit denen vor 100 Jahren zu vergleichen.

So, wie sie zuhause den Ton angeben, machen sie in der Schule weiter.

Nein! Schule ist nicht mehr wie vor 100 Jahren!

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Okay, dann zeigen Sie uns doch bitte nachvollziehbar auf, wie man mit dem, was an Schulen ausstattungs- und vor allem personaltechnisch vorhanden ist, den gesellschaftlichen Veränderungen tatsächlich so begegnen kann, dass man von einer echten Verbesserung der Situation sprechen könnte.

Ja, Kids, deren Eltern sich nicht kümmern, müssen natürlich verstärkt an die Hand genommen werden, damit sie irgendeine Zukunftschance erhalten. Das ist so, ja. Aber – und zwar ein ganz großes Aber – es kann ohne eine signifikante Aufstockung des Personals in allen Bereichen nun einmal nicht funktionieren.

Marion
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Ja, ja. Die bösen Lehrer. Stehen mit dem Rohrstock vorne an der Tafel und wenn Fritzchen nicht ganz flott Schillers Glocke aufsagt, gibt‘ was auf die Pfoten.
Und wenn das kleine Lenchen auf die Frage, was 7×12 ist, nicht wie aus der Pistole geschossen „84, Herr Oberstudienrat Brockmöller!“ antwortet, dann kann sie sich die nächste halbe Stunde in die Ecke stellen.
Und wehe die Fingernägel sind bei der morgendlichen Hygienesichtung nicht sauber –
mein lieber Herr Gesangsverein, dann setzt’s aber was.
Hier herrschen nämlich noch Zucht und Ordnung an den Schulen, verflixt nochmal.
Wie vor hundert Jahren halt.

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Dass Schüler und Eltern meinen, der Digikram würde reichen und lernen sei generell nicht nötig – DAS ist wirklich bitter.

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Den Hauptschülern wurde Papier aufgedrückt, nun Digikrams.

Deren Stärken liegen aber nicht in der Kopfarbeit.

Was übrigens auch zunehmend bei Realschülern zu beobachten ist.

Nichts mit lernen, nichts mit Kopfarbeit.

Die Bildungsstandards wurden an dieser Schülerklientel vorbei entwickelt.

Und da wundern die sich?

Erstaunlich!

Gelbe Tulpe
8 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Lebensweltorientierung findet tatsächlich an einigen Schulen statt und ist somit möglich. Ich zitiere mal:

„Wichtig ist, dass man einen Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen herstellt. Wir nehmen derzeit das Thema Leasing durch. Da kommt demnächst ein Betreibungsbeamter und sagt, was geschieht, wenn man den Konsumkredit überzieht. Das interessiert die Schülerinnen und Schüler. Wenn sie den ganzen Tag nur mich sehen, ist das ein bisschen langweilig. Ich frage häufig Ehemalige, ob sie aus der Lehre berichten. Mein Trick ist, die Welt ins Schulzimmer zu holen.“

Quelle: «Für Silvia Steiner gäbe es noch eine knappe 4» (Tagesanzeiger, 18.04.2017)

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Das machen wir doch aber alles auch schon.

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ich finde Werbung in der Schule unangemessen.

Es gab auch die Krankenkassen, die ständig auftauchten, die Banken, Versicherungen….

Verstößt doch bestimmt – abgesehen von der Moral und der Erziehung zur Selbstständigkeit – gegen irgendein Wettbewerbsgebot….

GriasDi
9 Monate zuvor

Da schaffen es die Unternehmen wohl nicht, die SchülerInnen da abzuholen wo sie sind. Na ihr Unternehmen strengt euch mal an. Oder seid ihr so dreist und verlangt Unmögliches (Pünktlichkeit, Ausdauer, Tätigkeiten, die keinen Spaß machen) das geht doch nicht. Lasst euch mal was einfallen.
Binnendifferenzierung, individuelle Förderung. Bitte keine Noten (ähm Leistungsbeurteilung), bitte keinen Leistungsdruck, das geht nun wirklich nicht.

Last edited 9 Monate zuvor by GriasDi
Georg
9 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

aber 3000€ netto im Monat bei maximal 20 Wochenstunden Arbeit.

Uwe
9 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Ist schon ein bischen verrückt: Als es keine Lehrstellen gab waren die Schüler*innen schuld daran. Jetzt wo es keine AZUBIs gibt sind die Schüler*innen ebenfalls schuld. Es gibt halt Menschen die zu feige sind nach oben zu treten, nach unten ist einfacher und bequemer keine Frage. Aber auch irgendwie eklig.

447
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Nicht „die Schüler“ sind Schuld, sondern ein substantieller Prozentsatz von jugendlichen Narzissten (grob 10% meiner subjektiven Erfahrung nach) die nix können, nix wollen und dazu noch auftreten als wären sie normale, voll berechtigte Mitglieder der Gesellschaft…statt eben diejenigen, denen halt gute Jobs, tolle Ausbildungsstellen und Gehälter schlicht nicht zustehen…und selbst die sind NICHT im moralischen Sinne schuld.

Sondern eine Gesellschaft, die „Gleichheit“ im Sinne von Ergebnisgleichheit dermassen zum medialen und sozialen Fetisch erkoren hat, dass niemand (auch ich auf Arbeit nicht) sich mehr trauen kann, denen einen Realitätscheck zu verpassen, der da lautet: „Ja, Verkäufer im Penny ist schlecht bezahlt und unbeliebt, mehr ist aber bei Dir nicht drinnen, weil Du faul und frech bist. Level auf, werde besser, dann kriegst Du auch mehr.“

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  447

Ja eben nach unten treten und nach oben buckeln. Ziemlich eklig halt. Da hast du in zwei langen Absätzen die da oben (nämlich die Firmen die AZUBIs einstellen) überhaupt nicht erwähnt. Die miesen AZUBI Gehälter, die Arbeitsbedingungen alles das ist dir keine Erwähnung wert. Nach oben buckeln, nach unten treten: EKLIG.

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Wieso, die Empfehlung als Verkäufer*in bei Penny anzufangen ist doch schon einmal ein konstruktiver Ansatz. Dem weitaus größeren Teil der Kandidat*innen kann eben nicht mehr als ein Training zum Ausfüllen des Antrages auf Bürgergeld angeraten werden.

447
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ach „Du“, wo wir schon beim „Du“ sind: Ja, natürlich. Gab und gibt es, solche Firmen. Die schwitzen gerade und zwar zu Recht.

Vielleicht liest Du den ERSTEN Satz nochmal – es sind ****nicht**** „die Schüler“ schuld, sondern nur eine MINDERHEIT verhält sich so.

Und selbst die entschuldige ich noch, weil sie es nicht besser wissen können.

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Wen soll ich denn bitte treten?

SoBitter
9 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Wir kann man nur so verbittert sein? Das wird nicht gut enden.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Das liegt aber nicht an der „verbitterten“ Reaktion von GriasDi, sondern aus den Bedingungen, die die Politiker zu verantworten haben.

GriasDi
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Ist Ihr Ironiedetektor defekt?

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Ich kann da keine Spir von Verbitterung erkennen.

Das ist eine Hilfestellung für die Ausbildungsbetriebe!

Die können doch nicht unsere verhätschelten – sprich dauerdifferenzierten Individuenvielfalt – nun mit der realen Realität konfrontieren!

Ironie inside – nur so aus Vorsicht 😉

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Bitter ist ja nur, dass Sie das, was @GriasDi geschrieben hat, nicht einmal ansatzweise verstanden haben. Er hat das, was die Gesellschaft von Schulen einfordert – no child left behind – auf die Ausbildungsmodalitäten von IHK- und HWK-gebundenen Unternehmen übertragen.

GriasDi
8 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

So isses. Alle Phrasen gedroschen, die LehrerInnen in so einem Zusammenhang zu hören bekommen.

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor

Womöglich wird man bald noch versuchen, Leute direkt aus den Schulen abzuwerben, also ich meine unter den Lehrkräften … Um- und Neuorientierung werden doch gerade stark propagiert, nur andersrum, sofern ich noch richtig durchblicke – oder war schon Halbzeit mit Seitenwechsel?

Nasenbär
9 Monate zuvor

Als meine Kleine in der GS war, wurde in der 4. Klasse nur noch über den Übergang auf das Gym gesprochen. Die Kinder haben ich gegenseitig in die Enge getrieben. Nur, wer aufs Gym geht, ist ein wertvoller und schlauer Mensch. Meine geht trotz Empfehlung auf eine Gesamtschule, weil ich dort mehr päd. Geschick vermute. Obwohl sie dort den Gymnasialzweig besucht, wurde ihr von ihren GS-Mitschülern gesagt dass dort die Dummen hingehen.
Wenn man das erlebt hat, was soll dann ein Realschüler denken? Welchen Wert hat ein Nicht-Abiturient denn noch in der Gesellschaft? Und da wundert man sich jetzt, dass die Schüler irgendwie an einer Schulorm kleben bleiben, statt eine Ausbilung anzufangen. Man wird ja von der Geselkschaft mitleidig betrachtet, wenn das eigene Kind kein Abitur macht und NUR eine Ausbildung. Unser Bildungssystem hält viele ansprechende Wege offen, um auch nach einer Ausbildung noch studieren zu können. Das wird zu wenig kommuniziert und auch nicht wertgeschätzt. Das bekommt sofort den Touch von Umweg oder letzte Möglichkeit. Sehr schade diese Denkweise, denn es gibt Schüler die sich innerhalb der Ausbildung sehr vorteilhaft entwickeln und eben dann erst weiterbilden.

Cuibono
8 Monate zuvor
Antwortet  Nasenbär

Sie selbst scheinen einen Ausbildungsabschluss selbst nicht sehr wertzuschätzen: da soll dann hinterher studiert werden.

Warum um Himmels Willen?
Nicht jeder kann und/oder will studieren. Wahrscheinlich müsste die Anerkennung der dualen Ausbildung selbst mehr wertgeschätzt werden – und zwar in Form von höherer Vergütung. Dann fänden sich sicher auch wieder mehr Auszubildende.

Ob der Run auf’s Gymnasium hingegen damit zu stoppen ist? Viele Eltern wählen das Gymnasium nur wegen der besseren Sozialklientel.

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Blödsinn lediglich in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum werden Berufsschüler*innen als „Schüler“ bezeichent. In allen anderen teilen der Welt gelten sie als Studenten.

Die Jugendlichen sind halt nur halbb so doof, wie sie hier dargestellt werden. Viele machen eine schulische Berufsausbildung und stehen somit dem Dualen System nicht zur Verfügung. Statt Ausbildungsbetrieb eben Fachoberschule.
Wenn man mitbekommt, dass die Banken aufhören Bankkaufleute auszubilden, dann kann man den Jugendlichen nur empfehlen eben ein BWL-Studium aufzunehmen und zumindest mit einem Bachelor-Degree zu beenden.

447
8 Monate zuvor
Antwortet  Nasenbär

Wenn man regulierte, demokratische und gerechtfertigte Ungleichheit verbietet, bahnt sich die Realität eben hintenrum ihren Weg:
Wenn man Abitur verteilt wie Kamelle, dann ist alles drunter nix mehr wert.

Mit der falschen Kommunikation über die Möglichkeit, nach einer Susbildung noch zu studieren gebe ich Ihnen allerdings völlig recht.

Niveaulos
8 Monate zuvor
Antwortet  447

Völlig an der Realität vorbei. Wie immer 447. Chapeau

Ça me fatigue
8 Monate zuvor
Antwortet  Nasenbär

Die verschiedenen Möglichkeiten, wie es nach der Schule weitergehen könnte, incl. zweitem Bildungsweg werden sehr wohl in der Schule vermittelt, wenn man die entsprechende Schule besucht – ab der 7. Klasse z.B.. Gymnasien haben das sicher nur abgespeckt im Angebot.

Es gibt sogar mehrere einwöchige bis dreiwöchige Praktika in den verschiedenen Jahrgangsstufen 7 bis zur 10. Klasse. Auch Abiturienten machen in der Oberstufe noch ein Praktikum. Diese Wochen gehen alle vom anderen Fachunterricht ab …

Es gibt Projekte, die helfen sollen, die eigenen Stärken zu finden um dann entsprechend.

Es gibt den Boys und Girls Day.

Es gibt das Fach Arbeitslehre/Berufsorientierung (oder wie auch immer es heißt), es werden Berufsmessen besucht und die Internetseiten vom Arbeitsamt zur Berufsorientierung etc. in der Schule besprochen.

Was denn noch?

Es gibt aber Probanten, die schaffen es nicht mal mit Anleitung, eine Bewerbung für ein Praktikum zu schreiben oder diese loszuschicken, geschweige denn mal wo anzurufen oder hinzugehen …
Die Lehrpersonen können sie ja nicht zwingen … wie denn auch?

Auch da sehe ich die Eltern in der Pflicht, unterstützend einzugreifen.
Bitte nicht falsch vetstehen: viele kümmern sich. Aber bei Weitem nicht alle!

Hat man dann endlich doch einen Platz (mit viel Unterstützung gefunden), fliegt man wegen Unzuverlässigkeit wieder raus, weil einem dort im Betrieb keiner hinterhertelefoniert oder Händchen hält. Dazu ist dort weder Zeit vorgesehen noch gibt es die personellen Ressourcen. Dort muss man funktionieren und das machen, was einem gesagt wird. Diskutieren hilft da nicht … eine ganz neue Welt für mache ….

Fakten sind Hate
8 Monate zuvor

Ich finde es immer wieder lächerlich, wenn Lehrerinnen die Berufsorientierung organisieren sollen, selber aber nie in einem anderen Beruf gearbeitet haben.
So werden dann Excel&Co als wichtig im Rahmen der Digitalisierung erachtet, obwohl in den entsprechenden Berufen Spezialwissen verlangt wird, worin der Lehrling dann auch ausgebildet wird, die Lehrerinnen aber niemals etwas von gehört haben.

Als Krönung werden die Schüler durch Fragebögen zwecks Berufsberatung gequält, die dann Gärtner als Beruf vorschlagen, der Schüler jedoch bereits andere Ziele für sich gesteckt hat.

Von den ganzen Bewerbungsschreiben mal ganz zu schweigen.