„Schämt Euch!“ – Deutschland steht vor den Vereinten Nationen am Pranger, weil es die Inklusion an Schulen praktisch verweigert

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GENF. „Schämt Euch!“ – so heißt es auf einem Transparent, das Aktivistinnen und Aktivisten des Berliner Bündnisses für schulische Inklusion vor dem Palais der Vereinten Nationen in Genf platziert haben. Und: „Deutschland verweigert das Menschenrecht auf inklusive Bildung.“ Der Ort des Protests, zu dem Dutzende von Initiativen aufgerufen haben, ist kein Zufall: Heute und morgen findet hier eine sogenannte Staatenprüfung statt, in der Deutschland im Mittelpunkt steht – genauer: das Engagement, das die Bundesrepublik zeigt, um die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Die Kritik daran ist scharf.

#InklusiveBildungJETZT
Wir sind auf dem Place de Nations angekommen! Die #Staatenpruefung für Deutschland beginnt in Kürze.#WirFahrenNachGenf pic.twitter.com/XoBPh69iUO

— Berliner Bündnis für schulische Inklusion (@bbsinklusion) August 29, 2023

Der offizielle Beitrag Deutschlands fällt dünn aus – bezeichnend für das, was sich in den vergangenen Jahren in Sachen Inklusion in der Schule getan hat: Gerade mal eine halbe Seite bringt die Bundesregierung zusammen, um die Maßnahmen seit 2019 zu beschreiben, um den Anspruch der Behindertenrechtskonventiion auf ein “integratives Schulsystem auf allen Ebenen” (Artikel 24) zu realisieren. Konkret wird angeführt: ein Zwischenbericht der KMK zur Lehrerbildung von 2020, eine Empfehlung der KMK zur individuellen Förderung an Berufsschulen sowie eine Förderrichtlinie “Unterstützende Diagnostik in der inklusiven Bildung”. Zahlen? Daten? Fakten? Fehlanzeige.

Es ist fast schon dreist, wie Deutschland auf die offizielle Staatenprüfung, mit der die Vereinten Nationen den Fortschritt bei der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention prüfen will, reagiert. Die hat der Bundestag 2009 ratifiziert und damit zum geltenden Recht in Deutschland und zur internationalen Verpflichtung gemacht. Entsprechend harsch fallen die Reaktionen aus: Verbände und Betroffenengruppen haben sich auf den Weg zum UN-Sitz nach Genf gemacht (wo die Staatenprüfung stattfindet), um gegen die Ignoranz von Bund und Ländern zu protestieren.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte, das vom Bundestag mit dem Mandat ausgestattet wurde, den Vereinten Nationen offiziell zu berichten, fällt in seinem Gutachten ein vernichtendes Urteil (News4teachers berichtete): „In Deutschland herrscht in der Politik und auch in weiten Teilen der Gesellschaft ein verfehltes Inklusionsverständnis. So wird die Mehrheit der Kinder mit Behinderungen weiterhin nicht inklusiv beschult und wächst ohne schulischen Kontakt zu nichtbehinderten Kindern auf. Das Ziel einer inklusiven Gesellschaft ist so nicht zu erfüllen.“

Auch in einer gemeinsamen Stellungnahme von einem Bündnis deutscher Nichtregierungsorganisationen zur UN-Behindertenrechtskonvention, dem 37 Organisationen angehören, wird Klartext gesprochen. „Die Umsetzung der inklusiven Bildung ist im Berichtszeitraum in fast allen Bundesländern ins Stocken geraten, zum Teil sogar rückläufig“, so heißt es in dem Bericht, der den Vereinten Nationen ebenfalls vorgelegt wird.

„In keinem Bildungsbereich – von der Kita über Schule, Ausbildung und Hochschule bis zur Erwachsenenbildung – liegt eine verbindliche Gesamtstrategie (Ziele, Zeitplan, Qualitätskriterien, Ressourcen) von Bund und Ländern zum Aufbau inklusiver Bildungseinrichtungen vor. Es erfolgt keine planmäßige Beseitigung baulicher Barrieren im Bestand von Bildungseinrichtungen und keine durchgängige Berücksichtigung von Barrierefreiheit in der Digitalisierung.“

„Eine ausreichende Verlagerung von sonderpädagogischem Personal in die Inklusion findet in den meisten Bundesländern nicht statt“

Die Ausführungen der Bundesregierung im Staatenbericht, so heißt es weiter, „betrachten wir als ausweichend und zum Teil irreführend. Die vom UN-Ausschuss zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen in den Fragen zu Artikel 24 erbetenen Zahlen werden nicht erhoben. Bewusstsein Fortbildungen von Schulleitungen und Lehrenden sind nicht regelhaft und verpflichtend. Im Ergebnis bilden sich selbst an ‚inklusiven‘ Schulen nur wenige Lehrer*innen in inklusiver Bildung, Förderung und Unterrichtsentwicklung fort. Deshalb ist der menschenrechtliche Gehalt der inklusiven Bildung in der Lehrer*innenschaft weitestgehend unbekannt. In der allgemeinen Lehrer*innenausbildung bleibt Inklusion ein Randthema.“

Sonderpädagoginnen und -pädagogen würden immer noch weitestgehend für die Arbeit in Förderschulen ausgebildet. „Darüber hinaus gibt es bisher keine wirksame administrative Steuerung von Ausmaß und Qualität der inklusiven Schul- und Unterrichtsentwicklung. Schulministerien und Schulaufsichten setzen lediglich Rahmen für Personalausstattung und Lehrpläne und überlassen die konkrete Ausgestaltung von Unterricht und Schulleben weitestgehend den einzelnen Schulen. Verbindliche inhaltliche Qualitätskriterien für inklusive Bildung fehlen.“

Die Einführung inklusiver Bildung in Regelschulen sei von erheblichem Personalmangel geprägt. „Eine ausreichende Verlagerung von sonderpädagogischem Personal in die Inklusion findet in den meisten Bundesländern nicht statt. Für den Einsatz von Lehrkräften mit Behinderungen existieren keine Entwicklungsprogramme.“ Bildungseinrichtungen ‚Inklusive Schulen‘ werden nicht transparent und in ihrer Qualität erfasst.

#WirFahrenNachGenf und die Vorhut ist schon da. Morgen beginnt das Protestcamp vor der UNO. Deutschland bricht die UNBRK. #InklusiveBildungJetzt! @dpa @kobinetev @ZDFheute @tagesschau pic.twitter.com/5ezhnfv2RH

— mittendrin e.V. (@mittendrinev) August 28, 2023

Alles in allem erscheint die Inklusion als Mogelpackung. „Hohe ‚Inklusionsraten‘ der Länder resultierten überwiegend aus einer immens gesteigerten Zuschreibung ‚sonderpädagogischer Förderbedarfe‘ an Schüler*innen allgemeiner Schulen.“ Heißt: Offiziell sind zwar immer mehr Kinder mit offiziellem Förderstatus an Regelschulen. Tatsächlich aber ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Sonderschulen je nach Bundesland und Förderschwerpunkt konstant beziehungsweise steigt sogar, insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten, körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen. Eine Verlagerung, die angeblich angestrebt wird, findet also in Wahrheit gar nicht statt.

Noch 1 Tag bis zur #Staatenprüfung #UNBRK in Genf!

Janine aus Berlin ist dabei!
#WirFahrenNachGenf – Kommt am 29. & 30.8. mit auf den Place des Nations! #InklusiveBildungJETZT!#BildungIstMenschenrecht!@raulde @dpa @tagesschau @tazgezwitscher @SZ pic.twitter.com/Mc0WunTTDo

— Berliner Bündnis für schulische Inklusion (@bbsinklusion) August 28, 2023

Kein Wunder: „‘Inklusive Schulen‘ sind nicht flächendeckend vorhanden und beschränken die Aufnahme zumeist auf bestimmte Behinderungen oder individuelle Auswahl. In der Praxis haben Eltern in vielen Ländern die „Wahl“ zwischen einer Sonderschule und einer schlechter erreichbaren, schlechter ausgestatteten und unzureichend entwickelten ‚inklusiven‘ Schule. Information, Aufklärung, Beratung oder gar Ermutigung von Eltern zu inklusiver Bildung findet weitestgehend nicht statt.“

Der Rechtsanspruch auf inklusive Schulbildung sei in den meisten Bundesländern mit (Ressourcen-)Vorbehalten versehen, der Zugang zu angemessenen Vorkehrungen sei nicht gesichert. „Die Mehrheit der Landesregierungen hält das Sonderschulsystem als vermeintlich bessere Alternative für viele Kinder mit Behinderungen aufrecht.“ News4teachers

Hier geht es zum vollständigen „Gemeinsamen Bericht der Zivilgesellschaft zum 2. und 3. Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention durch Deutschland“.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert.

Eltern protestieren vor den Vereinten Nationen gegen Deutschland – weil es die Inklusion in Schulen schleifen lässt

 

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DerechteNorden
7 Monate zuvor

Welches Deutschland? Das bayerische?
In SH wird Inklusion nicht verweigert. Trotz der z.T. widrigen Umstände.
Nachdem, was ich hier gelesen habe, ist das in NRW z.B. auch nicht der Fall.

Alex
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Na ja, die Eltern haben halt die Wahl. Für manche ist die Förderschule eben die bessere Entscheidung. So, wie Kinder nicht per se auf Förderschulen geschickt werden können, sollten sie auch nicht zwangsweise in Regelschulen mit riesigen Klassen und für Förderkinder nicht ausgebildeten LK geschickt werden.

Cornelia
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die 1,7 Prozent sind eben die Schüler, die früher noch in der Regelschule „mitgeschleppt“ werden konnten, u.a. deshalb ,weil die Lehrer ohne Inklusion noch Kapazitäten dafür frei hatten. Heute würden sie völlig untergehen ohne Förderstatus.

Egvina
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Stimmt, aber eine Lernbehinderung kann durch entsprechende Förderung oft vermieden werden.

Schade
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich kann Ihnen einen ganzen Strauß von Erklärungsansätzen bieten, warum sich die Zahlen so „wundersam“ vermehren:

1) Es werden zunehmend mehr Kinder eingeschult (teilweise mit Migrationshintergrund, aber teilweise auch ohne), die über keinerlei Basiskompetenzen verfügen. Sie können sich kaum ausdrücken, der passive und aktive Wortschatz ist extrem klein, sie können keinen Stift halten und keine Schere, keine Mengen erkennen, nicht hüpfen usw. Eigentlich kann man schon am 1. Schultag voraussehen, dass sie vermutlich die erste Klasse nicht schaffen werden. In der Regel wiederholen sie dann und manche schaffen es dann im zweiten Anlauf. Wem dies nicht gelingt, der wird AUTOMATISCH auf Förderbedarf im Bereich Lernen überprüft (Niedersachsen). In meinen Augen handelt es sich hier aber eher um unzureichende vorschulische Förderung bis hin zur Vernachlässigung durch das Elternhaus. Die Schule kann aber all das, was in den ersten sechs Jahren NICHT gelaufen ist, nicht auffangen, schon gar nicht unter den gegebenen Bedingungen. Schulkindergärten gibt es nicht (mehr) flächendeckend und eine Zurückstellung mit einem weiteren Jahr im Kindergarten bringt manchmal nicht den gewünschten Erfolg, zumal nicht, wenn der Kindergarten nur unregelmäßig besucht wird.

2) Flüchtlingskinder, die ohne irgendwelche Sprachkenntnisse in Grundschulklassen gesteckt werden und meist KEINERLEI Sprachförderung erhalten, werden bis zu zwei Jahren von der Benotung ausgenommen. Sind die Kinder aufgeweckt und interessiert und die Eltern bildungsaffin, dann sind durchaus einige Kinder nach diesen zwei Jahren fit genug um mit den Mitschülern mitzuhalten. Wer aus einer bildungsfernen Familie kommt, unter Fluchterfahrungen leidet und ggf. keine Unterstützung durch das Elternhaus erfährt, für den reichen zwei Jahre zum „Aufholen“ niemals aus. Da keine weitere Förderung vorgesehen ist, sind wir beim Verlauf von 1) Auch hier liegt im eigentlichen Sinne keine Lernbehinderung vor.

3) Manche Kinder fallen schon im Vorschulalter durch extrem schlechtes Sozialverhalten auf. Es gibt viel zu wenige Psychologen, Therapeuten etc., die Wartelisten sind ewig lang und wenn die Eltern sich nicht kümmern und/oder ein Teil des Problems sind, dann hat das Kind bis zur Einschulung oft keinerlei Unterstützung erfahren. Dass diese Kinder dann in einer viel zu großen wuseligen Klasse oftmals einen Konflikt nach dem anderen erleben und wenig bis nichts vom Unterricht mitbekommen verwundert wohl kaum. Früher oder später wird dann auf Förderbedarf im emotional-sozialen Bereich überprüft oder aber auch auf Förderbedarf im Bereich Lernen, da das Kind aufgrund seiner Verhaltensauffälligkeiten kaum etwas vom Lernstoff mitbekommt. Auch hier liegt (oft) keine Behinderung im eigentlichen Sinne vor, aber eine starke Therapiebedürftigkeit, die oft schon Jahre vor der Einschulung hätte einsetzen müssen.

4) Dank des medizinischen Fortschritts überleben zum Glück heute auch immer mehr Kinder eine extreme Frühgeburt, eine Mehrlingsschwangerschaft, eine schwere Erkrankung im Säuglingsalter usw. Gottseidank! Bei manchen Kindern treten später aber trotzdem einige Einschränkungen z.B. im Lernen auf, die möglicherweise auf diese gesundheitlichen Probleme im frühesten Kindesalter zurückzuführen sind, obwohl man dies oft nicht so eindeutig diagnostizieren kann wie z.B. bei einem Down Syndrom.

Wenn wir also verhindern wollen, dass zunehmend mehr Kinder das „Etikett“ Behinderung verpasst bekommen, dann muss sich im Bereich der vorschulischen Förderung, der (vorschulischen) Sprachförderung, den Therapiemöglichkeiten für Kinder und der unterstützenden, aber auch fordernden! Elternarbeit ganz viel tun.

Uwe
7 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Was übrigens merkwürdig ist: Kennen Sie noch eine Behinderung die durch Förderung vermieden wird?

Egvina
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Eine ganze Reihe von Körperbehinderungen, die sich durch entsprechende Physiotherapien ergo Förderung soweit verbessern lassen, dass keine Schwerbehinderung entsteht.

Uwe
7 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Ich habe gefragt ob es eine Behinderung gibt die durch Förderung vermieden wird. Die gibt es natürlich nicht. Und Lernbehinderung gibt es auch nur in der Schule. Mit Vollendung der Schulpflicht ist die auf magische Weise verschwunden.

Cornelia
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das schließt sich nicht ganz aus. Wie wäre vollkommene Objektivität überhaupt möglich? Man kann die Schwächsten der Regelgrundschulen nun nicht einfach nach unten herausfallen lassen.

Cornelia
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Naja, die Eltern müssen sich das ja auch sehr gut überlegen. Zieldifferent unterrichtet werden heißt ja auch , nicht den gleichen Abschluss bekommen wie die anderen.
Aber es war schon immer so, dass aufmerksame und erfahrene Lehrkräfte nach Ermessen die Schwächeren unterstützt haben, z.B. durch Zeitverlängerung. Natürlich nur in Einzelfällen. Heutzutage ist durch Inklusion alles bürokratischer geworden, d.h. der Ermessensspielraum wird eingeengt.

Uwe
7 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Das ist ein wunderbares Beispiel für einen Strohmann. Man möchte keine vollkommene Willkür und das ist beim AOSF eben so: Vollkommen willkürlich. Und sie argumentieren gegen vollkommene Objektivität.
Sag Ihnen der Arzt sich auch. Anstatt zu diagnostizieren zieht er tarot Karten und wenn sie das kritisieren sagt er: Vollkommene Objektivität ist eben nicht möglich.

Cornelia
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Nein! Ich rede gewiss nicht einer Willkür das Wort! Aber: genau hinschauen und abwägen, bevor man überhaupt ein Kind entsprechend überprüfen lässt. Es gibt eben einen Grenzbereich, und die Lernbehinderungen sind höchst unterschiedlich.

Auffällig: viele Migrantenkinder werden zur Überprüfung vorgeschlagen, und verschwinden dann tatsächlich aus den Regelschulen. Später erlernen sie einen ganz normalen Beruf und man erkennt keine „Behinderung“mehr.

Ebenso: Schüler mit chronischen Erkrankungen. Die Leistungsfähigkeit schwankt, kann phasenweise sehr schlecht sein. Das kann man sogar im IQ erkennen, zu verschiedenen Zeipunkten gemessen.

Oder: Auf dem Land gibt es oft kleine Dorfschulen. Halb so große Klassen wie im städtischen Bereich sind keine Seltenheit. Ein Kind im Grenzbereich zur Lernbehinderung kann unter Umständen erfolgreich mitbeschult werden. Das kann zum Beispiel bei Grundschulkindern bedeuten, dass sie nicht im überfüllten Schulbus mitfahren müssen.

Cornelia
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Genau das meine ich ja!

Cornelia
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Natürlich nicht. Zumindest dafür nicht, wie lange Zeit manche Schüler als “ Lernbehinderte“ eingestuft wurden.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das hat aber nicht unbedingt etwas mit FörderSCHULEN zu tun, denn auch in meinem Bundesland, wo nur noch sehr wenige Kids (2,3%) an Förderschulen unterrichtet werden, ist diese Gruppe besonders betroffen.
Vielleicht versprechen sich einige Verantwortliche davon, dass diese Kinder besser gefördert werden?
Ich finde ja auch, dass diese Kids zu wenig gefördert werden

Buchholz
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich arbeite jetzt seit über 30 Jahren an einer Förderschule und inklusiv. Viele Kollegen wollen in den Ruhestand, um diese Zwangsinklusion für alle, die für viele Kinder, trotz enormer Unterstützung, regelmäßig Frust bedeutet. Lernen und Gruppenarbeit auf Augenhöhe sieht für mich anders aus. Die Schulabbrecher sprechen eine deutliche Sprache.
In der GEW finde ich mich zunehmend weniger wieder, da sie für mich nicht mehr die Befürfnisse der Schüler im Blick haben, sondern ihre ideologischen Vordtellungen.

Indra Rupp
7 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Interessant ist, dass sogar daran die Behinderten schuld sein sollen, bzw Ursache! Noch interessanter, dass hierfür in Behinderte und Pseudo-Behinderte unterteilt wird. Wenn es aber darum geht, dass vor allem die Pseudo-Behinderten in den Regelschulen sind und anstrengen, dann werden sie mit den Behinderten über einen Kamm geschert . Also immer so, dass die 2% der Gesellschaft die Sündenböcke sind.

Egvina
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dass die meisten Eltern keine Wahl haben, stimmt so nicht.
Unter:
https://www.news4teachers.de/2023/08/inklusion-gescheitert-zu-wenige-lehrer-zu-wenige-raeume-zu-wenige-schulbegleiter-viel-gegenwind-eine-mutter-berichtet/
wurden SH, NRW, Bayern und Niedersachsen als BL genannt, in denen das GL nicht abgelehnt werden darf. Das entspricht etwa der Hälfte der Einwohner Deutschlands.

Ken Haddorf
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

㤠4 Inklusive Schule

1 Die öffentlichen Schulen ermöglichen allen Schülerinnen und Schülern einen barrierefreien und gleichberechtigten Zugang und sind damit inklusive Schulen.
2 Welche Schulform die Schülerinnen und Schüler besuchen, entscheiden die Erziehungsberechtigten (§ 59 Abs. 1 Satz 1).

1 In den öffentlichen Schulen werden Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam erzogen und unterrichtet.
2 Schülerinnen und Schüler, die wegen einer bestehenden oder drohenden Behinderung auf sonderpädagogische Unterstützung angewiesen sind, werden durch wirksame individuell angepasste Maßnahmen unterstützt; die Leistungsanforderungen können von denen der besuchten Schule abweichen.
3 Ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung kann in den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung, Sprache, geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sehen und Hören festgestellt werden.“

Auch in Niedersachsen liegt somit ein Rechtsanspruch vor.

Lanayah
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

In Niedersachsen auf jeden Fall auch! Oder haben Sie eine Quelle, in der was anderes steht? Wäre mir jedenfalls neu.

Lanayah
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das habe ich gelesen, finde da aber nichts über Bindesländer.
Meine Quelle: https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/schule/inklusive_schule/sta
nd-der-einfuehrung-175285.html

MfG

Lanayah
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion
A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Die meisten Eltern haben praktisch keine Wahl.“

Stimmt, die meisten der Förderschulen im Umkreis wurden abgewickelt. Herzliche Grüße.

Marc
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dass die Redaktion abfällig von „Sonderschulen“ spricht, hätte ich nicht erwartet. Schade dass hier wohl nicht bemerkt wurde, dass diese aus gutem Grund in Förderschulen umbenannt wurden. Oder sind diese Kinder für Sie Sonderlinge?

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ah, nicht, dass Sie an anderer Stelle jedes Wort auf die Goldwaage legten. Rabulistiker sollten mit Rabulistik leben lernen.

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Bitte genau lesen: Ich habe weder gemeint noch geschrieben, dass es Rabulistik sei, den Hintergrund der Umbenennung deutlich zu machen!
(Das dieses Umbennenen oft Euphemismus ist, sehe ich auch so, genauso wie bei vielen Umbenennungen in neuerer Zeit. Ich hoffe, Sie sind im Gegenzug auch zu mir so nachsichtig, falls ich mal ein nicht mehr ganz korrektes Wort benutze, entweder versehentlich oder weil mir der Neologismus als zu euphemistisch erscheint.)

Ich meinte, dass Sie an anderer Stelle auch gerne an einzelnen Worten herumprorkeln und aus diesen eine tieferer Erkenntnis über die dahinterstehende Intention ableiten.
Da sollten Sie einen Hinweis auf eine korrekte offizielle Bezeichnung schon ernst nehmen, auch wenn Sie persönlich die beanstandete Bezeichnung als beschönigend ablehnen.
„SONDERschulen“ impliziert hingegen sehr deutlich die von Ihnen gerügte Exkludität, während der Aspekt der gezielten Förderung hinten runterfällt.

Euphemismus hin oder her (auch das wäre zu diskutieren): Ein klein wenig Polemik oder Framing spricht durchaus aus der Verwendung dieses Begriffes.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Frühere Hauptschulen:
– Bis 9. Quali reichte
– Kein Ganztagsangebot [im Verbund]

Mittelschulen:
– Bis 10. Klasse + MSA (Bayern hat ausnahmen diesbezüglich)
– Ganztagsangebot (zumindest im/als Verbund)
– Pflichtangebot an BoW-Fächern

Reine „Umbenennung“ ist doch etwas reduziert zumindest, wenn auch diese Kriterien durch den gesellschaftlichen Wandel letztendlich (politisch) gewollt und selbstverständlich waren. Daher auch als Umbenennung zumindest spürbar ist.
Genau genommen könnte man es jedoch trennen.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Man stelle sich vor, die EXklusionsrate liegt bei 2,8 oder 4,4%. Wenn es die Inklusionsrate wäre, dann wäre ich bei Ihnen, so aber bin ich irritiert. Die große Mehrheit der Förderkids gehen also auf Regelschulen.
Wozu da die AUfregung?

klm
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Inklusion ist eine Mogelpackung.“
Vollkommen richtig! Das war sie von Anfang an. Schon die Idee und die mit ihr einher gehenden Versprechungen beruhten von hinten bis vorn auf falschen Annahmen und Prophezeihungen.
Z.B. wurde behauptet, Schüler lernten vorwiegend von Mitschülern. Wenn darum Kinder mit Behinderungen Regelschulen besuchten, lernten sie von den leistungsstärkeren Schülern und machten größere Lernfortschritte als auf Förderschulen.
Weil diese Erzählungen sich als Märchen entpuppten, fordert man jetzt das Gegenteil, nämlich mehr Erwachsenenpersonal in Inklusionsklassen.
Mit „Inklusion ist eine Mogelpackung.“ hätten Sie es nicht besser sagen können, wenn auch in einem anderen Sinn als dem von Ihnen gemeinten.

Indra Rupp
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie sind selber behindert und arbeiten in der Schule, anstatt sich zum Wohl aller in die Werkstätten zu verdrücken? Haben Sie schon unten weiter gelesen, dass wegen Ihnen Schattenkinder missbraucht wurden? ^^

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  klm

Die leistungsstarken Schüler haben… Und das ist genau der Punkt. Integration und Inklusion ist von leistungsstarken Schülern zu erbringen damit die Betroffenen von ihnen lernen können. Ich erlaube mir die Frage: Wo bleiben die leistungsstarken oder auch mittelstarken Schüler mit ihren eigenen Bedürfnissen? Deren Eltern scheint nichts anderes übrig zu bleiben als außerschulische Segregation zu betreiben, damit die Schüler nicht vor lauter Gutmenschentum selbst auf der Strecke zu bleiben. Der gigantische Unterrichtsausfall tut sein übriges.

Bettina
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist nicht falsch! Hier habe ich schon oft von Lehrern gelesen, dass sie ein schlechtes Gewissen ihren leistungsstärkeren Schülern gegenüber haben, weil ein viel zu großer Anteil ihrer Aufmerksamkeit, Zuwendung und Hilfe zwangsläufig in die Kinder mit Behinderung fließt.

Auch in Familien kann man dieses Phänomen beobachten. Ich habe mir schon mehrfach Dokumentarfilme über die Nöte von Geschwisterkindern angesehen, die nur schwer oder gar nicht mit der Tatsache fertig wurden, dass die Zuwendung und Aufmerksamkeit ihrer Eltern zum größten Teil dem behinderten Kind galt und sie selbst möglichst pflegeleicht „nebenher“ laufen mussten.
Diese Kinder versuchten sogar, ihre überbelasteten Eltern zu schonen und eigene Bedürfnisse oder Probleme zu verschweigen.
Psychologen erklärten dann, welch unselige Folgen das für diese Kinder haben kann und dass diese Problematik in der Regel viel zu wenig beachtet würde.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie können auch auf Gymnasien gehen. Das entschärft bestimmte Situationen in Gesamtschulen.

Jule
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Bettina
Diese Geschwisterkinder werden übrigens „Schattenkinder“ genannt. Im Internet gibt es etlichen Lesestoff dazu.

@Redaktion
Ja, auch deswegen sind Sonderschulen mit Extra- bzw. Sonderförderung eine gute Sache. Sowohl die Kinder mit Behinderung profitieren davon als auch die Mitschüler auf Regelschulen, die ein Stück weit die Rolle von Schattenkindern einnehmen (müssen).
Der Begriff „Sonderschule“ kommt übrigens nicht von „aussondern“, wie Sie gern suggerieren, sondern von förderlicher Sonderpädagogik mit besonderen Lernmöglichkeiten.
Über eine inhaltliche Veränderung bestimmter Begriffe kann man vielem einen hässlichen Stempel aufdrücken oder auch einen beschönigenden. Meist stecken ideologische Absichten dahinter. Es kommt ganz auf den Zweck an.
Ich habe nichts gegen den Begriff „Sonderschulen“, denn für mich beinhaltet er besonderes Bemühen um Kinder mit Behinderungen. Wenn man damit aufhört und diese Kinder einfach nur noch mit beschönigender (euphemistischer) Phraseologie in 0/8/15 Regelschulen steckt, ist die Welt ein weiteres Stück kinderfeindlicher geworden, auch wenn das Gegenteil noch so aufgeregt verteidigt und betont wird.

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Jule

Danke!

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nein, aber behauptet Sie doch einfach nicht im Bausch und Bogen, dass die leistungsstarken Schüler keine Beeinträchtigung in ihrer Förderung erleiden, wenn die Zeit der Lehrpersonen notwendigerweise vermehrt auf andere Schüler umgeleitet wird.
Oder meinen Sie, die durch die gemeinsame Beschulung fraglos (Ironie) ach so immens gestiegene sozial-emotionale Kompetenz aller Schüler mache das mal eben wett?

Pit2020
7 Monate zuvor
Antwortet  Bettina

@Bettina

Genau daran musste ich auch denken:

„Auch in Familien kann man dieses Phänomen beobachten. Ich habe mir schon mehrfach Dokumentarfilme über die Nöte von Geschwisterkindern angesehen, die nur schwer oder gar nicht mit der Tatsache fertig wurden, dass die Zuwendung und Aufmerksamkeit ihrer Eltern zum größten Teil dem behinderten Kind galt und sie selbst möglichst pflegeleicht „nebenher“ laufen mussten.
Diese Kinder versuchten sogar, ihre überbelasteten Eltern zu schonen und eigene Bedürfnisse oder Probleme zu verschweigen.
Psychologen erklärten dann, welch unselige Folgen das für diese Kinder haben kann und dass diese Problematik in der Regel viel zu wenig beachtet würde.“

Das ist das Phänomen der sog. „Schattenkinder“.
Bitte nicht verwechseln mit dem „Schattenkind“-Begriff („Inneres Kind“) von Stefanie Stahl!

Falls sich jemand informieren möchte:

1)
Sehr schnelle Orientierung bietet dieser kurze Artikel:
https://www.psychologie-heute.de/familie/artikel-detailansicht/39850-kindheit-im-schatten.html

2)
Vertiefend:
https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/schattenkinder-wenn-sich-alles-um-den-kranken-bruder-dreht
Wenn am Ende (Artikel, Audio 28 Minuten) die Rede von der großen Stärke dieser Schattenkinder ist, muss man bedenken, welchen Preis diese Schattenkinder „bezahlen“ mussten (falls es überhaupt zu dieser Stärke kommt und diese Kinder nicht komplett „unter die Räder kommen“ und in ihrem eigenen Leben scheitern!
Und es stellt sich die Frage wieviel – vermeidbares? – Leid dem vorausgegangen ist!

Wenn einem jungen und wehrlosen Kind zugemutet wird als „Helfer“ (Familie, andere Gruppenkonstellationen in Kita, Schule, …) benutzt bzw. missbraucht (sic!) zu werden – auch um den Preis eigenen vermeidbaren Leids und verringerter Chancen zur optimalen eigenen Entwicklung – (von außen) kalkuliert … erwartet man dann auch, dass diese Schattenkinder den Rest des Lebens brav den Mund halten?

Wenn diese Schattenkinder sich später fragen „Was hätte aus mir werden können unter anderen Bedingungen?“
… Was sagt „man“ oder „die Forschung“ dann diesen Kindern?

Indra Rupp
7 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke, Pit 2020!
Sie sind ein hervorragendes Beispiel für Behindertenfeindlichkeit mit Ihrer Emotionen schürenden Opfersülze. So in etwa schreibt auch die Bildzeitung reißerisch Berichte und so in etwa hat man auch schon im Mittelalter das Volk in Bewegung gebracht.

Seid ihr hier wirklich nicht in der Lage objektiv zu merken, wie sehr ihr reißerisch gegen Inklusion und Integration von Behinderten angeht? Wie parteiisch und subjektiv ihr in dieser Sache wertet? Und wie sehr man daran eure Einstellung ablesen kann? Ihr könnt behaupten, für „Inklusion zu sein, sobald sie gut gemacht ist“. Aber ihr könnt nicht das Gesamtbild der Kommentare hier steuern, welches eindeutig ist.

– Ihr seid gegen Inklusion, weil es dort angeblich schlecht für die „armen“ Behinderten ist – dass es auch schlecht in der Förderschule ist und noch viel schlechter wird, wenn ALLE (!!!) I-Kinder dorthin gingen ignoriert ihr!

– Ihr applaudiert bei Negativ Beispielen der Inklusion, aber verleugnet Positivbeispiele

-Ihr müsst alle schlecht machen, die nicht Inklusion oder Behinderte schlecht machen

– Ihr benutzt schlechtes Verhalten von gesunden Kindern um I-Kinder schlecht und zu Sündenböcken zu machen

– Ihr erlebt gerade einen ordentlichen „Ruck“, was die Lobby von Behinderten betrifft, aufgrund der Demo in Genf, der vielen Artikel hier zum Thema und des Engagement der Redaktion, so dass ihr jetzt schon u a mit „missbrauchten Schattenkindern“ und emotionalisiertem, dramatisiertem Opfer- Geschwafel von „jungen, wehrlosen“ Kindern ankommt. Nur mal so : Es war immer Teil der Pädagogik, dass Kinder lernen sollen, auf Schwächere Rücksicht zu nehmen und ihnen zu helfen. Es war auch schon immer üblich, dass wilde Kinder auseinander gesetzt wurden und somit ruhigere Kinder dazwischen. Nur, wenn man behinderte Kinder loswerden will, kommt man auf die Idee, dass als Missbrauch am Schüler zu deuten. Und dann waren die wilden Kinder vielleicht noch nicht einmal behindert.

– Und ja, Geschwisterkinder können unter der Aufmerksamkeit, die behinderte Kinder brauchen leiden…

… und unter Babys

….. und unter Scheidung

…. und darunter, in der „Mitte“ zu sein bei 3 Geschwistern

…. und unter viel streitenden Eltern

…. und unter…..

Aber keiner käme auf die Idee, derart Schuld Zuweisungen ggü Babys zu machen, deren Aussonderung zu verlangen, Eltern zu zwingen, sich nicht scheiden zu lassen, ect.

Merkt ihr gar nicht, wie sehr man daran ablesen kann, dass ihr Behinderte für Menschen 2.Klasse haltet?

Indra Rupp
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Hatte noch drei Punkte vergessen:

-Ihr spielt auch noch Benachteiligte gegeneinander aus. Wie man zu anderen Artikeln lesen kann, habt ihr für Arme Spott und Gehässigkeiten übrig. Geht es aber darum, Behinderten den Garaus zu machen, dann erwähnt ihr auf einmal betroffen die Armen, die kein Geld hätten, um nach Genf zu fahren und für ihre Rechte zu kämpfen. Da ich sowohl armutsbetroffen , lgbti, als auch Mutter einer Tochter mit GE bin, fällt mir das halt auf. Und ja, es sind auch immer wieder die gleichen Nicks, die ich da antreffe . Beim Thema Migration übrigens genauso.

– Dann kommt noch die Masche, mit mehreren Nicks zu schreiben um den Eindruck zu erwecken, sehr viele seien hier einer Meinung,was man durchaus als Manipulation verstehen kann. Das kommt manchmal aus verschiedenen Gründen ans Licht oder fällt zumindest durch gleiche Schreibweisen stark auf, oder jemand verabschiedet sich und erwähnt dabei seine drei Nicks, oder jemand lässt sich löschen oder wird gelöscht und es verschwinden drei Nicks, die alle einer Meinung waren. Auch das fällt besonders im Kontext gegen Rechte von Minderheiten auf.

-Man vergesse aber auch nicht die vielen neuen Leute, die plötzlich auftauchen, wenn das Thema Migranten oder Behinderte, ect ist und es mal mit offener Feindseligkeit und mal mit schnulzig „warmherzig-heuchlerischen“ Gegenargumenten versuchen um Leute Emotionen schürend auf ihre Seite zu bringen. Man könnte meinen, die ganze Welt sei Opfer von Behinderten ^^

Lanayah
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich setze wilde Kinder nicht auseinander und ruhige dazwischen. Das halte ich tatsächlich für pädagogisch fragwürdig den ruhigen Kindern gegenüber.

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Ist die Quadratur des Kreises: „Wilde“ Kinder mit ruhigen verpuffern, geht nicht. Die „Wilden“ zusammen lassen, damit sie sich gegenseitig so aufpuschen, dass der gesamte Unterricht gesprengt wird, auch nicht.
Tja…

Ich_bin_neu_hier
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Merkt ihr gar nicht, wie sehr man daran ablesen kann, dass ihr Behinderte für Menschen 2.Klasse haltet?“ – Nein.

Merken Sie gar nicht, dass Sie eine extrem privilegierte Behandlung von Inklusionskindern im Angesicht äußerst begrenzter Ressourcen und zum Schaden aller anderen einfordern?

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist unbestritten.
Und jetzt können wir uns wieder seitenlang darüber streiten, was dieser schwammige Begriff „angemessen“ faktisch zu bedeuten hat.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Und was ist „angemessene Förderung“ bezogen auf „gleiche Rechte“?
I-Kind bekommt gleiche Förderung wie „andere“ Kinder?
I-Kind bekommt deutlich mehr Förderung als andere Kinder?
Was ist denn genau „gerecht“ überhaupt?
Das ist so subjektiv und perspektivisch.
„Gliedern“ (integrieren) sich dann die I-Kinder einfach ein?
Oder inkludiert man und passt auch die schulischen Gegebenheiten eben wegen „nur“ einer Person an?
Ist das dann angemessen? Ist das dann „gleiches Recht“? Oder gilt das gleiche Recht zwar, aber ohne „gleiche Voraussetzungen“?

Auf Beschulung … Okay.
Auf bessere Rahmenbedingungen … Okay.
Alles super. Aber „angemessene Förderung“ und „gleiche Rechte“ ist halt im jetzigen System seeeehr weit als Spielraum.
Das klingt für mich irgendwie „so nebenbei machbar“.

Viele I-Kinder haben eben spezifische Förderbedürfnisse.
Damit geht normalerweise auch mehr Zeit in die Richtung. Schon alleine wegen Fördergespräche usw. im Schnitt. Und der Mehrbeteiligung an Personen (Schulbegleitung, LeiterIn der Schulbegleitungen, Jugendamt, Soz.-Päds. Usw.). Dazu dann evtl. (starke) Differenzierung (teils Einzeldifferenzierung) und ggf. Anpassung der Lernumgebung etc.

Es ist einfach die Art und Weise, wie man etwas einfordert. Das ist bei vielen Themen so …
Einfordern muss man zudem die Bedingungen, um „angemessene Förderung innerhalb des Regelsystems“ für die Gesamtheit (somit AUCH Inklusionskinder) überhaupt möglich zu machen.
Zumindest MINDESTENS parallel zum VERSUCH der Durchführung. Bestenfalls zuvor schon. Je nachdem gelingt eben ein Versuch oft oder nicht.

Der grundlegende Gedanke von Indra in Bezug auf I-Kinder ist mit Sicherheit sehr wohlwollend gemeint. Allerdings muss man dann eben auch über die realistischen Möglichkeiten im jetzt und in Zukunft sprechen. Und das wird hier dann gerne einfach mal weggekehrt. „Wird schon klappen“, „andere müssen auch leiden“, „wird gefordert von Konvention“, „gibt halt keine Rahmenbedingungen“ usw. sind dann schon so „Leitmotive“ (in dem Kontext evtl. sogar Leidmotive) irgendwie.

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke auch hier!
ALLE Kinder im Auge haben, das ist es.)

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann erleben Sie doch mal die Wirklichkeit.
Bei mir erlebe ich es: Sek1- DaZ, Sprachförderung, Deutschförderung, dazu Angebote im Bereich der Lebenspraxis. Angebote für mittel-/starke Schüler? Keine. Lehrermangel.
Gern werden in Sitzordnung in den Klassen die mittel-/starken Schüler als Puffer verwendet, um interne schwierige Situationen möglichst zu entschärfen.
Selbst on dem von Ihnen zitierten eigenen Link kamen kritische Foristen zu Wort.

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Weil Kinder, die heute nicht ins Schema F passen, viel mehr auffallen. Das geht ja schon in der Krippe los. Da werden fleißig Entwicklungsbögen erstellt und ausgewertet. Wenn da einer vom Raster abweicht, dann ist er ja schon irgendwie „auffällig“.
Kinder sind immer früher damit konfrontiert, sich in große Gruppen einfügen zu müssen.
Gleichzeitig wird in der Erziehung heute aber sehr großer Wert auf Individualität gelegt.
In Gruppen mit vielen Kindern und relativ wenigen Erwachsenen ist jedoch nicht immer so wahnsinnig viel Zeit und Raum für Individualität.
Da müssen die Rädchen des Alltags schon bis zu einem gewissen Grad ineinandergreifen, sonst funktioniert das auf Dauer nicht.
Was da in Zeiten, als die Tage der Kinder noch nicht von morgens bis abends durchorganisiert waren, als lästige kleine Marotte durchging, die irgendwie händelbar war, gilt heute oft schon als Verhaltensauffälligkeit mit „Behandlungsbedarf“.
Die Spanne zwischen dem was noch als „normal“ und dem was schon als irgendwie „behandlungsbedürftig“ gilt, ist meines Erachtens schmaler geworden.
Wir erleben heute eine enorme Diskrepanz zwischen dem, was gesellschaftlich als Erziehungsideal gilt und den Umständen, unter denen wir Kinder aufwachsen lassen.
Das heißt: Größtmögliche Berücksichtigung individueller Wünsche und Bedürfnisse, möglichst wenig Einschränkung im Ausleben der eigenen Interessen und des kreativen Potenzials, möglichst wenig Reglementierung und bei Grenzüberschreitungen keine pauschale „Bestrafung“ sondern Berücksichtigung der Individualität und Hintergründe des einzelnen Kindes. Das alles bei häufig ganztägiger Erziehung und Betreuung in Gruppen von, je nach Alter, 12 bis 25 Kindern und, wenn es gut läuft, zwei bis drei pädagogischen Fachkräften.
Da beißt sich was.
Kinder, die zu Hause die Erfahrung machen, daß ihre individuellen Belange alltagsbestimmend sind, müssen in der Kita damit klar kommen, daß da noch 20 „Götter“ neben ihnen existieren.
Das ist nicht immer einfach und stellt für die Kinder einen Spagat dar, den manche nicht oder nur schwer bewältigen. Da entwickelt der Ein oder Andere schon mal Verhaltensweisen, die das Gruppengefüge sehr strapazieren können.
Ganz konkret habe ich in den letzten dreißig Jahren die Erfahrung gemacht, daß,
je niedriger die Anzahl an Kindern ist, desto größer ist die Geduld und das Wohlwollen, auch den Bedürfnissen des kleinen „Sprengmeisters“ der Gruppe, gerecht zu werden. Vor allem, weil mit kleinerer Gruppe, weniger Reizüberflutung und mehr Aufmerksamkeit ganz schnell auch die „Explosionsgefahr“ zurückgeht und der sog. kleine „Sprengmeister“ sich oft als recht umgänglich erweist.
Bei heutigen Verhältnissen in den Kitas, passiert es doch viel schneller, daß Erzieher mit Kindern, deren „Besonderheiten“ eben aufgrund der Verhältnisse, viel stärker ins Gewicht fallen, überfordert sind. Auch deshalb kommt es meines Erachtens heutzutage immer häufiger vor, daß Eltern oft auf Anraten von Fachkräften aus Krippe und Kita, für ihre Kinder zusätzliche Fördermaßnahmen, wie Logopädie, Ergotherapie, Erziehungsberatung usw., in Anspruch nehmen. Der Schritt zum Kind mit Inklusionsbedarf ist dann manchmal gar nicht mehr so weit.
Dahinter steckt nach meiner Ansicht aber keineswegs „Mogelei“ oder gar böser Wille, sondern ein disfunktionales Betreuungssystem, daß kindliche Bedürfnissen immer weniger gerecht wird.

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nein. Das war lediglich der Versuch einer Erklärung dafür, warum offensichtlich immer mehr Kinder einen Förderstatus
erhalten. Mehr nicht. Ob ich damit richtig liege, weiß ich nicht. Da gibt es sicher vielfältige Gründe und der, den ich beschreibe ist MÖGLICHERWEISE einer davon. Haben sie denn eine Erklärung?

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Alternativ wäre auch ein Gymnasium möglich. Ach nein, dass geht ja auch nicht. Es bleibt also- die Resteschule.

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Zu meinem obigen Kommentar, der noch nicht freigegeben wurde, möchte ich noch etwas hinzufügen: Heute wird sehr schnell von „Entwicklungsdefiziten“ gesprochen, was sich bei näherem Hinsehen lediglich als etwas langsamere Entwicklung als üblich erweist. Da werden dann Kinder therapiert, behandelt und in Fördermaßnahmen gesteckt, die einfach nur etwas mehr Zeit gebraucht hätten. Aber Zeit ist in dieser Gesellschaft ein rares Gut. Mit Ergotherapie am Dienstag und Logopäthie am Donnerstag stiehlt man dem Kind dann noch mehr Zeit, die es eigentlich gebraucht hätte, um all die sog. „Defizite“ vielleicht von ganz alleine oder ein wenig Geduld und Übung mit einer Bezugsperson aus dem Unfeld ganz natürlich aufzuholen.
Nicht jede kleine Schwäche braucht gleich professionelle Behandlung.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Da kann ich zustimmen, allerdings war sie noch nie gesund. Jetzt sind die Kinder die Leidtragenden, davor waren es die Mütter. Es wird Zeit, dass die Väter aus dem Quark kommen!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Ist sie nicht, und schon gar nicht alle Familien sind „krank“.

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Also, bei uns stelle ich eher fest, dass der Förderstatus weniger beantragt wird. Er ändert nämlich nichts, das Kind sitzt weiterhin in meiner Klasse und braucht Sonderbehandlung. In Grundschulen zählen die Kinder nicht doppelt, die Klasse bleibt also groß.Eine SoPä sieht das Kind max. für 2 Stunden pro Woche. Da kann ich mir den ganzen Antragsaufwand sparen. Zu Beginn des 3. Schuljahres kommen dann oft die Eltern der „Lernen“-Kinder und wollen das AOSF, damit die Notengebung ausgesetzt wird.

ABCD
7 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Ihr Kommentar entspricht meinen Beobachtungen. Der Förderstatus macht enorm viel Arbeit und bringt nichts. Warum Kraft und Zeit vergeuden für nichts und wieder nichts?

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, verstehe ich nicht, denn die Quote liegt mit 2,8% auf sehr niedrigem Niveau. Wenn von allen Kids mit Förderbedarf nur 2,3% nicht auf Regelschulen gehen, weiß ich nicht, wozu die Aufregung gut sein soll. Noch einmal: Von 100 S*S mit Förderbedarf gehen nur 2,3 nicht auf Regelschulen. So haben Sie es geschrieben.

Alex
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie tun aber immer so, als würden diese 4,4 % alle zwangsweise auf eine Förderschule gehen. Es gibt auch Eltern (von denen sich einige ja hier auch schon zu Wort gemeldet haben), die sich im Interesse ihres Kindes bewusst für eine FöSch und gegen eine Regelschule entschieden haben. Ich stehe da nach wie vor dazu: so, wie Eltern die Wahl bei der weiterführenden Schule haben, müssen sie auch die Wahl pro oder contra Förderschule haben. Damit es diese Wahlmöglichkeit gibt, muss es dann auch FöSch weiterhin geben, von mir aus auch auf einem gemeinsamen Gelände mit der Regelschule, damit es sich als „Schulcampus“ schöner anhört.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

500.000? Dann gibt es in Deutschland also über 11 Mio. Kids mit Förderbedarf?

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Heißt: Die Förderschüler, die heute auf Regelschulen gehen, sind gar keine, zumindest nach früheren Maßstäben nicht.“ (Pseudo-Förderschüler?)
Nein, das ist NICHT die einzig wahre logische Konsequenz daraus.
(„Offenbar wollen Sie das Problem nicht verstehen.“ – Mit besten Dank zurück.)
Denkbar sind einige Schlüsse. Und sehr wichtig ist auch der Nebensatz „zumindest nach früheren Maßstäben nicht“.

Das jetzt ganz, gaaanz langsam aufzudröseln, fehlt mir gerade die Zeit und die Geduld. Aber ich denke, es wird in den vielen Kommentaren, die hier und in anverwandten Themen so aufgelaufen sind, zur Genüge ausgeführt.
Gerne mal nachlesen.

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Da wäre ja auch zu berücksichtigen, inwieweit sich die Anteile der zu inkludierenden Kinder geändert haben, sonst ist es ja nicht vergleichbar.

Rainer Zufall
7 Monate zuvor

Die Politik war nicht völlig untätig: die haben jahrelang die Inklusion verschleppt und so unzureichend umgesetzt, dass sie sich große Teile der Bevölkerung inzwischen nur noch als ein schreiendes Kind in einer Regelschulklasse vorstellen.
Ich würde daher eher davon ausgehen, das wir aktiv Rückschritte vollzogen haben und heute schlechter dastehen als 2009…

Bene
7 Monate zuvor

Na dann wäre es ja an der Zeit, die Heterogenität und selbgesteuertes Lernen in den Klassen voranzutreiben. Wenn man 34 verschiedene Leistungsniveaus vor sich hat, wäre Inklusion ja fast ein Klacks…

Letztendlich käme mehr Barrierefreiheit auch allen zu Gute.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Bene

Sie scheinen keine wirklich aktive Lehrkraft zu sein.
Oder jemand, die sich einen schlanken Fuß machen will.
Mann kann Kids selbstgesteuert lernen lassen, wenn man kaum Arbeit haben will. „Hier habt ihr eure Materialien bzw. macht, worauf ihr Lust habt.“ Geht.
Oder man nimmt es ernst und ist am Ende des Schuljahres fertig.
Neueste Forschungsergebnisse besagen, dass man gerade Kinder mit mittlerem bis schwachem Leistungsvermögen NICHT selbstgesteuert arbeiten lassen darf, wenn dabei etwas herumkommen soll.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Also ich habe „Bene“s Kommentar als Ironie verstanden – macht ansonsten keinen Sinn!

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe Kolleg*innen (zum Glück nur wenige!), die das so sehen.

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Bene

Achtung bei Ironie:-)
Nichts kann so übertrieben dargestellt sein, dass es nicht jemand ernstnimmt oder schlimmstenfalls selbst tatsächlich so sieht.

Indra Rupp
7 Monate zuvor

Ich decke mal kurz auf, was viele hier im Forum erreichen wollen :
Behinderte sollen als eine Belastung, eine Zumutung und eine Strafe für das Normvolk betrachtet werden und das Normvolk soll sein schlechtes Gewissen ablegen, so dass man die Behinderten in Anstalten aussondern kann, die aufgrund von Fachkräftemangel selbstverständlich alles andere als rosig wären, speziell wenn ALLE dorthin kämen. Um das schlechte Gewissen zu besänftigen werden Norm-Menschen als Opfer von Behinderten dargestellt und werden angeblich physisch, psychisch und seelisch zerstört, genau wie auch ihr Werdegang und ihre Zukunft zerstört werden. „Schattenkinder“ haben keine Eltern und „Intelligente“ keine Bildung und Niemand mehr eine Zukunft. Eltern, die Teilhabe für ihre behinderten Kinder wollen, sind selbstsüchtige Egoisten und gut integrierte Behinderte sind anekdotische Evidenz.

Dies alles soll möglichst unauffällig und unter dem Deckmantel des gut meinenden, fürsorglichen, im Sinne aller denkenden, um die Behinderten besorgten geschehen. Da es gerade aber sehr viel Gegenwind von Medien, Protesten und dieser Redaktion gibt, bröckelt ziemlich die Fassade und es wird alles immer offensichtlicher.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Liebe Frau Rupp, sicherlich haben Sie mit ihrer Tirade in Manchem Recht, aber in Manchem auch nicht.
Weder ist JEDES behinderte Kind eine Zumutung für’s „Normvolk“ (welche Norm, bitte?), noch ist JEDES behinderte Kind eine zuckersüße Bereicherung! Man muss das doch individuell sehen! Manche (behinderten) Kinder kommen an den „Normschulen“ wunderbar klar, es gelingt ihnen eine selbstbewusste Integration/Inklusion und sie finden gemeinsam mit allen Anderen ihren Weg. Andere aber leiden ungemein am täglichen Anders-sein, am Gefühl nicht zu genügen und an dem Magel an Förderung, der leider in den überfüllten Klassen immer wieder vorkommt.
Ich empfinde Ihre Schuldzuschreibungen als verständlich aber kontraproduktiv. Ich bin ziemlich sicher, dass jede Lehrkraft sich nach Kräften bemüht, jedes der ihr anvertrauten Kinder „mitzunehmen“, zu fördern, zu begleiten. Lehrer mögen nämlich entgegen landläufiger Meinung durchaus Kinder und Jugendliche. Und genau deshalb – und weil sie das einzelne Kind im Vergleich mit Anderen und im Umgang mit Anderen sehen während Eltern ja oft nur ihr eigenes Kind als Einzelperson im Auge haben – unterstützen manche Lehrer die von Ihnen geforderte generelle Abschaffung der Förderschulen und ausnahmslose Inklusion in Regelklassen nicht. Es muss für jedes Kind individuell entschieden, ausprobiert, evaluiert und ggf auch neu entschieden werden, was förderlich und auf lange Sicht sinnvoll ist. Und – doch – dabei müssen auch die anderen Kinder im Sichtfeld bleiben. Es gibt Situationen, die SIND unzumutbar! Für alle Beteiligten. Es hilft nicht, nach dem Motto “ Es kann nicht sein, was nicht sein darf!“ davor die Augen zu verschließen.

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nein. Da täuschen sie sich. Es geht hier darum, daß Forderungen an Schulen herangetragen werden, die diese unter den derzeitigen Bedingungen, nicht erfüllen KÖNNEN. Es geht darum, daß unter DIESEN BEDINGUNGEN NIEMAND, auch nicht Kinder mit Behinderung,
von der SOGENANNTEN „Inklusion“ profitiert.
Es geht darum, daß Lehrer sich dagegen wehren, für die Mißstände einer verfehlten Inklusionspolitik verantwortlich gemacht zu werden.
Es ist richtig, daß Eltern auf die Barrikaden gehen und VON DER POLITIK fordern, endlich für vernünftige Rahmenbedingungen zu sorgen, die Inklusion möglich machen. Es ist aber falsch, Lehrer dafür zu kritisieren, wenn diese Eltern behinderter Kinder anraten, ihr Kind auf eine Förderschule zu schicken, weil sie GENAU WISSEN, daß sie den Bedürfnissen dieses Kindes unter den derzeitigen Umständen NICHT GERECHT WERDEN ZU KÖNNEN.
Das mit einem lapidaren „Ihr wollt ja bloß nicht“ abzutun, ist schon ziemlich infam.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wieviele denn? Nur so grob. Vllt. auch paar „Namen droppen“.
Würde mich echt interessieren, wer so alles dazu eingestuft wird.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Warum nur entweder-oder? Ich bin z. B. für Inklusion (wenn die Rahmenbedingungen stimmen) und gleichzeitig für den Erhalt guter Förderschulen. In 40 Jahren meines Daseins als Sonderschullehrer habe ich nun mal die Erfahrung gemacht, dass es Schüler gibt, für die das eine ODER das andere besser ist. Förderschulen bzw. -klassen an einem gemeinsamen Schulstandort mit Regelschulen (Schulcampus) wäre da eine sehr gute Lösung. Wenn das System personell gut ausgestattet und dann auch noch in beide Richtungen durchlässig wäre, wäre das ein Traum.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

JA! Aber es wird den Eltern leider suggeriert, dass sie nur diesen Rechtsanspruch durchsetzen müssen, das wäre dann das Beste für ihr Kind (ist es aber nicht für jedes I-Kind). Und leider wird dabei vergessen, dass es besser für ALLE Kinder wäre, zuerst die Rahmenbedingungen zu schaffen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

… ich wäre auch sehr froh, wenn es kein ABER gäbe. Ich habe mich nämlich vor mehr als 40 Jahren nicht umsonst entschieden, mich für diese Kinder einzusetzen und habe Sonderschulpädagogik studiert! Allerdings habe ich in den letzten Jahrzehnten immer mehr gesehen, wie sehr viele „meiner“ Schüler und die Regelschullehrer und auch Mitschüler unter der schlechtgemachten, weil billigen, Inklusion leiden!

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Also eine Prinzipienfrage. Dann dürfte es Ihnen ja nicht schwerfallen, zu verstehen, dass es andersherum auch um die Wahlfreiheit FÜR eine Förderschule geht.

Gibt es eigentlich Statistiken darüber, wie viele Eltern ihre Kinder entgegen ihrem Wunsch zur Förderschule schicken müssen, weil keine Regelschule diese aufnimmt?
Und wie viele Eltern ihre Kinder entgegen ihrem Wunsch zur Regelschule schicken müssen, weil die nächste Förderschule inzwischen unzumutbar weit entfernt ist?
Bitte gerne mal nachrecherchieren.

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die alleinige Existenz von Förderschulen wurde allerdings schon öfter als Indiz für den mangelnden Willen zur „echten“ Inklusion angeführt.
(Damit meine ich nicht, dass Sie persönlich das taten, nur, dass ich es hier gelesen habe. Leider habe ich kein eidetisches Gedächnis und kann es nicht anführen).

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich gehe sogar eine Stufe weiter/zurück (wie man es sehen will) und stelle die Frage, wo die Lehrkräfte für ein System herkommen sollen …
Genau so beantwortet man dann die Frage, wo die Lehrkräfte für zwei Parallelsysteme herkommen sollen.
Optimal ist beides unter momentanen „Trend“ nicht. Lediglich eine Umverteilung.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Vielleicht mal richtig lesen! Ganz viele sprechen sich FÜR Inklusion aus – wenn sie förderlich ist! Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Aber die Redaktion sieht keine Zwischentöne, sondern rot.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Beim Rechtsanspruch gibt es keine Zwischentöne. Das bestreitet doch auch kaum jemand. Aber es gibt sehr wohl viele Zwischentöne, was am besten für die Kinder ist und das sollte man berücksichtigen und auch die Eltern gut darüber aufklären!

Victoria Petermann
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

So im Sinne von „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“?

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ohhh, jetzt kommen wir der Sache schon näher.
SELBSTVERSTÄNDLICH gehe ich davon aus, daß die überwältigende Mehrheit hier die Grundrechte von Menschen mit Behinderung akzeptiert.
Die Würde des Menschen ist nun mal unantastbar und wir sind uns ja wohl einig, daß mit Menschen alle gemeint sind, egal ob mit oder ohne Behinderung.
Wenn „Grundrechte von Menschen mit Behinderung akzeptieren“ aber heißt, daß man sie in zu große Klassen mit überforderten Lehrern stopfen darf, ohne ihren besonderen Bedürfnissen auch nur im Entferntesten gerecht zu werden, dann, ja dann, hab ich mit diesen sog. „Grundrechten“ schon gewisse Probleme.
Oder soll das mit den Grundrechten heißen, das Kinder mit Behinderung das gleiche Recht auf miserable Bedingungen hinsichtlich Bildung und Betreuung haben, wie alle anderen?

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie sieht Ihre Lösungsansatz aus? Anprangern ist das eine, machbare Vorschläge einbringen das andere.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Finanzierung und Fachpersonal? Die Lehrer im Forum sind dafür die falschen Ansprechpartner. In der Gegenwart und nahen Zukunft steht den Schulen dafür weder ausreichend Gelder noch Manpower zur Verfügung. Die Schulen sind bereits JETZT von der Inklusion betroffen. Keine Luftschlösser bitte.

Mo3
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Doch, die gibt es punktuell an Förderschulen, die Kinder individuell fördern, aber da auch schon nicht in ausreichender Zahl. Es gelingt nicht einmal ausreichend Lehrer an alle Schulen zu verteilen – wie soll man dich da vorstellen, dass jede Schule nun auch noch so ein multiprofessionelles Team erhalten soll? Und dann würde man die Schüler an der Regelschule ja am besten auf möglichst viele Klassen verteilen, was noch mehr Personal bedeuten würde. Vielleicht sollte man anfangen, die Inklusion anders herum zu denken: Wie bekommt man das mit den bestehenden Resourcen am besten hin und dann wäre man wieder bei der räumlichen Angliederung der Förderschulen an Regelschulen, wo dann vieles mehr möglich sein dürfte, individuell für jedes Kind.

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber nicht aussondern bedeutet in der momentanen Realität an deutschen Schulen nun mal in den meisten Fällen in übervolle Klassen quetschen.

Ironic
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Auch wenn es gleich wieder eine Entgegnung geben wird- viele Eltern fordern mit Recht das Recht ihrer Kinder auf inklusiven Unterricht ein. Häufig geht es darum, eben nicht sagen zu müssen, das eigene Kind gehe auf die Förderschule, sondern auf die normale (mit dem Begriff zitiere ich eine Nachbarin, deren hör- und wahrnehmungseingeschränkte Tochter sich jahrelang quälte, bis sie in der Förderschule mit dem Schwerpunkt Hören einen Berufsreifeabschluss machen konnte). Der Wunsch der Mutter resultierte auch in der Hoffnung, die Tochter möge den Anschluss zu den Gleichaltrigen im Ort, in der Klasse nicht verlieren. Gerade letzteres passierte hier und passiert in den Klassen spätestens ab Klasse 7 fast immer- ohne bösen Willen.

Ob das Recht auf inklusiven Unterricht eine absolut freie Schulwahl bedeutet, kann man zudem diskutieren- ein Kind, das die (notenmäßige) Zugangsberechtigung nicht hat, kann nicht zu Realschule oder Gymnasium. So ist (noch) die Rechtslage.

Davon abgesehen wollten nach eigenem Bekunden die meisten Förderschullehrkräfte, die ich kenne- und das sind einige- an der Förderschule oder an Projektschulen unterrichten, weil sie dort so arbeiten könnten, wie es ihrer Vorstellung, ihrem Berufethos entspräche.

Natürlich kann entgegnet werden, das eben seien Indizien für die Mängel in schulischer Inklusion- geschenkt. Natürlich sind diese behebbar- habe selbst lange genug bei Kersten Reich gearbeitet und begleite die Heliosschule in Köln. Aber das wird nicht passieren- so wie die Situation sich in den nächsten Jahren darstellt, auch wenn wir noch so darauf drängen- mit Recht übrigens. Doch zahlreichen Diskutat:innen hier latent eine Ablehnung der Inklusion vorzuwerfen, finde ich vermessen.

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„man darf Kinder mit Behinderungen nicht in übervolle Klassen quetschen“

Andere schon?
Bitte immer an ALLE Kinder denken und manchmal so formulieren.
Nennt man das gleichberechtigte Teilhabe?

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Es geht hier um die UN-Behindertenrechtskonvention“

Potztausend!!! Gut, dass Sie das mal erwähnen…

Ironie beiseite:
„dass … Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemeinen Bildungssystems die notwendige Unterstützung geleistet wird, um ihre erfolgreiche Bildung zu erleichtern“

Stellt das hier irgendjemand in Frage? (Wenn der Meinung „ja“, bitte belegen.)
Strittig ist nur, wie genau „die notwendige Unterstützung “ denn aussehen sollte/müsste.
DARÜBER streiten wir; über das „wie“ und nicht das „ob“.

Es gibt übrigens auch eine UN-Erklärung zu allgemeinen Menschrechten, zu denen auch das Recht auf Bildung (für alle!) gezählt wird.
Auch wenn es nicht explizit Thema des Artikels ist, tangiert es dieses doch ausreichend, um mal erwähnt werden zu dürfen.

Alter Pauker
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Letztendlich ist es egal, welche Konvention oder welches Recht dahinter steht.

Wenn die Gesellschaft die letzten ausgebildeten Lehrer, von denen in der GS ein überwiegender Teil über 50 ist, weiterhin Unmögliches fordert, dann gibt es in ein paar Jahren eh nur noch eine Einheitsschule,
in der 50 bis 60 Kinder gequetscht in zu kleinen Räumen von wem auch immer irgendwie von 8 bis 11 betreut werden.

Mit Bildung hat das dann leider so rein gar nichts zu tun.

Aber möglicherweise heißt es ja dann schon:

Gleiches Verwahren für alle – aber Recht auf Bildung für keinen!

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Staat kommt also seiner Fürsorgepflicht nach, wenn nicht für das Regelschulsystem geeignete Kinder ohne nennenswerte gezielte Förderung in die Regelklassen gesteckt werden. Gleichzeitig kommt er seiner Fürsorgepflicht nicht nach, wenn diese Kinder gerade für sie eingerichtete Spezialschulen besuchen?

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wer ist eigentlich Deutschland genau?

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich lese hier, daß Förderschulen für MANCHE Kinder die bessere Lösung sind, solange die RAHMENBEDINGUNGEN an den Regelschulen nicht spürbar verbessert werden.
Das ist ein Unterschied.
Im Übrigen wird hier immer recht allgemein von „Menschen mit Behinderung gesprochen, als wären sie eine „homogene Masse“, die man über einen Kamm scheren kann.
Dabei gibt es unzählige unterschiedliche Beeinträchtigungen und jeder dieser Menschen braucht etwas anderes. Der Querschnittsgelähmte braucht in erster Linie Barrierefreiheit und kann ansonsten dem Unterrichtsgeschehen eher problemlos folgen.
Das freundliche Kind mit Downsyndrom läßt sich sozial leicht in die Klasse integrieren, braucht aber Unterstützung um dem Unterrichtsgeschehen folgen zu können.
Der Autist, der darauf angewiesen ist, daß seine Routinen immer wie gewohnt ablaufen und der äußerst empfindlich auf Abweichungen und Reizüberflutung reagiert, wird wahrscheinlich intensivere Unterstützung brauchen, um den Alltag in der Schule bewältigen zu können.
Das gehörlose Kind braucht möglicherweise jemanden, der Gebärdensprache beherrscht.
Innerhalb dieser wenigen Beispiele an möglichen Behinderungen gibt es widerum Abstufungen in Intensität und Ausprägung. Ist das Kind im Rollstuhl vom Hals abwärts gelähmt und braucht selbst beim Naseputzen Hilfe oder ist es in der Lage seine Hände zu benutzen?
Beim Kind mit Downsyndrom kann die geistige Beeinträchtigung mehr oder weniger ausgeprägt sein. Manche dieser Kinder sind in der Lage Lesen, Schreiben und einfache Grundrechenarten zu erlernen und später sogar einen Beruf auszuüben, während andere selbst bei einfachen Alltagstätigkeiten immer auf fremde Hilfe angewiesen sein werden.
Beim Autismus gibt es derart unterschiedliche Ausprägungen, daß man eigentlich gar nicht von „dem Autisten“ sprechen kann, da es zig Varianten gibt, die unter dem Begriff „Autismusspektrumsstörung“ zusamnengefaßt sind.
Beim hörbehinderten Kind kommt es sehr stark darauf an, ob es sich um einen totalen oder nur teilweisen Hörverlust handelt.
Und dann gibt es noch Kinder mit Sehbehinderung, Kinder mit chronischen Krankheiten, Kinder mit Lernschwächen ect., ect.
Jetzt ein Beispiel aus dem „echten“ Leben:
Eines nachmittags hielt ich mich in einem Cafè in der naheliegenden Kleinstadt auf.
Da betraten vier Menschen den Raum. Sie setzten sich an den ersten Tisch gleich neben dem Eingang. Es handelte sich um zwei junge Männer und um zwei Jugendliche – ein Mädchen und einen Jungen. Die beiden Teenager hatten offensichtlich beide eine geistige Beeinträchtigung. Das Mädchen stieß in regelmäßigen Abständen unartikulierte Laute aus und ohrfeigte sich selbst, worauf der eine Erzieher beruhigend auf sie einsprach, bis sie damit aufhörte um nach kurzer Zeit wieder damit anzufangen.
Der Junge sprang jedesmal, sobald sich die Schiebetür öffnete weil jemand das Cafè betrat, von seinem Platz auf und rannte fluchtartig aus dem Lokal.
Einer der beiden Betreuer lief dann hinterher und führte ihn wieder an seinen Platz zurück.
Ich kann nicht sagen welche Art geistiger Behinderung die beiden jungen Leute hatten, aber es war unschwer zu erkennen, daß sie auf intensive Unterstützung angewiesen waren. In Fällen wie den hier Beschriebenen, finde ich es nicht verwerflich sich die Frage zu stellen, ob Regelschule selbst unter besseren Rahmenbedingungen als den derzeitigen, das was diese jungen Menschen brauchen, genausogut leisten kann, wie eine Förderschule, die punktgenau auf die Bedürfnisse dieser Kinder ausgerichtet ist.
Als gute Lösung könnte ich mir vorstellen, Förderschulen und Regelschulen in einem Gebäude unterzubringen mit gemeinsamen Pausen und gemeinsamen Unternehmungen.
Gemeinsamer Unterricht da wo möglich, aber eben auch Differenzierung und Extraklassen mit weniger Kindern und mehr Personal, wo nötig.
Soweit ich es verstanden habe, wird das im vielgepriesenen Schweden in etwa so praktiziert.
Da bei uns wohl noch etliche Jahre ins Land ziehen werden, bis wir das verwirklicht haben, erscheint mir die Skepsis gegenüber def Forderung nach gemeinsamen Untericht für alle auf Biegen und Brechen, als durchaus nachvollziehbar.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Marion

@Marion
Lehrer und Erzieher sind doch „Allrounder“, die meistern doch so nebenbei jede Art von Beeinträchtigungen bei den Kindern und schaffen dann auch noch das, was ihre eigentliche Aufgabe ist und erfüllen gleichzeitig noch alle Wünsche von Politik, Wirtschaft und Eltern. Machen wir doch mit links! Warum nurklappt das bei Ärzten noch nicht? Da gibt es für jedes Wehwehchen Spezialisten.

A.J. Wiedenhammer
7 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Gerade bei dem erwähnten Beispiel frage ich mich, ob der hehre Gedanke vom „Mittendrin“ nicht oftmals den wahren Bedürfnissen der Betroffenen im Weg steht: Den Jugendliche, der wie fluchtartig immer das Café verlassen hat, würde ich gerne fragen können, wo er sich gerne aufhält und wo er in dem Moment am liebsten wäre.
Ich hoffe, die Betreuer fragen so etwas auch annähernd ergebnisoffen und übertragen ihre eigene Vorstellungen von gelungenem Eisessen nicht unbesehen auf ihre Klienten.

Pit2020
7 Monate zuvor
Antwortet  Marion

@Marion

Werfen wir mal wieder einen Blick über den berühmten „Tellerrand“ hinaus, diesmal zeitlich:
Im verlinkten Artikel geht es darum, was nach der Schulausbildung folgen kann.

„… Wenn Marcel Heinz einen Arbeitstag damit verbracht hat, Rigipsplatten zu verspachteln, dann weiß er am nächsten Tag nicht mehr, wie das geht. Das ist bei allem so, was er tut. Marcel Heinz ist 26 Jahre alt und hat eine geistige Behinderung. Er kann sich Arbeitsabläufe nicht lange merken, und es fällt ihm schwer, sich zu konzentrieren. …“

„… Inklusion erfordert intensive BetreuungAllein könne Marcel Heinz allerdings nicht eingesetzt werde, so der Unternehmer. Er stelle ihm immer jemanden zur Seite, der ihn anleite. Meist mache Firmenchef Krämer es sogar selbst. Marcel werde nur für Tätigkeiten eingeplant, die ihm zuzutrauen seien, Hilfsarbeiten, die er gut leisten könne.
Gleichzeitig möchte Krämer aber nicht, dass Marcel Heinz nur das macht, was andere Mitarbeiter vielleicht nicht so gerne tun – Fegen oder Dreck wegmachen. „Marcel gehört voll dazu, auch wenn er nur ein Viertel von dem leisten kann, was die anderen Mitarbeiter tun“, sagt sein Chef. …“

„… Förderprogramme bieten ChanceZusammen mit 25 anderen jungen Menschen hat Marcel Heinz an einem Förderprogramm des Amtes für Soziales, der Bundesagentur für Arbeit und des Bürgerservice Bitburg-Prüm teilgenommen. Das hat ihm den Weg auf den ersten Arbeitsmarkt geebnet. Bewusst entschied er sich, diesen Weg zu gehen, statt in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung anzufangen.
Inzwischen ist er fest angestellt, 75 Prozent seines Bruttolohnes werden dauerhaft bezuschusst. Bereut hat Marcel Heinz den Schritt bis heute nicht. Er ist glücklich in der Firma und mag den Kontakt mit seinen Kollegen: „Ich sehe gerne am Ende des Tages, was ich geschafft habe“, sagt er. …“

Der junge Mann war zuvor auf einer Förderschule, wie dem Artikel zu entnehmen ist.
Jetzt kann man natürlich spekulieren, ob ihm die Regelschule nicht richtig gut getan hätte … Allerdings fällt auf, dass beginnend mit der Förderschule (sicher) und den o.g. Förderprogrammen (ja, jetzt spekuliere ich selbst in diesem Fall – jedoch sind mir nur derartige Förderprogramme mit überschaubarer Teilnehmerzahl weit unterhalb der SuS-Zahl einer Regelklasse bekannt) der junge Mann nie der „Massenkinderhaltung“ wie in Regelklassen ausgesetzt war.
Glaubt (!) jemand hier ernsthaft, dass das für ihn hinderlich gewesen sein könnte?!

Zudem fällt auch hier wieder auf, dass sich (diesmal) der Arbeitgeber massiv selber „einbringt“.
Das ist toll und das haben LuL in aller Regel ebenfalls getan seit der Öffnung der Regelschulen im Sinne der Sparschwein-Version von Inklusion – immer in der Hoffnung, es würde besser werden durch eine bessere materielle (allein schon bauliche) und personelle Ausstattung … es würde ganz sicher schon im nächsten Jahr erste spürbare Verbesserungen geben müssen (!), denn man könne solch ein hehres Ziel ja nicht auf dem Rücken aller (!) Beteiligten austragen um es schließlich vor die Wand zu setzen (notfalls durch Aussitzen).
Der Lauf der Zeit und der – lahme – Lauf der Dinge (nicht von den Regelschulen selbst zu verantworten) hat der Hoffnung leider den „schlimmen Finger“ gezeigt …

Im Artikel heißt es denn auch weiter:
„… Sozialverbände fordern weniger BürokratieVerena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland e.V., fordert beim Thema Inklusion ein Umdenken bei den Unternehmen. Das von der Regierung auf den Weg gebrachte Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes enthalte „wichtige Impulse“ und habe einen guten Grundstein gelegt. Es sei richtig, dass Arbeitgeber Ausgleichsabgaben zahlen müssten, wenn sie sich der Beschäftigungspflicht schwerbehinderter Menschen entzögen.
Allerdings hebt Bentele hervor: „Rund 45.000 beschäftigungspflichtige Arbeitgeber stellen nicht mal einen einzigen schwerbehinderten Menschen ein.“ Fördermittel wie etwa Lohnkostenzuschüsse oder finanzielle Hilfen zur behindertengerechten Ausstattung des Arbeitsplatzes zu beantragen, sei häufig „zu kompliziert“ und „zu langwierig“.
Es gebe Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderung durchaus einstellen wollten, aber wochenlang auf eine Reaktion des zuständigen Integrationsamtes warteten – und es sich schließlich anders überlegten. …“

So viel zum Thema Unterstützung, auch nach der Schullaufbahn.
Ein Muster ähnlich wie zuletzt beim Thema „Handys in Grundschulen“, wo man dann ganz generös den einzelnen Schulen und Schulpflegschaften vor Ort die Umsetzung überlässt und als große Freiheit verkauft, so heißt es auch später für die Arbeitgeber (also auch an der Basis):
„Macht mal, aber macht es gefälligst allein!“ Wohlwissend, dass man die finanziellen Hilfen ruhig groß der Öffentlichkeit anpreisen kann, denn wegen ausufernder und lahmer Bürokratie wird ja kaum etwas von diesen Fördergeldern abgerufen. (Im Gegenteil: Durch die Abgaben der Arbeitgeber kommt ja noch Geld in die Kasse hinein!)
Da geht es offensichtlich vielen Arbeitgebern trotz guten Willens ähnlich wie den Regelschulen: Wie sollen sich denn viele Kleinbetriebe/Familienunternehmen durch diesen Papierwust (demnächst sicher auch digital, aber sicher nicht weniger) durchwursteln, bei allen anderen irrsinnigen Bürokratiemonstern? In diesen Betrieben gibt es keinen firmeneigenen Juristen oder einen Mitarbeiter in der Personalabteilung, der besonders auf diesem Gebiet geschult werden kann …
Mal abgesehen von den ganzen (eigenen) Arbeitsstunden und all der Kraft, die der Arbeitgeber im verlinkten Artikel freiwillig investiert. DAS wiederum bedeutet: Er kann sich auch jederzeit freiwillig wieder von diesem Modell „verabschieden“! Und hier ist dann doch ein Unterschied zu den Regelschulen.

Offensichtlich hat Inklusion in diesem Falle funktioniert.
Würde der junge Mann aus @Marions Beispiel auch in dieser Art inkludiert werden können?
Braucht es dafür vielleicht doch einfach nur einen Platz an einer Regelschule?

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt-inklusion-100.html

Cornelia
7 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Ganz genau, absolut. So ist es. Trifft alles zu.

Uwe
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Vielleicht hier mal zum Trost: Ich hatte gestern eine Online Fortbildung zur Inklusion, Anwesend 30 Kolleg*innen die an dem/r Gymnasium/Realschule/Hauptschule/Gesamtschule arbeiten: Alle Pro Inklusion . Gibt natürlich Probleme aber als vernunftbegabtes Lebewesen (ist der Mensch ja) ist man in der Lage diese zu lösen. Und die Typ*innen die hier rumjaulen und auch extrem paternalistisch ableistisch sind sind GOTTSEIDANK eher die Ausnahme als die Regel.

Indra Rupp
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ja, das sehe ich auch so. Internet eben.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Sie bejahen die „Probleme“ und sprechen von „lösen“. Wie sehen Ihre konkreten Lösungsansätze aus?

Uwe
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Unter anderem eben diese Fortbildung. Wenn Inklusion gelingen soll müssen sich die Schulen halt an die neue Klientel anpassen. Am Ende gewinnen natürlich alle.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Und wie geschieht das konkret mit aktuellen Ressourcen und Rahmenbedingungen?
Bitte geben Sie uns das Wissen hier weiter und erklären es konzeptionell.
Dann gewinnen wir hier tatsächlich vllt. am Ende eine Erkenntnis.
Bin mal gespannt.
Aber bitte nicht tricksen mit den Ressourcen und Rahmenbedingungen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

@Uwe
So einfach? Warum meckern dann so viele darüber,dass die Rahmenbedingungen nicht stimmen? Es mangelt eben nur an ausreichend Fortbildung(swillen) der Lehrer!

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ihre Ausführungen sind doch sehr allgemein. Wie kann es Ihnen gelingen, mittel-/starke Schüler in deren eigenen Entwicklung voranzubringen, wenn in den Klassen ein Mehr an Lehrermangel, ein Mehr an Inklusion, ein Mehr an Integration… zu meistern ist?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

@Uwe
… also u. a. verpflichtende FoBis in Blindenschrift, Gebärdensprache, Logopädie, Ergotherapie, Psychotherapie … für jeden Lehrer!

Ich_bin_neu_hier
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

„Wenn Inklusion gelingen soll müssen sich die Schulen halt an die neue Klientel anpassen..“ – Sie meinen natürlich: noch mehr Mehrarbeit leisten.

„Am Ende gewinnen natürlich alle.“ – Nein, nur die Politiker:innen, die das Geld für Förderschulen UND eine hinreichende Ausstattung für gelingende Inklusion eingespart haben und das eingesparte Geld jetzt in irgendwelche Prestigeprojekte für ihre Wählerklientel pumpen können.

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Glauben Sie ernsthaft, dass Kritiker von der Inklusion generell oder in der umgesetzten Form an so einer Veranstaltung teilnehmen würden? Ich habe ernste Zweifel.

PFK
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Kann man so provokant formulieren, erscheint mir aber nicht allgemein zutreffend.

Das unglaublich krasse ist doch, dass Menschen Menschen brauchen, die Zeit und Nerv haben sich einander zuzuwenden, damit sie selbst Menschen werden, die ein ein humanistisch geprägtes Menschenbild erfahren und erleben, dass mit Urteilskraft ausgestattet ist und der Gemeinschaft bzw. Gesellschaft im besten Sinne dient (muss wirklich nicht verbeamtet sein).
Die Linearität und Finalstruktur des normalen (unterstellten) Lehrerlebens ist da selbst schon ein streitbarer Posten und ist dieser Lebensentwurf und die impliziten und expliziten Erwartungen und Anmaßungen daran jetzt tatsächlich das passendste Vorbild für eine heutige Welt? Die teilweise grassierende Selbstüberhöhung des Berufstandes, was sie so alles leisten ‚wollen‘ und was dann rechtlich tatsächlich möglich ist und vor allem WIE, da krieg ich es mit dem Magen… Das sehe ich teils auch als vereinnahmend an. Im Fachseminar meinte eine kaum 40jährige Ausbilderin:“ Sie sind da die Ersatzmutter für die Kinder.“ Was für eine Zumutung! Nee, bin ich nicht, sonst wäre Ich SOS-Kinderdorfmutter o.Ä. geworden. Ich bin vor allem Mutter meiner Kinder und kann mütterlich auf andere Kinder reagieren, aber (Ersatz) Mutter/Vater zu sein ist kein Lehrer und Erzieher Preset, dass einforderbar ist, auch wenn es für einige Kinder dann doch die stärkste Tendenz sein kann. Leider hab ich auch nicht unauffällig wenige Lehrerhaushalte erlebt, deren eigene Kinder sich geritzt haben, harte psychische Probleme haben, selbstmordgedanken gegen, Mobbingopfer sind und die dann nach der Schule einfach emotional ausgesaugt und ausgelaugt sind, dass sie ihre eigenen Kinder gar nicht mehr ertragen können, weil sie selbst emotional völlig bedürftig sind, oder abgestumpft durch die mannigfaltigen sogenannten herausfordernden Herausforderungen. Noch so ein zur Katastrophe geronnener Neusprecheuphemismus.

Was soll denn das werden?
Kinder die buchstäblich nach Aufmerksamkeit brüllen, Kinder die verstummen, weil sie einfach nie wahrgenommen werden.
Sonderpädagogik bedarf es auch für Kinder mit Hochbegabungen. wenn diese sich in Institutionen organisieren, werden sie ebenfalls verächtlich gemacht. Elitär… Fällt in der Regelschule viel zu oft unter den Tisch, wenn es denn überhaupt jemand bemerkt, und diese Kids/Teens gleich mit: du stellst aber sonderbare, nicht allgemein anerkannte (Erwartungshorizont haha) Fragen. Das kommt dann in Klasse x dran….
Das hat doch so alles kein Taug.
Man muss doch fair bleiben.
Und momentan sind die LuL, sofern sie einen reflektierten Arbeitsmodus haben ( bzw. haben können), dazu verdammt, in einem Schulsystem zu operieren, dass verlangt so zu tun, als könne man moderne Bildungsarbeit, die allen Kindern (die LuL sind ja vernachlässigbar) gerecht wird, leisten.
Die Dienstherren vernachlässigen ihre Fürsorgepflicht (siehe Arbeitschutz etc.). Was kann also nach einem Jahrzehnt Lehremangel, jetzt angekommen im Notstand wie in MV, recht eindringlich nur nach unten weitergegeben werden?

Heißt nicht von Idealen abzulassen, die brauchen säkulare Gesellschaften, ganz besonders wenn i-welche Religionen nicht der Bestimmer sein soll.

Weiter für das Gute kämpfen. Jeden Tag.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Bringen Sie doch einfach mal konstruktive Vorschläge, nach denen man ALLEN Schülern gerecht werden kann. Sie sehen hier vordergründig Ihre Tochter, andere Foristen ihre eigenen Schüler, ggf. eigenen Kinder.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Die Fobi von Uwe. Das ist die Lösung. Wir Dummerchen aber auch.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Durchschaut. Investigativjournalistin Indra Rupp deckt auf.

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Soweit ich mich erinnere, schrieben Sie vor einiger Zeit, dass Ihre Tochter einige Zeit an einer Förderschule verbracht hat. Diese FS empfanden Sie deshalb als Katastrophe, weil sie von vielen verhaltensauffälligen Jungen besucht wurde und dort Gewalt an der Tagesordnung war.
Sie prangerten u.a. an, dass viele der verhaltensauffälligen Kinder überhaupt keine geistige Einschr

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Zu früh abgeschickt
2. Teil:
dass viele der verhaltensauffälligen Kinder keine geistigen oder körperlichen Einschränkungen hatten.
Im übrigen forderten Sie, dass diese verhaltensauffälligen Kinder im Zuge der Inklusion auf alle Schularten, insbesondere aber auch auf die Gymnasien zu verteilen wären.

Damit sind sie doch d’accord mit Ihrer Vorschreiberin.

mama51
7 Monate zuvor

An der ganzen Diskussion stört mich, dass die „Beeinträchtigungen“ nicht näher beschrieben werden (können?).
Meine Schule ist relativ neu er/-umgebaut! Sie ist barrierefrei zugänglich und die „Ausstattung“ mit Förderlehrkräften tatsächlich zufriedenstellend.
Wir haben 300 SuS, davon 3 mit frühkindlichem Autismus, 2 mit dem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“, 10-15 mit Lernhilfe und/oder vorbeugenden Maßnahmen und der „Rest“ von gefühlten 70 SuS ist völlig unerzogen, mit entsprechenden Elternhäusern, heißt: frech, dreist, fordernd, ohne jede Haltung zu Schule und Unterricht, respektlos, … Und vor allem die erwarten und fordern INKLUSION. Es gibt und gab seit 2016 kein einziges Kind mit körperlichen Defiziten wie Blindheit, Taubheit, Querschnittlähmung (Rollstuhlfahrer) oder sonstigen körperlichen Einschränkungen.
Solange elterliche Unfähigkeit zur Erziehung und/oder der Wille dazu in verdächtig vielen Fällen einfach nur fehlt, ist für mich Inklusion wie sie meist verstanden wird nur noch eine Farce.
Und wir LKs „fördern“ uns in Depressionen und Burn Out. Punkt.
Ändern wird sich deshalb nichts, auch wenn sich alle LKs der BRD und alle Politker (mit und ohne „-Innen“) hier und anderswo „einen Wolf diskutieren“.

Theresa Tack
7 Monate zuvor

Moin!
Ich bin sonderpädagogische Lehrkraft in Schleswig-Holstein an eine. Förderzentrum (früher Sonderschule). Mich und meine Schüler machen die Aussagen von vielen Beiträgen hier sehr traurig. Und auch die pauschale Aussage, dass Inklusion nur an Regelschulen stattfinden kann.
Unser Förderzentrum soll wegen solcher Irrglauben in naher Zukunft geschlossen werden. Unsere Schüler sind verängstigt und traurig. Sie haben an unserer Schule endlich die Möglichkeit zur Teilhabe an Bildung und diese Möglichkeit will man ihnen jetzt nehmen. Es gibt nicht nur direkt sichtbare Beeinträchtigungen (wie z. Bsp. körperliche wie Gehbehinderungen).
Kinder mit emotionalen und sozialen Förderbedarf benötigen ganz andere Settings, als in Regelschulen angeboten werden können.
In Förderschulen sind Klassen mit 5-8 Schülern. Das kann keine Regelschule bieten. Die Sonderpädagogischen Lehrkräfte sind speziell ausgebildet. Wie soll das eine „normal“ ausgebildete Lehrkraft aufholen bzw. sich mal eben aneignen?
Aussagen wie „die Sonderschulen müssen abgeschafft werden“ darf meiner Meinung nach keiner machen, der nicht selbst sein Kind an einer Förderschule hat. Und diese Eltern würden nie solch eine Aussage tätigen! Im Gegenteil! Wir haben ehemalige Eltern, die von der geplanten Schließung unserer Schule erfahren haben. Sie sind entsetzt und machen sich Sorgen um unsere Schüler!
Jeder der sich für eine pauschale Schließung von „Sonderschulen“ ausspricht, sollte erstmal den betroffenen Schülern, Eltern und Lehrern sprechen!