Vera-Schock: Bildungssenatorin will einzelne Schulen schärfer in den Blick nehmen

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BERLIN. Über ein Drittel der Drittklässler kann nicht vernünftig lesen und rechnen – und an den weiterführenden Schulen sieht es kaum besser aus: Die gestern veröffentlichten Vera-Ergebnisse für Berlin zeichnen ein katastrophales Bild. Was hilft? Die Bildungssenatorin kündigt eine „Qualitätsstrategie“ an. Die GEW beklagt den Lehrkräftemangel.

Hilt es, einzelne Schulen in den Blick zu nehmen? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

„Zum Start des Schuljahres 2023/24 bestätigt sich, dass die Krise im Berliner Schulwesen immer drastischere Ausmaße annimmt“, so erklärt der Landesverband der GEW für die Bundeshauptstadt. In der Tat: Gestern musste die Bildungsverwaltung Medienberichte bestätigen, wonach die jüngsten Vergleichsarbeiten (Vera) in den dritten und achten Klassen verheerend schlecht ausgefallen sind (News4teachers berichtete). Danach erreichten in Deutsch-Lesen knapp 35 Prozent der Drittklässlerinnen und Drittklässler nicht die Mindeststandards. In Deutsch-Sprachgebrauch waren es sogar 46 Prozent. In Mathematik kamen 37 Prozent nicht auf das Mindestniveau.

Ebenfalls hochproblematisch stellen sich die Ergebnisse von Vergleichsarbeiten in der achten Klassenstufe dar. Hierbei gelang es 61 Prozent der Schüler nicht, simpelste Aufgaben in Deutsch im Zusammenhang mit Lesen zu lösen. In Mathematik kamen 77 Prozent beim Thema Messen und 65 Prozent beim Thema funktionaler Zusammenhang nicht auf Mindeststandards. An den Gymnasien fielen die Ergebnisse laut Bildungsverwaltung „etwas positiver“ aus.

„Mir ist es ein Anliegen, die Vera-Daten künftig intensiver und auch schulscharf auszuwerten“

Die Reaktion von Bildungssenatorin (und KMK-Präsidentin) Katharina Günther-Wünsch (CDU): eine „Qualitätsstrategie“ anzukündigen, deren Grundzüge allerdings noch im Dunklen liegen. „Die Steigerung der Bildungsqualität, das Erreichen von Regelstandards bei den Vergleichsarbeiten in den Jahrgangsstufen 3 und 8 sowie der Erwerb grundlegender Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen bereits in den ersten Grundschuljahren für möglichst alle Schülerinnen und Schüler müssen das oberste bildungspolitische Ziel in Berlin werden“, so verlautete sie. „Denn sprachliche und mathematische Kompetenzen sind, neben sozial-emotionalen Kompetenzen, zentrale Voraussetzungen für den schulischen Erfolg, das Weiterlernen in der beruflichen Bildung und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“

Eine „Gesamtstrategie zur Steigerung der Bildungsqualität“ werde derzeit „mit der politischen Leitung der Senatsverwaltung und der Steuergruppe des Programms Bildungsqualität final abgestimmt und sodann („im Laufe des Schuljahres“) implementiert und kommuniziert. Für jeden Bildungsbereich wird jeweils ein Teilziel festgelegt, das den Beitrag definiert, um das zentrale Gesamtziel zu erreichen. Das fängt mit dem Elementarbereich an, setzt sich im Primar- und Sekundarbereich fort und geht weiter in der beruflichen Bildung.“

Ziel sei eine Trendumkehr, so dass im Jahr 2026 mindestens der gleiche Anteil an Schülerinnen und Schülern in der Primarstufe die sprachlichen und mathematischen Mindeststandards erreicht wie 2016. Eine konkrete Maßnahme ließ sich Günther-Wünsch entlocken: „Mir ist es ein Anliegen, die Vera-Daten künftig intensiver und auch schulscharf auszuwerten. Ziel muss es zukünftig sein, mit diesen Daten an den Schulen perspektivisch für eine qualitative Unterrichtsentwicklung zu sorgen.“ Soll heißen: Die Schulen werden schärfer in den Blick genommen.

„Zum Schuljahresbeginn fehlen rund 2.500 Lehrkräfte, deren Stellen nicht besetzt werden können“

Die GEW dürfte damit kaum zufrieden sein. „Um mit dieser Bildungskrise fertig zu werden, muss der gesamte Senat Bildung zur Priorität machen. Denn nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung und deutlich mehr Investitionen wird es gelingen, unserem gesellschaftlichen Anspruch an das, was unsere Schulen leisten sollten, gerecht zu werden“, erklärt GEW-Landeschef Tom Erdmann, Er betonte, dass insbesondere in den Grundschulen alles dafür getan werden müsse, dass voll ausgebildete Lehrkräfte die Klassenleitung innehaben. „Senatorin Günther-Wünsch muss auch unbedingt sicherstellen, dass nicht einzelne Schulstandorte ins Hintertreffen geraten, denn der Lehrkräftemangel tritt besonders dort zu tage, wo die sozialen und pädagogischen Herausforderungen am größten sind“, so Erdmann. „Eine Steuerung zur Abfederung von Ungleichheiten ist dringend erforderlich.“

Ohnehin sei der Lehrkräftemangel das drängendste Problem – und der verschärfe sich absehbar noch. „Zum Schuljahresbeginn fehlen rund 2.500 Lehrkräfte, deren Stellen nicht besetzt werden können. Unter den Neueinstellungen haben zwei Drittel weder einen Lehramtsabschluss noch ein Fach der Berliner Schule studiert“, beklagt Erdmann. News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Iglu-Studie: Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen – 20 Jahre gescheiterte Bildungspolitik!

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PaPo
8 Monate zuvor

Vulgo: Wir schieben den Schulen den schwarzen Peter zu… Bravo!

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Wie immer

447
8 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Lösung: VERA wird dann entsprechend gehyped, vorgeübt – und schon stimmt die Statistik wieder.

potschemutschka
8 Monate zuvor

Welche Schulen werden schärfer in den Blick genommen? Werden dazu die Ergebnisse der Vera-Tests einzeln auf die Schulen aufgeschlüsselt und dann die verschiedenen Bedingungen objektiv analysiert? Schön wär´s! Aber irgendwie glaube ich nicht daran!

TheTeacher
8 Monate zuvor

Diese Zahlen zu den Mindeststandards und Neueinstellungen sind wirklich ernüchternd bis erschreckend. Ich habe gleichzeitig nicht das Gefühl, dass die momentane Situation bezüglich der Bildung in Deutschland als alarmierend und damit der Lage und Entwicklung angemessen wahrgenommen wird. Der Zug rollt doch schon seid geraumer Zeit in eine falsche Richtung. Ich befürchte, dass sich das in 10-20 Jahren spürbar rächen wird.

Geringe Bildung ist kein Baustein für wirtschaftlichen Erfolg, sondern das Gegenteil. Eine abnehmende wirtschaftliche Lage führt nicht selten zur Ausprägung von extremeren politischen Sichtweisen. Das ist also alles Wasser auf die Mühlen der AFD-Kanaillen. Da braucht sich dann später keiner mehr wundern, warum die erfolgreich sind.

„Gesamtstrategie zur Steigerung der Bildungsqualität“? Die sehe ich nicht!

„Ziel muss es zukünftig sein, mit diesen Daten an den Schulen perspektivisch für eine qualitative Unterrichtsentwicklung zu sorgen“. Das muss doch immer das Ziel sein oder was wurde zuvor mit den Daten gemacht? Diese Aussage, in dem Zusammenhang mit den Ergebnissen, impliziert jedoch, dass die Schulen und damit die Lehrer das vorrangig nicht vernünftig hinbekommen würden und man nur hier und da an einer kleinen Stellschraube drehen müsste. Es ist mir unverständlich, wie man es sich so einfach machen kann und für die größere Perspektive blind sein kann. Zum Haareraufen!

Datenerhebung ist ja immer ein großes Anliegen der Kultusministerien. Ich würde es sehr begrüßen, wenn mal eine ordentliche Umfrage (dann regelmäßig durchgeführt) zum Thema „Lehrerzufriedenheit mit dem KM“ aufgelegt würde. Das ist auch gar nicht sarkastisch, sondern sehr ernst gemeint. Wo ist die Chance für ein allgemeines Bottom-up-Feedback vom KM? Als Lehrer ist man doch auch angehalten sich jährlich ein Schülerfeedback abzuholen.

Ich gehe mal besser an die frische Luft 🙂

Realist
8 Monate zuvor
Antwortet  TheTeacher

„Bildung“ interessiert die Eliten nicht, die „schwarze Null“ ist wichtiger. Das ist keine Verschwörgunstheorie, sondern wurde wissenschaftlich nachgewiesen:
https://www.youtube.com/watch?v=eepx-B6Cdjw

Freiya
8 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Welche „Eliten“???

Rainer Zufall
8 Monate zuvor

Nach dem Dammbruch erstmal eine neue Qualität für Sandsäcke verordnen, super!
Aber die ausgewerteten Vera-Ergebnisse und die daraus folgende Strategie werden geduldig in den Schubladen warten, bis Lehrkräfte zu deren Umsetzung verfügbar sind – oder rie betroffenen Kinder nicht mehr schulpflichtig…

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Och, da wachsen genügend Kiddies nach, die auch nichts lernen werden….

Wir sind ja immer noch am Werk und vermasseln es seit Jahren 😉

Die VERA-Aufgaben sind aber auch sehr interessant. Es ist ja keider vorgeschrieben, dass die kreatiefe Rechtschreibung kaum noch in irgendeine Wertung einfließt – Schülersicht: nicht wichtig und völlig unnütz.

Sämtliche Überprüfungen – geht nicht mehr, verboten, belastet die Kids.

Man könnte ja üben – pfui! Das böse Wort! Druck, Zwang, Freiheitsberaubung (mein Kind braucht dafür eine halbe Stunde!), Mittelalter (da hatten nicht viele die Gelegenheit, überhaupt in die Schule zu gehen …), antiquiert… Nicht nur von Seiten der bildungsfernen Eltern – vor allem von Seiten realitätsferner „Experten“ und 16 Un-Glorreichen).

Fazit – RS nicht üben – Schikane der Schüler und unnütz.

Der Realität voll angemessen befasste sich VERA 8 mit – Rechtschreibstrategien…..

Interessant bei der Auswertung und konsequent obendrein – die Rechtschreibung bei den formulierten Schülerantworten spielte keine Rolle!

Oben ankreuzen: „Nomen schreibt man groß“ und ohne dieses „Wissen“ anwenden zu müssen, ging es weiter.

Grammatik, Satzbau, Zeichensetzung…. alles egal. Auch vollständige Sätze wurden nicht gefordert, do dass es auch ohne ging.

VERA6 hatte eindeutig nur mit Lesen zu tun, soweit ich das entsinne. Dort wurden alle Textformen bedient (gefühlt – ich habe das nicht mehr so vir Augen).

Die Themen waren sehr unterschiedlich und suf Konzentrationsfähigkeit wurde keine Rücksicht genommen. Zum Schluss kriegten es auch meine Besten nicht mehr hin – die waren durch!

Irgendwann schwenkt auch das Hirn nicht mehr von „Fußball vor 200 Jahren“, „Die Einsatzbereiche einer Druckmaschine“, „Reisebericht einer Backpack-Schülerin in Uruguay „, „So koche ich eine nachhaltige, fleischlose Currysuppe“ auf „Sieben Brüder erben einen Bauernhof“ um – es schaltet ab.

Wenig abwechslungsreich, diese Aufgaben. Wird von uns nicht immer das Gegenteil erwartet?

Da HA nicht mehr aufgegeben oder gemacht werden, fehlt es hier an Wiederholung und Vertiefung.
Das mache ich in der Schule. ….

Kurzum – auch wenn es nicht permanent irgendwelche Katastrophen, Störungen, Pubertätsanfälle…. gibt – die Zeit reicht nicht zum Vertiefen von irgendwas.

Das ist wie Fernseh-Zapping. Irgendwas oder nichts bleibt zusammenhanglos und herrlich unverknüpft mit nichts und allem vielleicht hängen.

Vierblättriges Kleeblatt
8 Monate zuvor

Ich sage euch was, solange es die CDU-Bildungssenatorin Günther-Wünsch nicht schafft, ihre Versprechungen gegenüber den nicht verbeamteten Lehrkräften umzusetzen, kann sie mir mit allen anderen Forderungen gestohlen bleiben. Soll sie das ihren Beamten anweisen, denn denen gegenüber hat sie ja das Weisungsrecht.

Ich arbeite für mehrere hundert Euro weniger im Monat bei gleicher Stundenzahl, bekomme keine Termine beim Facharzt, ich arbeite bis 67 und nicht nur bis 65, ich habe angeblich nur eine 40-Stunden-Woche und merke keinen Unterschied zu den Beamten mit 42 Stunden. Nö! Der Unmut in den Kollegien ist längst da. Selbstverschuldet!

Oberkrämer
8 Monate zuvor

Liebes Kleeblatt, das nun CDU-geführte Berlin hat die jetztige Situation an den Schulen von SPD, Grünen und Linken geerbt. (Die SPD hat die Bildung in Berlin jahrzehntelang verantwortet!) Die haben entschieden, lieber Millionen für die Pensionen der neuen Beamten auszugeben statt das gleiche Geld lieber in bessere Bildung (auch bessere Arbeitsbedingungen der Lehrer !!) zu stecken.

„Der Lehrkräftemangel ist in Berlin – wie in anderen Bundesländern – weiter ein drängendes Problem. Wie Günther-Wünsch erläuterte, wurden auf 2444 Vollzeitstellen 3225 Lehrerinnen und Lehrer eingestellt, viele arbeiten Teilzeit. Das sind 144 Pädagogen mehr als vor einem Jahr und nach den Worten der Senatorin mehr als zunächst erwartet. Unter den neuen Beschäftigten sind etliche Quereinsteiger. Nach Angaben der Bildungsgewerkschaft GEW haben zwei Drittel der neuen Lehrkräfte weder einen Lehramtsabschluss noch ein Schulfach studiert.“
https://www.welt.de/regionales/berlin/article247054688/Schuelerrekord-an-Schulen-Lehrermangel-bleibt-ein-Problem.html

Oberkrämer
8 Monate zuvor

Gibt es eigentlich noch Abwanderungen von Lehrern aus Berlin? Keiner schreibt mehr davon. Zieht denn niemand mehr um?

Oberkrämer
8 Monate zuvor

Ha, Info soeben gefunden. Es wandern immer noch Lehrer aus Berlin ab. Warum denn jetzt noch, wo Berlin doch auch verbeamtet?

„Zwar wurden in den vergangenen Wochen auf 2444 Vollzeitstellen 3225 Lehrer eingestellt (viele arbeiten Teilzeit) – doch gleichzeitig gingen viele in den Ruhestand oder wechselten in andere Bundesländer.“
https://www.bz-berlin.de/berlin/ins-neue-schuljahr-mit-den-alten-problemen

Aleidis, von edlem Wesen
8 Monate zuvor
Antwortet  Oberkrämer

Der Weggang von Lehrern aus Berlin war immer nur ein Scheinargument, denn man wusste ja gar nicht, warum die weggegangen sind. Auf diese Lehrer zu verweisen, könnte man clevere Lobbyarbeit nennen. So macht man das halt in der Politik. Umgangssprachlich würde man es „lügen“ nennen. Aber was schert mich mein Geschwätz von gestern… (Adenauer)

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor

Ich kenne auch Eltern, die aus Berlin wegzogen. Und zwar explizit, um der „Bildungs“politik dort zu entfliehen. Das Problem ist vermutlich breit angelegt.

Aleidis, von edlem Wesen
8 Monate zuvor

Hat aber nichts mit der Frage der Verbeamtung zu tun. Ich kenne auch Leute, die aus Berlin weggezogen sind, weil sie anderswo leben wollen.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor

Nein, natürlich nicht. Aber es hat beides mit desaströser Bildungspolitik in der Gesamtheit zu tun..

Leo Lausemaus
8 Monate zuvor

Die CDU-SPD-Regierung ist auch nicht anders als die anderen. Aber die nächste Wahl kommt bestimmt. Manchmal entscheiden schon wenige Stimmen.

Meinetwegen
8 Monate zuvor

Es sollten sich alle angestellten Lehrer bundesweit zusammenschließen und ihr eigenes Ding machen. In NRW gibt es sowas schon, den SCHALL. Warum weitet der sich nicht bundesweit aus? NRW hat auch etwa 40.000 angestellte Lehrer, obwohl dort verbeamtet wird. Dass deine verbeamteten Kollegen etwas für dich tun, kannste doch vergessen !!

AvL
8 Monate zuvor

Es hängt sehr von der Unterrichtsmethode ab, das heißt ob diese weitgehend in offener Form eben weitgehend materialzentriert und zum Großteil auch noch ohne eine Anleitung durch den Lehrer oder die Lehrerin erfolgt, sowie der emotional positiv gefärbten Empathie des Lehrerpersonal und deren emotionalen Engagement ab, wie auch vom Grad des interaktiven Austausches des Lehrers und seiner Schülern ab, dem reflektierenden Nacharbeiten der zu vermittelnden Lerninhalte, ob die Schüler das Rechnen, das Schreiben und das Lesen nachhaltig erlernen.

Ich erlebe im Moment bei meinem Sohn in der 3.Klasse das absolute Desaster bei nahezu absolut ausbleibender emotionaler und interaktiver Bindung zu den Schülern mit einer funktionellen Unterrichtsverweigerung durch eine Lehrerin an seiner Schule, die fast gar nichts den Lernenden erklärt und dazu auch noch auf Rückfragen der Schüler diese an ihre Mitschüler verweist.
Die Kinder arbeiten sich mühselig durch Berge von Arbeitsblättern durch, die nach erfolgter Abarbeitung fast gar nicht auf Fehler hin und den Unterrichtserfolg nachhaltig untersucht werden, geschweige denn mit einer Hilfestellung der Lehrerin beantwortet werden.
Verboten wurde auch die Anwendung und die Einübung verbundener Grapheme.
Statt dessen wurde nur die Einübung der Grundschrift im Selbstlernmodel erlaubt.
Ein Austausch findet nur indirekt statt.
Die Stapel an abgearbeiteten Arbeitsblättern sollen den Lernerfolg kreieren .
Inzwischen verweigert das Gros der Jungen, die sowieso mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung benötigen, die selbstständige Abarbeitung der Arbeitsblätter.

Ich möchte mich hier noch einmal ironisch bei den Verantwortlichen dieser Methodik bedanken sowie für den emotional vernachlässigenden Umgang mit unseren Kindern.
Lerntheoretisch mögen deren Verirrungen in deren Augen abseits der Praxis Sinn ergeben, die Ergebnisse sind allerdings katastrophal, wie die vielen Lernstandserhebungen uns dies deutlich aufzeigen.
Und so dürfen wir wieder zu Hause alles nacharbeiten, was das flüssige und kreative Erlernen des Schreiben, das automatisierte Lesen und das Erlernen der Grundrechenarten fördernd betrifft.
Ich schiebe den Schwarzen Peter der schwarzen Pädagogik zu, bei der die Lehrerin zu Weilen sogar durch lautes Anschreien der Schüler Aufmerksamkeit auf sich ziehend vermag.
Dabei wurden in deren Augen widerspenstige Schüler bereits feste von dieser angefasst.
Ein Disziplinarverfahren war bei dieser reformpädagogisch orientierten Le(e/h)rperson bereits anhängig.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Wo bleibt die Richtigstellung derer, die diese Reformpädagogik für das pädagogische nonplusultra halten? Könnte es sein, dass die klassischen Methoden in der Grundschule zumindest bessere VERA-Ergebnisse zur Folge hätten?

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Die Anhänger des Spracherfahrungsansatz trauen sich anscheinend im Moment nicht in diesem Forum aufzutreten, da deren fachdidaktische Fehler mit der Akzeptanz von orthographischen Fehlern im Anfangsunterricht und deren wissenschaftsferne Ideen vom Erwerb des Lesen und Schreiben längst widerlegt sind.
Zudem ist deren obskures Sammelsurium an Methoden, wie etwa die Anlauttabelle (16.Jahrhundert) als Schreibhilfe zum Erlernen der Grapheme Reichen, Brügelmann ), das Abhalten von Schreibkonferenzen (ebenso aus dem 16. und 17.Jhd.) , freies Schreiben nach Scharrelmann (Ende des 19.Jahrhundert), das Abschreiben von Texten (Wortbild-Theorie 19.Jhdt.) nicht geeignet, das deutschsprachige orthographische System strukturiert und zielorientiert zu vermitteln, geschweige denn einen Leselernerfolg mit einem automatisierten Lesen strukturiert und nachhaltig zu generieren.

Ich wage zu behaupten, dass diesem Personenkreis wichtige linguistische Grundlagen fehlen, die Bedeutung der Vermittlung der Standardlautierung zu den Haupt- und Orthographeme der deutschen Schrift fehlen und die Bedeutung der strukturierten Vermittlung des orthographischen Systems überhaupt sinnvoll erscheinen, denn schließlich hat Herr Reichen die strukturierte Vermittlung dieses Systems immer abgelehnt.

Palim
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Diejenigen, die sich im Studium mit unterschiedlichen Ansätzen beschäftigt haben, die als Lehrkräfte ausgebildet sind und tagtäglich in Klassen unterrichten sind es leid, einzelne Elternteilen immer wieder aufs Neue deren öffentliche Verleumdungen vorzuhalten und darauf zu verweisen, dass elterlicher Einzelunterricht nicht mit Schule zu vergleichen ist.
AvL gefällt sich in seiner väterlichen Rolle, er rettet seine Kinder und zeigt Lehrkräfte an, wenn sie seinen Ausführungen nicht Folge leisten, weil er erwartet, dass seine eigenen Kinder genug Einzelförderung in der Schule erhalten, das schließlich ist die von ihm bevorzugte Lehrmethode. Er kämpft gegen seine Phantasie eines Unterrichts, der so in Deutschland nicht verbreitet ist und deshalb auch nicht Grund für schlechte VERA-Ergebnisse sein kann.

Leider verliert er aus dem Blick, dass man sich auf Grund seiner Aussagen nicht um Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Schulen kümmern muss, sondern dahinter verstecken kann.
Ob er in seinem Beruf auch bereit wäre, seine Aufgaben zu erfüllen, wenn die Arbeitsbedingungen vergleichbar wären (ja, sie sind in dem Bereich auch schlecht) und wenn ein Drittel des Personals fehlen und ein weiteres Drittel fachfremd und ohne Einführung eingesetzt würde? Wäre es fahrlässiger, Hilfe anzubieten oder sie zu unterlassen?

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich beschreibe lediglich, was ich sehe und was meine und andere Kinder in den Grundschulen Westfalens im Einzugsgebiet Münsters erleben und erfahren.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Dito! (Gleiches Einzugsgebiet, falls das von Belang ist.)

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Diejenigen Eltern , die immer wieder auf die wenig zielführenden Methoden des sogenannten Spracherfahrungsansatz mit Anlauttabellen als Arbeitswerkzeug zum selbständigen Erlernen lautorientierten Schreiben in der 1.Klasse und wohl auch noch später, freiem Schreiben nach Scharrelmann, Abschreiben von Texten , mangelhafte bis fehlende Anleitung durch das Lehrpersonal bei der Abarbeitung von Arbeitsblättern, sowie wenig interaktiven Unterricht stoßen, sind es leid von derartig orientierten reformpädagogischen Lehrpersonen diffamiert zu werden.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich habe bisher noch nie einen Lehrer angezeigt oder ein Disziplinarverfahren eingeleitet, und ich werde derartiges auch weiter unterlassen, denn es ist der bessere Weg, wenn Menschen aus Vernunft und einer inneren Reflexion heraus ihr Handel ändern.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Einzelne Elternteile?
Ich kenne z.B. in meiner „Frauenclique“ tatsächlich niemanden, der seine Kinder – manchmal nach anfänglichem wohlwollenden Abwarten – NICHT Zuhause beim Schreibenlernen (Schrift UND Rechtschreibung) unterstützt hat. Das war über 20 Jahre permanentes Reizthema bei unseren Treffen. Bei weitem nicht jeder thematisiert das bei Elterngesprächen. („Ach, was soll’s? Hat ja eh keinen Zweck, und nicht, dass mein Kind unter dem Stempel „renitente Mutter“ zu leiden hat.“)
Am meisten nerven aus meiner Erfahrung die Lehrer, die naiv-freudestrahlend verkünden, wie toll und erfolgreich doch die Kinder schreiben, ergo also, wie toll das selbstbestimmte Sich-selbst-das Schreiben-Beibringen doch geklappt hat. Einmal habe ich gesagt „Ja, das war auch ein hartes Stück Arbeit (von mir)“, aber in den allermeisten Fällen halten Eltern bei diesem Thema lieber den Mund.
Das trifft sonst auf erhebliche Animositäten.

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Was AvL da beschreibt, kann man so ähnlich auf der IntraActPlus Homepage auch lesen.
Ich bin kein Linguist und habe es nicht nachgeprüft, aber das IntaActPlus System wird von Sonderschulpädagogen mit Erfolg angewendet und ist diametral entgegengesetzt zur gängigen Praxis, wobei man sagen muss, dass in vielen Schulen und manchen BL die verbreitete Methode des sog. „Schreiben wie gehört“ wegen katastrophaler Ergebnisse wieder abgeschafft wurde.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

In NRW ist das Schreiben mit einer Anlauttabelle als leitendem Medium zum eigenständigen Schrifterwerb der Kinder weiterhin erlaubt.
Frau Gebauer und ihre Nachfolgerin haben bisher nicht auf das desaströse Abschneiden des 17.000.000 Einwohner zählenden Landes in den Vergleichsstudien reagiert.

Aleidis, von edlem Wesen
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Wenn sich ein Grundschüler mit dem Erlernen der Schreibschrift schwertut, dann erlässt man ihm heutzutage eben einfach das Erlernen der Schreibschrift. So läuft das. Kein Lehrer will sich damit herumplagen. Ich erlebe das Jahr für Jahr in jeder Klasse an unserer Schule. Das Kind kann dann am Ende der Grundschule nur Druckschrift. Oh. Die nächste Schule möge bitte übernehmen. Und die macht das auch nicht, weil es dann dafür zu spät ist.

Was Sie aus dem Unterricht Ihrer Kinder berichten, ist typisch für „modernen Unterricht“.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor

Am Ende der GS konnten von 25 Kindern der Klasse meines Kindes (NRW) 23 nur Druckschrift (wenn überhaupt). Von zumindest einem der zwei anderen weiß ich zufällig sehr genau, dass das relativ flüssige Schreiben nur auf hartnäckiges Zuhauseüben (übrigens seeehr ungern gesehen!) zurückzuführen war. Beim anderen Kind – denke ich – war es ähnlich.
Aber Berge von Arbeitsblättern und die euphorische Versicherung, wie toll das selbstbestimmte Lernen, äh, der selbstbestimmte Kompetenzerwerb doch klappe…

Aleidis, von edlem Wesen
8 Monate zuvor

Ja, typisch für „moderne Lehrer“.

AvL
8 Monate zuvor

Was heißt schon modern, denn diese Personen propagieren die Anwendung von Methoden aus dem 16. 19.und dem Anfang des 20. Jahrhundert, deren theoretische Grundlagen und Effektivität in der Vermittlung des orthographischen Systems schon damals erwiesen wenig wirksam waren, die jetzt als alter Kaffeesatz wieder aufgebrüht wurden, um Kindern das eigenständige Erlernen des Lesen und Schreiben zu vermitteln.

Da spiegelt sich in gewisser Weise auch narzisstische Eitelkeit wider, und so verteidigt dieser Kreis sein eigenes Kunstwerk unter anderem auch in dem von ihm dominierten Grund-Schulverband, inauguriert neue Druckbuchstaben und kreiert neue Ideen ( Luftverbindung in der Grundschrift) zur Vermittlung dieses Systems in der Öffentlichkeit.

Die Ergebnisse dieser Methoden spiegeln sich in den Lernstandserhebungen wider.

potschemutschka
8 Monate zuvor

An den DDR-Hilfsschulen (für lernbehinderte Kinder) lernten die Kinder von der 1. Klasse an, so wie auch an den Regelschulen, die verbundene Schreibschrift. Es wurde nicht in Druckschrift geschrieben. Und ich kann mich nicht erinnern, dass Kinder der Hilfsschule nicht Schreibschrift schreiben und lesen konnten (außer LRS-Kinder). Natürlich war die „Qualität“ und das Leseverständnis nicht immer super bei diesen Kindern, aber sie konnten die Schreibschrift.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

In Bezug auf die Vermittlung des Lese-und Schrifterwerb waren zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung die Schulleistungen der Schüler der ehemaligen DDR sehr viel besser in den Leistungsvergleichen als die der westdeutschen Kinder. Das habe ich in einem Bericht über einen Leistungsvergleichstest gelesen. Einige Jahre später nivellierte sich der Leistungsunterschied, was wohl darauf zurückzuführen war, dass in den neuen Bundesländern die neuen Methoden aus dem Westen übernommen wurden.
Das Schulsystem der DDR vermittelte diese Individualrechte des Menschen auf Bildung sehr viel besser und nachhaltiger als das westendeutsche Bildungswesen.

Bildung_vor_Ausbildung
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

In der DDR herrschte doch der Sozialismus und es gab keine Gymnasien. Da nicht sein kann, was nicht sein darf, müssen gute Ergebnisse der dortigen Schulbildung Fake-News sein und die Methoden des Westens inklusive der Drei-/Viergliedrigkeit per se besser – selbst bei Beweis des Gegenteils.
/s

AvL
8 Monate zuvor

Ihr Beitrag ist wenig hilfreich dieses Thema zu erhellen.

potschemutschka
8 Monate zuvor

@Bildung_vor_Ausbildung
Gymnasien gab es nicht in der DDR, dafür die Erweiterte Oberschule (EOS), dort konnte man nach 12 Schuljahren das Abitur ablegen und es gab noch die Möglichkeit zur Berufsausbildung mit Abitur.
Den Rest Ihres Kommentars verbuche ich unter Ironie – sollte man hier im Forum besser als solche kennzeichnen. Kommentare ohne diese Kennzeichnung werden hier oft falsch verstanden. 🙂

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Danke, der Zloty ist bei mir gefallen.

Alex
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Im DDR-Schulsystem Individualrecht auf Bildung? Wo haben Sie das denn her? Um es kurz und prägnant zusammenzufassen: da galt „friss oder stirb“. Nix individuelle Förderung, nix kooperatives Arbeiten, nix Kompetenzorientierung, nix offene Unterrichtsformen, entweder man kam klar oder man ging halt nach der 8. Klasse von der Schule ab. Gab allerdings auch nur sehr, sehr, sehr selten Eltern, die in Bezug auf Schule nicht auf Seiten der Lehrer standen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Alex

@Alex
Die DDR und auch die meisten Eltern wussten eben, dass gute (Aus)Bildung wichtig ist in einem ressourcen-armen Land und für die Zukunft der Kinder.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

dto

Tigrib
8 Monate zuvor

Hab in einer LRS-Fortbildung von einer Expertin gehört, dass die Druckschrift besser als die Schreibschrift sei!

Meinetwegen
8 Monate zuvor
Antwortet  Tigrib

Sogenannte Expertin? Oder einfach die Meinung der Leiterin der Fortbildung? Bleibt irgendwie alles ein bisschen nebulös, was Sie das schreiben.

Freiya
8 Monate zuvor
Antwortet  Tigrib

Der Begriff „Expertin“ sagt schon alles…
Wie sollen Kinder zügiges Schreiben lernen, wenn ihnen die Schreibschrift vorenthalten wird? Wie sollen sie Tafelanschriften entziffern? Ach, ich vergaß: Schreiben muss man ja nicht mehr, Lesen auch nicht, das tablet wirds richten…
Es mag sogar sein, dass für LRS-Betroffene Druckschrift einfacher ist, es hat aber nicht jede*r LRS.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Tigrib

Ja wo kommen wir da hin auf Expertinnen zu hören wo doch das gesunde deutsche Volksempfinden weiß das Schreibschrift der Durchbruch zum Licht ist.

Palim
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Danke!

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ersetzen sie doch einfach in ihrer Ausführung den Begriff Schreibschrift durch den Begriff Druckschrift/Grundschrift. Dann geben sie mit ihrem Textinhalt die Grundhaltung derer wieder, die für ihre Selbstlernmethoden eine Druckschrift benötigen, damit deren Methoden wenigstens einiger Maßen funktionieren.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Als „Experte“soll ich dagegen jemanden ansehen, der nicht ein einziges richtiges Komma im Satz setzen kann?

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

„Ja wo kommen wir dahin, auf Experten zu hören, wo doch das gesunde deutsche Volksempfinden weiß, dass Schreibschrift der Durchbruch zum Licht ist.“

potschemutschka
8 Monate zuvor
Antwortet  Tigrib

Diese „Experten“ sollten sich einmal neben Schreibanfänger setzen und zusehen, wie diese die Druckbuchstaben „malen“. Die „Schreib“richtungen sind da oft sehr kreativ und zwischen einzelnen Wörtern gibt es oft keinen Abstand. Da sich so falsche Schreibmotoriken verfestigt haben bis zum Beginn der Schreibschrift, fällt es den Kindern entsprechend schwer, umzulernen. Durch mangelnden Abstand zwischen einzelnen Wörtern fällt es ihnen auch schwer das Geschriebene zu lesen. Würde von Anfang an Schreibschrift gelernt, würden einige Probleme weniger entstehen (meine Meinung nach 40 Jahren Lehrer mit Vergleichsmöglichkeit beider Methoden). Übrigens fällt es dem Lehrer und auch den Eltern oft nicht auf, dass die Buchstaben in falscher Richtung „gemalt“ wurden, denn das sieht man dem Ergebnis nicht an und ein Lehrer kann im Normalfall nicht neben jedem Schüler stehen und auf die richtige Schreibweise achten. Dasd war mein Vorteil als Förderlehrer, da hatte ich oft kleine Gruppen. Da merkt man solche Probleme viel besser und man sieht auch, wie „clever“ manche Schüler mit Arbeitsblättern und Selbstlernheften umgehen. Beispiel: 4 Bilder und 4 Wörter sollen gelesen werden und richtig zugeordnet werden. Viele meiner Leseschwachen lösten erstaunlich schnell und richtig. Verdeckte ich allerdings gemeinerweise die Bilder, konnten diese Kinder die Wörter nicht lesen. Es stellte sich heraus, sie orientierten sich nur an den Anfangsbuchstaben mit Hilfe der Bilder. Toll!
(„IntraActPlus“ weist übrigens darauf hin, dass zu viele Bilder das Lesenlernen behindern)

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja natürlich, die Expert*innen spinnen in ihrem Elfenbeinturm vor sich hin während der praktiker weiß wo der hammer hängt. Wozu Unis, wozu Ausbildungen, einfach loslegen und gut ist.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Sind Sie Lehrer ?
Das falsche oder das richtige Setzen der Interpunktionszeichen kann den Inhalt des Gesagten deutlich verändern!

potschemutschka
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Uwe
Nee, nicht einfach loslegen, sondern mal genau hinschauen. runter vom Elfenbeinturm und alle neuen Ideen in der realen Welt mit realen Schülern testen. Nicht an exclusiven Uni-Schulen mit Schülern aus bildungsaffinen Elternhäusern, sondern an Brennpunktschulen und nicht nur kurzzeitig, sondern über einen längeren Zeitraum. Was nützen gute Teorien, wenn sie in der Praxis nicht funktionieren?

Palim
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Man kann die falsche Schreibrichtung am Schriftbild erkennen,
das nutzt aber nichts, wenn die Lehrkraft nicht zeitgleich hinter vielen Kindern stehen kann.
Genau das ist die Kritik: Die Klassen sind groß und Einzelunterricht wird es da nicht geben, auch Kleingruppen sind in der Regel nicht drin.

Davon abgesehen hat man früher mit Schreibschrift begonnen, weil aber gerade das vielen Schüler:innen große Schwierigkeiten beim Schreiben und auch Lesenlernen bereitete, hat man andere Wege gesucht. Daraus wurde ein Anfang mit einer Druckschrift, die später, wenn das Lesen erlernt ist, zu einer Handschrift verbunden wird.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Vom IntraAktPlus-Konzept und den wissenschaftlichen Daten, die dahinter stehen, wollen diese „Experten“ vom GrundSchulverband aber nichts wissen. Das geht denen gegen den Strich und passt nicht in deren Ideensammelsurium.

mama51
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

„IntraActPlus“ habe ich vor 12 Jahren gegen den Widerstand der SL, aber mit geballter Unterstützung der Eltern (sie mussten es bezahlen!) durchgezogen.
Am Ende der GS konnten ALLE Kinder (23), mit einer einzigen Ausnahme (stark ausgeprägtes LRS) lesen + schreiben, mit sehr wenigen bzw. gar keinen Fehlern.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Danke

Uwe
8 Monate zuvor

Ich habe Migrant*innen aus ganz verschiedenen Ländern: Die lernen alle nur Druckschrift in der Schule (Syrien, Türkei etc.) . Wo ist das Problem?

Heutzutage schreibt übrigens eh kaum noch einer, außerhalb der Schule wird ausschließlich getippt.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Diese Menschen erlernen in ihren Heimatländern eine verbundene Schreibschrift. Wo ist da das Problem ?

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Gibt es eine arabische Schreibschrift? Das würde ja laut Ihrer Aussage zumindest auf die Syrer zutreffen. Ist eine ganz ernstgemeinte Frage.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Die arabische Schrift ist eine verbundene Schrift , die von rechts nach links geschrieben wird.
Meine arabischen Kollegen beherrschen alle diese Schrift. Um fließend lesen zu können, müssen die Augenbewegungen in die andere Richtung eintrainiert werden.
Normalerweise tasten unsere Augen ungeordnet die Umgebung ab, wobei einzelne fixierte Objekte genauer abgetastet werden.
Aus dem gesamten Gesehenen erstellt das sehr große hintere Hirnareal der Sehrinde ein Gesamtbild.
Um das Lesen zu erlernen, ist es erforderlich die nicht natürlichen Augenbewegungen der vorgegebenen Leserichtung einzutrainieren.

Aleidis, von edlem Wesen
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

„Ich möchte mich hier noch einmal ironisch bei den Verantwortlichen dieser Methodik bedanken sowie für den emotional vernachlässigenden Umgang mit unseren Kindern.“

Didaktik der Verwahrlosung, nennen es die Philologen.

Freiya
8 Monate zuvor

Ich bedanke mich sehr gerne mit!
Die wievielte Sau war das, die allein in den letzten 10 Jahren durchs Dorf getrieben wurde?

AvL
8 Monate zuvor

Den Kindern wird durch die Methoden des sogenannten Spracherfahrungsansatz ein strukturierter Zugang zum Erlernen der deutschen Orthographie vorenthalten.

Dieses Gesamtsystem ist nicht auf eine gezielte und einübende Vermittlung der deutschen orthographischen Schreibregeln ausgerichtet.
So sollen sich die Kinder zunächst rein phonologisch orientiert Schreibgrapheme aneignen, wobei Anlauttabellen dabei als Hilfsmittel dienen.
Allerdings sind diese nicht auf die Hauptgrapheme der deutschen Schrift ausgerichtet. Der I gel taucht in vielen als Beispiel für das lange i auf, obwohl die deutschstämmigen Wörter nahezu regelhaft das ie als Graphem beinhalten.

Die Kinder sollen sich weitgehend selbstständig und ohne eine anleitende Instruktion und unter der Inkaufnahme der Verwendung von „lautgetreuen“ Schreibweisen, die nicht dem deutschen Regelwerk entsprechen, auf den Weg machen, sich selbstständig Schreiben beizubringen.
Zwingend erforderlich für die Umsetzung dieser eigen initiativen Methodik ist die Verwendung einer Druckschrift.
Eigens dafür haben führende Mitglieder dieses Verbandes inzwischen eine neue Druckschrift eingeführt und bewerben diese mit der Behauptung, dass die Kinder mit Hilfe der vorgegebenen Druckbuchstaben eine eigene und in Teilen verbundene Handschrift entwickeln könnten.
Interessant ist dabei die Benennung sogenannter „Luftverbindungen“ zwischen den Buchstaben dieses Systems, die nicht miteinander auf dem Papier verbunden werden können.

Es war nie gar das Ziel des Spracherfahrungsansatzes, Kindern anleitend und strukturiert an eine der bekannten Schreibschriftformen heranzuführen oder gar den Kindern mit Hilfe von wiederholenden Übungen eine der beiden verbundenen Schriften wie der Schulausgangsschrift oder lateinischen Ausgangsschrift beizubringen.
Das Erlernen einer Handschrift soll den Kindern weitgehend selbständig gelingen.
Die Lehrperson wird zum Lernbegleiter !
Die Lehrerin meines Sohnes hat ihm verboten, Buchstaben der Schuleingangsschrift oder der Lateinischen Ausgangsschrift im Unterricht anzuwenden.
Das darf sie eigentlich gar nicht !
Auch das Erlernen des Lesen erfolgt nicht in einer strukturierten Form, wie dies im Gegensatz zu den Anhängern des Spracherfahrungsansatz deutsche Logopäden tun.
Hilfsmittel wie das IntraAkt-Konzept werden vom einflussreichen Verbandvertreter kategorisch abgelehnt, obwohl das Leselern- und Schreibwerk sich klar an wissenschaftlichen Ergebnissen orientiert.
Der sogenannte Spracherfahrungsansatz verwendet Methoden, die zu Beginn und im weiteren Verlauf der Entstehung des deutschen orthographischen System zur Anwendung kamen, deren Unwirksamkeit und Scheitern aber geschichtlich betrachtet wieder verlassen wurden.

Alex
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Die Lehrerin meines Sohnes hat ihm verboten, Buchstaben der Schuleingangsschrift oder der Lateinischen Ausgangsschrift im Unterricht anzuwenden.
Das darf sie eigentlich gar nicht !“ Doch, das darf sie. Die Schule hat sich auf eine Schrift festgelegt, und nur diese wird geschrieben.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Falsch, in NRW gilt, dass die Kinder eine Handschrift erlernen sollen, und darin hat das Lehrpersonal die Kinder zu unterstützen.
Es macht auch wenig Sinn, einem Kind, das bereits die u-Welle und die c-Welle sicher und automatisiert beherrscht und aus dieser das verbundene kleine a, g, d und q als zu verbindende kleine Schreibbuchstaben schreiben kann, diesem die Anwendung dieser Grapheme zu untersagen.

Es ist auch wenig Hilfreich, dass die Kinder in den Grundschulen ab der ersten Klasse bei Fragen primär ihre unwissenden Mitschüler fragen sollen.
Ein derartiges Verhalten entspricht einer Lehrverweigerung.
Und nicht jeder Junge, der ein wenig unruhiger als die Mädchen ist, muss gleich mit Ritalin behandelt werden, weil ihre hiesige Kollegin mit derartigen Schülern nicht klar kommt, da sie einen rein materialzentrierten Unterricht im Selbststudium betreibt.
Zwei arabische Mitschüler meines Sohnes dürfen bereits neben einigen anderen die Klasse wiederholen, da diese rein lautorientiert nach selbst kreierten Regelwerken verschriftlichen. Das ist das Ergebnis der Anlauttabellen-Pädagogik, die zu nachhaltigem Beibehalten Lautgetreuer Schreibweisen führt. . Die Orthographeme werden nicht interaktiv eingeübt durch z.B. die Bildung Wort-Verlängerungen bei der Endlauthärtung b/p, d/t, g/k oder die klare Regel, dass nach einem Langvokal oder einem Doppellaut das scharfe s immer ein ß ist.
Alle Verben auf -ieren (applaudieren, lautieren etc.) beinhalten als Graphem zum langen i das ie, während alle -ine (Ma schi ne, Li mo si ne, Ap fel si ne) das lange i mit einem i bilden. Die haben auch alle mehr als 2 Silben, es ist also auch kein deutscher Sprachstamm vorhanden.
Vielleicht sollten sich die Grundschullehrinnen mehr darauf besinnen, die Regelhaftigkeiten der Wörter mit einem deutschsprachigen Ursprung zu vermitteln und dieses auch noch interaktiv mit den Schülern erarbeiten.
Die Lehrerin meiner jüngsten Tochter (jetzt in der 5 Klasse )hat in dieser Weise sehr erfolgreich und lebendig unterrichtet.
Die hat auch aktiv die Kinder beim Erwerb einer verbundenen Schreibschrift unterstützt, wenn diese Schüler es wollten.

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Das, was Sie beschreiben, ist ein Extremfall. Natürlich müssen in der GS laut Lehrplan auch Rechtschreibregeln eingeführt und immer wieder trainiert werden und die Kinder im Unterricht angeleitet und ihnen Dinge erklärt werden. Ebenso wie der Lehrer die Kinder zu unterstützen hat.
Ich wäre Ihnen entsprechend sehr dankbar, Ihre Erfahrung nicht mit „die Grundschullehrerinnen“ zu verallgemeinern.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Die beschriebene Lehrerin nimmt schon eine Sonderstellung ein.
Die anderen Lehrerinnen sind sehr viel näher an den Kindern dran.
Außerdem arbeiten andere mit silbenanalytischer Methodik und führen die Orthographeme mit den entsprechenden Übungen später ein.
Der gesamte Unterrichtsaufbau ist bei denen auch sehr viel strukturierter und auf die Vermittlung des orthographischen Systems ausgerichtet.

Palim
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Das was AvL beschreibt, ist ein durch ihn verzerrtes Bild dessen, was er wahrnehmen möchte und hier darstellen will.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Leider entsprechen meine beschriebenen Erfahrungen mit fünf eigenen Kindern im sich ändernden Grundschulsystem sowie die Erfahrungen meiner Freunde und Bekannten der Realität im schulpädagogischen Umgang der Lehrerinnen mit Grundschülern des Einzugsbereich um Münster, das bis weit ins Sauerland hineinwirkt.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Palim

nein

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

nein

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

„Die Lehrerin meines Sohnes hat ihm verboten, Buchstaben der Schuleingangsschrift oder der Lateinischen Ausgangsschrift im Unterricht anzuwenden.“

Ich habe übrigens als Reißleine meinem Sohn irgendwann in der 2./3. Klasse verboten, in zusammenhängenden Texten die Druckschrift zu verwenden. Um ihm zu ersparen, sich bei jedem Buchstaben und jeder Verbindung neu entscheiden zu müssen.
Darüber habe ich dann die Lehrerin informiert. Diese war darüber aber glücklicherweise eher angetan (zumindest inoffiziell) und lobte das Ergebnis.
In der Nachschau muss ich sagen, dass der Corona-Lockdown, der in diese Zeit fiel, mir – so anstrengend er war – dieses Unterfangen sehr viel leichter gemacht hat und geradezu ein Glücksfall war. Ironie des Schicksals.

Ja, mein Sohn hat ob der häuslichen Mehrarbeit geflucht und randaliert, aber sagt inzwischen, dass er sehr froh über seine relativ schnelle und lesbare Schrift ist. Besonders im Vergleich mit vielen seiner Mitschüler.

Alex
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

„Falsch, in NRW gilt, dass die Kinder eine Handschrift erlernen sollen, und darin hat das Lehrpersonal die Kinder zu unterstützen.“ Klar doch, 28 Kinder suchen sich die ihnen genehme Schreibschrift aus und ich übe dann mit jedem Einzelnen.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Nichts dergleichen werden sie tun, da es gar nicht ihr Ziel ist, mit ihren 28 Kindern eine verbundene Schreibschrift einzuüben.

Ich erwarte aber zumindest von den Anhängern dieser selbst bestimmten Pädagogik, dass man Versuche der Schüler nicht verbietet oder torpediert.
Meine Tochter in der 5.Klasse beherrscht die Lateinische Ausgangsschrift, und sie schreibt leserlicher, flüssiger und sehr viel schneller als die Kinder, die eine Druckschrift zur Anwendung bringen.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Danke für diese gute Zusammenfassung!

Rüdiger Vehrenkamp
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Das klingt wie das Konzept an baden-württembergischen Gemeinschaftsschulen, die von grün-rot damals eingeführt wurden.

AvL
8 Monate zuvor

Wenn sich dort die Kinder lautgetreu das Schreiben aneignen, so werden bei dialektgeprägten Mundarten des Deutschen erstaunliche Schreibergebnisse entstehen, die in keiner Weise dem deutschen orthographischen System entsprechen. Außerdem bleiben viele Kinder bis zur vierten Klasse an der lautgetreuen Verschriftlichung hängen.
und wenn das Lesen nicht automatisiert eingeübt wird, so scheitern diese auch dort.

GriasDi
8 Monate zuvor

Welche Aussagekraft hat Vera denn? Es werden zum Teil Inhalte geprüft, die (noch) nicht Teil des Lehrplänen sind, außerdem wird dieser Test nicht benotet, d.h. wie ernst SchülerInnen diesen Test nehmen sei dahingestellt. Zudem ist es ein riesen Korrekturaufwand für die Lehrkräfte ohne dass sie etwas davon haben. Ich sag zu meinen SchülerInnen dass sie gerne etwas weniger schreiben können 🙂

TheTeacher
8 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

„…d.h. wie ernst SchülerInnen diesen Test nehmen sei dahingestellt.“ … „Ich sag zu meinen SchülerInnen dass sie gerne etwas weniger schreiben können“ Ähmmmm…?

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Naja wenn hier (durch die Blume) angedroht wird das Schulen die den Test vergeigen von der Schulaufsicht besucht werden werden die Ergebnisse schon besser werden. Soll ja Kolleg*innen geben die bei solchen Tests ins Lehrerzimmer gehen in der Hoffnung das die Klasse im Kollektiv schon bessere Ergebnisse erzielen werden.

GriasDi
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Dann sollte man aussagekräftigere Tests entwickeln.

GriasDi
8 Monate zuvor

Es vergeht doch seit dem „Pisa-Schock“ vor 20 Jahren kein Jahr ohne neuen Schock, wie auch immer dieser bezeichnet wird. Außerdem vergeht seitdem kein Jahr ohne neue „Strategien“ und „Reformen“. Fast jährlich werden neue Methoden propagiert, nach denen alles besser werden soll. Besser wurde es aber scheinbar nicht. Könnte es auch an den Reformen oder neu propagierten Methoden liegen?

Riesenzwerg
8 Monate zuvor

Aber eigentlich sind wir doch richtig klasse!

Wir arbeiten und den A ab für diese Ergebnisse.

Ich bin sicher, die würden wir auch mit A dran hinbekommen. 😉

Außerdem ist prima, dass wir ohne vernetzt zu sein und uns heimlich abgesprochen zu haben, länderübergreifende Inklusion und Intergration betreiben – kaum noch jemand muss sich schämen, nichts zu können. Das steigert das Selbstbewusstsein, die Spirale (du bist gut so, wie du bist – auch wenn du gerade deine Fachlehrkraft mit dem Zirkel in den Bauch gestochen hast und nichts lernst…) halten wir abwärts länderübergreifend! am Laufen und damit beweisen wir, was wir schon oft behauptet haben – soooooo k a n n Bildung NICHT gelingen.

Na, der Keller ist wohl noch von zu wenigen erreicht – erst wenn gemerkt wird, dass Wissen und Können (und nicht mehr die übertoleranten dauerpädagogischen Strategischenelternwutgefährdungsundanwaltsvermeidungsnoten) wichtig sind, … , wird man noch jahrelang mit Beobachtung reagieren.

Vielleicht die einzig richtige Strategie – wer nicht macht, macht nichts verkehrt 😉

(Liebe Volksvertreter – aufwachen! DAS klappt bei den nichtlesenundrechnenkönnenden Kids a u c h nicht 😉 )

Freiya
8 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Deutschland schafft sehenden Auges die einzige Ressource ab, die es hatte: Gut (aus-) gebildete Leute!

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Ich bin derzeit etwas übel drauf – also bitte verzeihen:

Wir haben es nicht anders verdient!

Lehrkräfte, die ja auch als Pädagogen gelten, wohl aber keine „Experten“ in irgendwas sind, werden einfach nicht gehört und schon gar nicht ernst genommen.

Wir sind ja auch „nur“ an der Basis und sehen täglich die Realität….

447
8 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

An der weiterführenden Schule das gleiche. Ich setze zunehmen Youtube-Videos ein. Wie bestellt, so geliefert.
Bin ja ein guter.

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  447

Jau!

Und die könnten zur Wiederholung ja auch zu Hause angeschaut werden – zu allen Tages- und Nachtzeiten, unbegrenzt.

Aber selbst das wird nicht gemacht….. Lernen ist out, googlen ist in! Seufz.

Carsten
8 Monate zuvor

Ich liebe das Wort „schulscharf“ – früher habe ich allerdings „scharf“ in anderen Kontexten verwendet.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Und gleichzeitig kriegt man nicht mal nen Job auf Mindestlohn in der Schule. Gratis als Ehrenamt gerne! Kann sofort anfangen! Lesen üben helfen, fehlende FÖJler ersetzen – aber dafür 12 Euro haben wollen? Nicht machbar! Kann man dem Staat nicht plausibel erklären. Sohn ist jetzt in der Oberstufe an einer anderen Schule und würde die Tiere der GOBS weiter versorgen, da sich kein FÖJler findet. Schulleiterin weiß aber nicht, wie sie ihn bezahlen soll, denn das dürfen nur FÖJler sein oder schuleigene Schüler. Dann werden die Tiere wohl verkauft und die Qualität der Schule leidet. Habe herum gegoogled und die Möglichkeit ÖBFD für mich gefunden. Das gleiche wie Föj nur für Erwachsene. Mal sehen, muss man den Staat erst mal überzeugen, einen FÖJler durch einen ÖBFDler ersetzen zu dürfen. Voll makaber für mich, so als Hungerleider, dort nur für gratis arbeiten zu dürfen.
Um mit jedem 2.Klässler 10 min in der Woche lesen zu üben, bräuchte ich übrigens alle 5 Vormittage. Als Ehrenamt komme ich wohl ein Mal pro Woche vorbei, die restlichen Vormittage brauche ich dann zum Broterwerb. Dann kann jeder 2.Klässler einmal im Monat 10min mit mir lesen üben, kurz, man kann es dann auch lassen.
Wird Zeit, dass du umdenkst, Deutschland!
Komm runter von deinen Regeln, deiner Bigotterie und deinem Behördenwahnsinn!
-Wohnraummangel und Mietpreiswucher überall, aber man darf immer noch nicht auf Rädern oder ähnlich wohnen und wird stattdessen in teure Wohnungen gezwungen, die zur Verschuldung und in den Transferleistungsbezug führen.
-Jeder weiß, was passiert, wenn an der Jugend gespart wird, wenn ghettoisiert wird, wenn man immer nur von der Hand in den Mund rechnet und trotzdem denkt die Politik immer nur bis zur nächsten Wahl.
-In den Schulen brennt die Hütte und man kann nicht einmal ein paar Euro kriegen, wenn man den Dreck hinterher wischt.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ergänzung :
Noch so ein Schwachsinn!
-Schulbegleitungen dürfen OFFIZIELL nur ihrem einen zugewiesenen Kind hinterher dackeln, den ganzen Tag. Und da Schulbegleitungen in erster Linie für körperliche/gesundheitliche Beeinträchtigungen genehmigt werden, heißt das, dem Rolli Kind einmal am Schultag zur Toilette zu helfen oder dem Diabeteskind die Spritze zu geben und sich den Rest des Tages die Beine in den Bauch zu stehen. Was für ein Sch***job, bei dem sich der Tag wie Kaugummi hinzieht und nie rum zu gehen scheint….. und wehe, der Staat erfährt, wenn man doch etwas mehr im Unterricht tut…

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Stimmt (nur) bedingt.
Das mit den Schulbegleitungen ist bundeslandabhängig.
In Bayern ist es genau so, wie Sie es beschreiben. Dort sind die Schulbegleitungen rein für das Inklusionskind angedacht.
In Berlin (glaube ich) ist das anders. Dort sind es im Prinzip „Klassenhelfer“. Dort werden die Schulbegleitungen sinnvoller eingesetzt und haben mehr Handlungsspielraum.

Bedarf ist an vielen Stellen auch über Inklusionskinder hinaus. Jedoch fehlen eben schon für diese oft die Schulbegleitungen. Bei „normalen“ Kindern hat man daher keine Chance normalerweise – auch wenn einige diese durchaus eher gebrauchen könnten.
Alles nicht so optimal gedacht/durchdacht und umgesetzt.
Daher geht es erstmal drum: Inklusionskind oder nicht. Ob dann wirklich der Nutze da ist bzw. wo anders mehr benötigt werden würde … Ist mal zweitrangig.
Das sehen viele Schulbegleitungen auch so im Gespräch.

Freiya
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Die Aufgabe ist, was man draus macht!

Palim
8 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Nein, ist sie nicht, und wenn das Amt erfährt, dass die Schulbegleitung andere Tätigkeiten übernimmt, ist die nächste Bewilligung der Stunden noch schwieriger.
I-Hilfen werden knapp bezahlt und bekommen wenige Stunden für genau dieses eine Kind, der Kostenträger ist nicht für das schulische Personal zuständig, das müsste nämlich das Land bezahlen.
Da sich Kommune und Land nicht einigen, ist es so, wie Indra Rupp es beschreibt.
Alles andere läuft dem Arbeitsvertrag zuwider.

mama51
7 Monate zuvor
Antwortet  Palim

So ist es ! Genau! – Jedenfalls in Hessen!
Schade, denn die TH-A`s, die ich kenne, sind hochmotiviert auch für andere Kinder „da zu sein“ und tun das auch. Allerdings unter dem Deckmäntelchen der Verschwiegenheit. Nochmal SCHADE!

Monika, BY
8 Monate zuvor

Nur ein Beispiel zu der Frage – Wozu denn besuchen die Kinder noch die Schule?
 
7. Klasse Gymnasium, Bayern. Das ganze Jahr durch haben die Kinder in der 7. Klasse im Fach Deutsch nur produzieren müssen ohne richtig auf das Thema vorbereitet zu sein. Vier Aufsätze ohne richtige Vorbereitung, jede Menge dafür aber Unterrichtausfälle, zwei verschiedenen Lehrer gehabt und leere Unterhaltungen über irgendetwas. Nur 2 Bücher als Lektüre, und kein Buch zu Ende bearbeitet. Grammatik haben sie in der 7. Klasse überhaupt nicht mehr angesprochen. Gar nicht und das Programm sieht eigentlich 1/3 Grammatik für 7. Klasse Gym vor.
 
Jetzt gleich am Anfang der 8. Klasse schreiben sie JST und um was es sich dabei überwiegend handelt? Über die Grammatik und Leseverständnis natürlich.
 
Das gleiche betrifft auch die Mathe.
 
Und was tun jetzt die wenige Kinder, die doch keine 5 oder 4 in JST bekommen möchten? Sie holen über diesen armseligen 6 Wochen Sommerferien und angebliche Erholungszeit den nicht in der Schule unterrichteten Stoff nach, natürlich.
 

Palim
8 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Die Schüler:innen haben also eine Menge Texte verfasst, sich in Unterrichtsgesprächen mit Inhalten auseinandergesetzt und 2 Lektüren gelesen,
dazu gab es offenbar Schwierigkeiten in der Unterrichtsversorgung, da mehrere Lehrkräfte eingesetzt waren und es zu Unterrichtsausfall kam.

Zu Beginn des Schuljahres bemühen sich die Lehrkräfte mit einer Lernstandserhebung um ein umfassendes Bild der Fähigkeiten, auf dessen Grundlage dann bearbeitet wird.

Was stellen Sie sich vor, wie die Schule dem sonst begegnen soll?

Palim
8 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich habe es inzwischen nachgeschlagen:
Der Schwerpunkt des Schuljahres liegt auf Kurztexten, Kurzgeschichten, Sachtexten etc. sowie auf dem Argumentieren.
Da sind zusätzlich 2 Lektüren beachtlich.

GriasDi
8 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Zitat
„Nur 2 Bücher als Lektüre, und kein Buch zu Ende bearbeitet.“
Dazu müssten die Kinder die Lektüre auch lesen, was aber immer weniger der Fall ist. Daher macht es auch keinen Sinn, das Buch zu besprechen.
Gleiches gilt auch für Mathe. Nur noch 30% der SchülerInnen machen ihre Hausaufgaben, das kostet natürlich Zeit im Unterricht, weil die Übung fehlt und im Unterricht so gut wie möglich nachgeholt werden muss. Folge: der Stoff wird nicht geschafft, oder manche Themen können nur noch überflogen werden.

Monika, BY
8 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Das sind immer noch die Kinder! Und Kinder soll man IN DER SCHULE dazu bewegen und nicht erwarten, dass das von alleine passiert! Oder mithilfe der Eltern. Wozu dann in der Schule zu gehen!?
 
Das ist das Problem.
 
Mir ist egal, wir haben unsere Lektion gelernt und wir wissen genau was zu tun ist. Aber das hat gar nicht mit Bildung IN DER SCHULE zu tun.

Mathe und Hausaufgaben zu machen hat gar nichts mit das Unterrichten zu tun. Sorry.

GriasDi
7 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Zitat:
„Mathe und Hausaufgaben zu machen hat gar nichts mit das Unterrichten zu tun.“
Doch, üben gehört nun mal dazu. Und das muss auch zuhause passieren. In jeder Sportart wird geübt (trainiert), für jedes Instrument muss ich (auch zuhause) üben.
Warum soll das in der Schule anders sein? Den Nürnberger Trichter gibt es nicht. Ich muss viele Dinge selbst tun, damit ich es kann.
Natürlich versucht man die Kinder in der Schule dazu zu bewegen, aber einige machen einfach nichts, egal was man anstellt. Sollen darunter 20 andere leiden?

GriasDi
7 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Zitat:
„Wozu dann in der Schule zu gehen!?“
Lernt man ein Musikinstrument, bezahlt man die entsprechende Lehrkraft und bekommt von dieser gezeigt, wie es geht. Auch hier muss ich zuhause üben. Wenn ich nicht übe, dauert es länger, bis ich es kann – privat kein Problem, dann muss ich halt mehr Musikstücken bezahlen. In der Schule ein Problem, da man nur eine bestimmte Anzahl von Stunden zur Verfügung hat.

GriasDi
7 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Mehr Musikstunden soll es heißen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

@Monika, BY
Wurde den Schülern verboten, weitere Bücher (ihrer Wahl) in ihrer Freizeit zu lesen?

Monika, BY
8 Monate zuvor

Natürlich geben viele Kinder und Eltern auf. Das Kind sollte nicht in der Schule gehen, um sich den Stoff abzuholen. Nur Richtlinien zu bekommen, was die Schüler so alles wissen sollen, ist kein Sinn einer Schule. Dann kann es locker zu Hause bleiben, den Stoff sich herunterladen und in aller Ruhe ihn zu Hause bearbeiten und in der Schule nur die Prüfungen schreiben.

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Gute Idee!

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ironie

Ich_bin_neu_hier
8 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Nur Richtlinien zu bekommen, was die Schüler so alles wissen sollen, ist kein Sinn einer Schule“ – Wir nennen das einfach „innovatives Unterrichtskonzept“ und dann passt das schon. Haben wir so von den sechzehn Glorreichen gelernt!

Monika, BY
8 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Gut. Mir ist es recht. Abar dann bitte sehr Präsenzpflicht abschaffen.