Bei einem schweren Busunfall im Erzgebirge ist ein Schüler ums Leben gekommen. Der Bus war am Dienstagmorgen laut Polizei in Sehmatal seitlich mit einem Fahrzeug des Winterdienstes zusammengestoßen und dann frontal gegen einen Baum geprallt. Bei den Kindern im Bus handelt es sich nach Auskunft des Kultusministeriums um Schüler eines Gymnasiums. «Das ist eine schlimme Nachricht, die mich schwer getroffen hat», sagte Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU). «Meine Gedanken sind bei den verletzten Kindern und ihren Eltern.»
Bei dem Todesopfer handle es sich um einen Schüler, teilte auch die Polizei mit. Zudem seien zwei Erwachsene, darunter der Busfahrer, schwer verletzt. Auch elf weitere Schüler erlitten Verletzungen, eins davon wurde am Mittag noch im Krankenhaus medizinisch versorgt. Das Alter des getöteten Jungen und der Verletzten teilte die Polizei nicht mit. Auch das Kultusministerium wollte aus Rücksicht auf die Schüler keine näheren Details etwa zur Schule nennen.
Die unverletzt gebliebenen Schüler wurden in einem Hort psychologisch betreut, wie das Ministerium informierte. Zudem prüfe das Landesamt für Schule und Bildung weiteren Hilfebedarf. «Wir werden der betroffenen Schule und den Schülerinnen und Schülern jegliche Unterstützung bieten, die sie in dieser Situation benötigen», versicherte Piwarz.
Nach erster Einschätzung der Polizei war es zum Unfallzeitpunkt auf der Straße glatt. Der Unfalldienst sei vor Ort und ermittle, sagte ein Sprecher. Der Aufprall war so heftig, dass der Bus auf den vorderen zwei Metern komplett zerstört wurde.
Am Dienstagmorgen hatte Regen zu Glatteis auf zahlreichen Straßen in den Hochlagen in Sachsen geführt. «Die Niederschläge wurden am Morgen durch eine warme Luftschicht in etwa 1500 Metern von Schnee in Regen umgewandelt», erläuterte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst auf Anfrage. Fällt der Regen dann auf geräumte, freiliegende Straßen, die vor allem in den Hochlagen eine Temperatur unter null Grad haben, wird es extrem glatt.
Schwere Busunfälle mit Schülern hatten schon in der Vergangenheit für große Betroffenheit gesorgt. So war im Januar 2020 in Westthüringen ein Schulbus mit mehr als 20 Kindern an Bord ins Schlittern geraten, einen Hang hinabgerutscht und hatte sich mehrfach überschlagen. Dabei starben zwei Achtjährige einer zweiten Klasse, viele weitere Kinder wurden verletzt. Im Oktober 2015 war ein Reisebus mit Schülern aus Sachsen auf der Autobahn nahe Erfurt verunglückt. Dabei starb der fünfjährige Sohn einer Lehrerin, mehr als ein Dutzend der Schüler im Alter von 13 und 14 Jahren wurden schwer verletzt. Von André Jahnke und Andreas Hummel, dpa
Unfallrisiko Schulweg – allein in Berlin verunglücken zehn Kinder pro Tag
Warum muss man bei eisglatter Straße überhaupt einen Schulbus zur Schule schicken? Das ist doch in vielen Fällen ein Himmelfahrtskommando. Bei einer solchen Wetterlage müssen die Schulen geschlossen bleiben, bis alle ohne direkte Gefahr für ihr eigenes und fremdes Leben wieder anreisen können. Immerhin war die Gefahr vorher bekannt.
Es ist soo traurig und furchtbar. 🙁 In S- H war es noch bis 2012 so, dass es Schulschließungen bei Gefahrenwetter gab. Die generelle Regelung wurde wegen Recht auf Betreuung abgeschafft. Jetzt bleibt es den Eltern überlassen, ob sie die Kinder zur Schule schicken oder nicht.
Die Schulbehörde prüft auf weiteren Hilfsbedarf???!!!!
Was gibt es da zu prüfen?! Natürlich brauchen die Betroffenen weiteren Hilfsbedarf, die Kinder/Jugendlichen sind dringend und noch länger zu betreuen und ihnen entsprechende Angebote zukommen zu lassen, zumindest aber eine bis drei treffen mit entsprechendem Fachpersonal sind durch zuführen.