WIESBADEN. Die Coronapandemie und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen haben Spuren bei Kindern, Jugendlichen und Eltern hinterlassen: Einer Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zufolge sind die Verschlechterungen in der mentalen Gesundheit, der körperlichen Aktivität und dem Wohlbefinden spürbar – bis heute.
Die Coronapandemie und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen haben deutliche Spuren bei Kindern, Jugendlichen und Eltern hinterlassen: Einer aktuellen Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zufolge sind die Verschlechterungen in der mentalen Gesundheit, der körperlichen Aktivität und dem allgemeinen Wohlbefinden auch weiterhin spürbar. Die Befunde der Studie basieren auf umfassenden Analysen europaweiter Befunde sowie Datenauswertungen auf Grundlage der repräsentativen COMPASS-Panelbefragung.
Erhöhte mentale Belastungen und weniger Bewegung bei Kindern und Jugendlichen
Wie aus den Untersuchungen hervorgeht, kam es während der Pandemie zu einem deutlichen Anstieg von Angstsymptomen und Depressionen bei Kindern und Jugendlichen. Besonders stark betroffen waren Schülerinnen und Schüler während der langen Phasen des Home-Schoolings, in denen soziale Kontakte weitgehend eingeschränkt waren. Vor allem im Alter von 11 bis 15 Jahren, in der Pubertät, nahm die Häufigkeit von Angst- und Depressionssymptomen deutlich zu.
Darüber hinaus stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Rückgang der körperlichen Aktivität fest. Während und nach Schließungen von Schulen, Sportvereinen und Freizeiteinrichtungen war eine erhebliche Abnahme der körperlichen Aktivität bei jungen Menschen feststellbar. Die tägliche Bewegungszeit sank im Durchschnitt um 48 Minuten, die intensivere sportliche Aktivität um 12 Minuten pro Tag ab – was einem Rückgang der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 20 Prozent gleichzusetzen ist.
Eine Normalisierung lässt sich bis heute nicht feststellen. „Die mentale und körperliche Gesundheit junger Menschen hat während der Pandemie stark gelitten und sich nur teilweise erholt”, fasst Dr. Helena Ludwig-Walz die Ergebnisse zusammen. „Es ist von besonderer Bedeutung, die mentale Gesundheit und das Bewegungsverhalten junger Menschen wieder gezielt zu fördern, um langfristigen negativen Auswirkungen entgegenzuwirken“, so Ludwig-Walz.
Auch elterliches Wohlbefinden stark beeinträchtigt
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, hatten neben den Kindern und Jugendlichen auch Eltern unter den Einschränkungen zu leiden. Vor allem Mütter mit Kindern bis zehn Jahren berichteten über ein stark eingeschränktes Wohlbefinden. Besonders auffällig ist, dass ihre Lebenszufriedenheit nahezu über den gesamten Zeitraum unter dem Wert der Väter lag. Den niedrigsten Wert der Lebenszufriedenheit erreichten Mütter im April und Mai 2021, was mit den bis dahin bereits seit mehreren Monaten bestehenden starken Einschränkungen in den verschiedenen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zusammenfällt.
Erst nach dem Ende der Schutzmaßnahmen stieg das Wohlbefinden von Müttern wieder an, und die Unterschiede zwischen Müttern und Vätern verringerten sich. „Die Pandemie hat gezeigt: Einschränkungen in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen belasten Eltern stark, insbesondere Mütter“, meint Mitautor Dr. Mathias Huebener. „Diese Erfahrung sollte uns eine Lehre sein, gerade in aktuellen Zeiten von Personalmangel in Kitas und Schulen.“ Der Ausbau von verlässlichen Betreuungsangeboten und die Verbesserung der Personalsituation in Kitas und Schulen seien dabei essenziell. News4teachers
Corona-Folgen: Zahl der Kinder mit Pflegebedarf wegen ADHS und Autismus schießt rasant hoch
Und das soll alles an der Pandemie liegen? Ging es nicht schon vorher auch “bergab” mit dem Wohlbefinden?
Die Pandemie bzw. die überzogenen Maßnahmen für Kinder und Jugendliche waren hier definitiv ein Katalysator.
Ob die verbundenen Schutzmaßnahmen sogar zu überzogene Maßnahmen mutierten ist bewiesen?
Im Nachhinein leicht zu beurteilen, hätte es bspw. höhere Impfquoten und damit weniger Auslastungen der Intensivstationen gegeben, hätten wir darauf verzichten können.
Die Verantwortung, die Infektionszahlen zu senken, wurde halt an Kitas und Schulen – damit an Kinder – weiter gereicht 🙁
Ich nehme an, Sie setzen sich jetzt entsprechend für Maßnahmen ein, betroffene Kinder zu unterstützen.
Der Lockdown hat nur das beschleunigt, was ohnehin unvermeidlich war.
Stellen Sie sich mal vor, das würde jemand über das Virus und seine Opfer sagen.
Das liegt dann am Klimawandel oder am Ukraine-Krieg aber ganz bestimmt nicht an unserem Bildungssystem.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, hatten neben den Kindern und Jugendlichen auch Eltern unter den Einschränkungen zu leiden.
Man kann sich vorstellen, wie sehr Eltern von jüngeren Kindern, die gleichzeitig Lehrer sind, unter der Corona-Zeit zu leiden hatten und haben. Leider interessiert das anscheinend niemanden. Ganz im Gegenteil, wenn man sich mal so die Art und Weise anschaut, mit der die KMs in dieser Zeit mit uns Lehrkräften umgegangen sind.
Und habe. Sie schon eine Konsequenz daraus gezogen (z.B. Kündigung) oder bleibt es nur beim Mimimi?
@Thema
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/kinder-und-jugenbericht-paus-100.html
Danke für den konstruktiven Beitrag!
Seien Sie vorsichtig mit Ihren Vorschlägen – sie könnten Gehör finden….
Es bleibt natürlich beim Mimimi.
Wir haben Lehrermangel!
Seien Sie froh darüber, wenn Sie noch schulpflichtige Kinder haben.
Meine Güte aber auch!
Eine allg. Tendenz zur Verfettung, Bewegungsmangel und was so alles damit zusammenhängt, gab es doch schon VOR 2020.
Die seelischen Schäden – mmmmh – schwieirig.
Aber auch hier ist eine grundsätzliche Tendenz, nur noch auf kleine Bildschirme zu glotzen und mit Earbuds im Ohr und gefühlten Scheuklappen am Kopf Mitmenschen zu ignorieren und Kommunikation mit der Umwelt zu verhindern, schon lange VOR 2020 nachweisbar.
Auch in anderen Ländern gab es Lockdowns und Homeschooling etc.
Wie hat es sich da ausgewirkt?
Will sagen:
Der Faktor “Corona” ist sicher größer Null.
Aber er ist nicht der einzige Faktor. Das wir in Deutschland im Vergleich zu anderen Gesellschaften zu getrieben, unrelaxt etc. sind, hat m.E. noch eine Menge andere Gründe…
Der Mangel an Gemeinschaft.
In der Schule, auf der Arbeit in der Freizeit. Alles ist bezogen auf eine Funktion, auf einen Zweck. In die Schule gehen, um später einen guten Job zu bekommen, zur Arbeit gehen um später genug Geld für den Urlaub, das Auto, das Haus, die Rente zu haben. Die Freizeit, oftmals, um weitere Leistungen zu erbringen.
Sehe ich genauso. DerLockdown war sicher nicht hilfreich. Es ist aber leicht, Coronamaßnahmen als Ursache für die vielfältigen heutigen Probleme zu definieren, aber das erklärt kaum, warum es nicht auch mal wieder besser wird. Smartphone, Tiktok- und Gaming-Sucht gab es schon vorher und hätte es auch ohne die Pandemie weiter gegeben.
Die Mediennutzung wurde vielleicht noch ETWAS stärker in dieser Zeit, aber der Anstieg ist seit über 10 Jahren zu erkennen, ebenso die Abnahme von Interesse an Sport und anderen Ausgleichsaktivitäten.
Nach der Pandemie hat dieser Medienmissbrauch eher noch weiter zugenommen. Und da besteht ein direkter Zusammenhang mit den psychischen Problemen. Das alles als Spätfolge der Pandemie zu erklären ist m.E. zu einfach.
Nirgendwo sonst im europäischen Umland waren die Lockdownmaßnahmen für Kinder so massiv wie in Deutschland. Aber natürlich sollte man weitere gesellschaftliche Entwicklungen nicht ständig auf die Pandemie und deren Maßnahmen schieben. Haben die Lockdowns Spuren hinterlassen? Ja, gewiss. Doch diese werden Tag für Tag mit dem Sand des Vergessens mehr und mehr verwischt.
Das stimmt so einfach nicht.
Doch, tut es. Nur Polen hatte länger dicht, vgl.:
https://www.ifo.de/DocDL/sd-2021-12-freundl-stiegler-zierow-schulen-europa-corona.pdf
Wir hatten nie einen richtigen Lockdown. Es sind ja nicht nur die Schulschließungen. Keiner war eingesperrt. Sport im Freien jederzeit möglich. Gesunde Ernährung zu Hause, jederzeit möglich. Kontakt zu anderen, nicht persönlich, aber jederzeit möglich. Ich kann es nicht mehr hören.
Jugendzentren: geschlossen
Schulen: geschlossen
Sportvereine: geschlossen
Spielplätze: geschlossen
Sie machen sich was vor, wenn Sie diese Dinge schönreden wollen. Für Jugendliche war all das einfach nur beschissen. Keiner war eingesperrt – korrekt. Sich ausleben, mit Freunden aktiv treffen, Mannschaftssport etc. – Es war NICHT möglich und das hat eben Konsequenzen.
Ich brauche keine Vereine, um Sport zu treiben, ich brauche auch keinen Spielplatz, um Spaß zu haben, gesunde Ernährung kann ich auch zu Hause haben. Sie machen sich was vor. Eine Pandemie ist keine Spaßveranstaltung. Wenn ein sehr tödlicher Virus kommt, halten Sie dann alles offen oder wie? Und das wird kommen. Andere Länder mit strengen Lockdowns haben es auch geschafft und da gibt es solche Diskussionen nicht.
In Schweden war gar nichts zu und die Ergebnisse waren am Ende grob die selben. Selbst Herr Lauterbach hat inzwischen zugegeben, dass die Schulschließungen ein Fehler waren.
Ich bin bei Ihnen, wenn Sie sagen, dass eine Pandemie keine Spaßveranstaltung ist. Lockdowns und Schulschließungen aber auch nicht. Lesen Sie doch mal den Artikel, den Sie hier kommentieren. Die Auswirkungen sind noch immer spürbar.
Vielleicht leben Sie mit Ihrer Familie in einem großen Haus mit Garten und Swimming Pool, Ihr Internet funktioniert bestens und jedes Ihrer Kinder hat ein eigenes Tablet. So lässt sich der Lockdown bestimmt besser aushalten. Die Familien, die wir durchschnittlich betreuen, leben zu fünft im Block. Zwei Zimmer, Küche, Bad. Es gibt nur Handys mit begrenztem Datenvolumen. Polizisten und Ordnungsamt jagen Sie während des Lockdowns von Spielplätzen und Parkbänken. Highlight des Tages ist der Einkauf beim Discounter.
Ich wünsche mir sehr, dass Sie aus Ihren Illusionen erwachen.
“In Schweden war gar nichts zu und die Ergebnisse waren am Ende grob die selben. Selbst Herr Lauterbach hat inzwischen zugegeben, dass die Schulschließungen ein Fehler waren.”
Wir staunen, wie unterkomplex noch immer über Corona diskutiert wird. Das Beispiel Schweden hinkt. Aus mehreren Gründen: https://www.om-online.de/politik/warum-schweden-nicht-als-corona-paradebeispiel-taugt-151845#google_vignette
Zudem: In Schweden sind Klassenräume in der Regel mit Luftfiltern ausgestattet. Dass dies in Deutschland nicht der Fall war und ist (und auch keine Anstalten getroffen wurden, den Zustand kurzfristig mit mobilen Anlagen zu ändern), dies hat Herr Lauterbach – zurecht – kritisiert. “Es gab ein viel zu geringes Interesse, irgendetwas für die Kinder zu machen.” Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/02/lauterbach-ueber-schulschliessungen-es-gab-ein-viel-zu-geringes-interesse-irgendetwas-fuer-die-kinder-zu-machen/
Die fehlenden Schutzmaßnahmen in Schulen waren das Problem. Hätte es sie gegeben, wären die Schulschließungen in dieser Form nicht nötig gewesen. Einfach nur die Schulen offenzuhalten – wie hier suggeriert wird -, hätte Zehntausende von Menschenleben gekostet.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Vielen Dank liebe Redaktion. Genauso ist es Schulen hätten offen bleiben können mit entsprechenden Schutzmaßnahmen Gab es nur nicht. Das ist der Punkt. Zeitweise gab es gar keinen Schutz. Aber so mancher versteht es eben nicht.
Ich denke, Sie werden in ein paar Jahren aufwachen. So langsam kommt ans Tageslichr, was Corona für Auswirkungen hat. Da wird der ein oder andere sich noch schwer wundern. Anders als Sie ist Corona für mich nicht nur ein Schnupfen und viele Studien zeigen das immer deutlicher. Milder Verlauf heißt nämlich nicht, keine Konsequenzen. Aber das verstehen Sie wohl eben nicht oder wollen es nicht, damit Sie weiter in Ihrer Blase leben können. Soll mir Recht sein.
Sie vielleicht nicht. Kinder aber schon.
Und ja. Es hat ja nicht alle Kinder gleich schlimm getroffen. Aber diejenigen, die eh schon ihre sozialen oder psychischen Problem hatten würde durch die Maßnahmen teilweiße komplett runtergezogen.
Fragen Sie einfach mal in bei den Psychiatern und Psychotherapeuten nach. Das sind die Profis in diesem Bereich die dies beurteilen können.
Vielleicht sollten man sich lieber damit beschäftigen, Kindern und Jugendlichen zu zeigen, was man sinnvoll mit freier Zeit anfängt, anstatt vor dem Rechner zu zocken, was wahre Freunde sind, statt oberflächliche Bekanntschaften, wie man mit Konflikten umgeht, statt die Faust zu benutzen, dass man etwas tun muss, wenn man was erreichen will und das es noch mehr im Leben gibt außer Geld, anstatt immer nur Corona für alles die Schuld zu geben. Geht mir nur noch auf die Nerven.
Immerhin HIER sind wir einer Meinung.
Niemand gibt Corona die Schuld. Corona hat ja keine Maßnahmen beschlossen.
Aber die Kinder, die nun Mal schon vor Corona ihre sozialen oder psychischen Probleme hatten und die durch die Maßnahmen noch stärker zu leiden hatten, sollen nicht ignoriert werden. Dies sind nämlich die schwächsten Mitglieder in unserer Gesellschaft. Aber eben keine Wähler.
Es waren soziale persönliche Kontakte limitiert und bei Überschreitungen wurde das sanktioniert. Unabhängig von der Notwendigkeit einer solchen Massnahme hat das auf die Menschen teilweise schon sehr starke Einschränkungen auch im Wohlbefinden des Einzelnen. Und das darf man nicht wegdiskutieren und falls es im Rahmen einer erneuten Pandemie wieder zu Beschränkungen kommen sollte muss man diesen Punkt der Kontaktbeschränkungen und auch die Auswirkungen von Schutzmassnahmen egal wie diese aussehen sehr genau abwiegen, ob diese den gesetzten Zielen auch effizient unterstützen und nicht negative Auswirkungen auf die Personen hat. Bei Corona fehlte oft eine sinnvolle Abwiegung der Notwendigkeit der Massnahmen insbesondere im späteren Verlauf der Pandemie.
Trollig wie immer.
Was würden Sie sagen, wenn sich herausstellen sollte, dass jeder, der infiziert war ” später ” eine/zwei… Folgeerkrankungen entwickelt, -maybe ) alles noch nicht mit Sicherheit ausschließbar)
Zur Maßnahmenzeit war ebenso bei einem neuartigen Virus noch nichts auszuschließen und ich möchte die hatdcorebesserwisser hier nicht hören, falls was nachkommen sollte. – Dann waren bestimmt die Maßnahmen nicht hart genug.
Es ist auch Blödsinn zu fordern, dass diese Maßnahmen beim nächsten Virus wegfallen müssten. Gerade die Besserwisser würden als erste die Türen zunageln, wenn Mortalität nachgesagt wird.
Intensivere Wissenschaftliche Nacharbeit/Auswertung wäre nötig; Stammtischparolen ala tiktok sind Schxxxx.
Sie haben Recht. Für Erwachsene gab es nie einen richtigen Lockdown.
Für Kinder gab es diese Lockdowns aber schon. Selbst Spielplätze waren zeitweise abgesperrt.
Zeitweise waren Schulen geschlossen und gleichzeitig Restaurantbesuche möglich. Das zeigt die Absurdität.
Und bitte vergessen Sie die durchgehend geöffneten Kirchen nicht!
Schulen waren nie vollständig geschlossen.
Ihr Behauptung bzgl. der Lockdownmaßnahmen halte ich für falsch. In Italien z.B. waren die Schulen deutlich länger geschlossen.
Sehr richtig. Abgesehen von ein paar Tagen vor Weihnachten waren die weiterführenden Schulen in meinem Bundesland im zweiten Lockdown überhaupt nicht mehr komplett geschlossen. Da würde mich schon interessieren, ob die Jugendlichen hier deutlich bessere Werte haben als in den benachbarten Bundesländern.
In BW waren die weiterführenden Schulen bis Mai dicht – ausgenommen den Abschlussklassen.
Na also, Schulen waren nie wirklich geschlossen. Die Abschlussklassen wurden durchgängig beschult. Das war in anderen Ländern durchaus anders.
Wenn es ginge, würde ich jetzt ein “Clown”-Emoji posten… Die Abschlussklassen waren da, alle anderen nicht. Haben Sie Artikel, auch hier bei N4T, gelesen, die sich mit den emotionalen und sozialen Problemen der Jugendlichen zu dieser Zeit befassen? Das sollten Sie DRINGEND nachholen!
Schon mal überlegt, dass der Virus an Angstzuständen Schuld ist? Gibt es mittlerweile einige Studien. Der Rest ist mühselig. Sie haben Ihre Meinung, ich meine, gut.
Nutzte den Schülern in Nichtabschlussklassen aber nichts.
Ihren Standpunkt kenne ich schon, auch mühselig.
Ja, und in NRW war dies abhängig von der Inzidenz in der jeweiligen Stadt. Und dir Inzidenz wiederum u.a. von der Testhäufigkeit, dir in jeder Stadt anders war.
Nein, vgl.
https://www.ifo.de/DocDL/sd-2021-12-freundl-stiegler-zierow-schulen-europa-corona.pdf
Fragen Sie mal, welche Spuren Corona bei den Lehrenden hinterlassen hat!!!!
Offensichtlich sind viele Lehrkräfte nicht in der Lage zu akzeptieren, dass damals auch Fehler gemacht wurden. Das ist schon ein Problem.
Doch können sie sehr gut. Aber dass man seine Gesundheit aufs Spiel setzen muss, ist inakzeptabel. Vor allem, wenn man vulerable Menschen zu Hause hat. Aber das werden Sie sowieso nicht verstehen.
Die Auswirkungen der Schulschließungen waren und sind enorm und sind unabhängig von den von Ihnen beschriebenen – coronaunabhängigen – Tendenzen zur extensiven Nutzung von digitalen Medien und Bewegungsmangel zu betrachten.
Da jetzt zu relativieren empfinde ich wirklich als unangemessen.
Schulgemeinschaften wurden nicht ausreichend geschützt. Die Wirksamkeit des Einsatzes von Schutzwänden und mobiler Raumentlüfter an Schulen wurde politisch immer in Frage gestellt – in den Kommunal-, Landes- und Bundesparlamenten hingegen wurde das nie angezweifelt. Die hatten alle (oder fast alle) Schutzwände und eine Raumentlüftung (mobil oder fest eingebaut) und Politiker waren von der Maskenpflicht befreit. Die Bildungeinrichtungen wurden geschlossen oder die Schulgemeinschaften mussten dauerhaft Masken tragen.
Unser ältester Sohn musste sich zu dieser Zeit auf sein Abitur vorbereiten und nicht alle Lehrkräfte waren erreichbar und/oder haben Unterrichtsstunden digital erteilt. Es gab Lehrkräfte, die sind komplett abgetaucht. Dazu gehörten auch Lehrkräfte, die Leistungskurse erteilt haben. Das hat sich zweifellos auf seine Abiturnote ausgewirkt. Er wollte aber nicht, dass ich interveniere oder selbst auf die Schulleitung zugehen, weil er Sorge um seine Benotung hatte….
Unser jüngerer Sohn hat immer spürbare Lücken, die bis jetzt nicht aufgeholt werden konnten. Hinzu kamen heftige Stimmungsschwankungen…Corona hat uns hier zu Hause „fast zerrissen“. Im Anschluss an diese Zeit hatten wir über zwei Jahre lang einen Familienhelfer bei uns, der uns unterstützt hat.
Jetzt erhält er Nachhilfe, damit er überhaupt „ausbilungsfähig“ wird. Denn schulische Maßnahmen zur Aufarbeitung der entstandenen Lücken, hat es so nicht gegeben. Wir haben das große Glück, dass wir jemanden gefunden haben, der jetzt mit ihm daran arbeitet, aber das hat auch seinen Preis. Wir können uns das finanziell sehr gut erlauben, aber das geht ja den wenigsten Familien so.
Laut einigen Foristen ist das doch alles nicht so schlimm. Ihr Sohn konnte sich doch gesund ernähren und Sport im Freien machen.
Ja genau. In ärmeren Ländern geht das auch. Vielleicht mal das Anspruchsdenken runter fahren.
Anspruchsdenken? Darf man das zitieren, wenn hier das nächste mal gejammert wird, dass der gemeine Lehrer doch so furchtbar unterbezahlt ist?
Wenn es Ihnen Spaß macht.
Tja, und was soll uns diese “Untersuchung” sagen?
Wohl, dass es bei der nächsten Pandemie nicht nur völlig unzureichende Schutzmaßnahmen für die Schulen geben wird, sondern gar keine Schutzmaßnahmen: Präsenzunterricht um jeden Preis, bis zum bitteren Ende sozusagen.
Während sich die “freie” Wirtschaft und die sonstigen Behörden und Parlamente schnellsten ins “Homeoffice” flüchten und hinter Plexiglas und Luftflltern verschanzen werden (man weiß ja jetzt wie das geht), wird man die Schulen offenhalten: Egal welcher Vogel eine Grippe bekommen wird. Ach ja, “Balkonklatschen” wird dann wohl zur bürgerlichen Pflicht. Gruß an alle in Kita und Pflege Mitarbeitenden.
Was lernt der Studienanfänger daraus? Gen Z ist ja nicht blöd!
Sie sagen also alles Fake?
Genauso. Danke. In anderen Ländern gibt es nicht solche Diskussionen. Die Schulen wurden durchseucht, ohne Rücksicht auf Verluste. Wer das noch mal mitmacht, ist selber schuld. Das ist etwas, das ich niemals vergessen werde. Da sage ich dann, ich bin doch nicht blöd.
Alles klar, also Sie verlassen die Schule? Ok.
Ich bin gar nicht in der Schule, aber meine Frau. Habe alles live mitbekommen. Den Rest denken wir uns einfach.
Also wenn verbeamtet auf die Pension pfeifen und kündigen? Und sonst: kündigen und neuen Beruf lernen?
Kommt auf’s Alter an. Wenn erst weniger als 10 Jahre im Beruf, dann durchaus realistisch. Fachkräfte werden ja aktuell überall gesucht. Und gerade Lehrkräfte aus dem MINT-Bereich sollten es schaffen können.
Meine Frau wird das nicht noch einmal mitmachen. So viel steht fest.
Dann soll sie kündigen. Denn laut einigen Postern hier werden Lehrer ja “draußen” aufgrund ihrer ach so hohen Qualifikation mit Kusshand eingestellt. Zu absoluten Traumgehältern, 4-Tage Woche bei voller Bezahlung und Rente mit 59. Von der vom AG bezahlten Ausstattung im Home-Office (wo man ja sowieso nur rumgammelt) ganz zu schweigen.
Neidisch? Och, das tut mir aber leid.
Mal zum Vergleich ein Blick zum Nachbarn (aber mit Bezahlschranke):
https://www.grenzecho.net/111905/artikel/2024-09-13/covid-jugend-resilienter-als-gedacht
Flandern?
Ich komme nicht über die Schranke, aber wie sieht es im Rest des Landes aus, dass Flandern herausgelöst wird?
Ich lehne mich hier bewusst aus dem Fenster, aber dies klingt nicht gerade nach einem europäischen Trend… =/
Ich will auch keinen Trend ableiten, lediglich darauf aufmerksam machen, dass es andere Studienergebnisse gibt. Daraus leitet sich die Frage ab, weshalb es solche Diskrepanzen gibt. Neben Studiendesign und Interpretation kann man speziell den Umfang der Schulschließungen (war aber auch in Belgien erheblich), den Umgang der Schulen oder den Umgang der Gesellschaft allgemein mit den Einschränkung in den Blick nehmen. Ob Flandern da für Belgien repräsentativ ist, kann ich auch nicht sagen, es jedoch neben der Wallonie (und der kleinen deutschsprachigen Gemeinschaft) ein wesentlicher Teil des Landes. Mein Vermutung ist, dass die Mentalität der Belgier im Umgang mit den Einschränkungen eine wichtige Rolle gespielt hat und spielt.
Shit!
Was sagt die KMK dazu? Es scheint, als würden die Folgen bei nicht wenigen Kindern ausklingen…
Ich rede hier aus einer nicht vergleichbaren Situation heraus (,das ist vielleicht aber der Punkt), aber unser SBBZ steckte nicht wenige Mittel und Rückenwind in erlebnispädagogische Angebote, um Kindern einfaches Miteinander, Teamgefühl aber auch Selbstwirksamkeit und -bemächtitung nahe zu bringen.
Jetzt streiten sie sich wieder wie vor Corona 😀
Auch bei mir als Lehrerin hat die Pandemie und der Umgang mit uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Dito! Ich war davor naiv genug zu glauben, dass es bei Schule um Bildung geht und mein Dienstherr sich seiner Fürsorgepflicht bewusst ist. Inzwischen weiß ich, dass es um Verwahrung geht und mein Dienstherr mich ausnutzt, bis es nicht mehr geht. Entlastung ist ein Fremdwort, Überstunden ohne Ende sind normal, die natürlich nicht mit Freizeit ausgeglichen werden können – Lehrermangel.
Tja, ist wohl gut, einen Schuldigen zu proklamieren. Damit lässt sich so schön verdecken, was in diesem Land so grundsätzlich schief läuft.
Nämlich dass Kinder und Eltern “leiden” , wenn sie Zeit miteinander verbringen. Besser Fremdbetreut.
Armes Deutschland.
Und immer mehr Familien wo beide Elternteile arbeiten MÜSSEN um zu überleben. Und zwar Vollzeit.
Das entbindet trotzdem nicht von der Verantwortung.
Meine Kinder gehen oder sind in die Schule gegangen, damit sie dort ihre Schulbildung erhalten und auf ihr Berufsleben vorbereitet werden. Viele Familien haben in der Coronazeit extrem gelitten, unter anderem weil sie als Lehrkräfte ihrer Kinder fungieren und gleichzeitig ihr Berufsleben im Homeoffice organisieren mussten. Auch das Sozialkontakte nur sehr eingeschränkt möglich waren, hat sich sehr belastend auf das familiäre Miteinander ausgewirkt.
Diese Pauschalverurteilungen, „dass Eltern und Kinder „leiden“, wenn sie Zeit miteinander verbringen. Besser Fremdbetreut. Armes Deutschland.“ sind unangemessen und armselig!
Klar gibt es Elternhäuser in denen es auch außerhalb von Pandemien nicht gut läuft und Kinder vernachlässigt werden. Aber auch da ist es wenig zielführend sich damit zu begnügen, auf die Versäumnisse der jeweiligen Erziehungsberechtigten zu zeigen. Die Kinder können nichts für das Versagen ihrer Eltern und müssen trotzdem die gleichen Bildungschancen erhalten.
Das ist ja jetzt wohl ein wenig am Thema vorbei. Dass v.a. für Jugendliche die peer group nun mal wichtiger ist und sie sich abgrenzen wollen von den Eltern und auch müssen, ist doch bekannt.
Genau!!!!1!!! Das waren noch Zeiten, als die Frau sich den ganzen Tag zu Hause um die Kinder gekümmert hat. Das Finder der “alte Pauker” bestimmt supidupi. Mannmannmann, manche Leute…
Die Kinder und Jugendlichen, die seit ihrer Coronainfektion keinen Sport mehr machen können, deren Leben körperlich sehr eingeschränkt ist, sollten in einer Diskussion nicht vergessen werde.
Die Kinder , die nicht annähernd mehr an Konzentration und geistige Leistung herankommen, bitte auch nicht vergessen.
UND
Haben sich die Maßnahmen für andere kids also doch gelohnt, die bisher gesund durchgekommen sind ? Wissen wir überhaupt, ob nicht so manche neurologische Beeinträchtigung auf fehlende! Maßnahmen zurückzuführen ist?
Die psychischen Erkrankungen würden bei weitem nicht so in den Mittelpunkt gerückt werden, wenn sie ehrlicherweise ( wie sich langsam herauskristallisiert ) eher als gesellschaftliches, tiktokundCoproblem dargestellt würden.
Dass covid auf Übles noch übel mehr draufsetzte, ist nur logisch. Viele sprechen auch vom Brennglas.
Schön finde ich ja, dass KiTa-Mitarbeiter:innen und Lehrkräfte offensichtlich nicht eingeschränkt waren und sind und die Pandemie so gut überstanden haben,
Ist ja auch niemand ein Elternteil…. oder hat gar eigene Kinder – im o.g. Alter….
…die wegorganisiert wurden, weil Home-Office…. und man für die Schülerkids da sein musste…… und die eigenen einen auch brauchten…. gebraucht hätten, …
Man sollte sich mal – unabhängig von der pandemischen Bedrohung und den getroffenen Maßnahmen – fragen, was da zu Hause so passiert ist.
Ich will jetzt nicht auf körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt hinaus.
Mir geht es eher um Verwahrlosung, weil mit Handy beschäftigt, keine Idee, was man mit daueroutgesourcten Kindern anfangen kann…
Ein Wissen, das bei zu vielen verloren gegangen scheint….
Traurige Entwicklung. Gefährlich obendrein.
Wenn man die drei Coronajahre prozentual nimmt, ist das, je jünger man ist, ein großes Stück vom Leben. Ich sehe die Probleme aber weniger in den konkreten Maßnahmen, als in den massiven Ängsten, die durch die Situation ausgelöst wurden. Kinder, die weinten, als die Schule wieder los ging ” jetzt muss die Oma sterben, und ich bin Schuld” , habe ich leider selbst miterlebt. Das meinte ich mit ” Die Kinder werden gepampert – und auf der anderen Seite tragen sie die Verantwortung für die ganze Welt”
Auch weil das Internet jede Information sofort ins Kinderzimmer spült. Und die Erwachsenen eben auch machtlos und teilweise panisch waren.
So wie die Generation der jungen Kriegskinder traumstisiert wurde, ist es jetzt vielleicht auch diese. Ich weiß offen gesagt auch nicht, wie ich vorgehen soll, außer wenigstens phasenweise eine heile Welt zu schaffen, ein bisschen Bullerbü.
“So wie die Generation der jungen Kriegskinder traumstisiert wurde, ist es jetzt vielleicht auch diese.”
Sarkasmus bitte kennzeichnen.
Die Kriegstrauma werden weitergegeben, in Form von psychischen Störungen, von den Kriegskindern an deren Kinder usw. Im besten Falle verschwinden die Folgen nach mehreren Generationen ganz, wenn ein heilsames Umfeld besteht. Insofern war Corona ein Rückschritt, psychische Auffälligkeiten nehmen wieder zu.
… wollen Sie hier ernsthaft die Traumatisierung durch einen Krieg mit derjenigen durch Corona vergleichen?! o_O
Meine Generation hat durch den Krieg traumatisierte Eltern. Wir erleben durch Kriege traumatisierte Menschen. Das ist etwas ganz anderes als Corona. Man sollte dies nicht auf eine Stufe stellen.
Ich will Krieg nicht verharmlosen. Tut mir Leid , wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt habe. Doch einige Schüler haben, wenn man genau hinschaut, Symptome einer PTBS, und zwar nicht durch ein persönliches, sondern kollektives Trauma. Maßgebend ist ” die Ohnmacht der Erwachsenen”, also dass die Erwachsenen einer Situation ausgeliefert sind.
Ja. Es sollte Schulungen geben, die Symptome von PTBS werden oft nicht als solche gedeutet. Und dann wundern sich alle warum die Leistungen runtergehen.
Meine Tochter ist mittlerweile in der zweiten Klasse, Sie nimmt an der Nachmittagsbetreuung teil bis 13:45 Uhr, wir sind beide Lehrer.Diese Woche sind wir jeden Mittag mindestens 2h an den Hausaufgaben. Im Maximum 4h. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in der Grundschule jeden Mittag so lange am Arbeitstisch gesessen bin. Vielleicht sollte man das System hinterfragen, die Leistungen sinken weiter, die psychosomatischen Probleme werden eher größer.
4 Stunden ist echt lange.
Ich verstehe aber nicht, was die Mittagsbetreuung (ich würde bei 13.45 nicht von Nachmittagsbetreuung sprechen) und Ihre Berufe (beide Lehrer) damit zu tun haben.
Hausaufgaben macht doch dad Kind alleine. Es ist doch irrelevant, was Sie in der Zwischenzeit arbeiten.
Immerhin arbeiten Sie beide zuhause und kommen nicht erst um 18.30 aus dem Büro zurück.
Ich bin mir sicher, Sie bekommen das gut hin mit der 2. Klasse!
Vielleicht sehen wir die Rolle als Eltern anders. D.h. wir unterstützen unser Kind bei den Hausaufgaben – wie auch anders soll das System funktionieren. Aber aus diesem Grund haben wahrscheinlich einige Schüler bereits zum 1. Halbjahr das Ziel des Deutschunterrichtes nicht mehr erreichen können. Seit dem unser Landesvater die Übungen nach Hause externalisiert hat geht es auch nicht mehr anders. Und nein, der Jobs ist nicht irrelevant. Er hört eben mit Verlassen des Schulgebäudes nicht auf, sondern geht zuhause weiter.
Zweite Klasse hat einen maximale Hausaufgabenzeit von 30 Minuten (in NRW)….wenn ihr Kind so lange an den Hausaufgaben hockt, läuft etwas gründlich verkehrt. Wenn Sie beide Lehrer sind, sollten Sie sich eigentlich mit den rechtlichen Vorgaben auskennen und mal das Gespräch mit der Schule Ihrer Tochter suchen….
Übrigens ist eine Übermittagsbetreuung keine Nachmittagsveranstaltung, sondern eine ohne Mittagessen und ohne Hausaufgabenbetreuung….
Nein, wir sind in BW und das läuft als “Nachmittagsbetreuung” mit Mittagessen. Was noch länger (und zwar 45min) gehen würde wäre die Hausaufgabenbetreuung. Da sind 20 Kinder im Klassenzimmer und vorne eine Erzieherin. Da gibt es keine individuelle Förderung.
Ebenso kenne ich in BW keine Vorgaben die an der GS die Hausaufgabenzeit einschränkt. Wenn es eine geben sollte, gerne her damit.