Marode Gebäude: Universitäten schätzen Sanierungsstau auf 60 Milliarden Euro

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WEIMAR. Ob tropfende Decken oder marode Elektrik: Der Sanierungsstau an deutschen Universitäten ist gewaltig. Und jetzt kommen auch noch neue Anforderungen hinzu.

Achtung – Steinschlag! Foto: lichtkunst.73 / pixelio.de

Die Universitäten in Deutschland beziffern den Sanierungsstau an ihren Gebäuden mit grob 60 Milliarden Euro. «Wir leben zu sehr von der Substanz, die uns irgendwann mal hingestellt wurde», sagte der Kanzler der Bauhaus-Universität Weimar, Horst Henrici. Die Schätzung stamme aus dem Arbeitskreis Hochschulbau, in dem sich Kanzler von Hochschulen mehrerer Bundesländer austauschten.

«Das betrifft beispielsweise Flachdächer, in die es rein tropft, marode Elektrik, Schwamm im Haus oder die Sicherstellung der Flucht- und Rettungswege», sagte Henrici weiter. Es gehe dabei aber auch um Klimaneutralität als Hochschulziel. «Je nachdem welchen Maßstab man anlegt, kann man die Zahl skalieren.» In den kommenden Tagen wollen die Kanzler der deutschen Universitäten in Weimar zu dem Thema beraten.

Strukturierte Gespräche gefordert

«Wichtig wäre, dass Bund und Länder diese Problemlage anerkennen und nichts schönreden», sagte Henrici weiter. Es brauche strukturierte Gespräche zwischen Bund, Ländern und den Hochschulen, wie sich der Sanierungsstau auflösen lasse. Das finde aktuell nicht statt. Dazu kämen lange Abstimmungsprozesse für Bauprojekte. «Mangelnde Digitalisierung, viel Bürokratie und Fachkräftemangel wirken sich auch bei uns aus.»

Neue Bedürfnisse der Studierenden

Wichtig sei auch, die veränderten Bedürfnisse der Studierenden in den Blick zu nehmen. So gebe es einerseits seit Corona etwa mehr Bedarfe nach Onlineformaten mit entsprechender Raumtechnik sowie andererseits den Wunsch nach mehr Begegnungsräumen. Dazu komme der Trend, dass Frontal-Vorlesungen vor 200 Studierenden eher verschwänden und innovative Lehr- und Lernformen im Kommen seien. Mit Blick auf große Vorlesungssäle in vielen Uni-Gebäuden stelle sich die Frage: «Brauchen wir die in 20 Jahren noch? Oder sollten wir sie umbauen in kleinere Einheiten?»

Klimaneutralität sei für die Hochschulen ein wichtiges Thema und an den Universitäten entstünden gerade mit Blick auf klimaneutrales Bauen viele Lösungen. An der Bauhaus-Universität etwa gebe es eine Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften und eine für Architektur und Urbanistik. «Universität kann zeigen, wie es geht», sagte er. News4teachers / mit Material der dpa

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5 Kommentare
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Unfassbar
19 Tage zuvor

Man kann im Bundeshaushalt ja mal schauen, wofür alles 50 MRD € und mehr ausgegeben werden…

Lisa
18 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich frage mich das ernsthaft: Wir sind ein Hochsteuerland, die Steuern sind die letzten 50 Jahre geflossen und gerade wieder auf einem Höchststand. Das ist ausdrücklich keine Kritik an der aktuellen Regierung, sondern betrifft einen weit größeren Zeitraum.
Jetzt sagen alle von Lehrgebäuden bis Brücken, dass im letzten halben Jahrhundert nichts gemacht wurde und der Investitionsstau soo groß ist.
Wo ist das Geld hin?

Lisa
17 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Also der Staat hat seine eingenommenen Gelder wieder zurück verteilt und zwar an die Oberschicht?