Vor dem Hintergrund einer stärker werdenden AfD kann sich einer Umfrage zufolge ein großer Teil von Menschen mit Migrationshintergrund vorstellen, Deutschland zu verlassen. Fast jede vierte befragte Person mit Migrationshintergrund erwäge dies zumindest hypothetisch, teilte das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim) in Berlin anlässlich der Vorstellung einer entsprechenden Studie mit.
Die Befragten sollten ihre Zustimmung oder Ablehnung zu folgendem Satz äußern: «Seit die Partei “Alternative für Deutschland” (AfD) vermehrt gute Umfragewerte hat, denke ich darüber nach, aus Deutschland auszuwandern.» 27 Prozent der Befragten mit Herkünften aus der Region Nahost und Nordafrika stimmten (voll und ganz oder eher) zu, 24 bis 25 Prozent aus Nicht-EU-Ländern in Europa und anderen Weltregionen äußerten ebenfalls Zustimmung. Konkrete Pläne, aus Deutschland auszuwandern, haben demnach fast zehn Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund.
Nach Angaben des Instituts wurden Daten aus einer repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung ausgewertet, die auch spezifische Meinungen von Menschen mit unterschiedlichen Migrationshintergründen erfasst. Befragt wurden demnach im März – also noch vor der Europawahl und den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen – etwa 3.000 Personen. Das Dezim wurde 2016 vom Bundestag ins Leben gerufen, um Migrationsforschung in Deutschland zu vernetzen. Es wird hauptsächlich vom Bund durch das Bundesfamilienministerium finanziert. News4teachers / mit Material der dpa
Wurden die Menschen, die über eine Auswanderung nachdachten, auch nach ihrem Bildungsgrad, ihrem Berufsausbildung und ihrer aktuellen Berufstätigkeit befragt?
Wurde auch erhoben, weshalb die ausgewanderten Menschen ohne Migrationshintergrund ausgewandert sind, hier natürlich auch inkl. Bildungsgrad, Berufsausbildung und Berufstätigkeit?
Wer mit geringem politischen Interesse und mit beruflichen Perspektiven will in einem Land unter einer rechtsradikalen Landesregierung leben?
Ich hätte die Lebenshaltungskosten, die Bürokratie, die hohen Steuern und Abgaben, die Kriminalität in den Städten usw. als Grund genannt. Aber Ihrer könnte irgendwann auch noch kommen.
Abgesehen davon scheint Deutschland bzw. sein Sozialstaat als Magnet für Zuwanderung noch zu wirken.
Vielleicht sind es die Sicherheit, Meinungs- und Religionsfreiheit, Sicherheit, die freien Entwicklungsmöglichkeiten, Menschenrechte, Rechtstaat oder die Sicherheit, morgen nicht in Lebensgefahr zu sein.
Ich schätze, wir müssen das alles loswerden, damit Menschen LIEBER in Elend und Krieg verharren, als unter Lebensgefahr ins noch schlimmere Deutschland zu flüchten. Tolle “Realpolitik”! -__-
Gehen die zehn Prozent, die Deutschland wieder verlassen wollen, wirklich wegen der AfD oder haben sie ihre Pläne aus anderen Gründen geändert?
Hier gab es beispielsweise vor vier Jahren eine angeworbene Gruppe von Altenpflegern aus Mexiko. Die meisten sind jetzt 2024 schon wieder fort.
Gründe waren: Hohe Kosten für einen Single Haushalt und hohe Abgaben, in anderen europäischen Ländern sind die Arbeitsbedingungen besser, Vereinsamung, Wetter.
Deutsche Politik interessierte die Meisten nur peripher.
Über die Gründe für die Rückwanderung bzw Weiterzug wurde in einem entsprechenden Artikel der SHZ berichtet. Ich kannte aber auch zwei der jungen Leute persönlich.
Gründe, die die Expats selbst anführen: Fremdenfeindlichkeit und Bürokratie. Gerne hier nachlesen: https://www.service-verband.de/blog/expats-sind-in-deutschland-einsam-und-unzufrieden/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Deutschland hat für Singles die zweithöchste Abgabenquote (Steuern + Sozialversicherungen) weltweit:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2023/07/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-2-steuern-im-internationalen-vergleich-pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=6
Dort S. 31
Wenn man davon ausgeht, dass eine Fachkraft, die hier arbeiten will und dies dann auch macht, nicht dumm ist, wird sie das sehr schnell merken.
Das war schon vor 2015 ein Problem: Viele der Arbeitsmigranten, die wegen der Finanzkrise aus EU-Ländern wie Spanien und Griechenland zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind, sind nach ein paar Jahren wieder zurück in ihre Heimatländer: Zu wenig netto (in Anbetracht der Lebenshaltungskosten) für zu viel Arbeit. Gab dverse TV-Dokumentationen zu dem Thema.
Dafür kriegen Singles hier aber ne Wohnung, im Gegensatz zu Familien. Einfach in die Anzeigen gucken. So wenig Mieter wie möglich pro Wohnung bevorzugt.
Ja, wenn sie 50 Prozent ihres Einkommens für die Wohnung ausgeben. Gerade da wo es die Jobs gibt, sind kleine Apartments irre teuer.
Das (und viele andere, ähnliche Effekte rund um Mietwohnungen, EFHs) lassen sich sehr einfach erklären:
Wenn Sie NICHT eine große Wohnungsfirma/Genossenschaft mit eigener Rechtsabteilung haben (oder superreicher Privatvermieter sind), haben Sie in der BRD ein ganz, ganz simples und dick-fettes Problem:
***Ab physischem Einzug des Mieters*** gehört ihr angeblich eigener Grund und Boden faktisch NICHT mehr Ihnen und Sie haben NULL (legale) Sanktionsmöglichkeiten gegen Mietnomaden oder auch nur schlechte, zahlungsunwillige Mieter, Randalierer, Alkoholiker, Nachbarschaftsterrorisierer und was da sonst noch so kreucht und fleucht.
Dieser Effekt ist so groß, dass wir als Familie unser (Mini-)Wohneigentum & Häuser lieber bewohnen bzw. im Ächz-Rhytmus der Schnecken-Terrorbürokratie “flippen” (=erwerben, renovieren lassen, verkaufen, gehe zu Schritt 1), als sie zu vermieten.
Pro Vorgang sind das so grob 4-5 JAHRE, überschlägig, mindestens, bis die versteuerte und siebzehnfach überwachte Kohle endlich in unserer privaten Verfügung landet.
Ich bzw. wir WÜRDEN ja theoretisch vermieten – aber nicht in der BRD, wo der Staat sich schamlos die privaten Vermieter auf deren eigene Kosten als erweitertes Sozialamt hält!
Mittlerweile -kombiniert mit anderen, vermögenssteigernden Maßnahmen- könnten wir das erste Mietshaus gut stemmen…dann müssten wir aber richtig doof sein.
Also lassen wir das schön bleiben – siehe oben.
Tja – potentielle 12 Mieteinheiten mehr, die es NICHT gibt.
Aber die Wohnungssuchenden können das positiv sehen: Wenigstens gibt es so einen/zwei bösen Vermieter weniger, die da “einfach nur rumsitzen” und Geld mit diesem “”””Grundrecht”””” (sic!) verdienen.
Ich denke auch, dass die Gründe eher wo anders liegen. Ich habe früher im Gastro Bereich gearbeitet, in Pizzarien und Döner Buden. Bei vielen Ausländern herrscht völliges Unverständnis darüber, dass es in Deutschland so viele junge Menschen gibt, die keine Lust zu arbeiten haben und dann einfach so mit durchgefüttert werden. So etwas gibt es ja in den Herkunftsländern nicht.
Diese Ansicht ist natürlich diskussionswürdig, aber so lautet die gängige Meinung.
“Viele der Arbeitsmigranten, die wegen der Finanzkrise aus EU-Ländern wie Spanien und Griechenland zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind, sind nach ein paar Jahren wieder zurück in ihre Heimatländer”
Sie freuen sich bestimmt riesig über weniger Migrant*innen! Weiter so 😀
Neben der riesen Sprachbarriere gilt halt die “alte” Weisheit “It’s the economy, stupid!”.
Und die individuelle Ökonomie für legal beschäftigte, echte Fachkräfte ist in der BRD halt einfach ziemlich schlecht.
Riesen Sprachbarriere durch bayrisch.
Bing-Video
Deutsch ist schon schwer zu verstehen, oder ?
Bing-Video
Diese Menschen ( Expats ) haben deutlich mehr erlebt als Otto Deutscher Durchschnittsbürger.
Sie haben auch deutlich bessere Antennen dafür, wenns gefährlich wird.
Diese Antennen fehlen anscheinend vielen Eingeborenen.
Liebe @ Lisa, Diese Menschen schätzen klarer ein, was durch die AfD auf sie zukommt als beschwichtigende Eingeborene – und gehn so schnell wie möglich, wenn sie können.
Mich wundert derzeit die Blauäugigkeit ganz vieler Eingeborener…..
Ich denke die Blauäugigkeit im wahrsten Sinne ist der Grund, warum sich “Eingeborene” keine Sorgen machen…
Mein Mitgefühl den normalen Leuten, die sich mit dieser Truppe herumschlagen müssen – vielleicht eines Tages wirklich 🙁
Aus den Landesteilen Deutschlands, in denen
Rechtsradikale wie die “Freien Sachsen” erstarken,
ziehen junge, diverse und freiheitsliebende
Bürger weg nach Westdeutschland oder gleich ins Ausland,
weil sie dort weniger der Gefahr von Anfeindungen, körperlichen
Übergriffen und Anpöbelungen ausgesetzt sind als In Sachsen
und in Thüringen.
Am häufigsten zieht es die Deutschen in die Schweiz,
nach Österreich und in die USA.
Einwohnerzahl in Thüringen bis 2023 | Statista
Einwohnerzahl in Sachsen bis 2023 | Statista
Und den Urlaub kann man auch woanders ohne blöde
Anpöbeleien verbringen.
Ostsee: Kein Urlaub im AfD-Gebiet! Reisende mit klarer Ansage – ist der Osten selbst schuld? (msn.com)
Ostsee: Hakenkreuze und Hassbotschaften an der Küste!- moin.de
Was haben Migration und “Hohe Kosten für einen Single Haushalt” auch mit Politik “periphär” zu tun -___-
Die AfD plant eine Verschärfung/ Verschlechterung aller dieser Bereiche. Vielleicht lässt sich hier doch ein Trend ableiten 😉
..und werden die Lehrer unter einer AfD-Regierung alle weiter für den (einen solchen) Staat arbeiten wollen???
Alles wie immer? Nur noch ein bisschen schlimmer?
Egal, was die Regierung propagiert, uns vorsetzt oder von uns verlangt?
Dann hätten wir alle nichts aus der Geschichte gelernt!
Gedanken zu gehen – ja – aber wohin? Rundum ist es leider nicht besser, überall Rechtstendenz… und überall werden Lehrer vom Staat bezahlt und vermutlich auch überall zur Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber verpflichtet…
Mit einem Eid auf demokratische Strukturen kann ich trotz aller Widrigkeiten leben – nicht aber, wenn eine AfD u.ä. ihre eigene Welt kreiert!
“Alles wie immer? Nur noch ein bisschen schlimmer” – unter AfDeinfluss, sollte es so weit kommen, unkontrollierbar schlimmer.
Da aber weiter keine Reaktion aus dem forum kommt und @ AvL sich die Finger wundlinkt ( dankeschön) mit Artikeln, die zeigen, dass nicht nur Sachsen und Thüringen gerne mehr AfDeinfluss hätten, frage ich mich doch : Blauäugigkeit oder we cross that bridge, wenn we come to it ?
🙂 viele sind bereits auf dieser ziemlich wackeligen Brücke, andere gehen, wie oben bei @ AvL nachlesen und einige, bes. mit Erfahrung mit autoritären Systemen und deren Auswüchsen gehen inzwischen ganz schnell, auch ins Ausland.