Niedersachsens Hochschulen fordern mehr Geld vom Land, um den Verfall vieler Uni-Gebäude zu stoppen. «Wir brauchen eine Lösung, denn wenn wir weitere vier oder acht Jahre nicht reagieren, dann werden wir die bauliche Situation nicht mehr lösen können», sagte die Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz und Präsidentin der Universität Osnabrück, Susanne Menzel-Riedl, der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung».
Einem Gutachten der Landeshochschulkonferenz von 2020 zufolge werden 4,3 Milliarden Euro für die Sanierung und Modernisierung der Hochschulen benötigt. Eine aktualisierte Schätzung gibt es dem Bericht zufolge nicht. «Es ist aber davon auszugehen, dass der Betrag deutlich angestiegen ist», sagte Menzel-Riedl. Nach Angaben des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums beträgt das Finanzvolumen der Hochschulen im kommenden Jahr 2,426 Milliarden Euro – das sind demnach rund 200 Millionen Euro mehr als 2024.
«Die Baukosten steigen weiter»
Der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Volker Epping, sagte der Zeitung, der Staat habe seine Infrastruktur verrotten lassen: «Wir sind ein Teil davon. Der Sanierungsstau an der Leibniz Universität ist gewaltig.» 50 Gebäude seien dort in der engeren Sanierungsplanung. «Stand heute müssten wir dafür inzwischen mindestens 600 Millionen Euro ansetzen, ohne die Kosten für die energetische Sanierung einzubeziehen. Und die Baukosten steigen weiter.»
Epping sagte weiter, die Leibniz Universität spare deshalb bereits bei Professuren und anderem Personal. «Diese Unterfinanzierung ist der Landesregierung bekannt», sagte der Uni-Präsident und forderte: «Die niedersächsischen Hochschulen brauchen eine höhere Grundfinanzierung und ein angemessenes Budget für die Sanierung ihrer Gebäude.»
Linke fordern umfassendes Investitionsprogramm
Unterdessen forderte der Landesverband der Linken in Niedersachsen ein umfassendes Investitionsprogramm, wie die Partei mitteilte, die seit 2013 nicht mehr im Landtag vertreten ist. «Universitäten und Hochschulen sind unterfinanziert und können die Last nicht alleine stemmen», bemängelte der Landeschef der Linken, Thorben Peters. «Sie brauchen dringend eine Anhebung der Grundfinanzierung.» Weder der Wissenschaft noch der Lehre sei der Sparkurs in der Bildungspolitik länger zuzumuten. News4teachers / mit Material der dpa
Zum Thema Finanzen einmal grundsätzlich:
Solange das ganze beim Staat ist, wird es nicht besser werden. Laut Statista haben sich die Ausgaben für Bildung von 2000 (79,3 Mrd.) bis 2023 (181 Mrd.) um 228% erhöht. Und das Ergebnis sehen wir.
Wohin auch immer das ganze Geld geflossen ist, die ewigen Forderungen nach mehr Staat (mehr Geld vom Staat ist mehr Staat) führen nicht zu Verbesserungen, wie wir immer wieder beobachten können.
„auf 228% erhöht“ muss es heißen.
Sonst kümmern mich Tippfehler nicht, aber die Rechnung soll doch korrekt sein.