Weil viele Schulleiterstellen nicht besetzt werden können, senkt das Bildungsministerium Sachsen-Anhalt die Anforderungen an Bewerber. Falls das Landesschulamt in einem Besetzungsverfahren keinen ausgebildeten Lehrer findet, dürfe es in einem zweiten Anlauf auch Bewerbungen von Seiteneinsteigern zulassen, berichtet die «Mitteldeutsche Zeitung». Ein entsprechender Erlass sei bereits Ende Oktober in Kraft getreten. Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) begründet die Entscheidung in der Zeitung mit strukturellen Problemen.
Derzeit seien 55 öffentliche Schulen ohne regulären Schulleiter, was einem Anteil von sieben Prozent entspreche. Vor allem in Grundschulen seien viele Schulleiterposten nicht besetzt. News4teachers / mit Maerial der dpa
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Das ist doch Realsatire. Wie soll denn ein “Externer” jemals die Qualifikation dafür haben, Beurteilungen der Lehrer und Lehramtsanwärter rechtssicher bewerten können. Wenn solche Externen als Schulleiter eingesetzt werden, dann sollen sie aber massiv in den Kompetenzen beschnitten werden und nur als “Head” of Verwaltung dienen mit eingeschränkter Weisungs- und Bewertungskompetenz der Lehrkräfte. Amen.
So ein Manager, der die Schule mit externen Dienstleistern und mit Firmen aus der Region “connected” und Fördergelder auftreiben kann, ist der feuchte Traum neoliberaler Bildungspolitik. Die Beurteilungen kann er eventuell an sich dann neu gründende Agenturen outsourcen. So kommt dann Bewegung ins verkrustete System.
Allerdings wird der ohne Dienstwagen und weitere Privilegien nicht zu finden sein. Schon gar nicht in der Provinz. Also doch nur ein Sammelbecken für verkrachte Existenzen….schade.
Die Strukturen sind sehr komplex. Es traut sich keiner ran, weil im Endeffekt zu viele Menschen davon profitieren, in toxischen Abhängigkeiten sind und lieber um den heißen Brei reden. Im Endeffekt kommt dann sowas bei rum, weil die KUMIS an den alten Strukturen festhalten. Reiche Kommunen können ihre Schulhäuser sanieren (und finden einen Schulleiter), viele andere Kommunen können es eben nicht (und finden kein adäquates Personal, da Rotstifte angesetzt werden). Wir brauchen immense Strukturreformen (vor allem im Schulbereich). Damit meine ich nicht: neuer WischiWaschiKompetenzLehrplan.
Frühere Berufssoldaten wären da doch eine Möglichkeit. Offiziere, noch nicht so alt für eine zweite Karriere.
Quereinsteiger im Lehrerberuf: „Im ersten Leben war ich Soldat“https://www.rheinpfalz.de/lokal/bad-duerkheim_artikel,-quereinsteiger-im-lehrerberuf-im-ersten-leben-war-ich-soldat-_arid,1440690.html
Wie auch in dem Artikel steht, geht es um Berufsschulen. Dort gibt es tatsächlich sehr viele Quereinsteiger von der Bundeswehr, alleine in meinem Referendariat waren es vier oder fünf im Seminar. Die wollen aber nicht an allgemeinbildende Schulen, weil, trotz aller Schieflagen bei der Bundeswehr, selbst dort die Arbeitszustände nicht so schlimm sind, wie an den allgemeinbildenden Schulen.
Die Idee ist nicht neu. Schon im 18. Jahrhundert hat der Alte Fritz invalide Soldaten zu Lehrern gemacht. Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen genügten.
Das hieße, jemand würde dienstlich beurteilen, ohne die Qualifikation zu haben, die er:sie überprüfen soll? Da klage ich aber schon vor der Eröffnung des Bewerbungsverfahrens solche Mitbewerbende weg.
Und die Unqualifizierten werden gleich Führungskräfte- das stünde aber diametral gegen Dienstrecht und Laufbahnverordnung.
Ist das nicht überall im öffentlichen Dienst so?
Beurteilungen gehen durch die Personalabteilungen oder werden von ihr genauso wie die Arbeitszeugnisse geschrieben.
Ob HR von den anderen Fachverfahren wirklich Ahnung haben, glaube ich nicht.
Warum sollte es im Schulmanagement nicht auch Personen geben, die keine Lehrkräfte sind oder gewesen sind.
Es muss sich nicht exakt um das identische Amt handeln, richtig, aber laufbahnrechtlich ist’s nicht gar so einfach. Mal im Beamtenrecht nachlesen!
Ja mei, die Qualifikation, die zum Beurteilen brauche, gibt es dann in zwei Wochenendseminaren nachzuholen.
Und die “Unqaulifizierten”, wie sie die Seiteneinsteiger so schön herablassend bezeichnen, müssen ja schon an der Schule sein und kommen ja erst im zweiten Anlauf zum Zuge. Also nicht meckern und klagen, sondern das Heft selber in die Hand nehmen und sich berwerben. Sie haben doch die “Qualifiaktion”.
Bei den Unterrichtsbesuchen bekommt der neue SL bei Bedarf dann die Fachbereichsleitungen zur Seite gestellt, damit er sich ein inhaltliches Statement abholen kann. Ist natürlich auch vom Schultyp verantwortlich.
Ansonsten sind die Beurteilungen in einem System, in dem die SL in einer Beurteilungsperiode zwei bzw. drei Unterrichtsbesuche für die Unterrichtsqualität aufbauen, sicherlich sehr aussage kräftig. Es fließt dann noch Engagement in anderen Bereichen mit ein.
Das Beurteilungssystem kann sicherlich auch hinterfragt werden.
Habe nicht nur die Qualifikation, sondern auch längst die Funktion- sprich Funktionsstelle.
Irre!!! 🙂 🙂 🙂
Aaaaaber:
Konsequent – wie immer – aus dem “Hause Obrigkeit”:
Sich auf einen “guten Weg machen” UUUUUND ganz wichtig … den dann auch bis zum Ende gehen … oder stolpern … oder “trumpeln” 😉
Und für einen zünftigen Marsch in die Zukunft … ein Lied ZWO DREI !!!
Seid nicht alle so gemein. ‘High Potentials’ werden in jeder Firma gefördert, allerdings fehlt dann noch die Stabsstelle ‘Assistent/in im Schulleitungsdienst’ für den Direkteinstieg nach dem BWL-Studium und ‘Training on the Job’.
Harte Zeiten für Satire und Comedy, besonders im Bildungsbereich…