BERLIN. Der dbb beamtenbund und tarifunion hat in einem umfassenden Positionspapier seine Sicht auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bildungswesen dargelegt. Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt durch digitale Technologien und KI betont der Verband die Notwendigkeit, Bildung neu zu denken und an die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels anzupassen. Lehrkräfte und Schulleitungen werden dabei als Schlüsselakteure gesehen.
„Der Bildungssektor spielt eine fundamentale Rolle, insbesondere in Zeiten des Umbruchs“, hebt der dbb hervor. Bildung müsse sowohl die Dynamik des Wandels widerspiegeln als auch die Grundlagen für junge Menschen schaffen, um sich aktiv und kritisch mit den neuen Realitäten auseinanderzusetzen. Dabei sei es wichtig, Bildung als fortlaufenden Prozess zu verstehen, der stetig evaluiert und angepasst werden muss.
Im Wortlaut heißt es: „Bildungsinstitutionen stehen vor der Herausforderung, systematisch einen sicheren, kompetenten und reflektierten Umgang mit neuen Medien, modernen Informationstechnologien, sozialen Netzwerken und Kommunikationsformen sowie digitalen Informationen zu vermitteln. Gleichwohl bleiben digitale Medien und Technologien pädagogische Hilfsmittel. Es muss stets berücksichtigt werden, dass Bildung weit mehr als die bloße Wissensakkumulation und den Qualifikationserwerb darstellt. Sie treibt die Persönlichkeitsentwicklung voran, wirkt sich auf die kognitive, sozial-emotionale und körperliche Ebene der jungen Menschen aus und ist Grundlage der gesellschaftlichen Teilhabe und eines selbstbestimmten Lebens.“
„Der dbb warnt nachdrücklich davor, den Einsatz digitaler Technologien als Universallösung für die vielfältigen Herausforderungen im Bildungsbereich zu sehen“
KI-gestützte Lehr- und Lernsysteme bieten laut dbb zahlreiche Potenziale. Sie könnten die kognitive Aktivierung, Elaboration und Kollaboration der Lernenden fördern, den Lernprozess positiv beeinflussen und Lehrkräfte bei der Gestaltung von Unterrichtsmaterialien sowie bei der Bewertung von Lernfortschritten unterstützen. Der Verband betont jedoch, dass diese Technologien lediglich als Hilfsmittel dienen dürfen: „Die grundlegende pädagogische Arbeit und die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden müssen zwingend erhalten bleiben. Die Tätigkeit von Lehrkräften kann keinesfalls durch Technologie ersetzt werden.“
Die Gefahr, digitale Technologien als Universallösung für die vielfältigen Herausforderungen im Bildungsbereich zu betrachten, sei groß. Stattdessen sei ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot mit ausreichend gut ausgebildetem Personal und ausreichender Finanzierung unabdingbar. Dies sei essenziell, um mündige und reflektierte Mitglieder der digitalen Gesellschaft heranzubilden.
Damit KI im Bildungsbereich sinnvoll eingesetzt werden kann, fordert der dbb:
- Altersgerechter Einsatz: KI-gestützte Systeme müssen an den individuellen Lern- und Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler angepasst sein.
- Entscheidungsfreiheit der Lehrkräfte: Die Verantwortung für Lernsettings, Bildungsbegleitung und Leistungsbewertung muss weiterhin bei den Lehrenden liegen.
- Prüfung der Entlastungspotenziale: Zwar könnten KI-Systeme Lehrende unterstützen, doch dürfe dies nicht als Argument genutzt werden, um den bestehenden Lehrkräftemangel zu relativieren.
- Ausbau von Kompetenzen: Lernende und Lehrende müssten in die Lage versetzt werden, die Ergebnisse und Inhalte von KI-Systemen kritisch zu bewerten, etwa hinsichtlich ihrer Korrektheit, Diskriminierungsfreiheit und Vertrauenswürdigkeit.
Der dbb fordert eine umfangreiche Forschung zu digitalen Lehr- und Lernmethoden. „Die theoretische Fundierung und empirische Untersuchung der Auswirkungen von KI auf die Kompetenzentwicklung der Lernenden sind unverzichtbar“, so der Verband. Es gelte, die Systeme qualitätssichernd zu zertifizieren und dabei soziale, kommunikative, emotionale und motivationale Aspekte des Bildungsprozesses zu berücksichtigen. Ziel sei es, reflexives Lernen zu fördern und die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden zu stärken.
Lehrkräfte sollen eine Vorbildrolle im Umgang mit digitalen Technologien und KI-basierten Anwendungen einnehmen. Hierfür seien eine umfassende mediendidaktische Ausbildung sowie kontinuierliche Fort- und Weiterbildungsangebote erforderlich. Der dbb betont: „Die Verantwortung für die Bereitstellung solcher Angebote liegt beim Dienstherrn. Gleichzeitig muss Lehrkräften die notwendige Zeit und Entlastung eingeräumt werden, um diese wahrnehmen zu können.“
Gefordert wird ein differenziertes und wissenschaftsbasiertes Bildungsangebot, das flexibel auf die individuellen Lebens- und Arbeitsrealitäten der Lehrenden eingeht. Auch multiprofessionelle Teams sollten in die Entwicklung solcher Formate einbezogen werden.
„Gefahren wie Isolation und Vereinsamung der Lernenden müssen frühzeitig erkannt und abgewendet werden“
Datenschutz und Privatsphäre sind für den dbb zentrale Voraussetzungen für den Einsatz von KI im Bildungsbereich. Es müsse sichergestellt werden, dass Daten der Lernenden und Lehrenden zu jedem Zeitpunkt geschützt sind. „Die Datensouveränität der Beteiligten hat höchste Priorität“, so der Verband. Zusätzlich fordert der dbb die Anwendung der Europäischen KI-Verordnung und die Etablierung eines einheitlichen Rechtsrahmens.
Auch ethische Fragen müssten bedacht werden. KI-Systeme könnten bestehende Diskriminierungen verstärken, daher sei eine kritische Prüfung auf mögliche Verzerrungen und diskriminierende Strukturen unverzichtbar. Zudem dürfe die sozial-emotionale Komponente im Lernprozess nicht vernachlässigt werden. „Gefahren wie Isolation und Vereinsamung der Lernenden müssen frühzeitig erkannt und abgewendet werden“, mahnt der Verband.
Ein erfolgreicher Einsatz von KI erfordert laut dbb eine stabile digitale Infrastruktur. Notwendig seien leistungsfähige Netzwerke, moderne Endgeräte und geeignete Lernplattformen. „Die Ausstattung der Bildungseinrichtungen muss den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen und zukunftsfähig gestaltet sein“, betont der dbb. Dabei sei sicherzustellen, dass alle Beteiligten – von der Ausbildungsphase bis in den Berufsalltag – Zugriff auf moderne Technik erhalten.
Der Verband appelliert an Bund, Länder und Sachkostenträger, bürokratische Hürden bei der Bildungsfinanzierung abzubauen. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung könne der Bildungserfolg langfristig gesichert werden. Der dbb ruft zu einem intensiven Dialog aller Bildungsakteure auf. Insbesondere die Kultusministerkonferenz, ihre Ständige Wissenschaftliche Kommission und die Lehrerverbände seien gefragt, gemeinsam tragfähige Konzepte für den Umgang mit KI im Bildungswesen zu entwickeln. Der dbb betont: „Die hohe Dynamik und Relevanz der Themen machen einen kontinuierlichen Austausch unverzichtbar.“
Weiter heißt es: „Der dbb warnt nachdrücklich davor, den Einsatz digitaler Technologien als Universallösung für die vielfältigen Herausforderungen im Bildungsbereich zu sehen. Ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot, ausreichend und gut ausgebildetes Personal und eine ausreichende Finanzierungbleiben die Schlüsselfaktoren für die Zukunft unseres Bildungssystems. Diese sind unerlässlich, um Lernende zu mündigen und reflektierten Mitgliedern unserer zunehmend digitalen Gesellschaft heranbilden zu können.“ News4teachers
Hier geht es zum vollständigen Positionspapier.
Ich kann es kaum erwarten, bis der “KI”-Hype endlich aufhört und ein realistischer Blick auf die LLM einzieht. LLM können auf Jahre hinaus nicht einmal ansatzweise die hauptsächlich von Laien und Geschäftemachern geweckten Erwartungen erfüllen.
Oh, das riecht fad.
Oh, das riecht nicht fein.
Wir tüten Phrasen in Säcke ein.
Lehrkräfte als Vollakteure in der Vorbildrolle,
ja wer findet das nicht tolle.
Oh, das ist gut.
Oh, das haut rein.
Gern bilden wir uns weiter fort,
besonders nachmittags am fernen Ort.
Oh, das tut gut.
Oh, das wird fein.
Dann erst werden wir kompetente Lernbegleiter sein.
Oh, bei mir riechts jetzt gut.
Oh, bei mir riechts jetzt fein.
Ich rühr mir Hasch in Kekse ein.
Die Fortbildung
zum OPZ
oder auch zu BMW
die ist, das muss ich gleich gestehen,
für mich wirklich sehr ok.
Die Zeit ist morgens angesetzt,
mein Täbläht und ich sind stets bereit,
und ab null neunhundert heisst es nun:
Willkommen in der neuen Zeit!
Dies geschieht, trotz frecher Steuerstreichung
des Dienstzimmers (oh schöner Ort!)
von meinem home-base-office aus.
Ich weiß ja nichts
und bilde mich gern
als Bildungsdrohne vor dem Herrn:
Steam-Achievements, drei Monitore stets im Blick,
Age of Wonders, coinbase, Dota,
das wird ein echter Höllenritt!
Von NAT bis zum Uh-buuuuuhhhntu,
mining, grinding, WLAN-Passwort,
split screen dual streaming service –
Schritt für Schritt ein neues Wort!
Auf dem Tablet spricht dabei
das Kompetenz-Kompetenzenteam
über die heilige neue Kah-Ih,
diesem Anfang wohnt ein Zauber in!
Ich weiß nix,
bin brav und steh bereit,
ich lasse alles mir erklären
und wandel in die neue Zeit:
Zwar ist das keine “K”,
und fünfmal schon garkeine “I”,
doch was LLM so richtig heisst,
da stecke ich ja garnicht drin!
Da war da wohl mal was mit Sprache,
an einem weit entfernten Ort,
Kontrolle über die ganze Technik?
USA, wie immer dort.
Ohne fetten Stundenbonus,
Kaffeerunde, Geld und so fort,
hol ich lieber die Kreide raus,
Schule ist ein toller Ort.
Ich tue brav, was man mir sagt,
und wäre wohl theoretisch auch bereit,
alleine -üble Realität!- es fehlet schlicht die Zeit!
Für eine schöne Vertretungsstunde,
für mehr Klassenarbeiten als es braucht,
für Frühaufsichtsbetreuungsgedödel
werde ich ja auch gebraucht!
Zwischen abgeranzten Schmutztoiletten
und entlang an beschmierten Wänden
führet der Pfad des braven Lehrers
mitten in Gesellschaftshände:
Nix zu sagen, viel zu tun,
wichtig ist das Fühli-fühl,
Servicekraft und Sozialarbeiter,
ein ganz neues Lebensgefühl!
Das zeigt mir so recht
wie ‘wir’ Lehrer sehen
und führt zu einem simplen Modell:
Was keine Pflicht ist,
das lass stehn!
Was soll ich sein?
Was darf ich werden?
Ach so, nun, jetzt verstehe ich –
alles! Nur eben ohne Dankespflicht.
Neben mir springt der Hund so fein,
der Ofen knistert leise,
die Fortbildung kommt in die Liste,
darauf eine Weihnachtsweise!
Oh, das klingt gut.
Oh, ich find’s fein.
Ich reih mich bei den Drohnen ein.
Bildung auf den Hund gekommen,
fachlich nicht mehr ernst genommen.
Oh, so soll das sein.
Oh, alles nur noch Schein.
Überall aufgeblasenes Kompetenzgedüdel,
oh mein Gott mir ist so übel.
Oh, schöne neue Bildungswelt,
jetzt wird geliefert wie bestellt.
Der Schein bestimmt das Sein!
“Auch ethische Fragen müssten bedacht werden.”
Offenbar gehören die Arbeitsbedingungen der Trainer*innen und der Schutz geistigen Eigentumes nicht dazu 🙁
Den unfassbar großen Energieverbrauch sollte man auch nicht vergessen. Und das alles für eher zweifelhafte Ergebnisse.
Welche ethischen Fragen WERDEN denn bedacht? 😀
KI kann sogar schon Unterricht machen!
Vielleicht wird dann der Traum von
4-Tage Woche &
30% Homeschooling war 🙂
Die Zukunft wird sein:
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{Vertretung}
{Klassenarbeit [1-99]}
{Konferenz}
{Dienstbesprechung}
{Zettel einsamneln}
{Zettel zur Bestätigung ausgeteilter Zettel einsammeln}
{Zettel zur Bestätigung ausgeteilter Zettel auf Zettel in Liste abhaken und Zettel weiterleiten}