Bildungschancen verbessern: NRW erprobt das Screening-Verfahren eduLOG an 130 Grundschulen

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Nordrhein-Westfalen will die Förderung von Kindern zur Einschulung verbessern – und erprobt dafür an landesweit 130 Grundschulen ein digitales Screening-Verfahren des Fröndenberger Unternehmens LOGmedia. Das kommt bereits in einem bundesweit einmaligen Modellprojekt in der Stadt Hagen zum Einsatz.

Mit eduLOG können Sprachstände, schulische Grundfähigkeiten und Entwicklungsverläufe vor der Einschulung objektiv erhoben und valide eingeordnet werden. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen erprobt derzeit ein digitales Screening-Tool an rund 130 Grundschulen. Das digitale Tool erfasst insbesondere die sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler systematisch und ermittelt, an welchen Stellen die Kinder Unterstützungsbedarf haben.

Das Programm, von dem hier die Rede ist, trägt den Namen eduLOG. Es handelt sich um Diagnostik-Software von LOGmedia, einem Unternehmen aus dem westfälischen Fröndenberg. Damit können Sprachstände, schulische Grundfähigkeiten und Entwicklungsverläufe objektiv erhoben und valide eingeordnet werden. Empfehlungen von Fördermaßnahmen und/oder weiterführender Diagnostik werden anhand automatisierter Berichte transparent und nachvollziehbar gegenüber Eltern, verantwortlichen Stellen und Expert*innen dargestellt. Eine punktgenaue Förderung, die dem tatsächlichen Förderbedarf entspricht, kann sich anschließen. Damit könnten insbesondere benachteiligte Kinder, die zuletzt bei den Schülervergleichstests als besonders förderbedürftig aufgefallen waren, künftig besser und zielgenauer unterstützt werden.

Eine Besonderheit des Verfahrens: Durch die Möglichkeit, den Wortschatz und das Sprachverständnis in bislang 27 Sprachen ohne Dolmetscher zusätzlich zu den Deutschfähigkeiten festzustellen, kann mittels eduLOG treffsicher erkannt werden, ob es sich bei einem festgestellten Problem um eines beim Erlernen der deutschen Sprache handelt – oder ob sich eine Sprachauffälligkeit bereits in der Muttersprache zeigt. „Damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal – und können den Erfolg durch Einsatz dieses Diagnoseverfahrens auch für fremdsprachige Kinder garantieren. Dadurch wird Frühkerkennung zu einem auch integrationspolitisch wichtigen Instrument“, sagt Volker Sassenberg, Geschäftsführer von LOGmedia.

Viele Kitas, Vorschulen, Schulen, sozial-pädagogische, heilpädagogische und/oder sozialpädiatrische Einrichtungen, Familienzentren, und Kinderarztpraxen in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland nutzen die digitalen Instrumente von LOGmedia bereits. Die Verfahren wurden aus bewährten und validen Diagnostika von Praktikerinnen und Praktikern aus den Bereichen Logopädie, Kindermedizin und Pädagogik zusammengestellt und weiterentwickelt – ihre Wirkung wird fortlaufend wissenschaftlich evaluiert.

Wissenschaftliche Leiterinnen der Evaluationen, an denen darüber hinaus stets transdisziplinäre Expert*innen und Hochschullehrende aus der Medizin, Migration und Bildungsforschung beteiligt sind, sind u.a. Professorin Dr. Monika Kil von der Universität für Weiterbildung Krems und Professorin Dr. Ilka Koppel von der Pädagogischen Hochschule in Weingarten.

Professorin Dr. Monika Kil erklärt: „LOGmedia hat auf der Grundlage von bewährten, geprüften, forschungsgeleiteten und in der Logopädie, Heilpädagogik bereits angewendeten Diagnostika  neue Anwendungen entwickelt, die zentrale Paradigmen erfüllen: Sie bieten ein objektives Maß für die Anwendenden, Ergebnisse werden nicht durch die Durchführungsatmosphäre verfälscht und sie ermöglichen auch bei Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, eine evidenzbasierte Einschätzung, wo im Hinblick auf Therapie und/oder Förderung umgehend weitergearbeitet werden muss. Dadurch haben wir in den Bildungstechnologien ein völlig neues Verfahren vorliegen. Dieses haben wir in der Praxis getestet und evaluiert. Ergebnis: Es gibt keine Nebenwirkungen. Die Verfahren sind extrem aussagekräftig und hilfreich. Kein Kind wird damit mehr aufgrund seiner Lernvoraussetzungen übersehen – ein Quantensprung in der Feststellung von Basiskompetenzen, quasi ein Echtzeit-PISA 0 – landesweit und vor Ort.“

Die Stadt Hagen hat bereits im Frühjahr ein Modellprojekt mit eduLOG gestartet. Allen Grundschulen wurde das Tool zur Verfügung gestellt, um damit besonders förderbedürftige Kinder künftig besser und zielgenauer unterstützen zu können. Dem Projekt vorausgegangen war der Einsatz der Software in einzelnen Grundschulen der Stadt, darunter der Astrid-Lindgren-Grundschule. Die Erfahrungen waren dort überaus gut. „Wir nutzen die Zeit des Schulanfangs, um mit den Screening-Ergebnissen für alle Kinder eine gute Lernausgangslage zu schaffen und ihren weiteren Bildungsweg möglichst optimal zu gestalten“, sagt Schulleiterin Daniela Scheuermann. „Die, die es nutzen, sind begeistert.“

*Hier geht es zur Pressemitteilung: https://www.schulministerium.nrw/presse/pressemitteilungen/ministerin-feller-wir-foerdern-das-lesen-schreiben-und-rechnen-konsequent

www.decision-products.de/logmedia/institut/

Dies ist eine Pressemitteilung des LOGmedia-Instituts für digitale Bildung.

Gezieltere Frühförderung durch Screening aller Kinder vor der Einschulung: Bundesweit einmaliges Modellprojekt gestartet

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