“Fragmentierte Aufmerksamkeitsmuster”: Warum es jungen Menschen (oft) schwerer fällt zu lernen als älteren

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ERFURT. Das Problem kennen viele junge Menschen: Eigentlich muss man dringend für die Prüfung morgen lernen – wenn da nicht die Verlockung wäre, mal eben Tiktok zu checken. Wie steht es um das Lernen in Deutschland? Der repräsentative Lernreport gibt Auskunft.

Wie geht’s rein? Lernen ist ein mitunter anstrengendes Unterfangen (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Das Smartphone lenkt einer Umfrage zufolge vor allem viele junge Menschen vom Lernen ab. Rund zwei von drei Befragten im Alter von 16 bis 25 Jahren nannten in einer Erhebung der IU Internationale Hochschule das Smartphone als Störfaktor. Damit waren die Geräte der am häufigsten genannte Ablenkungsgrund in der sogenannten Generation Z.

Unter allen Befragten gab demnach nur jeder Dritte an, durchs Handy vom Lernen abgelenkt zu werden. Bei Menschen zwischen 26 und 40 Jahren galt zwar ebenfalls das Handy als größter Ablenkungsfaktor. Menschen über 40 hatten hingegen hauptsächlich mit Müdigkeit beim Lernen zu kämpfen.

Laut dem Lernreport, den die private Hochschule mit Sitz in Erfurt erstmals veröffentlichte, schafft es etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland nach eigener Einschätzung, ein bis zwei Stunden konzentriert zu lernen. Bei 17,2 Prozent ist es nur eine halbe Stunde, 14,2 Prozent gaben hingegen drei bis vier Stunden an.

Expertin: Snapchat und Tiktok fördern Unaufmerksamkeit

«Die Generation Z ist in dieser digitalen Umgebung aufgewachsen. Und die fördert letztlich fragmentierte Aufmerksamkeitsmuster», sagte die Sozialwissenschaftlerin Prof. Ulrike Lichtinger von der IU. Einer gerade veröffentlichten Studie des Digitalverbandes Bitkom zufolge verfügen drei Viertel aller Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren in Deutschland bereits über ein eigenes Smartphone (News4teachers berichtete). Mittlerweile seien viele Menschen Multitasking gewohnt, meinte Lichtinger. Das bedeute, permanent in der Konzentration unterbrochen zu sein. «Und bei der jungen Generation ist das mit Apps wie Snapchat oder Tiktok nochmal extremer.»

Ältere Generationen seien es zudem eher gewohnt gewesen, sich an Lern-Settings anzupassen, um Erfolg zu haben. Das sei heute etwas anders. «Die Generation Z ist viel selbstbestimmter aufgewachsen. Die Lern-Settings sind dieser Autonomie und Selbstbestimmung aber nicht in dem Maße nachgekommen.» Helfen könne, sich vielleicht 20-minütige Lernphasen vorzunehmen und das Handy in der Zeit auszuschalten, sagt Lichtinger weiter. Wichtig sei, das Smartphone so von sich fernzuhalten, dass der Zugang aufwendig sei. «Das kann man mit Handykäfigen erreichen, oder auch, indem man das Smartphone einfach in ein anderes Zimmer legt.»

Offensichtlich leichter gesagt als getan – für Jüngere jedenfalls. Insbesondere jüngere Menschen haben oder hatten schon einmal das Gefühl, dass ihnen eine geeignete Methode zum Lernen fehlt oder fehlte. Das sagen fast 7 von 10 Befragten der Generation Z (bis 25 Jahre). Bei den Babyboomern (56 bis 65 Jahre) sind es nur knapp mehr als 4 von 10 Befragten.

«Menschen entwickeln im Laufe der Zeit ihre eigenen Lernstrategien. In den Ergebnissen ist zu sehen, dass gerade Ältere häufiger passende Methoden für sich entwickelt haben – sie sind beim Lernen erfahrener. Erstaunlich ist, dass gedruckte Materialien nach wie vor über alle Altersgruppen hinweg eine große Bedeutung einnehmen. Wie erwartet liegt die Nutzung digitaler Medien bei Jüngeren weitaus höher als bei Älteren», erklärt Kristina Schaaff, Professorin für Digitale Transformation mit Schwerpunkt KI an der IU Internationalen Hochschule.

«KI-Technologien und Lern-Apps sind aus dem Lernalltag nicht mehr wegzudenken»

48,0 Prozent der Befragten geben an: Lern-Apps und KI-Programme sind eine hilfreiche Unterstützung beim Lernen. 13,6 Prozent davon bezeichnen diese sogar als sehr hilfreich.
Demgegenüber stehen 27,0 Prozent, die Lern-Apps und KI-Programme als weniger bzw. gar nicht hilfreich bezeichnen. Weitere 25,0 Prozent können kein Urteil dazu abgeben. 54,5 Prozent der Menschen in Deutschland finden den Einsatz solcher KI-Tools in der Bildung sehr oder eher positiv – ob in Schulen, im Studium oder in einer Fort- und Weiterbildung.

Schaaff: «KI-Technologien und Lern-Apps sind aus dem Lernalltag nicht mehr wegzudenken. Viele Lern-Apps integrieren inzwischen KI-basierte Ansätze, die es den Lernenden ermöglichen, den Lernprozess in hohem Maße zu flexibilisieren und zu individualisieren. Es ist daher wichtig, diese Technologien kontinuierlich weiterzuentwickeln, damit sie dazu beitragen können, personalisiertes Lernen zu fördern und Lernressourcen zugänglicher und e€ektiver zu gestalten.»

«Im Idealfall und besonders nachhaltig lernen Menschen, wenn sie es wollen und nicht, wenn sie es müssen»

Was motiviert Menschen zum Lernen? Die am häufigsten genannte Motivation zum Lernen ist: Interesse und Neugier am Thema (47,3 Prozent). Jeweils rund ein Viertel nennen als Motivationsfaktoren: persönliches Wachstum, persönliche Ziele und Visionen sowie persönlicher Erfolg. Fast genauso häufig wird der Aspekt genannt, mit Lernen etwas Sinnvolles zu tun.

«Die Ergebnisse bestätigen: Neugier und Liebe zum Lernen sind mächtiger intrinsischer Antrieb des Menschen und echtes Interesse am Thema ist wesentlich für das Dranbleiben. Wissenschaftlich wird dies als GRIT bezeichnet und steht für die 2 P ‚passion and perseverance‘ – Leidenschaft für das Thema und Durchhaltevermögen im Lernprozess», sagt Professorin Lichtinger. «Die Lernkurve, also das Verhältnis von Komplexität des Lernstoffes und zeitlichem Aufwand, ist dabei von Mensch zu Mensch verschieden und wird durch Faktoren wie Motivation, kognitive Fähigkeiten, Lernmethoden und weitere beeinflusst. Im Idealfall und besonders nachhaltig lernen Menschen, wenn sie es wollen und nicht, wenn sie es müssen.» News4teachers / mit Material der dpa

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74 Kommentare
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unfassbar
1 Monat zuvor

es heißt doch immer, dass Kinder und Jugendliche besser und besonders schneller lernen als Erwachsene. Ob ich jetzt das Studium nochmal so schaffen würde wie damals, wage ich zu bezweifeln. Das Problem ist vielmehr die Mediennutzung mit all ihren Folgen.

Mondmatt
1 Monat zuvor
Antwortet  unfassbar

Heute auch an der Motivation und der Differenz zwischen Ansprüchen und Realität

Se Länd
1 Monat zuvor
Antwortet  unfassbar

Wieso würden sie ihr Studium wie damals nicht noch einmal so absolvieren können?

AlterHase
1 Monat zuvor

Eines der Hauptprobleme bei den sog. “Risikoschülern” ist doch angeblich die mangelnde Fähigkeit, flüssig und sinnentnehmend zu lesen. Was aber über den Bildschirm flimmert und dem Lernen dient, das besteht doch auch großen Teils aus Text, und der muss gelesen werden, sonst nützt das alles nichts.
Wieso soll das Lesen auf Bildschirmen nun besser funktionieren als das Lesen von Büchern oder anderen Texten auf Papier?

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  AlterHase

Man guckt nur shortclips (Video) auf Tiktok 😉

Monika, BY
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

Ja, sicher, das dient der heutigen Lehrschaft als Rechtfertigung für alle ihre Fehler und Inkompetenz.

Wie wäre es damit, dass sie sich endlich einmal mit der Frage beschäftigen, wie gut sie eigentlich Jahrgangs gerecht unterrichten oder nicht? Etwas Selbstkritik?

Doch nicht? Natürlich nicht.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Liebe Monika, ich habe meinen Kommentar extra mit einem 😉 markiert, um den Scherz zu kennzeichnen…

Ich bin häufig Ihrer Meinung hier in den Foren, auch wenn ich nicht den LuL den schwarzen Peter zuschiebe, sondern dem ganzen System.

Ça me fatigue
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

Ich halte die Behauptung garnicht für so abwegig.
Die Aufmerksamkeitsspanne hat in den letzten Jahrzehnten drastisch abgenommen.

Nach meiner Erfahrung kann man diese verlängern, wenn man den einen Schüler / die eine Schülerin direkt anspricht (nicht im Plenum, sondern im persönlichen Grspräch). In normalen Klassen mit mehreren Problemfällen ist das aber nicht flächendeckend möglich.

Diesen Part übernimmt aber das Handy mit dem Videoclip. Es wird als persönliche Ansprache gewertet, also ist man aufmerksam. Außerdem wurde das Video selbst ausgewählt. Was die Lehrperson der Klasse sagt kann man weder selbst auswählen, noch vor- oder zurückspulen oder 1:1 wiederholen. Auch der Zeitpunkt ist nicht frei wählbar. Die Individualität ist demnach nicht gewährleistet.

Wenn man in der Mittelstufe die SuS nach dem Problem fragt, das sie hatten, nachdem eine Arbeit (naturwissenschaftliches Fach) extrem schlecht ausgefallen ist, wird gesagt, dass nicht genug erklärt wurde und dass sie Erklärungen nicht verstanden hätten. Fragt man konkret nach, so wird erklärt, dass alles nicht verstanden wurde – das Problem kann nicht präzise beschrieben werden. Im Rückblick auf den Unterricht wurden die vielen Möglichkeiten zur Nachfrage nicht wargenommen.
Lerninhalte der vorherigen Themen (gleiches Schuljahr und vorherige Schuljahre) sind meistens nicht mehr präsent. Man fängt immer wieder von vorne an.
Fragt man dann nach, wie für die Arbeit gelernt wurde, so stellt man fest, dass die hoffnungslosen Fälle am Tag vorher anfangen, sich erst einmal zu informieren, was überhaupt dran kommt. Am häufigsten wird gesagt, dass man sich ab 3 Tage vor der Arbeit hinsetzt zu lernen. Gute SuS antworten, dass sie sich täglich kurz mit jedem Fach auseinandersetzen und je nach Situation das eine oder andere Fach intensiver bearbeiten.

Für Lernfächer mag es genügen, wenn man kurz vorher das Kurzzeitgedächtnis füllt. Für Übungsfächer hingegen hilft nur das langfristige Üben mit Pausen dazwischen. Da hilft es nicht, wenn man eine Regel einmal verstanden hat, deren Gebrauch aber nicht persönlich einübt. Da kann die Lehrperson oder das Video noch so viel erzählen. Wenn die persönliche Übung fehlt, hapert es an der Anwendung, die langfristig gekonnt werden muss.

Ich bin der Meinung, dass eine gute Mischung sinnvoll ist.
Lernvideos können zuhause zusätzlich nach Bedarf konsumiert werden und in der Schule muss man lernen dem Unterricht zu folgen. Diese Kompetenz ist spätestens dann wichtig, wenn man im Beruf in Meetings sitzt und aktiv mitarbeiten soll.
Für weniger verkopfte Berufe ist das sicher nicht so relevant, aber auch da muss man zwei Anweisungen hintereinander verstehen und umsetzen können. Zurückspulen geht auch da nicht.

Und die Haltung, dass immer nur das gemacht wird, was gerade gefällt und wenn es gerade passt, ist ebenfalls kontraproduktiv. Sie ist aber leider immer präsenter.

Wie kann die Schule hier entgegenwirken? Das geht nur gemeinsam mit den Sorgeberechtigten, wenn ein “Miteinander” und kein “Gegeneinander” gelebt wird. Die Verantwortung liegt nicht bei der Schule alleine.

Von 24 Stunden verbringen die SuS im Mittel 5 bis 8 Zeitstunden in der Schule mit einem Betreuunsschlüssel 1:25 LuL:SuS (Mittelstufe).

Rechnen wir mit 8h Schlaf (was in den meisten Fällen sicher nicht gegeben ist), bleiben grob 11 bis 8 Zeitstunden übrig.

Was passiert in dieser restlichen Zeit (Betreuungschlüssel zwischen 1:4 und 2:1 Eltern:Kind)?

Mit Videoclips lernen??? Muss das dann zusätzlich auch noch in der Schule sein? Das halte ich für einseitig.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Interessant. Ich kann mich Ihrer vorausgegangenen Analyse voll und ganz anschließen, würde aber andere Schlüsse daraus ziehen.
Ich würde mich da mehr auf die SuS konzentrieren und die Schule anpassen und nicht alle SuS. Man kann sich ja wünschen, dass diese sich wieder mit Unterstützung der Eltern in unser Schulsystem pressen lassen, aber ist das realistisch und auch zukunftsorientiert? Wäre es nicht besser einzusehen, dass die Schule sich mehr am SuS orientieren muss. Je mehr eigenen Handlungsspielraum diese hätten oder die Wahl zwischen verschiedenen Lernformaten, um so wahrscheinlicher ist doch, dass sie am Ende was gelernt haben oder nicht? Das muss doch das Ziel sein und nicht, dass alle SuS wieder funktionieren.
Ich bin natürlich auch sehr dafür, dass da Eltern und Schule an einem Strang ziehen, was aber heute für Eltern schwieriger ist, weil viele (vielleicht auch nur einige – who knows) die Schule so auch nicht mehr akzeptieren wollen – aus welchem Grund auch immer. Die Einen finden LuL als zu übergriffig, anderen ist alles egal oder das Gegenteil, ihr Kind wird zu wenig nach Begabung gefördert oder man erkennt sein eigenens Kind nicht mehr, weil es nur noch deprimiert aus der Schule kommt – da gibt es unterschiedliche Bedürfnisse und Hintergründe. Das Leben ist komplexer und individueller als früher geworden. Da hilft vermutlich nur viel Kommunikation und Beziehungsarbeit und dafür haben LuL heute keine Zeit, weil zu viel auf deren Schultern lastet.

Ich fand Ihre stündliche Tagesauflistung auch sehr interessant. Ich frage mal ganz provokant – warum sollte man als SuS nach einem 8Std-Tag (Vollzeitjob) eigentlich noch mehr Zeit in Schule investieren müssen – diese 8 Std. sollten vollkommen ausreichen! Ihre geforderten Übungszeiten müssen in der Schule passieren, damit SuS nach der Schule ausruhen, Hobbies nachgehen, einfach auftanken können. Ohne Leerlauf keine Kraft…

Ça me fatigue
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

Das ist ja genau das Problem – Ihre Argumente finde ich auch schlüssig. Ich fordere nirgends, dass SuS irgendwo hineingepresst werden müssen.
Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass viele SuS, wenn sie frei wählen dürfen, die unbeaufsichtigte Lernform wählen, dann aber nichts dabei herauskommt. Die Zeit in der Schule wird nicht genutzt.

Die Videofans meiner SuS haben allesamt schlechte Noten.
Die mit den guten Noten wiederholen stetig, aber mit nicht zu viel Zeitaufwand. Sie arbeiten in der Schule mit und treiben nicht quer. Das ust effektiv.

Das freie Üben in der Schule braucht für die schwächeren SuS einen ganz anderen Betreuungschlüssel, wenn sie diese zum Üben bringen möchten oder wenn Sie SuS haben, die kein Deutsch sprechen. Die sitzen die Übungsphasen aus. Wenn da niemand daneben sitzt, der während der Schulzeit ständig zum Arbeiten auffordert, passiert garnichts. Das geht bei 25 SuS und einer Lehrkraft nicht. Das sind nicht mal 2 Minuten pro SoderS in einer Schulstunde.
Das kann Schule demnach mit der jetzigen Struktur nicht leisten.

Und wegen des Zeitproblems:
5 bis max. 8 Stunden in der Schule, manchmal auch nur 4 Stunden – je nach Tag. Da bleibt Zeit zum Üben zuhause: an langen Tagen nicht und an kurzen Tagen mehr.

Das wäre ausreichend, wenn die Zeit in der Schule effektiv genutzt würde. Das ist aber nicht der Fall.
Ob Lernvideos die Situation verbessern, wage ich zu bezweifeln. Alleine sicher nicht.

Zur allgemeinen Bildung sollte auch sowas wie das Ausbilden von Feinmotorik gehören. Eine ordentliche Handschrift bilden inzwischen nicht mehr viele SuS aus. Sollten wir die Handschrift abschaffen (auch als Ausdruck der Persönlichkeit)? Nur noch PC?
Geht der Schuss nicht auch energetisch Resoucentechnisch nach hinten los?

Wo bleibt das Zwischenmenschliche?
Pflegeroboter, Onlineeinkäufe, Lernen alleine am PC, Onlinespiele, Gruppenchat, usw … alles effektiv vielleicht … und wo bleibt die Psyche? Da haben wir inzwischen mehr Probleme als jemals zuvor!

Das sind einfach Erfahrungen und Fragen, die ich mir stelle … das sind weder fertige Lösungen noch das Verdammen von “online” oder “Präsenz” oder sonstwas.

Es ist einfach nur eine Gedankensammlung, die Lösungen offen lässt. Das Problem hat viel zu viele Parameter, als dass man es für alle mit einer einzigen Lösung zufriedenstellend lösen könnte.

Sicher ist aber, dass wir einen Kompromiss zwischen machbarem Input (Bezahlbar? Genug Personal vorhanden? Infrastruktur vorhanden? … usw.) und gewünschtem Output (Wer muss was wofür können? Was sind heute noch Grundlagen, die jeder beherrschen sollte, um unabhängig in der heutigen Zeit zu überleben und um “Richtig” von “Falsch” unterscheiden zu können wenn es um Behauptungen im Netz geht und damit um unsere Demokratie.
Ohne Grundwissen, das man nicht erst nachschlagen muss (oder googeln), wird es nicht gehen.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Ich glaube, wir sind wirklich nicht weit voneinander entfernt. Ich bin ja ein Fan von SOL, ABER das bedeutet ja nicht, dass die SuS unbeaufsichtigt immer nur das machen, was sie wollen. Sie müssen für mehr Freiheiten erst beweisen, dass sie das auch gewissenhaft nutzen. SOL hat den Vorteil, dass die motivierten und guten SuS nicht aufgehalten werden und die LuL mehr Zeit für diejenigen haben, die mehr Unterstützung ( egal, ob fachlich oder mental) benötigen.
Ich bin übrigens auch der Meinung, dass Erklärvideos alleine nicht reichen. Aber man kann ja das Format, wodurch man sich Kenntnisse verschafft, frei gestalten, die Übungen dazu aber verpflichtend. Vielleicht kann man sogar das individualisieren. Es gibt mittlerweile auch schon genug Material dazu, aber dann muss man es auch richtig machen. SOL will gelernt sein. Unsere SuS kennen und können das nicht. Erst nach einer abgeleiteten Einführung mit Rahmen und wöchentlichem Coaching lässt sich das gewissenhaft umsetzen. Das bedeutet viel Aufwand zu Beginn, hätte aber bestimmt einen großen Mehrwert, wenn es erstmal läuft.
Das muss man als Schule (Sl und Kollegium) wollen, da das für alle Beteiligten eine große Umstellung darstellt. Aber ich glaube, dass auch viele LuL dadurch am Ende eine bessere Arbeitsumgebung hätten.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

„Je mehr eigenen Handlungsspielraum diese hätten oder die Wahl zwischen verschiedenen Lernformaten, um so wahrscheinlicher ist doch, dass sie am Ende was gelernt haben oder nicht?“

Nee, da habe ich eigentlich nur genau gegensätzliche Erfahrungen gemacht. Gerade schwache Schüler profitieren von einem klar strukturierten Lehrgang – zu viele Optionen verwirren nur und bringen Unruhe, sprich verringern die effektive Lernzeit. Aber der Mythos, dass eine freie Wahl der Sozialform und/oder des Arbeitsplatzes und/oder der Niveaustufe die Lernerfolge qua intrinsischer Motivation ins Unendliche steigern können, hält sich hartnäckig.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Die Erkenntnis ist doch gut. Lasst die Guten laufen und sie werden nicht vom Rest aufgehalten und die LuL haben mehr Zeit, für die schwachen SuS. Jeder bekommt den Freiraum, den er/sie auch gut schafft.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

Die echte Welt ist leider komplexer als „starke Schüler, die von alleine lernen“ vs. „schwache Schüler, die Hilfe brauchen“. Für einen bunten Flyer ist das eine angemessene Differenzierung. Für realen Unterricht nicht. Was ist mit der ganzen Mitte? Was ist mit den DAZ-Kindern? In Wirklichkeit brauchen von 25 Kindern mindestens 20 mehr oder weniger intensive Hilfestellung, die angebliche Entlastung der Lehrer gibt es daher nicht. Was bleibt ist ein hektisches Hüpfen von einer Katastrophe zur nächsten.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Aber warum wird dann SOL vermehrt in Gesamtschulen, die ja bekanntlich sehr heterogen sind, angewendet? Es muss irgendeinen Mehrwert haben und auch umsetzbar sein….Mit Sicherheit benötigt man mehr externe Hilfe für die DAZ-Kinder, aber ich denke, das wäre auch jetzt schon angesagt und nötig. Aber wieso brauchen so viele SuS so viel Hilfestellung (die DAZ-Kinder mal ausgenommen)? Eher, weil sie es nicht verstehen oder weil sie jemanden hinter sich brauchen, der dafür sorgt, dass sie überhaupt was machen? Oder sind so große Lücken da, dass sie dadurch den Anschluss verloren haben – da wäre SOL wieder super. Das könnte individualisiert werden. Man teilt denjenigen einfach den Stoff zu, den diese Person nicht kann und füllt erstmal die Lücken auf, bevor es weitergeht…

P.S. Ich habe übrigens automatisch in gute und schlechte SuS polarisiert, weil das in der Klasse meiner Tochter genauso ist – die Mitte ist praktisch leer. Das war natürlich ziemlich eindimensoniert gedacht.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

„Aber warum wird dann SOL vermehrt in Gesamtschulen, die ja bekanntlich sehr heterogen sind, angewendet? Es muss irgendeinen Mehrwert haben und auch umsetzbar sein…“

Vorsichtig!

Die pure Existenz von SOL sagt noch gar nichts darüber, ob das Konzept pädagogisch sinnvoll ist. Der Grund für den vermehrten Einsatz ist eben kein pädagogischer – auch wenn das offiziell natürlich beteuert wird, sondern ein schulorganisatorischer: Wie kann man mit zu wenig Lehrern die Stundentafel aufrecht erhalten? Man nehme einen echten Lehrer, der Wochenpläne erstellt und korrigiert. Eingesetzt werden können die Pläne dann in mehreren Lerngruppen – die Durchführung muss nicht zwingend ein echter Lehrer übernehmen, rumgehen und helfen können auch Schulhelfer, Assistenten, Bufdis, Praktikanten etc. So hat man dann vermeintlich aus der Not eine Tugend gemacht. Der Haken ist halt: Echter Unterricht ist das nicht. Es ist betreutes Ausfüllen.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Aber nicht überall. Ich kenne zumindest eine, die das seit 10 Jahren aus Überzeugung und nicht wegen des Lehrermangels machen und auch mit Erfolg. Da erstellen aber die SuS in Beratung mit LuL ihre eigenen Ziele. DIE luL begleiten, coachen und erstellen Matrialien.

Ihre genannte Version klingt tatsächlich nicht ausgereift und ist vermutlich auch nicht zielführend. Oder verfolgt das falsche Ziel 😉

AlexZ
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

Wie soll das gehen, wenn man am Ende standartisierte Tests und Schulabschlüsse fordert. Spätestens dann kommen die Eltern und klagen ein, dass die Kinder keine Chance hatten, weil die Lerngruppe die “falschen” Unterrichtsmaterialen oder Methoden hatte, um erfolgreich irgendwas zu erreichen, weil die Förderung falsch war bla, bla, bla.

Sporack
1 Monat zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

von den 8 Stunden, die Übrig sind, gehen bei meinen Kindern die Zeiten 17 bis 21 Uhr auf Hausaufgaben drauf.

Das sind genau die vier Stunden Hausaufgabenzeit, die ich als Schüler brauchte : Allerdings damals von 14 Uhr bis 18 Uhr.

Hausaufgaben und nötige Übungszeit wird eben nicht weniger, wenn der Schultag mit Unterricht länger wird. heute (8-16) zu früher (8-13).

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Sporack

4 Std. Hausaufgaben? Das hatte weder ich früher, noch meine Tochter heute. Das ist doch viel zu viel….Bei meiner Tochter gibt es da ein Hausaufgabenkonzept, sprich es sind tgl. 60 Min. für Hausaufgaben vorgesehen. Ab Klasse 8 dann 75 Min, weil es 1x die Woche Nachmittagsunterricht gibt und dann dürfen gar keine aufgegeben werden. Neuerdings dürfen auch keine übers Wochenende gegeben werden.
Sie werden auch nicht mehr benotet wegen KI.

Ça me fatigue
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

So kenne ich das auch.

SuS, die in der Schule schlafen brauchen länger, die anderen beruchten, dass die gute Stunde normalerweise genügt un bei Nachmittagsunterricht oder über das Wochenende gibt es keine HA.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Das stimmt, die Lehrer sind schuld.

P.S.: Neue gesucht!

Dil Uhlenspiegel
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Einspruch! Mein Spruch 🙂

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

*piep-tröt*
*fliegt schnell weg*

RSDWeng
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Der Vorwurf der Inkompetenz existiert, seit es Schulen gibt; er ist nichts anderes als eine Sündenbockfunktion.

Na ja
1 Monat zuvor
Antwortet  AlterHase

Anekdotische Evidenz: Ich habe tatsächlich festgestellt, dass Schüler weniger Abwehrverhalten zeigen, wenn sie einen Text am PC oder auf dem Tablet lesen sollen.

AlterHase
1 Monat zuvor
Antwortet  Na ja

Also die Digitalisierung der Schulen dient der Überlistung eines “Abwehrverhaltens” von Schülern gegen Bildung? So wird das offiziell aber nie gesagt.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  AlterHase

Wahrscheinlich, weil es nur ein positiver Nebeneffekt ist…

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  AlterHase

ALLES, was wir an den Schulen veranstalten, dient der Überlistung des Abwehrverhaltens von Schülern gegen Bildung!

Sporack
1 Monat zuvor
Antwortet  AlterHase

Meine Erfahrung mit älteren Lernenden ist:
Es ist gänzlich egal welches Medium langseitige Texte textuell präsentiert.
Fragen zum Text werden nur von denen beantwortet, die den Text gelesen haben, weil sie das Thema interessiert. Wer nur den Leistungsnachweis benötigt, liest und schreibt nicht mehr, sondern hofft auf eine “leichte” Klausur oder mündliche Prüfung, in der man auf seine lieblingsthemen versucht abzubiegen.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  AlterHase

Funktioniert es nicht. Schüler verstehen beispielsweise die Texte auf Wikipedia schon gar nicht.

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

So die Regel. Dann gab’s noch Konzepte mit fluider und kristalliner Intelligenz.

Wenn ich wegen des kompetenzorientierten Unterrichs kein Wissen erworben habe, baut sich auch keine kristalline Intelligenz auf. Pech gehabt.

Und die fluide Intelligenz hat ihren Peak vor der 30. Danach ist es ein Abwärtsschwung.

Die Geister, die Steve Jobs und mit dem Wischkasterl gab, die werden wir nicht mehr los.

Da zeigt man ein Erklärvideo und fünf Leute daddeln derweil rum. Ist halt so. Kann man nichts ändern. So schließe ich mit einem anderen Sprichwort:

Jeder ist seines eigen Glückes Schmied.

Mondmatt
1 Monat zuvor

Was Hänschen nicht lernt….

Ist halt nicht mehr zeitgemäß.

Früher: Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich.
Heute: Wer nämlich mit h schreibt kennt immerhin 7 Buchstaben und hält den Stift richtig herum.

Ich als alter weißer Mann aus der Boomer-Generation muss mich da auch umgewöhnen.

Wir waren viele und hatten daher immer Leistungsdruck. Bei der Studienplatzsuche, im Studium, bei der Arbeitsplatzsuche nach dem Wirtschaftswunder.
Heute ist man ab mehr als zwei Arbeiten pro Woche traumatisiert.

Wir lebten in einem kalten Krieg voller Atomwaffen, offenen Drohungen und mehreren Konflikten bei denen man gerade noch die Kurve vor den Einsatz der Bombe bekam.

Heute haben wir Kriege in anderen Ländern die 2000-3000 KM von uns entfernt sind. Trotzdem ist unsere Jugend traumatisiert von der Kriegsangst.

Selbst ein paar Wochen ohne die heiß geliebt Schule (Ironie aus) haben unsere Schüler während Corona so sehr traumatisiert, dass das jahrelang nachwirkt.
Das Trauma ist offensichtlich so groß, dass man in einer nächsten Pandemie tausende von Lehrern kurz vor der Rente bereitwillig in Lebensgefahr bringen würde. Hauptsache sie sind da um die hysterischen Ängste der Generation Z zu beschwichtigen.

Jeder war mal seines Glückes Schmied.
Heute verharrt die Jugend in der freudigen Erwartung, dass schon jemand Anders ihr Glück schmieden wird und es ihnen dann am besten noch vorbei bringt.

uwe
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Aristoteles (384–322 v. Chr.)

Aristoteles, Platons Schüler, hatte eine besonders düstere Sicht auf die Jugend:„Was nun zunächst die jungen Leute angeht, so sind sie heftig in ihrem Begehren und geneigt, das ins Werk zu setzen, dann steht ihr Begehren. Von den leiblichen Begierden sind es vorzugsweise die des Liebesgenusses, denen sie nachgehen, und in diesem Punkt sind.“ Sie alle ohne Selbstbeherrschung.1

Er fügte hinzu:„Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.“1

2

Mondmatt
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Es lebe die humanistische Bildung.

Monika, BY
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Trotzdem ist diese “schlimme, böse” Jugend sehr weit gebracht.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Was hat sie bisher geleistet? Sogar ihr geliebtes Internet stammt von den Boomern. Leider auch die Umweltprobleme. Die Kriegspolitik allerdings nicht, dass sind Leute zwischen 40 und 60. Die Jugend wird zwischen diesen Generationen zerrieben, in anderen Ländern gar geopfert.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Das Internet kommt von den Alt-68ern, gab’s also schon bevor die Boomer die Arbeitswelt zusammenbrechen ließen:)

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Die Alt-68er selbst haben das Internet wohl nicht erfunden, das waren die damaligen ersten Informatiker, die mit dem politischen Ast der Studentenschaft, aus denen sich die Alt-68er bildeten, nichts zu tun hatten.

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Könnten Sie das mit der Kriegspolitik nochmal erläutern? Putin ist über 60.

Lisa
1 Monat zuvor

Ja, das ist richtig. Also die Boomer und die danachfolgende Generation machen Kriegspolitik auf Kosten der Jugendlichen.

Monika, BY
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Zeitgemäß. modern, fortschrittlich, in unsere Zeit passend, up to date…wie auch immer – die Jugend weiß viel besser Bescheid, aber sie kann sich nicht durchsetzen. Wieso?

Schauen wir nur all diese Kommentare gegen Schüler und Jugend auf einem Lehrerportal. Und sie müssen gehorchen, sind einfach erpresst- sonst kein Abschluss.

Monika, BY
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Es gibt ab zu Lehrer und UNI Professoren, die von den Streber gar nichts halten, weil diese, leider immer noch sehr wenige wissen, dass die Streber nur Frischfleischportion für Sklaverei sind. Sie beherrschen, regeln, steuern gar nichts. Sie wiedergeben es nur.

Viele Jugendliche heute sind sich dessen bewusst. Viele mehr, als je zuvor. Da hackt es.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Streber ist auch so ein deutsches Konzept. In anderen Ländern sind das einfach nur Schüler, die sehr gut sind. Im Spanischen gibt es beispielsweise keine Übersetzung dafür.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Da lag er wohl gar nicht mal so falsch, denn nach meinen Informationen war es ab 322 b,c. mit der der Demokratie in Athen vorbei . Antipatros von Makedonien besetzte mit seinen Truppen die Stadt und etablierte dort eine Oligarchie.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Der Liebesgenuss hat aber stark nachgelassen. Auch Partys etc. Alles zu anstrengend!

Die Balkon
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Das wird oft zitiert, aber nie dazu gesagt, dass er recht gehabt hat. Griechische Wissenschaft nach Aristoteles gab es nur noch in den “Kolonien”, ein wenig Kleinasien, ein wenig Sizilien, und vor allem in Alexandria. Athen konnte man knicken.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Die Balkon

Pssst!

Mario
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Die Aristotels-“Zitate” sind fake. Der echte Aristoteles war Lehrer des wohl erfolgreichsten jungen Menschen seiner Zeit (Alexander der Große) …

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Mario

Ist aber auch kein Gehemnis, dass Alexander nicht aus Athen stammte und seinen “Erfolg” auch nicht der athenischen Jugend verdankte , auf die sich das Zitat vermutlich beziehen soll.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Tempora mutantur! – Und Schmied – wirklich? Das ist ein anstrengender Handwerksberuf, das sollen mal andere machen. Ey Alter, ich glaub es hackt wohl.

Dil Uhlenspiegel
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Voller Pracht
auf Konsumers Altare
unbedacht der KI zum Opfer
dargebracht.
Vollbracht. <duck face emoticon>

Katze
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Volle Zustimmung! Auch alte weiße Frauen haben keine Lust mehr auf lernbegleitenden Traumatherapeut mit (Vorbei)Bringepflicht oder auf beschwichtigende Servicekraft im schulischen Komfortzonenambiente für in freudiger Erwartung verharrende oder in hysterischen Ängsten erstarrende Bildungsbetroffene.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Ich denke, die Jugend ist nicht traumatisiert von der vielen Freizeit während Corona, sondern aufgrund der Unsicherheit, Zerrissenheit, Angst und Aggression der Erwachsenen. Man schaue sich nur jetzt das Wahlverhalten und die Kommentarspalten an. Die Erwachsenen sind nur noch aggressiv und sammeln sich an den politischen Rändern – von einem Extrem ins Andere.
Angst vor Migranten, Hass auf Leistungsempfänger, Neid auf Reichere und jede Menge Rattenfänger im “sozialen” Netz, die mit verdrehten Tatsachen und Verschwörungen nur so um sich werfen um noch weiter zu verunsichern.

Educater
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Differenziertes Denken und Empathie scheint in der Boomer-Generation allerdings nicht vermittelt worden zu sein – wenn man Ihre Wortwahl so pauschalisiert wie Sie es selbst getan haben.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Educater

Die Empathie für SuS ist in den Foren hier generell unterrepräsentiert. Leider!

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Educater

Boomer-Erziehung und Ausbildung war eine Massenveranstaltung, deren oberste Maxime “Survival of the Fittest” war. Vorrangig wurden die Ellbogen trainiert, Empathie konnte sich da keiner, der voran kommen wollte, leisten.

Dil Uhlenspiegel
1 Monat zuvor

Puh, erstmal einen schönen “Cafe fragmente” auf den Schreck … bzz … hm, das sieht aber auch nice aus … like and share … zu lernen als älteren … hm, was? …bzz … my mama said: to get things done… schon 30 views, crazy … you’d better not mess with Major Tom … bzz … “hat not head”, hahaha, so geil

Monika, BY
1 Monat zuvor

Weil sie jung sind?

Lust auf Bewegung, Entdecken, Unternehmen und nicht nur 10 Stunden am Tag lernen um den Abschluss zu schaffen, irgendwelchen (über ABI und Gym reden wir besser nicht lol) und die gute 80 % davon was sie in der Schule für die Prüfungen gebüffelt haben, werden sie nie im Leben brauchen, und wenn schon, haben sie Internet und KI.

De Schulen sind einfach falsch dran. Statt um die Wissen zu vermitteln, sollen sie sich besser darum kümmern, das Verständnis zu vermitteln. Davon aber kein Spur.

Monika, BY
1 Monat zuvor

“Was motiviert Menschen zum Lernen?”

Etwas zu verstehen, um kein Fehler mehr zu machen, die weh tun.

Die Schulen bieten das heute nicht mehr leider. Sie bieten hauptsächlich lernen für die Note.

Fragt sich jemand wozu noch alles? Ich schon. Sage ich nur nicht laut zu Hause, da die Kinder Schule beenden sollen (Angst aus Gewohnheit wahrscheinlich, so wurden wir erzogen) Wenn man bedenkt, Donald Trump, Melanie Trump, Scholz, Merz, KI, Putin..etc…vieles von der Ausbildung kann sich man auch heute nicht mehr versprechen, eig. weniger denn je.

Iris Naumann
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

@Monika, BY
Wenn ich Ihre Beiträge so lese… Was machen Sie hier in diesem Forum? Suchen Sie sich doch eine andere Plattform. Ihre Beiträge sind für mich Spam. Anmerkung: Wenn mich ein Umfeld nicht interessiert und ich auch nichts substantiell beitragen kann, dann gibt es genug Alternativen im Netz – auch für frustrierte Eltern. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit.

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  Monika, BY

Etwas zu verstehen, um kein Fehler mehr zu machen, die weh tun.
Die Schulen bieten das heute nicht mehr leider. Sie bieten hauptsächlich lernen für die Note.
Notfalls lernt man Ihrer Ansicht nach also, um Fehler zu vermeiden, die als schmerzhaft empfundene Noten nach sich zögen.
Das soll Schule heute nicht mehr bieten?

Lisa
1 Monat zuvor

Ich bin schon etwas überrascht über das, was ich hier lese. Als junger Mensch musste ich übrigens keine 2- 3 Stunden lernen, einmal lesen und ich konnte den Stoff. Mein Geheimnis? Mitnichten Superintelligenz, ich habe im Unterricht mitgeschrieben wie später an der Uni. Das reichte mir schon, um zu strukturieren und deshalb nützt mir persönlich das Tablet auch nichts.

Nach wie vor bemängele ich, dass Schüler wenig über Lernstrategien erfahren und sie ausprobieren dürfen. Das ist mehr oder weniger Glückssache, ob das einer für sich entdeckt. Gerade bei Schülern mit Teilleistungsschwächen aber das A und O, dass sie ihre Schwäche kompensieren lernen.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Die ersten ca. 5 Jahre habe ich mir mit “Lernstrategien” ein Bein rausgerissen.

Gähnen, weghören, “kommt das im Test (sic!) dran?”.
Zugehört haben diejenigen, die es eh nicht brauchten.

Mittlerweile streue ich die halt ein (hauptsächlich, damit es im Klassenbuch steht) und biete die an – manche wollen, viele nicht.

Geliefert wie bestellt?

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Schade. Manchmal glaube ich, was umsonst ist, ist nichts Wert. Als Bezahlkurs anbieten vielleicht?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Merkwürdigerweise braucht es bei “Bezahlkursen” (die ich nicht anbiete, das wäre ohne Erlaubnis ja auch verboten) keine komischen Lernstrategien, hörte ich.

Woran das wohl liegen mag?
Darauf eine “Studie”… 😉

Canishine
1 Monat zuvor

Im Idealfall und besonders nachhaltig lernen Menschen, wenn sie es wollen und nicht, wenn sie es müssen.“
Aber wer nicht will, muss halt im Zweifelsfalle.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Canishine

Noch nix von intrinsischer Motivation gehört? Wann hast du denn im Vorbereitungsdienst verpasst? “Man kann nicht nicht lernen!”

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Canishine

Uns sollte aber auch allen klar sein, dass “lernen müssen” selten zu nachhaltiger Bildung führt. Jeder von uns müsste da Beispiele im Kopf haben, woran man sich noch gut aus der Schulzeit erinnert, weil es einen interessiert hat und häufig feststellen, dass etwas “gelöscht” ist, wenn man Fragen gestellt bekommt und man noch weiß, dass man das eigentlich mal gelernt hat.

Bleibt also die Frage, wie kriegt das System Schule es hin, dass SuS in der Schule nicht zu desinteressierten Menschen werden. In der Kita wollen alle Kids noch Neues lernen. Ab der Grundschule schwindet dieser Wissendurst immer mehr und spätestens in der weiterführenden Schule ist er (fast) versiegt – also sieht es doch schwer danach aus, als würde Schule einen gewissen Anteil an diesem Desinteresse haben.

Bleibt die große Frage, wie könnte Schule anders aufgebaut werden, damit SuS wieder mehr interessiert sind. Ohne Interesse, keine nachhaltige Bildung – da hilft aller Noten-/Leistungsdruck nichts. “Müssen” führt nur zum Bulimielernen, wie wir tagtagl. in den Schulen beobachten können oder zu Systemsprengern.

Das ist keine LuL-Schelte, sondern eine Systemfrage!

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

Wenn man mal so rumfragen würde, wer gerne mit deutschen Kindern tauschen möchte, würde man womöglich den einen oder anderen Interessierten finden. Ist halt ne Systemfrage.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Canishine

Also sind deutsche Kinder nur undankbar oder was verbirgt sich hinter Ihrer Aussage?
Falls ja, was soll ich sagen, es sind eben Wohlstandskinder. Da ist das eben so. Man muss sich nicht aus dem Elend hochkämpfen, was bei vielen ärmeren Länder vielleicht als Motivator funktioniert.
Da müssen wir uns eben was anderes einfallen lassen, schließlich ist auch unsere Zukunft davon abhängig, dass aus diesen Kids, gut ausgebildete Erwachsene werden.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

So lange man (Achtung, Tabu-Thema) die menschliche Biologie nicht ändert – bleibt das auch so.

Biologische Kinder sind (fast immer) extrem lernbegierig, erstmal (meistens) folgsam usw.

Dass damit mit der Vorpubertät Schluss ist, ist (rein biologisch) logisch.

Hochzivilisations-Lernen ist immer ein Lernen GEGEN unsere biologische Verfasstheit. Mithin GEGEN unsere “intrinsusche” Verfasstheit.

Da wir keine Tiere sind, geht es trotzdem – WENN eben genug Input “pro Lernen” erfolgt.
Das scheint hauptsächlich Kultursache zu sein – Stichwort “Vergesellschaftung”, “Streben nach Sozialstatus”.
Wie sieht es da in unserer gelebten Kultur aus? Ahhhhhhh, ok. Na dann.

Tigrib
1 Monat zuvor
Antwortet  Alese20

Nicht zu vergessen:
Viele Kids sind mit der Pubertät so beschäftigt, dass da kommen kann, was und wie es will. Das Gehirn wird in dieser Phase ziemlich stark umgebaut. Die intrinsische Motivation nimmt bei den allermeisten ab und kommt bei vielen dann im Angesicht des Schulabschlusses wieder.
Am System oder der Lernmethode liegt es meiner Meinung nach bei den meisten nicht.

Alese20
1 Monat zuvor
Antwortet  Tigrib

Ja, die Pubertät ist ein weiteres großes Problem. Aber darauf wird in Schule überhaupt keine Rücksicht genommen. Gerade ab Kl. 7/8 wird ordentlich angezogen. Dabei können sich viele gar nicht konzentrieren, auch wenn sie wollten. Aber der Stoff muss ja durchgezogen werden. Komme was wolle, egal wie es dem Einzelnen an dem Tag geht. Könnte man auch mal hinterfragen….