Im südkoreanischen Streaming-Hit «Squid Game» müssen Erwachsene mit hohen Schulden an harmlos wirkenden Kinderspielen teilnehmen. Doch wer verliert, wird auf der Stelle umgebracht. Kurz nach dem Start der ersten Staffel 2021 schlugen Schulen in mehreren Ländern Alarm: Kinder und Jugendliche würden die Serie in der Pause nachspielen und die Verlierer ohrfeigen.
«Ich war schockiert, als ich von diesen Ereignissen gehört habe. Vor allem, weil es keine Serie für Kinder ist», erklärte nun Serienschöpfer und Regisseur Hwang Dong-hyuk (53). «Ich hätte nicht damit gerechnet, dass auch Kinder und Jugendliche die Serie schauen. Das hat mich schockiert und mir Sorge bereitet.»
Lehrerverbände warnten damals vor «Squid Game»
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) zum Beispiel berichtete damals von Vorfällen auf dem Pausenhof (News4teachers berichtete). Diese hätten eine neue Qualität und es sorge für Aufregungen. Sogar in einer Kita mit angeschlossenem Hort in Pinneberg bei Hamburg spielten Kinder die blutige Netflix-Serie nach.
In einem Brief an die Eltern warnte seinerzeit der zuständige Ansprechpartner der Kita vor der Serie. Sie sei «brutal, gewaltverherrlichend und insbesondere für Kinder verstörend», hieß es in dem Schreiben. Alpträume, Ängste und psychische Probleme könnten die Folge sein. «Deshalb unser dringender Aufruf: Lasst eure Kinder nicht diese Serie sehen. Auch nicht, wenn ihr dabei seid.» Die Serie ist mit der Altersfreigabe FSK 16 versehen.
«Ich kann Eltern nur bitten, vor der zweiten und dritten Staffel mit ihren Kindern ernsthaft zu sprechen und ihnen deutlich zu machen, dass diese Serie nichts für sie ist», sagte Hwang weiter. «Wenn sie dann doch aus irgendeinem Grund Ausschnitte sehen, sollten Erwachsene ihnen den Kontext der Gewaltdarstellungen erklären.»
Die Brutalität in der Serie steht laut den Machern symbolisch für eine kapitalistische Gesellschaft, für die nur Leistung zähle und die ihre Verlierer mit Sorgen und Nöten alleine lasse. «Die Botschaft, die wir mit “Squid Game” eigentlich vermitteln wollen, ist, keine Gewalt anzuwenden und dass die Starken und Schwachen harmonisch zusammenleben sollten», sagt Hauptdarsteller Lee Jung-Jae. Er spielt «456», den Gewinner aus der ersten Staffel.
Kinder und Jugendliche, die die Kinderspiele aus der Serie für Gewalt nutzen, würden genau das Gegenteil tun. «Also ich würde diesen Menschen raten, sich “Squid Game” nochmals anzuschauen und zu realisieren, worum es in der Serie wirklich geht.» Die zweite Staffel der Erfolgsserie ist ab 26. Dezember bei Netflix zu sehen. News4teachers / mit Material der dpa
Sogar Kita-Kinder spielen “Squid Game” nach – Pädagogen appellieren an Eltern
Hat die Schulhofrandale denn aufgehört?
Bei uns hat sie nie angefangen.
Das behaupten bei uns auch einige Lehrer, die sieht man aber grundsätzlich nicht bei ihren Pausenaufsichten.
Was soll die Pöbelei?
Man könnte im Rahmen der wirklich lebenswichtigen Unterrichtsthemen, wie sie auch von SuS immer öfter gefordert werden (z.B. Finanzwissen aka Reichwerden, Informatik aka Gaming u.a.), auch die korrekte Interpretation der unglaublich tiefgründigen Gesellschaftskritik der Squid Games in der Schule durchnehmen. Allemal besser als Grundrechenarten oder Weimarer Republik. Wer braucht das heute noch, wo es Taschenrechner und KI gibt, die das nullkommanix auf völlig selbstständige Weise lösen. Da muss man nicht verstehen, was vorgeht, man muss es nur einschalten, vgl. Squid Games.
Gehört zu Finanzwissen auch, dass man in mehreren Fremdsprachen – vor allem in Lateinisch – fragen kann:
“Ey Alter, haste mal nen Euro?”
Steckt ja auch digitale Kompetenz drinnen: Bei “Rotes Licht – grünes Licht” kapiert jeder das Prinzip des Binären. Und so tiiiieeefgründig!
Es gibt aber auch semibinäre Ampeln (rot oder aus) oder nonbinäre Ampeln (gelb blinkend) oder fluide Ampeln (wechselbarer Modus). Bei allen kann es zu Stress kommen, wenn man sie nicht respektiert oder beachtet.
Staffel eins haben viele unserer Schützlinge damals zwar entgegen der Altersempfehlung geschaut, große Problematiken blieben glücklicherweise aus. Da hatten wir größere Probleme mit den “Killerclowns” zu Halloween… Unterm Strich alles Trends, die vorübergehen.
Der Regisseur ist schockiert, dass Kinder und Jugendliche -Überraschung- die Serie sehen.
Der Hauptdarsteller rät Kindern und Jugendlichen dazu, sie -reflektierend?- anzusehen, bis alle die Gesellschaftskritik gefunden haben.
Noch irgendeine Frage, wie ernst die Kommentare zu nehmen sind? Oder auch, was diese und andere besorgte Menschen von der Lebensrealität der Schüler verstehen?
Es ist sicherlich nur der Besorgnis und nicht der PR geschuldet, das dieses Thema vor dem Start des zweiten Teils wieder hervorgeholt wird, Interviews der Akteure auftauchen.
Brutal und gewaltverherrlichend ist diese Serie, aha, , mein Problem sind brutale Videos mit realer Gewalt als Tiktok-Challenge, die bis Klasse fünf herumgeschickt werden. Eine Netflixserie zum Problemthema zu machen ignoriert das wahre Ausmaß an mühelos erreichbaren Gewaltvideos jeder Art.
Danke für die Nachricht, ich werde die Eltern sofort informieren – durch Zeitreise… 🙁
Brauchen sie nicht. Es sind Ferien und danach ist der Trend, wenn es denn einer wird, wieder vorbei.