Ein FDP-Politiker vom Bodensee fordert Jokertage an allen Schulen im Land – also ein Recht für Eltern, ihr Kind ohne nähere Begründung an zwei Schultagen pro Schuljahr nicht in die Schule zu schicken. Dadurch könnten «voraussehbare Fehlzeiten, zum Beispiel aufgrund einer früheren Abreise in den Urlaub», unbürokratisch und eigenverantwortlich vermieden werden, schreibt Patrick Konopka in dem Antrag, den er auf dem Landesparteitag am morgigen Sonntag in Fellbach einbringen will.
Konopka ist stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP in Konstanz – und selbst Lehrer und Vater mehrerer Kinder. Er ist laut Eigenbeschreibung im Netz auch stellvertretender Vorsitzender des Landesfachausschusses Bildung der baden-württembergischen FDP.
Ein solches System, so ist der Liberale überzeugt, würde viele unehrliche Entschuldigungen vor den Ferien, vor und nach Konzerten oder Familienfeiern verhindern – und Schulleitern und Lehrern Arbeit ersparen. Manche Eltern reichten falsche Krankmeldungen ein, andere Familien verzichteten aus Pflichtbewusstsein zähneknirschend auf Vieles. Schule würde durch die allgemeine Einführung von Jokertagen für alle ehrlicher und fairer werden, schreibt Konopka in seinem Antrag.
Abwegig ist das keineswegs – sondern ein in der Schweiz übliches Verfahren. «Gemäss der Volksschulverordnung können die Schülerinnen und Schüler dem Unterricht während zwei Tagen pro Schuljahr fernbleiben – ohne Gründe angeben zu müssen. Für eine solche Absenz müssen die Eltern kein Gesuch stellen. Es genügt eine Information der Lehrperson oder der Schulleitung», so heißt es beim Kanton Zürich.
Parteiführung skeptisch – droht “Schulausfall”?
Die Parteiführung reagiert dennoch eher skeptisch auf den Vorstoß. Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke, der am Sonntag beim Parteitag für den Landesvorsitz kandidieren möchte, sagt, dass er noch keine abschließende Meinung dazu habe. «Ich werde mir das sehr intensiv durch den Kopf gehen lassen.»
FDP-Landesgeneralsekretärin Judith Skudelny macht deutlich, dass sie nichts von dem Vorstoß hält. Solche Jokertage gebe es faktisch zwar schon an manchen Schulen, berichtete Skudelny. Das sei nicht rechtlich statuiert. Aber: «Ich finde es schwierig, weil wir uns darum bemühen, dass bis zum letzten Ferientag keine Schule ausfällt.» Sie verstehe zwar emotional den Hintergrund des Antrags, aber: «Ich sehe jeden Antrag auf Schulausfall kritisch.»
Ministerium: Früherer Reiseantritt kein Grund für Fehlzeit
Das baden-württembergische Kultusministerium stellt klar, dass eine Beurlaubung vom Unterricht lediglich in besonders begründeten Ausnahmefällen möglich sei. Früher in den Urlaub zu fahren oder später daraus zurückzukehren, zähle nicht dazu, so ein Sprecher. Rechtsgrundlage dafür sei die Schulbesuchsverordnung.
Beurlaubungsgründe seien unter anderem Hochzeitsjubiläen der Eltern, Todesfälle in der Familie und Hochzeiten von Geschwistern. Darüber hinaus könnten sich Schüler aber auch beurlauben lassen für internationale Schüleraustausche, Sprachkurse im Ausland und Ehrenämter bei Sport-, Musik- und Gesangvereinen, anerkannten Jugendverbänden und sozialen Diensten sowie kirchliche Veranstaltungen und Feiertage.
Konopka plädiert für einen liberaleren Kurs – und für mehr Ehrlichkeit. Er betont auf «X»: «Aktuell lernen Schüler vor allem, dass krankmachen in Ordnung ist. Ich will das ändern und Schulen mehr Autonomie geben.» Und er betont: «Schwänzer sollen sich aber nicht freuen.» News4teachers / mit Material der dpa
Chaos-Start mit Ansage: Zehntausende Familien verlängern eigenmächtig die Ferien
Und wenn die beiden „Jokertage“ aufgebraucht sind, wird bei weiterem Bedarf dennoch wieder krank gemacht. Wir betreuen Schüler, die sich teilweise wöchentlich ihren „Jokertag“ nehmen, der dann von den Eltern mit „Bauchweh“ oder „Kopfschmerzen“ entschuldigt wird.
Abschließende Frage: Bekommen Lehrkräfte diese „Jokertage“ auch?
In Berlin gab es das doch schon mal mit den zwei frei wählbaren Urlaubstagen. Fand ich eigentlich ganz nett.
Ganz bestimmt. Schließlich sind Lehrkräfte im Privatleben doch auch Eltern…
Natürlich nicht. Das Lehrpersonal hat sich zur Verfügung zu halte, um seinen bereits stark ramponierten Ruf nicht gänzlich zu ruinieren.
Darauf käme es auch schon nicht mehr an.
Die A… Karte haben Lehrkräfte eh. Egal was sie tun.
Haben wir auch. Ist leider kein Einzelfall: Schüler die keine ganze Woche mehr schaffen und jede Woche 1-3 Tage krank sind. Das geht dann über Jahre so, weil die Eltern es decken können und man kann dann dabei zusehen, wie die Kinder irgendwann abstürzen.
Ich reagiere darauf mit Gesprächen. In meinem Bildungsgang Elektrotechnik ist dass meist eine Überforderung Hintergrund und wir finden zusammen eine Lösung, Bildungsgangwechsel,eingeschlossen.
Oder Jokertage werden für Tests hergekommen, was ja eh schon passiert, würde aber damit noch mehr werden.
“Wir betreuen Schüler, die sich teilweise wöchentlich ihren
„Jokertag“ nehmen, der dann von den Eltern mit „Bauchweh“
oder „Kopfschmerzen“ entschuldigt wird ,” schreiben Sie.
Die Symptome, die sie oben schildern, deuten auf eine hohe
Stressbelastung der betroffenen Kinder hin.
Menschen in Deutschland stehen häufiger unter Stress
Thema Burnout/Stress
Mag im Einzelfall zutreffen oder wird eben als Ausrede genommen, weil man einfach keinen Bock hat. Aber ich weiß, wir leben in einer Zeit, wo jedwede subjektive Befindlichkeit mehr zählt, als Leistung und Pflichtbewusstsein.
Stress als Folge einer Überforderung, aus welchen Gründen
auch immer, äußert sich aber eben in derartigen Symptomen.
Das Unterbewusstsein führt über eine Aktivierung des vegetativen Nervensystem zu derartigen Auswirkungen.
Nette Idee, habe auch gar nichts dagegen.
Meine Prognose:
Irgendwann fällt jemandem auf, dass das Irgendjemand dokumentieren, kontrollieren und bearbeiten muss und dann wird “Bürokratie”, “Mehrbelastung” und “Zusatzaufgaben” gebrüllt.
Man könnte es auch einfach ganz un ürokratisch hinnehmen, wie es ist und ein Auge zudrücken, wenn Ferien von Eltern um ein oder zwei Tage “verlängert” werden.
Man könnte auch einfach ganz unbürokratisch die Ferien für alle verlängern. Jedes Jahr um zwei Tage, Bus wir dann in ca.15 Jahren beim europäischen Durchschnitt angekommen sind.
„Irgendwann fällt jemandem auf, dass das Irgendjemand dokumentieren, kontrollieren und bearbeiten muss und dann wird “Bürokratie”, “Mehrbelastung” und “Zusatzaufgaben” gebrüllt.“
Jepp, das muss ja auch nachgehalten werden….und schwupps darf die / der KL dies in seine Dokumentation mit aufnehmen….
Ist es wirklich ein Problem, die Ferientage vernünftig zu legen, damit dies gar nicht erst zur Debatte wird? Hätte Berlin diese beiden Tage noch hinten drangehängt, wären am Montag alle brav zur Schule gekommen.
@dickebank schrieb ja schon (anderer Artikel) dass es in Deutschland 75 Ferientage in jedem BL gibt, die vernünftig und unter pädagogischen Gesichtspunkten verteilt werden sollen….Schulbeginn am Donnerstag ist alles andere als vernünftig…..
btw kann in NRW „Sonderfrei“ beantragt werden. Bei maximal 2 Tagen entscheidet die KL, alles darüber hinaus und vor bzw. nach Feiertagen entscheidet die SL….
Vor- und nach den Schulferien ist dabei ausgeschlossen, aber seit es keine Atteste mehr gibt, ist das nicht mehr nachzuhalten….tja….
Und eigentlich fände ich auch gut, wenn KuK auch solche Tage haben dürften….trägt mich Sicherheit zur Zufriedenheit bei….
Ich bin auch langsam entspannt bei Absentismus. Es wird der Abschluss dann eben nicht geschafft. Ich warne vorher die SuS davor, der Rest liegt dann nicht mehr in meiner Hand..
Seit Atteste nicht mehr gefordert werden dürfen, verwalte ich eben Fehlzeiten wie von NRW gewünscht. So langsam bin ich leidenschaftslos ggü den immer absurder werdenen Settings in der Schule.
Die das ernst nehmen und wirklich krank sind, liefern weiter Atteste. Und das sind seit drei Jahren immer mehr Atteste auf einzelne SuS. Die schwänzendem SuS kann man meist gut von den ernsthaft kranken SuS unterscheiden.
Mach ich gern, wenn Eltern dann unbürokratisch hinnehmen, dass ich meine Ferien auch verlängere.
Deshalb gut, dass Sie es ansprechen. Die „Flexibilität“ des Einen ist schon mal gerne die Mehrarbeit für den Anderen. Es zum Teil heute schon kaum noch möglich, Klausur, Klassenarbeiten und Nachprüfungen zu organisieren, aufgrund der vielen Termine, Versäumnisse, Sonderregelungen und Abwesenheiten. Und die Frage, ob auch Lehrerfamilien diese Jokertage haben sollen, bleibt auch noch zu klären.
Vor 20 Jahren hätte ich nichts dagegen gehabt. Jetzt bin ich für straffere Zügel.
Immer mehr Laissez-faire hat dazu geführt, dass immer Mitglieder unserer Gesellschaft immer mehr überzogene Ansprüche ihre eigenen Bedürfnisse betreffend entwickeln.
Und genauso sollte man dann ein Auge zudrücken, wenn Lehrkräfte sich die Jokertage nehmen, nicht wahr? Es gilt ja Gleichberechtigung in unserem Land, oder?
Ich habe Kolleginnen, und auch gar nicht Mal so wenige, die mühelos auf fünf bis zehn, Jokertage kommen.
Das müssen alle Beteiligten dann auch so hinnehmen.
Und genauso unbürokratisch hinnehmen und ein Auge zudrücken, wenn Lehrer:innen die Ferien um ein oder zwei Tage “verlängern “.
Man könnte auch ganz einfach einen Bußgeldbescheid schicken, wenn die Ferien verlängert werden.
Man könnte auch gegen Arbeitnehmer und Beamten, die sich AU erschleichen oder ohne AU “krankfeiern” Betrugsverfahren einleiten.
Kommt wahrscheinlich auch häufiger vor, als dass Eltern eigenmächtig die Ferien “verlängern”.
Da es mehr Eltern schulpflichtiger Kinder als Lehrer gibt, ist bei gleichverteilter Neigung zum „eigenmächtig die Ferien verlängern“ eher nicht davon auszugehen, dass Lehrer häufiger als Eltern eigenmächtig die Ferien verlängern.
Von den Kollegen waren am Donnerstag bei uns alle da. Gefehlt haben ziemlich viele SuS der Jahrgänge 7-9. Die Jahrgänge 10 – 12 waren bis auf vereinzelte SuS vollständig anwesend.
Man könnte das auch sein lassen und bei fehlendem ärztlichen Attest pro Kind und Tag einen nettomonatslohn als Strafe eintreiben. ohne Diskussion, ohne Widerspruchsrecht.
Nettolohn von wem? Vom Kind?
Sicherlich muss das dokumentiert werden, ist ja ein Kontingent, das aufgebraucht werden kann und wenn die zwei Tage weg sind, geht es wieder auf die alte Art und Weise.
Dann muss ja noch geregelt werden, was passiert, wenn die Kinder nicht abwesend gemeldet werden. Dann heißt es ja trotzdem wieder nachfragen.
Gelten die Jokertage dann auch, wenn Prüfungen anstehen?
Ich finde des Ausspruch nach Ehrlichkeit und Krank machen kurios. Von wem Lernen die Kinder den dass?
Rückblick in meine Zeit in der Oberstufe, als ich mich selbst entschuldigen durfte:
Hätte ich „hatte keine Lust“ oder „war auf nem Date“ auf den Entschuldigungsbogen geschrieben, wäre das von keinem Lehrer entschuldigt worden. „Bauchschmerzen“ oder „Migräne“ gingen immer problemlos durch.
“Ein Auge zudrücken” halte ich für eine komplett falsche Entscheidung. Das setzt den Stellenwert von Schule im Grunde auf null. Ebenfalls halte ich es für ein vollkommen falsches Signal in der Erziehung, wenn es Regeln gibt, die nicht so wichtig sind und deshalb nicht eingehalten werden müssen.
Ich bin dafür, aus den gleichen Gründe.
Stellenwert null?
Ok, akzeptiert, aus der Bilanz nehmen.
Dann brauch es auch keiner zu verwalten.
Dann bitte noch zehn “Heute darf ich überall parken”-Karten für jeden Führerscheinbesitzer.
Schließlich hat jeder mal wichtige Termine und die Parkplatzsuche ist wirklich äußerst lästig.
Aber zum Glück noch ein mahnendes: Schwänzer sollen sich nicht freuen! Zu Befehl, klappt bestimmt. Das ist so auch sicherlich viel einfacher zu kontrollieren als Krankmeldungen, endlich wieder eine neue Statistik.
Und zwei Joker für zu schnell Fahren in der 30’Zone
Wenn Autos falsch parken kann das zu Unfällen und sogar toten führen. Welche derartigen Folgen vermuten Sie beim Fehlen im Unterricht?
Vor etwas mehr als 2 Stunden las ich den Artikel „Chaos Start mit Ansage“, einschließlich der Kommentare, die sich inzwischen dort hinzu gesellten. Ich habe selbst Gedanken dazu geschrieben, von denen ich hier einige aufgreifen möchte. wer beide gelesen hat, wird auf Bekanntes stoßen.
Ist okay, wenn klargestellt wird, dass evtl. Versäumtes eigenständig nachgeholt wird und nicht die Eltern auf der Matte stehen und voller Empörung die Ansicht vertreten, dass ich alles, aber auch wirklich alles, was für die nächste Leistungsüberprüfung relevant ist, genau in diesen einen Tag gepresst habe, wahrscheinlich noch mit Absicht…
Mein Verdacht bei Berlin ist, dass dies so gewollt war. Also bewusst und klar in Kauf genommen wurde, dass dort viele SuS Schwänzen.
Der Vorschlag der FDP ist Wahlkamp-Populismus, Schüler haben keine Aufenthaltsautonomie, dass müsste selbst der jämmerlichste Jammerlappen der FDP wissen.
Ich bin nach wie vor der Meinug, dass Abstinenzen viel zu inkonsequent verfolgt werden. Leidtragende sind übrigens wir LuL, die dann den SuS hinterherlaufen müssen. Klare Auflagen, Bußgelder die Einkommensabhängig sind bzw. eben Sozialleistungen kürzen und schon sollte soetwas viel weniger vorkommen. Die Bürokratie würde sich durch digitale Klassenbücher und eine Entlastung der Entscheidungsträger auf Schulebene durch klare Verfahrensvorgaben als machbar erweisen, gerade wenn die ersten “Tester” der Regeln dann hart auf dem Boden der Realität aufkämen.
Anders herum wird ein Schuh draus, die Leidtragenden sind die Schüler, weil sie bestimmte Dinge, die als wichtig erachtet werden, nicht mitbekommen. Zumindest ist das der Anspruch, der zu Recht Schule gestellt an Schule gestellt werden kann. Die Lehrer haben diesen Bildungsprozess ja bereits hinter sich. Diesen Bildungsprozess zu ermöglichen, muss von beiden Seiten angegangen werden. Auch die Schüler und deren Eltern dürfen aus der Verantwortung hier nicht entlassen werden. Und wir als Lehrer sollten uns wirklich nicht jeden Schuh anziehen, der uns hingehalten wird, von wem auch immer.
Diese Bildungsdrohne stimmt zu – und geht noch weiter:
Die Jokertage sollten nicht nur für Kinder in Familien, sondern für alle Kinder gelten.
Mehr Berlin wagen – Freiheit jetzt!
(Ja, es ist mein voller Ernst)
Ich stimme auch CBS-Mensch zu, dass man da “ein Auge zudrücken” kann.
Wer keine Lust hat in die Schule zu kommen, sollte dies nicht müssen.
Warum nicht ein Schritt weiter und zur “Bildungspflicht”, statt “Schulpflicht/Präsenzpflicht”?
[Gleiche Argumente dann zur Diskussion der Jokertage …]
Da freue ich mich doch jetzt schon, dass ich Klassenarbeiten und Klausuren dann regelmäßig mehrfach erstellen darf, weil‘s Schülerlein die Jokerkarte zieht. Und wenn die Jokertage alle sind, geht’s trotzdem mit der Krankmeldung durch Mutti oder Vati.
Welch eine Heuchelei.
Auf der einen Seite wird der “starke Staat” gefordert, der durchgreift und für Zucht & Ordnung sorgt,
gleichzeitig wird der Mangel an Leistungswillen beklagt
und die miesen Ergebnisse in den Vergleichsstudien
aber dann kommen SOLCHE Vorschläge.
Soll man das noch ernst nehmen?
Wenn man schon von staatlicher Seite unfähig ist, Ferien ordentlich zu planen, dann sollte man zumindest auch die Chuzpe besitzen, Verstöße mit Bußgeldern etc. zu ahnden.
Träfe aber sicher zu viele aus der Upper-Class, die man jetzt ja als Stimmvieh für die anstehenden Wahlen braucht…
Sie fragen – Dtohne 447 generiert die Antwort:
“Soll man das noch ernst nehmen?”
Antwort: Nö.
Mein Eindruck ist, dass es keine Verbindlichkeiten mehr gibt und man sich irgendwann auch daran nicht mehr hält. Nach den Jokertagen kommen dann die Bonustage und dann die individuellen Tage und dann…
Warum wird nicht die alte Regelung geändert um solche unsinnigen Anfangszeiten auszuschließen? Das dann aber verbindlich für alle. Und wer davon abweichen möchte/muss, soll rechtzeitg einen Antrag bei der Schulleitung stellen, der bewilligt oder abgelehnt wird.
Als Arbeitnehmer habe ich auch keine Bonustage, kann aber einen Antrag auf Sonderurlaub stellen.
Was ist eigentlich die Folge, wenn eine Schulleitung den Antrag auf Freistellung ablehnt, das Kind an dem Tag aber trotzdem fehlt? Wenn die Eltern eine Entschuldigung schreiben (wg. Krankheit), gibts doch eh keinerlei Konsequenzen.
Richtig.
Wenn das Kind sich nicht verplappert. Passiert ständig.
Ja die „Argumentation“ heißt Slippery Slope. Und es geht nach dem dann ja noch weiter, als nächstes werden die Schüler*innen dann im Unterricht rauchen dürfen, dann erlaubt man sicher das kleine Kätzchen zum Vergnügen gequält werden, wenn man das eine erlaubt darf man ja das andere nicht verbieten. Sieht man ja auch daran, wenn wir Crack verbieten können wir ja Cola nicht erlauben………..
Im ersten Schritt wäre es erstmal sinnvoll, sich die Statistik der Fehltage (entschuldigt bzw. nicht entschuldigt) anzusehen, am besten klassifiziert nach “nahe an Ferien” bzw. “nicht nahe an Ferien”. Danach kann man abschätzen, was zwei Jokertage bringen würden. Bis vor kurzem aber wurde das Schwänzen nicht einmal zentral erfasst, es gab also solche Statistiken nicht. M.a.W.: gewisse Dinge wollte man gar nicht wissen.
Sagt der eine Verwaltungsmitarbeiter zum anderen zu Beginn der Adventszeit: “Was, Sie haben dieses Jahr Ihre Grippe noch nicht genommen? Dann wird es aber Zeit!” 🙂
In Österreich früherer Jahrhunderte gab es wohl zeitweise solche Joker-Karten für Lehrkräfte.
Zitat (Seite 35 in Diplomarbeit “Wie die Energieferien zu Semesterferien wurden –
Die Geschichte der Ferien in der Steiermark vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart” ):
> […] Die Entscheidung über die Verteilung hatten die Lehrpersonen dem Schulrat
> zu übermitteln, „damit möglichst eine unter benachbarten Gymnasien
> wünschenswerthe Gleichzeitigkeit der Ferien hergestellt werde.“”
https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/1973927/full.pdf
Es geht nicht nur um Ferien oder Familienfeiern, wegen denen Schüler dem Unterricht fernbleiben möchten, obwohl sie nicht krank sind und deshalb keine faulen Schwänzer sind.
Beispiele, die mir spontan einfallen und nicht allzu weit aus der Luft gegriffen sind.
– Oma hat an diesem Tag eine schwere OP und das Kind bangt darum, ob Oma die OP überlebt und könnte sich eh nicht konzentrieren.
– Der Teenager wird aus irgendwelchen Gründen für einen Tag dringend als Aufsichtsperson für die jüngeren Geschwister gebraucht.
– Die Familie will in eine andere Stadt ziehen und es steht eine Wohnungsbesichtigung und ein Kennenlernen der neuen Schule an.
Bei entsprechender Kommunikation mit den Lehrern zeigen sich diese doch meistens menschlich, wenn es sich um spezielle private Situationen handelt.
? Ihre Beispiele benötigen keine Jokerkarten. Dafür würden Klassenlehrkräfte sofort freigeben.
Ausnahme: “Der Teenager wird aus irgendwelchen Gründen für einen Tag dringend als Aufsichtsperson für die jüngeren Geschwister gebraucht.” DAS geht sowas von gar nicht. Und Eltern, die sowas von ihren Teenager-Kindern verlangen, sollten dafür ein Bußgeld erhalten.
Beispiel 1 ist verständlich, aber kein wiederkehrender Regelfall.
Beispiel 2 ist auch sehr individuell und sollte meiner Meinung nach kein Grund für schulfrei. Da müssen sich die Eltern kümmern.
Beispiel 3 kann auch heute schon regulär beurlaubt werden.
Wir haben unsere Kinder schon für einen Fach-Messebesuch, für einen Erste-Hilfe-Kurs und für Brauchtum beurlauben lassen. Lief selbst im letzen Fall einen Tag vor den Ferien problemlos.
Flexibler werden.
Mehr homeschooling und freie Tage anbieten.
Ist woanders auch möglich.
Arbeitsleben ändert sich halt auch mal.
Suchen Sie sich aus, welche Distanzlern-Ausrede am besten passt: “Unser W-Lan ging nicht”, “Mein Passwort ging nicht”, “Ich bin immer wieder rausgeflogen”, “Ich war bei …, da gibt es kein schnelles Internet”, …
Mit Verlaub, Sie sind leider nicht sehr realistisch.
“Mein Fahrrad wurde geklaut”, “Habe meine Schuhe nicht gefunden”, “Der Wecker klingelte nicht”, “Meine Eltern haben vergessen mich zu wecken”, “Meine Schultasche ist verschwunden”, “Welches Matheheft denn? Haben wir sowss?”, “Muss in Gedanken noch meine Tiktok-Trends überlegen”, “Heute habe ich ausnahmsweise mal keinen Stift dabei – ich merke mir die Aufgaben – versprochen”, “Heute ist mein Chilltag”, “Ich brauch erst mein Chakra”, “Heute kam aber der Bus wirklich nicht” …
Mal im Ernst … Natürlich kann man Problemfälle erfinden bzw. kreieren. Oft gibt es diese auch in ähnlicher Form … Das gilt auch für “Präsenzbesuche”.
Wer lernen will, lernt.
Wer nicht lernen will, schafft es oft auf kreativster Weise dies zu unterlassen … Manche brauchen dazu auch keine kreative Ader und sie sagen “kein Bock” oder “aber das macht mir keinen Spaß”.
Ganz einfache Sache eigentlich … Wer lernen will – tut es. Warum ist das immer eine “wir retten alle” und “Bringschuld”? Ja, man kann und sollte sein Bestes diesbezüglich anstreben als Lehrkraft … Aber bei Totalverweigerern … Die finden ihre Wege.
Bei uns waren die Kids aus prekären Familien diejenigen, die die von mir genannten Ausreden während der Corona-Zeit ständig brachten.
Und Fakt ist, dass man die vor Ort besser “kriegt”. Bindung, Bindung, Bindung.
Falls sie denn vor Ort erscheinen. Wo fängt man an, wo hört man auf?
Natürlich ist Bindungsarbeit wichtig und richtig. Trotzdem sollte es keine reine “Bringschuld” der Schulen sein. Nicht immer alles ablagern. Auch Hausbesuche können unter Umständen förderlich sein … trotzdem mache ich das nicht. Bei Familien, welche gesondert rausstechen sollte (leider wohl in einer Utopie anscheinend) das Jugendamt durchaus mal “Hallo” sagen. Wie war das mit den Multiprofessionellen Teams … Sozialarbeit(er), Sonderpädagogen, Psychologen …
Da gibt es halt auch kein “richtig” oder falsch meiner Meinung nach. Beide “Forderungen” haben so ihre Vor- und Nachteile.
Man könnte auch sagen:
– Die potentiellen Bedingungen (Privilegien) vieler SuS/LuL reduzieren bzw. erst gar nicht gestalten, um die Bedingungen weniger “präkerer Familien” zu fördern?
Dann klingt das auch nicht mehr ganz so toll … Oder?
Solch ähnliche Debatten gibt es im Übrigen ja auch zu anderen Themen wie bspw. “Inklusion”, “Förderkapazitäten” und “Differenzierung”.
Bringschuld = “Lernende haben zu bringen”
Holschuld = “Lehrende haben einzuholen”
Während im jüngeren Alter ScuS eine niedrige Bringschuld haben, haben in der Altersgruppe die LuL die hohe Holschuld.
Studierende haben eine hohe Bringschuld dafür die Dozierende eine niedrige Bringschuld.
Über Hol- und Bringschuld zu diskutieren ist okay, aber dann auch mit Beigabe der Alterstufe.
? Zu uns kommen viele dieser Kids aber gerade, und zwar wegen der guten Bindung.
Ja. Manche Schüler sind um keine Ausrede verlegen. Die genialste Ausrede hatte ein Klassenkamerad von mir in der Grundschule vor 60 Jahren. Er wohnte bei seiner Oma, und unser Klassenlehrer ließ uns gelegentlich allein, um diesen nicht weit weg wohnenden Schüler persönlich abzuholen. Eines Tages hing ein Zettel an der Haustüre, darauf stand: ” Wir sind weggezogen, wissen aber nicht wohin.”
Diese Tage für alle finde ich eine gute Idee. Mit doch ein wenig Anlass dafür beschweren sich deutsche Schüler ab und an darüber, dass ihre Klassenkameraden ihren Urlaub früher beginnen oder verlängern dürfen, weil die Schwester in der Türkei heiratet oder die Oma in Bukarest 99 wird. Sie bekämen bisher nie die Chancen auf verlängerten Urlaub. Überprüft wird da ja auch nix.
Die Lehrer sollten diese Tage auch bekommen.
Frage: Wie hat sich das System in der Schweiz bewährt?
Die Begründungen bei den “biodeutschen” Kids lauten “Wir hatten schon gebucht”, “Ich war krank”, “Wir dachten, die Ferien würden am x-ten anfangen” …
Das hat wirklich nichts mit der Herkunft zu tun.
Ich redete nicht über nachträgliche Begründungen sondern über “offizielles Freifragen”
Jaa super Signal an die Schüler, die übrigens nach der Schule in die Arbeitswelt entlassen werden sollen. Wer mag später nicht die Arbeitskollegen, die wegen eines Konzertes oder weil sie sich die Hucke vollgesoffen haben einen Tag krank machen.
Kann man machen, wird den Stellenwert von Bildung allerdings deutlich weiter senken.
Zeigt auch mal wieder, wie fern manche “Bildungswissenschaftler” von dem sind, zu dem sie forschen. Manchmal wirkt es so, als würden Bildungswissenschaftler einen Kampf gegen alles führen, wie es einmal war, Hauptsache es wird alles genau anders gemacht. Während in der Gesellschaft mittlerweile angekommen ist, dass ein komplett Laissez-faire Erziehungsstil (böse Zungen würden auch von Vernachlässigung sprechen) für Kinder ungesund ist, hält es in der Schule weiterhin Einzug.
Zitat:
“Wer mag später nicht die Arbeitskollegen, die wegen eines Konzertes oder weil sie sich die Hucke vollgesoffen haben einen Tag krank machen.”
Gibt es doch schon längst.
Arbeitende in Deutschland verplempern laut einer neuen Studie mehr als einen Arbeitstag pro Woche. Im Schnitt verbringen die Befragten laut eigenen Angaben 8,7 Stunden ihrer Arbeitswoche mit wenig produktiven Tätigkeiten.
Das gab’s schon früher. Wir sprachen bei reparaturanfälligen Kfz von “Montagsautos”
Ich wäre dafür diese Jokertage dann aber auch den Lehrern zuzugestehen, z.B. in der Form, daß von den 30 Tagen Urlaub, die per Gesetz in den Schulferien zu nehmen sind, in Zukunft nur noch 25 Tage in den Schulferien zu nehmen sind und 5 Tage (= 1 Woche) auch während der Schulzeit genommen werden kann.
Ich habe zieg KuK, die davon träumen mal dieses oder jenes machen zu wollen, dies aber nicht können, da die Veranstaltungen (hoch angesehene Marathon-Rennen im Ausland, …) in jedem Jahr immer nur in der Schulzeit stattfinden, so dass man zu dem entsprechenden Termin nie frei haben wird.
Das würde den Lehrerberuf dann auch wieder etwas attraktiver machen.
Dann aber ohne den Unterricht für die Jokertage vorbereiten zu müssen. Was habe ich vom Jokertag, wenn ich vorher alles vorbereiten muss? Und ich möchte den Jokertag auch genauso einreichen können wir jeder andere Büroangestellter. “Chef ich brauche am Donnerstag Urlaub.”
Ja, der aktuelle Sonderurlaub für Beamte ist ein Witz, wenn man bedenkt, dass man zusätzlich keinen weiteren Urlaub nehmen kann. Bei der eigenen Hochzeit gibt es einen Tag frei und beim Tod der Eltern zwei Tage. Was meinst Du wie mich alle schief angeguckt haben, dass ich für den Bestatter etc. keine Zeit hatte, weil ich unterrichten musste. Beim Tod meiner Mutter war ich dabei, als sie auf der Intensivstation die Maschinen abgestellt haben (erster Tag) und bei der Beisetzung (zweiter Tag). Alles dazwischen war voller Unterricht im psychischen Ausnahmezustand.
Wobei Sie in diesem Fall gewiss von einem Arzt aufgrund psychischer Belastung auch krankgeschrieben worden wären.
Das denke ich auch und jeder hätte dafür auch vollstes Verständnis
Exakt. Ich kenne niemanden, der sich bei solchen Anlässen nicht krank gemeldet, sondern lediglich den in der Tat lächerlichen Sonderurlaub in Anspruch genommen hat. Und das auch vollkommen zu Recht!
Naja. AN bekommen da auch nicht mehr Sonderurlaub.
AN kann da aber selber Urlaub nehmen, eben weil er frei ist in seiner Urlaubsplanung. Ein Lehrer kann außerhalb der Schulferien keinen Urlaub nehmen.
Nö. Als angestellter Lehrer kann ich außerhalb der Schulferien ebenfalls keinen Urlaub nehmen.
Sie können aber nicht unbezahlten Urlaub nehmen. Ein Privileg, was beamtete Lehrer nicht haben….
Ich kann nicht unbezahlten Urlaub nehmen??? Sie meinen, ich kann unbezahlten Urlaub nehmen?
Davon gehe ich nicht aus: Der Urlaub ist in den Ferien zu nehmen, bei Angestellten genauso wie bei Beamten.
Doch, Sie können unbezahlten Urlaub nehmen, wenn dem Dienstgeschäfte nicht entgegen stehen. Eine Kollegin war gerade ein Monat in Neuseeland und als Landesbedienstete hat sie sich neben den Herbstferien noch zusätzlich 2 Wochen unbezahlten Urlaub genommen….es geht also….dies muss man auf dem Dienstweg beantragen….
Kann ich mir nicht vorstellen: als eine der letzten verbliebenen Lehrkräfte mit der Superkraft zum Abi abnehmen bin ich immer! in der SEK2 eingesetzt. Das steht dann wohl regelmäßig als „Dienstgeschäft“ entgegen. Und auch sonst dürfen wir ja nicht mal während der Schulzeit eine geplante OP oder eine ärztlich verordnete Reha machen, wenn nicht mindestens! eine Woche Ferien eingebunden sind. Mag in Ihrem Bundesland gehen – in Brandenburg glaube ich das nicht.
Das „nicht“ muss weg….sorry
Sie können aber ihre anderen Urlaubstage einsetzen und sogar unbezahlten Urlaub beantragen. Lehrkräften bleibt in solchen Situationen nur der Gang zum Arzt, um “krank geschrieben” zu werden.
Ist krankmachen die Lösung?
Wird hier bagatellisiert, was anderswo zur Kündigung führt?
Verrückte welt
In NRW gibt es für die eigene Hochzeit keinen freien Tag, ich musste in den Ferien heiraten.
Ich habe an einem Samstag geheiratet.
Und ich an einem Samstag in den Ferien 😉
Ich auch. Und ich bin nicht mal Lehrer.
So isses halt, das Leben…
Löblich!
Naja. Das sollte bei 13 Wochen Ferien auch kein allzu großes Drama sein. Ist ja fast schwieriger, einen Termin zwischen den Ferien zu finden.
Man kann auch bagatellen ad abstrusum führen
Manche heiraten wegen Geld, manche wegen Schwangerschaft, manche aus Liebe und manche eben in der Hoffnung auf einen zusätzlichen freien Tag 🙂
Ich habe ja versucht, die Geburten in die Ferien zu verlegen. Hat aber nicht funktioniert;)
War tatsächlich gar nicht so einfach, weil auch die Standesämter in den Ferien oft weniger Termine anbieten. Uns blieb nur ein äußert unbeliebter Tag, aber was soll man machen.
Warum sollen die Jokertage vom Urlaub abgezogen werden? Für die Schüler sollen sie doch auch zusätzlich sein.
Grade die FDP. Ob sie wohl auch für Jokertage bei Arbeitnehmern ist?
Vorschlag: einfach Jokerferien einführen.
Von Pfingstferien bis Sommerferien: Frühsommerferien
Von Sommerferien bis Herbstferien: Altweibersommerferien
Nach Herbstferien: Spätherbstferien…..
…….
…….
Problem gelöst.
Schont auf jeden Fall die Nerven der Lehrer.
Ob es die der Eltern schont ……??
Ich denke es sollte immer möglich sein zwischen den Erziehungsberechtigten und der Schule miteinander zu sprechen. Wenn es einen nachvollziehbaren Grund gibt und die Schülerin oder der Schüler auch sonst nicht viele Fehltage auweisen, sollte man das untereinander regeln können. Meine Erfahrung ist, dass nach Notenschluss kaum noch Unterricht gemacht wird und auch nach den Ferien geht es selten gleich am ersten Tag wieder richtig los. Aus meiner Sicht braucht es keine Jokertage, sondern eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Vergessen sie nicht, dass es Eltern gibt, denen die schulische Bildung ihrer Kinder schlichtweg egal ist.
Und woher kommt der Trugschluss, dass mit Notenschluss die Arbeit an Schulen endet? So wie ich das, auch von Kollegen aus der Schulsozialarbeit, mitbekomme, werden diese Tage für soziales Lernen genutzt. Es gibt Ausflüge, soziales Training etc.
Jede Wette, vor den Sommferien wird es wieder die alljährliche Diskussion darüber geben, dass es ja nichts ausmacht, aufgrund einer Ersparnis ein paar Schultage auszusetzen und vorher in den Urlaub zu fahren – denn “es wird ja sowieso nichts mehr gemacht”. Würde dies großflächig akzeptiert, sinds bald nicht nur ein paar Tage, sondern erst eine Woche, dann zwei usw. Logisch wäre hier nur eine Abschaffung der Schulpflicht, Abschaffung von sonstigen Verpflichtungen, Abschaffung von Leistung und jeder macht, wie er gerne möchte. Brave new world? Ich weiß nicht…
Mein älterer Sohn hat das Gymnasium besucht, mein jüngerer Sohn besucht die Förderschule Sprache und ich habe mich jedes Jahr darüber geärgert, dass nach Notenschluss so gut wie kein Unterricht mehr stattgefunden hat – vor den Sommerferien ebenso wie vor dem Ende des Schulhalbjahres. Da wurde gefrühstückt, Filme geschaut und andere Dinge – nur kein Unterricht. An der Schule meines jüngeren Sohnes, der mittlerweile die 10. Klasse besucht geht man sogar so weit, dass in den ersten zwei Wochen nur vier Stunden Unterricht erteilt wird. Ich habe es nicht verstanden und es ärgert mich jedes Jahr.
Und wenn Sie sagen, dass es Eltern gibt, denen die schulische Bildung ihrer Kinder schlichtweg egal ist, kann ich nur sagen dumme Menschen gibt es immer – auch auf der Seite der Lehrenden. Aber der Umgang miteinander nimmt immer Schaden, wenn man nicht ungeachtet dieser Tatsache unvoreingenommen miteinander umgehen kann.
Was soll das für ne Schulform sein? Ich mache vor normalen Ferien natürlich bis zum letzten Tag Unterricht und vom ersten Tag an.
Das ehrt Sie ist aber leider nicht die Norm. Meine persönlichen Erfahrungen mit meinen Söhnen zeigen, dass das nicht überall so ist.
Die Jokertage können die geplagten SuS besser in der Klausurphase einlösen.
Das macht wenigstens noch mehr Mehrarbeit.
So ein Käse.
Ich denke, wir können und sollten als Mitarbeiter im Bildungsbereich mit größeren Selbstbewussten auftreten als es hier im Forum stellenweise durchscheint. Wir haben einen Auftrag – einen wichtigen – und wir haben auch was zu sagen bzw. weiterzugeben. Dazu brauchen wir Zeit (im Unterricht) und wir brauchen auch Menschen, die bildungsbereit sind. Schließlich brauchen wir Vertrauen auf Gegenseitigkeit. Und wir brauchen eine funktionierende Kommunikation der Beteiligten. Der erste Punkt ist mit dem Arbeitgeber zu klären. Da wünschte ich mir tatsächlich gelegentlich ein selbstbewussteres Auftreten unsererseits auch der Politik gegenüber. Die Experten im Bereich Schule und Bildung sind schließlich wir.
Die beiden anderen Aspekte sind mit Schülern und Eltern zu besprechen, wobei der Ausgang eines solchen Gesprächs durchaus auch die gemeinsame Feststellung sein kann, dass die gewählte Schule (oder Schulform) im Moment nicht die richtige ist