Nachwuchsmangel: In Energiewende-Berufen fehlen immer mehr Fachkräfte

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KÖLN. Vielen Menschen geht es bei der Energiewende zu langsam voran. Eine Studie zeigt, dass Unternehmen nicht genug Fachkräfte finden, um etwa Solaranlagen zu installieren. Experten warnen vor den Folgen.

Händeringend in Deutschland gesucht: Fachkräfte in Energiewende-Berufen. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die Fachkräftelücke in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr (aufgrund der Wirtschaftsflaute) zwar verringert. In einigen Berufen, die für die Energiewende besonders wichtig sind, fehlt jedoch immer häufiger qualifiziertes Fachpersonal. Das zeigt eine Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

«Der Mangel an qualifizierten Fachkräften ist ein Hindernis für die erfolgreiche Energiewende in Deutschland», sagt Studienautor Jurek Tiedemann. Als Fachkräftelücke wird die Anzahl der offenen Stellen bezeichnet, für die es rein rechnerisch keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt.

Die größten Engpässe gibt es demnach in der Bauelektrik. Mehr als 18.300 offene Stellen konnten 2024 nicht besetzt werden, 2,9 Prozent mehr als 2023. Bauelektriker werden unter anderem dafür benötigt, Solaranlagen und Windräder zu installieren. «Sie gelten als Flaschenhals für die Energiewende», so Tiedemann.

Fachkräfte für Elektro-Betriebstechnik dringend gesucht

Auch in anderen Energiewende-Berufen blieben viele Stellen unbesetzt. So fehlten in der elektrischen Betriebstechnik im Jahresschnitt gut 14.200 Fachkräfte, zehn Prozent mehr als 2023. In diesem Bereich werden unter anderem die Ladeinfrastruktur für E-Autos gebaut und gewartet. Mehr als 8.500 offene Stellen für Elektrotechnik-Ingenieure konnten ebenfalls nicht besetzt werden. Sie planen etwa die Integration erneuerbarer Energiequellen ins Stromnetz.

Bei den Fachkräften für Schweiß- und Verbindungstechnik war die Lücke 4.370 Stellen groß, der Anstieg lag hier sogar bei 20 Prozent. Diese Fachkräfte werden vor allem für den Ausbau von Windkraftanlagen benötigt.

Auch der Energieriese Eon ist bemüht, in Deutschland genügend Fachkräfte zu bekommen – vor allem, um sein Netzgeschäft auszubauen. Eon hat als Energieversorger nicht nur die meisten Stromkunden in Deutschland, rund zwölf Millionen. Als größtem Strom-Verteilnetzbetreiber gehört dem Konzern außerdem knapp ein Drittel dieses Netzes, an das nahezu alle Windräder, Solaranlagen, Ladesäulen und Wärmepumpen angeschlossen werden müssen.

«Allein im letzten Geschäftsjahr haben wir rund 4.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, davon über die Hälfte in Deutschland», berichtet eine Sprecherin. Der Großteil dieses Mitarbeiteraufbaus sei im Netzgeschäft erfolgt. Zum Jahresende 2024 beschäftigte der Konzern weltweit rund 77.000 Menschen, davon etwa 41.000 in Deutschland.

Der technologische Wandel in der Energiewirtschaft verlange spezifisches Know-how in Bereichen wie Netzausbau, Energiespeicherung und Energieeffizienz, betont die Firmensprecherin. «Dieses Fachwissen ist auf dem Arbeitsmarkt oft nicht in ausreichendem Maße vorhanden.» Daher setze man unter anderem verstärkt auf eigene Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften. Fachkräfte würden vor allem in den Bereichen IT, Energietechnik und Infrastruktur gesucht.

Attraktiv bleiben will Eon dabei auch für Beschäftigte in Positionen ohne Homeoffice-Möglichkeit. Neben attraktiven Arbeitszeitmodellen biete man eine starke betriebliche Altersvorsorge, zahlreiche Zusatzleistungen sowie gezielte Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, wirbt das Unternehmen.

Ein großer Energiewende-Player ist auch der Energiekonzern RWE, der auf Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, Energiehandel und Energiespeicher setzt. Die Frage nach einem möglichen Fachkräftemangel beantwortet das Unternehmen zurückhaltend: RWE biete spannende und vielfältige Karrieremöglichkeiten und sei dadurch ein sehr attraktiver Arbeitgeber. «Deswegen spüren wir den Fachkräftemangel nicht in dem Ausmaß, wie es von manch anderem Unternehmen berichtet wird», sagt ein Sprecher auf Anfrage. Man habe im Rahmen des internationalen Wachstums 2024 weltweit mehr als 2.000 Mitarbeitende eingestellt. «Auch im Jahr 2025 werden wir viele offene Stellen besetzen.»

Auch andere Branchen stark betroffen – insgesamt Rückgang

Deutschlandweit fehlt auch in anderen Branchen Fachpersonal. Besonders stark betroffen sind weiterhin die Bereiche Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege sowie Kinderbetreuung und -erziehung. Insgesamt konnten im Jahr 2024 im Schnitt etwa 487.029 Stellen nicht passend besetzt werden. Das waren 14,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Experte Tiedemann betont, um gegen den Fachkräftemangel anzugehen, sei es sinnvoll, mehr internationale Fachkräfte anzuwerben sowie an- und ungelernte Menschen zu qualifizieren. News4teachers / mit Material der dpa

Bevölkerung in Deutschland wächst (ohne Einwanderung) kaum – und altert drastisch

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Gelbe Tulpe
2 Monate zuvor

Höhere Löhne sind ein Mittel, um Berufe attraktiver zu machen. Lernt man in Vorlesungen zuMikroökonomik und zu Arbeitsmarkt.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Dadurch wird der Fachkräftemangel behoben? Soso

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das ist die Zaubermacht des Kapitalismus.

Würden Straßenkehrer und Müllwerker (auch “Fachkräftemangel”) morgen 5000 fette Eurodollars netto/Monat verdienen…ein Jahr später beklagen wir uns alle, dass man ja “keinen Schritt mehr tun kann, ohne angekehrt zu werden und über Besen zu stolpern” und dass man “den Müll ja nicht mal mehr in die Tonne werfen kann, der wird einem ja gleich aus der Hand gerissen.”.

Auf ECHTE Anreize reagieren Menschen extrem schnell.
Auf Laber-Anreize reagiert die relevante Mehrheit nur verbal (“Hmmmh, ja, leuchtende Kinderaugen extrem wichtig! Was, ICH als Lehrer? Nene, äh, *lach*, also, das geht nicht weil X”), so lange man glaubt sozial gesehen zu werden.

Gelbe Tulpe
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Klatschende Hände sind bestimmt auch super motivierend.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Also wenn das Angebot sinkt, weil es zu wenige Fachrkäfte gibt, beleidigt man diese als faul und egoistisch, dass sie ihre life-work-balance nicht opfern wollen – Die Zaubermacht des Kapitalismus 😀

Wahrscheinlich gehört es auch zu dem “Zauber”, dass Menschen durch angebliche Anreize in Existenz springen – an Bildungskrise und Demografie bzwm Migrationsfeindlichkeit vorbei.
Voll seltsam, dass es gerade nicht so läuft…

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Im ersten Teil Ihrer Aussage erkennen Sie ganz richtig, dass dieses Klappern schlicht eine ***Verhandlungsstrategie*** ist, da sehr viele Akteure alles, wirklich ALLES eher tun würden als zu liefern, worum es im Kern 90% der Zeit geht: Geld.

Kosten, jemanden zu beschämen: Null, bzw. geringe PR-Kosten.

Kosten, das “Facharbeitermangelmärchen” zu erzählen (das mit AG-Verbänden und dem Arbeitsamt zusammen auf getrickste “weniger als SIEBEN Bewerber pro Stelle” festgelegt/framed wurde): Immer noch tausend mal günstiger als gute Löhne…

Personal? = Geld.
Arbeitsbedingungen? = Geld.
Arbeitsmittel, Austattungen? = Geld.

Der Mensch ist erfinderisch.
Massen von Menschen, die (im Kontext von entwickelten Gesellschaften) erfinderisch werden um sweet honey zu bekommen lösen ***fast*** jedes Problem.

Realist
2 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Quatsch. Ich empfehle die Erfolgsrezepte der Glorreichen, die auch in den Schulen so wirksam sind:

  • Zuerst einmal verbieten, dass Windanlagenbauer, Elektroinstallateure und Solarexperten in Teilzeit arbeiten
  • Dann das Arbeitspensum heraufsetzten: Wer in einem Monat ein WIndrad aufbauen kann, der schafft mit gutem Willen auch zwei
  • Eine mediale Kampagne, die 80-Jährige zeigt, die noch glücklich auf dem Windrad herumturnen oder elektrische Leitungen verlegen
  • Dazu noch ein paar Reallohnverluste, damit die Motivation, mehr zu arbeiten und Überstunden zu leisten, auch ansteigt
  • Die Überstunden kann man dann bezahlen (kleine Abweichung zum Schulbetrieb), sozusagen als Zeichen der Wertschätzung
Besseranonym_2
2 Monate zuvor
Antwortet  Realist

🙂

Besseranonym_2
2 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ab 70 K schon für ohne Studium ( s. auch Chemiebranche ), in E-berufen, sogar Gas-Wasser-Schxxx zahlt richtig gut/ handwerksmäßig.
( >Wärmepumpe)

Hundsmiserabel bezahlt und damit kaum lösbar ist u.a. die Situation in folgenden Berufen:
” Besonders stark betroffen sind weiterhin die Bereiche Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege sowie Kinderbetreuung und -erziehung. Insgesamt konnten im Jahr 2024 im Schnitt etwa 487.029 Stellen nicht passend besetzt werden. Das waren 14,6 Prozent weniger als im Vorjahr.”

> 2026 sind es dann 20 %.
Wenn mehr Zuwanderer nicht Jahre hätten warten müssen sondern Ausbildungsstellen antreten hätten dürfen, z.B. Ärzte bereits ohne Wartezeit beschäftigt worden wären, ja dann…..sähe es besser aus, – also ein auch selbstgemachtes Problem.
Viele Migranten arbeiten mit dem ” Hungerlohn ” nämlich gerne.

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Sobald diese Zuwanderer merken, wie das Spiel laufen soll – sind die auch wieder weg.

Siehe Projekt “spanische/mexikanische Krankenhausleute”.

Das blöde Ding daran: Im Zeitalter von Internet und social media verbreitet sich die entsprechende Info schnell.

Besseranonym_2
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Bei uns Ärzten trifft dies nicht zu. Bei den Pflegenden ist es zum kleinen Teil Frage der Mentalität/ des Zuwanderungslandes.
Spanier, Mexikaner sind eine ganz andere Einwanderungsgruppe als Syrer, Afghanen, Africastämmige…., die wollen, um neu anfangen zu können.
Na gut, mit Trump dürfte sich das bei den Mexikanern auch geändert haben.

Besseranonym_2
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Dazu aus einer kma-Veröffentlichung:
“Diskriminierung ist auch ein Grund
Dazu hat das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit fast 1900 Menschen über Facebook befragt. Das Ergebnis: Viele Arbeitskräfte aus dem Ausland kehren Deutschland vor allem aus aufenthaltsrechtlichen und beruflichen Gründen den Rücken, wie das Ende einer befristeten Beschäftigung oder weil die berufliche Qualifikation nicht anerkannt wurde.

„Es hat aber auch mit dem Leben hier zu tun“, sagt Studienleiter Bernhard Boockmann. So erklärten zwei von drei hoch qualifizierten Fachkräften aus außereuropäischen Ländern, Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft erfahren zu haben. „Das ist aus meiner Sicht durchaus ernst zu nehmen“, sagt Boockmann. „Jeder einzelne Grund kann der sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.“ Also der, der Leute bewegt, das Land zu verlassen. Die Studie ist dem Experten zufolge nicht repräsentativ, da es sich um eine Vorstudie für eine größer angelegte Untersuchung handelt. Dennoch gebe sie wichtige Anhaltspunkte.

Berufliche Qualifikation nicht anerkannt
Dass sich ausländische Arbeitskräfte nicht immer willkommen fühlen, kann auch die Hamburger Wirtschaftspsychologin Grace Lugert-Jose bestätigen.[…]
( kma )

Und, weil ichs gerade so putzig finde:
“Angesichts des akuten Personalmangels in der Pflege drängt der Wirtschaftsrat der CDU auf weitreichende Erleichterungen bei der Einwanderung ausländischer Fachkräfte. Der Anwerbungsprozess müsse dringend vereinfacht werden, um den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu beschleunigen und langfristig sicherzustellen, berichtete die Augsburger Allgemeine unter Berufung auf ein neues Pflegekonzept des Wirtschaftsrates. Bürokratische Hürden wie lange Bearbeitungszeiten und komplizierte Verfahren stünden einer schnellen Integration der Fachkräfte im Weg.”
Weiß H.Merz schon davon?
Mein ja nur, das hörte sich vor Wahl ja ganz anders an.

Anri
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Was für eine tolle Idee der CDU! Erst unter 16 Jahren CDU-Regierung die Pflege noch kaputter machen und dafür sorgen, dass tausende von Deutschen Fachkräften (wie ich eine bin) den Beruf wechseln und die Pflege verlassen! Dann macht man eine völlig missglückte “Reform” der Pflegeausbildung, was die Situation weiter verschlimmert anstatt sie verbessert! Und dann stellt man sich hin und will “Fachkräfte aus dem Ausland”, egal ob aus Kenia oder Honduras, hauptsache Ausland holen, um das Problem zu lösen!

Würde man die Bedingungen von A bis Z in der Pflege verbessern, würden tausende Deutsche Fachkräfte wieder zurück kommen, mich eingeschlossen!
Aber warum für die Deutschen was machen, wenn man doch Ausländer die mit den Hintergründen nicht vertraut sind, anlocken und ausnutzen kann??
Und übrigens, in der (Alten)Pflege sind es immernoch die Deutschen (80 Prozent) und Kräfte aus Osteuropa (Meistens Polen, Rumänien, Ungarn, Russland) die den Laden rocken! Die Araber, Afghanen oder Afrikaner gibt es natürlich auch dort, aber deren Zahl ist so gering, die kann man vernachlässigen. Und von den paar Mexikanern und Thais brauchen wir auch nicht reden, auch wenn die Medien das gerne ausführlich machen und das Bild erwecken, ohne Mexikaner würden keine Heime laufen!!!

Besseranonym_2
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Abschließend:
@ 447, danke für den Denkanstoß, erhielt gerade einen Anruf dazu: Wow, das wusste ich soo nicht .

“Hochqualifizierte Arbeitskräfte aus Spanien
In Spanien haben Pflegekräfte einen Abiturabschluss und danach drei Jahre studiert, sie sind also hochqualifiziert”

https://www.rechtsdepesche.de/als-spanische-pflegekraft-in-deutschland-arbeiten/

Ich denke, wir sind uns einig, dass diese die Probleme der wirklichen Migranten nicht haben; für diese geht überall auf der Welt die Tür mit rotem Teppich ganz weit auf.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Das auch, ja – also warum sollten die so blöd sein…

potschemutschka
2 Monate zuvor

Das wäre doch mal eine Aufgabe für die Klimaaktivisten und für “Fridays for futur” – die könnten doch gezielt junge Menschen ansprechen und für diese Berufe werben! Das wäre mMn. sinnvoller als sich auf die Straße zu kleben und Kunst- bzw. Bauwerke mit Farbe oder Suppe zu “verschönern”. Oder sieht die “Letzte Generation” sich tatsächlich als die letzten Menschen an? Dann machen die bisherigen Aktionen aber auch keinen Sinn.

GBS-Mensch
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wieso ansprechen und werben? Die können gleich selbst in den Berufen arbeiten.
Aber das hat natürlich nicht den Flair und Swagger des Aktivisten Daseins und der Weltenrettung.
Außerdem macht man sich in diesen Kreisen auch nicht die Hände schmutzig oder schwierig oder beschmutzt sich generell mit niederer Erwerbsarbeit.
So Klassenbewusst ist man als linker Ökoaktivist dann doch.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

“Wir tun alles, um den Klimawandel zu bekämpfen!!!!! Wir ooooopfern uns mutig!!!”

“Da drüben müssen Löcher für Masten gebuddelt werden, um Stromtrassen zu bauen.”

“AbBa nIcHt So!”

Unfassbar
2 Monate zuvor

Profitipps:
Mehr Mathe, Physik, Chemie in der Mittelstufe
Generell anspruchsvollere Mittelstufe, damit weniger ohne MINT-Profil in die Oberstufe gehen und nach dem aktuell viel zu einfachen Abitur einen Bachelor in kaum brauchbar mit Medien machen.

Na ja
2 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Technik als reguläres Fach auch an Gymnasien

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Na ja

Das ist nur notwendig, wenn das Gymnasium nicht mehr überwiegend auf das Hochschulstudium vorbereiten soll.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Aber es gibt doch technische Studiengänge?

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ein bisschen Praxis schadet auch dem Akademiker nicht, wenn er z.B. einen Versuchsaufbau entwickelt und “aufbaut”.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Mit Blick auf Ingenieurstudiengänge ist diese Aussage aber mit Vorsicht zu genießen, außer Ihnen schwebt vor ingenieurwissenschaften dem nächst von den THs und TUs zu verbannen und lediglich an Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu lehren, die als Zugangsberechtigung lediglich die FHR voraussetzen.

Na ja
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Elektrotechnik kein Hochschulstudium?

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor
Antwortet  Na ja

Das gab es bereits vor über 35 Jahren.
Nannte sich UTP (UnterrichtsTag in der Produktion) – 7. bis 10. Klasse oder
WPA (WissenschaftlichPraktische Arbeit) – 11. bis 12. Klasse.
Wäre im Osten nichts Neues.

potschemutschka
1 Monat zuvor

🙂

Hans Malz
2 Monate zuvor

Na ja, das sind halt Berufe mit einem hohen MINT Anteil. Da muss dann dann auch – Achtung, böses Wort – Wissen haben. Mathe, Physik, Chemie, Elektrotechnik, Informatik … das sind leider die Dinge, die bei uns im Schulsystem gnadenlos runtergefahren werden, weil sie einfach keinen Wohlfühlfaktor haben.

Und nach der Ausbildung kommt dann noch der Techniker / Meister. Bei den IHK Prüfungen gibt es auch kein Entgegenkommen beim persönlichen Wohlbefinden oder Notendiskussionen, da wird geliefert. Wäre ja auch schlecht, wenn da irgendwas abfackelt, weil geschlampt wurde.

Wundert mich also nicht wirklich.

Besseranonym
2 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

“Bei den IHK Prüfungen gibt es auch kein Entgegenkommen beim persönlichen Wohlbefinden oder Notendiskussionen, da wird geliefert. ”
Jaha, so mancher wünscht sich da die Schule zurück. Wir ziehen in diesen Berufen auch deswegen gerade an.

@Unfassbar
Die Kollegen, vor allem aus dem MINT – bereich, haben sicher wir für die Beruflichen abgeworben ( Einstieg mit A13/ auch Quereinstieg), übelst am Olymp vorbei 🙂 das geht.

Denn, wie ich schon in Konversation mit @ Katze schrieb : wir müssen dann ganz schnell für ausreichend MINTigkeit sorgen, sonst geht’s schief – nochmals, kein Angriff auf KuK anderer Schulformen! Sondern ewige Bitte: Oh Ihr Glorreichen, gebt uns ein ganz wenig von dem, um was wir gefühlt 1000 Jahre bitten, und der Laden läuft – für die Kids und für uns Lehrerlein.

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Achtung: Wissen ist hier gemeint als Fähigkeit und Fertigkeit, nicht zwangsläufig als Kompetenz.

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

So habe ich das auch gelernt.
Lehrer sind zuforderst für die Vermittlung von Wissen und Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten zuständig. Dazu wurde auch die fachspezifische Methodik und Didaktik im Studium vermittelt.
Das hat allerdings nichts mehr mit dem heutigen Berufsbild zu tun. Heute wünscht man die “eierlegende Wollmilchsau”.
Ein Berufsbild, das ich persönlich nie akzeptiert habe. Und nun als Rentner auch nicht mehr akzeptieren brauche.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Der “Erziehungsauftrag” gilt nur im schulischen Kontext und tritt dort gleichberechtigt neben den der Eltern.

Heißt: Wenn die Eltern nicht mit(er)ziehen, hat es sich “auserzogen”…

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,

gehen Sie einfach einmal davon aus, das wir wissen, was wir tun…

Vielleicht sogar besser als jemand, der aus Medienbereich kommt.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Gibt auch Paragraphen für Weltfrieden
… wortwörtlich.

Besseranonym_2
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Nicht ” mit(er) ziehen ” kann auch schlichtweg bedeuten, dass die Eltern ihrem Erziehungsauftrag, den sie ja auch haben, nicht nachkommen.

Das Fatale ist, LuL sind leicht belangbar, Eltern nicht.
Die Stories, die ich in diesem Zusammenhang erleben musste – sind zahlreich und äußerst unschön – von der nicht wahrgenommenen Vorsorgeuntersuchung bis hin zum Missbrauch.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Steht aber nicht drin, dass wir den Eltern die ganze Erziehung abnehmen müssen.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Jaja, alles bekannt.

Und jeder vom Fach weiß, wie “das alles” sichergestellt wird: Durch Unterricht und dessen Inhalte, Arrangements usw.

Darum wiederholen sich bestimmte Teilaspekte ja auch fächerübergreifend immer wieder.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Das ist natürlich der Kern meines Kommentars.

Stromdoktor
2 Monate zuvor

Die genannten Energieriesen haben kein wirkliches Problem, Fachkräfte zu finden. Bei den beauftragten Dienstleistern fängt das Problem erst langsam an.

Die Energiewende wird durch die bestehenden Netzengpässen ausgebremst. Da geht es um Akzeptanz und Genehmigungsverfahren für neue Leitungen und WKA.

Aktuell haben wir außerdem schon mehr PV-Anlagen, als das Netz in einem Mai verkraften kann. Hier erwartet man in diesem Jahr kritische Netzzustände.

Daher werden zukünftig auch diese Anlagen abgeregelt, genau wie Wärmepumpen und ladende E-Autos.

Batteriesgroßspeicher sind hingegen seit geraumer Zeit wettbewerbsfähig. Die Netzbetreiber können sich vor Anfragen kaum retten – ganz ohne Subventionen.

Aktuell müssen die regulatotorischen Rahmenbedingungen hierzu noch angepasst werden. Derzeit fahren die Speicher gegen den Strompreis an der Börse. Zukünftig müssten diese netzdienlich sein.

Ich bin jedenfalls zuversichtlich…

Besseranonym_2
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Wirklich interessant.
Man könnte meinen, Sie hätten etwas damit zu tun. 😉
Hausinterne kleinere Speicher – wie stehts damit, die meisten speisen ja, wenn sie überproduzieren, ein.
Ich würde mich zu einem E-Vehikel durchringen, wenn ich 2,3 Kleinspeicher (2 in Reihe, durchschiebbar auf Schiene im Auto hätte), so dass Austauschbarkeit bestünde. Wahrscheinlich noch NIH oder gefährlich, oder ich lese die falschen Fachzeitschriften…..

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Hängt von den Bedingungen ab.

Kann ich ein E-Auto zu Hause laden, fahre regelmäßig und bin nicht als Vertreter nur auf Langstrecke unterwegs, würde ich immer das E-Auto vor einem Speicher zu Hause präfererieren.

Ich habe seit >10 Jahren eine PV-Anlage auf dem Dach. Die produziert im Winter über Wochen so gut wie nix. Da braucht man auch keinen Speicher. Im Mai / Juni / Juli wäre ein Speicher mit einer Größe von 10 kwh schon um 10 Uhr voll…leider wird in der Kalkulation meist verschwiegen, dass Speicher eine deutlich geringere Lebensdauer haben als die Module (>20 Jahre) und Wechselrichter (~10 Jahre). Auch die Verluste werden meist “wohlwollend” gerechnet.

Ein ordentliches E-Auto hat da die 7-fache Speicherkapazität und man senkt damit seine Mobiliätskosten massiv.

Ggf. kann man später auch sein Auto netzdienlich laden…muss aber auch das Auto können.

Habe ich keine Lademöglichkeit zu Hause und / oder fahre ich viel Langstrecke, würde ich nix machen. Die Kosten zum Schnellladen an der Autobahn sind eine Frechheit.

Dann ein Balkonkraftwerk und fertig.

Besseranonym_2
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Danke für die Erläuterung.
Genau, 2 Balkonkraftwerke waren auch in unser engeren Wahl, zumal wir die Miniversion bei Wochenendtrips mit dem C-Bus bereits zufrieden nutzen.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Der Wunsch nach erdverlegung statt Hochspannungsleitungen ist das Problem.
Ist den meisten befürwortern der Erdverlegung eigebtlich klar, was diese Form der Erdbodenheizung eigentlich bedeutet , abgesehen von Erwärmung und beeinträchtigung des feuchtegehaltes des Erdbodens. Die Trassen der erdverlegten Übertragungsnetze müssen dauerhaft von hochstämmigem Bewuchs freigehalten werden. Das schein aber keinen zu stören, der sich gegen die errichtung von WKA auf Kalamitätsflächen ausspricht.

Der gleiche Blödsinn ist doch die Forderung nach mehr grünem Wasserstoff, um Spitzenlastkraftwerke zu betreiben. Sinnvoller wäre die Kopplung von privaten PV-Anlagen mit entsprechender Speichertechnik, um die Ortsnetze zu entlasten. Gleichzeitig bedarf es eines höheren Maßes an Digitalisierung, also der Schaffung von intelligenten Verteilernetzen in den Kommunen und bei den regionalen Mittelspannungsnetzen.

Den meisten Betreibern von Erdgas betriebenen Heizungen, wird abgesehen von der CO2-Abgabe demnächst die Höhe der Netzentgelte Tränen in die Augen treiben. Mannheim dürfte erst der Anfang gewesen sein. In den meisten Komunen werden in Neubaugebieten schon jetzt bei der erschließung keine Gasleitungen mehr eingebaut. Irgendwann werden sich die Netze der kommunalen Gasversorger lediglich auf die Innenstadtbereiche erstrecken, wenn es keine Möglichkeiten einer lokalen Fernwärmeversorgung geben sollte. Die Verteilernetze in den Randbezirken werden in den nächsten 30 bis 50 Jahren stillgelegt werden müssen, da die Anzahl der betriebenen Hausanschlüsse sich rückläufig entwickeln wird.

Die Einsparpotentiale in den Sektoren Wohnen und verkehr sind hinsichtlich der vorgegebenen Klimaziele noch lange nicht erreicht. Der volkswirtschaftliche Widerspruch ist mMn in der Höhe der bilanzierten Privatvermögen und der fehlenden Investitionsbereitschaft in moderne Haustechnik zu sehen. Wobei die Bereitschaft zur Anschaffung von Balkonkraftwerken und PV-Anlagen auf Privathäusern derzeit in sehenswertem Umfang steigt. Was noch sehr verhalten läuft ist der Umstieg auf E-Mobilität und alternative Heiztechnik.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Exakt. Unsere Kollegen von den ÜNB mussten aus Akzeptanzgründen diverse Streckenabschnitte verkabeln und haben hier z.T. längere Ausfallzeiten.

Freileitungen können nach einem Fehlerfall wieder zugeschaltet werden und sind ein Stück weit “selbstheilend”, wenn die Ursache weg ist (Bsp. Baum in FL). Kabelschäden bringen meist längere Ausfallzeiten mit sich.

Die Bauern haben auch keine Lust darauf, dass Ihr Ackerboden einmal auf links gedreht wird und man die Veränderungen noch 20 Jahre später auf Satellitenbildern sieht.

Über volkswirtschaftliche Kosten rede ich besser nicht…

Die Digitalisierung in den Mittelspannungsnetzen ist mittlerweile gesetzlich vorgegeben. Paragraph 14a EnWG ist hier das Stichwort bzw. der Treiber.

Man kann sich als Endkunde bereits jetzt schon für die Steuerung der eigenen Wärmepumpe / E-Auto vorsehen lassen und wird finanziell begünstigt. Mangels noch nicht abschließend zertifizierter Steuerboxen findet die Abregelung (bzw. Dimmung) erst später statt, wenn der Netzbetreiber hier die technischen Möglichkeiten hat. Grundlage der Abregelung ist eine entsprechende Kenntniss der Netzzustände. Daher muss hier digitalisiert werden (in digitale ONT).

Auch Ihre Einschätzung zu den Gasnetzen teile ich. Die Elektrifizierung schreitet voran.

Zu Ihrem letzten Absatz:
Da habe ich meinen Frieden mit gefunden. Vor 12 Jahren habe ich mir in einem Neubaugebiet eine PV-Anlage (10 kwp / 13,68 Cent Einspeisevergütung) ohne Speicher auf das Dach gesetzt. Ich habe jedem, der es nicht hören wollte, die Wirtschaftlichkeit vorgerechnet. Ich war lange Jahre der einzige…obwohl ich umgeben bin von einigen Ingenieuren.

Seit zwei / drei Jahren investieren hier nun alle massiv in PV und Speicher. Z.T. mit Ost-West-Ausrichtung. Vor dem Haus stehen aber mehrere Verbrenner-SUV eines großen Automobilherstellers aus der Region. Da vertrauen die Mitarbeiter noch nicht einmal auf die eigene Produkte des Arbeitgebers, selbst wenn die Vorzeichen (Eigenheim, PV) günstig sind…

Bei der Heizung sieht es nicht besser aus.

Ich habe alles zu Hause:

PV, WP und E-Auto (als Zweitwagen da wir ein Zugfahrzeug benötigen)…und kann nachts trotzdem einigermaßen schlafen…

Pascal
2 Monate zuvor

Das liegt daran, dass man mit dem Kompetenzbegriff große Teil der Mint-Fächer erodiert hat. Dort geht es tatsächlich nicht nur um “Kompetenz”, sondern vor allem um Wissen und Zusammenhänge im Lernstoff. Nur so weiß der ausgebildete Betriebstechniker, was er da tut und ob das Gesamtkonzept sinnig ist und aufgeht.
Dass die Mint-Fächer keinen so großen Wohlfühlfaktor wie z.B. das oft geforderte Fach Glück haben werden, sollte klar sein. Am Ende muss die Technik laufen und soll nicht abfackeln. Da kann man dann nicht nach irgendwelchen Gefühlen gehen, sondern knallhart nach richtigen oder falschen Berechnungen bzw. Konstruktionen. Die entscheiden dann nämlich plötzlich über Leben und Tod, Funktion oder Nichtfunktion, Wende oder Stagnation.