BERLIN. Chancengerechtigkeit ist in Deutschland ein immer noch unerreichtes Ziel. Eine neue Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt nun, dass bereits zu Schulbeginn die Kompetenzen der Schüler*innen stark von ihrem familiären Hintergrund abhängen – deutlich stärker als in anderen Ländern. Die Lösung des Problems sieht das Institut im frühkindlichen Bildungsbereich.

Die Sprach- und Mathekompetenzen von Schulanfänger*innen in Deutschland hängen stärker von der sozialen Herkunft ab als in anderen Ländern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) unter anderem in Kooperation mit der Universität Leipzig.
Für die Analyse haben die Forschenden repräsentative Datensätze aus Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden (am Beispiel der Stadt Rotterdam), den USA und Japan ausgewertet und verglichen. Es zeigt sich: Bei sprachlichen Fähigkeiten gibt es nirgends eine stärkere Korrelation mit dem familiären Hintergrund als in Deutschland. Mathekompetenzen sind nur in den USA ähnlich ungleich wie in Deutschland. „Kinder aus Familien mit geringen Einkommen und geringerer elterlicher Bildung starten in Deutschland mit größeren Bildungsnachteilen in die Schule als in vielen anderen Ländern“, so Studienautor Jascha Dräger, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) im DIW Berlin. „Dies liegt unter anderem daran, dass frühkindliche Bildungsangebote hierzulande nicht flächendeckend und kostenfrei zur Verfügung stehen.“
Elterliche Bildung entscheidender als Haushaltseinkommen
Die Studie zeigt im Detail, dass in Deutschland 19,5 Prozent der Unterschiede in sprachlichen Kompetenzen zu Schulbeginn mit dem familiären Hintergrund erklärt werden können – ein Wert, der deutlich über dem anderer Länder liegt. In Frankreich (6,8 Prozent) und Japan (4,6 Prozent) ist dieser Einfluss am geringsten. Auch die Mathematikkompetenzen sind in Deutschland im Vergleich zu den meisten anderen Ländern offenbar stärker an die soziale Herkunft gekoppelt. Lediglich in den USA ist eine ähnlich hohe Ungleichheit zu beobachten. Während Haushaltseinkommen und elterliche Bildung in diesen beiden Ländern etwa 14 Prozent der Unterschiede erklären, sind es im Vereinigten Königreich nur 8,7 Prozent, in Frankreich 7,4 Prozent und in Japan 7,1 Prozent.
Die Forschenden haben zudem herausgefunden, dass insbesondere die elterliche Bildung mit den Kompetenzen der Schulanfänger*innen im Zusammenhang steht – noch mehr als das Haushaltseinkommen. „Das Haushaltseinkommen allein erklärt 12,5 Prozent, die elterliche Bildung allein 16,9 Prozent, beide zusammen 19,5 Prozent der Unterschiede in der sprachlichen Kompetenz in Deutschland“, heißt es in der Auswertung. Der stärkere Einfluss der elterlichen Bildung lasse sich auch in den anderen Ländern – und ähnlich bei den Mathematikkompetenzen beobachten. Diese Ergebnisse führen die Wissenschaftler zu dem Schluss, „dass eine höhere elterliche Bildung wichtiger für kindliche Kompetenzen ist als höheres Einkommen. Dies wiederum legt nahe, dass sich Unterschiede in kindlichen Kompetenzen nicht nur auf unterschiedliche materielle Ausstattung zurückführen lassen, sondern auch auf innerfamiliäre Anregung und Förderung.“
Ein weiteres Ergebnis: Deutschland schneidet im Ländervergleich selbst dann schlecht ab, wenn die Forscher die demografische Zusammensetzung der Schüler*innen berücksichtigen. Um dies zu überprüfen, ergänzten die Forscher die Modelle zu den Sprachkompetenzen um Informationen, „ob Familien zugewandert sind, ob zuhause die Unterrichtsprache gesprochen wird und ob Kinder in einem Haushalt mit einem oder zwei Elternteilen aufwachsen“. Die Unterschiede zwischen den Ländern fallen bei diesem Vorgehen zwar kleiner aus, der Zusammenhang zwischen den sprachlichen Kompetenzen der Schüler*innen und der sozialen Herkunft ist in Deutschland aber weiterhin stärker als in den Vergleichsländern.
Gebührenfreie und hochwertige frühkindliche Bildung gefordert
Geringere Kompetenzen bei der Einschulung wirken sich nicht nur auf die Schulkarriere aus, die Folge können auch schlechtere Berufschancen und damit geringere Einkommen sein. „Dies unterstreicht die Bedeutung frühkindlicher Bildungsangebote“, erklärt Dräger. „Besonders gebührenfreie und hochwertige Betreuungsangebote sowie eine gezielte Unterstützung sozial benachteiligter Familien beim Kita-Zugang könnten dazu beitragen, die Startchancen für Kinder unabhängig von ihrem familiären Hintergrund zu verbessern.“ In Frankreich beispielsweise, wo der Einfluss der sozialen Herkunft deutlich geringer ist, gibt es ein umfassendes und gut ausgebautes System kostenloser frühkindlicher Betreuung. News4teachers
Einfach mal die letzten Artikel in der “Rubrik Kita” hier bei n4t ansehen (plus die Kommentare dazu)! Dann fragt man nicht mehr, warum DE (schon zu Schulbeginn) so schlecht abschneidet.
Forderung gut, Personal nicht genügend vorhanden… Und nun?
Sowohl Geld als auch Personal sind bei vielen der hier gestellten Forderungen nicht vorhanden. Habe bei Markus Lanz gestern Abend von 4 geladenen Kommunalpolitikern erst wieder gehört, wie rasant und tief es mit den öffentlichen Kassen in den letzten Jahren bergab gegangen ist und wie düster auch die Zukunft aussieht, wenn sich die übergeordnete Politik nicht ändert.
Die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen (Noch-Standort von BASF) erzählte, dass ihre Stadt mit über 1 Milliarde Euro verschuldet sei und sie aus Protest gegen den finanziellen Würgegriff von Bund und Land sowohl aus der SPD ausgetreten sei als auch eine Wiederwahl in ihr Amt nicht mehr wolle.
Der ex-grüne Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, sah genauso wie alle vier geladenen Gäste nur noch schwarz und kritisierte, dass die selbstverschuldeten politischen Probleme in Deutschland ständig von oben nach unten weitergereicht würden und schließlich bei den Kommunen als schier unlösbare finanzielle, soziale und bürokratische Aufgaben landeten.
Ihrer Frage kann ich also nur zustimmen, Herr Vehrenkamp, und wundere mich immer wieder über Kommentare, die blauäugig noch mehr Geld für diese und jene “schöne” Idee fordern, weil Deutschland doch so ein reiches Land sei, dem nur der Wille zu Mehrausgaben für Bildung und weiteres Soziales fehle. Warum hat die Regierung denn ein “Sondervermögen” in Form von 1 Billiarde Schulden geschaffen? Weil sie unseren Reichtum nicht sieht?
Gebührenfreie Betreuungsangebote für sozial benachteiligte Familien? Die gibt es m.W. in vielen Städten und Kommunen schon länger. Der Stadtstaat Berlin wäre sogar bekannt dafür, dass KiTas dort für alle Einwohner kostenlos wären. Wäre interessant zu erfahren, ob die Forscher des DIW in Berlin signifikant positive Abweichungen zu Vergleichsgruppen in anderen Bundesländern festgestellt haben. Wenn allerdings 87,5% der Unterschiede nichts mit dem Einkommen der Eltern zu tun haben, wäre es vermutlich nicht gerade unklug zu prüfen, welche Einflussfaktoren da noch eine größere Rolle spielen und ob man auch da evtl. ansetzen könnte.
Im Gegenteil – diese Einflüsse dürfen auf garkeinen Fall geprüft werden!
Was wäre denn wenn rauskommt, dass der Löwenanteil nicht am (natürlich stets implizit zu Unrecht erworbenen, “””privilegierten”””) Geld hängt, sondern an…
…
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Oh-oh-oh, schnell die Studie in die Rundablage!
Das Problem ist das angehende Personal, das eine Erzieherausbildung absolviert. Nicht selten selbst aus wenig gebildeten Elternhäusern, selbst schulschwach, schnell überfordert, da wenig Allgemeinbildung, wenig Kompetenz, Sachinhalte zu verknüpfen,
durchaus nicht anstrengungsbereit, nicht neugierig genug, zum Teil lustlos im Unterricht.
Als Sprachvorbild scheiden die meisten leider auch aus, da haben Kinder nicht viel zu erwarten, Digga. Die schriftlichen Arbeiten sind ein bildungsunwürdiger Alptraum. Wer will diese vielen Fehler als Eltern lesen, ohne dass einen Gefühle der Inkompetenz, hinsichtlich der Fachkraft, beschleichen?
Ein geringer Teil ist, auch intellektuell, sehr geeignet, engagiert, ein kleiner Teil zu bilden, ein beachtlicher Teil sollte in keiner Kita arbeiten, so wie ich die betreffenden Schüler/Innen als fachlich ausgebildete Lehrkraft für Sozialpädagogik erlebe.
In dieser Ausbildung kann/ist soviel zu lernen, es gibt immerhin einen Bachelor am Schluss. Aber das muss man wollen und können. Und solange jede/r genommen wird, wird sich nichts ändern. Quantität vor Qualität. Für die Kinder reicht‘s schon. Da muss man nicht bilden, verwahren reicht völlig, die armen Kinder lernen in der Grundschule doch früh genug.
…Eltern müssen die kostenlosen Angebote aber auch wahrnehmen und dürfen dann zu Hause auch nicht aktiv gegen Bildung arbeiten (eigene Ausdrucksweise, Beschäftigung mit dem eigenen Kind statt “vor den Bildschirm setzen”, lesen (!) etc…)
Wenn ich mir hier so die völlig kostenlosen Angebote ansehe (Bücherei mit Kinderbüchern, Musikgruppe etc.), dann ist da nicht unbedingt das Klientel zu finden, dass hier angesprochen sein sollte.
Dazu muss man nur mal Bus oder Bahn fahren und gucken, was die Babys (!) da z.T. in ihrem Kinderwagen machen (Spoiler: auf Bildschirme starren).
Also Amgebote sind schön und gut, aber sie müssen dann au h wahrgenommen werden. Eine Analyse, dass alles ungerecht ist, ist ja auch gut, aber dann sollten Konsequenzen folgen.
Personalmangel ist da auch so ein Thema, in “unserer” Kita ist jetzt die ganze Woche über wieder Notbetreuung, heißt: reine Aufbewahrung (wenn überhaupt)
Aber es gibt doch nicht in an allen anderen Ländern kostenlose frühkindliche Bildung, oder?
Ach, immer sollen es andere richten, egal ob Kindergarten, Schule, Politik… ich kann es nicht mehr hören. Eltern haben Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen. Nach dem fröhlichen Herumgepoppe kommt eben noch etwas.
Wenn Kinder nicht rühzeitig die deutsche Sprache lernen, weil sie bis zur Schulpflicht nur zu Hause in ihrer Familie bleiben, werden sie in vielen Fällen einen Nachteil haben. Wenn das eine Kind zur Grundschule einen abgenudelten Bleibstift und einen verknicken Collegeblock mitbringt und das Nachbarkind das Etui mit einer Palette angespitzer Faber-Castell Buntstift und einer Auswahl sonstiger Schreibgeräte sowie einer Auswahl an sauber geführten Mappen und Heften mitbringt, muss man nicht raten, wer hier evtl. einen Vorteil hat. Wenn auf der weiterführenden Schule ein Kind alle alleine wuppen muss und das andere volle Unterstützung und ggf. Nachhilfe von den Eltern (bezahl) bekommt, sind auch hier die Unterschiede klar.
Eltern tragen Verantwortung für ihre Kinder und haben sich zu kümmern. Punkt. Das Argument, dass Eltern das nicht können, weil sie selbst vielleicht keine große Bildungskarriere haben, lasse ich nicht zu. Ja, von selbst geht das alles nicht und nicht selten ist es auch anstrengend für das Kind mitzudenken. Sich kümmern, auf vielfältige Weise unterstützen und dem eigenen Kind Mut machen und gesellschaftliche Werte vermitteln kann man aber immer – wenn man denn will.
… und die Kinder und die Gesellschaft (dann später, wenn aus dem Kind ein Sozialhilfe-Empfänger wird) zahlen den Preis, wenn die Erwachsenen das nicht leisten können/wollen. Punkt?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Oben klang es bereits an: Es gibt bereits eine Vielzahl an kostenlosen Angeboten, die von besagtem Klientel nicht angenommen werden. Da zähle ich auch die Schule dazu. 90% der Schulabstinenzler, die wir betreuen, kommen aus sozial schwachen Familien. Die bezahlte Schülergrundausstattung aus Ranzen, Mäppchen, Heften etc. landet nach Schulschluss achtlos in der Ecke. Es MUSS mehr Druck auf solche Eltern gemacht werden. Der Staat kann diese Dinge nicht kompensieren, es sei denn, er holt die Kinder aus den Familien und packt sie in Internate. Das kann doch auch keiner wollen.
Die Eltern sind und bleiben erstes Vorbild der Kinder, egal wie sehr sich der Staat und seine Institutionen bemühen. Natürlich gibt es Kinder, die sich aus der sozial schwachen Familien herausarbeiten wollen. Ich muss als Außenstehender aber nicht mal RTL2-Dokus schauen, um zu konstatieren, dass dies eine Minderheit ist.
Die Gesellschaft zahlt bereits jetzt den Preis, wenn sie den Druck auf solche Eltern nicht erhöht und zudem alles abnimmt, was irgendwie eigene Mühe macht.
“Es MUSS mehr Druck auf solche Eltern gemacht werden.”
Kann es sein, dass Sie die Probleme Ihrer Klientel – die Sie als Sozialarbeiter betreuen – nicht verstehen? Gerne hier nachlesen: https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Schwerpunkte/Inklusion/doc/ab2016_T2_Armut-psych-Erkrankung.pdf
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Bereits damals schrieb ich Ihnen, dass wir hier nicht über solche extremen Einzelfälle sprechen. Nicht alle sozial schwachen Elternteile sind psychisch krank. Wir haben leider auch Eltern, die einfach nicht wollen.
Dann sollten Sie den Beitrag des Paritätischen Wohlfahrtsverbands mal lesen, der sich – wie Sie – mit Familien in Armut beschäftigt. Dann wird Ihnen der Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Not, Erziehungsproblemen und psychischen Erkrankungen vielleicht deutlich.
Auszug: “Nach Schätzungen von Expertinnen und Experten gibt es in Deutschland mindestens 3.000.000 Kinder, die mit mindestens einem kranken Elternteil aufwachsen. Sie führen ein
Leben mit vielen Risiken, ohne dafür angemessene Unterstützungssysteme vorzufinden. Weder in der Jugend- und Familienhilfe noch im psychiatrischen Versorgungssystem gibt es ausreichend Angebote, um diese Kinder adäquat zu begleiten und zu fördern. Dabei müssen sie mit mehreren Risiken gleichzeitig leben. Zum einen ist es die belastende Situation, selbst eine solche Krankheit mit allen damit verbundenen Konsequenzen zu bekommen. Damit einher geht die Erfahrung, in den „normalen Milieus“ (Kita, Schule, Ausbildung, Freundeskreis) mit den ‘üblichen’ Vorurteilen konfrontiert zu werden. Zum anderen schränkt das Aufwachsen in einer emotional oft angespannten, labilen, verunsichernden Situation den Entwicklungsund Handlungsspielraum von Kindern stark ein, Orientierung an Vorbildern wird schwierig. Hinzu kommen dann oft noch die in der Regel stark eingeschränkten
finanziellen Möglichkeiten der Familie. Für Kinder psychisch kranker Eltern gilt das gleiche wie für Kinder aus Hartz-IV-Familien: Ihre Lebenskarriere ist durch ihre
Lebenssituation meist programmiert.”
Und solche Problemkonstellationen, glauben Sie, ließen sich schlicht mit “mehr Druck” lösen? “Wir haben leider auch Eltern, die einfach nicht wollen.” Womöglich haben wir auch Sozialarbeiter, die die Problemlagen, um die es häufig geht, nicht erkennen (wollen).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, diese Sozialarbeiter mag es geben. Aber gehen Sie ruhig vor die Türe und reden Sie mit den Kollegen und ihren täglichen Kämpfen gegen Windmühlen. Unser Anspruch ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Dagegen stehen beratungsresistente und inkonsequente Elternteile, kostenfreie Angebote, die nicht angenommen werden, Termine, die nicht eingehalten werden und insgesamt ein absolutes Fehlen von Eigenverantwortung für sich selbst und die minderjährigen Kinder.
All das können oder wollen Sie nicht sehen. Armut und Faulheit sind unterm Strich keine psychischen Probleme, wobei wir heuer gesellschaftlich so weit gediehen sind, alles Disfunktionale einer psychischen Krankheit unterordnen zu wollen. Nein, ich möchte Menschen, die unter Depressionen, Burnout oder sonstigen psychischen Krankheiten leiden definitiv nicht deren Diagnose absprechen. Aber man kann es sich auch sehr leicht machen, alle vorhandenen sozialen Probleme jenen Krankheiten zuordnen zu wollen. Klafft die Bildungsgerechtigkeit also nur aufgrund der psychischen Verfassung der Elternteile? Es wäre schön, wenn die Erklärung so einfach wäre.
Wir reden mit Sozialarbeiter*innen – täglich (weil Lebenspartner*innen von Redaktionsmitgliedern).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
So ist es. Doch es stimmt einfach nicht, dass Schulen für eine gute Entwicklung der Kinder und damit auch der Gesellschaft besser sind als verantwortungsvolle Elternhäuser.
Dieses Märchen wird seit Jahren und Jahrzehnten erzählt, um mehr Frauen ins Berufsleben zu locken. Angeblich sollten sie sich dort verwirklichen und Karriere machen können, anstatt bei der Hausarbeit und Kindererziehung zu verblöden.
So lauteten doch die Werbesprüche für eine Berufstätigkeit von Frauen und die Diffamierung von Müttern, die sich noch dafür entschieden, ihre Kinder zumindest in den wichtigen ersten Lebensjahren selbst zu betreuen anstatt sie möglichst früh dem Staatzu überlassen.
So, wie es aussieht, sind doch heute immer mehr Kinder durch eine ganztätige Fremd-Erziehung und -Betreuung in Gefahr, Sozialhilfe-Empfänger zu werden als früher. Oder wollen Sie behaupten, dass der Nachwuchs heute besser gerüstet ins spätere Leben geht?
Was ist das für eine Bildungsgerechtigkeit, die möglichst alle Kinder vom Elternhaus fernhalten will, damit auch ja keiner bessere Bildungschancen hat durch verantwortungsvolle und fürsorgliche Eltern?
Keine staatliche Einrichtung wird jemals eine gutes Elternhaus ersetzen können.
“… als verantwortungsvolle Elternhäuser”. Um die geht es aber gerade nicht. Es geht um die, die nicht wollen – oder nicht können (wie Migranten, die ihren Kindern Deutsch beibringen sollen – absurde Forderung).
Es geht übrigens auch um die Selbstbestimmung von Frauen. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass Sie allein Mütter anführen, die sich um ihre Kinder kümmern sollen/müssen – was ist denn mit den Vätern?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sticht die Selbstbestimmung der Eltern also die Verantwortung für die Kinder? Wenn Eltern sich für Kinder entscheiden, müssen sie auch die Konsequenzen für ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder tragen. Dazu gehört auch, die ökonomische Grundlage möglichst selbst zu erwirtschaften, sich ggf. um die eigene (Weiter-) Bildung zu bemühen (Sprache etc.), Unterstützung zu sichen und anzunehmen. Gestern war auf dem Bahnhof einer süddeutschen Großstadt eine Familie mit einem ca. 2jährigen, deutlich mehrgewichtigen Jungen zu beobachten, die wohl vom Einkauf beim Discounter kamen. Dieser hatte einen dicken Lutscher in der Hand und wollte eine weitere Süßigkeit aus der Einkausfstüte (offen, voller ungesunder Sachen- teuer, aber praktisch). Papa zwischen Schreien und Nachgeben, Mutter am handy. Was aus dem Kind wird, ist vorhersehbar.
Aber natürlich ist es die Verantwortung des Staates, der Gesellschaft und den Auftrag bekommt früher oder später die Schule. Eine Kita oder sonstwas wird da wenig erreichen, wenn die, in diesem Fall migrantischen, Eltern ihren Job nicht tun.
Mittlerweile ist es mir gleich- durch eigene, harte Arbeit abgesichert, wird es sich für mich schon noch ausgehen- danach sollen sich andere den Kopf machen. Wir haben unsere Kinder erzogen.
„Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Bekanntes afrikanisches Sprichwort.
Heißt: Die Gesellschaft ist mit in der Pflicht – und kann sich der nicht dadurch entledigen, dass sie Kinder zur Privatangelegenheit erklärt. Die Folgen der Sozialisation trägt sie sowieso, im Guten wie im Schlechten.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das mag sein, aber ich wage trotzdem zu bezweifeln, es überwiegend an der niederländischen Gesellschaft liegt, dass die Schüler*innen in den NL bei PISA-2022 Lesen so weit unter dem OECD-Schnitt abgeschnitten haben, die Quote “low-performer” so übermäßig hoch war und der Abstand zwischen privilegierter und benachteiligter Schicht so weit über dem OECD-Schnitt lag. Den Forschern des DIW ist ja zumindest bei den Schulanfängern in den NL scheinbar nichts negativ aufgefallen.
“Das mag sein, aber ich wage trotzdem zu bezweifeln, es überwiegend an der niederländischen Gesellschaft liegt”
Worauf stützen Sie Ihre Bedenken?
Ich meine, wenn es gesellschaftlich messbar ist…
Ach, unsere Gesellschaft ist das Dorf?
In einem afrikanischen Dorf kennt jeder jeden und jeder trägt bei zum Wohlergehen der überschaubaren Gemeinschaft, wozu auch die Erziehung der Kinder gehört.
Ihr Vergleich unserer Gesellschaft mit einem afrikanischen Dorf hinkt nicht nur, er ist völlig unpassed.
Das Dorf ist ein Sinnbild. Es gibt auch in Afrika Städte.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, zunehmend mehr, wunderschön ( wenn man die Slums drumrum ausblendet) – und mit allen Problematiken der “Zivilisation”.
Im ursprünglichen Dorf(verband) gabs noch so etwas wie eine Medizinfrau oder einen ÄoGärztin für die Kinder, in der Stadt ohne Geld häufig nichts dergleichen.
Wirkliche Bildung in der Stadt ist mittlerweile genauso schwer erlangbar wie bei uns.
kritische Gedanken:
https://www.blaetter.de/ausgabe/2021/januar/auf-dem-ruecken-der-slums-afrikas-smarte-luxusstaedte
Zuwanderung aus Afrika kann aber positive Wirkungen haben. Es gibt z.B. Einwanderungsländer in denen Kinder, die selbst oder deren Eltern aus Afrika zugewandert sind, deutlich häufiger höhere Bildungsabschlüsse erwerben als der Landesschnitt, während PoC, deren Eltern im Inland geboren wurden, nur halb so oft höhere Abschlüsse erwerben wie der Landesschnitt.
🙂 Sie müssten sich dringend ! über afrikanische Dörfer differenzierter informieren.
Fürs Erste, was mit dem Sprichwort aus ursprünglichen Zeiten Africas hier gemeint ist:
-> “Es braucht ein ganzes Dorf – und noch mehr…? Vernetzung und Kooperationen für ein „gutes Aufwachsen“ vor Ort” in
https://www.fes.de/themenportal-bildung-arbeit-digitalisierung/bildung/vernetzung-und-kooperationen-fuer-ein-gutes-aufwachsen-vor-ort
Sie sollten sich die Schulerfolge von Städten und Dörfern (“heile Weilt”) genauer ansehen 😉
Richtig, das Dorf tut auch bereits sehr viel. Die Eltern sind aber eine nicht zu vernachlässigbare Größe, die in Diskussionen wie hier oft ausgeblendet wird.
Die Eltern werden ja nicht ausgeblendet, aber es zeigte sich ja wiederholt – Ihren Schilderungen folgend – dass sich der Staat immer auf diese verlässlich stützen kann.
Weder unter der Chancengleichheit noch der wirtschaftlichen Situation des Landes können wir es uns leisten, diese Kinder durchrasseln zu lassen, weil deren Eltern sich zu wenig bemühen (konnten).
Inwiefern ist das die Antwort auf meine eingangs gestellte Frage?
Wie gesagt- Kinder zu machen ist in der Tat eine Privatsache für deren Folgen man mal zuerst eigenverantwortlich ist. Und staatliche Unterstützung ist ja durchaus vorhanden.
Das dicke Kind vom Bahnhof, das sich nicht benehmen konnte, wird früher oder später Folgen für die Gesellschaft haben, aber mein Auskommen ist gesichert und als Selbstzahler klappt es auch noch in ein paar Jahren mit Pflege und Medizin.
“Aber mein Auskommen ist gesichert” – ist es leider nicht. Gerne hier nachlesen: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/rente-grafik-deutschland-finanzierung-100.html
Und auch als “Selbstzahler” wird es schwierig, sich pflegen zu lassen – wenn nicht genügend ausgebildete Pflegende da sind. Immerhin: Auf unfähige/unwillige Eltern zu schimpfen, das bleibt Ihnen dann noch.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es ist gesichert- monetär und personell- seien Sie gewiss.
“klappt es auch noch in ein paar Jahren mit Pflege und Medizin.”
Trotz Privatbonus weniger als durchschnittlich, für die Pflege sind Sie auch nur eine von vielen – oder Sie besuchen eben dt.Ärzte im Ausland; wenn man Sie so liest – Sie habens ja, viel Spaß NrXXX .
“Das dicke Kind vom Bahnhof, das sich nicht benehmen konnte, wird früher oder später Folgen für die Gesellschaft haben, aber mein Auskommen ist gesichert und als Selbstzahler klappt es auch noch in ein paar Jahren mit Pflege und Medizin.”
Klingt fast so, als wäre es keine reine Privatsache.
Vielleicht profitiert die Gesellschaft doch ein wenig davon, sich um die Kinder zu kümmern…
Wir betreuen migrantische Familien, die jedweden Deutschkurs ablehnen, weil diese a) nicht verpflichtend sind und sich diese Familien b) in Parallelgesellschaften sofort wiederfinden und die Notwendigkeit dafür nicht sehen. Keiner verlangt von Menschen mit Migrationshintergrund, dass sie alsbald die Sprache perfekt beherrschen. Aber ein erkennbares Bemühen bei allen, die ins Land kommen und hier leben und arbeiten wollen, wäre doch angebracht.
Es ist mühsam, jedes mal einen der selten verfügbaren Dolmetscher zu bestellen oder die Kinder übersetzen zu lassen. Gerade im schulischen Kontext wissen wir oft auch nicht, was genau nun bei Mama und Papa ankommt.
In Ihrem ersten Post beklagen Sie fehlenden Willen von Eltern, ihre Kinder bei der Schule zu unterstützen – jetzt sind es fehlende Sprachkenntnisse. Deutsch zu lernen, scheitert aber oft nicht am fehlenden Willen:
“Obwohl Migrant*innen in Deutschland gemessen an ihren niedrigen Ausgangsniveaus im Allgemeinen große Fortschritte beim Spracherwerb erzielen, erlangen einige keine ausreichenden Kenntnisse. Eingewanderten, die höchstens über Grundschulbildung verfügen, fällt es besonders schwer, Deutsch zu lernen, obwohl fast zwei Drittel von ihnen laut eigenen Angaben an Sprachkursen teilgenommen haben. Ohne zusätzliche Investitionen in ihre Bildung fehlen ihnen möglicherweise die für den Fremdsprachenerwerb erforderlichen Grundkompetenzen. (…) Die nordischen Länder, die personalisierte Integrationspfade anbieten, schneiden in dieser Hinsicht deutlich besser ab.” Quelle: https://www.oecd.org/content/dam/oecd/en/topics/policy-issues/migration/Immigrant%20Integration%20Germany_de.pdf
Könnte also durchaus auch an den unzureichenden Angeboten liegen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Warum schneiden dann nordische Länder z.B. bei PISA 2022 beim Thema Punktabstand zwischen Einheimischen und Migranten sogar noch schlechter ab als der Schnitt der 16 deutschen Bundesländer? Im Bereich Lesen lagen Migranten z.B. in DE -67 Pkt zurück, in Schweden -81 Pkt , in FIN -92 Pkt.
Im Bereich Mathematik wären es laut OECD-Bericht unter Berücksichtigung von Sozialstatus und Familiensprache in DE -8 Pkt, in SWE -27 Pkt, in FIN – 29 Pkt. Im Vergleich zu Bundesländern wie Sachsen und Bayern, in denen bei IQB 2022 die Abstände zwischen Einheimischen und Migranten deutlich geringer waren als im Bundesschnitt, würden die nordischen Länder dann noch schlechter abschneiden.
Die These mit den unzureichend en Angeboten kann ich nicht so ganz teilen. Dagegen spräche aus meiner Sicht, dass sich die Sprachkenntnisse von Zuwanderern in DE signifikant stärker verbessert haben als in den meisten anderen EU-Ländern, weit über dem EU-Schnitt liegen und auch ganz deutlich höhere Niveaus erreichen als in dem kürzlich vom DIW als besonders gerecht eingestuften Frankreich. Auch die Erwerbstätigenquote der Zuwanderer war in DE mit 70% deutlich höher als in den meisten EU-Vergleichsländer, was mit der Sprachförderung in DE in Verbindung gebracht wird.
Dann stimmt die behauptete Integrationsunwilligkeit ja nicht. Fakt ist: Im deutschen Schulsystem gibt es keine obligatorische Sprachförderung von Migrantenkindern. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2025/01/kmk-kommission-fordert-deutsch-foerderung-fuer-migrantenkinder-systematisieren/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es gibt m.W. ein Bundesland, in dem ab diesem Jahr bei unzureichendem Sprachstand von Schulanfängern eine Sprachförderung vor der Einschulung obligatorisch wäre. Allerdings nicht nur speziell für Migrantenkinder, sondern für alle Kinder, die es beträfe. In diesem Bundesland waren übrigens schon bei IQB 2022 die Punktabstände zwischen Schüler*innen ohne / mit Migrationshintergrund ganz deutlich geringer als im Bundesschnitt . Positive Kommentare dazu sind aber eher dünn gesät. Die Frage warum die Skandinavier trotz hoher Bildungsausgaben und vermeintlich überlegener Bildungssysteme besonders bei Migranten und Jungen so schlechte PISA-Werte aufweisen, ist aber weiterhin offen.
In NRW gibt es eine systematische Sprachförderung. Diese beginnt im Kindergartenalter, indem Kinder, die die deutsche Sprache nicht sicher genug beherrschen, zu einem Sprachkurs verpflichtet werden. Kinder, die keinen Kiga besuchen, werden durch ein Diagnosetool auf die deutsche Sprachfähigkeit getestet (Delfin 4] und ggf. zu einem Sprachkurs verpflichtet.
Alle Schulen können (und tun es auch) Integrationsstellen beantragen. Diese Stellen müssen für die Sprachförderung verwendet werden. Darüber hinaus werden weitere Stellen für integrative Projekte genehmigt. Diese Stellen sind bedarfserhöhend und werden in SchIPS ausgewiesen. Jährlich muss in ASDPC nachgewiesen werden, dass diese Stellen auch dort eingesetzt werden. Das Land fragt alle 2 Wochen die Anzahl der neuzugewanderten Kinder ab und wie viele Sprachfördergruppen die Schule aktuell unterhält.
Zusätzlich bieten Kommunen und Städte Integrationsstunden und Silentien an, um weitere Sprachfördermaßnahmen zu ermöglichen.
Wir haben an unserer Schule 2 Sprachfördergruppen für Kinder, die gar kein Deutsch sprechen. Das sind insgesamt 14 Kinder. Nur 9 Kinder sind dabei nicht in Deutschland geboren, die anderen schon, haben aber nie einen Kiga besucht und sind auch nicht zur Sprachförderung erschienen. Diese Kinder erhalten täglich 2 Stunden Intensiven Deutschunterricht.
Zusätzlich haben wir dann noch weitere 3 Sprachfördergruppen mit rund 30 Kinder, deren Deutschkenntnisse mangelhaft in Bezug auch Vokabeln und Grammatik sind.
Auch hier werden ständig konkrete Zahlen abgefragt und es müssen Verwendungsnachweise erbracht werden.
Ich behaupte jetzt mal, dass zumindest NRW die Sprachförderung und Diagnostik ziemlich systematisiert hat und auch Zahlen dazu liefern könnte.
Dass dies nicht für ganz Deutschland gilt, ist ja nicht verwunderlich, denn wir haben 16 Bundesländer und da ist sogut wie nix einheitlich…..
Und ja, es ist erschreckend, dass es so viele Kinder gibt, die hier geboren wurden, deren Eltern hier z.T. Schon sehr lange leben, kein oder nur rudimentär Deutsch sprechen. Angebote gibt es auch in unserer Stadt wirklich genug – für Erwachsene und Kinder. Aber es muss schon auch ein bisschen Wille da sein, diese Angebote anzunehmen……da kann man schon mal frustriert sein….
Wir sind erstaunt, wie Leserinnen und Leser mitunter selbst offensichtliche Missstände leugnen und Realität nur aus der Bauchnabelperspektive wahrzunehmen scheinen. Nein, es gibt keine systematische Sprachförderung für Migrantenkinder in Deutschland – auch in NRW nicht -, wie unlängst erst die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der KMK in einem Gutachten festgestellt hat. Darauf haben wir im Post oben verlinkt.
„Wir haben eine heterogene Schülerschaft mit jeweils besonderen Förderbedarfen. Die unterschiedlichen Zeitpunkte des Deutschlernens oder der Zuwanderung verweisen darauf, dass wir umfassende Konzepte für die Sprachdiagnostik und Sprachförderung zu unterschiedlichen Zeitpunkten brauchen: vor Schulbeginn, in den ersten Grundschuljahren und für die später Zugewanderten“ – sagt Prof. Nele McElvany, Direktorin des Instituts für Schulentwicklungsforschung der TU Dortmund (womit sie implizit beschreibt, was es eben nicht gibt. Quelle: https://www.news4teachers.de/2024/05/iglu-sonderauswertung-viele-kinder-die-zu-hause-kein-deutsch-sprechen-erhalten-keine-besondere-lesefoerderung/
Sie betont, eigens von uns dazu nochmals befragt: “Wichtig wäre, dass die Förderung beginnt, bevor die Kinder in die Schule kommen. In Hamburg werden Kinder bereits mit viereinhalb Jahren getestet, sodass vor dem Schuleintritt noch ein Jahr für intensive Förderung bleibt. Dies würde ich mir bundesweit einheitlich, flächendeckend und verbindlich im vorschulischen Bereich wünschen. Diese Förderung müsste dann in der Schule fortgesetzt werden, um ein Gesamtsystem zu schaffen, in dem die Ergebnisse der Diagnostik zu Konsequenzen in der Förderung führen.” Quelle: https://www.news4teachers.de/2024/06/sprach-und-lesekompetenzen-was-hilft-gegen-die-defizite-digitale-medien-ermoeglichen-eine-gezielte-foerderung/
Und das fehlt eben bislang.
Prof. Olaf Köller, Vorsitzender der SWK: “Es nicht gelungen, die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund so zu integrieren, dass sie wirklich in der Bildungssprache Deutsch sicher sind und dem Unterricht in allen Fächern folgen können.” Quelle: https://www.das-parlament.de/inland/bildung/wir-brauchen-verpflichtende-sprachstandsanalysen-in-der-kita
Herzliche Grüße
Die Redaktion
„Nein, es gibt keine systematische Sprachförderung für Migrantenkinder in Deutschland – auch in NRW nicht -, wie unlängst erst die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der KMK in einem Gutachten festgestellt hat. Darauf haben wir im Post oben verlinkt.“
Nicht, was ist es dann, was NRW macht? Delfin 4 ist systemisch verankert, die Sprachförderung im Kiga auch, Integrationsstellen in Schule zur Förderung neu zugewanderter Kinder ist auch systemisch verankert.
Das einzige, was relativ frei ist, aber wo es wirklich gute Fortbildungen seit Jahren gibt, ist der konkrete Sprachförderunterricht. Wir unterrichten nach KV-DaZ, eine Methode, die von der Uni Köln entwickelt wurde….
Wenn ich also Bauchnabelperspektive schaue, was tun Sie dann? Aus der Vogelperspektive mit dem Fernglas schauen und entdecken nur Allgemeinplätze?
Aus meiner Bauchnabelperspektive kann ich jedenfalls nach oben und nach unten schauen.
Im Schulgesetz NRW (Paragraf 1) steht: “Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage und Herkunft und sein Geschlecht ein Recht auf schulische Bildung, Erziehung und individuelle Förderung.”
Ist deshalb NRW ein Bildungsparadies? Natürlich nicht – Papier ist geduldig. Die Sprachförderung in NRW-Kitas soll “systemisch verankert” sein? Wer leistet die denn? Gerne mal über die Personalsituation in NRW-Kitas nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/11/eine-qualifizierte-erzieherin-plus-hilfskraefte-fuer-60-kinder-reicht-personalvorgaben-gelockert/
Schön, dass Sie sich ehrenamtlich als Pressesprecherin der NRW-Landesregierung betätigen. Es würde aber nicht schaden, die Wissenschaft (“Vogelperspektive”) mal zur Kenntnis zu nehmen – dann würden Sie auch feststellen, dass es dabei keineswegs um “Allgemeinplätze”, sondern um sehr konkrete Problembeschreibungen geht. Und der einhellige Befund lautet: Es hapert an der Sprachförderung inbesondere bei Migrantenkindern.
Das bestreitet ja nicht mal mehr die Politik: https://www.news4teachers.de/2024/12/bildungschancen-verbessern-nrw-erprobt-das-screening-verfahren-edulog-an-130-grundschulen/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich bin alldieweil ein Sprachrohr meiner Schule. Sollte aber irgendetwas in der nächsthöheren Ebene oder noch weiter drüber in die richtige Richtung laufen, dann goutiere ich das.
In punkto Sprachförderung kann sich an unserer Schule kein Schüler beschweren. Wir nutzen die uns zur Verfügung stehenden Mittel effektiv. Dass wir diese Mittel (auch monetäre) haben, liegt sowohl am Land NRW als auch am Schulträger. Natürlich würde es prima sein, wenn davon noch mehr ginge….
Ihr unterer Link ist übrigens ein Testballon, der an vielen (freiwilligen) Schulen durchgeführt wurde und nun hoffentlich modifiziert wird, denn dann könnte es tatsächlich systemisch als Diagnosetool eingesetzt werden. Dies hätte den Vorteil, dass die Schule in der Bestimmung der Maßnahmen keine Angriffspunkte bietet.
Ich denke nicht, dass die “Vogelperspektive” der Redaktion beabsichtigt, Ihre Erfolge vor Ort zu unterminieren. Viel mehr ist es doch im Interesse aller, solche Chancen für alle bereit zu stellen – wovon die Bundesländer weiterhin unterschiedlich weit entfernt sind
Respekt an Ihre Kolleg*innen dort!
Die leisten täglich viel gegen nicht unbeträchtliche Widerstände.
Aber eben hier sehe ich auch ein Problem: So lange “ein wenig Wille” erwartet wird, erfassen wir nicht alle, deren Eltern solchen Erwartungen nicht gerecht werden und/ oder keine Angebote wahrnehmen können =/
Dann müssen wir diesen Eltern die Kinder wegnehmen, eine andere Möglichkeit sehe ich dann leider nicht.
Dann sollten diese Kinder in ein Internat gehen und niemand braucht mehr Erwartungen an die Eltern stellen….ist es das, was Ihnen als Lösung vorschwebt?
“Dann müssen wir diesen Eltern die Kinder wegnehmen, eine andere Möglichkeit sehe ich dann leider nicht.”
Meines Wissens ist es krein Verberbrechen, ein (in dieser Hinsicht) schlechter Elternteil zu sein.
Naja Hauptsache keine Ganztagsschule wie? 😉
Alle Kinder mit Sprachförderbedarf haben bei uns einen Ganztagsplatz…..Nachmittags finden für sie spezielle Angebote statt….und jetzt?
Warum liken 5 Leute die Idee, die Kinder ihren Eltern wegzunehmen, weil sie zu schlecht in der Schule sind?? XD
Das können Sie sich doch denken….oder?
Sie haben natürlich insofern recht, dass sich die allermeisten Familien mit Migrationshintergrund gut integrieren. In der sozialen Arbeit sehen wir die Probleme im Brennglas, das blende ich manchmal aus. Insofern entschuldige ich mich.
Das ehrt Sie. Wir bestreiten auch gar nicht, dass es Fälle wie die von Ihnen geschilderten gibt – wir wehren uns nur gegen Pauschalisierungen. Diese Gesellschaft ist schon migrantenfeindlich genug.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
So ist es. Ihre Aufgabe ist es, sich um Familien bzw. Kinder zu kümmern, wo es nicht rund läuft. Da bekommt man manchmal das Gefühl, dass es gar keine anderen Familien mehr gibt….
Das kenn ich in gewisser Weise auch, denn üblicherweise bin ich genau bei solchen Elterngesprächen auch nur dabei (ebenso in der Vor- und Nachbereitung) und da kriegt man schon Gefühl, alles ist nur problematisch und niemand mehr normal (was ja nicht stimmt).
Ich kann mich dann allerdings immer wieder davon überzeugen, dass es bei vielen Kindern doch rund läuft, wenn ich mich beim Unterrichten erholen darf. Ihren Job möchte ich daher nicht machen.
Worin äußert sich diese “Ablehung” denn – dass einem Sozialarbeiter ins Gesicht gesagt wird, “wir haben keine Lust, Deutsch zu lernen”? Herr Vehrenkamp schildert hier keine Fälle, sondern gibt seine Interpretation zum Besten. Die kann man glauben. Oder eben nicht. Wir glauben sie, in intimer Kenntnis von Erfahrungen aus der Sozialarbeit (Ehepartner), nicht.
Der von Ihnen hier angeführte Buchtitel ist übrigens satirisch gemeint. “200 Seiten hat das Buch, das Tahsim Durgun jetzt über sich, seine Familie und seine Mutter geschrieben hat: ‘Mama, bitte lern Deutsch’, heißt es. Und trotz dieser Aufforderung liest es sich eher als ein Appell an uns, die wir Frauen wie Tahsims Mutter übersehen, von ihnen genervt sind oder glauben, ihr Platz sei am familiären Küchentisch. (…) “Mama, bitte lern Deutsch” erzählt von Alliterationen: Angst, Andersartigkeit, Abfälligkeit. Von Nomen: (der) Asylantrag, (das) Ausländerkind, (die) Existenzangst. Und es erzählt von allem, was Worte bewirken.” Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Mama-bitte-lern-Deutsch-Tahsim-Durguns-Deutschbuch-ueber-Einwandererfamilien,tahsimdurgun100.html
Herr Durgun hat übrigens Germanistik studiert – trotz (oder wegen?) einer Mutter, die offensichtlich kein oder wenig Deutsch spricht.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Worin äußert sich diese “Ablehung” denn – dass einem Sozialarbeiter ins Gesicht gesagt wird, “wir haben keine Lust, Deutsch zu lernen”?
Das wohl eher selten. Kennen Sie den Begriff “passiver Widerstand”? Man geht dann eben nicht zu den Angeboten oder sitzt dann einfach dort mehr oder weniger lethargisch seine Zeit ab (beschäftigt sich im Kurs mit anderen Dinge), fehlt öfter (wegen “dringender” Termine…), …
… und das hat natürlich nie etwas mit der Qualität des Angebots zu tun, sondern immer nur mit fehlendem Willen des Rezipienten. Klar. Es gibt auch keine schlechten Artikel in der deutschen Presselandschaft, sondern immer nur doofe Leser. (Spaß)
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wie können denn Personen, die ein Angebot nie wahrgenommen haben, die Qualität beurteilen?
Erinnert mich an einige Kids, die Lesen langweilig finden, aber überhaupt nie ein Buch in die Hand genommen haben. Würden Sie da auch einfach lapidar so reagieren? Analog müssten dann ja alle Bücher eine schlechte Qualität aufweisen, oder nicht? Stimmt, wäre genauso Quatsch.
Bei uns an der Schule nehmen Kids Angebote, die außerhalb der Unterrichtszeit liegen, nur sehr, sehr ungern wahr, weil sie on top kommen.
Es gab mal eine Initiative, die den Kids bestimmte Freizeitaktivitäten, die sonst privat viel kosten, näher bringen sollte. (Da waren sehr engagierte Menschen aktiv und es gab richtig coole Angebote.) Raten Sie! Genau, wurde eingestellt, da am Ende zu wenige Kids teilgenommen haben. Die meisten waren am Anfang sogar Feuer und Flamme. Aber da sie ja regelmäßig außerhalb der Unterrichtszeit kommen sollten, haben immer mehr aufgehört.
Es ist leider immer der soziale Hintergrund, der eine große Rolle spielt.
Während Kinder aus Elternhäusern, in denen die Wichtigkeit solcher Aktivitäten und ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen vermittelt werden, selbstverständlich ihre Freizeit “opfern”, ist das in anderen Familien, wo es für die Kids sogar besonders hilfreich wäre, dann leider eben nicht der Fall.
Die Qualität eines Angebots betrifft natürlich auch die Erreichbarkeit – zum Beispiel Deutschkurse für Frauen vormittags anzubieten, ohne gleichzeitig für eine Kinderbetreuung zu sorgen. Hatten wir oben schon: Migrantenfamilien bekommen keinen Kita-Platz, die Männer arbeiten – und den Frauen wird dann vorgeworfen, dass sie kein Deutsch lernen wollen.
Alltag in Deutschland: https://www.br.de/nachrichten/bayern/integration-ausgebremst-zu-wenige-sprachkurse-fuer-gefluechtete,SwC02AG
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es gibt in meiner Umgebung mehrere Angebote für “Sprachcafes” (Kinder willkommmen, extra Spielecke, …), Vorlesegruppen für Eltern mit Kindern ab 9 Monaten, … – immer sehr wenige Interessenten…
Ein Grund, den ich ab und zu hörte – ohne Männerbegleitung dürfen manche Frauen und Mädchen nicht dorthin und die Männer müssen schließlich arbeiten oder haben andere Verpflichtungen/bzw. kein Interesse an solchem Kinderkram. Und nun?
Das gibt es in meiner Heimatstadt auch. Wie es da mit der Teilnahme aussieht, weiß ich allerdings nicht.
Von wem hören Sie dies?
Sprechen Sie schon wieder wildfremde Menschen an? 😉
Belegen Sie einen Fall, bei dem es MigrantInnen als unwichtig erachtet haben, die Landessprache zu erlernen! Es wird hier fröhlich auf Kosten von Menschen herumbehauptet, ohne irgendwelche Begründungen dafür zu liefern – das ist uns zu dünn.
Wir glauben übrigens grundsätzlich nicht, dass es es Menschen gibt, die “keinen Bock auf Arbeit” haben. Jeder und jede möchte Selbstwirksamkeit erleben, jeder und jede möchte Anerkennung bekommen. “Keinen Bock auf Arbeit” ist eine so unterkomplexe Erklärung dafür, dass Menschen in – sehr freudlose – Passivität versinken, dass wir als Redaktion eines Bildungsmagazins sie so nicht stehen lassen möchten. Auch Lehrkräfte sind keine faulen Säcke, obwohl viele Menschen außerhalb von Schule das meinen.
Susann Fiedler, Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Wirtschaftsuniversität in Wien: “Faulheit gibt es nicht. Es gibt immer Ursachen dafür, warum wir inaktiv sind.” Quelle: https://perspective-daily.de/article/3682-faulheit-gibt-es-nicht-warum-wir-oft-zu-hart-ueber-uns-selbst-und-andere-urteilen/probiere
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Vielleicht sind es Menschen, die beruflich um ihre Existenz kämpfen müssen, vielleicht mochten die nicht die Art, in der die Angebote angetragen wurden, vielleicht fehlte das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit, vielleicht gab es schon schlechte Erfahrungen – sorry, das ist uns zu platt.
Auch wir kennen einen, der mal einen Lehrer gekannt hat, von dem er gesagt hat, dass der doof war. Deshalb sind aber nicht alle Lehrkräfte doof, nicht mal die meisten.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Es war und ist schlicht nicht wichtig, die deutsche Sprache zu erlernen, da die Community vorhanden ist und die Kinder ggf. (was auch immer) übersetzen.”
Was war diesen Eltern stattdessen wichtiger? Das Deutsche Fernsehen wird es nicht gewesen sein 😉
Vielleicht kann es Sie ja ein wenig trösten, dass den Kindern (die ja übersetzen können) mehr mitgegeben wurde.
So lassen sich am Ende zumindest generationsweise Fortschritte erziehlen
“Es geht also, wenn man sich dahinter klemmt.”
Uns stört diese ständig hier öffentlich vorgebrachte, unbelegte Behauptung, dass es nur am Willen liegt – obwohl es zahlreiche Berichte darüber gibt, woran das Deutschlernen in der Praxis unverschuldet scheitern kann. Sie befeuern damit die ohnehin schon fremdenfeindliche Stimmung in Deutschland.
Es gibt auch Lehrkräfte, die mit den Bedingungen in ihrem Beruf völlig zufrieden sind. Ist es deshalb allein eine Frage des guten Willens, die Belastungen im Schuldienst locker zu tragen? Natürlich nicht. Es gibt ein schönes Sprichwort in Deutschland, abgeleitet vom Kategorischen Imperativ Kants: “Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.”
Es wäre schön, wenn Sie die Fairness, die Sie in der öffentlichen Darstellung von Lehrkräften zurecht erwarten, auch anderen Menschen zubilligen würden. Dafür werben wir hier.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Schade, dass Sie Kika und Vehrenkamp keine positiven Gegenbeispiele zu nennen vermögen.
Der erste Impuls trifft da wohl die “faulen Ausländer” =/
Nennen Sie doch mal positive Beispiele aus Ihrer tagtäglichen Arbeit!
Gerne.
Ich war sehr angenehm überrascht, dass die Mutter einer Schülerin deren relative Schwäche im Sprechen nicht nur annahm, sondern sie dort auch (im angemessenen Rahmen) förderte.
Als die AfD wieder um Abschiebungen hetzte, sprach meine Klasse darüber. Viele seien in Deutschland aufgewachsen, sprechen die Muttersprache schlechter und wüssten nichts über das Leben im “Herkunftsland”. Sie fühlen sich Deutsch.
Einige Eltern haben trotz Arbeit und Erziehung sich gute Deutschkenntnisse angeeignet, die doch ordentlich über das Englischniveau meiner Zeit hinaus geht.
Bei einer Demo gegen Rechtextreme und AfD sprachen sich Mitglieder der Hinzugezogenen in klarem Deutsch für eine freie, demokratische Gesellschaft aus.
Ist halt alles anekdotisch…
Warum nannten Sie keine, obwohl Sie doch Schüler*innen betreuen, die sich um die Teilhabe bemühen?
Und bei erster Gelegenheit lästern Sie gegen die ab – nice…
Na, geht doch. Mit diesen freundlichen Migranten-Geschichten haben Sie sich sicher das, von der Redaktion ausgelobte, Buch verdient. Glückwunsch! 🙂
Ach, Rainer! Schon wieder beweisen Sie Ihre mangelnde Lesekompetenz! Der Nachhilfeschüler, über den ich schon öfter schrieb, ist ein positives Beispiel dafür, wie Integration und Spracherwerb gelingen können. Auch wenn Sie und die Redaktion das nicht verstehen (wollen?). Dann also noch einmal eine Zusammenfassung zu diesem einen Schüler:
Ich könnte noch einige Beispiele mehr bringen, aber im Ausgangsartikel ging es um die, die sich nicht so gut integrieren (können) und die Gründe dafür sind vielfältig. Darauf konzentrierten sich die meisten Kommentare, denn darum müssen wir uns Sorgen machen, nicht um die, bei denen die Integration gut läuft!
So und jetzt sind Sie dran mit positiven Beispielen, die Sie selbst kennen (bitte keine Artikel oder Studien verlinken)! Denn Sie haben ja Recht, dass positive Beispiele zu selten genannt werden.
Warum schreiben Sie das mir und nicht Vehrenkamp als positive Beispiele?
Stattdessen schreiben bestätigen Sie ihn in seiner Annahme, Flüchtlinge würden sich nicht integrieren wollen.
Bevor Sie Ihre Schüler als Entschuldigung vorschieben: die Bestätigung der Vorbehalte Vehrenkamps ist Ihnen offensichtlich näher am Herzen, als der Gegenentwurf Ihrer Schüler.
Stellen Sie sich vor, Sie wären mit Vehrenkamp und Ihrem Schüler im Gespräch und Sie hätten Ihre ersten Aussagen so rausgehauen. Wie hätte sich Ihr Schüler gefühlt?
“Stellen Sie sich vor, Sie wären mit Vehrenkamp und Ihrem Schüler im Gespräch und Sie hätten Ihre ersten Aussagen so rausgehauen. Wie hätte sich Ihr Schüler gefühlt?”
– Welche Aussagen von R. Vehrenkamp und mir meinen Sie genau? Ich verstehe wieder einmal nicht, was Sie sagen wollen. Können Sie es bitte etwas weniger kryptisch schreiben. Danke!
Kleiner Tipp: Bevor Sie schreiben, noch einmal meine Kommentare und die von R. Vehrenkamp komplett und im Zusammenhang nachlesen! Das erspart Ihnen weitere Peinlichkeiten!
Sie schreiben:
“Warum schreiben Sie das mir und nicht Vehrenkamp als positive Beispiele?”
Rainer Zufall
2 Tage zuvor
Antwortet potschemutschka
Schade, dass Sie Kika und Vehrenkamp keine positiven Gegenbeispiele zu nennen vermögen.
Wissen Sie nicht mal mehr, was Sie selbst so schreiben? Dann wundert es mich auch nicht, dass Sie irgendwelches Zeug darüber schreiben, was andere Foristen angeblich geschrieben haben sollen.
Oh….my…God!
P.S.: Wer ist Kika – der “Kinderkanal”? Der ist übrigens niveauvoller und verständlicher als Ihre Kommentare!
Um an einer Gesellschaft teilhaben zu wollen, muss es auch Anreize dafür geben – so, wie sich die deutsche Gesellschaft derzeit präsentiert (und das meint durchaus die letzten Jahrzehnte), sind die Anreize für manche Menschen nicht allzu groß.
Gerne hier nachlesen: https://taz.de/Fremdenhass-in-Deutschland/!6048456/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Insbesondere nicht, wenn ihre Community so groß ist, dass es nicht notwendig erscheint.
Diesen Grund vergessen Sie regelmäßig. Warum eigentlich?
Warum sollten wir das vergessen? Es gibt – von China-Town in New York über die Deutschen-Kolonie auf Mallorca bis hin zum Maghreb-Viertel in Düsseldorf – auf der ganzen Welt solche Communitys. Ja und? Das ist zutiefst menschlich und übrigens der Hauptgrund, warum Migranten nach Deutschland kommen.
Wollen Sie den Menschen ihre Sprache verbieten?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nein, ich wollte Ihnen nur aufzeigen, dass es in der Regel nicht daran liegt, dass wir Eingeborenen alle fremdenfeindlich oder gar rassistisch sind, was Sie allerdings andauernd irgendwie “rauskramen”, sobald man gewisse Feststellungen äußert.
Bei Ihnen ist es immer die eingeborene deutsche Bevölkerung, die Schuld an allem ist. Dass es oftmals andere Ursachen gibt, erwähnen Sie erst, wenn man es einfordert.
Und wenn es denn so ist, welche Anreize sollte es denn Ihrer Ansicht nach für Menschen, auf die Obiges zutrifft, geben? Etwa Geld?
“Bei Ihnen ist es immer die eingeborene deutsche Bevölkerung, die Schuld an allem ist.”
Es geht nicht um Schuld – es geht um Verantwortung. Dafür, für vernünftige Rahmbenbedingungen in diesem Land zu sorgen, sind selbstverständlich “die eingeborene deutsche Bevölkerung” und die von ihr gewählten Politikerinnen und Politiker verantwortlich. Wer denn sonst?
An zu wenig Geld scheitert es in Deutschland, einem der reichsten Staaten der Erde, ja nunmal nicht. Und an historischen Erfahrungen, wohin Unmenschlichkeit führt, herrscht hierzulande auch kein Mangel.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ob man es Verantwortung oder Schuld nennt, spielt keine Rolle. Sie bestätigen aber, was ich sagen wollte.
“An zu wenig Geld scheitert es in Deutschland, einem der reichsten Staaten der Erde, ja nunmal nicht.”
Aha, der deutsche Staat (also alle Steuerzahler*innen) soll Leuten dafür Geld geben, dass sie die Sprache ihres neuen Heimatlandes erlernen? Dachte ich mir.
Der deutsche Staat soll seine Schulen so ausstatten, dass Migrantenkinder erfolgreich sprachlich integriert werden können – und darüber hinaus genügend Sprachkurse in der Fläche vorhalten, damit alle Migranten schnell in Arbeit kommen können.
Würde völlig reichen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“genügend Sprachkurse in der Fläche vorhalten, …” – zumindest hier in Berlin gibt es recht viele D-Sprachkurse (über die dort gestellten, mMn. z. T. zu hohen Anforderungen kann man streiten). Die Sozialarbeiter finden hier aber recht schnell einen passenden Kurs für die Flüchtlinge. Es würde aber noch schneller gehen, wenn manche Plätze nicht blockiert wären, von Menschen, die dann gar nicht hingehen.
Anekdotische Evidenz: Ende Januar brachte ein Nachhilfeschüler einen Nachbarn mit, der Hilfe wegen seines D-Kurses brauchte. Der Mann (Mitte 30) sprach kein D, mein Schüler übersetzte. Der Mann wollte von mir wissen, wie er einen neuen D-Kurs bekommen könnte und zeigte mir seine Zuweisung zu einem Kurs von November letzten Jahres bis Februar diesen Jahres. Ich fragte, warum er einen neuen Kurs wolle, der andere laufe doch noch. Es stellte sich heraus, er war nie dort. Ich fragte, ob er sich dort abgemeldet oder krank gemeldet hätte – Nein, hatte er nicht. Gab mir auch keine weitere Erklärung dazu. Da musste ich ihm leider sagen, dass er wohl den nächsten Kurs bezahlen müsse, aber er solle dazu die zuständige Sozialarbeiterin fragen. Fand er nicht gut und zog pikiert ab (ich vermute, er hatte schon gefragt und die gleiche Antwort erhalten).
Ich fragte dann meinen Schüler, was er über diesen Nachbarn wisse. Es war nicht allzuviel. Die Frau kam mit den Kindern vor etwa 5 Jahren nach DE. Sie spricht etwas D, die Kinder gehen in die Kita. Der Mann kam vor etwas mehr als 1 Jahr hierher. Sie haben, wie viele andere hier, eine Wohnung speziell für Geflüchtete (kein Container, sondern Neubauten von 2023, knapp die Hälfte dieser Wohnungen ging an Flüchtlinge, der Rest mit WBS). In diesem neuen Wohnviertel sind ständig Sozialarbeiter ansprechbar und geben Hilfe bei auftretenden Fragen und Problemen – aber man muss diese Hilfen auch annehmen!
Wir loben mal einen Preis aus: Der oder die erste, der oder die mal eine freundliche Geschichte über Migranten hier zum Besten gibt, bekommt von uns das Buch “Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten” von Alice Hasters geschenkt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Na dann, gerne her mit dem Buch!
Mein afghanischer Nachhileschüler, über den ich schon öfter hier schrieb, ist doch ein positives Beispiel.
Oder kreiden Sie ihm etwa an, dass er, wegen schlechter Erfahrungen, den Kurs in Neukölln unter seinen “Glaubensbrüdern” nicht besuchen wollte und sich stattdessen unter osteuropäischen Migranten integriert und die Sprachprüfung bestanden hat und sich nun um eine Ausbildung bemüht?
Ich glaube Ihnen ja, dass Sie lieber nur “freundliche Beispiele” hören wollen. Die gibt es zum Glück ja auch, und auch nicht wenige. Aber Sorgen machen müssen wir uns nun mal um die (zu vielen) anderen. Da hilft es nicht, die Augen zu schließen, die Finger in die Ohren zu stecken und zu summen: “Deutschland hat keine Willkommenskultur”!
Sorry, Thema verfehlt – bezeichnend.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Warum? Welchen Fehler beging denn mein Nachhilfeschüler, dass Sie ihn nicht als “freundliche Migrantengeschichte” gelten lassen wollen? Ich verstehe es wirklich nicht!
Liebe Redaktion,
bitte lesen Sie meinen Kommentar weiter oben (Antwort auf Rainer Zufall, der auch gern positive Beispiele lesen wollte). Dort beschreibe ich ziemlich ausführlich, den Weg der Integration dieses Schülers. Was daran ist nicht freundlich/ positiv?
Mir geht es nicht um das Buch, vielleicht kaufe ich es mir sogar selber. Ich möchte nur verstehen, was an diesem Beispiel Sie (ver)stört!
Danke!
“Glaubensbrüdern”?
Es waren Ihrer Bezeichnung nach “Araber” 😉
Ach Rainer, wieder eine Bildungslücke bei Ihnen? Araber sind überwiegend Moslems wie mein Schüler auch (und die, die er meinte gehörten nicht zu einer christlichen oder anderen religiösen Minderheit),
Auch Migrant*innen, die gar nicht wollen? DAS wäre ja mal was!
Nein, niemand will ihnen die Sprache verbieten, aber schon einfordern, dass man sich in der Sprache des Landes, in der man sein Leben verbringt, verständigen kann (Alltagssprache würde reichen).
Damit sind wir an einem entscheidenden Punkt: Alltagssprache reicht eben nicht – nicht für den Bildungserfolg in der Schule. Dafür ist die elaborierte Bildungssprache Deutsch notwendig. Und weil diese Migrantenkindern in der Schule nicht vermittelt wird, haben wir Ergebnisse wie zuletzt bei PISA. Eltern, die Deutsch nicht oder nur alltagssprachlich sprechen, können sie eben nicht vermitteln – auch wenn das immer wieder hier eingefordert wird. Gerne hier nachlesen: https://www.mehrsprachigkeit.uni-hamburg.de/oeffentlichkeit/grundwissen/bildungssprache.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
„Und weil diese Migrantenkindern in der Schule nicht vermittelt wird,….“
Bildungssprache wird Migrantenkindern nicht vermittelt? Der Aufbau einer Bildungssprache dauert 5 bis 10 Jahre (siehe Bildungsministerium NRW). Mal angenommen, Kinder lernen erst in der Schule Deutsch, dann ist es schwierig, ihnen aufbauend auf die Alltagssprache (also grundlegende Sprachkompetenzen und Satzmuster) die Bildungssprache zu vermitteln. Gleichwohl geschieht das aber durch sprachsensiblen Unterricht und durchgängiger Sprachbildung.
„Das blaue Quadrat“, „schreiben ist ein Verb“, „die Kastanie“,….all das ist bereits Bildungssprache. Bildungssprache zeichnet sich durch Fachbegriffe und Satzmuster aus und wird im Laufe der Schulzeit kontinuierlich erweitert, so dass nach und nach ein elaborierter Wortschatz entsteht. All das wird allen Kindern angeboten….aber wenn ein Kind noch ganz am Anfang seiner deutschen Sprachentwicklung steht, dann ist es natürlich erstmal wichtig, grundlegende Sprachkeompetenzen zu erwerben (aus „Ich Kacka“, wird dann hoffentlich „Ich gehe zur Toilette“)
Schon dreist und pauschalisierend (genau das, was Sie an anderer Stelle doch so kritisieren) zu behaupten, dass Migrantenkindern keine Bildungssprache vermittelt wird.
Dann verbreiten wir, die Bildungsforschung, ja sogar die Kultusminister, seit Jahren Unsinn. ‘tschuldigung. (Spaß)
Zur tatsächlichen Lage: https://www.news4teachers.de/2025/01/kmk-kommission-fordert-deutsch-foerderung-fuer-migrantenkinder-systematisieren/
Und zur Erinnerung: Die deutschen Schülerinnen und Schüler haben in der jüngsten internationalen Leistungsstudie PISA so schlecht abgeschnitten wie noch nie zuvor. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handle es sich um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals gemessen wurden. «Ein zentraler Grund ist sicherlich, dass wir es nach wie vor nicht geschafft haben, eine frühe Sprachförderung für alle, die sie benötigen, durchgängig sicherzustellen», sagte die Studienleiterin Doris Lewalter, Bildungsforscherin an der Technischen Universität München und Vorstandsvorsitzende des Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien. «Wenn wir Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungshintergrund haben, können wir nicht davon ausgehen, dass sie die deutsche Bildungssprache schon beherrschen, wenn sie nach Deutschland kommen.» Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/12/neuer-pisa-schock-deutsche-schueler-schneiden-so-schlecht-ab-wie-nie-nicht-nur-wegen-corona/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
„ «Ein zentraler Grund ist sicherlich, dass wir es nach wie vor nicht geschafft haben, eine frühe Sprachförderung für alle, die sie benötigen, durchgängig sicherzustellen», sagte die Studienleiterin Doris Lewalter“
Aber wir sind in NRW auf einem (guten) Weg. An allen Schulen in meiner Stadt wird Sprachförderung angeboten und wir sind keine Leuchtturmstadt. Die Bezirksregierung leistet sich seit vielen Jahren Fachberater für durchgängige Sprachbildung eng vernetzt mit den KOmmunalen Integrationszentren der Städte und Kreisen. Es werden Stellen und Stunden für die Förderung bereitsgestellt, es existieren seit ganz vielen Jahren Arbeitsgruppen, bestehend aus Lehrern, die sich fachspezifisch mit sprachsensiblen Unterricht auseinandersetzen. Es gibt Fortbildungen von hoher Qualität. Es gibt Hospitationsschulen, zu denen man reisen kann und sich in deren Unterricht setzen darf.
Ich behaupte daher, dass es nicht an Fördermöglichkeiten mangelt.
Bei ganz vielen Kindern, die wir sprachlich fördern, arbeiten wir erfolgreich. Am Ende der Grundschulzeit haben sie einen nahezu altersangemessenen Wortschatz und haben grundlegende Satzstrukturen erlernt. Sie können sich in Wort und Schrift ihren individuellen Vermögen nach ausdrücken und beherrschen viele Fachbegriffe der Bildungssprache.
Mit diesen Fähigkeiten übergeben wir sie dann der weiterführenden Schule.
Dass es aber nach wie vor Kinder gibt, die sich mit den dargebotenen Möglichkeiten schwer tun, liegt auch an den sonstigen Vorausstzungen, die diese Kinder mitbringen: es gibt bei uns eine Reihe von Kindern, die nie einen Kiga besucht haben, die ganz grundlegende Dinge neben der Sprache einfach noch nicht können, die erstmal lernen müssen, in Strukturen zu leben und zu lernen. Ja, diese Kinder haben es schwer, denn da gebe ich freimütig zu, auf diese Kinder können wir nur sehr schwer reagieren. Um so schwerer wird es, wenn die Kinder schon 8 oder 9 Jahre alt und noch nie eine Schere oder einen Stift oder so in der Hand gehabt haben oder mit Buchstaben oder Zahlen konfrontiert waren (und nein, dass sind keine Einzelfälle). Da gelingt uns auch bei bester Förderung nur mäßiger Erfolg…..
Um auf das Zitat von oben zurückzukommen: Ja, Sprachförderung muss so früh es eben geht sichergestellt werden, bereits spätestens im Kiga. Es muss sichergestellt werden, dass möglichst alle Kinder ab 3 oder 4 einen Kigaplatz erhalten und für manche Kinder sollte er darüber hinaus verpflichtend sein (Stichwort Sprachstandsfestellung) mit Sanktionsmöglichkeiten, falls das nicht in Anspruch genommen wird.
“Aber wir sind in NRW auf einem (guten) Weg.” Sorry, das halten wir für Schönfärberei. In allen Bundesländer-Leistungsvergleichen liegt NRW weit hinten. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/09/bildungsmonitor-nrw-landet-auf-dem-drittletzten-platz-warum-kommt-das-land-nicht-vom-fleck/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das können Sie gerne für was auch immer halten, ich halte es für einen (guten) Weg. Das unterscheidet uns auch: Sie sehen überall Probleme, ich sehe Lösungen. Wenn ich so denken würde wie Sie, würde ich mir die Decke über den Kopf ziehen und nicht mehr aufstehen, weil alles nicht genug, nicht hinreichend, alles voller Defizite ist…..
Sie schreiben von „keine Sprachförderung“, ich erfreue mich fast jeden Tag daran, welche Fortschritte manche Kinder im sprachlichen Bereich bei uns machen. „Gestern“ sprachen sie noch kein Wort und „heute“ kommt „Hallo Fräulein Rottenmeier“ oder sie trauen sich im Morgenkreis die Leitung mit viel Hilfe zu übernehmen.
Und da ich gut vernetzt bin, weiß ich, dass wir kein Leuchtturm sind, sondern dass es an anderen Schulen ähnlich läuft. Aber klar….alles Schönfärberei…..
Der Unterschied zwischen anekdotischer Evidenz und Empirie ist Ihnen bekannt? Gerne hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ihre Frauen sind doch Sozialarbeiterinnen,mit denen Sie oft sprechen und damit Foristen gegenüber argumentieren….ist also keine anekdotische Evidenz?
Ich habe immerhin langjährige reale Erlebnisse vorzuweisen und Sie? Studien? Super!
Und noch etwas: Sie sollten wohl berücksichtigen, dass NRW nicht nur das einwohnerstärkste Land ist, sondern auch ein Land welches in seine Städte extrem viele Migranten aufgenommen hat und das nicht nur in den letzten paar Jahren. Genauso viele Migranten haben vermutlich nur Bremen und Berlin….da brauchen wir uns mit irgendwelchen Bildungsvergleichen mit Bayern oder BW oder einige ostdeutsche BLs gar nicht messen…..
Was denn jetzt? Sie haben eben erst geschrieben, wie toll die Sprachförderung in NRW läuft – dann kann Migration kein Problem sein, das NRW in Bildungsvergleichen herunterreißt. Oder klappt es mit der Sprachförderung vielleicht doch nicht so gut wie behauptet?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, guter move! Ich habe geschrieben, dass NRW auf einem (guten) Weg ist. Natürlich haben wir Probleme, aber nicht so, wie Sie es darstellen. Sie behaupten ja, dass Migranten Sprachförderung vorenthalten wird. Dem widersprach ich ausdrücklich, weil es nicht der Wahrheit entspricht. Darauf kamen Sie mit der der Studie, dass NRW an drittletzter Stelle der Bildungsstudie sei. Dass natürlich auch Migrantenkinder, die natürlich noch viel sprachlichen Bedarf haben, ein Grund sein könnten, ist doch eine Binse…..aber das doch eher weniger mit der Sprachförderung zu tun, als mit der Vielzahl der Bedürftigen Kinder…..
Aber egal….da kommen wir nicht zusammen, muss auch nicht….
Wir und die meisten Schulen tun ihr Bestes, egal ob systemisch oder nicht….und wenn Sie meinen, dass ist alles nicht genug, dann schreiben Sie nicht große selbstverliebte Worte, sondern tun einfach mehr….Sie haben doch angeblich so ein tolles Bildungsnetzwerk….
“Wir und die meisten Schulen tun ihr Bestes.”
Gerne zum x-ten Mal: Um Sie “und die meisten Schulen” geht es nicht – Ihr Engagement stellen wir nicht infrage. Es geht um eine Bildungspolitik, die dem System zu wenig Ressorcen zur Verfügung stellt und eine systematische Sprachförderung (= hinreichend, um allen Kindern eine faire Chance auf Bildungserfolg zu geben) nicht gewährleistet.
Sogar die neue Bundesbildungsministerin, als CDU-Vize nicht als Fundamentalkritikerin des deutschen Bildungswesens bekannt, hat das erkannt. Karin Prien: „In der Kita werden Sprachdefizite schneller und einfacher behoben als in jedem anderen Lebensbereich. Kulturelle Integration und Hinführung zu Neugier und basalen Kompetenzen müssen als Vorbereitung auf die Schule in der Kita erfolgen. Im Sinne einer Priorisierung sollte ab sofort eine nationale Agenda für Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren im Mittelpunkt stehen – mit verbindlichen Bildungsplänen für dieses Alter und der Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses für Kita und Grundschule sowie einer erleichterten Kooperation der Hilfesysteme, einschließlich Datenübermittlung, die hier bildungskompensatorisch wirken sollen.“ Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2025/04/wechsel-in-die-bundespolitik-karin-prien-uebernimmt-xxl-bildungs-und-familienministerium/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“… Im Sinne einer Priorisierung sollte ab sofort eine nationale Agenda für Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren im Mittelpunkt stehen – mit verbindlichen Bildungsplänen für dieses Alter und der Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses für Kita und Grundschule …”
Kommt mir in ähnlicher Form irgendwie bekannt vor ….
https://www.yumpu.com/de/document/view/62848056/bildungs-und-erziehungsplan-fur-den-kindergarten-der-ddr
Ach ja, Sie merken schon selbst, was Sie da schreiben, oder?
Natürlich kann sich eine Brennpunktschule in Punkto Bildungserfolg nicht mit einer Ponyhofschule messen. Und weil das jeder weiß, gibt es ja die Sozialindexe und Lernstandorttypen.
Wir haben einen Sozialindex von 7 (von 9) und sind Lernstandort 4 (von 5) bei Vera. Wir brauchen uns gar nicht mit Schulen messen, die Lernstandorttyp 1 oder 2 sind, denn dort sprechen bereits alle Deutsch wenn sie in die Schule kommen. Die brauchen auch kein Programm „3x 20 Minuten lesen“, weil die Kinder spätestens in Klasse 2 recht flüssig auch unbekannte Texte lesen können.
Wir haben eben Kinder aus sozialschwachen Elternhäusern, oft auch mit Fluchthintergrund, oft bildungsfern. Da setzen wir ganz anders an, unsere Prioritäten sind ganz andere. Und wir sind in dem, was wir und wie wir es tun, in unserem Rahmen erfolgreich. Aber wir bleiben immer hinter einer Ponyhofschule zurück, das Niveau können wir nicht fahren (oder nur ganz vereinzelt). Das heißt aber nicht, dass wir versagen….
Unser jährlicher größter Bildungserfolg bei Vera besteht darin, nicht den Eltern den fairen Vergleich zu zeigen, sondern den NRW- Vergleich. Das feiere ich als Erfolg…..
Um auf den Punkt zu kommen: NRW hat vergleichsweise viele Schulen wie die unsrige (daher bekommen wir auch das meiste Geld aus dem Startchancenprogramm). Da können wir uns einen Wolf Sprachförderung, wir werden niemals an ein Bundesland herankommen, welches vermehrt bessere Lernstandorttypen hat.
Sorry, Frau Kollegin, m7ch wundert es, dass die Hessen hier noch nicht protestieren.
Als langjähriger Münchner muss ich auch widersprechen.
Es ist so:
https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/auslaender-regional.html#:~:text=Den%20h%C3%B6chsten%20Wert%20unter%20allen,R%C3%A4umen%20sowie%20generell%20in%20Ostdeutschland.
https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/Bilder/gross/auslaender-regional.png?__blob=publicationFile&v=9
haben Sie mal die dunkelblauen Städte in der Grafik in NRW gezählt? Na dann….Hessen hat zwei und NRW??
Allen geht es schlecht, nur mir noch schlechter ? Sorry, das widerstrebt mir.
Die Karte zeigt, die Ballungszentren der Republik haben ordentlich zu tun – tja, Hessen ist halt extra betroffen – isso, kann irgendwann auch NRW sein, und ja, -dann- ist es so.
ISSO? Wir müssen uns also damit abfinden? Das widerstrebt mir! Müssten nicht stattdessen endlich mal die Ursachen klar analysiert und ehrlich benannt werden, damit die Probleme beseitigt werden können? Es hilft kein “Schönreden” und immer mit dem Finger auf die anderen zeigen! Das hilft nur den Falschen!
Eine Frage, die mMn. unbedingt geklärt werden müsste:
Warum nimmt Armut (und damit auch mangelnde Bildungsgerechtigkeit) in einem “reichen Land” wie Deutschland immer mehr zu?
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/04/berlin-brandenburg-armut-zunahme.htmlhttps://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/04/berlin-brandenburg-armut-zunahme.html
So ein Schmarrn;
Es ging mir lediglich darum, per Karte nachzuweisen, dass alle BL gut zu tun haben.
Die Frage ging ja auch nicht an Sie! Es war rhetorisch an mich selbst gerichtet. Eine Antwort erwartete ich auch nicht, ist nämlich, wieder einmal, ein TABU (wie ich mittlerweile weiß)! 🙂
Q.e.d
„https://www.bezreg-detmold.nrw.de/wir-ueber-uns/organisationsstruktur/abteilung-4/dezernat-42/durchgaengige-sprachbildung“
Soviel dazu, dass Migrantenkindern die Bildungssprache vorenthalten wird….
Und hier eine Handreichung von Professor Leissen aus Hamburg:
https://www.foermig.uni-hamburg.de/pdf-dokumente/openaccess.pdf
Es gibt seit ganz vielen Jahren unglaublich viel Forschung , Praxisbeispiele, Handreichungen, Fortbildungen zu durchgängiger Sprachbildung, die besonders für Kinder mit Migrationshintergrund geeignet ist und letztlich für diese auch explizit gedacht wird. Selbstredend profitieren alle anderen Kindern auch davon.
Es macht mich wirklich böse, wie Sie das einfach so behaupten können…..
Dann gerne nochmal zur Klarstellung: Es geht hier nicht um das Engagement einzelner Lehrkräfte oder Schulen – es geht um das System. Es ist systemisch in Deutschland nicht sichergestellt (was auch bedeuten würde: mit entsprechenden Ressourcen unterlegt), dass alle Migrantenkinder eine Sprachförderung erhalten, die ihnen Erfolg im Bildungssystem ermöglicht.
Das ist ein politisches Problem, kein pädagogisches.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das ist mir egal, ob das systemisch in ganz Deutschland verankert ist oder nicht. Sprachförderung sollte und – ich behaupte – wird dort umgesetzt, wo es notwendig ist. Es muss nicht an einer kleinen Landschule verankert sein, wo es gar keine neuzugezogenen Kinder gibt oder nur so vereinzelt, dass man sie mithilfe von einem tollen Sprachbad schon soweit fördern kann, dass additive Maßnahmen nicht nötig sind…..
Uns ist es aber nicht egal, dass es nachweislich Hunderttausende von Migrantenkindern in Deutschland gibt, die wegen unzureichender Sprachförderung in der Schule keine Chance auf einen Bildungserfolg haben.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Was ist die Lösung?
Ein Bildungssystem, das den Anforderungen eines Einwanderungslandes gerecht wird – wie das kanadische. Gerne hier nachlesen: https://portal.lehrerinsel.de/migration-und-bildungserfolg/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Oha, Vorsicht! Das kanadische System geht einerseits mit einer intensiven Integrationsleistung in die Vollen – aber auch mit rigidem Grenzschutz. Die lassen längst nicht Jeden rein und unterscheiden genau, wer dem Land nützen wird und wer nicht.
Das ist eben der Unterschied zwischen Armutsmigration ins soziale Netz und Arbeitsmigration; ein Unterschied, der in Deutschland kaum gemacht wird.
Angebot und Nachfrage: Deutschland braucht deutlich mehr Migration als es derzeit hat und es wird die fertig ausgebildeten IT-Ingenieure mit perfekten Deutschkenntnissen nicht bekommen, die sich viele wünschen. Es gibt sie schlicht nicht. Zwei Möglichkeiten: Weiter machen wie bisher – und auf den absehbaren Zeitpunkt warten, wann die Wirtschaft zusammenbricht, weil es an jungen Menschen hierzulande fehlt. Oder (endlich) ein Bildungssystem schaffen, das junge Migranten (und alle anderen Schülerinnen und Schüler gleich mit) sprachlich fit für Bildungserfolge und damit den Arbeitsmarkt in Deutschland macht.
Gerne hier nachlesen: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wirtschaftsweise-schnitzer-zuwanderung-fachkraefte-100.html
Oder hier: https://www.diw.de/de/diw_01.c.936260.de/nachrichten/deutschland_braucht_400.000_migranten_____pro_jahr.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Hunderttausende Kinder, die unzureichende Sprachförderung erhalten? Was ist unzureichend? Gibt es eine Studie, was hinreichend ist? Bitte genauer….gibt es Standarts? Ach ne, ist ja nicht systemisch verankert….also, was ist hinreichend?
Hinreichend ist eine Sprachförderung dann, wenn sie faire Chancen auf einen Bildungserfolg eröffnet. Die gibt es in Deutschland für Migrantenkinder nachweislich nicht. Gerne hier nachlesen: https://www.deutschlandfunk.de/migration-schueler-integration-bildung-sprachkenntnisse-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Der Artikel ist nichtssagend, sorry….er unterstreicht nur die Binse, dass Migranten benachteiligt sind….und das bestreitet ja auch niemand…..ich übrigens auch nicht. Daher betreiben wir ja die Sprachförderung an unserer Schule…..genau wie andere Schulen auch….
Und der Rest …siehe oben….
Ist denn erwiesen, dass institutionelle Sprachförderung überhaupt viel bringt? Soweit ich weiß, waren die Ergebnisse bisher sehr ernüchternd.
Alltagssprache würde aber reichen, für die Menschen, die nicht mehr im schulpflichtigen Alter sind und die nicht erwerbstätig sein wollen/können (Mütter und Frauen, denen es ihre Religion bzw. der Ehemann nicht erlaubt, alte und kranke Menschen).
Kein Strohmann – eine Frage. Es ging dabei um die uns unverständliche Kritik an Communities.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
? Ich habe die Communities nicht kritisiert, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass ihre Existenz die Notwendigkeit die Landessprache zu erlernen massiv zu verkleinern scheint.
Da das eine natürliche Reaktion von Menschen zu sein scheint, die in große Communities ziehen, kann ich das schlecht kritisieren und tue es auch nicht, ich stelle nur fest.
Sie allerdings tun so, als wäre das kaum von Bedeutung, sondern dass die angestammte Bevölkerung verantwortlich dafür ist, dass Zugewanderte nicht ausreichend Deutsch lernen, weil wir so – Sie meinen wohl – fremdenfeindlich sind, wenn Sie Folgendes schreiben: “Um an einer Gesellschaft teilhaben zu wollen, muss es auch Anreize dafür geben – so, wie sich die deutsche Gesellschaft derzeit präsentiert (und das meint durchaus die letzten Jahrzehnte), sind die Anreize für manche Menschen nicht allzu groß.”
Natürlich ist Deutschland in großen Teilen fremdenfeindlich – das zu bestreiten, ist angesichts der Wahlergebnisse für Parteien, die mit Migrantenfeindlichkeit zum Teil seit Jahrzehnten Stimmung machen (von CDU und CSU über die AfD bis hin zum BSW) absurd. Übrigens ist diese verzerrte Selbstwahrnehmung Teil des Problems.
Zur Geschichte der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland – sehr lesenswert: https://www.zeit.de/zeit-geschichte/2015/04/wolfgang-benz-pegida-antisemitismus-fremdenfeindlichkeit/komplettansicht
Zitat daraus: “Juden werden nicht verfolgt, weil an ihnen etwas ist, was sie zu Opfern macht, sondern weil die Mehrheitsgesellschaft Opfer braucht, und zwar zur eigenen Identitätsstiftung. Zuwanderer, Fremde, Andersgläubige werden ausgegrenzt. Das stärkt das Selbstgefühl der Mehrheit.”
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Habe ich irgendwo geschrieben, dass es keine Fremdenfeindlichkeit in Deutschland gäbe?
Richtig, habe ich nicht.
In großen Teilen? Was ist mit den noch größeren Teilen, die nicht die AFD (und BSW) wählen würden oder gewählt haben? Was ist mit den noch größeren Teilen, die mindestens neutral, wenn nicht den Migranten positiv gegenüber eingestellt sind?
Stimmt, die zählen nicht….zumindest nicht in Ihrer Denke.
Sie müssen auf Teufel komm raus allen Nichtmigranten mindestens aber Alltagsrassismus unterstellen, sonst passt es nicht in Ihr Bild von Deutschland…..
Mal in einem Verkaufsportal etwas eingestellt und von Interessenten eine Text-Nachricht erhalten?
Ein Übersetzungstool sollte da als Standard mitgeliefert werden. Das ist leider ALLTAG oder doch nur mangelnde Flexibilität bzw. Anpassung meinerseits?
Hier noch zwei mögliche Gründe fürs Nicht-Deutsch-Lernen:
Das alles sind nur meine persönlichen Beobachtungen (anekdotische Evidenz).
Wie viele Akademiker*innen kennen Sie, sich in Deutschland (!) ausschließlich mit Englisch durchzuschlagen glauben? 😀
Vielleicht fällt Ihnen ja noch ein besseres Beispiel ein, von Fremdenfeindlichkeit abzulenken *Daumendrück*
… mindestens 3 im nahen! Bekannten- bzw. Familienkreis!
P.S.: Besuchen Sie mal die Touristen-Hotspots in Berlin. Sie werden staunen, wie oft Sie in Cafes, Museen, Bars, Geschäften vom Personal auf Englisch angesprochen werden werden, bevor Sie dazu kommen den Mund aufzumachen. Wenn ich dann freundlich frage: “Do you speak German?” Habe ich eine Chance, dass es danach auf deutsch weitergeht. Falls nicht (kommt ab und zu auch vor) – No problem for me. Wundern tut es mich aber doch. 🙂 Also zumindest in Berlin reicht Englisch völlig aus und in vielen Firmen mittlerweile auch (so berichten mehrere junge Akademiker aus meiner Familie).
Ach, wie die Faschos der AfD?
Schätze, wir müssen denen auch die Kinder wegnehmen – Frau Rottenmeier fällt nichts besseres ein 😛
“Warum eigentlich?”
Weil die Groko mit großem Gebrüll gegen dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen und Mietsenkungen (durch Deckel/ Neubauten) war?
Voll seltsam, dass die Leute alle da zusammenhocken, wo wir sie mit Ankündigung hinschickten (augenroll)
Welche Anreize könnten das genau sein? Die Teilhabe an der deutschsprachigen Gesellschaft scheint es ja nicht zu sein….solange es reicht unter sich zu bleiben, muss man ja die Sprache nicht lernen….(Rentner auf Mallorca können auch kein Spanisch)
Welche Anreize könnten das genau sein? Arbeit, Wohnen, Kontakte, kurz: Die Perspektive, Teil einer offenen deutschen Gesellschaft werden zu können.
Umfassende Informationen bietet folgende Broschüre der Friedrich-Ebert-Stiftung: https://library.fes.de/pdf-files/wiso/07666.pdf
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Dann sollte man Zugewanderten verbieten, dorthin zu ziehen, wo schon andere ihrer Community leben, oder nicht?
Ansonsten ziehen sie nämlich genau dorthin. Und damit besteht keine Notwendigkeit engere Kontakte zu anderen zu knüpfen.
Mein Mann arbeitet mit vielen Zugewanderten zusammen. Die Polen sitzen für sich, die Kurden und Türken ebenso, Kollegen, die Arabisch sprechen tun das auch. Er ist bei allen gern gesehen und setzt sich in Pausen mal hierhin und mal dorthin. Leider sprechen die aber dann untereinander immer ihre jeweilige Muttersprache. Nachvollziehbar, aber eben auch wieder ein Beleg dafür, dass es in der Realität eben nicht so einfach ist, wie Sie sich das vorstellen.
Wo ist das Problem? Herzliche Grüße Die Redaktion
Das schrieben Sie: “Arbeit, Wohnen, Kontakte, kurz: Die Perspektive, Teil einer offenen deutschen Gesellschaft werden zu.”
Liebe Redaktion,
Sie schreiben: “Um an einer Gesellschaft teilhaben zu wollen, muss es auch Anreize dafür geben”
Welche Anreize könnten/sollten das sein, Ihrer Meinung nach? Da ich sehr viele Kontakte zu Sozialarbeitern und Ehrenamtlichen in meiner Umgebung habe, die mit Migranten, aber auch mit Einheimischen aus prekären Verhältnissen arbeiten, könnte ich ein paar gute Vorschläge zur Verbesserung der Angebote/Hilfen weiterleiten.
Danke!
Mit freundlichen Grüßen
potschemutschka
Fangen wir mal mit einer Willkommenskultur an – einem Bewusstsein dafür, dass dieses Land Einwanderer mehr braucht als Einwanderer Deutschland brauchen.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher würde nicht nach Deutschland einwandern, wenn er sich für ein Land entscheiden müsste. „Deutschland hat keine gute Willkommenskultur“, sagt Fratzscher. Als Beispiel nennt er „die grauenvolle Diskussion um die Bezahlkarte“. Sie lasse den Eindruck entstehen, Menschen kämen nur wegen der Sozialleistungen zu uns, was mehrere Studien widerlegen könnten. „Personen, die verzweifelt sind, die Schutz suchen, kommen zu uns, egal wie hoch die Sozialleistungen sind“, sagt Fratzscher. Das Thema hat Symbolcharakter – und schreckt womöglich auch Menschen ab, die nicht als Geflüchtete nach Deutschland kommen, glaubt Fratzscher. „Das Einzige, das wir mit der Bezahlkarte bewirken, ist, dass die IT-Programmiererin aus Indien oder der Ingenieur aus Brasilien sagen: ‚Das tue ich mir nicht an. Ich gehe lieber dahin, wo ich als Mensch ordentlich behandelt werde.‘“ Quelle: https://www.fr.de/politik/bezahlkarte-grauenvoll-willkommenskultur-migration-einwanderung-marcel-fratzscher-diw-praesident-zr-92847174.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Willkommenskultur”… klingt wie immer gut, ist eine schöne Floskel, gegen die niemand etwas sagen kann! Aber wie setzt man das konkret im Alltag der Menschen um? Welche “Anreize” soll man, Ihrer Meinung nach den Einheimischen und den Migranten bieten, damit eine “Willkommenskultur” entsteht?
Jedenfalls nicht, indem man die AfD wählt – oder andere Parteien, die demonstrative Migrantenfeindlichkeit in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes stellen.
“Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund überlegen, Deutschland zu verlassen – auch gut qualifizierte und integrierte. AfD-Erfolge und eine als feindlich empfundene Stimmung verunsichern und verstärken das Gefühl, pauschal abgelehnt zu werden.” Gerne hier nachhören: https://www.deutschlandfunkkultur.de/migranten-und-der-rechtsruck-hierbleiben-oder-auswandern-100.html
Verständnis in einem öffentlichen Forum wie diesem für die Schwierigkeiten und Probleme von Migranten in Deutschland zu äußern – statt sich hier gegenseitig mit Gemecker über angeblich integrationsunwillige Zuwanderer zu überbieten -, wäre auch schon mal was.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Aaaahja! Also, Ihr konkreter Anreiz heißt: AfD verbieten, dann ist alles gut? Dann läuft es super mit der Integration und Willkommenskultur? Eine schöne Utopie!
Wie wäre es mit breiter Aufklärung darüber, was Deutschland ohne Migration tatsächlich wäre: demografisch und damit wirtschaftlich am Ende. Und gesellschaftlich vermutlich ein Land, das am eigenen Missmut erstickt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wie könnte “breite Aufklärung darüber …” Ihrer Meinung nach aussehen? Plakate aufhängen, Werbesendungen in den Medien …? … Ach ja, jetzt kommen wieder die Schulen ins Spiel LOL!
Sind Sie wirklich der Meinung, wenn man etwas oft genug “erzählt”, dann sind die Menschen irgendwann davon überzeugt (und ich meine mit “Menschen”, beide Seiten – die Einheimischen und die Migranten).
“Von oben Verordnetes” funktioniert selten (=Erfahrungen von mir als Ossi). Eine Willkommenskultur muss im Alltag (von beiden Seiten!) gelebt werden.
Welche Anreize wären da evtl. zielführend?
“Ach ja, jetzt kommen wieder die Schulen ins Spiel LOL!”
Ja, jetzt kommen wieder die Schulen ins Spiel, was denn sonst? Wie soll Integration denn gelingen, wenn die einzige Institution in Deutschland, an der (junge) Menschen aller gesellschaftlichen Schichten und Herkünfte zusammenkommen, sich für nicht zuständig erklärt? Klar ist: Dafür müssen die Schulen auch ausgestattet werden.
Von vorneherein aber so zu tun, als hätte Schule nur einen Bildungsauftrag für Kinder, die irgendwelche willkürlich aufgestellten Bedingungen erfüllen (was dann Privatsache von Eltern ist, dafür zu sorgen), hilft diesem Land mit Sicherheit nicht weiter.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie vergessen wieder einmal, dass viele der Migranten nicht mehr im schulpflichtigen Alter sind. Welche Anreize gibt es für diese Menschen? Vor allem für die, die ohne/oder mit (sehr) geringer Schulbildung hierher kommen? Es kommen eben nicht nur Akademiker, gut ausgebildete Fachkräfte und kleine Kinder zu uns! Welche Anreize bieten wir denen?
Bei dem geringen Mindestlohn vielleicht zu wenig.
Ich hörte, Arbeit solle sich lohnen 😉
“Dann läuft es super mit der Integration und Willkommenskultur? Eine schöne Utopie!”
Immer spannend sich vorzustellen, wie Sie mit einem geflüchteten Teenager arbeite sollen….
Inwiefern ist es für Sie eine Herausforderung, dass weniger Fremdenfeindlichkeit – bspw. auf politischer Ebene – für Flüchtlinge und Migrant*innen erträglicher wäre?
Wie schrieb Papo: “Haben Sie Lack gesoffen?”
P.S.. Das hilft aber den Sozialarbeitern (viele selbst mit Migr-Hintergrund) nicht, die wählen nicht die AfD. Diese Menschen beweisen tagtäglich ihre “Willkommenskultur”, indem sie den Migranten bei der Organisation ihres Lebens im neuen Land, bei Behörden, …helfen. Sie organisieren Begegnungen zwischen verschiedenen Kulturen und mit Einheimischen (Vorlesen für Kinder, Kreativkurse, Kochkurse, Sprachcafes, …). Welche Anreize können diese Soz-Arbeiter konkret noch bieten, damit diese Angebote besser angenommen werden? Für praktikable Ideen wären wir sehr dankbar!
Ich antworte mal stellvertretend:
Natürlich Gelder an Zugewanderte zahlen, damit sie Deutsch lernen. Wir sind doch schließlich eines der reichsten Länder der Welt.//
Was für ein Quatsch. Herzliche Grüße Die Redaktion
🙂
Die Menschen nicht als “Messermänner” zu bezeichnen oder den Kindern mit Deportation… ich meine “Remigration” (siehe USA) zu drohen, kann schon einen positiven Effekt haben 🙂
Dann hören Sie doch endlich auf damit, @Rainer!//
“Willkommenskultur”?
Wir bräuchten erstmal eine neutrale Haltung des Nicht-Abschiebens von Menschen, die wir dringend brauchen! XD
Wir haben Service- und Fachkräftemangel!
Anstatt Flüchtlingen des Anschluss zu erleichtern, nicht mehr auf Staatskosten zu leben, geht die Option des Abschiebens vor: Arbeitgeber*innen und Flüchtlinge verzweifeln beim Einreichen von Papieren, um arbeiten zu DÜRFEN, als dass die Beweislast umgekehrt wird und Flüchtlinge arbeiten können, BIS die Behörden etwas anderes sagen.
Aber wir wollen ja nicht, dass sich diese Menschen auf einer Arbeit oder im Sportverein integrieren – dann werden wir die ja gar nicht mehr los -__-
Egal. Schickt den Wirtschaftsminister nach Indien, um nach Service- und Fachkräften zu betteln, die sich in der Bahn von “Deutschen” bespucken lassen wollen – Willkommenskultur! 😀
Wieso paralleles Rechtssystem? Im Japan-Viertel von Düsseldorf und im benachbarten Maghreb-Viertel gelten die gleichen Gesetze wie im Rest der Stadt.
Was an “Parallelgesellschaften” problematisch sein soll, erschließt sich uns nicht: Es gibt, auch unter Deutschstämmigen, unzählige Parallelgesellschaften – von Fußball-Fans bis hin zu Altphilologen. Das ist der Pluralismus eines liberalen Landes: Jeder und jede, wie er/sie mag – und mit wem er/sie mag.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Von der Gesellschaft ausgeschlossen werden, keine durchgehende/ verpflichtende Sprachkurse…
Naja, zumindest lernen wir daraus, sperren alle Menschen an einem Ort zusammen, untersagen ihnen Arbeit und bieten zu wenige Kurse an – nicht, dass die sich noch integrieren 😉
Inwiefern sollen da Parallelgesellschaften jetzt verwundern?
„Naja, zumindest lernen wir daraus, sperren alle Menschen an einem Ort zusammen, untersagen ihnen Arbeit und bieten zu wenige Kurse an – nicht, dass die sich noch integrieren “
Sehr schick pauschalisiert….jepp 😉
“Wir betreuen migrantische Familien, die jedweden Deutschkurs ablehnen, weil diese a) nicht verpflichtend sind […]”
Vielleicht sollten wir dann weniger auf Eigenverantwortung setzen 😉
Ich habe schon einige Familien von “Migranten” erlebt, die ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken, worauf sie Recht haben, und deren Kinder dann bis zur Schule kaum Deutsch können. Die Bücherei und Kirche schlagen schöne Angebote für Kinder vor, ich sehe da immer die gleichen Gesichter. Was kann der Staat da unternehmen? Eigentlich nichts.
Soso, die Migranten (warum in Anführungsstrichen – sind es gar keine?) sind also wieder mal schuld. Gerne die Realität wahrnehmen: “Kinder haben ab dem ersten Geburtstag Anspruch auf einen Kitaplatz. Mädchen und Jungen migrantischer und armutsgefährdeter Eltern werden jedoch deutlich seltener betreut – auch wenn es die Familien anders wünschen.” Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/bildung/kita-platz-chance-auf-betreuung-haengt-stark-vom-elternhaus-ab-migranten-und-arme-im-nachteil-a-11574efe-5b77-4de5-ad6b-a15ff00a4f31
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es wird geschaut, ob beide Eltern arbeiten, wenn es nicht genügend Plätze gibt. Wenn ein Elternteil nicht arbeitet, können Kinder also auch zuhause bleiben.
Leider reichen die Plätze ja hinten und vorne nicht dort, wo sie gebraucht werden.
So beißt sich die Katze in den Schwanz: Wenn die Kinder zu Hause bleiben, können beide Elternteile auch nicht arbeiten – was dann bei Migranten als fehlender Integrationswille ausgelegt wird. Das Phänomen lässt sich statistisch übrigens gut nachvollziehen: Unter den Geflüchteten aus Syrien weisen die Männer mittlerweile eine höhere Beschäftigungsquote auf als Einheimische, Frauen dagegen eine deutlich niedrigere. Und dem wollen Populisten dann absurderweise mit “mehr Druck” begegnen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nun, es gibt viele Familien, in denen ein Elternteil freiwillig nicht arbeitet. Das ist in den meisten Fällen selbst so gewählt. Das betrifft zugewanderte sowie angestammte Bewohner*innen Deutschlands. An meiner Schule haben wir davon recht viele.
Man sollte Tatsachen nicht immer komplett ausblenden, finde ich.
Allerdings könnte man das Problem so lösen: Leistungen (Kindergeld) stark kürzen und die Gelder in die Kitas und in die Ausstattung von Kindern stecken, anstatt es Familien direkt zu geben.
Widerspruch! Das wäre für Eltern ohne gut gefülltes Portemonnaie ein weiterer Zwang zur Fremdbetreuung ihrer Kinder.
Das kann doch nur wollen, wer selbst keine Kinder hat oder elterliche Erziehung und Betreuung für minderwertig hält.
Ihr Beispiel zeigt sehr gut, wo das größte Problem liegt.
Was spricht denn gegen eine fremdbetreuung ab drei Jahren, wenn eine Gesellschaft als Ganze davon profitieren könnte?
Wie sehen Sie eigentlich das Problem, dass Kinder mit Migrationshintergrund, die hier geboren wurden, oft nur schlechte Deutschkenntnisse haben?
“Nun, es gibt viele Familien, in denen ein Elternteil freiwillig nicht arbeitet. Das ist in den meisten Fällen selbst so gewählt. Das betrifft zugewanderte sowie angestammte Bewohner*innen Deutschlands.”
Quellen?
Es dürfte Sie vielleicht überraschen, wie viele Bürgergeldempfänger*innen als Totalverweiger*innen gelten 😀
Laut linken Fallmanager*innen sind ca. 33,3% Totalverweiger*innen.
Aber, Rainer, nicht alle Elternteile kleiner Kinder beziehen Bürgergeld.
Dass Geflüchtete von 2015/16 in DE deutlich besser in den Arbeitsmarkt integriert wurden als in den meisten anderen EU-Ländern, finde ich auch positiv, Würde mich aber trotzdem wundern, wenn es statistische Belege für die These gäbe, dass syrische Männer eine höhere Beschäftigungsquote aufweisen würden als Einheimische. Ich kenne nur Publikationen in denen die Werte einer Stichprobe von Geflüchteten in der Altersgruppe von 18 -65, die im Jahr 2015 nach DE kamen, der Erwerbstätigenquote der Gesamtbevölkerung ( also inkl. Zuwanderer) in der Altersgruppe von 15 – 65 gegenübergestellt werden. Solche Vergleiche halte ich nicht für seriös, da ja die große Mehrheit der 15/16/17-jährigen wegen Schulbesuch etc. noch nicht erwerbstätig ist. Dass der Anteil der ü55, bei denen die Quote deutlich nachlässt, in der Wohnbevölkerung gesamt auch ca. 10 * so hoch ist wie bei den Geflüchteten, spielt statistisch natürlich auch noch eine Rolle. Ob man solche statistischen Verzerrungen wahrnimmt oder nicht, ist aber vermutlich individuell verschieden.
“Es gibt zahlreiche Erfolgsgeschichten bei der Integration Geflüchteter. So beträgt beispielsweise die Beschäftigungsquote bei Männern aus Syrien acht Jahre nach ihrer Ankunft knapp 90 Prozent – eine höhere Quote als die Erwerbstätigkeit unter deutschen Männern.” Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2025-02/migrationsdebatte-deutschland-wahlkampf-wirtschaft-arbeitskraefte
Am ersten Satz hege ich keine Zweifel. Danach wird es dann schräg. Es wird ja keine Quelle angegeben und ließe sich vermutlich auch nicht belegen, deshalb gebe ich nicht viel darauf. .Es deutet m.M. viel darauf hin, dass im verlinkten Artikel einfach die Prozentwerte für die Stichprobe aus der IAB-Studie der Erwerbstätigenquote für die männliche Wohnbevölkerung des Statistischen Bundesamtes gegenübergestellt wurde. Warum das aus meiner Sicht nicht seriös wäre, habe ich oben schon beschrieben. Die IAB-Stichprobe besteht z.B. nur z.T. aus syrischen Männern, die verglichenen Alterskohorten stimmen nicht überein, in der Quote von destatis wäre 15/16/17-jährige enthalten, beim IAB geht es erst ab 18 los, die Altersgruppe ü55 wäre bei der IAB-Stichprobe extrem unterrepräsentiert, die Quote von destatis zeigt auch nicht “deutsche” Männer, sondern alle männlichen Einwohner also inkl. Zuwanderer usw. usw. Muss aber jeder für sich selber entscheiden, ob man sich hinter die Fichte führen lassen will oder nicht.
Das Zitat stammt von Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Wir hegen keine Zweifel daran, dass der Mann Statistiken lesen und korrekt in einem Beitrag wiedergeben kann.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es sind zwei Personen als Autoren der Kolumne genannt. Von wem das Zitat stammt, kann ich daher nicht beurteilen. Da weder Quellen noch konkrete Zahlen genannt sind, bleibe ich weiterhin skeptisch. So lange mir niemand die konkrete Erwerbstätigenquote von syrischen Männern mit Zuzugsdatum 2015 und die korrespondierende Quote “deutscher” Männer der gleichen Alterskohorte mit belegbaren statistischen Quellen nennen kann, werte ich es unabhängig von Namen/Titeln als unbelegte Behauptung.
“Beschäftigungsquote von knapp 90%” ? Abgesehen von der fehlenden Quellenangabe werden bei der “Beschäftigungsquote” z.B. Beamte und Selbstständige nicht mitgerechnet. Da Drittstaatsangehörige in DE z.B. nicht Beamte werden können , würde die Vergleichbarkeit zur Beschäftigungsquote der männlichen deutschen Bevölkerung also noch weiter verzerrt.
” Würde mich aber trotzdem wundern, wenn es statistische Belege für die These gäbe, dass syrische Männer eine höhere Beschäftigungsquote aufweisen würden als Einheimische. Ich kenne nur Publikationen in denen die Werte einer Stichprobe von Geflüchteten in der Altersgruppe von 18 -65, die im Jahr 2015 nach DE kamen, der Erwerbstätigenquote der Gesamtbevölkerung ( also inkl. Zuwanderer) in der Altersgruppe von 15 – 65 gegenübergestellt werden.”
Das wäre durchaus seltsam, sollte die Statistik verschiedene Altersspannen erfassen. Welche Publikationen meinen Sie?
Den IAB Kurzbericht
https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-10.pdf
Die Stichprobe beim IAB geht von 18 -64 jahre
Die Erwerbstätigenquote der Gesamtbevölkerung wäre hier zu finden:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/erwerbstaetigenquoten-gebietsstand-geschlecht-altergruppe-mikrozensus.html
Hier wäre dei Basis die erfasste Wohnbevölkerung (inkl. Nichtdeutsche) von 15 -64 Jahre.
Dass es beim Vergleich von dem Zeit-Artikel genannten “Beschäftigungsquoten” von Syrern und Deutschen eine massive statistische Verzerrung gäbe, weil geflüchtete Syrer nicht als Beamte arbeiten , deutlich weniger häufig selbstständig sind, studieren usw., wäre auch Fakt.
Ich bezweifelte nicht die Erhebung der Daten, doch sehe hier nicht wirklich, dass der Zeit-Artikel diese Quellen nebeneinandergestellt haben soll, ohne das Alter berücksichtigt zu haben.
Können Sie mir bitte dazu den Link schicken?
Ich kann Ihnen keine Link schicken, da ja im Zeit Artikel sind eben keinerlei Quellen genannt. Es bleibt also nebulös worauf sich diese unbewiesene Behauptung überhaupt bezieht. Es werden auch nicht mal zwei konkrete Zahlen gegenübergestellt. Die ganze Aussage an sich erscheint mir alles andere als wissenschaftlich sondern eher laienhaft , da z.B. auch Beschäftigungsquote und Quote der Erwerbstätigkeit unterschiedliche Begriffe mit unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen wären. Ich kann mir deshalb mir nicht vorstellen, dass diese Aussage tatsächlich von Prof. Fratzscher so getätigt wurde.
Dann sind Flüchtlinge da ja raus. Es geht ja primär um eine Abschiebeoption vor der Möglichkeit, eine Arbeit aufzunehmen.
Die Geschichten frustrierter Arbeitgeber*innen liest man ja wöchentlich. 🙁
Eltern haben Anspruch auf einen Kitaplatz, müssen aber ihre Kinder dahin nicht schicken. Und das ist gut so.
Aber wenn Eltern, die kein Deutsch beherrschen oder aus benachteiligten Schichten kommen, ihre Kinder zu Hause lassen, kann keiner was machen für bessere Entwicklung ihrer Kinder.
Noch 2016 versuchte unsere Stadt Familien aus Syrien zu helfen. Am Anfang kamen viele zu den Veranstaltungen, danach nur 4-6 Familien, die ehrgeizig waren, ihre Leben neu in DE zu bauen. Sie haben es übrigens gut geschafft. Es gab aber auch die, wo Kinder nach 5-6 Jahren mit schwachem Deutsch trotz Kindergartens in die Schule kamen.
Ich verstehe, dass in einigen Städten ist es schwer, einen Kindergartenplatz zu kriegen, aber so ist die Realität in Deutschland: Knappheit an Kinderärzte , an Erzieher und Lehrer, an Wohnungen, an Freiwilligen Helfer. Freiwillige Feuerwehr & DLRG leiden auch daran, dass kaum jemand mitmachen möchte.
Und trotzdem, ist es sehr schwer, dem Kind zu helfen, wenn die Familie keinen Wunsch mitzumachen hat.
Leider ja, da hat die CSU lieber die Herdprämie durchgedrückt.
Kein großer Fan, aber wir können uns ja schlecht darüber beschweren, dass Eltern hier eine Wahl treffen 🙁
Aber eine Kita-Pflicht ist noch in ferner Zukunft – da würde man sich ja haftbar machen…
Es gibt in Bayern allerdings auch ein Krippengeld für Eltern, um beitragsbedingte Zugangshürden zur frühkindlichen Bildung und Erziehung von Kleinkindern abzubauen . Die Betreuungsquote von u3 wäre in Bayern laut Statistischem Bundesamt 33,2% beim Nachbarn “The Länd” 32,0%.
Alles gut, ist ja kein Grund, fett zu schreiben 😉
Der Vergleich der Prozentwerte ist meiner Meinung aber wie gesagt nicht so wichtig, da Eltern die Wahl bekommen – haben sie bei der Schule ja nicht.
Natürlich können wir uns darüber aufregen, dass (zu) viele Eltern die “falsche” Entscheidung treffen, aber trotz aller Beschwerden über Pisa, geringe Kompetenzen und Verhaltensauffälligkeiten halten wir als Gesellschaft daran offenbar fest =/
Der Fettdruck des ganzen Textes war Zufall, keine Absicht. Ist aber eben nicht so, dass es in Bayern keine Förderung für Familen zur frühkindlichen Bildung gäbe, wie es gerne suggeriert wird.
Suggerierte ich nie.
“Kein großer Fan, aber wir können uns ja schlecht darüber beschweren, dass Eltern hier eine Wahl treffen “
Haben denn Eltern in “The Länd” Anspruch auf Familiengeld oder Krippengeld?
Ihr letzter Satz ist unwahrscheinlich wichtig,
wird jedoch gesellschaftlich häufig als “Nebenleistung” betrachtet, Anerkennung warum ? (Ironie) die ja staatlich durch Geld+ nach Meinung vieler übermäßig vergütet wird.
So zeigt sich, wie wenig Gefühl und Wissen Menschen von gesellschaftlichen Bedürfnissen- von Hilfe jung-alt bis hin zum Generationenvertrag haben. Eltern, die auch aus Zuneigung heraus
einen guten Job machen, werden immer weniger – Tausend Gründe dafür und nicht ein einziger, der wirklich ernstzunehmend wichtiger wäre als die Kinder. “Ich muss arbeiten” zum Beispiel wird oft benutzt – mMn nicht nur als Entschuldigungsgrund für wenig Zeit sondern auch der leichtere Weg – berufliche Arbeit als Weg Familienproblematiken auszuweichen.
Für Wirtschaftliche Erfolge gibt es eben deutlich mehr gesellschaftliche Anerkennung als beispielsweise für die Erziehung von 3 Kindern.
Ja, verantwortungsbewusste Eltern bleiben bei doppelter Berrufstätigkeit in ihren Bedürfnissen oft auf der Strecke.
Von einem Familienforscher aus Schweden, dem Vorreiter- und Vorzeigeland für eine angeblich bestens funktionierende “Vereinbarkeit von Familie und Beruf”, las ich bereits vor mehr als 10 Jahren, dass dort inzwischen immer mehr Frauen erheblich früher in Rente gehen müssten, weil die Doppelbelastung auf Kosten ihrer Gesundheit gegangen sei.
Es gibt kein „jedes Kind soll dieselben Chancen haben“-Prinzip – das ist ein Strohmann, auf den Sie einprügeln. Niemand fordert den Kommunismus (auch wenn das gerne unterstellt wird).
Es gibt ein „jedes Kind soll ein Anrecht auf eine Grundbildung haben, von der aus Bildungserfolge möglich sind“-Prinzip.
Und dafür ist der Staat zuständig – siehe Schulgesetz Ihres jeweiligen Bundeslands. Beispiel NRW (Hervorhebung von uns): Erster Abschnitt: Auftrag der Schule, § 1 Recht auf Bildung, Erziehung und individuelle Förderung – 1) Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage und Herkunft und sein Geschlecht ein Recht auf schulische Bildung, Erziehung und individuelle Förderung.”
Gerne hier nachlesen: https://bass.schule.nrw/6043.htm#1-1p1
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie reden sich heraus. Also Ihre Lösung wäre also konkret welche, vorausgesetzt man hat das Problem (siehe Ihre Antwort auf Herrn Vahrenkamp) verstanden und beherzigen, dass jedes Kind ein Recht auf Grundbildung hat (siehe Antwort auf Mika)?
Sie verlegen sich auf Gemeinplätzen, um konkrete Vorschläge zu umgehen. Denn wenn Sie ehrlich wären, haben Sie keine Lösung , sondern nur Forderungen….
Glauben Sie ernsthaft, ein besseres Bildungssystem als das in Deutschland existierende wäre unmöglich? Wir wissen: Das ist es nicht – ein Blick in die PISA-Studie und ein internationaler Vergleich der Bildungsausgaben reichen. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2025/02/wirtschaftsweise-draengt-merz-zu-mehr-bildungsausgaben-sonst-reden-wir-ueber-wirtschaftlichen-abstieg/
Und was Lösungsvorschläge betrifft – wir berichten tagtäglich darüber. Hier etwa: https://www.news4teachers.de/2025/03/biko-2025-alarmstufe-rot-fuer-die-bildung-warum-deutschland-seine-kinder-vergisst/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wobei mehr Geld nicht automatisch auch bessere PISA-Ergebnisse bedeuten muss. Siehe z.B.die PISA-Ergebnisse in FIN, SWE, NOR, F, ESP, NL usw. etwas genauer betrachtet oder in DE z.B. Berlin mit den höchsten Ausgaben pro Schüler*in .
“Es geht bei Chancengerechtigkeit darum, dass alle Kinder dieselben Bildungschancen haben.”
Falsch. Sonst wäre zumindest von Chancengleichheit die Rede. Aber selbst die ist nochmal etwas anderes als Bildungsgleichheit, gegen die Sie verbal ankämpfen. Es geht um Chancen, nicht weniger – aber auch nicht mehr.
“Welche davon können Schulen mit den ihnen real zur Verfügung stehenden Mitteln (einschließlich der Ressource Personal) stemmen, welche die Politik, welche die Eltern und welche die SuS selbst?” , so fragen Sie. Wie wäre es mit den Mitteln, die Staaten ihren Schulen angedeihen lassen, die benachteiligten Kindern deutlich bessere Bildungschancen geben – Skandinavien zum Beispiel. Ist also keine Zauberei, sondern schlicht Politik.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Skandinavien zum Beispiel? Da fallen mir z.B. Länder wie Schweden oder Norwegen ein, wo die Abstände zwischen den sozialen Schichten bei PISA 2022 geringer waren als in DE. In DE wies die privilegierte Schicht 534 Pkt auf , die benachteiligte Schicht -110 PKt weniger , in SWE 518 Pkt der Abstand -99 PKt, in NOR 490 Pkt der Abstand -81 Pkt. Also aus Controlling-Sicht in Skandinavien eindeutig gerechter. Wie dort die Punktabstände zwischen Schüler*innen ohne/mit Migrationshintergrund oder zwischen Mädchen/Jungs ausfallen, spielt bei dieser Sichtweise ja auch keine Rolle.
“Ich bin die Allgemeinplätze allmählich leid – die helfen mir in meiner täglichen Arbeit nämlich nicht weiter.”
Sorry, Sie wirken wie eine Lokführerin der Deutschen Bundesbahn, die Kritik am zweifellos desolaten Zustand des Schienennetzes persönlich nimmt und so tut, als wäre Pünktlichkeit ein völlig aberwitziger Anspruch. Es geht doch gar nicht um Sie. Es geht um die Bildungspolitik, die gute Voraussetzungen für Ihre Arbeit zu schaffen hat. Wie das zu bewerkstelligen wäre, ist allen Beteiligten klar: mehr Geld ins System, mehr multiprofessionelles Personal ins System, mehr individuelle Förderung schon bei der frühkindlichen Bildung. Es fehlt allein an politischem Willen, das auch umzusetzen. Warum der fehlt, ist ebenfalls klar: Kinder und Eltern sind gegenüber Senioren in Deutschland eine zahlenmäßig so kleine Gruppe geworden, dass sich politisches Engagement an dieser Stelle – das es nach PISA 2000 übrigens noch gegeben hat – kaum auszahlt.
Das einzige, was hilft: Immer wieder auf die Probleme hinweisen – und deutlich machen, dass sie am Ende die gesamte Gesellschaft betreffen. Beleidigtsein über Problemdiagnosen hilft niemandem – am wenigsten denen, die von den Problemen in Form schlechter Arbeitsbedingungen direkt betroffen sind. Lehrkräften nämlich.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wir wissen nicht, woher Sie die Zitate genommen haben – von uns stammen sie so nicht. Zunächst mal ist der Staat in der Pflicht, für die schulische Grundbildung der Kinder zu sorgen. Schulpflicht gilt nämlich nicht nur für die Familien. Offensichtlich bekommt er das bei einem wachsenen Anteil von Schülerinnen und Schüler nicht mehr hin.
Bevor Sie Migrantinnen und Migranten Pflicht-Sprachkurse auferlegen können, müsste der Staat ja erst einmal ein flächendeckendes Angebot schaffen. Wir wären dafür, diese Reihenfolge einzuhalten – eine Verpflichtung zu etwas, das nicht existiert, macht ja keinen Sinn. Und dann kann man im zweiten Schritt immer noch sehen, ob eine Verpflichtung überhaupt nötig ist.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Stimmt, das erste Zitat stammt von uns, ist aber aus dem Zusammenhang gerissen. Es geht schlicht um Bildungsfinanzierung. Was an der Forderung, Schulen auskömmlich entsprechend ihrer Herausforderungen zu finanzieren – was anderen Staaten durchaus gelingt -, ein “Allgemeinplatz” sein soll, erschließt sich uns nicht.
Wir können das sehr konkret machen: Die staatlichen Ausgaben für Schulen und Betreuungseinrichtungen in Deutschland sind im internationalen Vergleich nur mittelmäßig. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen der PISA-Studien wider, in denen deutsche Schülerinnen und Schüler ebenfalls nur mittelmäßige Leistungen erzielen. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/08/institut-der-deutschen-wirtschaft-zeigt-auf-investitionen-in-kinder-rechnen-sich-fuer-den-staat-in-form-von-spaeteren-steuereinnahmen/
Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2022 bei 4,6 Prozent. Deutschland gibt damit im Verhältnis deutlich weniger für Bildung aus als Estland (2020: 6,6 Prozent des BIP), das bei der aktuellen Pisa-Studie im europäischen Vergleich vorne liegt. Auch Schweden (7,2 Prozent), Belgien (6,7 Prozent), Dänemark (6,4 Prozent), Finnland (5,9 Prozent), Frankreich (5,5 Prozent), Großbritannien (5,5 Prozent) und die Niederlande (5,3 Prozent) investieren zum Teil deulich mehr in die Bildung. Spitzenreiter in Europa ist Island mit 7,7 Prozent des BIP, wie Destatis meldet. Quelle: https://www.news4teachers.de/2023/12/deutschland-bildungsausgaben-stagnieren-auf-relativ-niedrigem-niveau/
Das zweite Zitat ist schlicht erfunden.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ist mir auch gleich aufgefallen, dass fast alle der genannten Länder mit höheren Bildungsausgaben bei differenzierter Betrachtung der PISA-Ergebnisse schlechter abgeschnitten haben als DE. Wenn man z.B. die PISA-Ergebnisse Islands mit denen von Deutschland vergleicht, sieht man ja sofort, wie dramatisch schlechter die Punktzahlen in Island ausgefallen sind. Zum Beispiel beim Lesen DE = 480 Pkt / ISL = 436 Pkt. oder wie extrem hoch dort der Anteil an “low-performer” war , in DE = 25% / ISL = 40%. Ebenso dass die 7% Schüler*innen mit Migrationshintergrund in Island trotz der extrem niedrigen Gesamtschnitte nochmal deutlich schlechter abgeschnitten haben als die Einheimischen, wie die -65 PKt beim Lesen zeigen. Nicht ganz so krass, aber immer noch sehr deutlich auch in NL mit 459 Pkt beim Lesen und 35% “low-performer”. Dass hohe Bildungsausgaben allein nicht zwangsläufig auch zu hohen Bildungserfolgen führen, kann man aber übrigens auch beim Vergleich der deutschen Bundesländern beobachten.
Angemessene Bildungsausgaben sind nicht alles – aber ohne angemessene Bildungsausgaben ist alles nichts. Herzliche Grüße Die Redaktion
Sind dann die Bildungsausgaben in einem Bundesland mit den höchsten pro Kopf-Investitionen unangemessen, weil die Bildungsergebnisse dort weit unterdurchschnittlich ausfallen, dafür in einem Bundesland mit unterdurchschnittlichen Bildungsinvestitionen pro Kopf aber Spitzenergebnissen in den Bildungsvergleichen angemessen? Ob es in Island wohl reichen würde einfach noch mehr Geld ins System zu stecken, um die Leseleistungen wenigstens auf OECD-Niveau anzuheben?
Die Bildungsausgaben in dem Bundesland mit den höchsten Bildungsausgaben – Berlin – sind deshalb so hoch, weil darin Gratis-Kita, Gratis-ÖPNV für Schüler und Gratis-Mittagessen einbezogen sind. Dass das nicht auf die Bildungsleistungen einzahlt, ist logisch.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sind Sie da sicher? Werden in Berlin tatsächlich bei den jährlichen Bildungsausgaben pro Schüler*in die Kosten für Berliner KiTas anteilig mit hinzugerechnet ? Gratis-Mittagessen gibt es in Berlin m.W. nur an Grundschulen, warum liegt Berlin dann auch bei den weiterführenden Schulen vorne? In den meisten Flächenbundesländern werden m.W. Schüler*innen ab 2 oder 3km Entfernung kostenlos zur Schule befördert, oft mit eigens dafür eingesetzten Schulbussen.
Wir führen hier keine Diskussionen “Nein – doch”.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Grüße gehen an dieser Stelle raus an die garantierten Kita-Plätze, die es in vollem Umfang in Ballungsräumen ebenfalls nicht gibt. Oder an die Inklusion, die der Staat verordnet, ohne die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Den Zusammenhang zur Antwort der Redaktion sehe ich nicht.
Meinten Sie, es gebe genügend Kita-Plätze ohne Migration?
Nein, natürlich nicht. Es gibt generell zu wenig Plätze und zu wenig Personal und trotzdem hat der Staat verfügt, dass jeder das Recht auf einen Platz hat.
Das ist ganz offensichtlich die Realität.
Nichts toppt die Bildungsaffinität der Herkunftsfamilie. Punkt.
Und deswegen ist jede Förderung sinnlos? Sehen wir klar anders. Ausrufezeichen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Stimmt wohl. Wir sollten Cuibono fragen, was er seiner Äußerung folgend ableitet/ fordert.
Hoffentlich kein frucht- und kostenloses Brüllen nach mehr “Eigenverantwortung” 😉
Gibt es neben den Prozentsätzen wie hoch die Anteile der Faktoren an den Unterschieden waren auch Zahlen wie hoch die Unterschiede an sich und jeweils erreichten Niveaus in den Ländern waren? Bei den Kennzahlen zur Bildungsgerechtigkeit bei PISA 2022 sah es ja z.B. in Frankreich noch schlechter aus als in bei den Kennzahlen von Gesamt-DE, obwohl F in dieser Studie als besonders gerecht eingestuft wird?
Vielleicht ist es ja weniger der fehlende (finanzielle) Aufwand als vielmehr die inhaltliche Ausrichtung, die eine Rolle spielt. Kurz die KI gefragt ergab folgende Antwort (hier beschränkt auf Deutschland und Frankreich, mit Quellenangabe):
„Die frühkindliche Bildung unterscheidet sich in diesen Ländern erheblich, sowohl in Bezug auf Struktur als auch auf pädagogische Ansätze:
– **Deutschland**: Hier gibt es ein starkes System von Kindertagesstätten (Kitas), das sich auf spielerisches Lernen konzentriert. Die Betreuung ist oft staatlich gefördert, und es gibt eine hohe Qualifikation der Fachkräfte.
(https://www.dji.de/themen/kinderbetreuung/fruehe-bildung-im-internationalen-vergleich.html?)
– **Frankreich**: Die frühkindliche Bildung ist stark strukturiert, mit der **École Maternelle**, die bereits ab drei Jahren Teil des Schulsystems ist. Der Fokus liegt auf frühzeitiger akademischer Bildung.“
(https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/KiTaFT_Dreyer_2018_FBBEinDeutschlandundFrankreich.pdf?)
[…] (Hervorhebungen durch mich)
Bei PISA 2022 lagen in Frankreich allerdings nicht nur die durchschnittlichen Punktzahlen im Mathe/Lesen/NW niedriger als als Gesamt-DE, auch die Kennzahlen zur Bildungsgerechtigkeit waren in F schlechter als der Schnitt der 16 deutschen BL.
„Glaube keiner Statistik …“ 🙂
Wie Sie schon häufiger darstellen, ist die (vollständige, korrekte, unvoreingenommene, ungefärbte, … ) Interpretation von Daten halt eine Kunst für sich.
Mit der Interpretation der veröffentlichten Ergebnisse tue ich mich in der Tat etwas schwer, da ich zu wenige Daten über die Durchführung der Studie gefunden habe. Im Gegensatz zu PISA scheinen die Basisdaten nicht über in allen Ländern gleiche, standardisierte Vergleichstests erhoben worden zu sein, sondern aus den nationalen Datenbanken der jeweiligen Länder zu stammen. Wie hoch die jeweiligen Niveaustufen der beiden Schichten in den Ländern waren und wie hoch die jeweiligen absoluten Abstände zwischen den beiden Schichten, habe ich auch nicht gefunden. Nur die Prozentanteile der Faktoren, die nach Meinung der Forscher die jeweiligen Unterschiede beeinflussen.
Der grad an akademischer Bildung in den französischen Kitas wird sehr stark von der Kinderklientel abhängen, was mit (der vom Gesetz her auch in Frankreich erfüllten) Chancengleichheit ebensowenig zu tun hat wie in Deutschland.
Akademische Bildung wird in DE m.W. an Hochschulen und Fachhochschulen vermittelt. Meldungen, dass dies in anderen Ländern bereits in KiTas geschehen soll, stehe ich deshalb eher skeptisch gegenüber.
Liegt an der (gerne auch bewusst verzerrend eingesetzten) Wissenschaftssprache Englisch.
Sowas wie “academic concept” hätte eben nix mit dem deutschen “akademisch” zu tun, sondern meint dann “schulisch”.
Welche Frage stellten Sie der KI?
Welche Unterschiede gibt es in der frühkindlichen Bildung in Frankreich, Japan, England, den USA und Deutschland?
Da die Betreuungsquoten von u3 / u6 in den Bundesländern z.T. signifikant abweichen, wäre es m.M. schon interessant zu erfahren wie die Ergebnisse in Bundesländern mit hohen Quoten im Vergleich zu BL mit niedrigen Quoten ausgefallen sind. Also z.B. BB mit Betreuungsquote 59,1% bei u3 / 95% bei u6 im Vergleich zu BW mit 32% bei u3 / 91,6% bei u6.
Gebührenfrei Betreuungsangebote sind m.M. schon sinnvoll, aber ob es die allein auch richten werden? Es gibt ja z.B. ein Bundesland, in dem die KiTa-Betreuung für alle Einwohner gebührenfrei ist, die Betreuungsquote von u3 und u6 überdurchschnittlich hoch ist, die Grundschulzeit 6 Jahre dauert usw. . Bei IQB-2022 Lesen hatte dieses Bundesland allerdings den schlechtesten sozialen Gradienten unter allen 16 Bundesländern.
Wen wundert`s?!
Eventuell die Forscher des DIW? Mich wundert dagegen eher, warum die zwar Vergleiche zwischen ziemlich unterschiedlich strukturierten Ländern wie DE und Japan angestellt haben, aber nicht auf die Idee kamen, auch mal Vergleiche zwischen einzelnen Bundesländern zu ziehen.
Forscher wundern sich so über einiges.
Besonders wenn sie aus Ländern, wo die Bestechung am Gepäckband im Flughafen schon anfängt schulische, international die Reputation betreffende (!) Daten überhaupt ernst nehmen.
Gerecht oder “Gehrecht” – ja die Orthographie bietet entsprechende Möglichkeiten – oder wie die Gymnasiallehrkräfte sagen würden: “Wenn es dir hier nicht passt, kannst du ja gehen.”