Schleswig-Holstein: Thema Schule in den Verhandlungen um eine Koalition

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KIEL. SPD, Grüne und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) gehen in die zweite Runde der Koalitionsverhandlungen. Das Thema: Bildungspolitik. Bei Lehrerstellen und dem G8/G9-Abitur gibt es Differenzen. Gemeinsames Ziel ist mehr Bildungsgerechtigkeit.

Gibt es auch in Schleswig-Holstein bald einen Schulkonsens? Foto: UphoffHe/Wikimedia Commons
Gibt es auch in Schleswig-Holstein bald einen Schulkonsens? Foto: UphoffHe/Wikimedia Commons

In der zweiten Runde der Koalitionsverhandlungen wollen SPD, Grüne und der SSW das Bildungskonzept für die angestrebte Landesregierung festzurren. „Ich glaube, dass es eine wenig strittige Verhandlungsrunde sein wird, weil wir alle der Bildung hohe Priorität einräumen und mehr Bildungsgerechtigkeit schaffen wollen“, sagte die Grünen-Landesvorsitzende Eka von Kalben. Auch SPD-Landesvorsitzender und Fraktionschef Ralf Stegner äußerte sich zuversichtlich. Es herrsche eine Einigkeit etwa zu 85 Prozent, über die restlichen 15 Prozent müsse man sich noch einigen.

Alle drei Parteien haben angekündigt, in den Bildungssektor als Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Landes besonders investieren zu wollen. Jeder Bevölkerungsschichten müssten die gleichen Bildungschancen ermöglicht werden. Als sicher gilt zudem, dass die dänischen Schulen in Zukunft wieder den vollen Schulkostenbeitrag bekommen. Noch zu klären ist allerdings die Entwicklung der Lehrerstellen, der von den Grünen gewünschte Bildungskonvent sowie die Frage, an welchen Schulen das Abitur nach acht sowie nach neun Jahren gemacht werden könne.

Die SPD hatte sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, dass Schüler an Gymnasien künftig nur nach acht Schuljahren Abitur machen, an Gemeinschaftsschulen nach neun, ebenso der SSW. Bisher gibt es an Gymnasien G8 und G9. Die Grünen wollen an dieser Praxis festhalten. Im Raum steht ein Vorschlag der Grünen für einen Schulkonvent mit allen Beteiligten, also auch Schülern, Eltern und Schulleitungen. Ziel ist ein praxisnaher Schulfrieden.

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Auch beim Thema der Entwicklung der Lehrerstellen gehen die drei Parteien mit unterschiedlichen Vorstellungen in die Verhandlungen. Die abgewählte CDU/FDP-Landesregierung hatte die Lehrerstellen entsprechend der sinkenden Schülerzahlen kürzen wollen. SPD, Grüne und SSW wollen dagegen Lehrerstellen im System erhalten, aber in unterschiedlich hohem Umfang.

Die Koalitionsverhandlungen hatten am vergangenen Mittwoch begonnen. Für das grobe Abstecken des finanzpolitischen Rahmens hatten die Parteien fast fünf Stunden, gebraucht. dpa

(21.05.2012)

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